Akten des
15. Österreichischen Althistorikertages
Salzburg, 20.
22. November 2014
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herausgegeben von
Monika Frass, Herbert Graßl, Georg Nightingale
DIOMEDES
Sonderband
Salzburg 2016
Gedruckt mit Unterstützung durch:
DIOMEDES. Schriftenreihe des Fachbereiches Altertumswissenschaften,
Alte Geschichte, Altertumskunde und Mykenologie der Universität Salzburg
(früher: Schriftenreihe des Instituts für Alte Geschichte und Altertumskunde)
Sonderband
Herausgeber: Monika Frass, Herbert Graßl, Georg Nightingale.
Umschlaggrafik: Birgit Niedermayr.
Copyright @ 2016 Salzburg. Alle Rechte vorbehalten.
Paracelsus Buchhandlung & Verlag
Sebastian F. Gutmann
Steingasse 47
5020 Salzburg
Druck und Bindung:
KN Digital Printforce GmbH
Ferdinand-Jühlke-Straße 7
99095 Erfurt
ISBN: 978-3-902776-16-7
INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Valerio Benedetti
Civilitas in der Antike. Ein Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Mattia Vitelli Casella
Die Entwicklung der Städte Albona und Flanona bei den antiken Geographen . . . . . 15
Alenka Cedilnik
Die Rolle von zwei illyrischen Bischöfen, Valens von Mursa und Ursacius von
Singidunum, im arianischen Streit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Sabine Comploi
Frauengestalten in der Alexanderhistoriographie am Beispiel der Rhoxane . . . . . . . 35
Caroline Verena Dürauer
Überblick zur Landwirtschaft und Viehhaltung im Neolithikum Griechenlands
am Beispiel von Thessalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Josef Fischer
Der Schwarzmeerraum und der antike Sklavenhandel. Bemerkungen zu
einigen ausgewählten Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Paul Gleirscher
Der Magdalensberg, anders gesehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Claudia Jakauby
Qua cura, dilecte magister, nos coluisti,
Festgaben zum 70. Geburtstag
Eugen Bormanns aus der Sammlung des Instituts für Alte Geschichte und
Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Alexandra Jesenko
Die persönlichen Mitarbeiter des Statthalters. Die cancellarii im
spätantiken Ägypten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Anna Maria Kaiser
Der Ablauf der Rekrutierung von Soldaten im spätrömischen Ägypten . . . . . . . . . . . 111
Ursula Lagger
Wie doch scheußlicher nichts und hündischer als eine Frau ist .
Antike Frauen jenseits von Gesetz und Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
Peter Mauritsch
Hetären hier, Hetären da. Aspekte der antiken Erotopographie I. . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Wolfgang Speyer
Kaiser Konstantins Weg zur Staatskirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .137
Karl Strobel
Die Daker und Dakien. Ein Pseudo-Ethnos im Spiegel der sich wandelnden
Ethnonymik und Toponymik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .149
Eleni Theodorou
Zur Gleichsetzung von römischer Ädilität und griechischer Agoranomie . . . . . . . . .195
Mareike Tonisch
Lite, es dupundi. Lite, immo es aeris assis. Preise, Löhne und Werte im
Imperium Romanum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .209
Stefan Zehetner
Depositum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .219
Programm. 15. Österreichischer Althstorikertag.
20. 22. November 2014, Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .227
Addendum
Zur Emeritierung von Herrn Univ.Prof. Dr. Herbert Graßl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .231
Ingomar Weiler
Laudatio. Herbert Graßl und die Altertumswissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .233
Schriftenverzeichnis Herbert Graßl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .241
Einleitung
3
EINLEITUNG
Der Österreichische Althistorikertag findet im Zweijahresrhythmus an unterschiedlichen
Universitätsstandorten mit althistorischen Studienrichtungen statt. Nach Innsbruck, Wien,
Graz und Klagenfurt war zuletzt Salzburg vom 20. 22. November 2014 Veranstaltungsort
dieser Tagung. Entsprechend der langjährigen Tradition diente auch dieser nunmehr 15.
Österreichische Althistorikertag dem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch, vor allem
aber der Präsentation von Arbeiten und Projekten des wissenschaftlichen Nachwuchses ,
sowie zur Besprechung aktueller studienrechtlicher Belange. Erfreulicherweise folgten der
Einladung des Fachbereiches Altertumswissenschaften/Alte Geschichte nicht nur VertreterInnen der heimischen scientific community, sondern es fanden sich unter den dreißig Vortragenden im Heffterhof in Salzburg auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus
Deutschland, Italien und Slowenien ein. Wir danken an dieser Stelle auch Marietta Horster
(Mainz) für den Festvortrag zum Thema Die Freigelassenen in der gesellschaftlichen (Neu-)
Ordnung des Augustus .
Die vorliegende Publikation Akten des 15. Österreichischen Althistorikertages spiegelt die
wissenschaftliche Breite des Faches und kann als kräftiges Lebenszeichen der althistorischen Forschungslandschaft in Österreich und den benachbarten Regionen gewertet werden. Durch die thematische Vielseitigkeit der einzelnen Arbeiten sowohl im zeitlichen, als
auch geographischen und inhaltlichen Rahmen hat sich eine alphabetische Anordnung nach
Autoren als zielführend erwiesen. Die inhaltlichen Schwerpunkte der insgesamt siebzehn
Beiträge seien hier kurz vorgestellt:
Rollenverständnis, Funktion und Wirken von Frauen stehen im Mittelpunkt dreier Arbeiten
mit unterschiedlichen Fokussierungen: Erotisches dominiert bei Peter Mauritsch ( Hetären
hier, Hetären da. Aspekte der antiken Erotopographie); kriminelle, unlautere Machenschaften dagegen bei Ursula Lagger ( Wie doch scheußlicher nichts und hündischer als eine Frau
ist. Antike Frauen jenseits von Gesetz und Ordnung ); die literarisch tendenziöse Zeichnung
von Frauenfiguren begegnet wiederum bei Sabine Comploi ( Frauengestalten in der Alexanderhistoriographie am Beispiel der Rhoxane ).
Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte bildeten die größte thematische Gruppe (5).
Sie beziehen sich auf unterschiedlichste geographische Regionen und zeitliche Abschnitten:
Landwirtschaft im Neolithikum von Caroline Dürauer ( Landwirtschaft und Viehhaltung im
Neolithikum Griechenlands am Beispiel von Thessalien
im Überblick ); Sklaven im
Schwarzmeerraum von Josef Fischer ( Der Schwarzmeerraum und der antike Sklavenhandel. Bemerkungen zu einigen ausgewählten Quellen ); Mareike Tonisch erörtert anhand der
Auswertung epigraphischer Zeugnisse finanzwirtschaftliche Frage zu Wert und Preis im
Imperium Romanum ( Lite, es dupundi. Lite, immo es aeris assis. Preise, Löhne und Werte
im Imperium Romanum ); einer spezifischen Personengruppe im Umfeld des ägyptischen
Statthalters in der Spätantike ist die Abhandlung von Alexandra Jesenko gewidmet; mit Aufgaben spezifischer griechischer und römischer Ämter römische Ädilen und griechische
Agoranomen im Vergleich beschäftigt sich schließlich Eleni Theodorou ( Zur Gleichsetzung von römischer Ädilität und griechischer Agoranomie ).
Religionsgeschichtliche Abhandlungen zur konstantinischen Zeit und zur Spätantike bieten
die Beiträge von Wolfgang Speyer ( Kaiser Konstantins Weg zur Staatskirche ) und Alenka
Cedilnik ( Die Rolle von zwei illyrischen Bischöfen, Valens von Mursa und Ursacius von Singidunum, im arianischen Streit ).
4
Zwei weitere Beiträge befassen sich mit militärgeschichtlichen Analysen papyrologischer
und literarischer Quellen: Stefan Zehetner sich mit der Bedeutung des depositum bei der
Besoldung römischer Soldaten ( Depositum ); das Hauptaugenmerk von Anna Kaiser wiederum liegt auf Details der probatio, dem Ablauf der Rekrutierung von Soldaten im spätrömischen Ägypten .
Begriffsgeschichtlichen Untersuchungen sind weitere Arbeiten gewidmet: Karl Strobels
umfassende Analyse gilt der Herkunft und Verwendung der Ethnonyme Daker / Dakien
im antiken Schrifttum ( Die Daker und Dakien. Ein Pseudo-Ethnos im Spiegel der sich wandelnden Ethnonymik und Toponymik ). Valerio Benedettis Hauptaugenmerk ist auf die
Bedeutung und den Wandel des terminus civilitas im den antiken literarischen Quellen
gerichtet ( Civilitas in der Antike. Ein Überblick ). Die Überlieferung zu den Städtenamen
Albona und Flanona an der östlichen Adria, steht im Mittelpunkt des Beitrags von Mattia
Vitelli Casella ( Die Entwicklung der Städte Albona und Flanona bei den antiken Geographen ).
Archäologisches und wissenschaftsgeschichtliches schließen die bunte Palette der Beitragsthemen ab: Paul Gleirscher versucht eine Neubewertung von Entwicklung und Bedeutung des Magdalensbergs im Spiegel der aktuellen archäologischen Forschung vor ( Der
Magdalensberg, anders gesehen ); Claudia Jakauby hingegen widmet sich besonderen Festgaben für den Gelehrten Eugen Bormann aus der Sammlung des althistorischen Instituts in
Wien ( Qua cura, dilecte magister, nos coluisti, ) .
Die Akten des 15. Österreichischen Althistorikertages 2014 in Salzburg werden wie anlässlich des 10. Althistorikertages als Sonderband des Diomedes 1 publiziert. Diese Schriftenreihe des Fachbereiches Altertumswissenschaften , die inzwischen Band 7 (2016) 2
aufzuweisen hat, ist u.a. als Publikationsorgan für althistorische NachwuchswissenschaftlerInnen nicht nur der Salzburger, sondern der gesamtösterreichischen Universitäten konzipiert. Darauf soll hier in Verbindung mit dieser Publikation im Rahmen der Veranstaltung
des traditionellen Althistorikertages nochmals explizit hingewiesen werden.
Schließlich wollien wir uns noch bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses Bandes beigetragen haben. Außer den Autoren der Beiträge selbst ist hier vor allem unserer bewährten
Verstärkung im Redaktionsteam, der Nachwuchswissenschaftlerin
Dissertantin am
Bereich Alte Geschichte Yvonne Wagner zu danken; ebenso Sieglinde Fuger vom Sekretariat für Alte Geschichte für zahlreiche Hilfestellungen. Die Finanzierung dieses Bandes
konnte durch Unterstützung des Landes Salzburg und der Universität Salzburg realisiert
werden, auch diesen Institutionen gilt unser Dank ebenso wie Sebastian Gutman vom
Paracelsus Verlag Salzburg für seinen zuverlässigen Einsatz bei der endgültigen Drucklegung des Bandes.
Monika Frass, Herbert Graßl, Georg Nightingale
Salzburg im Juni 2016
1
2
Frass M. Genser K. Graßl H. Nightingale G. (Hg.), Akten des 10. Österreichischen Althistorikertages. Salzburg, 11.11. 13.11. 2004, Wien 2006 (= Diomedes Sonderband).
Diomedes. Schriftenreihe des Fachbereiches Altertumswissenschaften. Alte Geschichte, Altertumskunde und
Mykenologie der Universität Salzburg, Bd. 1 (2001) Bd.7 (2016).
Der Magdalensberg, anders gesehen
73
DER MAGDALENSBERG, ANDERS GESEHEN
Paul Gleirscher
Der Magdalensberg1 zählt mit Recht zu den auch überregional bedeutenden archäologischen Fundstätten der Römerzeit in Österreich, 2 nicht aber der Keltenzeit, 3 auch wenn das
längst Schulbuchwissen ist. Die hier präsentierte Einschätzung wurde erstmals im Rahmen der Tagung Da Camuni a Romani. Archeologia e storia della romanizzazione alpina in
Breno und Cividate Camuno im Oktober 2013 vorgetragen 4 und im April 2014 in einer populärwissenschaftlichen Darstellung zusammenfassend veröffentlicht. 5 Weitestgehend ohne
Bezug darauf fasste Heimo Dolenz im Herbst 2014 seine Sichtweise zum Magdalensberg
ebenfalls in populärwissenschaftlicher Form zusammen. 6
Die hier vorgestellten, von der communis opinio erheblich abweichenden Ansichteb beruhen
auf verschiedenen Detailstudien und Beobachtungen zum Magdalensberg und seinen Funden bzw. Befunden sowie auf Forschungsergebnissen an vergleichbaren zeitgleichen Fundstätten.7 Einschätzungen zu Großgrabungen, die über Jahrzehnte laufen
am
Magdalensberg sind es 65 Jahre , lassen sich irgendwann nicht mehr fortschreiben, sondern sind dann und wann von Grund auf zu hinterfragen und neu aufzubauen. Stand und
Aufgaben der Forschung sind dementsprechend zu adaptieren, um nicht tradierten Interpretationsmustern verhaftet zu bleiben. Bestenfalls dann mag man den Magdalensberg mit
Heimo Dolenz als archäologisches Leitfossil in der internationalen Altertumsforschung ,
als historisches Leitfossil Österreichs , als touristischen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Fixpunkt Österreichs , als Kulturdenkmal zumindest mitteleuropäischen Ranges ,
als Symbol für einen ideologisch unbelasteten kulturellen Wiederaufbau des Landes nach
dem Zweiten Weltkrieg oder gar als ein Aushängeschild der europäischen Altertumsforschung sowie der museologischen Erschließung mit landes- und staatsgeschichtlicher
Bedeutung bezeichnen.8
Für die Bewertung archäologischer Fundstätten ist deren Datierung selbstredend ein essentielles Kriterium. Diese hängt zum einen nicht nur am akribischen Erfassen von Fundschichten, das man für die 1950er, 1960er und 1970er Jahre, jeweils dem Stand der
Grabungstechnik entsprechend, nicht nur am Magdalensberg in Zweifel ziehen muss, sondern auch am Vorhandensein von historisch interpretierbaren in situ-Schichten, was sich
auch am Magdalensberg längst weithin als Wunschdenken erwiesen hat. 9 Zum anderen
muss einmal mehr festgehalten werden, dass die typenchronologischen Schemata der
Archäologen tendenziell zwar eine hohe Qualität erreicht haben, man aber wissen muss,
dass es weder bei den Kelten noch bei den Römern dementsprechende Vorschriften zum
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Zur Sichtweise der Ausgräber u. a. Piccottini 1989, 90 106; Piccottini Vetters ( ) 2003; Dolenz 2001; ders. 2014.
Zuletzt Urban 2000, 362 370; Gassner Jilek 2002, 38 47, 63 70 u. 82f. oder Fischer 2002, 12 14 u. 69 78.
Gleirscher 2012; Gleirscher Hirtenfelder 2014, 52 55 u. 123.
Gleirscher (im Druck), mit ausführlichen Literaturangaben.
Gleirscher Hirtenfelder 2014, 36 130.
Dolenz 2014.
Vgl. bereits Gleirscher 2009a, 54 72 u. 121 129; ders. 2009b; ders. 2010a; ders. 2010b; ders. 2013. Vgl. zum Archäologischen weiters bes. Glaser 1998, 32 34, 88 97, 107f., 121f. u. 127f.; ders. 2000; ders. 2002; ders. 2003, ders. 2004;
ders. Schretter 1992 oder Gamper 2007; ders. 2015, 18 49.
Dolenz 2014, 26 28, 32 u. 35.
Schindler 2004. Unkritisch Dolenz 2014, 26f.
74
Paul Gleirscher
abrupten Wechsel von Kollektionen, und das auch noch quer durch die verschiedenen Fundgattungen, gegeben hat. Zudem wurden bei Einrichtung einer Siedlung nicht alle Siedler
von der Bekleidung bis zum Hausrat neu ausgestattet; es ist also mit einer Reihe von Altstücken zu rechnen. Heimo Dolenz spricht hingegen nach wie vor von einer feinchronologischen Unterteilbarkeit im Generationentakt!10
Die Rahmenbedingungen raten also zur Vorsicht und Zurückhaltung bei einer allzu engmaschigen chronologischen Betrachtungsweise von Siedlungsstraten. Anders ausgedrückt ist
eine chronologische Treffsicherheit von Kleinfunden bei einer allzu engmaschigen Fragestellung, insbesondere bei Siedlungsstraten, nicht gegeben. 11 Nicht zuletzt deshalb steht
sich für den Magdalensberg neuerdings eine Hochdatierung durch Dragan Bo i , der einen
Siedlungsbeginn bereits um 80 v.Chr. annimmt,12 einer Tiefdatierung durch Peter Gamper,
der den Siedlungsbeginn erst zur Zeit der römischen Eroberung Noricums 16/15 v.Chr.
ansetzt,13 gegenüber. Eine definitive Klärung ist allein von dendrochronologischen Daten
aus der ältesten Fundschicht am Magdalensberg zu erwarten.
Vorab sind am Magdalensberg drei Fundareale voneinander zu trennen, die nur teilweise
zeitgleich benutzt wurden: der Gipfelbereich um die Helenen-Kirche und das in eine natürliche Mulde unterhalb des Gipfels eingebettete Areal einer Siedlung, deren heute sichtbare
Ruinen von einer frührömischen Stadt stammen; dazu kommt am Lugbichl unweit östlich
dieser Siedlung das zugehörige Gräberfeld. Für die frührömische Zeit sind im Bereich der
genannten Mulde zwei relativ kurzlebige Siedlungshorizonte gut erfasst, eine Händlersiedlung (emporium) zwischen ca. 16/15 vor und 9/10 n.Chr. sowie eine Stadt zwischen ca. 9/10
und 45/50 n.Chr.14
Die imposante römische Stadt in der Senke unterhalb des Gipfels wurde nach einem Erdbeben15 um das Jahr 9 errichtet und unter Kaiser Claudius im Zuge der Einrichtung der Provinz
Noricum um das Jahr 45/50 zugunsten einer neuen Stadt im Zollfeld, Virunum, verlassen. Sie
bestand also nur rund 35/40 Jahre. Am Gipfel befand sich zeitgleich ein imposantes Heiligtum mit Tempel.16 Die Stadt wurde systematisch geplant und nach römischen Baumaßen
errichtet. Auf Grund mehrerer öffentlicher Bauten steht außer Zweifel, dass diese Stadt zwischen ca. 9/10 und 45/50 n.Chr. zugleich Sitz der norischen Verwaltung war. Diskutiert
wird, ob die römische Stadt am Magdalensberg bereits wie die Nachfolgesiedlung im Zollfeld
Virunum geheißen hat. Das geht allerdings nicht aus einer vermeintlichen Weiheinschrift
hervor, die von den Virunenses, also den Bürgern von Virunum, gestiftet worden wäre. Die
gängige Lesung des letzten Buchstabens als N ist nicht korrekt, der letzte erfasste Buchstabe
könnte genauso gut ein F, I, K, M, P oder R sein. Weil das Werkstück einem Grabbau zuzuordnen ist, ist der Lesung von Franz Glaser zu folgen, die übrigens auch in den bekannten Grabinschriften vom Magdalensberg mehrfach belegt ist: vir vivus fecit.17
Die Nordwestseite des Forums nahm ein mächtiger Podiumstempel ein. Der Forumstempel
verfügte über zwei Altäre, war vermutlich wie jener im istrischen Pula der Dea Roma und
dem Divus Augustus geweiht, und sah auch annähernd gleich aus. Der mächtige Podiumstempel in Form eines Prostylos mit den beiden seitlichen Hallen entsprach allen Anforderungen
10
11
12
13
14
15
16
17
Dolenz 2014, 26f.
Vgl. dazu für die Militärlager in Deutschland von Schnurbein 2013.
Bo i 2008, 123 129.
Gamper 2007, 432 437; ders. 2015, 18 49.
Drei Bauperioden bei Dolenz 2014, wobei für die mittlere Periode sowohl eine Basilika wie ein Sakralbau fehlen!
Dolenz 2007.
Glaser 2000; Gleirscher Hirtenfelder 2014, 59 61 u. 127 129.
Glaser 2003 versus Piccottini 2005b. Vgl. zum Formular am Magdalensberg Piccottini Vetters ( ) 2003,
138 148: CIL III 4.895, 4.899a, 6.962a, 11.530, 11.535, 11.558, 11.562, 11.563 11.565, 11.569 11.571, 11.583,
11.586 11.587, 11.596 11.597 oder 14.101.
Der Magdalensberg, anders gesehen
75
für den Staatskult. Die Version der Ausgräber, dass es als zweite Bauphase einen unfertigen
Tempel in Form eines Peripteros mit zwei Holztreppen gegeben hätte, 18 findet im Befund
keinen Rückhalt. Im steilen Berghang westlich oberhalb der Forumstherme befand sich,
nicht konserviert, eine weitere Tempelanlage. 19 Sie wurde von den Ausgräbern als Principia
interpretiert. Statuenfragmente, der Inhalt der Wandmalerei 20 sowie der Grundriss und die
Bauart des Komplexes weisen aber auf einen Tempel hin, der etwa mit dem Heiligtum der
Minerva in Breno in der Valcamonica verglichen werden kann. 21
Westlich schloss sich an den Forumstempel eine Basilika mit Tribunal an. Sie war kein
offener Bau mit geschlossener Front zum Forum hin, wie im archäologischen Park rekonstruiert, sondern ein zweigeschossiger, zum Forum hin offener Bau. 22 Die große öffentliche
Therme am Forum, von den Ausgräbern als Repräsentationshaus bezeichnet, hat einen
Umkleideraum mit 13 Wandnischen. Deren Verknüpfung mit den 13, von Cl. Ptolemäus
(2,13,3) genannten norischen Städten und Deutung als Archivraum 23 ist unhaltbar. Im übrigen waren diese Städte zur Bauzeit des Gebäudes noch nicht einmal gegründet, und norische Stämme gab es nur acht. Diese Fehlinterpretation erwies sich als eines jener Elemente,
welche die vermeintliche Sonderstellung Noricums gegenüber Rom belegen sollten und
auch mit der Ideologisierung der Ausgrabungen auf dem Magdalensberg in Verbindung
zubringen sind.24
Südlich des Forums und südöstlich der mittig in das Forum mündenden Hauptstraße liegt
ein ausgedehnter öffentlicher Baukomplex, der nur der kaiserlichen Verwaltung zugeordnet werden kann. Er umfasst Wirtschaftsräume, wie eine Küche samt Bäckerei, einfache
Unterkünfte wohl auch für Soldaten und eine eigene Therme. Den Ostabschluss bildet
der Palast des Präfekten mit großen, talseitig begehbaren Magazinen und einer weiteren
kleinen privaten Therme. In einem der Kellerräume wird von den Ausgräbern eine Goldfabrik angesiedelt und der Bauteil als Hochsicherheitstrakt beschrieben, obwohl er talseitig
zugänglich war.25 Als Beweis gelten zum einen zwei marmorne Gussformen, in denen zur
Zeit des Kaisers Caligula (37 41), also kurz vor dem Auflassen der Stadt, Barren aus einem in
der Inschrift nicht genannten Metall gegossen wurden. Nur Gussform 2 zeigt Beschädigungen des Marmors und erbrachte Goldreste. Marmor ist nämlich als Gussform für Gold ungeeignet, weil Gold erst bei 1063° Celsius schmilzt und deshalb den Marmor beschädigt. Auch
ergibt das Gewicht von Goldbarren aus diesen Gussformen weder runde noch kompatible
Zahlen: Für Gussform 1 kommt man auf 38 librae 11 unciae (= 12,7 kg), für Gussform 2 auf 14
librae 3,5 unciae (= 4,7 kg). Würde man die Gussformen mit Blei befüllen, ergäben sich 25 librae (= 8,2 kg) bzw. 10 librae (= 3,2 kg). Zum anderen geht es um 19 kleine Öfen, die diesen
Gussformen zugeordnet werden. Doch zeigen auch die Öfen keine Brandspuren, die auf entsprechend hohe Temperaturen weisen. Außerdem bestehen größte Zweifel an der Ergiebigkeit der Goldlagerstätten in Kärnten und Salzburg. 26 Schließlich fragt man sich, warum es
18
19
20
21
22
23
24
25
26
Dolenz 2014, 50 Abb. 15.
Piccottini 2004.
Gosten nik 2004.
Rossi 2010. Unentschieden Dolenz 2014, 50f.
Vgl. La Rocca de Vos Raaijmakers de Vos 1979, 107 112 (Pompeji); Frova 1979 (Brescia) oder Szabó Timár
Szabó 2007 (Bibracte). So jetzt auch Dolenz, 2014, 50.
Unbeirrt Dolenz 2014, 50.
Glaser 1997, 122. Vgl. auch Gleirscher 2012.
Gleirscher 2013, bes. 16 22. In den Sachfragen unbeirrt aber detailreich, bis hin zu Strafgefangenenlagern im
Hochgebirge und zugehörigen Truppenteilen (cohors I Montanorum; vgl. unten) beschrieben bei Dolenz 2014,
51 57.
Pichler Gleirscher 2011; Gleirscher 2013, 9 11 u. 19 22. Im Sinne der Magdalensberg-Forschung zuletzt Pollak
2014, 22 25.
76
Paul Gleirscher
im Gegensatz zum ferrum Noricum keine Inschriften von Pächtern des norischen Goldbergbaus gibt. Neue und spezifischere naturwissenschaftliche Analysen scheinen also dringend
geboten.
Nordöstlich des Forums und südöstlich der Hauptstraße erstrecken sich auf einer Länge von
rund 100 m Stadtvillen, die nur teilweise ergraben sind. Die städtischen Villen haben im
Grundriss eine Fläche um 150 m². Sie schließen westwärts an den kaiserlichen Verwaltungsbau bzw. Palast des Präfekten an.27 Die Hauptstraße führt zu einem doppelbogigen Markttor, das an einem erhöhten Punkt steht, an dem man von Nordosten her das Zentrum der
Stadt betreten hat. Zwei Nebenstraßen, die spitzwinkelig und dem Gelände angepasst nach
Westen führen, erschlossen ein Handwerker- und Händlerviertel, in dem insbesondere eine
Reihe von Werkstätten zur Messing- sowie zur Eisenverarbeitung nachgewiesen sind. Zum
Forum hin dominieren Werkstätten für die Verarbeitung von Messing (auch die Herstellung
von militaria ist nachgewiesen), zum Stadtrand hin Eisenschmieden mit Essen und Brunnen.
Derlei Bebauung zieht sich auch hinter den genannten öffentlichen Gebäuden den steilen
Hang hinauf und ist nur teilweise ergraben.
Die Bedeutung des Magdalensbergs als Großhandelsplatz ist längst unstrittig. 28 Beim ferrum
Noricum kennt man Einzelbestellungen bis zu 1500 kg. Graffiti nennen verschiedene Formen
von Eisenbarren, wie discos, anulos, uncos oder cumbas. Dazu passen schwere Gewichte aus
Marmor. Hinweise auf keltisches Schmiedewerkzeug oder keltische Barrenformen stehen
allerdings aus. Aus dem ganzen Ostalpenraum kennt man mittlerweile verschiedene Fundstellen mit Bergkristallen. Am schillerndsten ist ein Sammelfund aus einem der kaiserlichen
Magazine am Magdalensberg, mit Stufen bis zu 50 kg. Wegen der Rutileinschlüsse stammen
die Bergkristalle aus den Hohen Tauern. Außerdem stellte man am Magdalensberg über den
Eigenbedarf hinaus Textilien her, wie Bleietiketten und entsprechendes Gerät erhellen, die
von Herbert Graßl und Kordula Gosten nik untersucht wurden. 29
Die römische Stadt auf dem Magdalensberg setzt auf einer Siedlung auf, die in einem mächtigen Erdbeben um das Jahr 9 zugrunde gegangen ist,30 ein Ereignis, für das man lange einen
Zusammenhang mit einer Militärrevolte beim Tod des Augustus vermutet hatte. Mauerrisse,
umgestürzte Mauern und leicht versetzt wieder aufgebaute Mauern lassen aber zusammen
mit einer mächtigen Schuttschicht am Erdbeben keinerlei Zweifel. Gerhard Waldherr hat in
diesem Zusammenhang auf eine Notiz bei Cassius Dio aufmerksam gemacht, der diesbezüglich von negativen Vorzeichen im Vorfeld der Schlacht im Teutoburger Wald sprach. 31
Auch die Vorgängersiedlung war nach römischen Baumaßen errichtet und um ein Forum
gruppiert.32 Händler und Handwerker wohnten in langrechteckigen Gebäuden. An der
Nordostseite des Forums gab es eine Basilika (ohne Tribunal), im Nordwesten eine Therme,
in der Heimo Dolenz den Sitz der frühen Stadtverwaltung vermutet. 33 An Werkstätten sind
Eisenschmieden und Buntmetallgießereien erfasst. Dazu ist hervorzuheben, dass man nur
römisches Werkzeug gefunden hat, kein keltisches. Am Forum befand sich ein Monument,
das die acht norischen Stämme zu Ehren der Familie des Augustus um das Jahr 10/9 v.Chr.
27
28
29
30
31
32
33
Zur Verwaltungsstruktur Faoro 2008; ders. 2011.
Egger 1961; weiters u. a. Glaser Schretter 1992; Gleirscher Hirtenfelder 2014, 90 93.
Gosten nik 2001; Graßl 2014. Vgl. auch Glaser Schretter 1992, I/45f.
Dolenz 2007.
Waldherr 1997.
Gleirscher Hirtenfelder 2014, 58f.
Dolenz 2014, 37.
Der Magdalensberg, anders gesehen
77
errichten ließen.34 Hinweise auf Verwaltungsbauten sind nicht beizubringen, wie auch die
Ausgräber gesehen haben.35
Einzelne Häuser waren bereits in dieser Siedlungsphase mit kostbaren Wandmalereien im
III. Pompejanischen Stil ausgestattet, wozu u. a. der sog. Dionysos-Zyklus 36 gehört. Sie zeigen römische Wohnkultur vom Feinsten. Die Ausgräber datieren diese Händler- und Handwerkersiedlung bereits ab 40/30 v.Chr., 37 also in die Zeit vor der Eingliederung Noricums ins
Römische Reich. Das führte beispielsweise zu entsprechenden Irritationen beim Vergleich
mit der Romanisierung Galliens.38 Tatsächlich ist der Bau einer derartigen Siedlung auf
fremdem Territorium sowohl aus rechtlichen (Basilika) wie auch aus baulogistischen Gründen (Größe und Qualität) auch Dolenz streicht die ungewöhnliche Größe des Forums hervor39
wenig wahrscheinlich, wohl auszuschließen, solange dafür nicht eine
dendrochronologisch abgesicherte Datierung vorgelegt wird. Die Errichtung einer Händlerund Handwerkersiedlung (emporium) auf dem Magdalensberg erfolgte demnach erst nach
der Eroberung Noricums durch Rom, also ab 15 v.Chr. Sie folgte auf die militärische Niederlage der Noriker im Jahre 16 v.Chr. in Istrien, wo sie zusammen mit den Pannoniern, Karnern und Tauriskern versucht hatten, sich gegen Rom und seine Expansionspläne zu
erheben.
Die Frage, ob es am Magdalensberg im Areal der römischen Stadt und des römischen emporiums auch eine ältere Siedlung aus keltischer Zeit gegeben hat, ist beim Stand der Ausgrabungen nicht definitiv zu beantworten. 40 Für eine derartige Einschätzung wurde alles Mögliche
herangezogen, vom Nachweis einer spätkeltischen Befestigungsmauer über den Jüngling
vom Magdalensberg, ein Werkstattzeichen in der Therme in Form eines Schaukelpferdes
bis hin zum Kahnfahrer , einem römischen Billigvotiv . Beachtenswert bleibt in diesem
Zusammenhang die Methodik der Arbeitsgemeinschaft, in dem etwa die große keltische
Zentralsiedlung auf der Gracarca am Klopeiner See, von mir mit verschiedenen Argumenten
in die Noreia-Diskussion eingebracht, 41 als bäuerliches Gehöft abgetan wird, oder, wie bei
Helga Sedlmayer, gar der damnatio memoriae verfällt.42 Heimo Dolenz hielt diesbezüglich
zuletzt fest:
... wo die keltischen Noriker ihre festen Sitze gehabt hatten , dass die siedlungsarchäologischen Quellen dazu schweigen.
kennen wir in Kärnten bislang keinen archäologischen
Befund aus dem 2. und der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v.Chr., der als Großsiedlung bzw.
als Zentralort der Noriker oder anderer keltisch norischer Stämme zu bezeichnen wäre.43
Zur Zeit der Eroberung Noricums durch Rom 44 lag nicht der Magdalensberg, sondern die
Gurina-Siedlung bei Dellach im Gailtal mittig im norischen Stammesgebiet unmittelbar am
Nordfuß des Plöckenpasses, vergleichbar etwa der Position von Waldgirmes an der Lahn in
Hessen mit Blickrichtung auf Germanien. 45 Der zeitliche Schwerpunkt der Funde von der
Gurina, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bekannt sind, liegt um die Zeitenwende. 46
34
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38
39
40
41
42
43
44
Piccottini 2005a.
Piccottini Vetters ( ) 2003, 19f. u. 35 38.
Zur Diskussion Walde 2005.
Zuletzt Dolenz 2014, 35f.
Vgl. Fischer 2002, 73f. oder Rieckhoff 2007, 412f. Unbeirrt Dolenz 2014, 35 37.
Dolenz 2014, 37.
Gleirscher Hirtenfelder 2014, 52 55.
Gleirscher 2009a, 129 138.
Sedlmayer 2009, 178 194 mit Karten Abb. 119 u. 122.
Dolenz 2014, 29f.
Mit eigener Sichtweise Strobel 2008 oder ders. 2009. Auch zur Verteilung der Nägel der Schuhe der Legionäre
Gamper 2012, 43 46, mit Karte.
45 Gleirscher Hirtenfelder 2014, 48 51 mit Karte.
78
Paul Gleirscher
Neue, umfangreiche, zwischen 2004 und 2008 durchgeführte Ausgrabungen standen unter
der örtlichen Grabungsleitung von Peter Gamper. 47 Dabei hat sich gezeigt, dass die Befestigungsmauer auf der Gurina nicht aus spätrömischer Zeit stammt, sondern in augusteische
Zeit datiert. Die Reißbrettstadt, die sie umschließt, verfügt über einen großen Verwaltungsbau mit rund 1000 m² Grundfläche, der architektonische Elemente enthält, wie man sie beispielsweise aus Waldgirmes kennt. Es ist zu vermuten, dass sich der erste römische
Verwaltungssitz in Noricum, zwischen 16/15 vor und ca. 9/10 n.Chr. nicht auf dem Magdalensberg, sondern auf der Gurina befunden hat.48 Der antike Name dieser Siedlung, die wie
der Magdalensberg in spätaugusteischer Zeit in einem Erdbeben untergegangen ist, könnte
Idunum (Cl. Ptolemaios 2,13,3) gewesen sein.
Zurück zum Magdalensberg. Die Grabinschriften lassen erkennen, dass etwa ein Drittel der
Siedler Römer waren, ein Drittel Griechen und ein Drittel Kelten, wie Manfred Hainzmann
gezeigt hat.49 Nicht einer dieser Kelten hat aber einen norisch-keltischen Namen, wie sie
später noch allenthalben in der römischen Provinz Noricum nachgewiesen sind. Es handelt
sich also um zugewanderte Kelten, großteils offenbar aus Oberitalien, was auch bei der
Interpretation des Sachgutes zu beachten bleibt. In den Grabinschriften sind wiederholt Soldaten genannt, am Magdalensberg angesiedelte Veteranen, darunter die Brüder Caius und
Quintus Vettius aus Rom, Reiter der VIII. Legion des Augustus. 50 Caius war quaestor des Veteranenvereins. Mehrere andere Soldaten gehörten zur I. Kohorte aus dem Stamme der Montaner (cohors I Montanorum), so Tiberius Iulius Taulus, eines in Ligurien beheimateten
keltischen Stammes. Die Ausgräber wollen in den Montani allerdings in Noricum ausgehobene Gebirgsjäger erkennen.51
Die Vorstellung von der Existenz des zentralen keltischen oppidums der Noriker am Magdalensberg ist wesentlich mit den Ausgrabungen im Gipfelbereich verknüpft. 52 Sie hat längst
nicht nur in Ausstellungskataloge und Lexika Eingang gefunden, sondern auch in AHSGeschichtsbücher. Und deshalb wird das auch noch lange so bleiben. Camillo Praschniker
hat 1948 eine vermeintlich zweiphasige keltische Wehrmauer um den Gipfel vermutet,
Franz X. Kohla hat etwa zeitgleich erstmals Erdwälle an den Abhängen des Magdalensbergs
in diesem Sinn interpretiert und publiziert.53 Seit den Ausgrabungen im Gipfelbereich in
den 1970er Jahren hat Gernot Piccottini und ihm im wesentlichen folgend Dolenz dort
eine repräsentative Befestigungsanlage mit drei Mauerringen vermutet, obwohl in dessen
Zentrum ein römischer Tempel steht. Der Baumeister und Architekt wäre aus Italien gekommen, die Anlage in propagandistisch-repräsentativer Gestalt für den norischen König
errichtet worden. Franz Glaser konnte zeigen, dass die innere, mit Marmorplatten verkleidete Mauer als Aufgang zum Tempel zu interpretieren ist, der mittlere Ring eine Toranlage
mit daran anschließender, 92 x 13 m großer zweischiffiger Halle darstellt und nur der äußere Mauerring eine Wehrmauer darstellt.54 Weil diese Wehrmauer im Bereich der Südseite
46
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50
51
Jablonka 2001.
U. a. Gamper 2007; ders. 2012; ders. 2015. Unbeirrt Dolenz 2014, 31.
Anders Dolenz 2014, 31.
Hainzmann 1996. Weiterhin undifferenziert zur Herkunft der Kelten Dolenz 2014, 31.
Gleirscher Hirtenfelder 2014, 117 120.
U. a. Piccottini 2006, 598 600, mit völlig willkürlicher Ergänzung. Unbeirrt Dolenz 2014, 57, wonach Soldaten der
cohors I Montanorum auch den Schutz der behaupteten Strafgefangenenlager im Bereich der Goldlagerstätten
gesichert hätten.
52 Gleirscher 2010a; ders. Hirtenfelder 2014, 126 130. Zur Sicht der Ausgräber zuletzt Dolenz 2014, 39 47.
53 Praschniker 1949; Kohla 1950.
54 Glaser 2000 versus Piccottini 2000.
Der Magdalensberg, anders gesehen
79
ein römisches Gebäude durchschneidet, sollte sie spätantik sein, was sich mittlerweile auch
im Fundgut ansatzweise abzeichnet.55
Die große Tempelanlage am Gipfel des Magdalensbergs 56 wurde erst in der Zeit nach dem
genannten Erdbeben errichtet, vielleicht über einem älteren Heiligtum, auf das eine etruskische Herkulesstatuette hinweisen könnte, vielleicht auch die Jünglingsstatue aus augusteischer Zeit.57 Glaser hat zur Illustration der pompösen Tempelanlage mit Seitenhalle auf den
Jupiter-Tempel in Terracina, dem antiken Anxur, in Latium hingewiesen. In dieser Tempelanlage könnte man also ein zentrales norisches Heiligtum mit vorrömischen Wurzeln sehen.
Die rituell vergrabene Bronzestatue des Jünglings (und eines Pferdes?) weisen darauf hin,
dass der imposante Tempel erst um das Jahr 400 aufgelassen wurde, also mit der Ausbreitung des Christentums sein Ende gefunden hat.
Fassen wir zusammen. Die römische Siedlung in der Senke unterhalb des Gipfels am Magdalensberg lässt sich also auf zwei Bauperioden aufteilen. Ein emporium aus der Zeit nach der
Eroberung Noricums durch Rom, das in einem mächtigen Erdbeben wohl im Jahre 9 zerstört
wurde, und in eine römische Stadt mit Verwaltungsbauten und einem Präfektenpalast , die
zwischen 9/10 und ca. 45 Verwaltungssitz für Noricum war. Zuvor dürfte die Verwaltung
ihren Sitz auf der Gurina im Gailtal gehabt haben. Ob es am Magdalensberg im Vorfeld des
römischen emporiums eine kleine Händlerniederlassung gegeben hat, ist nicht ausreichend
erforscht. Um das zu erreichen, müssten wohl Teile der späteren römischen Siedlungen völlig abgetragen werden. Im Gipfelbereich befand sich zur Zeit der römischen Stadt ein imposantes Heiligtum, das vermutlich keltische und ältere? Wurzeln hat und dessen Tempel
von der mittelalterlichen Kirche überbaut wird. Die Wehrmauer am äußeren Rand des Gipfelplateaus ist spätantik, weil sie ein römisches Bauwerk durchschneidet. Der Nachweis
eines keltischen oppidums am Magdalensberg konnte auch im Zuge der jüngsten Ausgrabungen im Bereich der nordseitigen Erdwälle nicht erbracht werden. Solange kein Nachweis
vorliegt, sollte man auch nicht mehr von einer keltischen Zentralsiedlung am Magdalensberg sprechen.
55 Gleirscher Hirtenfelder 2014, 127f. mit Abb.
56 Gleirscher Hirtenfelder 2014, 127 129.
57 Zuletzt bes. Wohlmayr 1991; Gleirscher 1993; ders. 2009a, 54 72; Gleirscher
2002 oder Dolenz 2014, 32 u. 43f.
Hirtenfelder 2014, 38 45; Glaser
80
Paul Gleirscher
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