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Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X DIE FELDSCHLACHT IIN N ALTRUSSLAND (IX-XI11 Jh.) (IX-XIII Jh.) VON VON ANATOLI J KIRPleNIKOV KIRPICNIKOV ANATOLIJ ES ist schwer, schwer, alle Wechselfälle des bewaffneten Kampfes zu rerekonstruieren, der vor vielen Jahrhunderten stattfand, doch sind die Forschungsmöglichkeiten hier groß und noch lange nicht erschöpft. Über die Kämpfe während der Organisationsperiode des Altrussischen Reiches teilen meist ausländische Autoren -Araber -Araber und Byzantinerner- mit. Für das Studium der Kriegshandlungen des XI-XIII XI-XIS1 Jh. sind die Quellen aus Orient und Okzident hauptsächlich als Vergleichsmaterial von Interesse, Interesse, hier gewinnen entscheidend die russischen Chroniken 1 und Miniaturen an Bedeutung. Die Mitteilungen in den Chroniken über Kampftaktik und Waffengebrauch sind meistenteils abgerissen, doch kann man sie zu einem gewissen System zusammenfassen und in bedeutendem Maße als typisch auswerten. Dem Chronisten schien vieles im bewaffneten Kampf selbstauswerten. verständlich, so daß er nicht ins Detail ging. Doch der Mangel an Einzelheiten wird in gewissem Maße durch die Vielzahl der Beschreibungen von Kriegsgeschehen aufgewogen. Die Quellen der Feudalzeiten beleuchten vor allem die Handlungen von einzelnen Helden und Feudalherren. Der Chronist liebt, die Waffentaten seines Fürsten hervorzuheben und erzählt, wie dieser auf dem Roß daherstürmt, als erster in das feindliche Gewühl eindringt und verderbliche Schläge verteilt. Das Kampfgebahren der gemeinen Krieger und erst recht der Volksmassen ließ der Chronist im Schatten. Schatten. Züge der russischen Kriegssitten sind in den Denkmälern der Übersetzungsliteratur des XI-XII XI-XI1 .Th. Jh. abgespiegelt? abgespiegek2 Die Beschreibung vieler Kampfszenen in diesen Büchern ist dem Übersetzer durch die zeitgenössische Wirklichkeit eingeflößt. ' ausgenutzt Ipat~ew 1 Es sind folgende Ausgaben ausgenutzt: I patiew-Chronik, Chronzk, St. St Petersburg, 1871; 1871, Lazuventzl Chvonzk St. St Petersburg, 1872, Ntkon Chronzk Sämtliche Samtltche russische russzsche ChroChroLawrentij-Chronik. Petersburg, 1872; Nikon-Chronik. niken, Nowgoroder Chronik, 9, St. S t Petersburg, Petersburg. 1862; 1862, Erste Nowgovoder Chronzk, Moskau-Leningrad, Moskair Leningrad, njken, Bd. Bd 9, 1950, M. M D. D PRISJOLKOW, T Y O ~Chronzk, Z Moskau Leningrad, 1950. 1950 1950; PRISJOLKOW, Troiz-Chronik, Moskau-Leningrad, 2 W W. M. Die Chronik Amartol in slawisch-russischer M ISTRIN, ISTRIN, Dte Chvontk von Georrd Geornt Anzartol zn alter slawzsch rus~zscher Geschichte jüdischen Ü hersetzung, Bd. Bd 1, 1 , Petrograd, 1920; 1920, N. N A. A MESTSCHERSKI, MFSTSCHERSKI, Geschzchte des pdzschetr Uberselzung, Moskau Leningrad, 1958. 1958 Krteges zn altrussischer altrusszscher Übersetzung, Ubersetzung, Moskau-Leningrad, Krieges von Josephus Josephus Flavzus Flavius in 31 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Zahlreicheund undmannigfaltige mannigfaltigeKampfepisoden Kampfepisodensind sindininden denMiniaturen Miniaturen Zahlreiche ~ i e d e r g e g e b3e nDie .Die ~ mittelalterlichen mittelalterlichen Maler Maler gestalteten gestalteten mit mit großem großem wiedergegeben. Realismus Schlachten, Schlachten, FeldFeld- und und RÜckzÜge; Rückzüge; sie sie waren waren bemüht, bemüht, die die Realismus Kämpfenden inin der der Bewegung Bewegungzuzu zeigen, zeigen,entsprechend entsprechend den den taktischen taktischen Kämpfenden Regeln,um umdie dieEreignisse Ereignissejener jener Zeit Zeitzuzuveranschaulichen. veranschaulichen. Regeln, AlsAushilfe Aushilfebeim beimStudium Studiumder derSchlacht Schlachtder derAlten Altendienten dientenauch auchdie die Als Werke der der neuzeitlichen neuzeitlichen Kriegstaktiker. Kriegstaktiker. Noch Noch vor vor einem einem halben halben JahrJahrWerke hundert wurde wurde viel viel gestritten, gestritten, was was inin der der Schlacht Schlacht wichtiger wichtiger sei: sei: die die hundert Hieb- oder oder die die Stichwaffen. Stichwaffen.Einen Einen praktischen praktischen Nutzen Nutzen brachte brachte dieser dieser HiebStreitnicht, nicht,doch dochließ ließerereine eineinteressante interessanteLiteratur LiteraturÜber überdie dietaktische taktische Streit Anwendungvon von\'qaffen Waffenentstehen. entstehen.Das DasStudium Studiumder derReiterschlacht Reiterschlachtdes des Anwendung X I X Jh. Jh. ermöglichte ermöglichte ein einbesseres besseres Verständnis Verständnis der der Schlacht Schlachtder der Alten. Alten. XIX Dabeiwurde wurdeerwiesen, erwiesen,daß daßmanche mancheEigenheiten Eigenheitenim imKampfgebrauch Kampfgebrauchder der Dabei Waffen viele viele Tahrhunderte Jahrhunderte anhielten. anhielten. Die Die Verfasser Verfasser von von modernen modernen Waffen taktischen Wel:ken Werken behandelten behandelten öfters öfters ihren ihren Gegenstand Gegenstand geschichtsgegeschichtsgetaktischen bunden: sie sie studierten studierten den den Kampf Kampf der der Alten, Alten, und und ihre ihre Erkenntnisse, Erkenntnisse, bunden: unterstütztJurch durchdie dievorzügliche vorzüglicheSachkenntnis Sachkenntnisder derMilitärpraxis, Militärpraxis,können können unterstÜtzt vielfachbei bei der derKennzeichnung Kennzeichnungder deraltrussischen altrussischenSchlachten Schlachtenllusgenutzt ausgenutzt vielfach werden. werden. Beialler allerVielfalt Vielfaltder derQuellen Quellenkann kannder derMediävist Mediävistnur nureinige einigeAspekte Aspekte Bei der Entwicklung Entwicklung aus aus ihnen ihnen erfassen erfassen und und umreißen. umreißen. Außerdem Außerdem istist das das der Verständnisder dertaktischen taktischenKunst Kunstininder derZeit Zeitder derersten erstenrussischen russischenFÜrFürVerständnis stendurch durchden denMangel MangelananQuellen Quellenerschwert. erschwert.Für Fürdie dienachfolgende nachfolgendeZeit Zeit sten aberhäufen häufensich sichdie dieAngaben Angabenderart, derart,daß daßman maneine eineReihe Reihevon vonfolgerichfolgerichaber tigen Beobachtungen Beobachtungenmachen machen kann. kann.Im I mvorliegenden vorliegendenBericht Bericht behandelt behandelt tigen Charakter und und Eigenheiten Eigenheiten der der der Verfasser Verfasser folgende folgende Themen: Themen: 1)1)Charakter der Kampfführung im im IX-X IX-X und und im im XI-XIII XI-XI11Jh., Jh., die dieKriegerausbildung; Kriegerausbildung; KampffÜhrung Anwendungder derWaffen Waffenininden denSchlachten Schlachtendes desXI-XIII XI-XI11Jh.; Jh.;3)3 )FunkFunli2)2)Anwendung tionelleEigenheiten Eigenheiten der der Waffen. Waffen. tionelle 1 Wenn man man vom vom Charakter Charakter des des Kampfes Kampfes im im frühen frühen Mittelalter Mittelalter Wenn spricht,sososind sindeinige einigeallgemeine allgemeineMomente Momentezuzuumreißen. umreißen. spricht, Vorder derBildung Bildungder derKiewer KiewerRus Ruswandten wandtendie dieSlawen Slawenkeine keinewohlaufwohlaufVor gebauten Gefechtsordnungen Gefechtsordnungen anan «<sind («sindÜberhaupt überhaupt nicht nicht bemüht, bemüht, sich sich gebauten einmütigmit mitdem demFeind Feindzuzumessen» messen»).4 DieSlawen Slawenwaren warenbestrebt, bestrebt,den den einmÜtig ).4 Die Feind unerwartet unerwartet anzugreifen, anzugreifen, indem indem sie sie verschiedene verschiedene Kriegslisten, Kriegslisten, Feind handeltsich sichum umMiniaturen, Miniaturen,die dieuns unsininKopien Kopiendes desXIV-XV XIV-XVJh. Jh.erreichten, erreichten, ] EsEshandelt derenOriginale Originaleaber aberauf aufdas dasXII-XIII XII-XI11Jh. Jh.zurückgehen. zurückgehen. deren Takttkund undStrategie, Stvategie,St.St.Petersburg, Petersburg,1903, 1903,S.S.182, 182,187. 187. 4 WAURI~IUS, MAUR1ZIUS, Taktik 32 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X * Hinterhalt und Fallen anwandten. Sie vermieden den offenen Kampf, zogen Wälder und Schluchten der offenen Ebene vor.' byzantinivor. 5 Die byzantinischen Feldherren hielten die Ihrigen an, die Eindringlinge mit ihrer Kiiegstaktik zu bekämpfen. eigenen Kriegstaktik Vorteil: Bogenschießen, unverhoffte «Im Kampf mit ihnen sind vom Vorteil: Angriffe, Hinterhalte an verschiedenen Stellen, Fußgefechte, besonders leichtbewaffnetes Fußvolb>.6 Fußvolk»." (im IX-X Jh.) Zum Zeitpunkt der Bildung des Altrussischen Reiches (im fanden in der Kampftaktik der Slawen riesige Veränderungen statt. fanden geordnete Aufstellung Regelrechte Kampfe, Kämpfe, ausgearbeitete Taktik, geordnete wurden zu unabdingbaren Voraussetzungen für einen streng organisierten Kampf. Dabei focht man in geschlossenen Gruppen auf einem o n e i n a n d e7r . ~ geringen Raum, auf offener Gegend, aber in Sichtweite ~ voneinander. Voraussetzung für den Zusammenstoß war die Gefechtsordnung, die in der Aufstellung des Heeres in eine taktische Kampfabteilung (Polk) (Polk) ( P o l k ) bestand.' oder mehrere solche Abteilungen (Polki) bestand. B Der Dichtheit der Gefechtsordnung wurde besondere Bedeutung beigemessen (Bild Gefecht~ordnun~ (Bild 1). 1). aufstellen, wird der Polk wie ein e i n Körper sein».9 sein».g Die «Wenn alle sich aufstellen, russischen Quellen geben keine Bestätigung dafür, daß die mittelalterliche Schlacht in eine Reihe von Zweikämpfen zerfiel. Der organisierte Zusammenstoß wurde in geschlossenen Reihen geführt. Es existierte ein direkter Zusammenhang zwischen der Verbundenheit der Kampfordnung und der technischen Ausrüstung. Eine gute Bewaffnung und dichte Reihen gewährleisteten dem Heer Kampffähigkeit im Angriff und in der Verteidigung.'' Verteidigung. 1O Das Resultat einer Kriegsaktion wurde des öftern in eein i n e r Schlacht entschieden. Die offene Feldschlacht, das Handgemenge Handgemenge bestimmten über Sieg oder Unterlage. Die Bemühungen der Gegner wurden an der aufgewandten physischen Muskelkraft der Menschenmassen gemessen, die bestrebt waren, einander in unmittelbarem WafL. NIDERLE, S. 369; B. A. RYBAKow, RYBAKOW, ;' L. NIDERLE, Slawische Altertümer, AltertÜmer, Moskau, 1956, S. Kriegskunst, in: Altrussische Kulturgeschichte, Bd. 1, 1, Moskau-Leningrad, 1948, 1948, S. 397-398. 397-398. S. C., S. S. 183. 183. 6 MAURIZIUS, MAURIZIUS, I.1. c., Kampfes in zn alter und neuester Z eit, PUSYREWSKI, Untersuchung des Kampfes Zeit, 7' A. K. PUSYREWSKI, Warschau, 1902, 1902, S. S. 42. defiB Noch M. POGODIN POGODIN hat den alten Polk richtig als taktische Heereseinheit definiert (s. seine Untersuchungen, Vorlesungen Über über russische uussische Untersuchungen, Bemerkungen und Vorlesungen Geschichte, Bd. 7, 7 , St. St. Petersburg, 1856, 1856, S. S. 260-261). 260-261). Die Kampfaufstellung des Geschichte, Heeres betrachten wir hier nicht. C., S. 298. 9 N. A. MESTSCHERSKI, MESTSCHERSKI, I.1. c., lo Vgl. folgende Kriegsregel des des späten Mittelalters: folgende Kriegsregel Mittelalters: «Je besser das Heer bewaffbewaffnet ist, je fester und dichter seine seine Reihen, desto desto sicherer ist es geschützt» (N. (N. MAMACHIAVELLI, Uber 1939, S. 114). 114). CHIAVELLI, Ober die Kriegskunst, Moskau, 1939, ](I 33 3 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X ABB. 1 -Kviegeuabteilung. Miniatur zur Sage von Boris und Gleb in der Abschrift ABB. l.-Kriegerabteilung. Jh., geht aufs Jh. zurück. zurück. Sylvester. XIV .1h., von Sylvester. aufs XI1 XII .1h. fenzusammenstoß fenzusammenstoß zu bekämpfen. Entschlossen sich die Gegner zu einer Schlacht, so fühlte siegesfähig, und folglich fühlte sich jeder von ihnen siegesfähig, folglich stand im Vordergrund die Kampfkunst von ausgebildeten Kriegern. Die Kiewer Krieger kämpften in verschiedenen Weltteilen, an StelSteIlen, die durch Tausende von Kilometern voneinander getrennt waren, doch sind ihre Kriegsbräuche mit erstaunlicher Übereinstimmung sowohl von byzantinischen, als auch von arabischen Quellen beschrieben worden. Neben Leo Diaconus werten wir noch Nisami (1140/1-1202/3) (1140/1-120213) aus, der im Poem «lskander-Name» «Iskander-Name» über einen erdichteten Feldzug aus, Alexander des Großen gegen gegen die Altrussen recht genau ihre KampfeigenKampfeigenheiten beschrieb (das (das Poem wurde im XI1 sich XII Jh. geschrieben, stützt sich Jh.). Aufgrund der Gegenüberstellung von aber auf Ereignisse des X Jh.). verschiedenen Quellen entsteht folgendes Bild. Zu Beginn des Kampfes Schildern standen die Russen «mit wandartig zusammengeschlossenen zusammengeschlossenen Schildern und Lanzen»." «gingen sie Schild an Schild Schild dem Feind Lanzen».ll Beim Angriff «gingen l1 II Geschichte des Leo Diaconus. Ubersetzung übersetzung von D. Popow, St. Petersburg, 1820, S. 87. 34 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X entgegen, so daß nicht mal ein Haar durch ihre Reihen dringen konnte».12 Die Schilde, die die Russen deckten, unterstrichen ihre schwerfällige te».I2 Macht, sie waren «fest und reichten zwecks größerer Sicherheit bis zu den Füßen».13 Füßen».13 Wie die einzelnen Waffenarten nacheinander angewandt wurden, ist aus der Antwort der Altrussen ihrem Anführer im Poem «Iskander-Name» zu ersehen: Lanzenspitzen wird der Feind durchbohrt, Mit Lanzenspitzen Mit seinem seinem Blute tränken wir den Ort; Und wenn das das Schwert die Lanzen dann ersetzt, 14 Dann wird der Gegner in die Flucht gehetzt. gehetzt.I4 I m Nahkampf eingesetzt. Das Im Nahkampf werden Schwerter, Streitäxte und Lanzen eingesetzt. entHandgemenge dauert wenige Augenblicke, zwei drei Schwertschläge entscheiden das Schicksal eines der Kämpfenden. Die Schläge wurden nicht gegehäufig, doch mit schrecklicher Wucht geführt. geführt. Die von M. Psellus gegebene Charakteristik der Kampfeigenschaften der Russen kann wohl als typisch betrachtet werden. Er sah die Russen 1057 1057 im Lager von Isaac Comnen, dem Anwärter auf den Thron von Byzanz, und beschrieb sie «grimmiq, doch doch schwerfällig», «nicht sehr ungestüm. dafür aber als «grimmig, weder ihr Blut schonend, schonend, noch auf ihre Wunden achtend».ls achtend».15 I , XI1 Jh. wurde der AusIm X XI. XII und in der ersten Hälfte des XI11 XIII .Ih. Ausgang des Kampfes, ebenso wie früher. früher, im Handgemenge entschieden, e i n e gewonnene Schlacht beendete Krieqshandlungen noch doch ein beende te die Kriegshandlungen nicht. Wenn man die Entwicklung des Kriegsgeschehens Kriegsgeschehens bis zum MonMongoleneinbruch verfolgt, so kann man bemerken, daß die Schlachten nicht mit der totalen Vernichtung der lebendigen Kraft verbunden waren. Die 6fter die gefühlsmäßigen Kampfauswirkungen: den Quellen vermerken öfter Lärm, die blitzenden Waffen, \)ifaffen, und nur in schweren Zeiten werden die ChroMassenverluste an Menschen erwähnt. Es geschah wohl, daß der Chronist zum Schluß der Beschreibung einer bitteren Schlacht plötzlich bemerkt: «so kämpften sie heftig und gingen auseinander, viele waren verwundet, doch doch Tote gab es wenig».16 au~twenig».16 Beim Zusammenstoß galt es hhauotsächlich, den organisierten Widerstand des Feindes zu brechen. Die als Gefechtsordnung verwirren, die Reihen zerstören war wichtiger, als '12 W TEBENJKOW, Die ältesten altesten Beziehungen der Rus zu den Kaspilandern M.. TEBENJKOW, Kaspiländern und eIskander-Name» von Nisami als Quelle für Kennzeichnung dieser dteser fiir die Kennzeichnung das Poem «Iskander-Name» Tiflis, 1896, 1896, S. S . 50. 50. Beziehungen, Tiflis, ...,, S. S. 83. 83. 13 Geschichte des Leo Diaconus Diaconus... l4 A POPOM, Ntsamz 14 A. W. Popow, Nisami und Altrußland, in: in: «Arbeiten des Staatlichen PadagoPädagoH. 11 (Stawropol, 1949), 1949), S. S. 45. Stawropol», Lief. gischen Instituts StawropoJ,>, Lief. IV, H. llS5 W. WASSILEWSKI, Wariigisch-russische und warägisch-englische wariigirch-englische Garde in W. G. WASSILEWSKI, Warägisch-russische I I lh., Werke, Bd. 1, 1, St. St. Petersburg, 1908, 1908, S. S. 327. Konstantinopel des X XII und XXII Ih., in: in: Werke, 'Vpatjew-Chronik 1174 (Schlacht (Schlacht der russischen " Ipatjew-Chronik v.J. v.}. 1174 russischen Fürsten bei Wys~hgorod). Wyschgorod). 35 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X gänzlich zu vernichten. den flüchtenden oder sich widersetzenden Feind gänzlich Der Besiegte war bestrebt, sich durch die Flucht zu retten, wobei er manchmal auch nicht verfolgt wurde. Die Zurückgewichenen sammelten ihre Kräfte, begannen wieder den Kampf, und alles begann von neuem. Die Kriege wurden mit wechselndem Erfolg geführt gefÜhrt und konnten sich praktisch unendlich lang hinziehen. Die Gefechte des Mittelalters setzen uns in Erstaunen durch das Ungestüm der sich sich entfaltenden Ereignisse. Ereignisse. Unter solchen Umständen war es nicht leicht, die Schlacht zu leiten.17 leiten. ll Die Bewaffnung und BekleiBekleidung spielten hier eine große Rolle. «Besonders schwer war es, den Kampf zu lenken (und (und die Situation selbst zu erfassen) erfassen) da man dem Äußeren nach nicht die eigenen von den fremden Kriegern unterscheiden konnte, wenn anders nicht Fremdländer miteinander kämpften, wie z.B. z.B. Eigendie Russen mit den Polowzern. Die Rüstung, die ständig den Eigen(die Toten und Gefangenen wurden immer der Rüstung tümer wechselte (die beräubt), beräubt), war beim Kriegsgefolge der einzelnen Fürsten so gleichartig, auseinandaß man ihre Heerscharen dem äußeren Aussehen nach nicht auseinankonntc: oft gerieten die Krieger im Eifer des Gefechts in derhalten konnte: Feindeshand, da sie den Feind mit den Ihrigen verwechselten».18 ver~echselten».'~ Der wichtigste Richtpunkt für die Hunderte von kämpfenden ManMannen war das farbige farbige Banner, geschmückt mit dem fürstlichen WahrWahrzeichen oder Monogramm. Das hocherhobene Banner bedeutete eine zusammengeschlossene Gefechtsordnung, zu ihm zogen sich sich die abgeschabgeschweiften Mannen zusammen; die Feinde waren bemüht, das Banner zu stürzen. Die Krieger achteten auf die Bewegung des Banners und folgten stürzen. ihm. «Ihre Augen schauen auf die Fahnen, ihre Arme sind zum Gefecht bereit».19 bereit».I? Nach den Bannern wurden die Polki gezählt, ihr Verlust galt als Katastrophe für die ganze Abteilung. Unverzüglich begann die Flucht. Es war offensichtlich, daß im Schlachtgetümmel noch andere Merkmale nötig waren, die die Anführer und die einander befehdenden Heere ausauszeichneten. Das ritterliche XII XI1 Jh. in Westeuropa und in Rußland zeichneten. feudale Symbolik, Symbolik, Wappen und Embleme. Embleme. Heraldische VerVerförderte die feudale Schilde, Helme unterzierungen und die Vielfarbigkeit der Überwürfe, Schilde, unterstrichen nicht nur den sozialen sozialen Rang des Kriegers, sondern dienten auch auch l7 Besonders kompliziert war die Lage, wenn der Heerführer sich von den 17 geriet. Die Polki verloren ihren Anführer. Anführer. Seinigen losriß und ins feindliche Gewühl geriet. So rief einst ein älterer Gefolgsmann Gefolgsmann seinem Fürsten zu, zu, den er im SchlachtgetümSo fern von seinen Truppen antraf: «0, «0,Fürst! dir ziemt es nicht zu mel weit vorne, fern kampfen, ziehe dich zurück und lenke die die Kriegsscharen» Kriegsscharen» (W. (W. N. TATIsTscHEw, TATISTSCHEW, kämpfen, Russzsche Geschichte, Geschtchte, Buch 3, Moskau, 1774, S. S. 396). 396). Russische l 8 B. B. A. A. RYBAKOW, RYBAKOW, Knegskunst, in: in: Altrussische Altrusszsche Kulturgeschichte, Kulturgeschichte, Bd. 1, 1, MosMos18 Kriegskunst, kau-Leningrad, 1948, 1948, S. S. 413. 413. 19 l9 N. A. Mestschcrski, Mestscherski, l.1. c., C., S. S. 298. 36 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X als eine Art von Erkennungszeichen in der Schlacht. Die reiche KriegsKriegsausrüstung des angesehenen Feudalherren zeichnete ihn als Anführer aus und hob seine Handlungen im bunten Menschengewimmel hervor. Der vergoldete Helm und die leuchtende Rüstung des Fürsten oder Heerführers sind weither sichtbar. Für die gemeinen Krieger diente die blanke Ausrüstung des Anführers als eigenartiger Wegweiser in der beweglichen Schlacht. Überhaupt übte der Glanz, das «Funkeln» der Waffen einen unauslöschlichen, ja oft erschreckeden Eindruck aus. aus. «Wenn die Sonne auf den goldnen Schilden erstrahlt, erglänzen davon erschüttert»?' Für den Zeitdie Berge, und alle die da sehen werden erschüttert».20 genossen der Ereignisse bedeuteten glänzende Helme und Schwerter, leuchtende Panzer - Kraft Kraft und Standhaftigkeit des kampfbereiten Heeres?' Sieg durch das alleinige Heeres.21 Die Quellen verzeichnen Fälle, wo der Sieg Außere eines gut bewaffneten Heeres, das kampfbereit aufgestellt war, geschah 1251, während des Feldzuges des errungen wurde. Dergleichen geschah Fürsten Daniil Galizki gegen die Jatwiagen. Die Russen bereiteten sich Kampf, «ihre Schilde waren wie die Morgenröte, ihre Helme wie die aufgehende Sonne, die Lanzen hielten sie in den Händen wie eine Wand aus Stäben, die Schützen von beiden Seiten hoben ihre Bogen mit aufaufgegen den Feind»." Jatwiagen ertrugen diesen gelegten Pfeilen gegen Feind».22 Die Jatwiagen Anblick nicht und zogen sich ohne Kampf zurück. I n die Vorbereitungen zum Kampf war das Anlegen der KriegsIn Kriegsrüstung einbezogen. Die Krieger bewegten sich sich nie in Ringhemden, Panzern und Helmen fort. schwere Ausrüstung wurde gesondert fort. Diese schwere 23 befördert und nur angesichts einer Gefahr angelegt. angelegt.23 Laut unserem 13 bis Überschlag wog die die Ausrüstung eines Kriegers gewöhnlich 13 16 kg;24 dieses 16 kg;24 im Vergleich mit dem Harnisch aus späterer Zeit scheint dieses (Der Harnisch eines westlichen Ritters wog, beispielsGewicht gering. (Der Ca. 30 kg).25 weise, 25-40 25-40 kg, der Pferdeharnisch - ca. kg).25 Wieviel die Ausrüstung auch gewogen haben mag, sie sie belastete den Menschen. Deshalb war der Wunsch der Alten verständlich, sich sich nach dem Kampf vom Harnisch zu befreien. Doch war dies wegen der damaligen gesteigerten Dte cィイChronik Georgi Amartol, Bd. 1, 1, Petrograd, 1920, "20 W. W. M. Istrin, Die ッョゥaセ von Georgi 203-204. S. 203-204. v.J. 1152; 1152; Ipatiew-Chronik Ipatfew-Chronik v.J. 1231; W. W . N. TATISTSCHEW, TATISTSCHEW, 21 Nzkon-Chronzk Nikon-Chronik v.}. v.}. 1231; Russzsche Geschichte, Geschichte, Buch 3, Moskau, Moskau, 1774, 1774, S. S. 211; Livländische Livlandzsche Reimchronik, Rezmchronzk, Russische Paderborn, 1876, 1876, Vers 2105 und 2215. Es Es war kein Zufall, daß die Nowgoroder verzinnten. absichtlich ihre Harnische verzinnten. " Ipat~ew-Chronzk v.J. 1251. 1251. II [patiew-Chronik v.J, 2' B. A. RYBAKOW, ...,, S. S. 407. 23 RYBAKOW, Kriegskunst ... '' Das Schwert wog ca. Ca. 1,5 1,5 kg, die Lanzenspitze 150-400 150-400 g, die Streitaxt ohne 24 6-7 kg, der Helm ca. 2 kg, der Schild 2-3 2-3 kg. kg. 200-400 g, g, das Ringhemd Ringhemd 6-7 Stiel 200-400 C. BLAIR, BLAIR, Eu~opeanArmour, London, 1948, 1948, S. 192. 192. "25 C. European 37 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Kriegsmanöverfähigkeit Kriegsmanöverfähigkeit gefährlich, und nicht umsonst hat Fürst Wladimir Monomach in seiner «Belehrung» warnend angewiesen: «Beeilt euch nicht, die Waffen abzulegen, ohne sich ordentlich umgesehen zu haben, -Verderben».26 durch Sorglosigkeit stürzt der Mensch plötzlich ins Verderben».26 Am schwersten waren natürlich natÜrlich die Schutzwaffen: Schutzwaffen: Ringhemd, Helm und Schild. Die Ausrüstung mit blanken Waffen wird durch ein geringeres Gewicht von Lanzen und Streitäxten im Vergleich mit Schwertern und Säbeln gekennzeichnet. Das Gewicht von solchen Kampfmitteln wie Streitkolben, Kriegsflegel war laut Mindestangaben g.27 Mindestangaben 200 bis 300 g.17 treffende Kraft dieser Kampfmittel wirksam? Es Inwiefern war die treffende wurde festgestellt, daß bei einem Gewicht von 200 bis 400 g und einer Stiellänge von 70 bis 80 cm (bzw. (bzw. einer entsprechenden Riemenlänge beim Kriegsflegel) die lebendige Schlagkraft von Streitkolben, KriegsKriegsflegel (auch Streitaxt) Streitaxt) gleich 6,6 bis 14 13 kg ist. Laut experimentellen experimentellen Angaben aber muß fÜr für einen Menschen der vernichtende Schlag Schlag eine lebendige Mindestkraft von 8 kg besitzen, wobei wubei die Zerstörung des festesten Knochens gewährleistet wird. Die angefÜhrten angeführten Zahlen zeigen, zeigen, da13 die Schlagwaffen nicht nur fÜr für den «Letzten» «Letzten» tödlichen Schlag Schlag daß (besondienten, sondern auch den Menschen teilweise treffen konnten (besonSchutzwaffen), wobei noch die MuskelMuskelders unter Berücksichtigung der Schutzwaffen), kraft des Angreifers eine Rolle spielte. spielte. Offensichtlich soll die Betätigung sowohl zu schweren Verletzungen im von Streitkolben und Kriegsflegel sowohl Schlages, der direkt den den ungeschützten Gegner Falle eines wohlgezielten Schlages, trifft, als auch zu seiner Betäubung und zeitweiligen Kampfunfähigkeit führen (wohl (wohl der häufigste Fall). Fall). Die niederschmetternde Wirkung von Schwert, Säbel Säbel und Lanze bedarf keiner Erörterung. bedarf Viel Beachtung schenkten die Menschen des Mittelalters der KriegsKriegsausbildung. Das Kriegswesen kennen und waffentüchtig sein sein mußten ausbildung. Gesell~chafts~lieder. I n der ErzieErziealle Männer, insbesondere die freien Gesellschaftsglieder. In ein. Die hung des Menschen nahmen die Waffen einen wichtigen Platz ein. IX-X Jh. arabischen Autoren des IX-X Th. berichten von dem Altrussenbrauch, Sohn zu vermachen. die das Schwert vom Vater zum S'ohn vermachen. Dabei legte man die sprach: «nichts «nichts wirst entblößte Klinge vor den Neugeborenen hin und sprach: als was du durch durch das das Schwert Schwert erkämpfst».28 erkämpfst>>.28 du besitzen, als Eine Fort26 26 Ipat~ew-Chronzkv.}. v.J. 1117. 1117. Ipal;ew-Chronik *' Das Gewicht der StreitaxtStreitaxt- und kolben kolbengriffe ist hier nicht erfaßt. erfaßt griffe ist 27 28 W. W. W. BARTOLD, BARTOLD, Arabzsche Nachrichten Nachrzchten über uber die dte Altrussen, in: in: Sow;clskoje Sowletskole Arabische 28 Bd. 1, 1, Moskau-Leningrad, Moskau-Leningrad, 1940, 1940, S. S. 21; 21; A. A. A. SEM.lONOW, SEMJONOW, Dze wostokowedentle, Bd. Die wostokowedeni;e, tadshzkzschen Gelehrtel1 Gelehrten des XI X I J]h.h u.z. u.2. über uber die dze \'(1olga-Bulgaren, Wolga-Bulgaren, Chasarel1, Chasaren, Alttadshikischel1 russcn, Slawen und uzd Warager, in: «Berichte «Belichte der Akademie Akademie der \Xfissenschaften Wissenschaften der russen, \'(1aräger, in: SSR», Lief. Lief. VII V11 (1953), (1953), S. S. 19; 19; B. B. N. SACHODER, SACHODER, Noch eine ezne /ruhTadshikischen SSR», früh- 38 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X setzung dieser Tradition war die Zeremonie der Kriegsweihe, die schon war."29 Durch die Kriegsweihe wurde in der christlichen Zeit verbreitet war. Sohne in das Knabenalter der Eintritt der Söhne Knabenaltel' gewürdigt. Der Knabe wurde feierlich aufs Roß gesetzt, mit dem Schwert umgürtet, mit Köcher und versehen."JD Ob O b nicht damit die Funde von KinderkriegsHegeIn Kinderkriegsflegeln Pfeilen versehen. und - steigbügeln und mindergroßen Helmen verbunden sind? Der mittelalterliche Krieger erlernte die Kriegskunst allmählich, von BogenschutzenKindheit auf. Das Anfangsstadium war der Dienst in der BogenschützenInstituAbteilung. Wahrscheinlich existierte in der Rus eine ständige InstilUtion von Kriegerlehrlingen. So wies der Susdal-Fürst Konstantin WseWsewolodowitsch 1218 1218 seine Söhne an «bei den ältesten Kriegern zu lerwolodowitsch nen».?' Aus einer byzantinischen Mitteilung der ersten Hälfte des X XII Jh. nem>." adlige Krieger vor allem im Gebrauch von verschiedenerfahren wir, daß adlige artigen Waffen ausgebildet wurden. Zum System der Kriegserziehung Schild vor den feindfeindgehörte: «sich geschickt waffnen, sich mit dem Schild lichen Pfeilen schützen, die Lanze führen, führen, geschickt das Roß lenken, d.h. mit dem Pfeil das Ziel treffen, überhaupt die Taktik beherrschen, d.h. verstehen, eine Phalanx gehörig aufzustellen, aufzustellen, einen Hinterhalt vorausvorausberechnen, sachgerecht ein Lager aufschlagen, Graben führen und alles gehört».32 Die Ausbildung, Erfahrung und andere, was zur Taktik gehört».32 Ihrige. In I n den weiten russischen Landen Kriegspraxis machten das Ihrige. waren kampfgestählte Truppen von Berufskriegern tätig, manchmal umfurchtlos. sichtig und manchmal beharrlich und furchtlos. 2 Der Ausgang des Krieges wurde durch die einzeln Kämpfenden mit der Waffe in der Hand entschieden, wobei in den weitaus meisten Nahkampf ausschlaggebend im System der Fällen die blanke Waffe im Nahkampf Laufe fast der ganzen dreihundertdreihundertübrigen technischen Mittel war. Im Laufe jährigen Entwicklung der frühmittelalterlichen Rus äußerte sich der Waffenkampf grundlegend in der Feldschlacht. Die Beschaffenheit der Waffenkampf muselmanische Slawelz und Altrussen des IX-X JJh., h , in: «Mitteilun{(Mitteilunmusr:lmanische Nachricht über Slawen gen der Allunions-Geographie-Gesellschaft», Allunions-Geographie-Gesellschaft», Bd. Bd. XXV, Lief. 6 (Moskau-Leningrad, (Moskau-Leningrad, 1943), 1943), S. S. 36. v.J. 1192 1192 und 1194; 1194; Erste Nowgoroder Chronik v.J. 1230; "29 Lawrentzl-Chronzk Lawrentij-Chronik v.]. vI 1230; W TATISTSCHEW, R U S S Z SGeschichte, Geschichte, C~~ 1774, S. 301, 375, 456. W.. N. TATISTSCHEW, Russische Buch 3, Moskau, 1774, 3 VAltertiimer l t e ~ t t i m e rdes Russischen Reiches, Abteilung 111, 111, Moskau, 1853, 1853, S. 11-111; 11-111; JO P. LAWROWSKI, LAWROWSKI. Über den Brauch der Krrensweihe bez den Altslawen, in: «Moskwit{(MoskwitP. Über Kriegsweihe bei janin», Nr. (1855), S. S. 33-50. 33-50. NI". 3 (1855), " W. N. TATlSTSCHEW, TATISTSCHEW, Russz~che Geschichte, Buch 3, Moskau, 1774, 1774, S. S. 414. 31 Russische Geschichte, '' N. BRYENNlUS, BRYENNIUS, Hzsto~ische Schriften, St. Petersburg, 1858, 1858, S. S. 14. 14. 32 Historische Schriften, 39 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Quellen gestattet es, die die verschiedenen Kampfstadien Kampistadien vom XI bis zur XI11 Jh. in bezug auf den Einsatz von diesen oder ersten Hälfte des XIII jenen Waffen zu charakterisieren. Typisch war dabei die Reiterschlacht, die wir auch näher betrachten wollen. Bei der ersten Annäherung begannen die vor den Hauptstreitkräften befindlichen Bogenschützen, einander mit Pfeilen zu beschießen, die wie ABB. 2.-Bogenschützen 2.-Bogenschützen ABE. aus. Miniatur der Radziwill-Chronik tauschen Pfeilschüsse aus. XI1 Jh. zurück. des XV Jh., geht aufs XII ein Hagel niederprasselten; «es trafen sich die Bogenschützen und Schießen und aufeinander Jagd zu machen».33 machen».33 Manchmal begannen zu schießen beeilte sich einer der feudalen Rivalen, schon in Pfeilflugweite zu retiretirieren: «sie stellten den Polk auf und zogen ins Feld, doch kaum daß sie einen Pfeil abschossen, als 2). als sie die Flucht ergriffen».34 ergriffen».34 (Bild (Bild 2). v,J. 1174 Ipatjew-Chronik v.J. 1174 (Schlacht der russischen Fürsten bei Wyschgorod). Wyschgorod). v.J. 1175 (Zusammenstoß (Zusammenstoß der Fürsten bei Nowgorod Sewerski). Sewerski). BeBev.]. 1175 ginnend mit der Beschreibung der Schlacht der Russen und Polowzer bei Trepol 1099, bringt die Chronik viele Beispiele der Teilnahme von BogenschÜtzen Bogenschützen am Kampf. Manchmal Manchmal waren ihre Handlungen so wirksam, daß sie das Ergebnis des 1190 bekannt - der Kampfes beeinflunten. beeinflußten. Solch ein Beispiel ist aus dem Jahre 1190 Zusammenstoß der Russen mit den Polowzern am Fluß Iwlja (Ipaljew-Chronik (Ipaf~ezci-Chronzk v.J. 1190). 1190). 3l 33 '' Ebenda, 34 40 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Begann aber der der Kampf, Kampf, so so traten traten die die Hauptstreitkräfte in in Aktion Aktion meistens meistens die die Lanzenreiter. Lanzenreiter. Der Lanzenstoß war eine eine notwendige notwendige BedinBedingung für für den den resultativen resultativen Kampf. Kampf. Die Die Lanze Lanze war die die wirksamste wirksamste Waffe Waffe gung des ersten ersten Anpralls, Anpralls, erreichte erreichte sie sie doch doch den den Menschen aus aus großer großer EntEntdes fernung, fernung, wo wo Schwert Schwert und und Säbel Säbel noch noch nicht nicht eingesetzt eingesetzt werden werden konnten. konnten. mittelalterliche Krieger, Krieger, der der mit angezogener angezogener Lanze Lanze dem dem Feind Feind ententDer mittelalterliche gegenstürmte, kannte die die Vorzüge Vorzüge dieser dieser Waffe, Waffe, die die auch auch dem dem KavalKavalgegenstürmte, Jh. bekannt bekannt waren. waren. Die Die Pike Pike gewährleistete gewährleistete «einen «einen leristen des des XIX ]h. leristen kurzen Schlag, Schlag, für für den den eine eine knappe knappe Bewegung Bewegung nach nach vorn in in einem einem Zuge Zuge kurzen genügte; dadurch dadurch kommt kommt die die Pike Pike stets stets dem dem Säbelhieb Säbelhieb und und überhaupt überhaupt genügte; zuvor, die die für für den den Hieb Hieb z w W ee ii Griffe Griffe erfordert: erfordert: das das jeder Hiebwaffe zuvor, hieb^.^' Zu Zu Beginn Beginn eines eines geschlossenen geschlossenen Schwingen und den den eigentlichen eigentlichen Hieb».35 Schwingen Angriffs bestand bestand der der Vorteil Vorteil der der Stichwaffen Stichwaffen auch auch noch noch darin, darin, daß daß sie sie Angriffs und sicherer sicherer den den Schutzharnisch Schutzharnisch durchdringen durchdringen konnten. konnten. leichter und Die Schlachten Schlachten des des XII-XIII XII-XI11 ]h. Jh. fesseln fesseln durch durch ihr ihr Ungestüm, Ungestüm, man man Die kann als als «Aufprall» «Aufprall» bezeichnen. bezeichnen. Die Die Chronik Chronik berichtet berichtet auch auch meistens: meistens: kann «ihre Polki Polki prallten aufeinander».36 a~feinandem.3~ heutige Kavallerist weiß, weiß, daß daß Der heutige «ihre bei einem einem Aufeinanderprallen Aufeinanderprallen in in vollem vollem Galopp Galopp Reiter und Pferd zerzerbei schmettert würden; würden; deshalb deshalb «wird «wird der der Zusammenstoß Zusammenstoß derart derart durch durch schmettert Menschenhand, durch durch das das Aufbäumen Aufbäumen der der Rosse, Rosse, durch durch das das Wegbiegen Menschenhand, der Köpfe Kopfe geschwächt, geschwächt, daß daß er er nichts nichts anderes anderes als als ein ein Stehenbleiben Stehenbleiben von von der Angesicht zu zu Angesicht Angesicht darstellt».37 d a r ~ t e h . 3Etwas Etwas ~ Ähnliches geschah geschah auch auch im im Angesicht Ähnliches doch war war der der Reiteranprall offensichtlich offensichtlich bedeutend bedeutend stärker. stärker. Altertum, doch Half doch doch die die Bewegung Bewegung dem dem Krieger, Krieger, einen einen genügend genügend starken starken Schlag Schlag zu versetzen, versetzen, um um den den durch durch Schild, Schild, Helm Helm und und Ringhemd Ringhemd geschützten geschützten zu Feind zu zu durchbohren. durchbohren. Die Die schnelle schnelle Annäherung verhinderte verhinderte solche solche papaFeind wie mehrmaliges mehrmaliges Bogenschießen, Bogenschießen, Dreinhauen Dreinhauen auf auf rierende Handlungen, wie die Lanzenschäfte Lanzenschäfte mit mit Schwertern Schwertern und Säbeln. Säbeln. die Die Wucht des des Zusammenpralls war so so groß, groß, daß daß die die Lanzenschäfte Die oft brachen und im im Harnisch des des Gegners Gegners steckenblieben. steckenblieben. Das Das Krachen Krachen oft der splitternden splitternden Lanzen Lanzen ist ist der der erste erste und und ofteste ofteste Eindruck Eindruck von einer einer der beginnenden Schlacht: Schlacht: (<Und «und zerbrach zerbrach seine seine Lanze Lanze im im Feinde».38 F e i n d e ~ Der .~~ zeugte nicht nicht von der der Unvollständigkeit Unvollständigkeit der der Waffe Waffe oder oder von Lanzenbruch zeugte der Unüberwindlichkeit Unüberwindlichkeit des des aufkommenden aufkommenden Hindernisses. In I n manchen manchen der Fällen verhinderte der der beim Zusammenprall zerbrochene Schaft Schaft die die Fällen starke Rückwirkung Rückwirkung der der Lanze. Lanze. Es Es ist ist bekannt, bekannt, daß daß der der unerfahrene starke Kämpfer, der der in in vollem vollem Galopp Galopp mit mit der der Pike Pike nach nach dem dem Feind Feind stößt, stößt, Kämpfer, 35 F. F. SUBAREW, SUBAREW, Versuch einer einer historischen hzstorischen Unters1lchung Untersuchung der der EntwicklungsEntwicklungsSI Versuch gesetze speziell speziell der der Stichwaffen, Stichwaffen,Warschau, Warschau, 1900, 1900, S. S. 302. 302. gesetze v.J. 1174 1174 (Schlacht (Schlacht der der russischen russischen Fürsten Fürsten bei bei Wyschgorod). Wyschgorod). "3b JIpatlew-Chronik pat;ew-Chl'onik v.]. 37 A. A. K. K. PUSYREWSKI, PUSYREWSKI, C., S. S. 139. 139. J1 I.1. c., Lawrentil Chronzk v.]. v.J. 1149 1149 (Belagerung (Belagerung von von Luzk). Luzk). "'' Lawl'enti;-Chronik 41 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X selbst vom Pferd gerissen wird, ihm kann der Arm durch die im Körper des Gegners steckende Waffe abgerissen werden.39 werden. 39 Der Zusammenprall der Lanzenträger ergab ein unverzügliches ReResultat. Sehr dynamisch ist das in folgenden Worten des Chronisten be1248 bei Jaroslaw züglich der Schlacht 1248 JarosJaw gesagt: «die Lanzen brachen, ihr Krachen war wie Donner, von beiden Seiten stürzten viele tot vom Roß, verwundet^.^" Der Einsatz von andere waren durch starke Lanzenstöße verwundet».40 Lanzen trug vorwiegend einen einmaligen Charakter, danah blieben sie in den Harnischen, im Zaumzeug stecken, zerbrachen, wurden aus der Hand geschlagen, ja sogar weggeworfen (Beispiele (Beispiele für dies alles gibt es in der Chronik). Chronik). Die Begegnung der Lanzenträger hatte weitgehende Folgen, denn im ersten Zusammenprall wurde oft das Schicksal Schicksal des einen Gegners ententschieden. Die schriftlichen Quellen und die Abbildungen zeigen ununo schieden. verkennbar und ständig, daß der Schwerpunkt der Schlacht sehr oft auf ihr Anfangsstadium kam. Es ist kennzeichnend, daß wann immer der mittelalterliche Miniaturmaler eine Schlacht darstellte, er gerade den Beginn wiedergab - den Zusammenprall zweier von Lanzen starrenden Reiterscharen." (Bild 3). 3). Reiterscharen. 41 (Bild Die stechende Wirkung der Lanze wurde mit dem Wort «bodoscha» (durchbohren) bezeichnet. Nach der Anzahl der im Kampf zugefügten (durchbohren) Verletzungen werden Lanzenstoß und - wunde am häufigsten in der e r ~ ä h n 42t . ~ Nur ' die kühnen Recken lassen sich durch die feindfeindChronik erwähnt. Im Eifer des Gefechts merken sie lichen Lanzen nicht zurückhalten. Im weder die Wunden noch die Lanzen, die ihre Rosse durchbohrt haben. An den Wunden verblutend reißen sie sich sich mit letzter Kraft aus der Umzingelung und retten ihr Leben. Wenn der erste Zusammenstoß nicht die Schlacht entscheidet, so beginnen die Gegner den Nahkampf. In I n der neuen Situation sind die Lanzen unbequem. Es ist erstaunlich, mit welcher Einmütigkeit die alten und neuen Autoren die taktische Notwendigkeit von den StichStich- zu 43 erklären.43 Die Notwendigkeit, im dichten Handgemenge den Hiebwaffen erklären. PUSYREWSKI, I.I c., " A. K. K. PUSYREWSKI, C., S. S. 148. 148. Ipatjew-Chronzk v.J. 1248. 1248. Kämpfe von Lanzenreitern werden I patjew-Chronik vI ;q 40 40 in der Chronik sei seitt 1068 1068 fixiert. fixiert. 4L Radziwill-Chrol1ik Radzzwill-Chronik (Fotomechanische (Fotomechanische Manuskriptreproduktion), Manuslaiptreproduktion), Sr. S t . Petersburg, 41 1902, BI. B1. 29, Kehrseite unten, BI. BI. 80, 117 117 Kehrseite, BI. BI. 183 183 oben und folg. folg. 1902, 'Vpatpw-Chronzk 1169 und 1186; 1186; W. W. N. TATlSTSCHEW, TATISTSCHEW, Russzsche Gc42 Ipatjew-Chrol1ik v.J. v.]. 1169 Russische GeBuch 2, Moskau, 1773, 1773, S. S. 296, und Buch 3, Moskau, 1774, S. S. 292, 347 347 schichte, Buch und 438. 438. " W. W. F]oDoltoW, Fjooonow, Blanke Wallen, Waffen, Sr. St. Petersburg, Petersburg, 1905, 1905, S. S. 153; 153; N. MACHIAVELLI, MACHIAV~LLI, 43 Über die dze Kriegskullst, Krzegskunst, Moskau, 1939, 1939, S. 101. 101. Ober 42 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X ABB. Ann. 3.-Reiterschlacht. 3.-Reiterschlacht. Zusammenstoß Zusammenstoß mzt mit Lanzen. Lanzen. Ibidem Ibidem. gerade die Hiebwaffen anzuwenden, scheint eine allgemeine Regel im Laufe von vielen Jahrhunderten Jahrhunderten gewesen zu sein. Den Waffenwechsel Waffen wechsel bei bei einzelnen Personen und bei bei ganzen Abteilungen Abteilungen vermerkt auch die russische DaniiI während der Schlacht mit den russische Chronik. So hat Fürst Daniil Ugriern Ugriern bei bei Tortschew «seine «seine Lanze in einen Kriegsmann gestoßen, die Lanze brach, Schwert».44 Sehr typisch typisch ist ein andebrach, da entblößte er sein Schwert».44 res res Beispiel. Die Brjansker Brjansker Polki trafen trafen sich sich mit mit den Tataren (1310), (1310), «stießen mit mit Lanzen aufeinander, und und es entstand ein heftiges heftiges Geffecht».45 echt»?5 Als Nahkampfwaffen dienten Schwerter, Säbel, Streitäxte, Streitkolben, für den mehrmaligen mehrmaligen kolben, Kriegsflegel, Keulen. Diese Waffen waren für Gebrauch in in den dichtesten Reihen geeignet geeignet (Bild 4). Im allgemeinen Handgemenge Handgemenge gehörte der Vorrang zweifelsohne den Hiebwaffen. Die Die Streitkolben und und Kriegsflegel Kriegsflegel waren Hilfswaffen und und konnten für einen plötzlichen plötzlichen SeitenschIag Seitenschlag eingesetzt werden, insbesondere nach AusnutAusnutzung anderer Mittel. .. Ipatjew-Chronik Ipatiew-Chronik v.J. v,J. 1231. Troiz-Chromk Troiz-Chronik v.J. v.,T. 1310. Das Das erste erste Handgemenge Handgemenge während während der der Schlacht Schlacht der der Russen in der der Chronik Chronik v.J. vI 1019 1019 beschrieben. beschrieben. Die Die ausausRussen auf auf dem dem Letskoje Letskoje pole pole ist ist in drucksvollsren drucksvollsten Beispiele Beispiele dieser dieser Art Art findet findet man man in in der der Beschreibung Beschreibung der der schlachten Schlachten bei der Verteidigung Verteidigung bei Listwen Listwen (1024), (1024), Perejaslawl Perejaslawl Jushni Jushni (114ß), (l14ß), Lipezy Lipezy (1216), (1216), bei bei der von llSW. von Kiew Kiew (1240) (]240) usw. 45 4S 43 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Anatolij Kirpičnikiv • .セ N[Zセ セH[ . BtGNVセguャa ) . W· GHaイャヲhBセN iヲhYFTGaV セヲ ョBL QャHi 」jmByZ G J . -.. ,. ""v·" , A. エヲHtイoBGセ ."'......"" . "/(OflllOmM(/ t: . . ", ADD, Nahkampf. Ibidem. ABB.4,-Reiterschlacht. 4.-Reiterschlacht. Nahkampf. Ibidem. I m Eifer des Gefechts ist auch der Wechseleinsatz von Stich-, HiebIm und Wurfmitteln nicht ausgeschlossen - gemäß der schnellveränclerlichen schnellveränderlichen Situation, der Tauglichkeit und Langlebigkeit der Waffen. In dieser Pseudo-Maurizius die Aufmerksamkeit Hinsicht zieht die Mitteilung von Pseudo-Maurizius auf sich, daß die Turkvölker ihre Lanzen auf Riemen geschultert tragen, die Bogen aber in den Händen halten und im Kampf abwechselnd, in V1 der Weise Abhängigkeit von den den Umständen gebrauchen; Leo VI M i t t e i l ~ n46g .Doch ~ ~ waren die Möglichkeiten wiederholte später diese Mitteilung. flüchtigen Kampf begrenzt. In I n der LebensbeLebensbeeines Waffenwechsels im flüchtigen 70-8Oer Jahren schreibung des Fürsten Alexander Newski, die in den 70-80er des XIII XI11 Jh. (aufgrund (aufgrund von älteren Nachrichten) geschrieben wurde, wird Schweden mit seltener Ausführlichkeit die Schlacht der Russen mit den Schweden 1240 geschildert. Dabei werden die Waffen der an der Newa i.J. 1240 genannt: Schwert und Streitaxt. S t r e i t a ~47t . ~Aus ' der Beschreibung Kämpfenden genannt: ist zu ersehen, wie schwer es war, in der Hitze des Gefechts die Waffe w o jede Sekunde teuer war. zu wechseln, wo 174; LEO LEO DER WEISE, WEISE,Taktik (laut (laut 46 MAURIZIUS, MAURIZIUS, ...,, S. S. 174; Taktik und Strategie ... 46 Ausgabe von «Bulgarische «Bulgarische Kriegskunst» Kriegskunst» [bulg.], [bulg.], Sofia, Sofia, 1958, 1958, S. S. 378). 378). Ausgabe 47 N. SEREDRJANSKI, SEREBRJANSKI, Leben~be~chrezbungen der altrussischen Fiirstcn, Moskau, 41 Lebensbeschreibungen FÜrsten, Moskau, 1915, S. S. 113-114; 113-114; vg!. vgl. Erste Nowgoroder Chronik v.]. v.J. 1240. 1240. 1915, 44 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Das Handgemenge zeichnete sich durch besondere Verbissenheit aus. Es kam oft zum Faustkampf Faustkampf und zu physischen Gewaltakten mit bloßen Händen: «die «die Schwerter zerbrachen, und es wurde mit den Händen gekämpft».48 gekämpft~.~' Es passierte, daß die Heere hartnäckig mehreremal griffen»?9 aufeinander losgingen «und mit den Händen nacheinander griffen».49 Die angestrengt kämpfenden Menschen, das Geschrei und Gestöhn, das Klirren und Rasseln der Waffen, das Pferdegetrampel und -gewieher flößten sogar erfahrenen Augenzeugen Entsetzen ein. Es ist bemerkenswert, daß der Chronist in diesen Fällen seine Eindrücke in der Reihenfolge wiedergab, wie sie sie dem Waffeneinsatz entsprach: (<Und «und es war folge eine bittere Schlacht und man horte hörte ein Tosen von gebrochenen Lanzen und Schwertschlägen, vom Anprall der Schilde, und das Blut floß wie Wasser».so Wasser»." ABB. 5.-Reiterschlacht. Verfolgung. Verfolgung. Ibidem. ABB. 5.-Reiterschlacht. Der Nahkampf währte gewöhnlich nur kurze Zeit. Manchmal endete beer, noch bevor alle Kräfte in den Kampf traten. Sobald die Flucht beauf. Es ist auf den Radziwiller gann, hörte der organisierte Widerstand auf. 48 1. c., C., S. S. 403. 403. .. N. N. A. MESTSCHERSKI, MESTSCHERSKI, I. 1019 (Schlacht (Schlacht der Russen auf dem Letskoje pole. "49 Ipatjew-Chronik v.J. 1019 v.J. 1243 1243 (die (die Schlacht auf dem Eis des Peipussees). VergVerg50 Nikon-Chronik v.]. leiche: «Und es splitterten splitterten die Lanzen, es krachten die Schwerter, die die Schilde krachten die fielen die Krieger und die die Erde war von Blut getränkt» getränkt* wurden durchschlagen, es fielen (N. A. MESTSCHERSKI, 1. c., C., S. S. 300-301). 300-301). (N. MESTSCHERSKt, I. 45 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Miniaturen zu sehen, daß die Besiegten-fliehen, sich dabei hilflos umsich den Rücken mit den Schilden zu decken. sehen und bemüht sind, sich Doch die Verfolgung ist unabwendbar, und die Lanzen der NachsetzenNachsetzen5 ) . Während der R o ~ s e51 . (Bild (Bild ~' den durchbohren die Schilde, Reiter und Rosse. 5). Verfolgung werden alle Mittel darunter Mi ttel durcheinander angewandt, darun tel' 1258 die Litauer Schwerter, Säbel, Lanzen, Bogen. So haben die Russen 1258 in der Gegend Gegend der Stadt Luzk in die Flucht gejagt, «schlugen sie sie und sie und jagten sie in den See».52 See».'' Die Flucht verwandelt durchbohrten sie sich oft in ein hemmungsloses Gemetzel, aus dem sich wenige retten konnten. Selbst den Feudalherren gelang es nicht immer, dem tragischen Ende zu entgehen. Besonders dramatisch ist der Tod des TschernigowFürsten Isjaslaw Dawidowitsch geschildert, dessen Heer am fluß Fluß SheShegeschlagen wurde. «Sie holten den in den Wald Flüchflüchlanj aufs Haupt geschlagen tenden ein und begannen, mit dem Säbel auf seinen Kopf dreinzuhauen, und einer stieß ihn mit der Lanze in die Schulter, ein anderer durchdurchstach ihn mit der Lanze oberhalb des Knies, ein dritter stieß mit der Lende: der Fürst lief noch, da schoß man auf ihn mit der Lanze in die Lende: fiel vom Pferde».53 Armbrust und traf ihn unter die Achsel. Er aber fiel Pferde~.~' I n dieser Schilderung wird vieles wiedergegeben: die Hoffnung auf In schreckliche Ermordung Rettung und die Aufzählung der Wunden, die schreckliche und die Straflosigkeit der Verfolger. Verfolger. Für uns kennzeichnet sie die bei der Verfolgung eingesetzten Mittel. Die Flucht nahm meist einen panischen an. Der Fürst ritt sein Pferd zuschanden und erschien, direkt Charakter an. vom Schlachtfeld kommend, im bloßen Hemd, ohne Harnisch, mit weggeworfener Kriegsausrüstung in seiner Stadt. Stadt. Ebenso schienen sich «erleichtern». Kennzeichnend ist in auch die übrigen Flüchtlinge zu «erleichtern». dieser Hinsicht die Nachricht von der Flucht der Polowzer vom Perepetowo pole 1171: 1171: «sie warfen die Waffen und Schilde Schilde von sich, ententflohen zu Pferde nackend und stürzten vom Pferde und kamen um».54 um».54 Bis jetzt war hauptsächlich von der Reiterschlacht die Rede, die im großfürstlichen Rußland vorherrschte. Fast alles, was über das FußFußgefecht bekannt ist, geht auf das IX-X Jh. zurück, spätere Meldungen spärlich. Es ist anzunehmen, daß einige Gesetzmäßigkeiten des sind spärlich. Verlaufs einer Reiterschlacht auch für das Fußvolk gültig waren (z.B. (2.B. der Wechsel im Einsatz der Waffen). Waffen). Die Infanterietruppen konnten nicht wirksam genug der Reiterei widerstehen (besonders im Süden der Rus). Rus). Kampf gegen den Reiter gezEs ist bekannt, daß der Fußsoldat im Kampf gezRadziwill-Chronik, BI. 47 Kehrs. oben, 97 Kehrs. unten U. u. folg. folg. v.]. 1258 v.J. 1258.. V .J . 1159, vergleiche die Ipatjew-Chronik V .J . 1162. 1162. 3 Nikon-Chronzk Nikon-Chronik vJ. vJ. .1" 1171. "54 Nikon-Chrontk Nikon-Chronik v.J. vJ. 1171. 51 I patjew-Chronik '' Ipatlew-Chronik 52 46 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Anatolij Kirpičnikiv wungen war sich zu verteidigen und zielte (scheinbar nicht immer ohne FÜßsoldat ist istÜr der Bewegung Erfolg) auf das Pferd des Gegners." Gegners. 55 Der Fußsoldat Erfolg) in der und beim Manöver schwerfälliger, ist aber sehr hartnäckig im Handgemenge des Nahkampfs. Wenn sich das F u h o l k auf irgendwelche Fußvolk Verteidigmgsanlagen Verteidigungsanlagen (Pfahlzaun, Festungsmauer) stützte, oder sie zerzer· störte, so traten seine Vorteile vor der Reiterei zutage (Bild 6). 6). Im Norden der Rus zeigte sich das Fußvolk so manches Mal im Kampf Kampf als eine Kraft, die den Reitern nicht nachstand (vgl. (vgl. die Schlachten am Fluß Kolokscha 1096 1096 und in Lipezy 1216). 1216). Kolokscha rr' k.ul1.lf Bhl wBiャヲ[サBG、 」ャセQ| SGQt B yャ Gゥエ| イiッセ .,' .maf Pp,_oytlrINtIaWt [ュセ イ NセエHG I1mo'(lSJ'tt"fttlJJM セ|ャヲイH I1fCcllJl1\ P」ャュセBGッヲWQゥウOサ^ .エゥLBnQョGHcャセN i>. /1J .... Zセ _4.. • ('t(filS ,ri;t;filNtl. TltHP,4.f f(nrtt i1ii\trt'\ tf lfA .l!'!'d ßAf'Zl :."f- "';.)'}-. A uevteidigt eine Stadt. Stadt. Ibidem. AßB. 6. Fußvolk verteidigt ABB. 6 . Fußoolk Wir sehen sehen also, also, daß der Waffeneinsatz im Kampf aufs engste mit dessen Etappen - der Annäherung, dem Zusammenstoß und der Verfolist. Die Bogen wurden bei der Annäherung der sich sich gung - verbunden ist. befehdenden Heerscharen angewandt. ansewandt. Die Lanzen wurden vor allem im " Moment des ersten ersten Anpralls in wohlaufgebauten Gefechtsordnungen als auch bei der Verfolgung; die die Schwerter, Säbel, Säbel, Äxte, StreitStreitbenutzt, als kolben und Kriegsflegel Kriegsflegel waren notwendig, um sich sich in die Reihen des des v.J. 1202 1202 (der (der Feldzug der Russen und Polowzer gegen die 55 Ipatiew-Chvonik Ipatjew-Chronik v.]. BI. 185 185 oben, 229 oben. oben. Galitsch), ebenso die Radziwzll-Chronzk, Stadt Galilsch), Radziwill-Chronik, BI. 47 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Feindes einzuhauen, einzuhauen, seine seine Polki P o l k zu überrennen iiberrennen und zu zu verwirren und die die Fliehenden zu zu vernichten, «den «den Feind niederzumachen». niederzumachen*. Die Reihenfolge im im Einsatz verschiedener Waffen Waffen wurde wurde kaum imimDie Die getrennte, getrennte, spezifisch spezifisch notwendige notwendige Anwendung mer streng beobachtet. Die von Wurf-, Wurf-, Stich-, Stich-, HiebHieb- und anderen anderen Waffen in in verschiedenen KampfKampfstadien schloß schloß selbstverständlich selbstverständlich nicht den den Einsatz von von verschiedenartiverschiedenartistadien gen SchutzSchutz- und und Trutzmitteln in in irgendeinem Augenblick des des Gefechts Gefechts gen aus. aus. Zusammenfassend kann kann man man also also sagen, sagen, daß daß bis bis zur zur Zeit Zeit des des MonMongoleneinbruchs dem dem Gebrauch Gebrauch von von Lanzen, Lanzen, Schwertern, Schwertern, Säbeln, Säbeln, Äxten goleneinbruchs in den den Kampfhandlungen Kampfhandlungen eine eine größere größere Bedeutung Bedeutung als als den den Pfeilen, Pfeilen, StreitStreitin kolben und Kriegsflegeln Kriegsflegeln zukam. zukam. Erst Erst in in späterer späterer Zeit wächst die die BeBekolben deutung deutung von Wurfwaffen Wurfwaffen und und speziellen speziellen betäubenden und und zermalmenzermalmenden Hieb-Kampfmitte1n Hieb-Kampfmitteln stark stark an. an. den 3 Was ist ist über die die Funktionseigenheiten der der Waffen Waffen zu zu sagen? sagen? Im Im Was Laufe der der ganzen ganzen betrachteten betrachteten Periode Periode blieb das das Schwert Schwert mit mit breiter Laufe Klinge ein ein Hieb-«lnstrument». Hieb-«Instrument». Der Der Schwertstoß Schwertstoß wird wird in in den den AbbildunAbbildunKlinge gen und und schriftlichen schriftlichen Quellen Quellen in in den den seltensten, seltensten, durch durch besondere besondere UmUmgen stände bedingten Fällen Fällen vermerkt: vermerkt: ein ein heimtückischer heimtückischer unerwarteter unerwarteter stände Schlag, die die Ermordung Ermordung eines eines Verwundeten Verwundeten oder oder Wehrlosen, Wehrlosen, KampfKampfSchlag, handlungen in in engen engen Räumen, Räumen, wo wo ein ein Schwingen Schwingen des des Schwertes Schwertes unmögunmöghandlungen lich ist. ist. Auf den den Miniaturen Miniaturen ist ist das das Schwert Schwert fast fast stets stets zum zum Hieb Hieb gegelich schwungen, nicht nicht aber aber zum zum Stoß Stoß angestzt angestzt gezeigt. gezeigt. Die Die verjüngte verjüngte schwungen, Schwertklinge kam kam im im XII XI1 ]h. Jh. auf, auf, aber aber erst erst nach nach 1250 1250 erschien erschien bei bei Schwertklinge uns und und im im Westen Westen Europas Europas das das Stoßschwert Stoßschwert mit mit langgezogener langgezogener dreiekdreiekuns 56 kiger Klinge. Klinge.56 Offensichtlich war war es es schwer, schwer, einen einen Schuppenpanzer Schuppenpanzer Offensichtlich kiger selbst mit mit dem dem schwersten schwersten Schwert Schwert zu zu zerhauen, zerhauen, der der Stoß Stoß aber aber erreichte erreichte selbst eher das das Ziel. Ziel. Dieselbe Dieselbe Aufgabe Aufgabe erfüllten erfüllten die die im im XIII XI11 ]h. Jh. aufgekommeaufgekommeeher nen Dolche Dolche mit mit langgezogener langgezogener dreieckiger dreieckiger Klinge. Klinge. nen Sehr stabil stabil war war die die Entwicklung Entwicklung der der Säbelklinge. Säbelklinge. Die Die maximale maximale Sehr Säbelkrümmung in in der der Mitte Mitte der der Klinge Klinge entspricht entspricht einer einer Bogenhöhe Bogenhöhe von von Säbelkrümmung bis 4,5 4,5 cm, cm, im im XI-XIII XI-XI11 ]h. Jh. 4,5 4,5 bis bis 77 cm. Cm. Die Die Krümmung Krümmung der der SäbelSäbel33 bis klinge und und mithin mithin auch auch ihre ihre Hiebeigenschaften Hiebeigenschaften erfuhren erfuhren also also eine eine stete stete klinge Entwicklung. Zu Zu Aushilfszwecken Aushilfszwecken konnte konnte der der frühmittelalterliche frühmittelalterliche Säbel Säbel Entwicklung. auch als als Stichwaffe Stichwaffe dienen. dienen. Darauf Darauf weisen weisen die die kleine kleine Krümmung Krümmung der der auch Klinge (besonders (besonders im im IX-X IX-X Jh.) Jh.) und und ihre ihre zweischneidige zweischneidige Spitze Spitze hin. hin. Klinge Gleichzeitig aber aber wich wich die die Evolution Evolution der der Säbelklinge, Säbelklinge, zum zum Unterschied Unterschied Gleichzeitig R. E. E. OAKESI-lOTT, OAKESHOTT, T h e archaeology avchaeology of o f Weapons, Weapons, Landon, London, 1960, 1960, S. S. 307. 307. The "' 6 R. 48 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X ab. Im Zuvom Schwert, in Richtung der ausschließlichen Hiebwaffe ab. wachsenden Vorliebe für den Reiterkampf Reiterkampf änderten sammenhang mit der wachsenden sich die Schwert- und Säbelgriffe. Die Waffenschmiede fertigten schon um die Jahrtausendwende Griffe an, die es erlaubten, den Arm beim Handgelenk zu bieHieb nicht nur im Ellenbogen, sondern auch im Handgelenk gen.57 gen. 57 Dadurch wurde es möglich, die Klinge weiter hinauszubringen und mit mehr Geschick in vollem Galopp ausholende Hiebe zu verteilen. Die Wucht des Hiebes war nicht nur durch die Qualität der Waffe bedingt, sondern auch durch das Geschick und die Fertigkeit eines jeden ABB. 7.-Rammstoß mit angedrückter angedrückter Lanze. Lanze. lbidem. lbidem ABB. 7.-Rammstoß Kriegers. Sogar Sogar ein direkter Hieb auf den Harnisch richtete nicht immer Kriegers. an. Die Quellen vermerken mißeinen unwiederbringlichen unwiederbringlichen Schaden an. glückte Schläge Schläge und hohe Schutzeigenschaften des Harnischs. Das RingRingglückte hemd und der Helm retteten den Fürsten Swjatoslaw vor den verderbverderb1152 Schwerthieben im Kampf bei Drosto1,58 Drost01.~~ I n der Chronik v.J. In v.]. 1152 lichen Schwerthieben ist ein Schwerthieb Schwerthieb auf den den Helm erwähnt: <<Und «und er knickte ein bis zur Stirn».59 Stirn~.~ s7 VgI. Vgl. B. A. A. RYBAKOW, RYBAKOW, Das Gewerbe Gewerbe in in Altrußland, Altrußland, Moskau-Leningrad, Moskau-Leningrad, 1948, 1948, 57 S. 224-225. 224-225. S. Geschichte des des Leo Diacol1us, Diaconus, Sr. Sr. Petersburg, Petersbutg, 1820, 1820, S. S. 95. 95. "58 Geschichte V.J. 1151. 1151. 59 Ipatjew-Chronik I patiew-Chronik vI 4' InterClassica http://interclassica.um.es 49 Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Es Es sind sind Änderungen Änderungen in in der der Lanzenführung Lanzenführung zu zu vermerken. vermerken. Wenn Wenn man mußte, man im im IX-XI IX-XI Jh. Jh. ausholen ausholen und und dann dann «die «die Hand Hand vorstrecken» vorstrecken»O00' mußte, um um dem dem Feinde Feinde einen einen Stich Stich mit mit der der Lanze Lanze zu zu versetzen, versetzen, so so wurde wurde im im XII XI1 Jh. Jh. der der Stoß Stoß durch durch die die Bewegung Bewegung des des Rosses Rosses erreicht, erreicht, während während der der Reiter Reiter die die Lanze Lanze seitlich seitlich an an sich sich drückte drückte (Bild (Bild 7). 7).Er Er mußte mußte bloß bloß richtig richtig zielen und und den den Lanzenschaft Lanzenschaft fest fest in in der der Hand Hand haben. haben. In I n Zentral. Zentral- und und zielen Westeuropa kam kam der der Lanzen-Rammstoß Lanzen-Rammstoß noch noch in in der der ersten ersten Hälfte I-Iälfte des des Westeuropa X I Jh. Jh. auf,61 aufpl doch doch findet findet er er erst erst um um 1130-1150 1130-1150 weite weite Verbreitung. V e r b r e i t ~ 62n ~ . ~ ' XI Nach dem dem öfter öfter vorkommenden vorkommenden Lanzenbruch Lanzenbruch und und dem dem wuchtigen wuchtigen AnAnNach prall beim beim Stoß Stoß zu zu urteilen, urteilen, geschach geschach im im XII XI1Jh. Jh. das das gleiche gleicheoffensichtlich offensichtlich prall auch in in der der Rus. Rus. Beim Beim Studium Studium dieser dieser Frage Frage erwiesen erwiesen sich sich als als gute gute AusAusauch hilfe die die altrussischen altrussischen Miniaturen. Miniaturen. Der Der Lanzenstoß Lanzenstoß mit mit hochgehobener hochgehobener hilfe Hand während während der der Reiterschlacht Reiterschlacht und und im im Zweikampf Zweikampf ist ist auf auf 12 12 ZeichZeichHand nungen,63 nungenp3der der Rammstoß Rammstoß -- auf auf vier,64 vier,@beide beide Arten Arten gemeinsam gemeinsam -- auf auf zwei zwei6S65 Zeichnungen der der Radziwill-Chronik Radziwill-Chronik zu zu sehen. sehen. Diese Diese Zusammenstellung Zusammenstellung Zeichnungen ist nicht nicht nur nur für für das das Verständnis Verständnis der der Lanzentaktik Lanzentaktik wichtig, wichtig, sondern sondern gibt gibt ist auch einen einen gewissen gewissen Aufschluß Aufschluß über über die die Entstehungszeit Entstehungszeit der der Miniaturen Miniaturen auch selbst. Die Die obenerwähnten obenerwähnten Radziwill-Zeichnungen Radziwill-Zeichnungen gehen gehen offensichtlich offensichtlich selbst. eben zu zu jenen jenen Jahrzehnten Jahrzehnten des des XII XI1 Jh. Jh. zurück, zurück, als als noch noch vorherrschend vorherrschend eben die Lanze Lanze nach nach altem altem Brauch Brauch geschwungen geschwungen wurde, wurde, aber aber auch auch schon schon der der die neue Rammstoß Rammstoß aufkam. aufkam. Die Die Anwendung Anwendung des des «Lanzen-Rammstoßes» «Lanzen-Rammstoßes» ist ist neue mit dem dem besseren besseren Reiterschutz Reiterschutz verbunden verbunden und und wurde wurde von von der der VerändeVerändemit rung der der Haltung Haltung des des Reiters Reiters begleitet begleitet (Stütze (Stütze auf auf gestreckten gestreckten Beinen Beinen rung in den den Steigbügeln). Steigbügeln). in Im Laufe Laufe der der Zeit Zeit verlangten verlangten die die Kriegsmittel Kriegsmittel zu zu ihrer ihrer Betätigung Betätigung Im immer mehr mehr Muskelkraft, Muskelkraft, für für die die aber aber natürliche natürliche Grenzen Grenzen gesetzt gesetzt waren. waren. immer Mit der der Gewichtszunahme Gewichtszunahme der der Kampftechnik Kampftechnik kamen kamen kraftsparende kraftsparende WafWafMit fen auf, auf, die die aber aber deswegen deswegen nicht nicht minder minder wirksam wirksam waren. waren. Derartige Derartige fen Waffen waren waren z.B. 2.B. panzerbrechende panzerbrechende Pfeile Pfeile und und Lanzen, Lanzen, die die eine eine erhöhte erhöhte Waffen 60 ANNA ANNACOMNENA, COMNENA, Kurze Wiedergabe Wiedergabe der der Taten Taten des des Kaisers Kazsers Alexis Alexis Comnen, Comnen, Kurze 60 Tl. 1,1, St. St. Petersburg, Petersburg, 1859, 1859, S.S. 209. 209. Tl. H. NICKEL, NICKEL,Der Der mittelalterliche mzttelalterliche Reiterschild Reiterschzld des des Abendlandes Abendlandes (Inaugural(Inaugural61" H. Dissertation), Berlin, Berlin, 1958, 1958, S.S. 9.9. Dissertation), SCHWIETERING, Zur Geschichte Geschichte von von Speer Speer und und Schwert Schwert im zm XII X I I Jahrhundert, Jahrhundert, 62" SCHWIETERING, Zur in: «Mitteilung «Mitteiluna aus aus dem dem Museum Museum für für hamburgische hamburgische Geschichte», Geschichte)).Nr. Nt.. 33 (Hamburg, (Hamburn, in: 24-37. 1912), S.S. 24-37. 1912), Radziwzll-Chronik, BI. B1. 21, 21, 22 22 unten, unten, 29 29 Kehrseite Kehrseite unten, unten, 38, 38, 41, 41, 94, 94, 97, 97, 116 116 6J63 Radziwill-Chronik, Kehrseite, 136 136 oben, oben, 192, 192, 209 209 oben oben und und unten. unten. Szenen, Szenen, wo wo der der Stoß Stoß mit mit hochhochKehrseite, gehobener Hand Hand durch durch die die Verfolgung Verfolgung des des Gegners Gegners bedingt bedingt ist, ist, sind sind nicht nicht inin BetBetgehobener racht gezogen gezogen ,vorden. worden. racht Ebenda, BI. BI. 38, 38, 80, 80, 80 80 Kehrseite Kehrseite unten. unten, 94. 94. 6464 Ebenda, Ebendu, BI. BI. 39 39 und und 94. 94. os65 Ebenda, 50 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas Anatolij Kirpičnikiv Gladius, IX (1970), pp. 31-52 ISSN 0435-029X Durchdringungskraft besaßen, die Armbrust, die schwere Bolzen mit großer Kraft auf den geharnischten Feind abschoß. Mit dem Fortschritt der Waffentechnik sich auch neue Waffen technik entwickelten sich Griffe für ihre Handhabung. Der Einsatz von Wurfspießen im Kampf führte z.B. zu folgendem Verfahren: man traf mit dem Wurfspieß den führte z.B. Schild, was den Krieger an der schnellen Deckung und am Platzwechsel Schild, hinderte. die sich gehinderte. Für die sich Wehrenden hatte das fatale fatale Folgen: schlecht gem XII-XI11 schützt, wurde er mit dem Schwert niedergernet~elt.~~. niedergemetzelt. 66 • IIm XII-XIII Jh. kamen der kleine mandelformige mandelförmige dreieckige Schild und das Schwert mit Schlägen ententlanger Parierstange auf. auf. Diese beiden Waffen wurden den Schlägen gegengehalten und konnten den Krieger fast gleichzeitig von links und von rechts schützen. schützen. Auf dies diesse diese neuen Waffen se Weise gestatteten diese dem Reiter, Angriff und Verteidigung viel erfolgreicher durchzuführen, als es seine Vorgänger im X Jh. taten, die durch einen schwerbewegals lichen langen Schild gedeckt war und ein Schwert hatte, das für ein noch so kurzzeitiges Hantieren sehr wenig geeignet war. Um dieselbe Zeit erschienen die Säbel mit langer Parierstange, die den Gegenschlag auffingen. Der allseitige Handgelenkschutz gestattete von beliebiger Seite auffingen. dem Krieger, im Gefecht kühner und entschlossener zu handeln. Im Laufe der Zeit wurden die Waffen mannigfaltiger und ihr AnAnwendungsgebiet spezifischer. spezifischer. Der Kriegsmann des XI1 XII Jh. konnte für den Angriff zwischen dem schmalen und dem breiten Pfeil, zwischen Kampf- und Jagdspieß und der leichten Pike, zwischen dem mächtigen Kampfdem schweren Schwert und dem handlicheren Säbel, zwischen der StreitStreitKriegsflegel wählen. axt und dem fliegenden fliegenden Kriegsflegel Die Betrachtungen über die Feldschlacht in der frühmittelalterlichen sich auf Rus sind offensichtlich von alleuropäischem Interesse, da sie sich eine Reihe von Ländern und ihre Heere beziehen. Hier tritt die technische sche und taktische Einheit des Kriegswesens zutage, die den Rittern der Feudalzeit in verschiedenen Landen der europäischen und asiatischen Welt eigen war. 1255 (Feldzug (Feldzug der Russen gegen die Jatwiagen). "66 Vgl. Ipatjew-Chronik v.J. v.}. 1255 51 51 InterClassica http://interclassica.um.es Científicas