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Weichsel

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Weichsel (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Weichsel die Weichseln
Genitiv der Weichsel der Weichseln
Dativ der Weichsel den Weichseln
Akkusativ die Weichsel die Weichseln
[1] Weichseln

Anmerkung:

Die Bezeichung „Weichseln“ (Plural von Weichsel) gilt als spezifisch österreichischer Ausdruck der deutschen Sprache im Rahmen der Europäischen Union.[1]

Worttrennung:

Weich·sel, Plural: Weich·seln

Aussprache:

IPA: [ˈvaɪ̯ksl̩], wienerisch: [ˈvɛe̯ksɫ̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Weichsel (Info)
Reime: -aɪ̯ksl̩

Bedeutungen:

[1] oberdeutsch, österreichisch: Sauerkirsche (Prunus cerasus)

Herkunft:

seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch wīhsel → gmh, althochdeutsch wīhsila → goh ‚wildwachsende Süßkirsche‘, aus der indogermanischen *u̯ikso- ‚Harz, leimführend Baum‘, vergleiche sanskritisch वेष्ट (veṣṭa) → saHarz‘, altgriechisch ἰξός (ixos→ grcMistel‘, weil Vogelleim aus Kirschbaumharz gewonnen wird.[2]

Synonyme:

[1] Weichselkirsche

Oberbegriffe:

[1] Kirsche

Unterbegriffe:

[1] Baumweichsel, Maraska-Weichsel, Strauchweichsel, Steinweichsel, Süßweichsel, Zwergweichsel

Beispiele:

[1] Das ist eine Weichsel, keine Süßkirsche.
[1] Sauerkirsche (Weichsel). Die Früchte sind 10-25 mm groß, nierenförmig, flachrund oder länglich. Eine Unterteilung erfolgt in echte Sauerkirschen (Schattenmorellen, Strauchweichsel), Amarellen (Kreuzung aus Süß- und Sauerkirsche wie Glaskirschen und Baumweichsel) und dunklere Morellen (Süßweichsel).[3]

Wortbildungen:

Weichselbaum, Weichselrohr

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Weichsel (Begriffsklärung)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „weichsel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Weichsel
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWeichsel
[1] Protokoll Nr. 10 über die Verwendung spezifisch österreichischer Ausdrücke der deutschen Sprache im Rahmen der europäischen Union

Quellen:

  1. Protokoll Nr. 10 über die Verwendung spezifisch österreichischer Ausdrücke der deutschen Sprache im Rahmen der europäischen Union. Bundeskanzleramt AT, 29. August 2017, abgerufen am 24. Oktober 2013.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. Sauerkirsche (Weichsel). Abgerufen am 6. Mai 2014.
Singular Plural
Nominativ die Weichsel
Genitiv der Weichsel
Dativ der Weichsel
Akkusativ die Weichsel
[1] Die Weichsel in Warschau

Worttrennung:

Weich·sel, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈvaɪ̯ksl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Weichsel (Info)
Reime: -aɪ̯ksl̩

Bedeutungen:

[1] osteuropäischer Fluss, Strom in Polen, der in die Ostsee mündet; deutsche Bezeichnung der Wisła

Oberbegriffe:

[1] Fluss, Fließgewässer, Strom, Gewässer
[1] Wasserweg

Beispiele:

[1] Das ist die Weichsel.
[1] „Seit Ende August biwakierten ihre Truppen an der Weichsel, aber es bestand kein Zweifel daran, dass sie dort nicht stehen bleiben würden.“[1]
[1] „Die Weichsel wollte ich schon immer mal befahren.“[2]
[1] Wir überquerten die Weichsel.
[1] Die Kinder versuchten, in der Weichsel zu baden.
[1] „Die Hochzeitsreise ist eine Floßfahrt auf der Weichsel.“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Weichsel mündet, in die Weichsel mündet, die Weichsel durchfließt, die Weichsel führt Hochwasser/Niedrigwasser, das Wasser der Weichsel ist eisig/kalt/warm und sauber/klar/schmutzig, die Weichsel überqueren, an der Weichsel sitzen, an der Weichsel rasten, an der Weichsel liegen, in der Weichsel schwimmen

Wortbildungen:

Weichseleiszeit, Weichselkaltzeit; Weichsellauf, Weichselquelle, Weichselmündung, Weichselufer, Weichselwasser, Weichselzopf

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Weichsel
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWeichsel

Quellen:

  1. Jonathan Littell: Die Wohlgesinnten. Berliner Taschenbuch Verlag, Berlin 2009 (französisches Original 2006), ISBN 978-3-8333-0628-0, Seite 1168.
  2. Steffen Möller: Viva Warszawa. Polen für Fortgeschrittene. Piper, München/Berlin 2015, Seite 271. ISBN 978-3-89029-459-9.
  3. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 58.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Wechsel
Anagramme: schwiele, Schwiele