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Günther Moosbauer und Rainer Wiegels (Hrsg.) Fines imperii – imperium sine ne? Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption Band 14 Herausgegeben von Günther Moosbauer und Rainer Wiegels Günther Moosbauer und Rainer Wiegels (Hrsg.) Fines imperii – imperium sine ne? Römische Okkupations- und Grenzpolitik im frühen Principat Beiträge zum Kongress ‚Fines imperii – imperium sine ne?‘ in Osnabrück vom 14. bis 18. September 2009 Verlag Marie Leidorf GmbH . Rahden/Westf. 2011 338 Seiten mit 99 Abbildungen Gedruckt mit nanzieller Unterstützung der STADT OSNABRÜCK GÖTTINGER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN VARUS-GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER VOR- UND FRÜHGESCHICHTLICHEN AUSGRABUNGEN IM OSNABRÜCKER LAND E.V., OSNABRÜCK Bibliograsche Information der Deutschen Nationalbibliothek Moosbauer, Günther ; Wiegels, Rainer (Hrsg.): Fines imperii – imperium sine ne? Römische Okkupations- und Grenzpolitik im frühen Principat / hrsg. von Günther Moosbauer ... . Rahden/Westf. : Leidorf, 2011 (Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption ; Bd. 14) ISBN 978-3-89646-735-5 Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograe. Detaillierte bibliograsche Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier Alle Rechte vorbehalten © 2011 Verlag Marie Leidorf GmbH Geschäftsführer: Dr. Bert Wiegel Stellerloh 65 . D-32369 Rahden/Westf. Tel: +49/(0)5771/ 9510-74 Fax: +49/(0)5771/ 9510-75 E-Mail: info@vml.de Internet: www.vml.de ISBN 978-3-89646-735-5 ISSN 1863-074X Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, CD-ROM, DVD, I n t e r n e t oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages Marie Leidorf GmbH reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Umschlagentwurf: COMPUTUS Druck Service, 55595 Gutenberg Titelfoto: Buchisstele 13 vom 17. April 29 v. Chr. - Minas Nerpel, Abb. 1 (in diesem Band) aus: R. Mond/O.H. Myers, The Bucheum III, London (EES) 1934 Taf. 43 Redaktion: Achim Rost und Susanne Wilbers-Rost, Belm Satz und Layout: Enns Schrift & Bild GmbH, Bielefeld Internet: http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/80.htm Druck und Produktion: Druckhaus Breyer GmbH, Diepholz Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 The Roman occupation in the north of Hispania: war, military deployment and cultural integration Ángel Morillo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Römer und gentes Alpinae im Konikt – archäologische und historische Zeugnisse des 1. Jahrhunderts v. Chr. Stefanie Martin-Kilcher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 L’armée romaine et les peuples gaulois de César à Auguste Michel Reddé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Römische und indigene Strategien der Herrschafts- und Friedenssicherung – Germanien – Siegmar von Schnurbein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 ‘Perdomita Britannia…’: Roman and indigenous strategies and their outcomes in Britain from Caesar to Domitian and beyond Simon James . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 The Roman conquest of Dalmatia and Pannonia under Augustus – some of the latest research results Marjeta Šašel Kos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Domitian und die Donaugrenze Miroslava Mirkovi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Augustus, Prinzeps und Pharao zwischen politischer Realität und ideologischem Anspruch Martina Minas-Nerpel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Rome and Judaea during the First Century CE: A strange modus vivendi Moshe Fischer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 The Transformation of Rural Structures in Southern Gaul between the 1st Century BC and the 1st Century AD. The Case of Eastern Languedoc. François Favory, Marie-Jeanne Ouriachi and Laure Nuninger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Die Transformation der Landwirtschaft in Germanien und Raetien Günther Moosbauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Integration der lokalen Eliten – individuelle und korporative Privilegierungen Helmut Halfmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 Household specialisation in horse breeding: the role of returning veterans in the Batavian river area Maaike Groot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Les dieux, la cité et le pouvoir impérial. Religions et intégration des provinces de l’Occident romain William Van Andringa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 6 Tradition – Persistenz – Resistenz: Kultmonumente, Kulte und Akkulturation in Nordafrika, Kleinasien und Lusitanien Günther Schörner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 La violence et la guerre chez les Romains au temps d’Auguste Yann Le Bohec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 Zwischen Integration und Segregation – eine Problemskizze zum Verhältnis zwischen römischem Heer und Zivilgesellschaft im Principat. Rainer Wiegels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 Monumentalisierung römischer Macht – augusteische Stadtanlagen zwischen „Monotonisierung“ und imitatio Urbis Sabine Panzram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 Der Kaiserkult als Mittel der politischen Integration Peter Herz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 The friendly kings. Politics, culture and religion in the East. Ariel S. Lewin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309 Peace as The Highest End and Good? The Role of Peace in Roman Thought and Politics Kurt A. Raaaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 Monumentalisierung römischer Macht – augusteische Stadtanlagen zwischen „Monotonisierung“ und imitatio Urbis Sabine Panzram I. Nikopolis, Augusta Praetoria Salassorum, Augusta Emerita – Tradition und Innovation Die Verbindung von Sieghaftigkeit und Stadtgründung hatte Tradition, als der erste Princeps seine erste Stadt gründete: Unmittelbar auf den Sieg im Bürgerkrieg gegen Marcus Antonius und Cleopatra in der Schlacht, die am 2. September 31 v. Chr. bei Actium stattfand, folgte die Gründung von Nikopolis.1 Die Stadt lag dem Schlachtort gegenüber, im Nordwesten des griechischen Kulturraums, im äußersten Süden von Epirus, an der schmalsten Stelle der Halbinsel, die den Golf von Ambrakia vom Ionischen Meer trennt. Die Anlage der Hafenstadt ermöglichte eine Verbindung zwischen den beiden Küsten der Adria und beförderte mithin die verkehrs- und wirtschaftspolitische Erschließung von Nordwest-Griechenland. In seiner „Stadt des Sieges“ siedelte Oktavian Bevölkerung aus der näheren Umgebung, aus dem Süden von Epirus, aus Akarnania und Aitolia, an. Schon Alexander der Große hatte nach seinem Sieg über die Perser unter Dareios III. in der Schlacht bei Issos 333 v. Chr. eine Stadt mit Namen Nikopolis gegründet.2 Pompeius tat es ihm in seinem Bemühen um Nachfolge 66 v. Chr. mit seinem Nikopolis in Armenia Minor gleich, nachdem er Mithridates Eupator besiegt hatte,3 und Marcus Antonius gründete nach der Schlacht bei Philippi 42 v. Chr. die Colonia Victrix Philippi.4 Militärische Sieghaftigkeit durch die Gründung einer Stadt zu feiern, war also seit Jahrhunderten Praxis,5 bot der Typus der „Siegesstadt“ doch ersichtliche Vorteile: Die Notwendigkeit einer Bevölkerung für die Neugründung führte entweder zur Ansiedlung und damit Versorgung der Soldaten, die in die kriegerischen Ausein1 Strab. 7,7,6 und 10,2,2; Paus. 5,23,3 und 10,38,4; Cass. Dio 51,1,3. 2 Strab. 14,5,19; Ptol. Geog. 5,8,7. 3 Strab. 12,3,28; Cass. Dio 36,50,3. 4 Cass. Dio 54,9,6. 5 Dazu allgemein JONES 1987 und insbesondere PURCELL 1987; ALCOCK 1993, 132-145. andersetzungen involviert waren, oder aber man siedelte im Zuge einer Reorganisation der Region Bewohner aus dem Um- und Hinterland an. Die Auswahl eines Schlachtortes gehorchte strategischen und militärischen Beweggründen, und insofern konnte man davon ausgehen, dass die Anlage einer Stadt ebendort einen Beitrag zur Sicherheit der kürzlich annektierten oder befriedeten Gebiete und mithin zur Verteidigung eigener Interessen leisten würde. Auch die Versorgung mit Wasser und Grundnahrungsmitteln dürfte bei der Wahl von Bedeutung gewesen sein, so dass Ackerland, Weiden und Wälder es ermöglichten, bis zu einem gewissen Grade in der Versorgung autark zu sein. Und die Weihung von Trophäen aus der Schlacht, die sich an die Götter richtete, denen man den Sieg zu verdanken glaubte, gab von vorneherein die Existenz bestimmter Kulte vor, deren Praktiken nicht zuletzt der Kommemorierung des Sieges und der Verehrung des Stadtgründers dienten – wie auch der Stadtname selbst. Diese traditionsreiche Praxis galt cum grano salis auch für die Apennin-Halbinsel selbst: So hatte Augustus nach dem Sieg über die Salasser im Jahre 25 v. Chr. in den mittleren Westalpen (Grajische Alpen) an dem Platz, wo das römische Hauptlager von Aulus Terentius Varro Murena gestanden hatte, die Stadt Augusta Praetoria Salassorum (Aosta) anlegen lassen.6 Der Sieg bedeutete die Kontrolle über die aus dem südwestlichen Gallien nach Italien führenden Alpenpässe, in Alpe Poenina und in Alpe Graia (den Großen und Kleinen Sankt Bernhardt), und nicht zuletzt über die Goldgruben der Region. Er siedelte dort Veteranen aus der Prätorianergarde an. Keine Tradition dagegen hatte die Praxis einer Stadtgründung noch vor dem Ende eines Krieges, wie sie im gleichen Jahr stattfand: Augustus war schließlich persönlich und mit einer ungewöhnlich großen Truppenzahl – mindestens sieben Legionen – gegen die Asturer und Cantabrer im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gezogen.7 Offensichtlich hatte er 6 Strab. 4,6,7; Cass. Dio 53,25,3-5. Dazu grundlegend SCHMITTHENNER 1962; vgl. BLEICKEN 1998, 336f.; K IENAST 42009, 351-354. 7 276 der römischen Öffentlichkeit durch die Übernahme des Kommandos suggerieren wollen, dass er den Auftrag, der ihm in der Senatssitzung vom 13. Januar 27 v. Chr. für einen Zeitraum von zehn Jahren übertragen worden war, ernst nahm: Sorge für die Provinzen zu tragen, die noch nicht völlig befriedet waren. Und vielleicht hatte er die Gelegenheit, die Hauptstadt zu verlassen, sogar in dem Bewusstsein ergriffen, dass die Ausgestaltung der von ihm verkörperten neuen Ordnung zwar Zeit, aber nicht unbedingt seiner Anwesenheit bedurfte. Schon 25 v. Chr. erklärte er den Krieg für gewonnen. Der Senat bewilligte ihm einen Triumph und ordnete die Schließung des Ianus-Tempels an.8 Da er den Triumph jedoch ablehnte, errichtete man ihm zu Ehren einen Triumphbogen in den Alpen und gestand ihm das Recht zu, jeweils am ersten Tag eines Jahres den Siegeskranz und das Triumphalgewand zu tragen. Durch seinen Sieg über die hispanischen Bergstämme hatte sich der Princeps in einem auswärtigen Krieg erfolgreich behauptet, der als Gegengewicht zu seinem Erfolg im Bürgerkrieg gelten konnte. Triumph stand neben Triumph, auf die erste Schließung des Ianus-Tempels 29 v. Chr. konnte die zweite folgen, da „im ganzen Herrschaftsbereich des römischen Volkes, zu Wasser und zu Lande, ein durch Siege gefestigter Frieden eingekehrt sei“.9 Die Münzen kündeten wiederum, wie schon zu Beginn der zwanziger Jahre, von PAX und VICTORIA10 – wenn auch die pax Augusta Kriege zu ihrer Verwirklichung nicht ausschloss. Den Sieg im Osten ergänzte der Sieg im Westen des Imperium Romanum, so dass Augustus sich nun als Friedensbringer für den gesamten Erdkreis präsentieren konnte.11 Folgerichtig hatte der Princeps, der sich aufgrund einer zunehmenden Verschlechterung seines Gesundheitszustandes vom Kriegsschauplatz nach Tarraco zurückgezogen hatte, noch vor seiner Rückkehr nach Rom die älteren Soldaten entlassen und ihnen die Erlaubnis zur Anlage einer Stadt in der Lusitania gegeben.12 Für die jüngeren Soldaten jedoch, die noch in wehrfähigem Alter standen, hatte er von 8 Cass. Dio 53,25,5-7 und 53,26,4-5. R. Gest. div. Aug. 13: [Ianum] Quirin[um, quem cl]aussum ess[e maiores nostri voluer]unt, cum [p]er totum [imperium po]puli Roma[ni terra marisque es]set parta victoriis pax, cum, pr[iusquam] nascerer, [a condita] u[rb]e bis omnino clausum [f]uisse prodatur m[emori]ae, ter me princi[pe senat] us claudendum esse censui[t]. 10 RIC I, 30-27 v. Chr.: Nr. 1, 3-4, 7, 9; 25-22 v. Chr.: Nr. 221; BMCRE I, 31-29 v. Chr.: Nr. 592-593, 602-616; 29-27 v. Chr.: Nr. 617-623, Nr. 631-632, Nr. 637, 647-649, Nr. 670; 25-23 (?) v. Chr.: Nr. 293-297; dazu K RAFT 1969, 206-211; ZANKER 1987, 61-65. 11 Dazu BLEICKEN 1998, 237-369; ECK 1998, 88-98; K IENAST 42009, 332-377 und 450-515. 12 Cass. Dio 53,25,6-7 und 53,26,1. 9 Panzram, Monumentalisierung römischer Macht Marcellus und Tiberius, die jeweils das Amt eines Ädilen innehatten, in den Heerlagern Spiele ausrichten lassen. Mit Augusta Emerita am Nordufer des Ana verfügte Rom nun über einen Mittel- und Ausgangspunkt für die Erschließung des Südwestens der Iberischen Halbinsel. Fortan kreuzten sich hier die Nord-Süd-Achse, die den Westen von Asturica Augusta bis Gades durchquerte, und die OstWest-Achse, die das Mittelmeer mit dem Atlantischen Meer – Saetabis mit Olisipo – verband. Augustus’ Stadtgründung in der Lusitania hatte also Programm: Sie nahm das Konzept einer „Siegesstadt“ auf, und zugleich ergänzte Augusta Emerita die Stadtgründung im Osten seines Reiches, „sie ist das westliche Gegenstück zu Actium-Nikopolis“, wie WALTER TRILLMICH pointiert formuliert hat, ein Monument für den Friedensstifter Augustus.13 Augusta Emerita unterschied sich jedoch insofern von Nikopolis, als die Stadt sechs Jahre vor der tatsächlichen Beendigung des Krieges und insofern konsequenterweise nicht am Kriegsschauplatz, sondern in rund 400 km Entfernung angelegt worden war. Die angeblich besiegten Völker Hispaniens erhoben sich nämlich erneut, noch bevor Augustus wieder in Rom eingetroffen war. Die Kriegshandlungen zogen sich noch bis zum Jahre 19 v. Chr. hin und letztlich war es Agrippa zu verdanken, dass die Cantabrer schließlich „am Boden lagen“ und bedeutende Bergwerksgebiete für Rom gewonnen werden konnten.14 Weitere Unterschiede betreffen die Namensgebung und die Bewohner: Der Stadtname stellte – wie auch im Falle von Augusta Praetoria – durch die Aufnahme eines Elementes aus dem Namen des Princeps ein Nahverhältnis zu diesem her. Da er zudem den Status der ersten Siedler anzeigt, verweist er auf die Bedeutung der Landverteilung an verdiente Soldaten der Legionen und Prätorianerkohorten, wie sie nach Actium reichsweit praktiziert wurde. Bis im Jahre 14 v. Chr. die Umstellung von Landanweisungen auf Geldzahlungen erfolgte, die zuvor nur ausnahmsweise getätigt worden waren, gründete der Princeps allein in Italien achtundzwanzig Kolonien.15 Damit führte er Caesars Politik der Koloniegründungen – wenn auch in weit größerem Umfang – fort, und zwar nicht nur auf der Apennin-, sondern auch auf der Iberischen Halbinsel, wo dessen Stadtgründungen im Bürger13 TRILLMICH 1990, 229-318, hier 299-302. Hor. epist. 1,12,25-27: ne tamen ignores, quo sit Romana loco res: / Cantaber Agrippae, Claudi virtute Neronis / Armenius cecidit; Cass. Dio 54,11,2-6. 15 R. Gest. div. Aug. 3,3; 15,3; 16,1; 28,1; Cass. Dio 51,3,1, 4,5 und 21,3; dazu K EPPIE 1983, 83 und 205-211; LE ROUX 1982, 6972; R AMAGE 1998, 434-490, hier 434-448. 14 Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 krieg einen Ausgleich zu denjenigen von Pompeius für seine Klientel hatten bieten sollen. Das Land hatte er jedoch zum Teil selbst erworben und so das verheerende Wüten und die Konskationen, die die Landverteilungen der Triumvirn gekennzeichnet hatten, vermieden. Er respektierte und wahrte Besitzrechte, machte aber dennoch durch Grenzziehung und Aufteilung seine Verfügungsgewalt und seine Kontrolle über das Land deutlich.16 Römische Landvermesser, Stadtplaner, Architekten, Ingenieure und Werkleute trugen entscheidend dazu bei, dass die Integration befriedeter Gebiete sowie die Urbanisierungspolitik nicht nur die Expansion Roms, sondern vor allem seine maiestas imperii spiegelten, wie Vitruv es in der praefatio zu De architectura gefordert hatte.17 Der imperiale Anspruch auf Herrschaft über den orbis terrarum manifestierte sich jetzt in monumentaler Ausgestaltung und erstklassiger Skulpturendekoration. Für die erste Stadtgründung des ersten Princeps im Osten des Imperium Romanum, die in der Tradition der hellenistischen Städtegründungen erfolgte, trifft das lediglich bedingt zu. Dort kündete am Ort seines Lagers wohl seit dem Sommer des Jahres 29 v. Chr. ein prächtiges „open-air sanctuary“ von seinem Sieg für die res publica und einem zu Lande wie zu Wasser wiederhergestellten Frieden.18 Das Siegesmonument war über zwei Terrassen angelegt, von denen die erste als Podest die zweite stützte, deren Fassade in einer Länge von 63 m sechsunddreißig bronzene Schiffschnäbel aus der Flotte von Antonius und Cleopatra sowie eine 56 m lange Weihinschrift für Mars und Neptun schmückten. Die Terrasse selbst, von einer -förmigen Stoa umgeben, öffnete sich nach Süden hin; auf dem Innenhof (38 m x 38 m) befanden sich ein monumentaler Altar und wohl überlebensgroße Statuen. Dieses Monument hat die Topographie der „Stadt des Sieges“ aller Wahrscheinlichkeit nach maßgeblich be16 CAMPBELL 1996, 74-99, bes. 80-84; vgl. P URCELL 1990. Vitr. 1, pr. 2: Cum vero adtenderem te non solum de vita communi omnium curam publicaeque rei constitutione habere, sed etiam de opportunitare publicorum aediciorum, ut civitas per te non solum provinciis esset aucta, verum etiam ut maiestas imperii publicorum aediciorum egregias haberet auctoritates, non putavi praetermittendum, quin primo quoque tempore de his rebus ea tibi ederem, ideo quod primum parenti tuo de eo fueram notus et eius virtutis studiosus. 18 Suet. Aug. 18,2 und 96,2; Plut. Ant. 65,3; Cass. Dio 51,1,1-3. – MURRAY / PETSAS 1989, 76: vacat Imp Caesa]r Div[i Iuli ]f vict[oriam consecutus bell]o quod pro [ r]e[]p[u]blic[a] ges[si] t in hac region[e cons]ul [ quintum i]mperat[or se]ptimum pace [ ] parta terra [ marique Nep]tuno [ et Ma]rt[i c]astra [ ex ] quibu[s ad hostem in]seq[uendum egr]essu[s est navalibus spoli]is [ exorna]ta c[onsacravit vacat; dazu SCHÄFER 1993; ZACHOS 2003. 17 277 stimmt. Zwar lässt sich die systematische Anlage, die das orthogonale Straßensystem spiegelt (Abb. 1), mangels planmäßiger Grabungen bisher nur erahnen, aber offensichtlich lief der Cardo maximus direkt auf die Westseite des Siegesmonumentes zu und endete dort.19 Bekannt sind aufgrund von Überresten ein Gymnasium, Stadion, Theater, Odeion und Nymphäum, die der augusteischen Bauperiode angehören. Mit rund 80.000 bis 100.000 Einwohnern dürfte Nikopolis eine der größten Städte der Provinz Achaia gewesen sein; ihre Mauern umschlossen ein Areal von etwa 130 ha. Augustus selbst hatte die Anlage von Häfen im Golf und im Ionischen Meer, den Bau eines Aquäduktes von 50 km Länge zur Versorgung mit Wasser aus dem Louros und die centuriatio von Land im Süden der Stadt und im Osten, zwischen den Flüssen Louros und Arachthos, veranlasst. Die Siedler hatten Landlose in der Größe von 20 x 40 bzw. 20 x 20 actus erhalten. Rechtlich gesehen hatte Nikopolis nicht den Status einer römischen Kolonie, sondern einer civitas foederata inne.20 Sie galt als heilige Stadt des Apollon – hier fanden die Aktischen Spiele statt, die Augustus in den Rang von Olympischen erhob – und entwickelte sich zu einem Zentrum des Kaiserkultes. Im Amphiktyonischen Bund in Delphi erhielt sie nach der Reorganisation unter Augustus zehn Stimmen und hatte damit faktisch wohl bis zum Ende des 1. Jahrhunderts die Leitung inne. Nikopolis lässt also trotz griechischer Amtssprache, Institutionen oder Münzprägung aufgrund seiner planmäßigen Anlage oder einer bisher nicht bekannten Wohnqualität – vor allem aber der Dominanz des Siegesmonumentes für den ersten Princeps – einen neuen Stadttypus im Osten erahnen, dessen Referenzpunkt Rom und dessen Handlungsrahmen das Imperium Romanum sind. In Augusta Praetoria vermittelte der eintorige Ehrenbogen (13,75 m x 19,48 m x 8,87 m) für Augustus aus dem Gründungsjahr die Siegesbotschaft demjenigen, der sich der Stadt von den Alpis Graia kommend näherte.21 Er stand in einer Entfernung von 1200 römischen Fuß (354 m) vor der Porta Praetoria, dort, wo vielleicht der Decumanus maximus 19 Dazu und im Folgenden STRAUCH 1996, 156-185 und 194208; BOWDEN 2007. 20 So aber fälschlich Tac. ann. 5,10,3: marique alio Nicopolim Romanam coloniam ingressus; Plin. nat. 4,5: Acarnaniae, quae antea Curetis vocabatur, oppida Heraclia, Echinus et in ore ipso colonia Augusti Actium cum templo Apollinis nobili ac civitate libera Nicopolitana; dazu SARICAKIS 1970. 21 PRIEUR 1982, 442-475, hier 445-451; eine nützliche Zusammenstellung der bisher bekannten Daten zu Augusta Praetoria und seinen Monumenten bietet der Katalog von HAUG 2003, 368-381, hier 370. 278 Panzram, Monumentalisierung römischer Macht Abb. 1 Schematischer Plan von Nikopolis, der die vermutete Lage von Cardo und Decumanus maximus zeigt (BOWDEN 2007, 191 / Fig. 11.1, basierend auf den Plänen von PIERREPONT-WHITE 1986-1987). Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 279 Abb. 2 Augusta Praetoria Salassorum (DENTI 1991, 234 / Fig. 213). und das pomerium aufeinander trafen; eine Inschrift ist nicht bekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich um den von Cassius Dio im Kontext der Befriedung Hispaniens erwähnten Bogen, der Augustus infolge der Ablehnung seines Triumphes in den Alpen zugedacht worden war.22 Auch die Colonia Augusta Praetoria verfügte über ein orthogonales Straßensystem; die Stadtmauer mit Türmen umfasste eine Fläche von 724 m x 572 m, also etwa 41 ha.23 Aufgrund einer Weihinschrift der Salassi incolae für Augustus, die sich bei einem der vier Tore – der Porta Principalis Dextera – fand (Abb. 2), lässt sich die Mauer in das Jahr 23 v. Chr. datieren.24 In die gleiche Zeit fällt der Bau von Ele22 Cass. Dio 53,26,5. MOLLO MEZZENA / CAVALLARO / FRAMARIN DI BENEDETTO 1988; DENTI 1991, 223-243; CHRZANOVSKI 2006, 15-48. 24 Inscriptiones Italiae XI, Nr. 6 = CAVALLARO / WALSER 1988, Nr. 1: Imp(eratori) Caesa/[ri] / Divi f(ilio) Augus[to] / co(n)s(uli) XI / imp(eratori) VI[II] / tribunic(ia) pot(estate) / Salassi incol(ae) / qui initio se / in colon(iam) con[t](ulerunt) / patrono(o). 23 menten der Infrastruktur wie Brücken oder Aquädukten; für das Forum mit Curia und mindestens einem Tempel, der dem Kaiserkult gewidmet gewesen sein dürfte, nimmt man eine Anlage bereits bei der Stadtgründung an, die im Laufe des 1. Jahrhunderts architektonisch realisiert wurde. Das Theater datiert in die Zeit des Augustus, das Amphitheater wohl ebenfalls, wenn auch die Bauornamentik eine spätere Datierung – in die Zeit des Claudius – nahe zu legen scheint. Aus der Mitte des 1. Jahrhunderts sind zudem Thermen bekannt. Die italische Veteranenkolonie, der regio XI Transpadana zugeordnet,25 weist mithin Bautypen auf, die – wie der Ehrenbogen für Augustus exemplarisch zeigt – im Zuge der Kolonisationstätigkeit aus der Urbs mehr oder minder unverändert in die westlichen Provinzen gelangten und dort den Beginn eines neuen Zeitalters des Städtebaus kennzeichneten: außerhalb Roms hatte der Senat Bögen dieses Typus bisher nur in Brundi- 25 Plin. nat. 3,123. 280 sium (Brindisi) und Ariminum (Rimini) anlässlich des Sieges von Actium bzw. der Wiederherstellung der Via Flaminia und anderer Straßen Italiens – in diesem Falle mit der Funktion eines Stadttores – errichten lassen.26 Augusta Emerita scheint Charakteristika beider Varianten einer „Siegesstadt“ zu vereinen: einerseits ist die Stadt – folgt man WALTER TRILLMICHS These – selbst das Monument, das in Nikopolis die Topographie nur dominiert und in Augusta Praetoria extra muros verbleibt; andererseits dient sie – wie Augusta Praetoria – denjenigen, die den Sieg errungen haben, zukünftig als patria. Die Veteranenkolonie gilt der communis opinio schon seit Jahrhunderten als „spanisches Rom“ oder als Stadt der imitatio Romae per denitionem.27 Da die Deutung von epigraphischen und archäologischen Neufunden unter dieser Prämisse erfolgte und erfolgt, überrascht es nicht, dass sich dieses Bild im Einklang mit der Forschungstradition in den letzten Jahren verstetigt hat. Dieser These soll im Folgenden zunächst eine Skizze der Stadtgeschichte in den ersten Jahrzehnten ihrer Existenz entgegengesetzt werden, die einen für diesen Typus von Stadt charakteristischen Verlauf ihrer Anlage spiegelt. Am Beispiel zweier Baukomplexe – der „Kopie“ des stadtrömischen Augustus-Forums und des Concordia-Tempels28 –, die die erwartbare Ausstattung einer Provinzhauptstadt offensichtlich übertrafen, stellt sich dann über die bloße Feststellung ihrer Existenz hinausgehend die Frage, inwieweit die Initiative und die Direktiven für diese städtebaulich-architektonischen Maßnahmen von Rom selbst ausgingen: Wer plante mit welchem Interesse eine derartige Monumentalisierung römischer Macht in der westlichsten Provinzhauptstadt des Reiches, die von Rom noch weiter entfernt lag als etwa Tomis am Pontos? Im Falle des so genannten „Marmorforums“ ist man stets davon ausgegangen, einer der Herrscher selbst oder aber ein Angehöriger der domus divina sei für die Anlage verantwortlich;29 im Zuge der aktuellen Diskussion um das stadtrömische Modell für den „templo de la c/Holguín“ geriet dagegen der Statthalter verstärkt in den Blick.30 Als Initiatoren denkbar wären aber 26 Brundisium: Cass. Dio 51,19,1; Ariminum: R. Gest. div. Aug. 20,5; Suet. Aug. 30; Cass. Dio 53,22,1-2; CIL XI 365. GROS / TORELLI 1988, 209-236, bes. 213-215 bzw. GROS 1996, 59-70, hier 60f. 27 BLANCO FREIJEIRO 1976 und DUPRÉ R AVENTÓS 2004 bieten fundierte Zusammenfassungen des jeweiligen Forschungsstandes. 28 BARRERA A NTÓN 2000. - AYERBE VÉLEZ / BARRIENTOS VERA / PALMA GARCÍA 2010. 29 TRILLMICH 1994, 2004. 30 SAQUETE CHAMIZO 2005a und b, 2006. Panzram, Monumentalisierung römischer Macht auch Mitglieder der städtischen respektive provinzialen Elite: vielleicht realisierte sich das Diktum Vitruvs dahingehend, dass die Städte in den Provinzen ihren Blick auf das sich in der Um- und Neugestaltung bendende Rom richteten und sich am Modell einzelner Baukomplexe orientierten? Ziel dieses Beitrags ist es, am Beispiel von Augusta Emerita – für das die Forschungslage und damit auch der Interpretationsspielraum ungleich besser ist als für Nikopolis und Augusta Praetoria – der Frage nachzugehen, inwiefern die imitatio Romae, auf die Aulus Gellius verweist, wenn er zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. von Kolonien als „kleinen Abbildern“ spricht, Ergebnis einer zentralen Planung war oder aber auf lokale Initiativen zurückging.31 II. Von der „Monotonisierung“ einer römischen Provinzhauptstadt Augusta Emerita entsteht auf dem Reißbrett. Auf Veranlassung von Augustus legt der Legat P. Carisius im Südwesten der Iberischen Halbinsel aus strategischen Gründen eine Stadt an, und zwar ex novo; eine indigene oder römische Vorgängersiedlung ist nicht nachzuweisen.32 Ihr Territorium erstreckte sich über eine Fläche von rund 20.000 km2 jeweils etwa 120 km nach Osten und nach Süden, wo es nach der administrativen Reorganisation der Region durch den ersten Princeps an den Conventus Cordubensis bzw. Hispalensis, im Norden an das Territorium von Norba und Augustobriga und im Westen an das von Ebora grenzen sollte.33 Bei den ersten Siedlern handelte es sich ausweislich der Prägungen der lokalen Münzstätte um Veteranen der legio V Alaudae und X Gemina, nennt doch die Legende, die einen Legionsadler zwischen zwei signa einrahmt, neben dem Namen der Stadt auch die Zahlzeichen dieser Einheiten: (COLONIA) AUGUSTA EMERITA LEGIONES V ET X.34 Die Entlohnung der Veteranen aus dem bellum Cantabricum gestaltete sich derart großzügig, dass die 31 Gell. 16,13,9; dazu K IENAST 42009, 408-449, der eine zusammenfassende Darstellung der aktuellen Forschungsdiskussion bietet; vgl. auch TRILLMICH / ZANKER 1990 und HESBERG 1991. 32 TRILLMICH 1990, 229-318, hier 299f.; FARIA 1998; VENTURA VILLANUEVA 2009; der Skizze zu dieser hispanischen Provinzhauptstadt liegt meine Untersuchung zu „Stadtbild und Elite: Tarraco, Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spätantike“ (PANZRAM 2002, bes. 227-312) zugrunde, auf die ich daher nicht jeweils zusätzlich verweise. Von der Literatur, die nach dem Erscheinungsdatum publiziert wurde,  nden sich in der Regel nur die neuesten bzw. weiterführende Titel zitiert, das heißt hinsichtlich der Bibliographie wurde (wie generell in diesen Ausführungen) keine Vollständigkeit angestrebt. 33 ÉTIENNE 1995; LE ROUX 1999; SÁNCHEZ BARRERO 2000. 34 RPC I, Nr. 14-18. Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 281 Abb. 3 Die Colonia Augusta Emerita in der frühen Kaiserzeit (MATEOS CRUZ 2006, 317 / Fig. 297). Agrimensoren sich – wie schon angesichts der Größe des gesamten Territoriums der Stadt – erstaunt zeigten. So berichtet Agennius Urbicus, Emerita sei mit einem Gebiet von solcher Größe ausgestattet worden, dass in der Folgezeit noch mehrfach Nachdeduktionen vorgenommen werden konnten, und Hyginus betont den bemerkenswerten Umfang der einzelnen Landlose.35 Augustus, der sich in den Jahren zwischen 16 und 13 v. Chr. erneut auf der Iberischen Halbinsel aufhielt, schuf durch die Aufteilung der Hispania Ulterior zwei eigenständige Provinzen und machte Augusta Emerita sowohl zur Hauptstadt der gesamten Lusitania als auch zum Hauptort eines ihrer drei conventus; fortan residierte hier der Statthalter im Rang eines Prätors.36 Zudem stattete er die römische Bürgerkolonie mit einem Privileg aus: in den Digesten ist überliefert, dass sie im Besitz des ius Italicum war. Ihre römischen Bürger konnten also Boden nach quiritischem Recht erwerben, besitzen und veräußern; außerdem genossen sie ipso iure Immunität, das heißt Steuerfreiheit.37 35 Frontin. grom. p. 44,5-17; Hyg. lim. grom. p. 135,15-20. Cass. Dio 54,25,1 bzw. 54,23,7; Plin. nat. 4,117. - GALSTERER 1971, 23; H ALFMANN 1986, 157-162; HAENSCH 1997, 176-178. 37 Dig. 50,15,8: In Lusitania Pacenses et Emeritenses iuris Italici sunt. Idem ius Valentini et Licitani habent: Barcinonenses quoque ibidem immunes sunt. - BLEICKEN 1974; GONZÁLEZ ROMÁN 1994; SAQUETE CHAMIZO 2000. Zu diesem Zeitpunkt war die Anlage der Stadt auf dem Ausläufer einer Hügelkette in rund 240 m Höhe, am Nordufer des Ana und südlich des Nebenusses Albarregas, wohl schon erfolgt. Beide Flüsse bilden ein natürliches Dreieck, dessen Fläche von ungefähr 85 ha Stadtmauern einfassten (Abb. 3). Für die Ausstattung mit diesen Elementen der Infrastruktur sowie Wasserleitungen oder Straßen zeichnete Augustus verantwortlich. Von den drei Aquädukten (Acueducto de Cornalvo, Rabo de Buey-San Lázaro und Los Milagros) trägt immerhin eines nachweislich seinen Namen: aqua Augusta.38 Die Stadt ist von Beginn an auf Zuwachs geplant, das heißt, das rechtwinklig angelegte Straßensystem sieht von vorneherein Leerräume vor, die sich im Laufe der Jahrzehnte füllen. Der nachweislich erste „Programmpunkt“ ist der Bau einer Brücke, die schließlich in einer Länge von beinahe 800 m den Ana überquert. Die in der Mitte des Flusses gelegene schiffsbugartige Insel hatte sich ebenso wie die Ufer als Herausforderung dargestellt, sie mussten künstlich befestigt werden.39 Derjenige, der sich von Südwesten kommend der Stadt über diese Brü- 36 38 AE 1984, Nr. 493 = R AMÍREZ SÁDABA 2003, Nr. 1. - HIER/ ÁLVAREZ M ARTÍNEZ 1982; DURÁN CABELLO 1991-1992, 53-56; ÁLVAREZ M ARTÍNEZ 2008. 39 Á LVAREZ M ARTÍNEZ 1983, 65-70; DURÁN CABELLO 19911992, 47-49; HERNÁNDEZ R AMÍREZ 1999. NARD 282 cke näherte und zunächst die augenfällige Uferbefestigung wahrgenommen haben wird, betrat sie durch eine mächtige Toranlage mit zwei Türmen und Durchgängen. Diese „Puerta del Puente“ bilden auch die ersten Münzprägungen ab.40 Von hier ab führte ihn der Decumanus maximus zu einer zweiten Brücke im Nordosten der Stadt, die in einer Länge von rund 145 m den Albarregas überquerte.41 Im Südosten des Kreuzungsbereichs der Hauptachsen liegt das zentrale Forum, das der so genannte „Templo de Diana“ dominiert. Es handelt sich um einen hexastylen Peripteros aus Granitquadern. Seine irreführende Bezeichnung stammt aus dem 17. Jahrhundert, als der Lokalhistoriker Bernabé Moreno de Vargas analog zu dem Heiligtum in Ephesos eine Weihung an Diana vermutete. Nach weiteren spekulativen Benennungen wie Capitolium oder Iuppiter-Tempel gilt die Frage der Bestimmung inzwischen insofern als beantwortet, als die Forschung den Grundriss und die Ausstattung mit Idealskulpturen als entscheidende Indizien für eine Bestimmung akzeptiert hat: Er diente dem Herrscherkult.42 Vor seiner Schauseite soll sich ein Altar befunden haben, der als Modell für die lokalen Münzprägungen gesehen wird, die einen Altar – zum Teil mit Opferamme – respektive einen viersäuligen Tempel mit den Umschriften PROVIDENTIA bzw. AETERNITAS AUGUSTA abbilden.43 Östlich dieses Heiligtums förderten Grabungen Überreste einer Portikus zutage, die als Annex dieses zentralen Forums gedeutet wurde („portique du forum“), bis WALTER TRILLMICH die Existenz einer weiteren Platzanlage wahrscheinlich machen konnte: Er spricht von einem „Forum Adiectum” oder „Marmorforum” aus der Zeit des Claudius.44 In situ angetroffene Bauornamentik wie clipei und Karyatiden sowie Skulpturen hatten schon in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu der Annahme geführt, Augusta Emerita habe über eine imitatio des AugustusForums in Rom verfügt.45 Neufunde verizierten diese These jetzt, da sich durch die Identikation von Statuen aus der Galerie der summi viri und einer Replik der Darstellung von Aeneas mit Anchi40 RPC I, Nr. 12, 20-23, 25-26 und 30-33. – Á LVAREZ M ARTÍNEZ 2006. 41 Á LVAREZ M ARTÍNEZ 1983, 75-79; DURÁN CABELLO 1991-1992, 49-51. 42 Á LVAREZ M ARTÍNEZ 1976; BARRERA A NTÓN 2000; Á LVAREZ M ARTÍNEZ / NOGALES BASARRATE 2003. 43 RPC I, Altar: Nr. 28, 34-36 und 45-46; Tempel: Nr. 29 und 47-48. – NOGALES BASARRATE 2001 unter Bezugnahme auf TRILLMICH 1986 und POVEDA NAVARRO 1999. 44 Á LVAREZ M ARTÍNEZ / NOGALES BASARRATE 1990. – TRILLMICH 1995, 1996a; BARRERA ANTÓN 2000. 45 FLORIANO 1944; FLORIANI SQUARCIAPINO 1976, 1982. Panzram, Monumentalisierung römischer Macht ses und Ascanius auf der Flucht aus dem brennenden Troja eine immer stärkere Parallelität zur statuarischen Ausstattung des hauptstädtischen Forums abzeichnet.46 Obwohl es sich hier um einen der letzten „Programmpunkte“ in der Bauplanung gehandelt hat, war dieses „Marmorforum“ aller Wahrscheinlichkeit nach bereits seit der Gründung der Stadt vorgesehen: Es handelt sich also nicht um einen „Eindringling“ im Stadtplan, sondern steht klar in Übereinstimmung mit dem bestehenden Straßennetz. Folgt man nun dem Cardo nach Norden, so stößt man wiederum auf eine Platzanlage, zu der der so genannte „Arco de Trajano“ Zugang gewährt.47 Auch seine irreführende Bezeichnung hält sich, obwohl es inzwischen als erwiesen gilt, dass der Bogen – wie auch das Forum mit Portikus und Tempel – in die letzten Jahre der Herrschaftszeit des Augustus bzw. unter Tiberius datiert. Von ihm führt eine Treppe zu dem wohl monumentalsten Tempel der Stadt („templo de la c/Holguín“) – so weisen in situ angetroffene Säulentrommeln einen Durchmesser von 1,50 m auf; auch in seinem Falle gilt communis opinio, dass der Tempel dem Kaiserkult gewidmet war.48 Die bauliche Gestaltung scheint analog zum Concordia-Tempel in Rom erfolgt zu sein: eine These, die PEDRO MATEOS CRUZ durch den epigraphischen Befund in Form einer Dedikation für die concordia Augusti gestützt sieht.49 Da für den Bau dieses Forums vier Häuserblöcke niedergerissen und ein Teil des Cardo maximus verlegt werden mussten, kann es sich nicht um einen „Programmpunkt“ gehandelt haben, der zum Zeitpunkt der Projektierung der Stadt schon feststand. Insofern könnte man die These einer „cronología ordenada de los monumentos“ und mithin eines ad hoc realisierten Planes zur Disposition stellen und erneut in Betracht ziehen, dass die Stadt im Laufe des 1. Jahrhunderts n. Chr. allmählich wuchs und die Emeritenser während dieses Prozesses neue Impulse empngen.50 46 TRILLMICH 1994, 1996b; BARRERA ANTÓN 1996; BARRERA ANTÓN / TRILLMICH 1996. 47 PIZZO 2008. 48 M ATEOS CRUZ 2004a und b, 2006; AYERBE VÉLEZ / BARRIENTOS VERA / PALMA GARCÍA 2010. 49 CIL II 465; dazu und generell zu den Inschriftenfunden jetzt SAQUETE CHAMIZO 2005a; STYLOW 2006. 50 M ATEOS CRUZ schlug in seinem grundlegenden Beitrag 2001 u.a. aufgrund dieses Befundes vor, die bis zu diesem Zeitpunkt vertretene These einer Revision zu unterziehen. Damit schlägt das Pendel zurück: während man zur Zeit der Zweitausendjahrfeier (BLANCO FREIJEIRO 1976) noch davon ausging, es handle sich um eine Stadt, die – befördert durch die Erhebung in den Rang einer Hauptstadt – allmählich gewachsen sei und deren bauliche Ausgestaltung die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des jeweiligen Augenblicks gespiegelt habe, nahm man in den folgenden Jahren R ICHMONDS These wieder auf. Dieser Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 Neben diesen drei Platzanlagen, die sukzessive bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts fertig gestellt gewesen sein dürften, verfügte Augusta Emerita im Osten der Stadt noch über zwei weitere Bauten aus der „Gründerzeit”, die dann unter Claudius eine „Marmorisierung“ erfuhren: ein Theater, das etwa 6000 Zuschauern Platz bot,51 und durch eine Gartenanlage mit diesem verbunden, ein Amphitheater, das ungefähr 15.000 Schaulustige fasste.52 Inschriften bezeugen Agrippa als Stifter des Theaters und lassen auf Augustus als benefactor des Amphitheaters schließen.53 Das Theater war vielleicht schon in den Jahren 16/15 vollendet, das Amphitheater dürfte 8/7 v. Chr. mehr oder weniger endgültig fertig gestellt gewesen sein. Außerdem entstand nordöstlich der Stadtmauer ein Circus, und zwar in rund 400 m Entfernung und damit in unmittelbarer Nähe der Straße, die Emerita mit Corduba verbindet, also der Ost-West-Achse.54 Die Arbeiten nahmen einen Zeitraum von rund sechs Jahrzehnten in Anspruch. Bereits am Ende der Herrschaftszeit des Claudius muss Augusta Emerita mit seinen marmornen Tempeln, Portikus und Toranlagen, seinem Theater und Amphitheater einen überwältigenden Anblick geboten haben, in dem allein der so genannte „Templo de Diana“ irritiert haben mochte; von seinen grauen Granitquadern, die wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten gewirkt haben mögen, konnten sich die übrigen Bauten jedoch umso strahlender abheben. Herrscherstatuen und solche für die Angehörigen der domus divina füllten im Laufe der Jahrzehnte Theater, Platzanlagen und Tempel;55 Privatporträts hatte bereits 1930 die Ansicht vertreten, die Bürgerkolonie sei als Abbild Roms gegründet und ein Großteil der en bloc projektierten Bauten noch unter Augustus realisiert worden. Gegen einen Perspektivwechsel, also die Tatsache, dass nun erneut die Prozesshaftigkeit des Ausbaus der Stadt in den Blick genommen wird, ist sicher nichts einzuwenden; der Erkenntnisgewinn bleibt abzuwarten: zum einen weil die jeweiligen Thesen immer cum grano salis vertreten worden sind und zum anderen, weil einige emblematische Bauten wie die Brücke über den Ana, die Aquädukte, der „Templo de Diana“ und (zumindest teilweise) die Theater nun einmal in die „Gründerzeit“ datieren. 51 DURÁN CABELLO 1991-1992, 59-64; TRILLMICH 1993; NOGALES BASARRATE 2003. 52 DURÁN CABELLO 1991-1992, 64-76; BENDALA GALÁN / DURÁN CABELLO 1994; NOGALES BASARRATE 2000, 34-42 und 61-73. 53 CIL II 474 (= ILS 130) und AE 1911, Nr. 3 = R AMÍREZ SÁDABA 2003, Nr. 2-3: M(arcus) Agrippa L(uci) f(ilius) co(n)s(ul) III trib(unicia) pot(estate) III bzw. AE 1959, Nr. 28 = R AMÍREZ SÁDABA 2003, Nr. 9-11: Imp(erator) Caesar Divi f(ilius) Augustus pontif(ex) maxim(us) co(n)sul XI Imp(erator) XIIII tribunicia potestate XVI. 54 SÁNCHEZ-PALENCIA / MONTALVO / GIJÓN 2001; NOGALES BASARRATE 2008. 55 TRILLMICH 1993; NOGALES BASARRATE 1996; GARRIGUET M ATA 2001. 283 schmückten schon unter Augustus die Platzanlagen und die Gartenanlage der Theater.56 Sie spiegeln die selbstbewusste Inszenierung der lokalen Honoratioren, vermitteln jedoch kaum mehr als eine vage Vorstellung von der städtischen Elite in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. Die Bildnisse verraten eine starke Orientierung am ofziellen Typus der Hauptstadt des Imperium und entwickeln erst ganz allmählich und vereinzelt individuell anmutende Züge.57 Im Theater, an diesem für ihr Selbstverständnis zentralen Ort, ehrten die Emeritenser herausragende Persönlichkeiten ihrer Stadt wie den Ritter Cn. Cornelius Severus, der als Ädil, Duumvir und amen Iuliae Augustae tätig gewesen war und anschließend das Amt eines praefectus fabrum bekleidet hatte.58 Die Duumvirn aus der „Gründerzeit“ der Colonia hatten alle auch das Amt eines Flamen inne, in dessen Aufgabenbereich der munizipale Kult für Livia und für den vergöttlichten Augustus fallen konnte.59 Aber auch amines, die den Kult auf der Ebene der Provinz vertraten, sind schon für die Zeit des Tiberius und des Claudius bekannt: so ein gewisser L. Papirius aus Conimbriga, der sich in diesem Munizipium auf einem Monument für den vergöttlichten Augustus als amen Augustalis der Provinz Lusitania bezeichnete.60 Die sehr geringe Anzahl der Funde für die Zeit der julisch-claudischen Dynastie ermöglicht es jedoch kaum, Schlussfolgerungen in Bezug auf ein Prol der Amtsinhaber zu ziehen. Herkunft wie Verweildauer von Kandidaten, die städtische Magistraturen und/oder den provinzialen Flaminat in der Hauptstadt übernahmen, oder ihr cursus – beispielsweise vorherige Karrierestufen – lassen sich nicht systematisieren. Auch die Organisation des Kultes oder gar eine Dedikationspraxis des Provinziallandtages entziehen sich unserer Kenntnis. Dem concilium könnte das nördliche Forum als Sitz gedient haben; mangels weiterer Indizien erfolgte die Funktionszuweisung der Platzanlagen über die Dimensionen des jeweiligen Heiligtums: Mithin habe der „Templo de Diana“ das munizipale Forum dominiert und das monumentalste Heiligtum der Stadt, im Bereich der c/Holguín und der Plaza del Parador gelegen, das provinziale. Die Deutung erfährt durch die laufenden Grabungen und einen äußerst schmalen epigraphischen Befund Bestätigung. Bei den 56 NOGALES BASARRATE 1997. LEÓN A LONSO 1980; TRILLMICH 1988. 58 AE 1915, Nr. 95 (= ILER 1558). - CURCHIN 1990, Nr. 332; SAQUETE CHAMIZO 1996, 116; GONZÁLEZ HERRERO 2006, Nr. 7. 59 CURCHIN 1990, Nr. 345; SAQUETE CHAMIZO 1996, 117. CURCHIN 1990, Nr. 338; SAQUETE CHAMIZO 1996, 118. 60 CIL II 41* mit AE 1982, Nr. 489. - FISHWICK 1987, I.1, 158163; DELGADO DELGADO 1999, Nr. 8. 57 284 Inschriften handelt es sich jedoch nicht um Ehrungen für provinziale Oberpriester, sondern unter anderen um Dedikationen für Angehörige des Herrscherhauses.61 Neben Angehörigen der städtischen und provinzialen Elite komplettieren Soldaten, Sklaven und liberti das Bild der Gesellschaft Emeritas: Die Vielfalt der Monumente in den Nekropolen, die zunächst im Osten und Südosten der Stadt entstanden,62 überrascht; sie ahmen Vorbilder aus Italien nach und nden sich in dieser Quantität und Qualität – von einigen wenigen Ausnahmen auf der Iberischen Halbinsel abgesehen – allein in Augusta Emerita.63 Die Topographie von Augusta Emerita überrascht dagegen nicht. Die Form der Stadtanlage weist insofern Ähnlichkeiten zu Augusta Praetoria auf, als dass auch hier Regelhaftigkeit monumental in Szene gesetzt wird; dazu kommen zentrale, dominierende Heiligtümer, aufwendige, hoch aufragende Theaterbauten und nicht zuletzt solide Befestigungsanlagen.64 Der Weg durch das prunkvolle Haupttor führt in beiden Städten über Straßen mit Säulenreihen auf eine Platzanlage, deren Gestaltung den Tempel im Zentrum betont. An jeweils exponierter Stelle benden sich die beiden großen Theaterbauten, die massiv und hoch gebaut sogar über die Stadtmauer und die Häuser der Stadt hinweg nach außen gewirkt haben müssen. Die neue Lebensqualität der römischen Stadt spiegelte sich aber auch in der Wasserversorgung und Wasserentsorgung: in Aquädukten, Brunnenbauten, Thermenanlagen, in der Hausversorgung und in den Entwässerungskanälen. Und die mit großen Türmen und Toren bewehrten Mauern vermitteln etwas von dem Anspruch dieser neuen Städte in jüngst romanisierten Regionen: Ihre Bewohner hätten nun nichts mehr von äußeren Feinden aus dem Hinterland zu befürchten. Auch hinsichtlich ihrer Funktion unterscheiden sie sich also nicht von anderen Koloniegründungen wie zum Beispiel Narbo Martius: specula populi Romani ac propognaculum hatten sie zu sein, „Vorposten“ und „Bollwerk“, „vor eben diese Völker geschoben und ihnen entgegengestellt“.65 In der peripheren Position, die Augusta Emerita eher dem 61 M ATEOS CRUZ 2006; AYERBE VÉLEZ / BARRIENTOS VERA / PALMA GARCÍA 2010; PANZRAM 2010 mit einem Überblick über den Forschungsstand. 62 BENDALA GALÁN 2004. 63 EDMONDSON / NOGALES BASARRATE / TRILLMICH 2001; EDMONDSON 2006; PANDO ANTA 2005. 64 H ESBERG 1991, 179-199, hier 184-186, zusammenfassend zu Augusta Praetoria. 65 Cic. Font. 13 (Übers. FUHRMANN 1997): Est in eadem provincia Narbo Martius, colonia nostrorum civium, specula populi Romani ac propognaculum istis ipsis nationibus oppositum et obiectum; (...). Panzram, Monumentalisierung römischer Macht westlichen Bereich der Baetica, der so genannten keltischen Baeturia, als dem Norden der eigenen Provinz zugewandt erscheinen ließ, zielte das vor allem auf die Turduler. Sie integrierten sich à la longue in die lokale und regionale Verwaltung und damit in die politische Organisation der Stadt und Provinz; der Zeitgenosse Strabo bezeichnete sie aufgrund der bereitwilligen Annahme des römischen Lebensstils, die sie nicht einmal eine Erinnerung an ihre eigene Sprache bewahren ließ, als togati.66 Auch in diesem Bereich der Ämter und Kompetenzen sind mithin keine Unterschiede zu anderen Kolonien zu konstatieren. „Die Monotonisierung der Welt“ hatte den Südwesten der Iberischen Halbinsel erreicht;67 die Realisierung des „Roman Way of Life“ hatte die Uniformität der Stadtbilder, die Gleichförmigkeit der äußeren Lebensformen und die Einheitlichkeit kultureller Praktiken in diese Region gebracht. III. Augusta Emerita, „das spanische Rom“ „(...) e digo vos que non ha omne en el mundo que conplidamente pudiese contar las maravillas de Merida.” Von den „Wundern” der Stadt berichten die Chroniken der Araber, nachdem diese Emerita im Zuge ihrer Eroberung der Iberischen Halbinsel im Juni des Jahres 713 eingenommen hatten: den Marmorarbeiten auf den Platzanlagen und der Wasserversorgung, der Stadtmauer, insbesondere aber der in ihrer Länge und Form beeindruckenden Schönheit der Brücke über den Ana, welche die muy grant maestria römischen Städtebaus versinnbildliche.68 Die christliche Wahrnehmung der frühen Neuzeit bzw. Moderne konzentriert sich dagegen entweder auf den Stadtgründer oder bemüht den Vergleich mit Rom – und sei es ex negativo. So betont der Humanist Antonio de Nebrija 1491 in seinem Gedicht De Emérita restituta, dass es Augustus gewesen sei, der dieses Land seinen Veteranen als „Siegeslohn“ geschenkt habe,69 und der Gelehrte Gaspar de Castro fasst im April des Jahres 1551 in einem Brief die Eindrücke seiner Reise 66 Strab. 3,2,15 (C 151). Unter diesem signikanten Titel publizierte STEFAN ZWEIG im Jahre 1925 einen Vortrag, in dem er die „Amerikanisierung“ der Welt anprangerte (ZWEIG 1976). 68 CATALÁN / A NDRÉS 1975, 71-79 und M AESTRO GONZÁLEZ 1963, 350-355; dazu CANTO 2001, 21-25 und 47-50. 69 Á LVAREZ SÁENZ DE BURUAGA 1950, 566-567, hier Z. 3-6: Hic, ubi nunc Merida est corrupto nómine, quondam / Emerita Augusti Caesaris illa fuit, / Quam dedit emeritis habitandam, cuius est agros / Donativa dedit praemia militibus. 67 Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 zusammen: „(…) vi en Merida insignes reliquias de lo que fue en tiempos passados. Y no se, si en toda Europa después de Roma, hai lugar, que con lo que queda de su destroço y assolamiento mas representa su antigua majestad y grandeza.”70 Den Journalisten MARIANO JOSÉ DE LARRA, einen romantischen Aufklärer, stört im Mai 1835 allein der Anblick der Emeritenser, die zwischen den prächtigen Ruinen wie Uhus und Mauersegler lebten.71 Denn da ihm diese Stadt als die zweite des Imperium Romanum galt, kann er eine derartige Ignoranz ihrer Bewohner nicht nachvollziehen. Der Archäologe und Althistoriker ADOLF SCHULTEN fasst die skizzierte Tradition Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts gleichsam zusammen, als er einen Artikel über Mérida unter dem Titel „Das spanische Rom” publiziert.72 Seinen Vergleich gründete er auf die Einbettung der Stadt in die Topographie, den Brückenschlag über den Ana, den – wie auch im Falle des Tiber – eine Insel unterstützt habe, und schließlich die Vielzahl ganzheitlich in weißem Marmor erstrahlender Bauten. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits planmäßige Ausgrabungen eingesetzt und eine systematische Erfassung der Überreste begonnen, die zuvörderst das Theater, das Amphitheater und den Circus betrafen. Auf Interesse stießen dabei nicht Besonderheiten, die schon in der Antike selbst Aufmerksamkeit erregt hatten, sondern allein solche, die auf Rom verwiesen. So teilte niemand das Erstaunen des römischen Landvermessers Hyginus über den bemerkenswerten Umfang der einzelnen Landlose,73 aber alle die Begeisterung ob der Funde, die die These von der Stadt als einem „spanischen Rom“ verizierten: Augusta Emerita hatte die „Monotonisierung“ gewöhnlicher römischer Stadtanlagen offensichtlich durch die Quantität und Qualität seiner Statuen und 70 Zitiert nach MORA 2004, 16. Es handelt sich um einen Brief Gaspar de Castros „al muy Mag.co y muy R.do Sr. Antonio Agustín, Auditor de la Rota”; eine Kopie des Manuskriptes aus der Biblioteca Vaticana (6040, fols. 206ff.) bendet sich in der Real Academia de la Historia, Madrid (in: Papeles Varios de Antigüedades, ms. 9/6002, fols. 291r-296v.). 71 LARRA 1960. 72 SCHULTEN 1922. 73 Hyginus verglich sie mit Cremona und anderen italischen Städten und bezeichnete sie als beträchtlich größer als gewöhnlich. Die Länge der Flächen – 40 actus – betrug das Doppelte ihrer Breite; sie umfassten 400 iugera (lim. grom. p. 135,15-20). Heutigen Maßeinheiten zufolge ergeben sich somit Parzellen von 1420 m x 710 m, das heißt rund 100 Hektar Größe. CAMPBELL 2000, bes. 377-380, hat nun überzeugend aufgezeigt, dass die Agrimensoren Landlose von 20 x 20 actus offensichtlich als ideal ansahen, es aber tatsächlich eine breite Spanne für die Größe von centuriae gab; Hyginus’ Erstaunen relativiert sich somit. So erhielten z.B. im Westen des Imperium die Siedler in Arausio (Orange) in der Gallia Narbonensis ebenfalls 400 iugera Land. 285 Skulpturen und das Kopieren stadtrömischer Vorbilder wie des Augustus-Forums durchbrochen. Das Forum, das der Tempel für Mars Ultor dominierte, den der junge Oktavian in der Schlacht gegen die Caesarmörder bei Philippi gelobt hatte, war im Jahre 2 v. Chr. eingeweiht worden.74 Augustus hatte die annähernd rechteckige Platzanlage mit dem gewaltigen Podiumstempel an der Schmalseite und Portikus an den Längsseiten, deren Attikazone mit Koren und clipei gestaltet war, als Repräsentationszentrum seiner res publica restituta konzipiert; dementsprechend wurden Geschichte und Mythos – in Form einer Verbindung von Trojamythos und Romulussage – aufeinander bezogen: In den Mittelnischen der beiden großen Exedren der Säulenhallen standen sich der Venusenkel Aeneas auf der Flucht aus dem brennenden Troja und der Marssohn Romulus als Triumphator gegenüber. Ihre Taten versinnbildlichen pietas und virtus, die als komplementäre Tugenden zu verstehen waren. Ebenso ergänzten sich die Ruhmesgalerie der Iulier, die von Aeneas bis in die Gegenwart führte, und die der summi viri, die zu Seiten des Romulus und der römischen Könige standen; sämtlichen Statuen sind elogia beigegeben. Vor dieser wohlgeordneten Vergangenheit inszenierte Augustus die glorreiche Gegenwart: Hier legten die Heranwachsenden die Männertoga an und wurden in die Militärlisten eingetragen, hier beschloss der Senat über Krieg, Frieden und Triumphe, hier verabschiedete man die Statthalter in die Provinzen und hier empng man Gesandtschaften, hier legten die siegreich heimgekehrten Feldherrn ihre Triumphalinsignien nieder. Da der Emeritenser Befund von architektonischen und dekorativen Elementen charakteristischer Motive dieser Platzanlage, der in die Regierungszeit des Claudius datierte, zu seiner Zeit singulär war, schien seine Deutung nur folgerichtig; die Aussage, es handle sich um eine „Kopie“, wurde nicht hinterfragt, Unterschiede in der Gestaltung und Dekoration der beiden Platzanlagen gerieten nicht in den Blick. Als ausschlaggebend für den Bau vermutete man die enge Verbindung zum Stadtgründer oder auch zu seinem Alter Ego Agrippa, der sich nach dem Ende des bellum Cantabrum mit der Ordnung der Verhältnisse in den nunmehr endgültig „befriedeten“ hispanischen Provinzen befasst hatte. WALTER TRILLMICH zufolge könnte die aufwendige und kostbare Anlage auf Veranlassung des Claudius entstanden sein; vielleicht stattete er die Gründung des Augustus im damals äußersten Westen des Rei74 GEL Dazu und im folgenden grundlegend ZANKER 1987; SPANNA1999; GEIGER 2008. 286 ches mit einem „Forum Augustum Claudium“ aus, um sich des ersten Princeps würdig zu erweisen.75 Oder aber, so seine neueste These, Agrippina stiftete den Bau, um – mittels der Zurschaustellung der glorreichen Vergangenheit seiner gens – für ihren Sohn Nero zu werben.76 In der Forschung besteht inzwischen weitgehend Konsens, dass der Emeritenser Komplex – wie VIBEKE KOTTSIEPER in ihrer Untersuchung „Zur Rezeption des Augustus-Forums in der öffentlichen Architektur der Provinzen“ formuliert – in seiner „generellen Konzeption als Portikusanlage, deren Attika mit clipei und Mädchenguren dekoriert ist und deren Säulenhallen Statuengalerien beherbergen“, dem Augustus-Forum gleicht.77 Es fehlten jedoch der Tempel und die Exedren, die Peplophoren entsprächen typologisch nicht dem Vorbild, die Karyatiden ließen sich stilistisch in zwei Gruppen einteilen, und auch die Gestaltung der clipei weise deutliche Abweichungen auf. Einerseits zeige das Beispiel der Statuengalerie der summi viri samt elogia – wie auch der Großplastiken von Aeneas und Romulus –, dass man durchaus auf ein umfassendes Zitat des Vorbildes und einen hohen qualitativen Anspruch des zitierten Motivs Wert gelegt habe, andererseits machten typologische Veränderungen deutlich, dass man das Vorbild gerade nicht getreu nachahmen wollte bzw. noch Kenntnis von weiteren berühmten augusteischen Architekturensembles in Rom hatte: So nehmen die clipei nur zwei der am Augustus-Forum verwendeten Schildprotome auf – nämlich den gehörnten Kopf des Iuppiter Ammon und Medusa – und verschmelzen die Koren des Augustus-Forums mit den Danaidendarstellungen von der Portikus des Apollo-Tempels auf dem Palatin. Die Besonderheit des Befundes relativierte sich nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es sich eben nicht um eine „sprichwörtliche Kopie“ handelte,78 sondern auch durch die Entdeckung weiterer „Kopien“ des Augustus-Forums: Auf der Iberischen Halbinsel verfügen (zur Zeit) noch die beiden anderen Provinzhauptstädte Corduba und Tarraco sowie die municipia Carmo und Italica über entsprechende Architektur- und Skulpturfragmente.79 Dabei ist der Befund der coloniae deutlich aussagekräftiger: So lässt sich in Corduba wie in Tarraco die Platzan75 TRILLMICH 1994. TRILLMICH 2004. 77 KOTTSIEPER 2007, 52. Ich danke der Autorin für die Einsichtnahme in das Manuskript ihrer Dissertation, die sie derzeit für die Drucklegung bearbeitet. 78 So z.B. weiterhin M ÁRQUEZ MORENO 2004, 116. 79 Dazu PEÑA JURADO 2007 mit einer Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes. 76 Panzram, Monumentalisierung römischer Macht lage mit Portikus und zentral gelegenem Tempel rekonstruieren; in Corduba konnten zudem zwölf Togastatuen als summi viri sowie ein kolossaler Panzertorso als Romulus identiziert werden, während in Tarraco neben Säulenschäften, Kapitellen und Friesen clipei zutage gefördert wurden. Und auch imperiumsweit lässt sich eine Rezeption des Augustus-Forums konstatieren, wenn auch offensichtlich auf die westlichen Provinzen beschränkt und mit einem Schwerpunkt in Hispanien respektive im südlichen Gallien. Die Städte lassen sich schwerlich kategorisieren: Weder der Zeitpunkt ihrer Gründung noch ihr Reichtum oder ihr Rechtsstatus scheinen ausschlaggebend gewesen zu sein; etwa drei Viertel hatten jedoch den Rang einer colonia inne.80 Sie rezipierten hauptsächlich die clipei, die aufgrund diverser Wandlungen schließlich sogar drei Typologien ausbildeten, nicht aber den Tempel und die Exedren, selten die Koren, die summi viri samt elogia und die Aeneas- bzw. Romulusstatue. Die Befunde datieren überwiegend in die späte iulisch-claudische, zum Teil auch in die avische Zeit. Angesichts dieses disparat anmutenden Befundes scheint es offensichtlich, dass die Initiative nicht vom Princeps, von Agrippa oder generell von Angehörigen der domus divina ausgegangen ist. Agrippa machte sich auf seinen Reisen um einige Städte besonders verdient,81 ehrten ihn doch in der Hispania Citerior Emporiae und Carthago Nova, in der Baetica Ulia und Gades in Dedikationen oder auf Münzen als ihren Patron.82 Augustus und seine Nachfolger nanzierten Straßen, Stadtmauern, Tore und Türme, Wasserleitungen und Thermen im Westen des Imperium oder setzten sie wieder instand; in Bereichen, die die städtische Infrastruktur nicht derart unmittelbar betrafen – und das galt ausweislich des epigraphischen Befundes offenbar auch für die Spielstätten –, ist ihr Engage- 80 KOTTSIEPER 2007 untersuchte neben den schon genannten hispanischen Städten im Gebiet des heutigen Frankreich und der Schweiz: Colonia Iulia Paterna Arelate Sextanorum (Arles), Aventicum / Colonia Pia Flavia Constans Emerita Helvetiorum Foederata (Avenches), Noviodunum / Colonia Iulia Equestris (Nyon), Colonia Iulia Augusta Florentia Viennensium (Vienne); im so genannten Nordadriatikum (hier fasst sie den Norden Italiens, Slowenien und Kroatien zusammen) Colonia Septimia Severa Clodia Albina Aquileia (Aquileia), Municipium Claudium Celeia (Celje), Colonia Iulia Concordia (Concordia), Opitergium (Oderzo), Colonia Pietas Iulia Pola Pollentia Herculanea (Pola), Colonia Tergeste (Triest), Colonia Iulia Iader (Zadar); in Nordafrika Colonia Iulia Concordia (Carthago) und Leptis Magna sowie auf der restlichen Apennin-Halbinsel Arretium (Arezzo), Cumae, Ostia und Colonia Veneria Cornelia Pompeianorum (Pompeji). 81 H ALFMANN 1986, 163-166; RODDAZ 1984, 402-418 und 1993, 111-126, hier 122-126. 82 RODÀ 1998, 275-293, bes. 282-293. Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 ment allerdings bemerkenswert gering.83 Ihre Bautätigkeit konnte individuell motiviert sein, das heißt sie bauten ihre Heimatstädte um oder aus wie Claudius Lugdunum und Hadrian Italica oder aber situativ: So griffen sie zum Beispiel im Falle von Erdbeben gezielt ein. Eine programmatische Gestaltung der architektonischen Ausstattung und mithin eine direkte Einussnahme der Kaiser auf reichsweite Bauaktivitäten – auch im Sinne einer nachweisbaren Förderung des Ausbaus der Provinzhauptstädte – lässt sich jedoch nicht feststellen. Zu einer ähnlich begeisterten Reaktion wie bei der Entdeckung des Augustus-Forums kam es 2003/2004, als sich im Kontext von Grabungen eine bereits zwanzig Jahre zuvor angesichts der ersten Überreste des so genannten „templo de la c/Holguín“ geäußerte Vermutung bestätigte und Augusta Emerita nun auch noch über eine „Kopie“ des stadtrömischen Concordia-Tempels verfügte. Der Überlieferung zufolge geht der Tempel auf den Diktator M. Furius Camillus zurück, der ihn im Jahre 367 v. Chr. anlässlich der Beendigung der Auseinandersetzungen zwischen Patriziern und Plebejern erbaut haben soll.84 Der Konsul L. Opimius ließ den Bau nach dem Tode des Gaius Gracchus 121 v. Chr. restaurieren, und Tiberius beschloss im Jahre 7 v. Chr., als er seinen zweiten Konsulat bekleidete, den Tempel wiederherzustellen, der offensichtlich durch einen Brand zwei Jahre zuvor zerstört worden war. Er weihte ihn der Concordia Augusta am 16. Januar 10 n. Chr. und damit an dem Tag, an dem der Senat im Jahre 27 v. Chr. Augustus sein cognomen und der Göttin selbst den Beinamen Augusta verliehen hatte, und zwar in seinem Namen und in dem seines verstorbenen Bruders Drusus. Es handelte sich um einen hexastylen Tempel mit Säulen korinthischer Ordnung und hohem Podium; seine cella war doppelt so lang wie breit (43,40 m x 22,70 m), farbiger Marmor schmückte den Boden und die Wände. Ausweislich von Münzbildern befanden sich im Zentrum des Giebels drei weibliche Statuen – wohl Concordia, Pax und Salus –, die zwei Kriegerstatuen, vermutlich Tiberius und Drusus, ankierten; als Akrotere dienten Viktorien und an den Seiten des Aufgangs zum Heiligtum wachten Merkur und Herkules.85 Plinius berichtet von den berühmten Malereien und einer Reihe von Bronzestatuen griechischer Meister aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr., die den Tempel gemeinsam mit weiteren Kostbarkeiten, unter anderem einer Statue der Vesta, die Tiberius in Paros in 83 HORSTER 2001. PEKÁRY 1966-1967; FERRONI 1993; THRAEDE 2006. 85 BMCRE I, 35-36 n. Chr.: Nr. 116; RIC I 2, 35-36 n. Chr.: Nr. 55, 61, 67. 84 287 Auftrag gegeben hatte, zu einem wahren Museum machten.86 Dennoch fanden an diesem traditionsreichen Ort der concordia ordinum auch in der Kaiserzeit noch Senatssitzungen statt – wie schon zur Zeit der späten Republik, als beispielsweise Cicero die Sitzung, in der er die Hinrichtung der Catilinarier forderte, in diesen Tempel verlegen ließ87 – und stifteten Ritter und Senatoren hier pro salute Tiberii Caesaris Augusti Statuen aus Silber und Gold.88 In Augusta Emerita handelt es sich um einen hexastylen Tempel aus den dreißiger Jahren des 1. Jahrhunderts n. Chr., dessen Säulen korinthischer Ordnung sich auf einem Podium von 38 m Länge und bis zu 3,50 m Höhe erheben. Er weist die Charakteristika eines Tempels des Typus „cella barlongue“ auf, das heißt die cella ist breiter (32 m) als tief (22 m) und steht quer zum pronaos (von 22 m Breite x 18 m Länge).89 Auf diese gestalterische Lösung hatte man im Falle des Concordia-Tempels in Rom aus Platzgründen zurückgegriffen – da die Beengtheit auf dem Forum Romanum notorisch war, lehnte er sich gleichsam an das Tabularium am Fuße des Kapitols an –, die in Augusta Emerita aber mitnichten bestanden: Also war bei der Wahl allein der Wille ausschlaggebend gewesen, dieses architektonische Modell zu kopieren. Als Initiator schlug JOSÉ CARLOS SAQUETE CHAMIZO den Statthalter der Lusitania, L. Fulcinius Trio, vor, der dieses Amt wohl beinahe ein Jahrzehnt innehatte (ca. 21 bis ca. 31 n. Chr.) und daher sowohl über die entscheidenden Verbindungen zu Angehörigen der städtischen und provinzialen Elite – wie nicht zuletzt die Stiftung einer Statue für seine Frau Sulpicia und möglicherweise auch für ihn, die eine Gesandtschaft aus Augusta Emerita in der Villa des Paares in Tusculum aufstellte, zeigt – als auch nach Rom verfügte.90 JOSÉ CARLOS SAQUETE CHAMIZO zufolge wird die Stadt oder die Provinz den Statthalter von ihren Plänen, dem Divus Augustus einen Tempel zu errichten, informiert und sicherlich gebeten haben, zu ihren Gunsten in Rom zu intervenieren, bedurfte ein derartiges Projekt doch der Genehmigung des Kaisers. Tiberius hatte offensichtlich keine Einwände und dürfte der Gesandtschaft oder per Brief die Erlaubnis erteilt haben, mit dem Bau zu beginnen, den der Statthalter zu überwachen hatte. Nach JOSÉ CARLOS SAQUETE CHAMIZO wusste L. Fulcinius Trio um die 86 Plin. nat. 34,74; 78; 80; 89; 91; nat. 35,66; 131; 144; nat. 36,196. - Cass. Dio 55,9,6. 87 Cic. Catil. 3,21 und Sest. 26; Sall. Catil. 46 und 49. 88 CIL VI 91; CIL VI 92 (= 30690); CIL VI 93 = AE 1953, Nr. 89; CIL VI 94, 904 und 3675 (= 30856). 89 M ATEOS CRUZ 2006. 90 AE 1999, Nr. 417. - SAQUETE CHAMIZO 2005a und b, 2006. 288 besondere Bedeutung, die Tiberius diesem Tempel beimaß – er kannte den Grundriss der aedis, in der er der Concordia eine Statue gestiftet hatte91 –, und wollte dem Princeps, dem er seine Karriere verdankte, durch den „Export“ dieses Baus in seine Provinz seine Ehrerbietung erweisen. Der Emeritenser Befund legt die Annahme einer Kopie offensichtlich nahe, wenn auch bisher keine Fragmente der Statuengruppen, sondern lediglich solche des Architekturschmucks ans Tageslicht kamen. Auch mag der Statthalter durchaus in der skizzierten Art und Weise in die Planung und Durchführung des Bauvorhabens involviert gewesen sein, aber Aussagen hinsichtlich seiner Motivation lassen sich mangels expliziter Quellen – das müssten in diesem Fall die in der Antike ohnehin raren „Ego-Dokumente“ sein – nicht treffen. Anstatt sich also in Indizien zu verlieren, sollte man die Implikationen in den Blick nehmen, die mit der formalen Übernahme der hauptstädtischen Modelle einhergehen: Die Forschung bringt ihre Rezeption mit der Ausbreitung des Kaiserkults in Verbindung;92 diese kultische Funktion dürfte aber mitnichten die einzig fassbare gewesen sein. Der Konnex ist im Falle des Augustus-Forums insofern folgerichtig, als der Kult bis zur Weihung des stadtrömischen Tempels für den Divus Augustus im Jahre 37 n. Chr., dessen Bau Tiberius initiiert hatte, auch im Tempel des Mars Ultor vollzogen wurde.93 Aber zudem implizierte die Rezeption der Platzanlage samt summi viri sowie Aeneas- und Romulusstatue die Visualisierung und Annahme der Stadtgeschichte, die der Gründung ex novo und Veteranenkolonie fehlte. Wenn es im Falle des Concordia-Tempels lediglich um die Übernahme eines signikanten Tempel-Modells für den provinzialen Kaiserkult gegangen wäre, wie PEDRO MATEOS CRUZ postuliert,94 hätte sich meines Erachtens eher der in der Entstehung begriffene templum novum angeboten, mit dem man zugleich eine, wenn nicht „die“ moderne Architekturform der Hauptstadt aufgegriffen hätte. Tiberius hatte den Concordia-Tempel seinerzeit zwar am gleichen Ort wiederaufgebaut, aber architektonisch derart anders gestaltet, dass er sich letztlich als Museum darstellte; auf diese Funktion verwiesen auch die Fenster in der Front.95 Er hatte ihn ex manubiis nanziert, und zwar aus der Beute des Germanien-Feldzugs,96 und es damit Augustus 91 CIL VI 93 = AE 1953, Nr. 89. So z.B. jüngst erneut BOSCHUNG 2003; GROS 2006. 93 PANZRAM 2010 zur Entwicklung der Kultpraxis in Rom nach dem Tode des Augustus. 94 M ATEOS CRUZ 2006. 95 GROS 1976, 143-147 und 1996, 133 und 143-144. 96 Suet. Tib. 20-21,1; Ov. fast. 1,645-648. 92 Panzram, Monumentalisierung römischer Macht gleichgetan, der beim Mars Ultor-Tempel ebenfalls auf diese traditionelle Art der Finanzierung zurückgegriffen hatte,97 – so, wie seine Haltung in verschiedenen Bereichen seiner Herrschaft klar dem Prinzip der imitatio Augusti gehorchte.98 Er hatte ihn der Concordia geweiht, aber der Concordia Augusta. Damit entsprach die politische Eintracht jetzt der der Dynastie; insofern ging mit der Rezeption des Tempels wiederum eine gezielte Bezugnahme auf Augustus einher. Wer also zeichnete für diese jeweils emblematischen Bauten mit ihrer beziehungsreichen Bildprogrammatik weitab von Rom verantwortlich, die – stark von den stadtrömischen Verhältnissen geprägt – ein Publikum voraussetzten, das die Hauptstadt und ihre zentralen Monumente kannte oder wenigstens assoziieren konnte respektive über ein entsprechende Bildung verfügte? IV. istae coloniae quasi ef¿gies parvae simulacraque Hinsichtlich der Planung, Durchführung und Finanzierung von Stadtanlagen oder Bauten im Imperium Romanum ist kaum etwas bekannt: Augusta Praetoria galt der älteren Forschung als das Produkt einer „augusteischen Schule“, die auch für die Anlage von Hasta (Asti), Hispellum (Spello) und Augusta Taurinorum (Turin) und in den westlichen Provinzen möglicherweise für Augusta Emerita und Caesaraugusta verantwortlich gezeichnet haben könnte.99 Auftraggeber, Stadtplaner, Architekten, Ingenieure, Steinmetze und Bauleute verbleiben jedoch weitestgehend in der Anonymität. Eine der wenigen Ausnahmen ist Vitruv. Aber auch er thematisiert nur einen seiner Aufträge explizit, nämlich den des Augustus, in Iulia Fanestris (Fano), einer an der Adriaküste gelegenen Veteranenkolonie, eine Basilika zu bauen.100 Nach eigenem Bekunden war er für die gesamte Durchführung des Bauvorhabens zuständig. Vitruv betont die „höchste Würde und Anmut“ dieses Gebäudes, dessen Proportionen und Symmetrien er im folgenden ausführlich beschreibt – allein von Anweisungen des Princeps oder Abspra97 R. Gest. div. Aug. 21; CIL VI 8,2 40311. K ELLUM 1990 zur Konzeption des Concordia-Tempels; allgemein: YAVETZ 1999; LEVICK 21999. 99 R ICHMOND 1932, 52-62, hier 61f.; grundlegend MACMULLEN 1959; vgl. die Fallstudie von TRUNK 1991 und allgemein jetzt KOLB 2008; M AR MEDINA 2008. 100 Vitr. 5,1,6-10, hier 6: Non minus summam dignitatem et venustatem possunt habere conparationes basilicarum, quo genere Coloniae Iuliae Fanestri conlocavi curavique faciendam, cuius proportiones et symmetriae sic sunt constitutae. DONDERER 1996; A NDERSON 1997, bes. 39-44 und 68-118. 98 Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption 14 chen über die bauliche Gestaltung, Details wie Bauornamentik und Skulpturenschmuck, berichtet er nichts. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sich der Princeps zunächst mehrere Entwürfe vorlegen lassen und dann mit Vitruv einen Vertrag abgeschlossen, der auf der Rechtsform der stipulatio oder locatio conductio beruhte und in dem Einzelheiten über die Kosten, den Umfang der Arbeiten und di Art der Materialien sowie der Fertigstellungstermin festgelegt waren. Das heißt, dass Entscheidungen hinsichtlich des Entwurfs – unter Umständen einschließlich der Anzahl der Nischen, in denen Statuen aufgestellt werden sollten –, der zu verwendenden Steine un, Ziegel, des Marmors, aber auch des Dekors – stukkierte Wände, Malereien oder Mosaiken – zu treffen gewesen waren. Möglicherweise hatte der Princeps einen Verantwortlichen benannt, der die Durchführung der Arbeiten beaufsichtigte und für die abschließende Bauabnahme (probatio) die Verantwortung trug. Auch Vitruv hätte die Möglichkeit gehabt, den Auftrag insgesamt zu delegieren; davon hatte er in Fanum Fortunae Abstand genommen und musste insofern die Aufträge für Bauunternehmer (redemptores) wie Handwerker selbst ausschreiben. Analog dürfte sich die Durchführung von Baumaßnahmen außerhalb Italiens gestaltet haben; hier sah sich der Princeps allerdings gezwungen, die Zuständigkeit an einen Verantwortlichen zu übertragen und griff mithin auf den Statthalter zurück. „(…) Du bist ausersehen, meine Stelle bei ihnen zu vertreten“, erinnert Traian den jüngeren Plinius, der dieses Amt wohl seit dem Jahre 111 n. Chr. in der Provinz Pontus et Bithynia innehatte, an seine Verpichtungen gegenüber den Provinzialen.101 Ihrer Korrespondenz, die in dieser Hinsicht als paradigmatisch gilt, ist nicht nur zu entnehmen, dass Bauvorhaben, die zum Beispiel Thermen, Wasserleitungen, Kloaken, Gymnasien, ein Theater oder einen Platz mit Exedren und Wandelhallen betreffen, einer Genehmigung des Princeps bedurften – dementsprechend ließ Plinius sich die Pläne der Projekte vorlegen –,102 sondern auch dass Fachleute, also Architekten respektive Baumeister, rar, sprich in der Hauptstadt wie in der Provinz äußerst gefragt waren.103 Plinius hatte die Verträge und Rechnungen von redemptores und anderer Beteiligter zu prüfen;104 diese Aufsichtspicht der 101 Plin. ep. 10,18,2 (Übers. K ASTEN 71995): nam et tu dabis operam, ut manifestum sit illis electum te esse, qui ad eosdem mei loco mittereris. 102 Plin. ep., Thermen: 10,23; 39; Wasserleitungen: 10,37; 90; Kloake: 10,98; Gymnasium, Theater: 10,39; Platzanlage: 10,70. 103 Plin. ep. 10,18; 37; 40-42; 61. 104 Plin. ep. 10,17a-b; 18; 47. 289 Statthalter über öffentliche Bauwerke und insbesondere Heiligtümer in ihrer Provinz spiegeln auch die Rechtsquellen vom Ende des 2. Jahrhunderts.105 Hinsichtlich der Finanzierung der Bauvorhaben fällt auf, dass alle – bis auf einen Kanal, der den See bei Nikomedia mit dem Meer verbinden sollte und über das Planungsstadium wohl nicht hinauskam106 – von Seiten der Stadt oder privat nanziert wurden. Diese Praxis galt auch in Britannia; so engagierte sich der legatus Augusti Cn. Iulius Agricola zwar bei der Anlage von Tempeln, Plätzen und Wohnbauten, nanziert wurden sie von römischer Seite aber offensichtlich nicht.107 Ausweislich des Befundes stand das Reißbrett mit der Skizze für die Anlage von Augusta Emerita in Rom. Augustus und auch Agrippa engagierten sich im Ausbau der städtischen Infrastruktur, unter die in diesem Falle sogar die Theater und Amphitheater elen. Darüber hinau gehend lässt sich keine direkte Einussnahme der principes auf die Bautätigkeit in dieser Provinzhauptstadt nachweisen. Die Verbreitung des Augustus-Forums respektive seines Bildprogramms geschah sicherlich mit ihrem Wissen, aber sie gehorchte offensichtlich keiner zentralen, generalstabsmäßigen Planung: Hätte es ein herrscherliches Dekret gegeben, dann hätte der Forumstyp wohl zum einen eine größere geographische Verbreitung gefunden und zum anderen wäre das stadtrömische Vorbild exakt kopiert worden. Auf eine getreue Umsetzung zielte die Rezeption aber nicht ab; zudem verweist die unterschiedliche Qualität in der Ausarbeitung zum Beispiel der Karyatiden auf die Tatsache, dass neben Meistern aus Rom, die die Vorbilder aus eigener Anschauung kannten, zuvörderst lokale Werkstätten, deren Bildhauer wohl angeleitet wurden, vertreten waren.108 Auch der „Export“ des Concordia-Tempels in die Provinz geschah sicherlich mit Zustimmung des Princeps; der Statthalter dürfte sich über die Prüfung der Baupläne hinaus mit der Finanzierung des Projektes auseinandergesetzt haben. Die Kosten werden nicht gering gewesen und wohl kaum von Rom, sondern entweder von der Stadt oder aber von der Provinz getra105 Dig. 1,16,7,1: Aedes sacras et opera publica circumire inspiciendi gratia, an sarta tectaque sint vel an aliqua refectione indigeant, et si qua coeta sunt ut consummentur, prout vires eius rei publicae permittunt, curare debet curatoresque operum diligentes sollemniter praeponere, ministeria quoque militaria, si opus fuerit, ad curatores adiuvandos dare. 106 Plin. ep. 10,41-42; 61. 107 Tac. Agr. 21, hier 1: namque ut homines dispersi ac rudes eoque in bella faciles quieti et otio per voluptates adsuescerent, hortari privatim, adiuvare publice, ut templa fora domos exstruerent, laudando promptos, castigando segnes. 108 TRILLMICH 2004. 290 gen worden sein; in beiden Fällen stellt sich die Frage nach den wirtschaftlichen Ressourcen. Im Emeritenser Hinterland gab es weder landwirtschaftliche Erzeugnisse von hoher Rentabilität noch Erzvorkommen, aber das Tagus-Tal zwischen Scallabis und Olisipo und die Territorien von Ebora und Pax Julia waren durchaus fruchtbar. Im heutigen Tróia und an der Algarve produzierte man garum und weitere Fischsoßen, und in den Minen des Nordwestens respektive im westlich von Pax Julia gelegenen Vipascense Metallum wurden Kupfer, Silber und Gold abgebaut.109 Diese natürlichen Gegebenheiten machten Augusta Emerita zu einer „Konsumentenstadt“;110 mit der verkehrsstrategisch günstigen Lage im Südwesten der Iberischen Halbinsel ging jedoch ein orierender überregionaler Handel einher, so dass die Ressourcen des Hinterlandes letztlich hauptstädtisches Leben nanzierten. Aller Wahrscheinlichkeit nach verfügten die Veteranen lediglich über geringe nanzielle Mittel, aber zumindest von einem erheblichen Anteil indigener – vermutlich auch vermögender – Frauen an der sich formierenden Bürgergemeinschaft ist auch im Falle einer Neugründung auszugehen, und so wird sich in den ersten Jahrzehnten eine lokale Elite herausgebildet haben, die zusammen mit den Angehörigen der provinzialen Elite die Finanzierung selbst derartiger Bauprojekte ermöglichen konnte. Die sich formierenden Eliten verstanden es, in der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. ihre Chancen wahrzunehmen.111 So fällt unter den ersten Amtsinhabern des Duumvirats ein aus Augusta Emerita gebürtiger Ritter namens Cn. Cornelius Severus auf, dessen Familie in den Senatorenstand aufsteigen sollte;112 außerdem ein gewisser Ummidius, der möglicherweise mit C. Ummidius Durmius Quadratus, welcher in den Jahren von 31 bis 39 n. Chr. das Amt eines Statthalters der Lusitania versah, verwandt war,113 oder auch ein Ritter mit Namen L. (?) Pomponius Capito, der aus Scallabis stammte.114 Die Karrieren dieser Duumvirn lassen Reichtum, Verbindungen zum Repräsentanten Roms in der Provinzhauptstadt und geographische Mobilität erahnen; insofern dürften ihnen auch die städtebaulichen Entwicklungen in Rom bekannt gewesen sein. 109 Dazu EDMONDSON 1987 und 1990, 151-178, hier 153-155. M AYET 1990. 111 WOOLF 1995. 112 AE 1915, Nr. 95 (= ILER 1558). - CURCHIN 1990, Nr. 332; SAQUETE CHAMIZO 1996, 116; GONZÁLEZ HERRERO 2006, Nr. 7. 113 CURCHIN 1990, Nr. 338; SAQUETE CHAMIZO 1996, 118. 114 AE 1966, Nr. 177 (= ILER 5540) mit Hispania Epigraphica 4 (1994), Nr. 1084. - CURCHIN 1990, Nr. 333; SAQUETE CHAMIZO 1996, 116; GONZÁLEZ HERRERO 2006, Nr. 1. 110 Panzram, Monumentalisierung römischer Macht Zudem ist unter den Emeritensern eine hinreichende Anzahl von Italikern vorauszusetzen,115 die mit den Grundlagen städtischer Lebenskultur dahingehend vertraut war, dass sie die Genese eines solchen, oben skizzierten Stadtbildes eigenständig initiieren und organisieren konnte. Die Bürgergemeinschaft dürfte den Wunsch nach einer „Kopie“ des Concordia-Tempels und des Augustus-Forums geäußert haben – mit Blick nach Rom, um ihr Nahverhältnis zu ihrem Gründervater zu demonstrieren, und mit Blick auf andere Städte in der Region, um ihre Vorrangstellung zu manifestieren. Schließlich war Augusta Emerita auf der Iberischen Halbinsel neben Caesaraugusta die einzige Koloniegründung mit einem rein römischen Namen, und diesem „Sonderstatus“ wollte sie gerecht werden. Vielleicht hatte auch Caesaraugusta versucht, die „Monotonisierung“ augusteischer Stadtanlagen durch ähnlich spektakuläre Bauten zu durchbrechen, nur vermitteln die Überreste aus dieser Zeit in ihrer Gesamtheit nicht einmal ein geschlossenes Stadtbild und erlauben mithin keine derartigen Rückschlüsse.116 Die Entwicklung der Stadtanlagen aus der Mitte der zwanziger Jahre des 1. Jahrhunderts v. Chr. spiegelt insofern – im Gegensatz zu dem unmittelbar nach der Schlacht bei Actium gegründeten Nikopolis – das entscheidende Charakteristikum der augusteischen „Bilderwelt“ und römischen Herrschaftspolitik: Der Princeps gab den Handlungsrahmen vor und vertraute auf die „Selbstläugkeit der Systembildung“117 – so, wie er der Stadt innerhalb des Bedingungsgefüges Imperium einen erheblichen Handlungsspielraum zugestand und nur reagierte, wenn sie agierte.118 Die „kleinen Abbilder“ der Urbs, von denen Aulus Gellius zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. spricht,119 waren insofern nur sehr bedingt das Ergebnis rationaler Planung des pater urbium;120 vielmehr künden sie vom Erfolg seines Herrschaftskonzepts und mithin vom Willen der Provinzialen, an der Monumentalisierung römischer Macht teilzuhaben und sie in letzter Konsequenz zu repräsentieren. 115 Zur Herkunft der Veteranen siehe ROLDÁN HERVAS 1974, 198-199 und 205-208; LE ROUX 1982, 69-72. 116 BELTRÁN LLORIS 2007. 117 ZANKER 1987, 332. 118 Dazu grundlegend M ILLAR 1977, 1983; LENDON 1997. 119 Gell. 16,13,9: Quae tamen condicio, cum sit magis obnoxia et minus libera, potior tamen et praestabilior existimatur propter amplitudinem maiestatemque populi Romani, cuius istae coloniae quasi efgies parvae simulacraque esse quaedam videntur, et simul quia obscura oblitterataque sunt municipiorum iura, quibus uti iam per innotitiam non queunt. 120 Hor. carm. 3,24,25-30: o quisquis volet inpias / caedis et rabiem tollere civicam, / si quaeret pater urbium / subscribi statuis, indomitam audeat / refrenare licentiam, / clarus postgenitis. 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