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Dies ist ein digitaler Sonderdruck des Beitrags / This is a digital offprint of the article
Ina Eichner
Dra' Abu el-Naga, Ägypten. Das thebanische Pauloskloster (Deir el-Bachît).
Sakraltopographie einer Klosterlandschaft und ihre Entwicklung auf dem Hügel von Dra'
Abu el-Naga/Oberägypten. Die Arbeiten der Jahre 2016 und 2017
aus / from
e-Forschungsberichte
Ausgabe / Issue 2 • 2017
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39
DRAˈ ABU EL-NAGA, ÄGYPTEN
Das thebanische Pauloskloster (Deir el-Bachît).
Sakraltopographie einer Klosterlandschaft und
ihre Entwicklung auf dem Hügel von Dra' Abu
el-Naga / Oberägypten
Die Arbeiten der Jahre 2016 und 2017
Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts
von Ina Eichner (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
e -FORSCHUNGSBERICHTE DES DAI 2017 · Faszikel 2
The work undertaken in autumn 2016 and spring 2017 in the Monastery of
St. Paulos (Deir el-Bakhît) focused on the so-called main monastery (late 6th/
early 7th century AD to the beginning of the 10th century AD), a compact
coenobitic monastery complex which, however, constitutes one of three
monastic complexes that were in use on the hill of Dra' Abu el-Naga. A newly
granted project will explore questions on the social status and the hierarchy
of the monks, the organisation and the hierarchical relationship between the
Kooperationspartner: : Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kul- three interconnected but functionally different complexes on the hill as well
turgeschichte der Antike (I. Eichner); EURAC, Institute for Mummies and the Iceman, Bozen as the political influences on the development of this unique monastic land-
(A. Zink). scape and sacral topography.
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG); Fonds zur Förderung der wissenschaftli-
chen Forschung (FWF); Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Kulturge-
schichte der Antike.
Die Arbeiten im Herbst 2016 und im Frühjahr 2017 im Pauloskloster (Deir el-
Leitung des Projektes: D. Polz (DAI); I. Eichner (ÖAW).
Leitung der Grabung: I. Eichner. Bachît) konzentrierten sich auf das sog. Hauptkloster auf dem Hügel von
Team: T. Beckh, V. Becker, E. Bielat, T. Czok, S. Hodak, C. H. Jones, M. Löffler, P. Mayrhofer, Dra' Abu el-Naga – eine kompakte koinobitische Klosteranlage, deren heute
E. Profant, A. Pülz, M. Schulz. erkennbarer Umriss sukzessive durch die vor- und zurückspringenden
e -FORSCHUNGSBERICHTE DES DAI 2017 · Faszikel 2 40
Außenmauern der Klosterbauten entstand (Abb. 1). Das Hauptkloster entwi-
ckelte sich, so der bisherige Kenntnisstand basierend auf der Auswertung
der Keramik, am Ende des 6. oder Anfang des 7. Jahrhunderts n. Chr., zwei
Außenanlagen (von H. E. Winlock als Anlage XXVI und XXVII bezeichnet) –
Ansammlungen von Eremitagen in ehemaligen pharaonischen Felsgräbern,
die von christlichen Anachoreten bewohnt wurden – gehören ebenfalls zum
Kloster. Eine von ihnen, Anlage XXVI, wurde bereits am Ende des 5. Jahrhun-
derts n. Chr. als Wohnbehausung eines Anachoreten genutzt, sodass der
Beginn der monastischen Besiedlung des ganzen Hügels in diese Zeit fällt.
In diese frühe Eremitage wurde später eine christliche Kapelle eingebaut. In
einer ihrer Altarsäulen war ein Münzhort mit 29 Goldmünzen versteckt, der
in die Zeit um die Mitte des 6. Jahrhunderts datiert werden kann (Abb. 2).
Damit dürfte auch die Kapelle etwa um diese Zeit oder nur unwesentlich
später errichtet worden sein. Noch bis ins 10.–12. Jahrhundert war der Ort
ein Anziehungspunkt für Besucher, auch wenn die Kapelle selbst zu diesem
Zeitpunkt möglicherweise schon zerstört war und nur noch als Erinnerungs-
1 Gesamtplan des Hauptklosters (Pauloskloster/Deir el-Bachît) mit Markierung des Mönchszellen-
gebäudes U1, Stand 18.09.2016. Der Abstand der Koordinatenkreuze im Plan entspricht 10 m ort an den ersten Anachoreten fungierte. Dass sich am ehemaligen Wohnort
(Plan: © Deir el-Bakhît Project, H. Bücherl). eines Anachoreten offensichtlich ein christlicher Kultort entwickelte, zeigt
die Bedeutung, die dem Bewohner dieser Eremitage zugekommen sein
muss. Möglicherweise handelt es sich hierbei um den Heiligen Paulos, der
dem Kloster den Namen gab und der in einer koptischen Felsinschrift in der
Nähe der Wohnbehausung in einer Anrufung genannt wird.
Die Arbeiten im Herbst 2016 befassten sich vor allem mit einer Nachun-
tersuchung im Hauptkloster, der fotografischen Dokumentation der Fund-
gattung der Kreuze sowie der Bearbeitung von Kleinfunden aus den Grabun-
gen der Jahre 2012–2015. Die Kampagne wurde aus Mitteln des Instituts für
Kulturgeschichte der Antike an der Österreichischen Akademie der Wissen-
schaften in Wien finanziert.
Im Jahr 2006 waren im südöstlichen Areal des Klosters zwei große
2 Münzhort aus der zum Pauloskloster gehörenden Anlage XXVI, der in der Altarsäule einer dort Tonnengewölbe ausgegraben worden, denen die Funktion von Getreide-
eingebauten Kapelle versteckt war. Er ermöglichte die Datierung des Kapelleneinbaus in die Zeit speichern zugeschrieben wird (Abb. 3). Südlich des größeren der beiden
um die Mitte des 6. Jhs. n. Chr. (Foto: P. Windszus).
Gewölbe (G1), wurde 2016 durch eine Fundamentsondage festgestellt, dass
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das Gewölbe G1 nicht zu dem originalen Zustand des Raumes gehört und
verschiedene Böden und Laufhorizonte eindeutig eine ursprünglich andere
Ausdehnung und Größe des Raumes belegen, der daher wohl ehemals eine
andere Funktion gehabt hat. Als zu einem späteren Zeitpunkt das Gewölbe
G1 errichtet wurde, hat man zugleich auch die Umfassungsmauern des Rau-
mes neu auf die Sockelmauern der älteren Raumumfassung gesetzt, wobei
die Richtung der Mauern massiv verändert wurde. Das Gewölbe G1 wurde
einer nachträglichen Reparatur unterzogen, bei der die Außenhaut an eini-
gen Stellen mit einem betonartig festen Lehm-Kalk-Verputz versehen wor-
den ist.
Im Bereich des Klosters wurden außerdem in den vergangenen Jahren
zahlreiche Kreuze unterschiedlicher Größe und aus unterschiedlichem Mate-
rial (Buntmetall und Holz) ausgegraben. Das Spektrum reicht von bemalten
Kreuzen über beschriftete Kreuze bis hin zu gänzlich undekorierten Stücken
und auch die Größen variieren erheblich (Abb. 4). Sie gehören zwar zur ge-
läufigen Ausstattung von Klöstern, ihre Vielfalt ist aber bisher bei keinem
3 Tonnengewölbter Getreidespeicher (G1) im Hauptkloster, der erst nachträglich in dem Raum anderen Kloster dokumentiert.
errichtet und später ausgebessert wurde (Foto: © Deir el-Bakhît Project, I. Eichner).
In einem neuen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und
dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finan-
zierten Projekt des DAI Kairo, das in Kooperation mit dem Institut für Kulturge-
schichte der Antike an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in
Wien durchgeführt wird, sollen nun in den kommenden Jahren (2017–2020)
erstmals auch Fragen nach dem hierarchischen Verhältnis und der Organisa-
tion des Hauptklosters und der beiden Anlagen XXVI und XXVII geklärt werden.
Darüber hinaus stehen Fragen nach dem sozialen Status und der Hierarchie
der Mönche sowohl im Hauptkloster als auch in den beiden Außenanlagen
sowie die politischen Einflüsse auf die Entwicklung dieser einzigartigen Klos-
terlandschaft und Sakraltopographie im Fokus.
Die Arbeiten im Hauptkloster im Frühjahr 2017 konzentrierten sich dann
4 Holzkreuz vom Dach oder Obergeschoss des zentralen Turmes im Hauptkloster (Foto: © Deir el- bereits auf die Frage nach den Hierarchien innerhalb der Klostergemein-
Bakhît Project, I. Eichner).
schaft. In einem der beiden nachgewiesenen Mönchszellengebäude (U1)
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(Abb. 1), wurde eine Sondage angelegt. In diesem Gebäude waren bereits
2004 eine Dreibettzelle und eine Einzelzelle sowie 2015 eine Zweibettzelle
ausgegraben worden, mit recht unterschiedlicher Ausstattung, sodass die
Frage war, ob dies ein Anhaltspunkt für die unterschiedliche Hierarchie der
Klosterbewohner sein könnte. Die obertägig erkennbaren Ausmaße des
Gebäudes lassen bereits ohne Grabung erkennen, dass sich hier zu beiden
Seiten eines außerordentlich breiten Mittelkorridors mindestens 16 Zellen
befinden. Die im Frühjahr 2017 ausgegrabene Zelle, die über eine schmale
Tür vom Mittelkorridor aus zugänglich war, enthielt vier längs der Wände
angeordnete Betten (Abb. 5). Zwei von ihnen besitzen noch die originalen
Kopfstützen aus Lehm, jedoch ist nur bei einem der vier Betten auch noch
die Liegefläche aus Lehm erhalten (Abb. 6). Der Raum enthielt außerdem
auch eine Sitzbank aus Lehm und mehrere Wandnischen, die wahrscheinlich
zur Unterbringung der persönlichen Habseligkeiten der Mönche dienten.
5 Mönchszelle mit vier Lehmbetten entlang der Wände im Unterkunftsgebäude U1 des Hauptklo- Darüber hinaus befinden sich in allen vier Ecken des Raumes große boden-
sters (Foto: © Deir el-Bakhît Project, I. Eichner).
nahe Nischen unregelmäßiger Form, deren Funktion nicht geklärt ist.
In der Nordwand der Zelle flankierten zwei kleine Wandnischen, von de-
nen nur noch der Boden erhalten ist, annähernd symmetrisch die schmale
Tür zum Mittelkorridor. Direkt vor der Wand lag das Fragment eines Holz-
kreuzes. Bereits in der Dreibettzelle war ein Holzkreuz gefunden worden
(Abb. 7), sodass davon auszugehen ist, dass derartige Holzkreuze wohl in
den meisten Zellen aufgehängt waren.
Von den mittlerweile vier ausgegrabenen Mönchszellen im Gebäude U1
gleicht also keine der anderen, sowohl was die Anzahl der Betten (Einzelzelle,
Zwei-, Drei- und Vierbettzelle) als auch die Ausstattung betrifft, denn in der
Einzelzelle, deren Raumgröße der Dreibettzelle entspricht, befand sich dem
Bett gegenüber ein ungewöhnlich großer Schrankeinbau, die Zweibettzelle
besaß hingegen zwei Wandnischen und noch einige weitere Lehmeinbauten,
die vermutlich Lagerungszwecken dienten, während in der Dreibettzelle jeder
Mönch über seinem Bett nur einen einzigen Wandschrank besaß (Abb. 8) und
in der Viererzelle mindestens fünf Wandnischen und vier bodennahe Nischen
6 Gut erhaltenes Lehmbett mit Kopfstütze aus der Viererzelle des Unterkunftsgebäudes U1 im sowie eine Sitzbank vorhanden waren. Diese unterschiedlichen Raumgrößen
Hauptkloster (Foto: © Deir el-Bakhît Project, I. Eichner).
und Bettenzahlen innerhalb eines einzigen Unterkunftsgebäudes unterscheiden
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sich von den Angaben, die z. B. über die Klöster Pachoms (4. Jh. n. Chr.), in
denen sich in den Gemeinschaftshäusern nur Einzelzellen befanden, be-
kannt sind, aber auch von den großen Zellen und Schlafsälen der späteren
Klöster (z. B. in Ober-Ansina, einem Ort südlich von Antinoopolis, aus der
Fatimidenzeit) mit 12–14 Betten pro Schlafraum. Ganz sicher dürfte der Be-
wohner der Einzelzelle in der hierarchischen Organisation des Paulosklosters
einen besonderen Platz eingenommen haben. Die Auswertung der Papyri
und Ostraka wird hierzu in den kommenden Jahren sicher Aufschluss geben.
Der zweite Schwerpunkt der Frühjahrs-Kampagne 2017 lag in der Nekro-
pole: Sie erstreckt sich östlich neben dem Hauptkloster und zeichnet sich
7 Querhasta eines Holzkreuzes mit schwarzer Tintenbeschriftung, aus der Dreibettzelle des
Unterkunftsgebäudes U1 im Hauptkloster (Foto: © Deir el-Bakhît Project, I. Eichner). durch relativ regelmäßige Grabreihen aus, die durch Zwischengänge vonein-
ander getrennt werden (Abb. 9). Es handelt sich um Kastengräber, deren
Grabumfassung aus ungebrannten Lehmziegeln besteht. Unter den Kasten-
gräbern finden sich z. T. aber auch Bestattungen aus einer älteren Bele-
gungsphase des Friedhofs. Sie waren nur in einfache Gruben gelegt worden,
die durch Steineinfassungen gesäumt, anschließend mit Schutt verfüllt und
verdichtet wurden.
Interessant ist, dass im gesamten südlichen Bereich der Nekropole so-
wohl die älteren Bestattungen als auch die in den jüngeren Kastengräbern
beigesetzten Individuen mumifiziert, in mehrere Stofflagen eingewickelt
und kunstvoll mit bunten Mumienbändern verschnürt waren (Abb. 10). Im
nördlichen Areal waren die Kastengräber zwar in gleicher Manier aufgebaut
wie im südlichen Bereich, jedoch fanden sich hier in den Gräbern keine ge-
wickelten Mönchsmumien, sondern offenbar vollkommen nackt bestattete
Individuen, die zudem nicht mumifiziert waren. Es liegt nahe, auch hierin
eine soziale Differenzierung zu erkennen bzw. eine gegenüber den aufwen-
dig eingewickelten Mönchsmumien nachrangige Hierarchie der in diesem
Areal bestatteten Personen.
Daher bietet es sich auch in der Nekropole an, den Fragen nach der Hier-
archie und des sozialen Status der Klosterbewohner nachzugehen. Im zent-
8 Mönchszelle mit drei gut erhaltenen Lehmbetten entlang der Wände im Unterkunftsgebäude ralen Bereich des Friedhofs wurde daher eine Sondage angelegt, die unmit-
U1 des Hauptklosters (Foto: © Deir el-Bakhît Project, I. Eichner).
telbar nördlich an ältere Grabungen anschließt. Entsprechend setzten sich
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die Zwischengänge und die Grabreihen des südlichen Friedhofsareals in der
neuen Sondage nach Norden hin fort. Freigelegt wurden zwei Grabreihen,
von denen die westliche nahezu vollständig durch Raubgrabungen zerstört
und nur die östliche besser erhalten war (Abb. 11). Obwohl die Grabungen
hier noch nicht abgeschlossen sind, konnte die Abfolge einiger Gräber be-
stimmt werden, denn in der Grabreihe zwischen den Gängen A und C reihen
sich offenbar mehrere ehemals freistehende Gräber nebeneinander, die ei-
nen äußeren Stufensockel aus verputzten Lehmziegeln aufweisen (Abb. 12).
Erst später wurden die Zwischenräume dieser freistehenden Stufengräber
mit neuen Gräbern ausgefüllt, wobei die Stufensockel der älteren Gräber
z. T. überbaut worden sind. Die Existenz der älteren Gräber, die durch den
äußeren Stufensockel und die Tatsache, dass sie ehemals freistehend konzi-
piert waren ist ein weiteres Indiz für eine hierarchische und soziale Differen-
zierung der Mönche des Paulosklosters. Die Ausgrabung der Stufengräber ist
noch nicht abgeschlossen – die Tiefe, in der die Bestattungen zu erwarten
sind, wurde noch nicht erreicht und ist erst im Arbeitsprogramm der kom-
menden Kampagnen vorgesehen. Möglicherweise noch erhaltene Bestat-
tungen werden hier anhand ihrer textilen Ausstattung weitere Aufschlüsse
9 Südlicher Abschnitt der Klosternekropole, die sich neben dem Hauptkloster erstreckt. Die Grä-
ber sind in Reihen angeordnet, die durch Zwischengänge voneinander getrennt werden (Foto: über den Rang der Personen und ihren sozialen Status innerhalb der Kloster-
© Deir el-Bakhît Project, I. Eichner). gemeinschaft erbringen.
Die Frage nach der Hierarchie und dem sozialen Status der in einer Klos-
tergemeinschaft lebenden Mönche geht nur vereinzelt für einige spätantike
und mittelalterliche Klöster Ägyptens aus schriftlichen Quellen hervor; das
Pauloskloster bietet dagegen auf archäologischer Basis einzigartige Einblicke
in die hierarchische und soziale Struktur eines spätantiken/mittelalterlichen
Klosters. Dies ist vor allem auch deshalb bemerkenswert, da beim bisherigen
Kenntnisstand die innerklösterliche Ostraka-Korrespondenz des Paulosklos-
ters, sowohl im Hauptkloster als auch in den Außenanlagen XXVI und XXVII,
keine Titel aufweist, sondern für Absender und Adressaten gleichermaßen
die Bezeichnung Apa gewählt wird (die Ostraka des Paulosklosters werden in
der Datenbank Koptoo erfasst, sie ist über http://www.koptolys.gwi.uni-
10 Eine in Leichentücher eingewickelte und kunstvoll verschnürte Mönchsmumie aus dem südli- muenchen.de/splash.php frei zugänglich).
chen Abschnitt der Nekropole (Foto: © Deir el-Bakhît Project, I. Eichner).
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Die in den kommenden Jahren geplante Freilegung der Nekropole und
der beiden Mönchszellengebäude U1 und U2 im Hauptkloster, die Ausgra-
bungen in den Außenanlagen XXVI und XXVII sowie die Auswertung der zahl-
reichen Ostraka und Papyri haben zum Ziel, die Fragen nach dem sozialen
Status und der Hierarchie der Mönche, der Organisation und dem hierarchi-
schen Verhältnis der drei zusammengehörenden Einheiten sowie die politi-
schen Einflüsse auf die Entwicklung dieser einzigartigen Klosterlandschaft
und Sakraltopographie zu klären. Vor allem durch die parallele Untersuchung
archäologischer Befunde und schriftlicher Quellen (Ostraka, Papyri) dürfte
die Kenntnis des ägyptischen Mönchtums und seiner Entwicklung von der
Spätantike bis in islamische Zeit entschieden erweitert werden.
11 Überblick über den zentralen Bereich der Nekropole. Im rechten Bilddrittel: Grabungsareal der
Kampagne 2017, unten die besser erhaltenen Gräbern, links: die stark gestörten Gräber (Struc-
ture from Motion: © Deir el-Bakhît Project, M. Hernandez-Cordero).
12 Grab G133 als Beispiel eines älteren Grabes mit Stufensockel im Zentrum der Nekropole. Diese
im Vergleich zu den einfachen Kastengräbern aufwändigeren Gräber stand ursprünglich frei und
wurden erst nach und nach durch den Anbau weiterer Gräber teilweise überbaut (Foto: © Deir
el-Bakhît Project, I. Eichner).