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IKOE-Projekt der AGSA veranstaltet Schreibwerkstatt zum Thema „Mobbing im Netz – wie sich Vereine schützen können“ (13. November, Magdeburg)

Alle Akteurinnen und Akteure der AGSA-Mitgliedsorganisationen sowie Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit in Vereinen und Verbänden sind zur 2.…

Bistum Magdeburg

Bistum Magdeburg feierte Bischofsweihe-Jubiläum – Mehr als 18.000 Euro für den Fonds „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“ gespendet

Mit einem Benefizkonzert hatte das Bistum Magdeburg am 11. September das zehnjährige Bestehen des Spendenfonds „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“…

AKTUELL

EUmigra-Themenforum: Lange Diskriminierungstradition wirkt bis in den heutigen Arbeitsmarkt hinein

„Wie viel Diskriminierung, wie viel Rassismus steckt in diesem System, ohne das die deutsche Landwirtschaft und der deutsche Pflegesektor nicht funktionieren könnten? Und warum wird dieses Thema so selten problematisiert?“ So lauteten zwei der Leitfragen bei der Online-Diskussionsrunde im EUmigra-Themenforum der Auslandsgesellschaft mit den Referenten Prof. Jannis Panagiotidis (Universität Wien) und Dr. Hans-Christian Petersen (Uni Oldenburg) am 18. September.

Die beiden ausgewiesenen Migrationsforscher sind die Autoren der jüngst erschienenen Publikation „Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart“ (Beltz-Verlag 2024). Auf Einladung von EUmigra referierten sie markante historische Stationen und Ergebnisse ihres mehr als 200 Seiten starken Forschungsbeitrags, der in 11 Kapiteln einen Bogen schlägt von der Neuzeit bis zur Gegenwart.

Zwei zentrale Befunde, die auch in der anschließenden Diskussion mit dem 24-köpfigen Publikum eine Rolle spielten, lauten: (1) Es gibt eine historisch lange und bis heute wirksame Traditionslinie von Negativ-Stereotypen und Ausgrenzungsmustern, die in Deutschland Rassismus gegenüber Menschen aus dem östlichen Europa beförderte und befördert. (2): Der Rassismus-Begriff greift zu kurz, wenn man ihn phänotypisch etwa auf die Hautfarbe beschränkt, denn er nimmt gerade als Alltagsrassismus viele versteckte Formen an. Dabei ist Rassismus historisch wie situativ jeweils kontextuell gebunden: Von der Angst vor dem Fremden bis zum Interesse an vermeintlich „billigen Arbeitskräfte aus dem Osten“ – mit der bekannten Folge prekärer Beschäftigungsverhältnisse zwischen Baugewerbe, Logistikbranche und Prostitution.

„Die Diskriminierung von Menschen osteuropäischer Herkunft ist erst jetzt zum politischen Thema geworden, aber es ist erfreulich, dass sich da jetzt etwas bewegt.“ Das Fazit der Referenten in der heutigen Veranstaltung ermutigt und ist Auftrag zugleich, die Sensibilisierungsarbeit für Diskriminierungsphänomene konsequent fortzusetzen. Das bedeutet, fortan auch diejenige Zuwanderungsgruppe stärker zu berücksichtigen, die im Rahmen von EU-Zuwanderung und EU-Osterweiterung das Wirtschaftsleben in Deutschland und Sachsen-Anhalt maßgeblich mit am Laufen hält.

-    vollständiger Bericht auf der Internetseite des EUmigra-Projekts

Bibliographische Angaben: Jannis Panagiotidis / Hans-Christian Petersen, „Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland – Geschichte und Gegenwart“, Fachverlag Beltz Juventa in der Verlagsgruppe Beltz, Buch broschiert 238 Seiten, ISBN:978-3-7799-6823-8, 25,00 Euro
–    Leseprobe

Kontakt zum Verlag: Telefon +49 6201 6007-486, E-Mail buchservice@beltz.de

19. September 2024

Bistum feierte mit Benefizkonzert zehnjähriges Bestehen des Spendenfonds „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“

Mit einem Benefizkonzert hat das Bistum Magdeburg am 11. September das zehnjährige Bestehen des Spendenfonds „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“ gefeiert. Dazu waren mehr als 150 Gäste in das Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen gekommen. Bischof Dr. Gerhard Feige feierte an diesem Tag außerdem sein 25-jähriges Bischofsweihe-Jubiläum.

„Es war mir ein wichtiges persönliches Anliegen, mein heutiges 25-jähriges Jubiläum der Weihe zum Bischof mit der Würdigung für das Engagement in der Flüchtlingshilfe in unserem Bistum und Bundesland zu verbinden“, sagte Bischof Feige zum Auftakt (Pressemitteilung). Das Benefizkonzert solle auch ein klares und bekennendes Zeichen für Nächstenliebe und die Sorge um den Fremden sein.

Nicht Polemik und Polarisierung brächten uns in der deutschen und europäischen Asyl- und Migrationspolitik weiter, gefragt seien vielmehr konkrete humanitäre Lösungsansätze in Deutschland, in Europa und weltweit, sagte Feige weiter.

Musikalische Beiträge kamen von den Magdeburger Dombläsern, vom Rossini Quartett, von der Kirchenband Di 9, von der Sopranistin Grit Wagner und von der Halleschen Oliver Teacher Band mit internationalen Klängen. Außerdem trat eine Gruppe ukrainischer Sängerinnen auf. Zu den Gästen gehörte unter anderen Sachsen-Anhalts Innenministerin Dr. Tamara Zieschang, die aus der Geschichte „Heimatlos auf hoher See“ las.

Seit Bestehen des Flüchtlingsfonds konnten bis September 2024 den Angaben zufolge 1.317 Anträge bewilligt oder teilbewilligt werden. Insgesamt seien 457.000 Euro ausgezahlt worden. Der Erlös des Benefizkonzerts steht voraussichtlich Anfang Oktober fest, da Spenden aus dem Anlass auch auf elektronischem Weg eingegangen sind oder noch eintreffen.

Mit dem Spendenfonds gewährt das Bistum Flüchtlingen, die nach Sachsen-Anhalt kommen, finanzielle Unterstützung. Die Hilfe wird unabhängig von Religion, Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht gewährt und greift dort ein, wo staatliche Unterstützung nicht möglich ist. Unter anderem konnten Kosten für Familienzusammenführungen sowie Gebühren zur Pass-Ersatzbeschaffung und zur Erstellung von Gutachten und gerichtlichen Beglaubigungen übernommen werden.

Kontakt: Bistum Magdeburg, Pressestelle, Telefon: +49 391 5961134, E-Mail: presse@bistum-magdeburg.de
sowie zum Fonds an dieser Stelle

16. September 2024

EUROCAMP-Teilnehmende nach zwei erlebnisreichen Wochen in Naumburg verabschiedet – eine erste Bilanz des Teams

Hinter den 40 jungen Menschen aus allen Teilen Europas liegen zwei spannende und erlebnisreiche Wochen beim diesjährigen Eurocamp des Landes Sachsen-Anhalt. Am 9. August verabschiedeten sie sich mit einem künstlerischen Programm im Turbinenhaus in Naumburg.

Das Team blickt dankbar und überwältigt zurück (ausführlicher Bericht und weitere Fotos): „Das Eurocamp verging so unglaublich schnell, aber das ist wohl so, wenn man eine gute Zeit hat. Am 9. August haben wir auf unserer Abschlussveranstaltung besondere Gäste begrüßen dürfen und haben präsentiert, was in den letzten 13 Tagen alles passiert ist. Die Veranstaltung fand im wunderschönen Saal des Turbinenhauses in Naumburg statt, den wir mit den Flaggen der Länder unserer Teilnehmenden dekoriert haben.“

Zum Abschluss hieß es: „Vielen Dank an unser internationales Team, für die tolle Programmgestaltung und Umsetzung in Naumburg. Ihr habt 40 junge Europäer*innen bei Workshops, Arbeitsprojekten, Länderabenden und Ausflügen in den interkulturellen Austausch gebracht und für nachhaltige Erlebnisse gesorgt, die mit den Teilnehmenden zurück in den Heimatländern für viele weitere positive Impulse, Projekte und zur Stärkung des europäischen Gedankens beitragen mögen.“

Das Eurocamp des Landes Sachsen-Anhalt wird von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt in jedem Jahr an einem anderen Ort unseres Bundeslandes organisiert. Es fördert die interkulturelle Verständigung in Europa und die internationale Zusammenarbeit unter besonderer Einbeziehung der gastgebenden Kommune und ihrer Städte- und Regionalpartnerschaften.

Gefördert wird das Eurocamp durch die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur, das Landesjugendamt und Lotto Sachsen-Anhalt.

Kontakt: Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., Schellingstraße 3-4, 39104 Magdeburg, Telefon: +49 391 5371-210, Internet: https://www.eurocamp-agsa.eu, E-Mail: eurocamp@agsa.de

13. August 2024

Im Interview: Magdeburger Krzysztof Blau zum Co-Vorsitzenden des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates gewählt

Mit der Wahl von Krzysztof Blau in die neue Doppelspitze des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates (BZI) besetzt künftig ein einschlägig anerkannter und engagierter Sachsen-Anhalter den Vorsitz in dieser zentralen bundespolitischen Position (s. Pressemitteilung vom 24. Juli 2024 Landeshauptstadt Magdeburg / 240722-BZI-PM-Vorstandswahlen.pdf / bzi-bundesintegrationsrat.de).

Herr Blau, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl als BZI-Vorsitzender! Geben Sie uns einen kurzen Einblick in die zentralen Aufgaben des BZI und welche aktuellen Herausforderungen Sie persönlich sehen?

Der BZI ist ein bundesweiter Zusammenschluss von mehr als 400 demokratisch legitimierten Migrationsbeiräten und deren Landesorganisationen. Er umfasst die kommunalen Integrations-, Migrations- und Ausländerbeiräte ebenso wie ihre Landesorganisationen und Netzwerke. Gemeinsam mit Frau Didem Laçin Karabulut, der Vorsitzenden des Migrantenrates der Stadt Augsburg, habe ich den Vorsitz übernommen, weil wir neue Impulse setzen und im öffentlichen Diskurs zu mehr Sichtbarkeit von migrantischen Positionen beitragen möchten. Diese Sichtbarkeit bedarf in meinen Augen nicht nur einer gestärkten, länderübergreifenden Selbstorganisation, sondern auch eines selbstbewussteren Einforderns von Mitwirkungsmöglichkeiten auf kommunalen Ebenen. 

Was waren die persönlichen Impulse, um sich für die Wahl an die Spitze des Bündnisses aufzustellen?

Bereits seit 2022 war ich stellvertretender Vorsitzender im BZI, konnte wichtige Erfahrungen sammeln und beobachten, wo wir Impulse und Fokusbildungen benötigen. Die Kandidatur war so gesehen eine natürliche Konsequenz meines bisherigen Engagements, und als ehrenamtlicher Integrationsbeauftragter der Landeshauptstadt Magdeburg fiel mir besonders auf, wie unterrepräsentiert die kommunalen Beiräte in Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich und der ostdeutschen Länder sind. Sachsen-Anhalt mit zwei kommunalen Beiräten in Magdeburg und Halle belegt den letzten Platz in der bundesweiten Statistik. Sogar in Mecklenburg-Vorpommern haben sich sechs kommunale Beiräte mittlerweile etabliert. Dieses Missverhältnis zu korrigieren, daran möchte ich mitarbeiten.

Gibt es weitere Schwerpunkte, die Sie in Ihr neues Amt einbringen wollen?

Mir sind zwei Aspekte wichtig: Zum einen sehe ich die Notwendigkeit, die Zuwanderungsproblematiken im Osten Deutschlands stärker zu Gehör zu bringen. Die Zuwanderung in den ostdeutschen Bundesländern ist immer noch viel zu gering, was sich bei dem Fachkräftebedarf und der demografischen Entwicklung zeigt. Aus meiner Sicht brauchen wir für die Zukunft unserer Stadt und des Landes eine neue Auflage der Willkommenskultur, und dabei geht es um gelebte Willkommenskultur auf der Basis von Teilhabe und Mitwirkung. Und ich füge hinzu, dass mir die Berücksichtigung der Belange der Unionsbürger hierbei ebenso am Herzen liegt wie die der anderen Menschen und Zuwanderungsgruppen, die zu uns kommen und unser Land bereichern und vielfältiger machen.
Der andere Aspekt liegt in der Funktion und Bedeutung des Ehrenamts. Eine starke Demokratie lebt von aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die im Sinne des Gemeinwohls mitgestalten. Ehrenamt kann zu individueller Teilhabe, gesellschaftlicher Integration oder sozialen Bindungen, zum kulturellen Leben oder zur Gesundheit, und damit zu stabilen demokratischen Strukturen beitragen. Ich möchte meinen Teil dazu beisteuern, dass diese Rolle ehrenamtlichen Engagements weiter gestärkt wird und Vorbildwirkung entwickelt in der Breite der Zivilgesellschaft.

Herr Blau, wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben!

10. August 2024

Gäste aus rund 20 Nationen beim internationalen Sommerfest im Wernigeröder Bürgerpark

Bei bestem Wetter sind kürzlich insgesamt rund 300 Besucherinnen und Besucher zum internationalen Sommerfest des Wernigeröder Interkulturellen Netzwerks e.V. (WIN) im Bürgerpark der Harzstadt zusammengekommen. Menschen aus etwa 20 Nationen brachten Kostproben aus ihrer Heimat mit.

Dr. Martina Tschäpe als Vorsitzende des WIN hatte das Fest öffnet und die Gäste zu offenen Gesprächen über alle kulturellen Unterschiede hinweg motiviert. Alle Kinder spielten wie selbstverständlich miteinander oder bastelten gemeinsam Perlenketten.

Der Leiter des Dezernats Bürgerservice der Stadt Wernigerode und stellvertretende Vorsitzender des WIN, Rüdiger Dorff, erfuhr viel von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich integrieren wollen, von Erfolgen und Hindernissen: „Es ist wunderbar mitzuerleben, wie schnell unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Wernigerode Deutsch gelernt haben, wie lange sie aber auf ihre Deutschkurse warten mussten und müssen. Unsere staatlichen Institutionen sind nach wie vor personell, rechtlich und finanziell nicht gut aufgestellt, selbst mit leistungsfähigen und leistungswilligen Migranten umzugehen. Vieles bleibt nach wie vor dem Ehrenamt überlassen“, sagte Dorff.

Kontakt: Wernigeröder Interkulturelles Netzwerk e.V., Klintgasse 3, 38855 Wernigerode, Telefon: +49 151 54784518, E-Mail: werniwin2012@gmail.com

10. August 2024

Zum Fachtag „STADT LAND DORF“ ist Broschüre erschienen und steht zum Herunterladen bereit

Im Nachgang des Fachtages „STADT LAND DORF – Perspektiven und Lösungsentwürfe für die Integrationsarbeit im ländlichen Raum aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“ der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. am 11. April in Magdeburg ist eine Broschüre erschienen. Sie steht zum Download zur Verfügung.

Auf insgesamt 48 Seiten wird unter anderem über die Podiumsdiskussion zum Auftakt und die Workshops berichtet. Zudem sind in der vom IKOE-Projekt der AGSA erarbeiteten Broschüre die bei dem Fachtag gesammelten Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen dokumentiert.

Die Broschüre kann kostenfrei hier (Text auf der IKOE-Seite und Broschüre) heruntergeladen werden.

Druckausgaben der Broschüre können per E-Mail bestellt werden bei katja.michalak(at)agsa.de.

12. Juli 2024

Neues Staatsangehörigkeitsrecht: Bundesbeauftragte informiert über Voraussetzungen und Ablauf einer Einbürgerung – AGSA begrüßt neue Regelungen

Zum Inkrafttreten des neuen Staatsangehörigkeitsrechts am 27. Juni 2024 ist eine bundesweite Einbürgerungskampagne gestartet worden. In deren Rahmen wird unter anderem umfassend über die Voraussetzungen und den Ablauf einer Einbürgerung informiert.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Antirassismusbeauftragte, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, informiert seit dem 27. Juni auf der neuen Internetseite www.einbürgerung.de über alle Fragen einer Einbürgerung. Ausführliche Informationen auf Deutsch und Englisch bietet auch die Broschüre „Mein Weg zum deutschen Pass“, die auf dem Publikationsportal der Bundesregierung erhältlich ist. Eine Kurzversion ist dort ebenfalls bestellbar (Pressemitteilung).

„Darauf haben viele seit Jahrzehnten gewartet: Heute ist ein historischer Tag für unser modernes Einwanderungsland. Wir haben endlich ein Staatsangehörigkeitsrecht auf der Höhe der Zeit“, erklärte Staatsministerin Reem Alabali-Radovan in der Mitteilung. Einbürgerung bedeute Teilhabe, gleiche Rechte und Pflichten für alle, die hier leben und die Zukunft unseres Landes mitgestalten. Es geht um Zugehörigkeit, Respekt und eine gute Perspektive. Mit dem neuen Gesetz würden auch Anreize zur Integration geschaffen.

Das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts war den Angaben zufolge am 23. August 2023 vom Bundeskabinett beschlossen und am 19. Januar 2024 vom Bundestag verabschiedet worden. Laut Gesetz ist eine Regel-Einbürgerung künftig bereits nach fünf statt nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich, wenn alle weiteren Voraussetzungen erfüllt werden.

Zu den Voraussetzungen gehören beispielsweise die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts sowie Deutschkenntnisse mindestens auf dem Niveau B1 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. Einbürgerungsinteressierte müssen sich ferner zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung sowie zur besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft und ihre Folgen, insbesondere zum Schutz jüdischen Lebens, bekennen.

Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) lobte die neuen Regelungen, wies aber auch auf offene Fragen und Skepsis hin. „Wir begrüßen das Gesetz als Zeichen einer modernen offenen Gesellschaft. Das Verbot der Mehrfachstaatsangehörigkeit ist abgeschafft und die Voraufenthaltszeit von acht auf fünf Jahre verkürzt worden“, erklärte die AGSA auf ihrer Internetseite.

Insgesamt seien die Regeln zur Sicherung des Lebensunterhalts verschärft worden. „Engagierte aus unseren Mitgliedsorganisationen zeigen sich besorgt, dass Personen, die die Inanspruchnahme von Leistungen nicht zu vertreten haben, mit dem neuen Gesetz eine Benachteiligung erfahren könnten – z.B. behinderte Menschen und Frauen. Wie steht es beispielsweise um pflegende Angehörige, die in der Regel Frauen sind, wie steht es um Rentnerinnen, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhalten, aber auch alleinerziehende Mütter, die wegen der von ihnen ausgeübten Familienpflegezeit auf ergänzende Leistungen angewiesen sind? Wir hoffen, dass das neue Staatsangehörigkeitsrecht für Leistungsbezug in unverschuldeten Lebenssituationen hier auf jeden Fall nachreguliert – oder aber unmissverständlicher ausgelegt wird.“

Kontakt zum Bürgerservice der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Telefon +49 30 18 400-1640), E-Mail service-integration@bk.bund.de

2. Juli 2024

14. Integrationspreis verliehen – Landesregierung würdigt Engagement für Vielfalt und gegen Rassismus

Insgesamt sechs Initiativen und Projekte haben einen der Integrationspreise des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Darüber hinaus wurden bei einer Festveranstaltung am 19. Juni in Magdeburg ein Sonderpreis übergeben und 22 Ehrenamtliche für ihr Engagement ausgezeichnet.

Die Ehrungen überreichten die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung. In diesem Jahr waren mehr als 60 Vereine, Unternehmen, Initiativen, Begegnungsorte und Einzelpersonen für einen der Preise vorgeschlagen worden. Es handelte sich um die bereits 14. Preisvergabe.

Staatssekretärin Susi Möbbeck sagte in ihrer Begrüßungsrede: „Das Engagement für Integration ist ungebrochen. Die Gewinner des Landesintegrationspreises machen sich in besonderem Maße dafür stark, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft in Sachsen-Anhalt heimisch werden. Die Landesregierung will mit dem Integrationspreis den Einsatz für ein gleichberechtigtes Zusammenleben würdigen und sichtbar machen. Angesichts der polarisierten Debatten um Migration und des Zuspruchs für rechtsextreme Parteien ist dieses Engagement für Vielfalt unverzichtbar.“

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan betonte: „Die vielen beeindruckenden Projekte gehören zum Fundament unserer Demokratie. Sie sorgen dafür, dass Zusammenhalt und Integration in Sachsen-Anhalt gelingen. Damit Demokratie wehrhaft bleibt, muss sie gelebt werden. Für ihren Einsatz gebührt allen Engagierten großer Dank. Wer Vielfalt fördert, wer willkommen heißt, schafft ein Klima von Respekt und Offenheit, in dem sich alle angenommen und sicher fühlen können. Die Projekte zeigen, Integration ist erfolgreich, wenn sie von Menschen vor Ort getragen und mitgestaltet wird. Damit alle ihre Potentiale entfalten können.“

Bei der kulturell umrahmten Veranstaltung im Kunstmuseum Magdeburg – Kloster Unser Lieben Frauen wurden Preise in drei Kategorien vergeben. Die Bereiche lauteten „Engagement für Vielfalt – gegen Rassismus und Diskriminierung“, „Studium, Ausbildung und Arbeit – Schlüssel erfolgreicher Integration“ und „Zusammenleben von Anfang an: Teilhabe von Kindern und Jugendlichen“. Der erste Preis in jeder Kategorie war mit 1.000 Euro und der zweite Preis mit jeweils 500 Euro dotiert.

Darüber hinaus würdigte die Preisjury 22 Ehrenamtliche für ihren besonderen individuellen Einsatz in der Integrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land. Sie kommen aus dem Altmarkkreis Salzwedel, aus dem Burgenlandkreis und den Landkreisen Wittenberg, Börde, Mansfeld-Südharz, Stendal und Harz sowie den kreisfreien Städten Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau.

–  zur Pressemitteilung mit der Liste aller Preisträger 2024 und den ausgezeichneten Ehrenamtlichen
–  Bilder sehen Sie auf dieser Unterseite des Integrationsportals; dort ist auch eine Chronologie der Preisträger seit 2010 abrufbar

Kontakt: Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg, Telefon: +49 391 567-4608, -4612, E-Mail: MS-Presse@ms.sachsen-anhalt.de

19. Juni 2024

„Was lange währt, wird endlich gut“ – Magdeburgs Beirat für Integration und Migration feierte 25-jähriges Bestehen

Magdeburgs Beirat für Integration und Migration hat am 6. Juli 2022 mit einer Festveranstaltung sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Das Programm im Rathaus der Landeshauptstadt stand unter dem Motto „25 Jahre Beirat für Integration und Migration – Rückblick und Ausblick“.

Zu den rund 100 Gästen gehörte unter anderen auch Sachsen-Anhalts Staatssekretärin und Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbbeck. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Verleihung des Sonderpreises des Beirates für Integration und Migration für langjähriges ehrenamtliches Engagement für Integration in Magdeburg.

Die vom Magdeburger Rotary Clubs gestiftete Auszeichnung erhielt Gabriele Tuljus. Sie wurde für ihr herausragendes Engagement für das Gemeinwohl durch den Einsatz für gelingende Integration gewürdigt und gilt als einer der ersten Menschen in Magdeburg, die sich für die Belange der Menschen ausländischer Herkunft eingesetzt haben.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnte sie zum schnellen Einleben in Magdeburg und zur besseren Verständigung zwischen den Kulturen beitragen. Gabriele Tuljus engagierte sich bereits 1991 im Verein „Kontakt International Magdeburg“ und später auch im Verein „Meridian“.

Musikalisch wurde die Feier von der Jazz-Gruppe Jam-Fest und einem ukrainischen Frauen- und Kinderchor umrahmt. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war ein Zeitzeugengespräch mit ehemaligen Beiräten und Beauftragten für die Belange der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Magdeburg. Sie ließen die Anfänge der Selbstvertretung von Ausländerinnen und Ausländern in Magdeburg und die Weiterentwicklung zum gemeinsamen Beirat von Deutschen und Nicht-Deutschen für die Belange der Integration in Magdeburg Revue passieren. Dabei wurden Perspektive für die Zukunft gemeinsam betrachtet (siehe auch Pressemitteilung).

Grußworte hielten unter anderen Stadtratsvorsitzender Prof. Dr. Alexander Pott und Oberbürgermeisterin Simone Borris. Sie betonte, dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Magdeburg seit der Gründung des Beirates von 4 auf nunmehr 14 Prozent angestiegen sei. Dies mache die hohe Bedeutung der Integration deutlich. Zudem wies Simone Borris auf den hohen Stellenwert des Beirates als „Schnittstelle“ zur Politik hin. „Wenn wir an einem Strang ziehen, können wir die großen Herausforderungen schaffen“, betonte sie. 

Der Beiratsvorsitzende und Integrationsbeauftragte der Stadt, Krzysztof Blau, lud alle Migrantinnen und Migranten der Stadt dazu ein, sich selbst aktiv bei der Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Dazu biete der Integrationsbeirat eine gute Grundlage. Ohne eine wirkliche Teilhabe, die auch teilen bedeute, sei Integration nicht möglich.

Hintergrund:
Der Beirat für Integration und Migration ist ein Gremium der Landeshauptstadt Magdeburg. Er setzt sich zusammen aus acht Migrant*innen und sieben Stadträt*innen, die vom Stadtrat in den Beirat bestellt worden sind. Er nimmt im Rahmen seiner Satzung unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden die Interessen aller in der Landeshauptstadt Magdeburg lebenden Migrant*innen wahr und wirkt auf die chancengleiche Partizipation aller Bevölkerungsgruppen am Gemeinwesen hin.

Weitere Informationen u.a. zu Sitzungsterminen und den Sprechzeiten des Beirates gibt es hier.

Kontakt: Beirat für Integration und Migration, Der Vorstand, Alter Markt 6, 39090 Magdeburg, Telefon: +49 391 540-2384, E-Mail: integrationsbeirat@stadt.magdeburg.de

7. Juli 2022