Papers 2012 by Andreas Fischer
Die Grabungen und Untersuchungen von zahlreichen Fundstellen während der letzten Jahre erlaubten ... more Die Grabungen und Untersuchungen von zahlreichen Fundstellen während der letzten Jahre erlaubten es, einen neuen Blick auf die Siedlungslandschaft am südlichen Oberrhein zu werfen. Deshalb bildete sich eine trinationale (D, F, CH) Arbeitsgruppe mit dem Ziel, eine neue Verbreitungskarte der Siedlungslandschaft vorzulegen.
Dazu wurde eine systematische Erhebung von Grundlagendaten aller bekannten Fundstellen vorgenommen. Dies ermöglichte eine Aktualisierung des Fundstellenkataloges, sowie die Herausarbeitung verschiedener Siedlungskategorien. Ausserdem wurden Beziehungen innerhalb der Region, sowie nach aussen erkennbar. Zusätzlich konnten verschiedene Funktionen der Siedlungskategorien beleuchtet werden.
Books by Andreas Fischer
Der ‹Keltenschatz von Füllinsdorf› sorgte 2011 für grosses mediales Aufsehen. Das um 90–70 vor Ch... more Der ‹Keltenschatz von Füllinsdorf› sorgte 2011 für grosses mediales Aufsehen. Das um 90–70 vor Christus niedergelegte Ensemble von 355 Silbermünzen ist der grösste erhaltene Edelmetall-Münzhort dieser Epoche im Gebiet der heutigen Schweiz.
Über ein Jahr lang war der Fund geheim gehalten worden, weil sich rasch herausstellte, dass er nicht die einzige wertvolle Deponierung an diesem Hang war. Nach intensivem Absuchen des Geländes und gezielten Nachgrabungen steht fest: Von der späten Latènezeit bis ans Ende der Römerzeit, in einem Zeitraum von rund 500 Jahren, wurde der markante Hügel oberhalb der römischen Koloniestadt Augusta Raurica wiederholt aufgesucht, um Münzen und weitere kleine Gegenstände – wohl als Gaben an eine übergeordnete Macht – niederzulegen. Darüber hinaus zeugen Funde vom Neolithikum bis in die Neuzeit von der intensiven Begehung des strategisch günstig gelegenen Höhenzugs am Eingang zum Ergolztal.
Das Buch legt die Funde vom Büechlihau vor und lotet aus, unter welchen Umständen sie in den Boden gelangt sein könnten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den spätlatène- und römerzeitlichen Deponierungen. In welchen Kontext gehören sie? Welche Rückschlüsse lassen sich namentlich aus dem ‹Keltenschatz› im Hinblick auf die frühgeschichtliche Wirtschafts- und Kulturgeschichte ziehen?
This volume deals with the study of two Roman glass works
in the Lower Town of Augusta Raurica. T... more This volume deals with the study of two Roman glass works
in the Lower Town of Augusta Raurica. The starting point is
the analysis of the excavations carried out in 1974 (excavation
1974.003) and 1978 (excavation 1978.004) in a region
called ‘Äussere Reben’ in the present-day village of Kaiseraugst.
The excavated areas were located on either side of
the district road, to the southwest of a junction. The two
Roman roads concerned are today called Glasstrasse and
Unterstadtstrasse. The sites adjacent to the roads are called
Region 17B (excavation 1978.004) and Region 17C (excavation
1974.003).
Both sites yielded the corner of a building extending
beyond the excavation trenches. Each building contained
a factory workshop with furnace structures. Based on numerous
remains of furnaces, some of which still showed
remnants of glass, and innumerable fragments of glassmelting
pots, it can be positively stated that glass was processed
in both buildings and that the features uncovered
were the remains of two glass works.
The site chosen for the construction of the glass workshops
in the Lower Town of Augusta Raurica was characterised
by a peripheral location and proximity to two bodies
of flowing water, the Rivers Ergolz and Rhine. This location
was probably also chosen because of a port presumed to
have been located nearby and its convenient situation
close to cross-country roads.
The emphasis of this study is placed on the examination
of the technological aspects of Roman glass processing
and the interpretation and reconstruction of the glass
furnaces unearthed.
Papers by Andreas Fischer
Archäologie Baselland, Jahresbericht 2023, 2024
Im Hardwald bei Muttenz kamen bei Prospektionen zwei zusammengehörende Horte zum Vorschein, die n... more Im Hardwald bei Muttenz kamen bei Prospektionen zwei zusammengehörende Horte zum Vorschein, die neben insgesamt 25 römischen Silberdenaren (Republik bis Tiberius) auch weitere zerhackte Silberobjekte enthielten.
Der Büechlihau bei Füllinsdorf - Ein heiliger Ort der Kelten und Römer, 2023
Archäologie Baselland, Jahresbericht, 2021
Weitere Fund vom Adlerberg bei Pratteln: keltische Münze; römische Münzen, augusteisch bis 4. Jh.... more Weitere Fund vom Adlerberg bei Pratteln: keltische Münze; römische Münzen, augusteisch bis 4. Jh., darunter mehrere Deponierungen; wohl Börse mit 5 Pfennigen bei der Burg Madeln, verloren um 1320/1330; Münzgewicht für ungarischen Dukaten.
Archäologie Baselland, Jahresbericht 2019, 2020
Preliminary report: In 2019, a Roman denarii hoard was found on a hill above the Rhine valley, ne... more Preliminary report: In 2019, a Roman denarii hoard was found on a hill above the Rhine valley, near Augusta Raurica: 305 Roman Imperial denarii and a drachme, dating from Nero to Commodus.
Akten des internationalen Symposiums vom 23.−25. Oktober 2014 in Innsbruck. IKARUS 10.
Die römische Koloniestadt Augusta Raurica im Nordwesten der heutigen Schweiz wurde gemäß der Insc... more Die römische Koloniestadt Augusta Raurica im Nordwesten der heutigen Schweiz wurde gemäß der Inschrift auf dem Grabmal des Legaten Munatius Plancus in Gaëta (I) um 44 v. Chr. gegründet. Der eigentliche Auf- und Ausbau der Stadt im Gebiet der Gemeinden Augst (Kanton Basel-Landschaft) und Kaiseraugst (Kanton Aargau) erfolgte aber erst nach einer Neugründung in augusteischer Zeit. Die zivile Stadt entwickelte sich fortan schnell. Zahlreiche öffentliche Bauten, aber auch reiche Privathäuser zeugen vom Wohlstand der Bevölkerung.
Im zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts wurden rund 600 Meter vom Zentrum entfernt, in der heute so genannten Nordwestunterstadt, nacheinander mindestens zwei Holz-/Erde-Kastelle errichtet. Spuren davon − wie Gräben, Pfostenlöcher und Funde von Militaria − kamen bei verschiedenen Grabungen zum Vorschein. Welche Truppenteile hier stationiert waren, ist nicht gesichert. Zur Diskussion stehen verschieden Alae. Bei den Militaria fand sich aber mehr Infanterie- als Kavallerieausrüstung.
Als gesichert darf gelten, dass die Militärlager in Augusta Raurica respektive die Truppen dem viel bedeutenderen Legionslager von Vindonissa unterstellt waren. Für die Errichtung, Umbau und Ende scheint eine gewisse Gleichzeitigkeit mit Vorgängen in Windisch aber auch im Kastell Zurzach sehr plausibel. Wohl noch vor der Mitte des 1. Jahrhunderts wurden die Soldaten abgezogen und die Kastelle geordnet aufgelassen. Das Gelände wurde geräumt und planiert. Zahlreiche Hinweise, wie eine Humusbildung auf den Planieschichten, deuten darauf hin, dass das Areal danach längere Zeit offen lag. Um 70 n. Chr. wurde das Gelände im Insularaster neuparzelliert, womit sich auch die Orientierung der Bauten änderte. Verwendet wurde dabei der drusianische Fuß. Fortan wurde das Gebiet zivil genutzt, vorwiegend als Handwerkerquartier. Der Hiatus könnte darauf hinweisen, dass das Militär bis zu diesem Zeitpunkt die Hand auf das Areal legte, um eine allfällige Neubesetzung oder eine anderweitige Nutzung des Platzes zu gewährleisten.
Das Gebiet zwischen Jura, Vogesen und Schwarzwald war bis in die Neuzeit ein einheitlicher Kultur... more Das Gebiet zwischen Jura, Vogesen und Schwarzwald war bis in die Neuzeit ein einheitlicher Kulturraum. In vorrömischer Zeit bestand hier eine differenzierte Siedlungslandschaft, die vom keltischen Stamm der Rauriker bewohnt war. Der Artikel zeigt die Entwicklung dieser Siedlungslandschaft vom 5.-1. Jahrhundert v. Chr.
In der Kaiseraugster Unterstadt wurden bei diversen Grabungen unter
deninsulazeitlichen Steinbaut... more In der Kaiseraugster Unterstadt wurden bei diversen Grabungen unter
deninsulazeitlichen Steinbauten zahlreicheGräbenund weitere Struk¬
turen zutage gefördert. So auch auf zwei Ausgrabungen 1974.003
und 1978.004) im Gebiet « Äussere Reben» Region 17). Die hier vor¬
liegende Teil-)Auswertung stellt die Funde und Befunde der beiden
Grabungen vor.
Die Gräben und Strukturen) belegen eindeutig die Errichtung,
Benutzung und den Abbruch von Militärlagern in diesem Gebiet. Der
Autor postuliert zwei nacheinander errichtete Lager von unterschied¬
licher Grösse Bauzustand A und Bauzustand B). Anhand der Funde
können beide in die frühe Kaiserzeit – genauer in tiberische bis clau¬
Einleitung im
Der hier vorliegende Text war ursprünglich Teil der Lizen¬
tiatsarbeit «Vorsicht Glas – Die römischen Glasmanufak¬
turen von Kaiseraugst-Äussere Reben» die der Verfasser im
Herbst 2003 an der Universität Basel vorgelegt hat1. Grund¬
lage war die Auswertung der beiden Grabungen 1974.003
und 1978.004 in den Regionen 17B und 17C. Wie der Titel
deutlich macht, lag der Schwerpunkt der Abschlussarbeit
auf der zivilen Überbauung des Geländes und der damit
zusammenhängenden Glasverarbeitung2. Doch die unters¬
ten Schichten brachten in diesem Areal auch Funde und
Befunde der frühkaiserzeitlichen Militärlager zum Vorschein,
die ich der Vollständigkeit halber mitberücksichtigt habe.
Umbei der Publikation des Textes eine Einheit der Materie
zu erreichen, wurde beschlossen, die militärlagerzeitlichen
Befunde aus der ursprünglichen Arbeit herauszulösen und
in diesem Artikel gesondert zu publizieren. Für die Druck¬
legung wurde der Text nach Begutachtung durch Alex R.
Furger, Beat Rütti und Regula Schatzmann überarbeitet
und stellenweise ergänzt.
Lage und Anlass der Grabungen
Die beiden hier behandelten Grabungen befinden sich un¬
mittelbar nebeneinander in den Regionen 17B und 17C
am Rand der Unterstadt von Augusta Raurica Abb. 1).
Dieses Gebiet liegt nördlich des Zusammenflusses von
Violenbach und Ergolz auf einem leicht erhöhten Plateau
disch-neronische Zeit – datiert werden. Eine zeitliche Abgrenzung der
beiden Bauzustände ist aufgrund des Fundmaterials nicht möglich.
Esgibt zahlreiche Hinweise, dass das Gelände nach dem Abbruch des zwei¬
ten Lagers längere Zeit offen lag Bauzustand C), bevor es im Insularaster der
Unterstadt überbaut wurde.
Schlüsselwörter
Aufgelassenes Gebiet, Augusta Raurica, Befestigung, Frühe Kaiserzeit,
Keramik, Feuerstellen, Gruben, Holz-Erde-Kastell, Kaiseraugst/AG,
Militär, Militärlager, NW-Unterstadt, Region 17B, Region 17C, rö¬
mische Epoche, Umfassungsgräben.
Papers 2014 by Andreas Fischer
The southern Upper Rhine area has a large number of Late La Tène sites, several of which are of E... more The southern Upper Rhine area has a large number of Late La Tène sites, several of which are of European significance. The modern division of the region by three national borders and two language areas meant that the area enclosed by the Vosges, the Black Forest and the Jura Mountains was not perceived as a geographical unit and connected settlement landscape. Therefore, it was the objective of the tri-national working group to compile coordinated records of all the sites dating from the period in this cultural landscape.
Papers 2017 by Andreas Fischer
Papers 2024 by Andreas Fischer
Archäologie Baselland, Jahresbericht 2023, 2024
Recently a new Celtic coin hoard in the canton of Baselland was discoverd. It consists of quinari... more Recently a new Celtic coin hoard in the canton of Baselland was discoverd. It consists of quinarii of Kaletedou type, just like the famous hoard of Füllinsdorf whose findspot is located only about three kilometers to the southwest.
Eine neuer Hort bestehend aus keltischen Kaletedou-Quinaren in nur etwa drei Kilometer Entfernung vom grossen Hort aus Füllinsdorf, der ebenfalls hauptsächlich aus Kaletedou-Quinaren bestand.
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Papers 2012 by Andreas Fischer
Dazu wurde eine systematische Erhebung von Grundlagendaten aller bekannten Fundstellen vorgenommen. Dies ermöglichte eine Aktualisierung des Fundstellenkataloges, sowie die Herausarbeitung verschiedener Siedlungskategorien. Ausserdem wurden Beziehungen innerhalb der Region, sowie nach aussen erkennbar. Zusätzlich konnten verschiedene Funktionen der Siedlungskategorien beleuchtet werden.
Books by Andreas Fischer
Über ein Jahr lang war der Fund geheim gehalten worden, weil sich rasch herausstellte, dass er nicht die einzige wertvolle Deponierung an diesem Hang war. Nach intensivem Absuchen des Geländes und gezielten Nachgrabungen steht fest: Von der späten Latènezeit bis ans Ende der Römerzeit, in einem Zeitraum von rund 500 Jahren, wurde der markante Hügel oberhalb der römischen Koloniestadt Augusta Raurica wiederholt aufgesucht, um Münzen und weitere kleine Gegenstände – wohl als Gaben an eine übergeordnete Macht – niederzulegen. Darüber hinaus zeugen Funde vom Neolithikum bis in die Neuzeit von der intensiven Begehung des strategisch günstig gelegenen Höhenzugs am Eingang zum Ergolztal.
Das Buch legt die Funde vom Büechlihau vor und lotet aus, unter welchen Umständen sie in den Boden gelangt sein könnten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den spätlatène- und römerzeitlichen Deponierungen. In welchen Kontext gehören sie? Welche Rückschlüsse lassen sich namentlich aus dem ‹Keltenschatz› im Hinblick auf die frühgeschichtliche Wirtschafts- und Kulturgeschichte ziehen?
in the Lower Town of Augusta Raurica. The starting point is
the analysis of the excavations carried out in 1974 (excavation
1974.003) and 1978 (excavation 1978.004) in a region
called ‘Äussere Reben’ in the present-day village of Kaiseraugst.
The excavated areas were located on either side of
the district road, to the southwest of a junction. The two
Roman roads concerned are today called Glasstrasse and
Unterstadtstrasse. The sites adjacent to the roads are called
Region 17B (excavation 1978.004) and Region 17C (excavation
1974.003).
Both sites yielded the corner of a building extending
beyond the excavation trenches. Each building contained
a factory workshop with furnace structures. Based on numerous
remains of furnaces, some of which still showed
remnants of glass, and innumerable fragments of glassmelting
pots, it can be positively stated that glass was processed
in both buildings and that the features uncovered
were the remains of two glass works.
The site chosen for the construction of the glass workshops
in the Lower Town of Augusta Raurica was characterised
by a peripheral location and proximity to two bodies
of flowing water, the Rivers Ergolz and Rhine. This location
was probably also chosen because of a port presumed to
have been located nearby and its convenient situation
close to cross-country roads.
The emphasis of this study is placed on the examination
of the technological aspects of Roman glass processing
and the interpretation and reconstruction of the glass
furnaces unearthed.
Papers by Andreas Fischer
Im zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts wurden rund 600 Meter vom Zentrum entfernt, in der heute so genannten Nordwestunterstadt, nacheinander mindestens zwei Holz-/Erde-Kastelle errichtet. Spuren davon − wie Gräben, Pfostenlöcher und Funde von Militaria − kamen bei verschiedenen Grabungen zum Vorschein. Welche Truppenteile hier stationiert waren, ist nicht gesichert. Zur Diskussion stehen verschieden Alae. Bei den Militaria fand sich aber mehr Infanterie- als Kavallerieausrüstung.
Als gesichert darf gelten, dass die Militärlager in Augusta Raurica respektive die Truppen dem viel bedeutenderen Legionslager von Vindonissa unterstellt waren. Für die Errichtung, Umbau und Ende scheint eine gewisse Gleichzeitigkeit mit Vorgängen in Windisch aber auch im Kastell Zurzach sehr plausibel. Wohl noch vor der Mitte des 1. Jahrhunderts wurden die Soldaten abgezogen und die Kastelle geordnet aufgelassen. Das Gelände wurde geräumt und planiert. Zahlreiche Hinweise, wie eine Humusbildung auf den Planieschichten, deuten darauf hin, dass das Areal danach längere Zeit offen lag. Um 70 n. Chr. wurde das Gelände im Insularaster neuparzelliert, womit sich auch die Orientierung der Bauten änderte. Verwendet wurde dabei der drusianische Fuß. Fortan wurde das Gebiet zivil genutzt, vorwiegend als Handwerkerquartier. Der Hiatus könnte darauf hinweisen, dass das Militär bis zu diesem Zeitpunkt die Hand auf das Areal legte, um eine allfällige Neubesetzung oder eine anderweitige Nutzung des Platzes zu gewährleisten.
deninsulazeitlichen Steinbauten zahlreicheGräbenund weitere Struk¬
turen zutage gefördert. So auch auf zwei Ausgrabungen 1974.003
und 1978.004) im Gebiet « Äussere Reben» Region 17). Die hier vor¬
liegende Teil-)Auswertung stellt die Funde und Befunde der beiden
Grabungen vor.
Die Gräben und Strukturen) belegen eindeutig die Errichtung,
Benutzung und den Abbruch von Militärlagern in diesem Gebiet. Der
Autor postuliert zwei nacheinander errichtete Lager von unterschied¬
licher Grösse Bauzustand A und Bauzustand B). Anhand der Funde
können beide in die frühe Kaiserzeit – genauer in tiberische bis clau¬
Einleitung im
Der hier vorliegende Text war ursprünglich Teil der Lizen¬
tiatsarbeit «Vorsicht Glas – Die römischen Glasmanufak¬
turen von Kaiseraugst-Äussere Reben» die der Verfasser im
Herbst 2003 an der Universität Basel vorgelegt hat1. Grund¬
lage war die Auswertung der beiden Grabungen 1974.003
und 1978.004 in den Regionen 17B und 17C. Wie der Titel
deutlich macht, lag der Schwerpunkt der Abschlussarbeit
auf der zivilen Überbauung des Geländes und der damit
zusammenhängenden Glasverarbeitung2. Doch die unters¬
ten Schichten brachten in diesem Areal auch Funde und
Befunde der frühkaiserzeitlichen Militärlager zum Vorschein,
die ich der Vollständigkeit halber mitberücksichtigt habe.
Umbei der Publikation des Textes eine Einheit der Materie
zu erreichen, wurde beschlossen, die militärlagerzeitlichen
Befunde aus der ursprünglichen Arbeit herauszulösen und
in diesem Artikel gesondert zu publizieren. Für die Druck¬
legung wurde der Text nach Begutachtung durch Alex R.
Furger, Beat Rütti und Regula Schatzmann überarbeitet
und stellenweise ergänzt.
Lage und Anlass der Grabungen
Die beiden hier behandelten Grabungen befinden sich un¬
mittelbar nebeneinander in den Regionen 17B und 17C
am Rand der Unterstadt von Augusta Raurica Abb. 1).
Dieses Gebiet liegt nördlich des Zusammenflusses von
Violenbach und Ergolz auf einem leicht erhöhten Plateau
disch-neronische Zeit – datiert werden. Eine zeitliche Abgrenzung der
beiden Bauzustände ist aufgrund des Fundmaterials nicht möglich.
Esgibt zahlreiche Hinweise, dass das Gelände nach dem Abbruch des zwei¬
ten Lagers längere Zeit offen lag Bauzustand C), bevor es im Insularaster der
Unterstadt überbaut wurde.
Schlüsselwörter
Aufgelassenes Gebiet, Augusta Raurica, Befestigung, Frühe Kaiserzeit,
Keramik, Feuerstellen, Gruben, Holz-Erde-Kastell, Kaiseraugst/AG,
Militär, Militärlager, NW-Unterstadt, Region 17B, Region 17C, rö¬
mische Epoche, Umfassungsgräben.
Papers 2014 by Andreas Fischer
Papers 2017 by Andreas Fischer
Papers 2024 by Andreas Fischer
Eine neuer Hort bestehend aus keltischen Kaletedou-Quinaren in nur etwa drei Kilometer Entfernung vom grossen Hort aus Füllinsdorf, der ebenfalls hauptsächlich aus Kaletedou-Quinaren bestand.
Dazu wurde eine systematische Erhebung von Grundlagendaten aller bekannten Fundstellen vorgenommen. Dies ermöglichte eine Aktualisierung des Fundstellenkataloges, sowie die Herausarbeitung verschiedener Siedlungskategorien. Ausserdem wurden Beziehungen innerhalb der Region, sowie nach aussen erkennbar. Zusätzlich konnten verschiedene Funktionen der Siedlungskategorien beleuchtet werden.
Über ein Jahr lang war der Fund geheim gehalten worden, weil sich rasch herausstellte, dass er nicht die einzige wertvolle Deponierung an diesem Hang war. Nach intensivem Absuchen des Geländes und gezielten Nachgrabungen steht fest: Von der späten Latènezeit bis ans Ende der Römerzeit, in einem Zeitraum von rund 500 Jahren, wurde der markante Hügel oberhalb der römischen Koloniestadt Augusta Raurica wiederholt aufgesucht, um Münzen und weitere kleine Gegenstände – wohl als Gaben an eine übergeordnete Macht – niederzulegen. Darüber hinaus zeugen Funde vom Neolithikum bis in die Neuzeit von der intensiven Begehung des strategisch günstig gelegenen Höhenzugs am Eingang zum Ergolztal.
Das Buch legt die Funde vom Büechlihau vor und lotet aus, unter welchen Umständen sie in den Boden gelangt sein könnten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den spätlatène- und römerzeitlichen Deponierungen. In welchen Kontext gehören sie? Welche Rückschlüsse lassen sich namentlich aus dem ‹Keltenschatz› im Hinblick auf die frühgeschichtliche Wirtschafts- und Kulturgeschichte ziehen?
in the Lower Town of Augusta Raurica. The starting point is
the analysis of the excavations carried out in 1974 (excavation
1974.003) and 1978 (excavation 1978.004) in a region
called ‘Äussere Reben’ in the present-day village of Kaiseraugst.
The excavated areas were located on either side of
the district road, to the southwest of a junction. The two
Roman roads concerned are today called Glasstrasse and
Unterstadtstrasse. The sites adjacent to the roads are called
Region 17B (excavation 1978.004) and Region 17C (excavation
1974.003).
Both sites yielded the corner of a building extending
beyond the excavation trenches. Each building contained
a factory workshop with furnace structures. Based on numerous
remains of furnaces, some of which still showed
remnants of glass, and innumerable fragments of glassmelting
pots, it can be positively stated that glass was processed
in both buildings and that the features uncovered
were the remains of two glass works.
The site chosen for the construction of the glass workshops
in the Lower Town of Augusta Raurica was characterised
by a peripheral location and proximity to two bodies
of flowing water, the Rivers Ergolz and Rhine. This location
was probably also chosen because of a port presumed to
have been located nearby and its convenient situation
close to cross-country roads.
The emphasis of this study is placed on the examination
of the technological aspects of Roman glass processing
and the interpretation and reconstruction of the glass
furnaces unearthed.
Im zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts wurden rund 600 Meter vom Zentrum entfernt, in der heute so genannten Nordwestunterstadt, nacheinander mindestens zwei Holz-/Erde-Kastelle errichtet. Spuren davon − wie Gräben, Pfostenlöcher und Funde von Militaria − kamen bei verschiedenen Grabungen zum Vorschein. Welche Truppenteile hier stationiert waren, ist nicht gesichert. Zur Diskussion stehen verschieden Alae. Bei den Militaria fand sich aber mehr Infanterie- als Kavallerieausrüstung.
Als gesichert darf gelten, dass die Militärlager in Augusta Raurica respektive die Truppen dem viel bedeutenderen Legionslager von Vindonissa unterstellt waren. Für die Errichtung, Umbau und Ende scheint eine gewisse Gleichzeitigkeit mit Vorgängen in Windisch aber auch im Kastell Zurzach sehr plausibel. Wohl noch vor der Mitte des 1. Jahrhunderts wurden die Soldaten abgezogen und die Kastelle geordnet aufgelassen. Das Gelände wurde geräumt und planiert. Zahlreiche Hinweise, wie eine Humusbildung auf den Planieschichten, deuten darauf hin, dass das Areal danach längere Zeit offen lag. Um 70 n. Chr. wurde das Gelände im Insularaster neuparzelliert, womit sich auch die Orientierung der Bauten änderte. Verwendet wurde dabei der drusianische Fuß. Fortan wurde das Gebiet zivil genutzt, vorwiegend als Handwerkerquartier. Der Hiatus könnte darauf hinweisen, dass das Militär bis zu diesem Zeitpunkt die Hand auf das Areal legte, um eine allfällige Neubesetzung oder eine anderweitige Nutzung des Platzes zu gewährleisten.
deninsulazeitlichen Steinbauten zahlreicheGräbenund weitere Struk¬
turen zutage gefördert. So auch auf zwei Ausgrabungen 1974.003
und 1978.004) im Gebiet « Äussere Reben» Region 17). Die hier vor¬
liegende Teil-)Auswertung stellt die Funde und Befunde der beiden
Grabungen vor.
Die Gräben und Strukturen) belegen eindeutig die Errichtung,
Benutzung und den Abbruch von Militärlagern in diesem Gebiet. Der
Autor postuliert zwei nacheinander errichtete Lager von unterschied¬
licher Grösse Bauzustand A und Bauzustand B). Anhand der Funde
können beide in die frühe Kaiserzeit – genauer in tiberische bis clau¬
Einleitung im
Der hier vorliegende Text war ursprünglich Teil der Lizen¬
tiatsarbeit «Vorsicht Glas – Die römischen Glasmanufak¬
turen von Kaiseraugst-Äussere Reben» die der Verfasser im
Herbst 2003 an der Universität Basel vorgelegt hat1. Grund¬
lage war die Auswertung der beiden Grabungen 1974.003
und 1978.004 in den Regionen 17B und 17C. Wie der Titel
deutlich macht, lag der Schwerpunkt der Abschlussarbeit
auf der zivilen Überbauung des Geländes und der damit
zusammenhängenden Glasverarbeitung2. Doch die unters¬
ten Schichten brachten in diesem Areal auch Funde und
Befunde der frühkaiserzeitlichen Militärlager zum Vorschein,
die ich der Vollständigkeit halber mitberücksichtigt habe.
Umbei der Publikation des Textes eine Einheit der Materie
zu erreichen, wurde beschlossen, die militärlagerzeitlichen
Befunde aus der ursprünglichen Arbeit herauszulösen und
in diesem Artikel gesondert zu publizieren. Für die Druck¬
legung wurde der Text nach Begutachtung durch Alex R.
Furger, Beat Rütti und Regula Schatzmann überarbeitet
und stellenweise ergänzt.
Lage und Anlass der Grabungen
Die beiden hier behandelten Grabungen befinden sich un¬
mittelbar nebeneinander in den Regionen 17B und 17C
am Rand der Unterstadt von Augusta Raurica Abb. 1).
Dieses Gebiet liegt nördlich des Zusammenflusses von
Violenbach und Ergolz auf einem leicht erhöhten Plateau
disch-neronische Zeit – datiert werden. Eine zeitliche Abgrenzung der
beiden Bauzustände ist aufgrund des Fundmaterials nicht möglich.
Esgibt zahlreiche Hinweise, dass das Gelände nach dem Abbruch des zwei¬
ten Lagers längere Zeit offen lag Bauzustand C), bevor es im Insularaster der
Unterstadt überbaut wurde.
Schlüsselwörter
Aufgelassenes Gebiet, Augusta Raurica, Befestigung, Frühe Kaiserzeit,
Keramik, Feuerstellen, Gruben, Holz-Erde-Kastell, Kaiseraugst/AG,
Militär, Militärlager, NW-Unterstadt, Region 17B, Region 17C, rö¬
mische Epoche, Umfassungsgräben.
Eine neuer Hort bestehend aus keltischen Kaletedou-Quinaren in nur etwa drei Kilometer Entfernung vom grossen Hort aus Füllinsdorf, der ebenfalls hauptsächlich aus Kaletedou-Quinaren bestand.