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Das Seebachtal - Eine archäologische und paläoökologische Bestandesaufnahme

1998, Archäologie im Thurgau

Archaeological Research in the Seebachtal-Valley. Mesolithic, Neolithic, piledwellings, Bronze Age, Palynology, Archaeozoology, Canton Thurgau

Albin Hasenfratz und Matthias Schnyder Das Seebachtal Eine archäologische und paläoökologische Bestandesaufnahme Mit Beiträgen von Jean Nicolas Haas und Philippe Hadorn, Hartmut Gollnisch, Marina Junkes, Bruno Kaufmann, Urs Leuzinger und Dieter Markert Forschungen im Seebachtal l Archäologie im Thurgau 4 Al bin Hasenfratz und Matthias Schnyder Das Seebachtal -Eine archäologische und paläoökologische Bestandesaufnahme Mit Beiträgen von Jean Nicolas Haas und Philippe Hadorn, Hartmut Gollnisch, Marina Junkes, Bruno Kaufmann, Urs Leuzinger und Dieter Markert Archäologie im Thurgau 4 Veröffentlichung des Amtes für Archäologie des Kantons Thurgau ISBN 3-905405-06-7 ISSN 1420-0570 Forschungen im Seebachtal I Albin Hasenfratz und Matthias Schnyder Das Seebachtal Eine archäologische und paläoökologische Bestandesaufnahme Mit Beiträgen von Jean Nicolas Haas und Philippe Hadorn, Hartmut Gollnisch, Marina Junkes, Bruno Kaufmann, Urs Leuzinger und Dieter Markert 1998 Departement ftir Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau Gedruckt mit Unterstützung des Kantons Thurgau Umschlagseiten: Druck: Auslieferung: vorne: Seebachtal von Westen (Foto : P. Nagy, Winterthur) hinten : archäologische Prospektionen im Seebachtal Huber & Co. AG, Grafische Unternehmung und Verlag, 8501 Frauenfeld Amt für Archäologie, Schlossmühlestrasse 15 a, CH-8510 Frauenfeld Tel.: 052 /724 28 03 , Fax: 052 /724 25 38 ISBN 3-905405-06-7 ISSN 1420-05 70 5 Vo r warf und Dank Vorwort und Dank Die vo rli egende Monographie stellt den ersten Teil des Berichtes über di e archäologischen Forschungen des Amtes für Archäologie des Kantons Thurga u im oberen Seebac htal dar. Diese Untersuchungen dauerten vo n 1985 bi s 1992 und waren als solche in di esem Umfa nge ursprüngli ch nicht gedacht . Wenn erst sechs Jahre nac h Abschluss der Felduntersuchungen di e ersten Berichte vo rgelegt werden, so hat wohl der ve rantwo rtliche Leiter des Proj ektes Erklärungsbedarf Z um einen wa r das A mt - wi e schon angetönt - sowohl von persone ll er a ls auch von fin anzieller Seite her nicht auf Untersuchungen di eser A usmasse eingestellt. Z um anderen haben A ufnahme, Inventari sati on und Restaurierung der teil s enormen Fundmengen den entsprechenden Ze itaufwa nd gefordert. Hinzu kommt, dass der Proj ektle iter in den vergangenen Jahren auch noch mit anderen Aufgaben befasst war. Ich habe he ute einem g rossenKreisvon Personen zu danken, die in irgendeiner Form zu di esen Untersuchungen beigetrage n haben. Sie alle an dieser Stelle einze ln zu nennen, ist unmöglich. An erster Stell e danke ich M. Schnyder, meinem langjähri gen Mitarbeiter und Mitautor vo n Band I. Ihm obl ag di e technische Durchführung der Felduntersuchungen und der Unterwasse rsondierungen . Danken möchte ich den vielen Ausgräberinnen und Ausgräbern , ganz besonders aber j enen, die wä hrend mehre ren Kampagnen auf der Ha lbinse l Horn mitgearbeitet haben : U. Bernet, F. Fe igenwinter, H. Go llni sch, D. Hugentobler, V Jauch, A. Keller, H. Kell er, R. Kesse lring, J. Kirchhoff, U. Le uzinger, J. Linder, R. Mi chel, E. Muff, A. Müll er, G . Nagy-Braun, M. Palaczy k, Ph. Roth, V Ruti shauser, J. Schmuki , T. Schlup, S. Schwa rzer, Th . Specker, 0 . Stefani , Th . Stehrenberger, D. Steiner, U. Wapp und A. Widmann . Namentlich anfuhren möchte ich auch di e Mitglieder der Tauchequipe und ihre ze itweiligen Helfer: H. Bissegger, F. Feigenwinter, M. Landolf, M. Schnyder, P. Stuber und A. Widmann . Si e haben unter oft schw ierigen Bedingungen stets rossen g in den Wintermonaten nicht nur im Wasser notwendigen e di auch leichzeitig g sondern E in satz geze igt, durchgeführt. Bohrsondierungen fm Rahmen unserer Auswertungen sind über Te ilbereiche zwei Di ssertati onen und eine Dipl omarbeit entstanden. Ich habe dafür nicht nur den Archäo logen G . Nagy-Braun und H. Go llni sch sowi e der Archäobotanikerin F. Feigenwinter zu danken, sondern auch ihren Professoren M . Primas, Z üri ch, H . Müller-Beck, Tübingen, und S. Jaco met, Base l. Für verschiedene Hinwe ise und Hil fes tellungen möchte ich au sser meinen engsten Mitarbeitern u. a . fol genden Koll eginnen und Ko llegen danken: I. Bauer, H. Brem, J. Bürg i, M. Früh, M. G raf, J. N . Haas, Ph . Hadorn , S. Hochuli , V Jauch, M. Junkes, U. Leuzinger, P Nagy und B. Schl enker. Ganz besonders danken möchte ich in diesem Z usamm enhang den Ko ll eginnen und Koll egen des Landesdenk- malamtes Baden- Württemberg, A ussenste ll e Hemmenhofen, die immer wieder vor Ort zu Di sku ssionen bereit wa ren und wichtige Aspekte einge brac ht haben. Es sind di es: A. Billamboz, B. Dieckmann, U. Maier, M. Rösch , H. Schli chtherle und R.Vogt . Dank Prof. B. Ammann und K. Ruch vom Botani schen Institut der U ni ve rsität Bern war es mögli ch, dass aus der tiefsten Stell e des Nussbaumersees eine Sedimentkernbohrung für di e palynologische Bearbeitung gezogen we rden konnte. R. Mi chel, immer wi eder Gast im Seebachtal, hat mit se inen Geländebegehungen massge bend dazu beigetrage n, dass d ie frühe Geschi chte des Seebac hta ls erhellt werden konnte. Die umfang reichen Holzartenbestimmung en besorgte zur Hauptsache A. Widmann, kl einere Probenkompl exe analysierten S. Sc hmu ki und W. Schoc h, Labor für quartäre Hölzer. Die Holza lterbestimmungen erfo lgten durch das Büro Dendron , Basel. Kl einere Seri en wurden im Laborato ire Romand de Dendrochrono logie, Moudon, im dendrochronologischen Labor des Büros ftir Archäo logie der Stadt Z üri ch und vo n A. Bill amboz, LDA Hemmenhofen, gemessen. Di e Radi okarbondatierungen wurden am Geogra phi schen Institut der Uni versität Zürich-Irehe l und am In stitut für Teil chenphys ik der ETH Z ürich vo rgenommen. Di e Bestimmung der Felsgesteinartefakte besorgte V Ruti shauser. Ohne die Bereitwilligkeit der vielen Grunde igentümer und Bes itzer, die auf ihren Parzell en Grabungen, Bohrsondi erungen und Begehungen ermöglichten, hätten die Untersuchungen nicht in diesem Umfa nge vo rgenommen werden können. Vor all em denke ich dabei an W. Roost, H.-P. Will e, R. Schwa rzer und H . Denzier sowie an di e Bes itzer der Seen: Frau A. Lambert, di e Sti ftung Kartause lttingen, F. Lombard und di e Bürgergeme inde Buch. Ni cht unerwähnt ble iben sollen die vielen Besucher, ganz besonders aber di e Nachbarn und diejeni gen Einwo hner der U mge bung, die immer wi eder Anteil an den Untersuchungen genommen haben. Gerne erinnere ich mi ch an Famili e Roost und Ernst Harder zurück, die sich ni cht nur rege lmässig über den Stand der G rabungsarbeiten ins Bild setzten, sondern immer auch um das Wohl der jungen Le ute besorgt wa ren. Band I mit dem Titel « Das Seebac htal - E ine archäo log ische und paläoö ko log ische Bestandesaufn ahme» ist ein Geme inschaftswerk und stammt aus den Federn mehrerer Autoren. In unterschi edli cher A rt und Weise werden in den einze lnen Beiträge n j ene A rbe iten abgehande lt, di e in Ergänzung zu den G rabungen im spätb ro nzeze itli chen Siedlungsarea l auf der Halbinse l Horn im gesa mten Seengebiet erfol gt sind . Den Hauptumfang nimmt dabei die Vorlage der Fundmate ri a li en aus dem Nussbaumersee ein . Im Hinblick aufzu künftige Forschungen will weiter aber auch ein Übe rbli ck über di e derze iti ge Fund- und Befundsituati on im Seebac htal gege ben we rden. 6 Vorweg habe ich den Autoren dieser Beiträge J. N. Haas, Ph. Hadorn, H. Gollnisch, M. Junkes, B. Kaufmann, U. Leuzinger und D. Markert zu danken. Sie haben versucht, mit ihren Ausführun gen nicht nur das Fachpublikum , sondern auch den interess ierten Laien anzusprechen. Besonders danken möchte ich den Restauratorinnen und Restauratoren E. Berdeli s, J. Hauser, C. Häusler, E. Muff und C h. Müller. Sie haben in mühevoller Geduldsarbeit u.a. ki stenweise Keramikscherben beschri ftet, sortiert und zusammengesetzt. Die Konservierungsarbeiten an Hölzern und Textilien erledigte zur Hauptsache J. Hauser, einige Objekte konnten dem Schweizeri schen Landesmuseum zur Bearbeitung übergeben we rden. M. Schnyder hat grösstenteils die in den Katalogteilen wiedergegebenen Daten der pfy ner- und borgenzeitli chen Keramik und Kleinfunde erfass t. Aus se iner Hand stammen auch die Zeichnungen der nichtkerami schen Funde der Pfy ner Kultur sowie sämtliche Planumzeichnungen. Di e übrigen Fundzeichnungen wurden von C. Bürger, M. Lier und E. Schön angeferti gt. M . Lier und E. Schön nahmen sich zudem der definitiven Tafelmontage an. Der ausführli che Katalogteil zu den mittelalterl ichen und neuze itli chen Keramik- und Glasfunden ist von M. Junkes verfasst und mit kleinen Änderungen übernommen worden. Die Fundfotografien sind fast ausschliesslich von D. Steiner Vorwort und Dank gefertigt wo rden. Von ihm stammen auch die drei Landschaftsrekonstru ktionen. F. Schüepp und R. Cameni sch waren bei der Zusammenstellung der Abbildungstafeln und bei redaktionellen Katalogarbeiten behilflich. R. Kesselring wa r immer zur Ste lle, wenn EDV-Probleme auftraten. Die Gestaltung der Tabellen und G raphiken lag weitgehend in den Händen vo n Ch. Singer. Für kritische Durchsicht des Manuskrip tes und Korrekturlesen bin ich B. Buzze ll i, F. Feigenwinter, M. Lier, Ch. Singer und M. Schnyder zu Dank verpflichtet. Im Verlaufe der zurückliegenden Jahre sind wahrscheinli ch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes zu irgendeinem Zeitpunkt in unterschiedlicher Art und Weise in di e Proj ektarbeiten eingebunden worden. Ihnen allen danke ich, auch we nn ich sie nicht all e namentlich erwähnt habe. N icht zuletzt danke ich j enen Forschern, die seit dem letzten Jahrhundert sich für di e Archäologie des Seebac htales eingesetzt haben. Hier denke ich in erster Linie an K. Bac hmannHauter, K . Keller-Tarnu zzer, und M. Sitterding. Sie haben wichti ge In fo rmati onen zu r Siedlungsgeschichte des Seebachtals beigebracht, und ihre Vorarbeiten bildeten den Grundstei n fü r die hier und in den nac hfo lgenden Bänden vo rzulegenden Untersuchungsergebnisse. Frühling 1998 Albin Hase nfratz 7 Inh altsverzeichnis Inhaltsverzeichnis I. Einleitung ...... ...... ....... ... .. ....... ..... ... .. .... ... .. .. ... . 9 2. Das Seebachtal, Landschaft und Geschichte .. .. Lage, Topographie und Geomorphologie .... .. .. Klima, Böden und Vegetation .. .. .. .. .. .. .. .. ...... .... Die Eing riffe in die Landschaft während der letzten Jahrhunderte und ihre Auswirkung auf di e urgeschichtliche n Siedlungsreste.......... .. .... Ur- und Frühgeschichte im Überblick .... .. .... .... 11 11 14 15 20 Die arc häo log ischen Untersuchungen 1985 - 1992 ..... .. .. .... .. .... .... .... . Anl ass und Durc hführung .... .. .. .. ...... ... .. .. .. .... ... Di e So ndierbohrungen .. ..... ... .. ..... ... .. ......... ... .. .. 26 26 27 2.1. 2.2 . 2.3. 2.4 . 3. 3. 1. 3.2. 4. 4 . 1. 4 .2. 4 .3 . 4 .3. 1. 4 .3. 2. 4 .3 .3. 4 .3.4. 4 .3 .5 . 4 .3.6. 4 .3.7. 4 .3.8 . 4 .3.9. 4 .3. 10. 4 .3. 11. 4 .3.12 . 4 .3. 13 . 4 .3. 14. 4 .3 .15 . 4 .3 .1 6. 4. 3 .1 7. 4 .3. 18. 4.4 . 4 .5. 5. 5. 1. 5.2 . 5.3. 5. 3. 1. 5. 3.2. 5.3 .3. Die mesolithi schen Stati onen im Seebachtal (U rs Leuzinger) .... .... .. ...... .. ........ .. .. .. .... .. .. .. ...... 28 Das Meso lithikum .. .... ........................ .. ...... .. .. .. 28 Forschungsgeschichte und geographi sche Lage 29 Die m esolithischen Fundstellen des Seebac htals ........ .. ................ .... .... .. .. ... .. .... . 30 Üsslingen-Buch , Eichi-Sämrnen .. .... .... .... ....... . 30 Üsslingen- Buch, Sandac ker.......... .. ...... ..... .. ..... 33 Üsslingen-Buch, Buecherriet .. .. .. .... ...... .. ...... .. 35 Hüttw il en-Nussbaume n, [n Langen Teil en ...... 37 Hüttw ile n- Ürschhausen, He lfe nbe rg .... ............ 38 Hi.ittwile n- Ürschhausen, Obersee .. .... .. .. .. ........ 39 Obe rstammheim ZH, Moos I.. .............. .. .... .... .. 40 Oberstammheim ZH, Moos Il .. .. ...... .. .. .. .. .. .... .. 40 Hi.ittwilen- Ürschhausen, Punkt 442. 2 .. .... .. .. .... 41 Hüttw il en-Ü rschhausen, Unterhagi ........ .. ...... .. 41 Hüttwile n- Ürschhausen, Buechbüe l .. .. ............ 41 Hüttwilen- Ürschha usen, Horn I .......... .. .......... 42 Hüttw il en- Ürschhausen, Horn 3 ... ,.......... .... .... 42 Hi.ittwilen, Sandbüel .... .. .. .... .... .. .. .. .. .. .. .. .. ...... .. 42 Üss lingen-Buch, Bürgerriet .... ... ..... .. ......... ....... 42 Hüttwil en-Nussbaumen , Weier ........ .. .. .. .. .. .. .. .. 42 Üss lingen-Buch, Hasensee .. ... .. ... ..... ........... .... 42 Hüttw ilen-N ussbaumen, Mattenhof ...... .. .... .... 42 Synthese ........... ... .. ................. .. .... ... ..... ..... ... .. . 43 Katalog und Tafeln.......... ... .. .. ... .... .. ... .. ....... ..... . 43 Neolithi sche und bro nzezeitli che S iedlungsreste am Nussbaumersee .... .... ...... ... . Forschungsgeschi chtli ches ...... .. .. .... .... .. .. .. .. .... Ergebni sse der Bohrungen........ ....... .. ........ ....... Di e pfy ne rzeitli che Siedlung Nussbaume rsee-Inse l..... ... .. ..... ..... ... .. ... ...... .. ... . Die Untersuchungen 1988 bi s 199 1 .................. Erhaltungszustand und stratigraphi sche Verhältni sse .. ......................... .... .. ... .. ............. ... Hinweise zu Ausde hnung und S iedlungsstrukture n.. ... .... ... ...... .... .. ... ... ....... .... .. .. ... ....... ... 53 53 54 59 59 60 62 Hinweise zum Hausbau .. .. .. .. .. .... .... ........ .. ..... ... Bemerkungen zu Zeitstellung und Siedlungsphasen ......... .. ...... ............ .. ..... .. .. Das pfynerzeitli che Fundmateri al ..... ... ..... ... .... 5.4. 5.4.1. Vorbeme rkungen .......... .. ............. .. .. ... .. .. .. .. ..... . 5.4.2 . Das keramische Material .. ..... .. ......... .. ..... ..... .... 5.4.2 .1. Herstellungswe ise .... .. .. .. ... .. ...... .. ....... .. ... .. .. .. .. . 5.4.2.2. Die Gefässfo rmen .. .... .. .... ..... .. .. ... ........ ..... ..... .. 5.4.2.3. Die Z ierweise...... ... .. ... .. ... ........ .. .... ...... ...... .. ..... Katalog der pfy nerzeitlichen Keramikfunde .. .. 5.4.2.4 . Sonstiges .... .... .... ......... .. .... .... ... .. .... .. .. .... .. ........ 5.4.3. Fe lsgesteinartefakt e ........... .. ....... .. ..... ....... ... .. .. . Katalog ... .. ... .. ... ... .. ... ... ......... .... .. .. .. .. .. .. ... ........ 5.4.4. Silexartefakte ...... ... .. ..... .. .. .. .. .... .. .. ... .. ... .... ..... .. . Katalog .. .. ... .. ... ... .... .. .. .. .. .. .. ..... ..... .. .. .. .... ... .. .. .. 5.4.5 . Knochenartefa kte ...... ..... .. .. .. .... .. .. .... .... ... .. ...... Katalog ........ ............. .. .... ... ... ... .. .. .... .. ... .. ... .. .... 5.4.6. Geweihartefakte ... .. ... .. ...... .. ... ... .. .... ... .. ... .... .... .. Katalog .... ..... ....... .. ... .. ... ... .. ... .. .... .. ... .. ... .. ... ... .. 5.4.7 . Holzartefakte .... ... .... .. ... ... .... .... .. .... .... ..... ... .. ..... Katalog .... .. .. ... .. .. .. .... ... ... ...... .. ... ... .. ... .. .. .. .. ... ... 5.4. 8. Textilien .. .. ... .. ..... ..... ...... ... ....... .......... .. ....... .. .. .. Katalog .... .. .. ...... ... ... .. ... .. ... ... ... .. ... .. ... ... ... .. .. .. .. 5.4.9. Metallfunde .. .. .. .. ................ .. .. ... ....... ................ Siedlungsakti vitäten der Horgener Kultur ... .. .. . 5. 5. Katalog ..... ... ... ....... ... ................ .......... ....... .. ... . Das schnurkerami sche Grube nba us ..... .... ........ . 5. 6. Die früh- und mittelbronzezeitliche 5.7. Siedlungsphase ....... .. ... ... ... .. ..... ... ... .. ... .... ... .. . .. 5.7.1. Hinweise zu Grösse und Lage des S iedlungsareals .... ..... ... ........ .... .. ... .. .. ... .. .. .. 5.7.2. Befundhin we ise ... ...... .... ... ... ..... .... ..... .. .. ...... .... . 5.7. 3. Das Fundmate rial .. ... .. .... ... ...... ... .... ... .... ...... .... 5.7.4. Zeitstellung .. .............. .. ... ... ... .. ... ........... ...... ... .. Katalog ... ........ ... .. ...... .......... ... ......... .. ..... ... ...... Die spätbronzeze itlic he Siedlung 5.8. Ürschha usen-H orn (Ha rtmut Gollni sch) ........ .. Die Bronzezeitsiedlu ng 5.9. O berstammheim ZH-Moos .... .. .. .. .... ... ... .. .... .. .. 5.10. Das Ti erknoche nmateri al (Dieter Markert) .... .. 5. 10. 1. Die Z usammensetz ung der Fauna ................ .. .. 5.10.2. Die Ve rände rungen im A rtenspektrum .. .. ....... . 5. 10.3. Viehzucht und Jagd in der Fleischversorgun g .. 5.10.4. Pfy ner Faunen im Verg le ich ... ... ...... .. ..... .......... . Die menschlichen Skelettreste 5. 11. (Bruno Kaufmann) ...................... ................. ... 5.3.4. 5.3 .5. 6. 6. 1. 6.2. 6.3. Hinweise auf Siedlungsrestea m Hasen- und Hi.ittw il ersee ...... .. .... .. ... ..... .. .. .. .. ... .. ............. .... Erge bni sse de r Bohrungen.. .... ..... ... .. ...... .. .. ...... Die Statio n Hi.ittw ilen- Ürschha userri ed .... ...... Di e Stati on Hi.ittwilen-Seeho f .... .. .... .. ........ ... .. . 64 65 67 67 68 68 71 73 74 I 13 11 3 114 12 1 12 1 130 130 137 13 7 142 142 150 150 154 154 154 15 6 15 7 157 158 160 160 16 1 169 170 17 1 17 1 178 179 180 182 185 185 185 186 8 7. 7. 1. 7.2 . Inh altsverzeichnis Die mittelalterli chen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee (Marina Junkes und Albin Hasenfra tz) ...... .. .. .. Zur Geschichte des Sees und sei ner Inse l ........ Das Fundmaterial ..................... .............. ......... Katalog ....................... .. ... .......... ..... ........ .... .. ... 8.4. 188 188 188 190 Zur Kulturlandschaftsgeschi chte des Seebachtals von der Mittelsteinzeit bis zum Frühmittelalter .. .. ................................ Zur prähistorischen Futterbeschaffung im Seebachtal .. ...... ...... .. ...... .. .... .. .. .... .. .. .. .. .. .. .. Zusa mmenfass ung - Resume- Summary ........ Literaturverze ichni s ... .. ... ... ... ... .. ... .. ... .. ... ... .. ..... 248 252 254 9. 9. 1. 9.2. 9.3. Die Altfunde ...... .... .............................. ........... . Neolithikum und Bronzeze it ............................ Eise nzeit und römische Epoche ........................ Frü hmittelalter .. .... .. ........ ................... ...... .... .... . 256 256 258 26 1 10. Zusammenfass ung - Resurne - Summary ........ 264 8.5. 242 8. Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals von der Mittelsteinzeit bis zum Frühmittelalter anhand von Pollenanalysen (Jean Nicolas Haas und Philippe Hadorn) ....... ..... ........ .......... ....... . Einfuhrung und Fragestellung ......... .. ... .. ... ... .... 8. 1. 8. 1.1. Naturräumliche Grundlagen .......... ..... ............. 8. 1.2. Archäo log ische Grundlagen ........... .... ..... ... ..... 8. 1.3 . Pollenanalyti sche Grundlagen .......................... 8.2. Material und Methoden ...... ...... .. .. .... .. .... .. ...... 8.2. 1. Bohrkernentnahme, Labor- und Auszähltechniken ... ... ..... ... ... ... ..... ...... .... .. ..................... 8.2.2. Radi okarbon-Dati erungen ........... ..................... 8.3. Zur Vegetationsgeschichte des Seebachtals ...... 22 1 22 1 222 223 227 229 229 230 23 1 An hang ............................ ... .... .... ... ..... ........ ..... Literaturverzeichnis ..... ..... ........... .................. ... Abkürzungen ...... ...... .................... .. ... .... ........... Signaturen .... ... ..... ... ... .. ...... ... ... .. ... ..... ... ... .. ... .. . Falttafel ... .. ... ... .. ...... ... .. ... ... .. .... .. ... ..... ... ... .. ... .. . 267 267 268 268 269 9 Ein leitung 1. Einleitung «Wir möchten die Thurgauer Forscher auffordern, die Gegend des Nussba umer Sees auf Pfa hlbauten abzusuchen. Bei einem Besuche, den wir in Begleitung der Herren Biielet; Dl': Böhi und Keller-Tarnuzzer auf dem Inselchen P442 machten, schien es uns, als ob es gar nicht anders sein könnte, als dass hier einst Pfa hlbauten gestanden haben müssten.» Diese aufmunternd en Worte vo n Tatarinoff, die wir dem vierzehnten Jahresberi cht der Schweizeri schen Gesell schaft für Urgeschichte des Jahres 1922 entnehmen, sind bezeichnend für den damaligen Wissensstand über die prä hi storische Siedlungstäti gke it im thurgaui schen Seebac hta L Obwo hl beispielsweis e seit 1859 ko nkrete Hin weise auf Pfahlbaute n - weni gstens für den N ussbaumersee - vorlagen und das wissenschaftli che Interesse an den drei eisze itlichen Restseen offenbar immer bestand, lage n di e siedlungsgesc hi chtli chen Verhältni sse weitgehend im Dunkeln . So schreibt Keller-Tarnuzzer 1925 in se iner «U rgeschichte des Thurgaus»: «Trotzdem die Forscher immer und immer wieder die Möglichkeit, ja die Wahrscheinlichkeit der Existenz von Pfah lbauten an den Hiittwilerseen betont und solche auch gesucht haben, is t es bis heute nicht gelungen , solche nachzuweisen.» (Keller u. Re inerth 1925, 178). Fünf Jahre später konnte er dann a ll erdings mitteilen, dass der «längst vermutete ?,fahl- bau im Gebiet der thurgauischen Seeplatte aufde r Halbinsel Horn im Nussbaumersee» entdeckt wo rden sei (JbSGU 22, 1930, 47). Die G rabungen auf der Halbin sel Horn am N ussbaum ersee, 500 m nördli ch vo n Ürschhausen ge legen (Gemeinde Hüttw ilen TG, Bezirk Steckborn), bildeten den Ausgangs punkt der hi er und in den fol ge nden Arbeiten vo rzul egenden Untersuchungen im Seebac htaL Den Anl ass dazu gaben nac hhalti ge Eingri ffe in die Seenl andschaft in Form von Meli orationen und Seespiege labsenkungen in den letzten Kri egsj ahren. Im Sommer 1985 li ess Kantonsarchäo loge Jost Bürg i, nac hdem bereits 1970 von se iner Vorgängerin, Madele ine Sitterding, Sondierungen in der Spätbronzeze itsiedlung Ürsc hhausen vorgenomme n worden waren, im Sinne einer Überprüfung des Erhaltungszustandes der Siedlungsreste e ine kl einere Untersuchungsfl äc he abdecken. Die dabei gemac hten Feststellunge n zwangen, wo llte man ni cht das noch vo rhandene organische Quell enmateri al dem Zerfa ll info lge A ustroc knung preisgeben, unve rzüg lich mit grossangeleg ten Fläc heng rabungen zu begi nnen. Di ese Rettungsgrabungen besc häfti gten das Amt für Archäologie bi s in den Sommer 1990 und ermöglichten, dass zumindest ein erhebli cher Teil der gefährdeten Sied lungs bereiche untersucht we rden konnte. Die teil s überrasc henden G rabungsergebni sse machten sehr bald deutlich, dass sich die Arbeiten ni cht all ein auf den Siedlungspl atz auf der Halbinsel beschränken durften, sondern , dass zum Verständni s der siedlungsgesc hi chtli chen Vorgänge Abkl ärungen im ganzen Seengebi et notwendig sein würden. Di es umso mehr, a ls gleichzeiti g vo n verschi edenen Kre isen die Initati ve ergriffe n wu rde, die in ihrem öko logischen Gleichgewicht gestörten und bedrohten drei Seen zu sanieren. Eine unter Federführun g des kantonalen Me li orati onsamtes e ingesetzte Proj ektgruppe erarbeitete in der Fo lge Sanierungsvo rschläge, die unweigerlich mit den bodendenkmalpflegeri sc hen Interessen der Archäologie in Konflikt hätten treten können. Um di ese Konfliktpun kte auszuschalten oder doch weni gstens mög lichst kl ein zu halten, wa r es unumgäng lich, ei ne archäologische Bestandesa ufnahme an den gesamten Seeufern und in den ehemaligen Moorgebieten vorzunehmen . So wurde die Grabungstäti gkeit auf dem Horn ab 1988 in zunehmendem Masse, vo rw iegend während der Wintermonate, durch Bohrungen im Ufer- und Strandplattenbereich, Ge ländebegehun gen und Tauchgänge ergänzt. Im Zuge dieser Prospekti onen konn te unter anderem di e längst ve rmutete neolithi sche Siedlung im Nussbaumersee lokali siert we rden. Während dreier Winterka mpagnen wurden daraufhin bis 199 1 taucharchäologische Sond ierungen vo rgenommen und g leichzeitig durch Erosion freigelegtes Fundmaterial der Pfy ner Kultur (S. 59 ff.), der frühen und mittleren Bronzezeit (S. l 57 ff.), des Mittelalters und der Ne uze it geborgen (S. 188 ff.) . d zu en Arbeiten auf der Halbinse l Ho rn und im Parallel Nussbaumersee sind in Ufernähe der dre i Seen gezie lte Ge ländebegehun gen vo rgenommen worden. Dabei ist eine beachtliche Zahl mittelsteinzeitlicher Stationen erschlossen wo rden. Di e Entdeckung dieser Jägerlage r, Belege der frühen menschli chen Begehung des Seebac hta les (Leuzinger, S. 28 ff.) , ve rdanken wir Ruedi Michel, Li ttau LU. Das obere Seebac htal gehört auch aus naturwissensc haftli cher Si cht zu den besterforscht en Gebi eten der Region. Se it Beginn di eses Jahrhunderts hat die Seenpl atte immer wieder das Interesse namentli ch der geologischen und bio logischen Forschung geweckt. So li egt mit der vielbeachtete n Arbeit von M. Rösch ( 1983) auch eine breit abgestützte Vegetationsgeschichte vor. Gerade diese Arbeit hat daz u beigetrage n, dass im Rahmen unserer archäologisc hen Untersuchungen der Palyno logie oder Po ll enanalyse ein gewichtiger Platz eingeräumt worden ist. Entsprechend um fa ng reich ist das Kapitel zur Landschafts- und Vegetati onsgeschi chte ausgefa ll en (Haas u. Ha dorn , S. 22 1 ff.). Der vorliegende Beri cht hat einerse its zum Z ie l, di e Ergebni sse di eser Bestandesauf nahme darzul egen, andererse its will er eine zusammenfasse nde Darste llung der Landschaftsund Siedlungsges chichte im oberen Seebac hta l se in . Der spätbronzeze itliche Siedlungspl atz auf der Halbinse l Horn (S. 169 f.) , der primär Gegenstand der Untersuchung en wa r, wird hier we itgehend ausgekl ammert und so ll ausführli ch in den nachfo lgend erscheinende n Arbeite n abgehandelt we rden1 Di e neo lithi schen, bronzeze itlichen und neuze itlichen Funde aus dem Nussbaumers ee werden in einer repräse n- 10 Abb. I : Grabungen 1985- 1990 in der spätbronzezeitli chen Sied lung Ürschhausen- Horn . tativen Auswahl vo rgelegt. Eine eingehende Bearbeitung der Materi alien hätte den Auswertungsrahmen bei weitem gesprengt. Im Schlusskapitel wird summari sch auf die Altfunde eingegangen und versucht, einen Überblick über die oft diffusen frühen Fundmeldungen zu ge ben, wobei wir in erster Linie auf die amtsinterne Dokumentation abstützen. Schon zu Beginn der Arbeiten auf der Halbinsel Horn war klar, dass den Untersuchungen ein relati v enger finan zieller wie auch ze itlicher Rahmen gesetzt we rden musste . Dies in erster Linie deshalb, weil sich das Amt für Archäologie des Kantons Thurgau wegen der grossen Bautätigkeit in diesen Jahren ununterbrochen mit dringenden Rettungsgrabungen konfronti ert sah. Erst im Verlaufe der Untersuchungen stellte sich di e tatsächliche A usdehnung der Siedlung und somit der g rabungstechni sche Aufwand heraus. Di e ursprüngliche Absicht, wenigstens die gefährdeten Siedlungsteil e voll ständi g zu untersuchen, konnte ni cht völlig ve rwirkli cht werden. Einleitung We iter kam hinzu, dass auch di e neolithi schen und bronzezeitlichen Siedlungsreste im Nussbaumersee in Gefahr wa ren und somit grössere Sondi erungen und Bergungsaktionen notwendig wurden, was wiederum personelle und fin anzielle Mittel absorbi erte. Als im Herbst 1990 die Grabungen auf der Halbinsel endgültig eingestellt werden mussten, geschah di es zu einem Zeitpunkt, der sowohl für die Grabungsleitung als auch ft.ir alle beteiligten Mitarbeiter äusserst unglücklich war. Denn in den letzten beiden G rabungskampagnen wurden be i unerwartet guten Erhaltungs bedingungen überrasc hende Befunde freigelegt, die das Siedlungsgeschehen in einem neuen Licht ersche inen Iiessen und völlig ne ue Fragen aufwarfe n (dazu S. 169). Besonders unbefriedigend war di e Situation deshalb, we il an sich mit nicht allzu aufwendigen Nachsondierungen wese ntliche Frage n geklärt hätten we rden können. Dies war aber aus Gründen, di e später dargelegt werden sollen, nicht möglich. Während der sechs Grabungskampagnen haben neben den amtseigenen M itarbeitern eine Vielzahl von Schül ern und Studenten auf der Halbinsel mitgearbeitet. Viele sind dadurch erstmals mit Archäologie in Berührung gekommen, und einige vo n ihnen sind dabei gar hängen gebli eben. Als besonders glücklich hat sich insbesondere für di e Auswe rtungsarbeiten der Umstand herausgestellt, dass der fes te Kern der G rabungsmannschaft über praktisch die gesamte Grabungsze it aus dense lben Mitarbeitern bestand . Dies hat sich ganz eindeutig im Engagement ft.ir di e Sache und auch in der Ve rantwortlichkeit ausgewirkt. Wi chtige A uswertungs bereiche wie Siedlungsbefunde, Fundmaterial und Arc häobotani k sind von Mitarbeitern übernommen worden, di e ehemals selbst auf der Halbin sel mitgearbeitet haben. 1 Nagy, G., Ürschhausen-H orn - Keramik und Kleinfunde der spätestbronzezeitli chen Sied lung (i m Druck); Goll nisch, H., Die Haus- und Siedlungsstrukturell (in Vorbereitung). II Das Seebach ra t, Landschaft und Geschichte 2. Das Seebachtal, Landschaft und Geschichte 2.1. Lage, Topographie und Geomorpho logie Das Seebac htal li egt zwi schen Thur und Rhein, am Fusse des unteren Seerückens, im westli chen Teil des Kantons Thu rga u. Als Seitenarm des Thurtales wird es im Norden durch die Höhen Stammerberg , Schomet und Hörnli wa ld, im Süden durch den Höhenzug Neunfa rn - Warth begrenzt. Die Endmoränen südöstlich vo n Stammheim bilden die Wasserscheide und trennen Seebac htal und Stammheime rtal (A bb. 2). Unser eigentliches Untersuchung sgebiet, das obere Seebachtal, eine Moränen- und Seenlandscha ft der letzten Eiszeit, gehört po liti sch zu den Gemeinden Hüttw ilen, ÜsslingenBuch und Oberstammh eim ZH. Landschaftsp räge nd sind die drei würmeisze itlichen Restseen : der Hüttwiler- oder Steineggersee, der Nussbaumersee und der Hasensee (Buchemersee). Sie we isen leicht unterschiedli che Seespiegelhö hen auf, die heute, nac h der Absenkung, im Mittel bei ca. 434 m ü. M. li egen. In der 2 Fläche nehmen sie gesamthaft 0,734 km ein , wobei der Hüttwilersee mit gegen 35 ha das g rösste und der aus zwei Abb. 2: Das SeebachtaL Siedl ungsplatz Ürschhausen-H orn des Bu ndesamtes ftir La ndestopog raphi e vom 15.04. 1998). getrennten Becken bestehende Hase nsee mit rund II ha das 2 klein ste der drei Gewässer ist (A bb. 3) • Das obere Seebac htal wurde bereits 1966 in das «Inve ntar der zu erhaltenden Landschaften und Naturdenkmä ler vo n nationaler Bedeutung» (KLN-Invent ar) aufgenomme n und als «eindrucksvo lles Beispiel einer landschajilich besonders schönen, wenig berührten Endmoränenlandschaji mit Stirnmoränen wällen, Verlandungsseen im Zungenbecken und riickläu{t.ger Entwässerung » aufgeführt. 1977 wurde das Seengebiet ins «Bundesinve ntar der Landschaften und Naturdenkmäler vo n nationaler Bedeutung» (BLN-Inve ntar) überführt und wird, seit 1983 in einen geographi sch erweiterten Rahmen gestellt, als O bj ektnummer 1403 ausgewiesen. Im kanto nalen Riebtplan von 1996 we rden die Seen mit ihren schmalen Uferzonen sowie der G ürtel entl ang des Seegrabens, dem Verbindungskanal vo n Nussbaumer- und Hüttwilersee, als Naturschutzg ebi ete ausgeschiede n. Angaben: A mt fü r Um welt schutz und Wasserwirtschaft TG . e und Nussbaumersee- ln sel .A. ( Landeskarte I : 50000, Blatt 2 16 ; reproduziert mit Bewill igung 12 Das Seebachtal, Landschaft und Geschichte Abb. 3: Nussbaumersee mit Ha lbinse l Horn und Inse Wl (von esten). Im Hintergrund Hüttw ilersee (links) und Hasensee (rechts) . Neo lit hisc he und bronzezeitliche S ied lungsplätze liegen auf der Halbinse l, bei der Insel, auf der Landzunge <<Moos» (u ntere Bil dhälfte lin ks), im Verl andungsgürte l zwischen ussbaumer- und Hüttwil ersee sowie am Ostende des Hüttw il ersees (Foto K. Ke ll er, Frauenfe ld). Die he utige Gestalt des Seebac htales geht im wese ntlichen auf die formenden Kräfte des Würmei ses zurück. Würmeiszeitli che Moränen bedecken, vo n wenigen Stellen abgesehen, das gesamte Tal. Ledi gli ch am nördlich ge legenen Seerückenfuss treffen wir auf Formationen des Tertiärs. Hi er steht örtlich vo m würme isze itlichen Gl etscher aberodi erte Obere Süsswassermo lasse an, währenddem di e höheren Lagen zw ischen Herdern und Stammheim , di e vo n der Würmve rgletscherung ausgenommen wa ren, mindeleiszeitliche Deckenschotter trage n (Hantke 1967). Di e Würmeiszeit umfasst den Zeitraum von etwa 110 000 Jahre bi s 12 000 Jahre vor heute und stellt den letzten Abschnitt des rund 2,5 Milli onen Jahre dauernden E isze italters dar (Müll er 1979, 49). In mehrmaligem Wechse l vo n Yorstoss und Rückzug baute sich der Bodensee-/ Rheing letscher im Frühwürm auf, stiess zu Beginn des Hochwürms (25 000 vor heute) bi s nach Schaffhausen vo r und bedeckte während seiner g rössten A usdehnung den gesamten Bodenseeraum 3 • Ln der dritten Kaltphase des Frühwürms scheint ein Seitenlappen des Thurtalarmes erstmals ins Seebac htal Vorgestossen zu se in (Müll er 1979, 51 ff.). Nach dem Max imalstand von Schafthausen (ca. 25 000 Jahre vor heute) begann nach einem nochmali gen Rückzug und Yorstoss die endgültige Rückzugsphase über mehrere Stadien. in unserem Zusammenhang vo n Wichti gkeit ist das Stadium vo n Andelf ingen respektive Stein am Rhein (ca. l7 000 bi s 16 000 Jahre vo r heute) . In dieser Rückzugsphase g liederte sich der Bodensee- / Rheingletscher in ac ht Teillappen, von denen der Seebachtall appen als Seitenarm des Thurtall appens östlich von Oberstammheim stirnte (A bb. 4); Müller 1979, 58 ff.). Im Raum Oberstammheim - Nussbaumen bildete er ein klass isches Zungenbecken. Die Entwässerung erfolgte zu dieser Zeit noch durch di e Stammheimer Senke Richtung No rd westen direkt in den Rhe in . Dabei wurde die Schotterflur von Stammheim , Waltalingen und G untalingen geschüttet. Nach dem weiteren Rückzug des Eisrandes entstand im fre igewordenen Z ungenbecken ein grösserer See, in dem sich di e Schmelzwasser am Endmoränenwall des internen Standes vo n Andelf ingen, dem Ri ege l Ürschhausen - Oberstammheim , stauten. Dieser sogenannte Ur-Hüttwil ersee hatte zur Zeit der Eisrandlage des Standes vo n Altikon respekti ve Hüttw ilen (Abb. 4) seine g rösste A usdehnung und staute, nac h den höchstgelegenen Seetonvo rkommen zu schli esse n, 3 Zur würmeisze itlichen Vergletscherung siehe auch: Hantke, R. ( 1980) Eiszeitalter, Band 2 und Nachträge in Band 3, 1983, 659 f. ; Ke ll er u. Krayss ( 1987). Das Seebachtal. Landschaft und Geschichte 13 Abb. 4 : Reli e fkart e des Kantons Thurga u mit wünneisze itlichen Gl etsc herständen. ( Herstellung: Wäge r & Partner Stand Di essenho fe n /Ait en : ca. 18 000 Jahre v. heute (hell); Stand Stein am Rhein : ca. 17 000- 16 000 Jahre v. heute (dunkel). Pl an-Karto-G ra fik , Fraue nfeld .) Jahre v. heute (A ufnahme: Bundesamt Abb. 5 : Hüttw il er Seenpl atte mit eingeze ichneten Wasserstandslini en der nache isze itli chen Teil gewässer um 13 000 flir Landestopogra phi e). 14 bi s zur Kote von 441 m ü.M ., was einer Höhe vo n 7 m über den heutigen Wasserständen entspri cht (Müller 1979, 64). Nördlich des heutigen Hasensees bildeten di e beiden Moränenkuppen von Helfenberg und Lindibuck - Buchbüel zwei Inse ln . Diese Erhebung, vermutlich ein überfahrener Moränenriegel einer würmzeitli chen Vorstossstaffel, f indet nac h Nordwesten in der heutigen Ha lbinsel «Horn» und der Landzunge «Moos» auf der Gegense ite ihre Fortsetzung. Die Ablage rungen des ehemaligen Gletscherstausees sind vo n unterschiedlicher Mächtigkeit. Während am Ostende des Hüttwil ersees über 22m Seeton erbohrt werden konnten, beträgt seine Stärke am Ostende des Nussbaumersees knapp 4 m (Müller 1979, 64). Mit dem weiteren Abschmelzen des Ei slappens ergab sich allmählich eine rückwärtige Entwässerungsmöglichkeit ins Thurtal, so dass nach heutigem Wi ssen der Seespiegel sehr schnell um mehrere Meter, bi s weni g über das heutige Niveau, gefallen se in muss. Spätestens zur Zeit des Standes von Frauenfe ld war eine freie Abflussmöglichkeit ins Thurtal gegeben. Nach M. Rösch müsste der Seespiegel um rund 5 m auf 43 6 m ü. M. gesunken se in (Rösch 1983, 68). Der Ur-Hüttw ilersee zerfiel dadurch in vier Teilgewässer: den Nussbaumer-Hüttwilersee, den Hasensee und die beiden Söllseen im «Weiem nördlich des Nussbaumersees und bei Helfenberg (Abb. 5). Die Gesamtwasserfl äche, um rund die Hälfte geschrumpft, betrug ledig lich noch etwa einen Drittel mehr als di e heutige. Die höher ge legenen Bereiche des Ürschhauser Horns ze igten sich j etzt als stark eingeschnürte Halbinsel. Das Ereigni s dürfte vo r rund 14 500 Jahren stattgefunden haben. Nach Rösch sanken die Seespiegel bereits im ausgehenden Spätglazial (Jüngere Dryas, nach 10000 v. Chr.) nochmal s um 3 m (Rösch 1995, 47). Dabei fi elen weitere Flachwasserbereiche trocken, was zum Einsetzen eines starken Verlandungsprozesses führte (Rösch 1983, 69 ff.). Grassfl ächige Verl andungen erfolgten vor allem zw ischen Nussbaumer- und Hüttwilersee sowie im nordwestlichen Teil des Nussbaumersees (Abb. 5). Seit den Untersuchungen von Rösch ist bekannt, dass die Pege l der nunmehr isolierten drei Seen in der Nac heiszeit mehreren, teils erheblichen Schwankungen unterworfen waren (Rösch 1983, 72). Wie später noch zu ze igen sein w ird (S. 54), müssen die Tiefstwasserstände zu Beginn des 4 . Jahrtausends um 430 m ü. M. gelegen haben. Seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. scheint ein kontinui erliches Ansteigen des Wasserspiege ls nachgewiesen. Die Höchststände, wie sie bis zum Zeitpunkt der Absenkung im Jahre 1944 bestanden, erreichten di e Seen im frühen Mittelalter. 2.2. Klima, Böden und Vegetation Das Seebachtal li egt am Rande der regenärmsten Zone des Kantons, die sich entlang des Rheins und des Untersees erstreckt. Das langj ährige Mittel liegt nach Messungen der Station Niederneunfarn (454 m ü. M.) wenig über 850 mm Jahresniederschlag. Der Grund für die relativ geringe Ni ederschlagsmenge dürfte in erster Lini e in der abschirmenden Wirkung des südwestlich liegenden Höhenzuges zwischen Ossingen und Warth zu suchen sein . Zusätzli ch wird diese Das Seebach ta t. Landschaji und Geschichte Niederschl agsarmut durch die Muldenl age begünsti gt, die ihrerseits bezügli ch der Grasswindl age eine Binnenwirkung erzeugt (Rimathe u. Wohnlich 1989). Nach H. Tanner stellt der nordwestliche Teil des Kantons ein ideales Einfall stor für Gewitter dar. Eine der drei wichti gen Gewitterstrassen fUhrt entlang des Südabhanges des Kohlf irstes über Waltalingen ins Seebac htal und bewirkt während der Sommermonate eine erhöhte Gewittertätigkeit (Tanner 19 13, 176). Im Herbst und Winter dagegen trage n di e offenen Wasserfläc hen zu einer verstärkten Nebelbildung auf der Seenplatte bei. Die ausgeprägten Unterschiede in Topographi e, Expos ition und Pflanzenbewuchs füh ren im oberen Seebachtal zu e iner relati v starken Abstufung sowo hl im Lokal- als auch im Kleinklima, ein Umstand, der in der heutigen landwirtschaftli chen Nutzung deutli ch zum Ausdruck kommt. Bezüglich der Bodenverhältnisse sind aufgrund unterschi edlicher Bodenbildung zwei völlig verschiedene Bodentypen zu unterscheiden 4 . An den Hangfl anken und im Talg rund, ausserhalb des engeren Seengebietes, treffen wir im wesentlichen auf Braunerdeböden, Verwitterungsböden pleistozäner Gletscherabl agerungen. Si e sind zum Talg rund hin re lati v tiefgründig und entsprechend fruchtbar. In feinerdere ichen Hangmulden haben sich örtlich orga ni sche Böden auf G lei entwickelt (Rimathe u. Wohnlich 1989). Insbesondere an der südexponierten Hüge lflanke sind als Folge vo n Erosion vereinze lt auch kleinflächige Mol asserohböden entstanden. Völlig anderer Natur sind die Böden in der Talsohle, um und zwischen den drei Seen. Hi er, im Ausdehnungsbereich der nacheisze itlichen Restgewässe r, kam es a ls Folge der sukzessiven Verlandung zur organi schen Bodenbildung in Form vo n Vermoorung. Geobotani sch handelt es sich dabei um e in sehr nährstoffarmes Zwi schen- oder Übergangsmoor. Das heisst, die Weiterentwicklung zum Hochmoor wurde der relati ven Niederschl agsarmut wegen unterbunden (Rimathe u. Wohnlich 1989). Di e Untersuchungen von M. Rösc h zeigen, dass die Torfe aufg rund der noch erkennbaren pflanzli chen Komponenten nur se lten einem einzelnen Typ zugewi esen werden können (Rösch 1983, 23). Die Torflagen sind vo n unterschiedlicher Mäc htigkeit. Am Westufer des Hüttwil ersees betrage n sie gegen 7 m, Ri chtung Nussbaumer- und Hasensee nehmen sie merkli ch ab. Das Vegetati onsbild der Seenlandschaft hat sich vor allem im Verl aufe der jüngeren Vergangenheit stark verändert. Seespiegelabsenkung und Meliorationen (siehe S. 15 ff.) haben eine intensive landwirtschaftli che Nutzung bi s unmittelbar an di e Seeufer ermög licht. Örtlich sind Torfböden mit mineralischem Fremdmaterial übergründet worden. M. Rösch beschreibt die heuti ge Si tuation wie folgt : «A uf weiten Flächen sind die ursprünglichen Vegetationstypen sogar völlig von naturfernen Ersatzgesellschajien abgelöst worden» (Rösch 1983, 12). Schon J. Früh und C. Schröter sprec hen Anfang des Jahrhunderts, also nach den ersten grösseren künstlichen Eing riffen im Seengebiet, von ziemli ch einfö rmigen Verhä ltni ssen (Früh u. Schröter 1904, 496 ff.). Die einsti ge Arten4 Angaben: Bodenkarti erungskarte ( Landw irtschaftsamt TG ; Bodeneignu ngskarte des Bundes (aus Ri mathe u. Wohnli ch 1989). 15 Das Seebachtal, Landschaft und Geschichte 2.3. Die Eingriffe in die Landschaft während der letzten Jahrhunderte und ihre Auswirkun g auf die urgeschicht lichen Si edlungsreste Geht es um die Bestandesaufnahme urgeschichtli cher Siedlungsreste im Seebachtal, so ist es unumgängli ch, sich Rechenschaft zu geben über das Ausmass der künstlichen Eingriffe während der letzten Jahrhunderte und den daraus resultierenden Veränderunge n. Diese Eingriffe reichen vom Torfa bbau über Korrektion der Z u- und Abflüsse sowie Trockenlegun g vo n g rassfl äc higen Ge bi eten bis hin zur Absenkung der Seespi egel gegen Ende des Zweiten We ltkri eges. Insbesondere sind es zwei Massnahmen , welche di e Seenlandschaft nac hhaltig verändert haben : die Seebachkorre ktion von 1857- 1862 und di e Meli orati on von 1943, die nac h erfolgten Flurbereinigungen und Güterzusamm enlegungen 7 im Jahre 1949 ihren Abschluss fa nd • Aus archäo logischer Sicht ist vo n Bedeutung, dass als Fo lge dieser Eingriffe grassfl äc hige Gebi ete durch Torfa bbau und Trockenlegun g in Mitleidenschaft gezogen worden sind . Es handelt sich, mit anderen Worten, um die einstigen Feuchtbodengebi ete um und zwi schen den drei Seen, um Lage n also, die bekanntermassen vom vierten bis ins erste Jahrtausend vor unserer Ze itrechnung bevorzugte Si edlungsplätze Abb. 6: Uferl andschaft am Hasensee (von Süden). Die Ufergürtel sind schmal , Kulturl and schliesst unm ittelbar an den Bruchwaldsaum an. vielfa ltlässt sich erahnen, wenn H. Tanner in seiner im Jahre 191 3 veröffentlicht en Bestandesauf nahme schreibt, dass wir hier eine Gegend hätten, welche auch in pfl anzengeog raphischer Hinsicht zu den interessantesten unseres Kantons gehöre (Tanner 19 13, 183). So trafTarmer noch ausgedehnt vorhandene Seggemi eder und Schwirrg rasen an und führt unter 5 anderem über 30 als G lazialrelikte bezeichnete Arten auf . Di e heutige Ufervegetation wird geprägt durch einen relati v schmalen Bruchwa ldsaum (A bb. 6), der sich nur im Seegraben und am Südwestufer des Hüttwilersees etwas in di e Fläc he ausdehnt. Der Baum- und Strauchgürte l geht im wesentlichen auf e in Aufforstungs prog ramm nach der Seespi egelabsenkun g in den vierziger Jahren zurück und bildet heute einen relativ artenreichen Bestand. Dieser wird dominiert von Erle (A inus glutinosa) . Zahlreich vertreten sind zudem Föhre (Pinus silvestris) und Birke (Betula pendula). Die ehemals vorhandenen Sumpf- und Ri edpflanzengese llschaften konnten sich nur noch an wenigen Stellen halten, so dass heute die naturfe rnen, als Kulturl and genutzten Fläc hen bi s an den Bruchwa ldsa um stossen. So fehlen auch die ausserhalb des heutigen Bruchwaldgürtels zu erwartenden fe uchten Waldgese ll schaften mit Erle, Esche, Eiche, Ulme und Ha inbuche gänzli ch (Rösch 1983, 13). Di e heute nur noch aufflachgründigen Böden vorhandenen Waldreste, ausserhalb des G rund wassereinflus ses, werden von der Buche dominiert 6 . darstellten. Während die Verluste an Feuchtbodeng ebi eten durch di e Me lioration in den vierziger Jahren recht gut bekannt sind, können di e Korrektionen des letzten Jahrhunderts in ihren Ausmassen und Ausw irkungen nur schwer abgeschätzt we rden. Noch schwieriger ist zu beantworten, inwiewe it vo r allem durch den industriell betriebenen Torfabbau von 19 18 - 1922 und nach 1943 Reste vo n prähi storischen Ufersiedlungen zerstört wo rden und somit verloren gegangen sind . Werfen wir einen Bli ck auf die Besitz- und Rechtsverhä ltni sse im ausgehenden Mittelalter und in der früh en Neuze it, so wird sehr schnell klar, dass diese Seengebiete in erster Lin ie der Fischnutzung wegen vo n Interesse waren. In sbesondere das Kartäuserklos ter lttingen, das se it 1466 neben dem Nussbaumersee 8 auch den Hasensee zu se inen Besitzungen zähl en konnte, wa r auf N utzung und Wahrung der Fischgründe aus. Dies zeigt sich schon darin, dass das Kl oster auf der kl einen Insel im Nussbaumersee ein Fischerhaus mit e ige ns bestimmtem Fi scher unterhielt (S. 188 ff.). 5 Neuere pfl anzensoz io logische Aufna hme in Eser, P. u. Nöthi ger, M. ( 1992) Die Nussbaumerseen : Inventar, Bed ro hung und Mögli chkeiten zur 6 7 8 Arrond ierung und Renaturierung eines Flachmoorgebie tes. Ungedr. Dipl omarbei t ETH Zürich. Weitere Li teratur zu Vegetation und Fauna der Hüttw il erseen: Beerli, P. ( 1985) Amphib ieninventar des Kanto ns Thurgau (198 1- 1983). M it t. Thurg. Naturf. Ges . 46, 1985, 7- 52. Heige l, A. u. Scheidegger R. (1979) Limnologische Untersuchunge n des Hüttwil er-, Nussbaumer-, Hasen- un d S ichelsees 1976 bis 1979. Mitt. Thurg. Naturf. Ges. 43, 1979, 83 - 103. Wir stützen un s in erster Linie aufdie Arbeit von Hagen 1986 ab. Daneben werden nicht näher bezeichnete Q ue ll en aus den Archiven von Forstamt TG und Meliorationsamt TG herangezogen. Zur Geschich te des Sees und sei ner Besit zer siehe Früh 1995, 77- 98. 16 Das Seebach tat, Landschafi und Geschichte . \Jrfr6o•ifnL. 3 t t i g 11 Abb. 7: Karte vo n Pater Procurator Josephus Wec h aus dem Hüttwiler Urbar von 1743 . Aus dem Urbar von Hüttwil en 9 entnehmen wir, dass das Kloster ein Fahrrecht durch den Hüttwilersee besass, damit die lttinger Fischer vom Nussbaumersee in den Hasensee gelangen konnten . Di eses Recht muss nun im 16. und 17. Jahrhundert gelegentlich zu Streitigkeiten mit den Besitzern des Hüttwilersees, den Herren von Steinegg, geführt haben. So lche Nachri chten sind in unserem Zusammenhang nicht ganz uninteressant, zeigen sie doch unter anderem, welche Bedeutung der Offenhaltung der Wasserwege beigemessen wurde und lasse n somit erahnen, w ie es um die Passierbarkeit der Uferrandgebiete stand . Weiter hören wir von gelegentlichen Auseinandersetzungen des Klosters mit den umliegenden Gemeinden, die Besitzer der ausgedehnten Moor- und Ri edgebiete waren. Im wesentl ichen ging es dabei darum, dass die Anstösser verpflichtet waren, die Seegräben offen zu halten, um die Gefahr vo n Überschwemmungen während der Sommerzei t zu ve rringern . Dabei dürfte es dem Kloster primär um den Fischbestand gegangen sein , indem nämlich beispielsweise - wie ein längerer Streit zwischen dem Prior vo n lttingen und N ussbaumen im Jahre 15 19 illustriert - «ettlich der umli egenden Gemeinden standen, wurden im Sinne vo n Allmenden seit j eher als Streuwiesen und Weiden genutzt, was im Fl urnamenschatz, der sich teils bis heute erhalte n konnte, se inen Niederschl ag gefunden hat. Im I 7. Jahrhundert scheint teilwe ise eine Parze lii erung dieser Riedgebi ete aufgekommen zu se in (Hage n 1986, 5 1). Di e ursprüngli che Nutzungsform änderte sich im Verlaufe des 18. Jahrhunderts, indem a ls Folge der genere ll en Brennholzverknappung und zwecks Düngergewinnung die Torfnutzung hinzukam. Nach C. Hage n soll im Jahre 1742 der Torfabbau eingesetzt haben. Di es dürfte kaum Zufall se in , sondern wohl damit zusammenhängen, dass in diesem Jahre der Zürcher Heinrich Füessli das Amt des Obervogtes von Pfy n antrat. Füessli , ein Freund vo n Joh. Jak. Scheuchzer, der se inerseits di e Zürcher Landbevö lkerung nac h etwelchem Widerstand vo n der Nützlichkeit der Torfgewinnung überzeugen konnte, begann in seinem neuen Wirkungsgebiet sofort den Tor·fabbau zu propagieren. Joh. Konrad Fäsi weiss in seiner «Geschichte der Landgrafschaft Thurgau» darüber folgendes zu berichten: «lhro Hochwürden Ht: Pater Prior in der jn der Gemaind karpffen, die zu sommers ziten vsser des gotzhus See jn das riet geschwummen sigen , gefangen, geschlagen vnd hingetragen habend» (Yögeli 1958 , 69). Das Gebiet Chartaus zu lttingen, der Herr von Behr aufseinem Freisitz im Hertier nahe bei Constanz und der verstorbene Verwalter der Comm endery Tobel waren diejen igen, welche diese Fuchtbare Anweisung gar bald in Ausübung brachten. Von diesen drei wo/gelegenen Orten wurde die Grabung und zwischen ussbaumer- und Hüttwi lersee muss also noch im 16. Jahrhundert weitgehend vers umpft gewesen und bei sa isonalen Hochwassern überschwemmt worden se in . Di e verlandeten Seengebiete, die, wie bereits erwä hnt, im Bes itze • Lehen-Buch oder Urbarium über die Gemeindt Hüt twe ilen , Staatsarchi v TG , 7'42 '45. 17 Das Seebachtal, Landschafi und Geschichte grosse. Nutzbarkeil des Torfs in das ga nze Land ausgebrei/e /»10. In diesen Jahrzehnten dürften somit die ersten g rösse- ren künstlichen Eingriffe in Richtung Trockenl egung erfo lgt se in, inderr\ nämli ch Torfab bau eine vo rgäng ige Entwässerung der zu nutzenden Gebiete voraussetzt. Auf dem Detail plan vo n 1743 im Hüttwiler Urbar (A bb. 7), auf den im Fol genden noch näher eingegangen we rden muss, sind um den Nussbaumersee und im Bereich der Seegräben, den Verbindungskanälen der drei Seen, bogenfcirmi ge Entwässerungsgräben ve rzeichnet, die sehr wa hrschei nli ch mit dem ei nsetzenden Torfs ti ch in Verbindung zu bringen sind . Jedenfall s erscheinen sie a uf der Gyger Karte aus der zweiten Hä lfte des 17. Jahrhunderts noch nicht. Das schon erwähnte kartographi sche Werk über die Herrschaft lttingen vo n Procurato r Pater Josephus Wech 11 bietet die ausgezeichnete Möglichkeit, di e Ausdehnung der Sumpfund Ri edgebi ete im 18. Jahrhundert nachzuzeiclmen. Mit dem Grundriss der Hüttw il erseen im «Lehen-Buch oder Urbarium über di e Gemeindt Hüttweil en» aus dem Jahr 1743 12 (A bb. 7) und einem isolierten Plan über «Die gantze Gemeindt Hüttweilen», ebenfa ll s von 1743 , sind die Feuchtgebi ete der gesamten Seenlandschaft und des oberen Seebachs im Detail zu erfassen. In Abb. 8 sind die Aufnahmen Wechs auf di e moderne Landeskarte umge legt wo rden. Der erste wirklich grosse Eingriff in di e Moorlandschaft der Hüttwil erseen erfolgte in den Jahren 1857- 62 und ist im we i- teren Sinne mit der Moderni sierung der thurgaui schen Landwirtschaft um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Verbindung zu bringen. Im Jahrzehnt vo r der Jahrhundertmitte w urden in ve rschiedenen Regionen des Kantons zwecks Ertragss teigerung erste grössere Bodenentwässe rungen durchgeführt. Die guten Erfo lge, der Einsatz des «Landwirtschaftlichen Vereins» und nicht zuletzt das neue Flurgesetz vo n 1854 13 führten im ganzen Kanton zu einer regen Drainagetäti gkeit (s iehe dazu Kopp 1865 , 105 ff.) . Di ese mac hte auch nicht vor den Torfmooren halt, brachte doch deren Entwässerung neben dem Gewinn vo n Kulturl and auch noch den Vorteil mit sich, die Torfl ager in ihrer vollen Mächtigkeit ausbeuten zu können. So ist es nicht weiter erstaunlich, dass in di ese n Jahren e ine erhebliche Zahl kleinerer und g rösserer Sumpf- und Moorgebiete der «segensreichen» Trockenlegung zum Opfer fi e len. Zu den g rösseren Unternehmen di eser Art zä hlten etwa die «Entsumpfung des Laucheta Ies» ( 186 1- 63) und die schon anges prochene Seebach-Korrektion in den Jahren Das dritte Haupt stuk. Von der Grabun g un d Brennung des Torfs. TB 24, 1884, 9 ff. 11 Zu Leben und Werk von Wech siehe Dittmann , G., Fröme lt, H. , Früh, M., Guiso lan, M. u. Nyffenegger, E. ( 1986) lttingen zur Ze it des P. Procurato r Josephu s Wech. lttinger Schriftenre ihe 2. Kreuz lingen; Fröme lt , H. ( 1984) Die thurgauisc hen Kataster- und Herrsc haftspläne des 18. Jahrhunderts. " Siehe Anmerku ng 9. 13 Das Flurgesetz von 1854 beendet di e mitte la lt erli che Dreifelderw irtsc haft und deren Flurzwang. 10 Abb. 8: Ehemali ge Sumpf- und Riedgebiete vor der Seebach-Korrek ti on von 1857- 62 ( Landeskarte I : 25000, Blatt 1052 u. I053 ; rep roduziert mit Bew illig ung des Bundesa mtes fiir Landestopogaphi e vom 15.04.1998). 18 1857 bi s 1862. Letztere beschränkte sich keineswegs, wie die Bezeichnung glauben mac hen lässt, auf Korrektionen des Seebaches, sondern beinhaltete neben Begradigung und Abti efen der Verbinungskanäle zwischen den drei Seen auch grassflächige Drainagen. Kopp erwähnt immerhin Kanalbauten in ei ner Gesamtlänge von 12 500 Fuss, was gegen 4000 Laufmetern entspricht (Kopp 1865 , 126). Welche Gebiete und in welchem Ausmasse diese durch zusätzli che Drains trockengefallen sind, lässt sich heute nur noch indirekt erschliessen. Interessant sind diesbezügli ch Bemerkungen von Früh und Schröter, welche die Moorgebiete der Hüttwi lerseen im Mai 1892 besuchten und ei ngehender beschrieben. So bezeichnen sie das nördli ch des Seegrabens gelegene «Gemeinderied» von Nussbaumen als grösstenteils zu Futterwiesen melioriert (Früh u. Schröter 1904, 498). Offen bleibt di e Frage, wie stark an lässlich dieser Korrektion durch Abtiefung der Abflussschwe lle des Seebaches und der Verbindungskanä le di e Seespiegel gesenkt werden konnten . 1m Vergleich zur zweiten Absenkung mag sie unerheblich gewesen sein, ni cht aber in ihren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt. Früh und Schröter bemerken daz u: «Die Moore wachsen sehr wenig, erscheinen als relativ trockene Streugebiete» (Früh u. Schröter 1904, 500). Bere its 189 1, dreissig Jahre nach erfolgter Korrektion, gelangte die «vereinigte Flurkommi ssion Üsslingen-Hüttwilen» an den thurgaui schen Regierungsrat mit dem Gesuch einer erneuten, teilwe isen Tieferlegung der Sohle des Verbindungskanals zwischen Nussbaumer- und Hüttwi lersee. Man spri cht von einem Übelstand, der sich bald nac h der Korrektion eingestellt und allmählich verschlimmert habe. Offensichtlich waren zwischen den beiden Seen als Folge der Austrocknung Sackungen des Torfes und dadurch eine erneute Versumpfung erfolgt. Die zunehmende Vernässung der ehemaligen Moorgebiete hat auch in den Nachträgen zum Topographi schen Atlas von 1883 (Blatt 53) ihren N iederschlag gefunden . So sind etwa in der Kartenausgabe von 1936 wieder deutlich grössere Sumpfgebiete südli ch des Nussbaumersees und östlich des Hasensees verzeichnet. Erste Anstösse für weitere umfangreiche Meliorationen, in Verbindung mit einer Güterzusammenlegung, gehen in die Zwischenkriegszeit zurück. Doch erst di e Lebensmittelknappheit des Zweiten Weltkrieges und die Verwirklichung des «Plan Wahlen» führten zur Inangri ffnahme des Werkes. So zwiespältig das ganze Unternehmen aus heutiger Sicht erscheint, so beeindruckend ist die speditive Durchführung. Dem abschliessenden Ausführungsbericht von 1950 entnehmen wir, dass Ende 1942 erste Vorarbeiten technischer Natur erfolgten, im Frühjahr 1943 die Plan- und Terrainaufnahmen durchgeführt wurden und im Sommer und Herbst die Projektbearbeitung erfol gte. Bereits im Frühling 1943 wurden erste Detaildrainagen ausgeführt. Ende des Jahres wurde auf einer Länge von 2600 m der Seebach ca. I ,4 m abgetieft. Diese Arbeiten waren im April 1944 abgeschlossen. Im Sommer und Herbst wurden der Seegraben, di e Verbindung von Nussbaumer- und Hüttwilersee, tiefergelegt und gleichzeiti g die ansebliessenden Gebiete drainiert. Im Frühjahr 1945 waren mit Ausnahme kleiner Randgebiete und eines Teil s des Buch er Riedes, das noch als Auslegeland für abgebauten Torf Das Seebachta/, Landschafi und Geschichte benötigt wurde, die Entwässerungsarbeiten abgeschlossen. Nach kl eineren Korrektionen an Zuflüssen, nach Neubepfl anzung der Seeufer und nac h erfolgter Güterzusammen legung der drei Gemeinden Hüttwilen, Ürschhausen und Buch war das gesamte Meliorationswerk im Jahre 1949 beendet. Die Melioration vo n 1943 /45 umfasste eine gesamte Entwässerungsfl äc he vo n 2 13 ha. Davon wurden rund 150 ha ehemalige Streu- und Sumpffläche für die ackerbauliche Nutzung erschl ossen und 37 ha zu Nasswiesen draini ert . Mehrere tiefliegende, kleine Teilgebiete vo n rund 20 ha konnten ni cht oder nicht voll ständig entwässert werden. Insgesamt wurden 9 1400 Laufmeter Drai nage leitungen verlegt. Die Tieferlegung des Seebaches und die Abti efung der Verbindungskanäleerforderte rund 37 000 m 3 Erdaushub. N icht zuletzt verdient auch di e Tatsache der Erwähnung, dass 15,5 ha Ri edgehölz und Hecken gerodet wurden. Die Melioration des Seebachtales galt nach Abschluss der Arbeiten a ls vo ller Erfolg und liess in den Hintergrund treten, dass dem Projekt vor allem seitens der Kreise von Natur- und Landschaftsschutz von Beginn weg te ils hefti ger Widerstand entgegengebracht wurde (siehe dazu Hage n 1986, 52 ff.). Es wäre sicher falsch zu behaupten, der thurgauische Regierungsrat hätte die kriti schen und warnenden Stimmen gegen eine Seeabsenkung ni cht ernst genommen, eher zutreffend dürfte se in, dass er die Auswirkungen einer solchen nicht abschätzen konnte. Als eine dieser Auswirkungen muss die wiederkehrende Versumpfung der meliorierten Gebiete bezeichnet werden. A ls Folge e iner erhöhten Sauerstoffzufuhr der trockengefa llenen Moorgebiete, begünstigt noch durch die Bodenbew irtschaftung, setzte ein starker biochemi scher Torfabbau ein . Di eser aerobe Abbau führte ei nerse its zu allmählichen Torfsackungen und andererseits zur Freisetzung grosser Nitratmengen, die heute die drei Seen ernsthaft gefährde n. Nicht uninteressant ist die Feststellung im bereits zitierten Ausführungsbericht von 1950: «Bemerkenswert sind alsdann die starken Sackungen in den Torfgebieten. Sie diirjien heute, 5- 6 Jahre nach Absenkung des Grundwasserspiegels 50 - 80 cm erreichen und noch nicht ganz zum Abschluss gekomm en sein.» Diese Sackungen, die insbesondere zwischen N ussbaum erund Hüttwil ersee örtlich heute deutlich mehr als einen Meter betragen, haben erneut zur Vernässung geführt (Abb. II ). Hagen schätzt, dass etwa 60 ha des dama ls meliorierten Gebietes zu versinken drohen (Hagen 1986, 56). ach Rimathe und Wohnlich ( 1989) dü rften die Torfsackungen se it dem 18. Jahrhundert weiträumig rund 2m betragen haben. Wir haben eingangs di eses Kapitel s die Frage aufgeworfen, inwieweit die beiden Meliorationen und die in der Folge verstärkte Torfnutzung Auswirkungen auf die prähistorischen Siedlungsreste gehabt haben können. In diesem Zusammenhang haben wir zwe i verschiedene Siedlungslagen zu unterscheiden. Zum einen haben wir es mit Sied lungen oder Siedlungsresten in den Verlandungszonen zu tun . Dies sind jene Gebiete, die zwischen Nussbaumer- und Hüttw ilersee, südlich und östli ch des Hüttwil ersees und um den Hasensee li egen. Hi er sind mögliche Siedlungsreste in der Folge des späteren Verlandungsprozesses vo n teils starken Torflagen überdeckt worden und liegen heute nicht mehr am eigentlichen Das Seebach tat, Landschaft und Geschichte Abb. 9: Nach der Absenkung des Hüttwi lersees 1945. Der ehemali ge, jetzt trockengelegte Seeboden im Bereich des Badeplatzes Hiittwi len (Foto: Meliorat ionsamt TG). Abb. 10: ach der Absenkung des Nussbaumersees 1945. Die ehemalige Wasserl ini e ist entlang der Schilfgürtel gut zu erkennen (Foto: Meliorationsamt TG). Seeufer. Aufg rund der a llerdings spärli chen Hinwe ise wissen wir, dass die Bedeckung bi s gegen 2 m betrage n haben kann und somit die Siedlungsreste in den ve rgangeneo Jahrtausenden hervorrage nden Erhaltungsbeding ungen ausgesetzt gewesen se in müssen. Selbst die Grund wasserspiege labsenkung im Zweiten Weltkrieg dürften sie kaum aus dem Nasszonenbereich herausgebracht haben. Dennoch ist es gerade di ese zwe ite Meli orati on, die sich sehr verhängn isvo ll ausgew irkt hat. Nicht die Absenkung se lbst, sondern der Umstand, dass dadurch grassfl ächig maschinell betriebener Torfabbau auch in ufe rnahen Gebi eten bi s in tiefe Lage n mögli ch geworden war, ist entscheidend . Neben der privaten Nutzung in Form kl einerer und grösserer Torfs tiche nämli ch, wurde die industrie ll e Ausbeutung in grossem Stil e im westlichen Teil des Gemeinderiedes vo n Ürschhausen und im Bürgerri ed der Gemeinde Buch betrieben. Aufg rund der vo rhandenen Pl anunterlage n ist die wä hrend der Kriegsj ahre a llein im Bürgerried abgebaute Fl äc he auf über 7 Hektaren zu ve ranschl age n. Dabei ist aus archäologischer Sicht vo n Tragwe ite, dass die Torfl age n weni gstens parti ell bis auf die anstehende Seekreide abgetragen und somit ehema li ge Sied- 19 lungshorizonte vö lli g zerstört wurden. Dass bei diesen Arbeiten archäo logische Funde gemac ht wurden, steht ausser Zwe ifel. Erhi elt das Thurga ui sche Museum überhaupt Kenntni s davon, so geschah dies über Umwege, meist nac h der Zerstörung der Fundstell e. Als eindrucksvo ll es Beispie l mag der Fund eines Einbaumes im Bürgerried im Jahre 1943 ge lten (S. 256), der vo n einem dort anwesenden Passa nten gemeldet wurde. Anders liegen die Verhältni sse bei den höher gelegenen Uferrandsiedlungen am Nussbaumersee, di e nac h ihrer Auflassung nicht oder nur parti ell übertorft wo rden sind und somit kaum e ine Bedeckung erfahren haben. Im Gegensatz zu den Siedlungsplätzen in den Verlandungsgebieten um den Hüttwilersee, sind so di e beiden Bronzeze itstati onen auf der Halbinsel «Honm und auf der Landz unge «Moos» direkt vo n der Seespiege labsenkung betroffen worden. Wenigstens für di e Siedlung auf der Halbinsel wissen w ir, dass sie sich über eine Moränenrippe und di e randlieh aufli egende Torfl age erstreckt. Vor 1945 war die Halbin se l zwar ni cht überflutet, galt aber des höheren Wasserstandes wegen als Feuchtge bi et und wa r bi s dahin nur als Stre uwiese nutzbar. Di e Kapillarwirkung des Torfes hatte offensichtlich ausgereicht, dass dieser konstant feucht blieb und sich die daraufli egenden organi schen Siedlungsreste erha lten konnten. Mit der Tieferl egung der Seen gelangte prakti sch di e gesamte, ehema ls überbaute Torfl age aus dem Grundwassersp iegelbereich und f iel trocke n. Der Wegfa ll der konstanten Feuchtigkeit fü hrte dazu, dass nach 1945 ein Zerfall der organischen Reste e insetzte, der sich in der Fo lge noch beschleun igte. Der Substanzverlust der letzten Jahrzehnte kann dank einer Sondierung im Jahre 1970 rec ht deutlich abge lesen we rden. Damals scheinen, nac h der vorhandenen G rabungsdokumentati on zu schli essen, Konstruktionshölzer der einsti gen Hausböden noch eini germassen intakt gewesen zu se in. 1985, fü nfze hn Jahre später, zeigte die Überprüfung des Erhaltungszustandes am g leichen O rte, dass dieselben Bauhö lzer mittl erweile weitgehend vermodert wa ren. Weiter ste llt sich auch di e Frage, wie sich di e Absenkung der Seespi egel im Zweiten Weltkri eg auf die heute noch im wasserbedeckten Strandpl attenbereich li egenden Siedlungsreste ausgewirkt hat. Auf einen negati ve n Aspekt hat indirekt schon Hage n hingewiesen : «Das Fehlen der Flachwasserzone (Wysse) führt dazu, dass die Seetiefe (Halde) unmillelbar am Ufer beginnt. Die Ufer sind deshalb steil, wenig stabil und abbruchgefährdet.» (Hage n 1986, 57). Diese Festste llung ka nn nac h unseren Beobachtungen vo llum Hing lich bestäti gt werden und gil t vor allem fü r den Hüttw ilersee. Insbesondere am Ausflu ss des Sees, do rt wo schon Kell er-Tarnu zzer aufgrund vo n Scherbenfunde n und freigespülten Pfa hlresten eine neolithi sche Stati on ve rmutete (Jb SGU 1948, 32; dazu S. 186), sind diese Uferab brüche augenfä llig. Unterhöhlung de r Ufer und sporadische, we nn auch nur kleine Abbrüche, fuh ren zum allmählichen Rückgang des fes tigenden Schil fgürtels und geben den Seegrund der Erosion frei. Etwas anders ist die Situation in der neo lithi sc hen Stati on im Nussbaumersee. Hier, im Umkreis der kleinen Insel, musste fes tgestellt we rde n, dass in den vergangeneo Jahrzehnten 20 Das Seebachtal. Landschafi und Geschichte der Ur-Hüttwilersee längst ni cht mehr bestand, li egen keine gesicherten Funde vo r. A rchäologisch wird jene Epoche als letzte jungpaläo lithi sche Zeitstufe mit dem Begri ff Spätmagdalenien beze ichnet. Es ist die Ze it der späteisze itlichen Rentierjäger, deren Hinterl assenschaft näc hstge legen im Kess lerloch bei Thayngen SH nac hgewi esen ist 15 Di e früh esten, wirklich einde utigen Belege mensc hli cher Präse nz im Seebac htal stammen aus den ersten Jahrtause nden der Nacheiszeit (s iehe Leuzinger, S. 28 ff.) Die Mittelsteinzeit (ca. 9000 bis 5300 v. Clu:) Abb. II : Sackungen in den trockengefallenen Torfgeb ieten. Heute freili egendes Wurzelwerk einzelner Bä ume illustriert den Torfschwund während der letzten Jahrzehnte. eine mächtige Kulturschichtlage einer Pfy ner Si edlungsphase freige legt und über weite Teil e gar abgetrage n worden ist. Obwohl auch am Inselrand Abbrüche erfolgen 1\ kann die auf eine leichte Grundströmung zurückzufUhrende Erosion ni cht di esem Umstand angelastet werden, da sie nicht nur in unmittelbarer Ufernähe, sondern vor allem im tieferen Wasser und dort in ve rmehrtem Masse erfolgt ist. Da kaum anzunehmen ist, dass diese Strömung erst nac h Absenkung des Seespiege ls aufgetreten ist, müssen andere Ursac hen in Betrac ht gezogen we rden. Anlässlich unserer Untersuchungen konnten wir feststellen, dass di e heutigen Erosionsbereiche eine starke Durchwurze lung vo n rezenten, abgestorbenen Schilf- und anderen Wasse rpflanzen aufweisen. Offenbar hat die zunehmende Eutrophi erung in den ti eferen Lagen des Sees zu Sauerstoffarmut und damit zu einem Absterben di eser Pfl anzengese ll schaften geführt. Durch den Verlust der ehemals schützenden Pflanzendecke wurde di e hochliegende Kulturschichtl age, die wahrscheinlich nur von einer dünnen Seekreideschi cht überlage rt wa r, der Zerstörung ausgesetzt. Zusammenfasse nd kann festgehalten we rden, dass Seespi egelabsenkung, Trockenlegung we iter Gebi ete und Torfausbeutung die prähi stori schen Siedlungsreste und Fundstellen in einem A usmass tangiert haben müssen, welches nur schwer abschätzbar ist. Die nacheisze itliche Seenl andschaft muss ftir den mesolithi schen oder mittelsteinzeitlichen Jäger, damals noch ausschliess lich Wildbeuterund Nomade, idea le Voraussetzungen geboten haben 16 • Di e unterschiedlichen Lebensräume im kleinen Talge bi et dürften hervo rrage nde Bedingungen ftir die Nahrungsbeschaffung ermögli cht haben. ln den iederungen traf der Jäger und Sammler auf fi schreiche Gewässer, ausgedehnte Sumpf- und Moorgebi ete sowi e li chte A uenwälder mit Birke, Erle, Hase l und Esche . ln den Hanglage n wird der Auenwa ld recht schne ll in einen geschlossenen Urwald übergegangen se in , der sich aus E ichen, Linden, Ulmen, Ahorn und Hase l zusammensetzte und der in der Folge zunehmend vo n der Linde dominiert w urde (Haas u. Hadorn , S.242,1 Rösch 995 , 4 8 ff.). Wir dürfen davo n ausgehen, dass hier auf engstem Raum nahezu die gesamte Palette der nacheiszeitlichen Fauna ve rtreten war. Beherrscht wurde di e nacheiszeitliche Tierwe lt vo m Rothirsch (Cervus elaphus), und dieser dürfte, wi e Befunde in anderen meso lithi sc hen 2.4. Ur- und Frühgeschichte im Überblick Di e Frage, wann denn der Mensch erstmals das Seebachtal betreten hat, wird wohl ni e beantwortet we rden können. Hat er di es vor oder zu Beginn der letzten Eisze it (rund 100 000 Jahre vor he ute) schon getan, was keineswegs auszuschli essen ist, so dürften Funde einer solch frühen Begehung aber äusserst unwa hrsc heinlich se in . Die G letschervo rstösse des Frühw ürms und die damit verbundenen Erosionen und Schotterabl age rungen hätten all fä llige Reste etwa von Freiland-Lagerpl ätzen überfahren bzw. unter sich beg raben. Auch aus der Zeit des Spätg lazials (rund 15 000 Jahre vo r heute) , als di e G letscher bereits wieder inneralpine Stände einnahmen, das Seebachtal also wieder freigege ben war und Abb. 12: Mittelsteinze itliche Si lexartefakte, einst Geräte und Geschosseinsätze. " Sc hon Joh . Konrad Freienmuth , thu rga uischer Reg ierungsrat, we ist 18 19 auf abbriichi ge und unterspülte Ufer des Nussba umersees hin (T B 33, 1893, 35 f.). " Siehe dazu: Heierli, J. ( 1907) Das Kess lerl oc h bei Thayngen. Neue Denksehr. d. Sc hweiz. Naru rforsch. Ges. 43, Zürich; Guyan, W. U. ( 1986) Thayngen. Menschen und Landschaft im Z Wandel der eiten. Thayngen; Neue Untersuchungen am Kess lerloch bei Thayngen/SH. Anti qua 17. Basel, 1988. 16 Zumneuesten Stand der Forschung in der Sc hweiz siehe: SPM I ( 1993 ) Di e Schweiz vom Paläo li thikum bis zum frühen Mittelalter. Paläolith ikum und Mesolithikum . Basel. 21 Das Seebachtat. Landschaji und Geschichte Stati onen nahe legen, auch das Hauptjagdwild dargestellt haben. Wildschwein , Reh, Biber, Ur und Wi sent schei nen ebenfall s relativ stark bejagt wo rden zu se in . ln unserem Falle ist es naheli ege nd anzunehmen, dass auch Kl einti eren wi e Vöge ln, Reptilien, Amphibi en und Krebsen ein recht hoher Stellenwe rt unter den tieri schen Eiweissli eferanten zukam. Bis heute kennen wir gegen e in Dutzend Fundplätze, vo n denen ac ht mit Sicherheit meso lithi sch sind, di e sich kranzartig um die drei Seen reihen (Abb. 23; S. 30 ff.). Da die Fundstell en ausschli ess li ch auf Kulturlandge bi eten li egen, die momentan beackert we rden, können wir davon ausgehen, dass bi sher nur ein kl einer Teil der tatsächlich vo rhandenen Stati onen entdeckt wo rden ist 17 Bei den durch den Pflug an di e Oberfläc he gelangten Funden handelt es sich um Sil ex-oder Feuersteinartefakte (A bb. l 2), in erster Linie Produkti onsabfäll e. Eigentliche Gerätetypen und die charakteristi schen, als Ein sätze ftir Waffen anzusprechenden Mikrolithen 18 sind nicht sehr zahlre ich (s iehe S. 29). Dass andere Fundkategorien wie Holz, Gewe ih und Knochen fehlen, ist ledig lich e ine Frage der Erhaltungsbedin gungen. Die noch schm ale Materialbas is erl aubt bi s anhin keine schlüssigen A ussagen über die ze itliche Be legung der einzelnen Fundpl ätze. A ufgrund typo logischer Merkmale am Gesamtmate ria l kann davo n ausgegangen werden, dass di e Bege hung eher in einer frühen Phase des Meso lithikums erfo lgte (Borea l/ frühes Atlantikum, ca. 8000 bi s ca . 6500 v. Chr. ; siehe dazu Leuzinger, S. 43 ). Be i diesen Fundstellen handelt es sich um ehemalige Standplätze, Orte also, an denen unsere mittelsteinzeitlichen Jäge r ihre Ze ltlager aufgesc hlage n haben. Wir können uns vorste llen, dass so lche Jäge rsippen über längere Ze it an Ort blieben, bi s sich das Jagdwild auf di e Gepflogenheiten der Jäger eingeste llt hatte und nicht mehr so einfach zu erbeuten war. Di es zwang zum A uswe ichen in andere Jagdg ründe, um dann vielleicht später wieder an den alten Ort zurückzukehren. Je nac h Grösse der Jagdgebiete dieser Menschen ist auch denkbar, dass a ls Folge e iner all zu intensive n Bej ag ung eines Reviers der Wildbestand dezimiert w urde und deshalb zum Weite rz iehen zwang . Letzteres würde dann aber doch eine gewisse Sesshafti gkeit über mehrere Jahre oder aber eine Revierbejagung in rascher Folge vo raussetzen (Stampfli 1979 , 104 ff.). Hinweise zur Kl ärung so lcher Frage n wä ren nur über di e Nahrungsabfalle möglich, die in unserem Fa ll e leider ve rga ngen sind . So könnte etwa di e Z usamm ensetzu ng des Knochen- und Geweihmaterial s Au fsc hluss über Jagdze iten und Veränderungen im Wildbestand ge ben. Die Jungsteinzeit (ca. 5300 bis 2200 v. Clu:) Der Überga ng vo m Jäge r und Samml er zum Ac kerbauer und Viehzüchter, der Wechsel also vo n aneignender zu produzierender Wirtschaftsfonn , stellt zweifelsohne den entsche idendsten Ein schnitt in der Mensc hheitsgeschichte dar. Di eser Wandel, die sogenannte Neolithi sierung, nahm vor mehr als 10 000 Jahre n v. Chr. im Vorderen Ori ent seinen A nfa ng und ste llt e inen Jahrtausende dauernden Prozess dar. Er Abb. 13: Gefassense mbl e der Pfynerk ultur ( I. Hälfte des 4. Jts. v. Chr.) aus dem Nussba umersee. beinha ltet di e sukzess ive Kulti vati on wilder Getreide- und Gemüsearten, d ie Domestikation der Haustiere, Sesshaftigkeit und Lebenswe ise in Dorf- und Stadtsiedlungen, di e Anwe ndung des Steinschli ffs sowie das Aufkommen der Keramikherstellung 19 • Die A usbreitung oder Vermittlung di eser neuen Errunge nschaften erfo lgte über di e Türke i zum Balkan, vo n dort einerseits den tiefgründige n Ac kerböden der Donaul änder, andererse its der Mittelmeerküste entl angziehend, nac h Westeuro pa. Di e heutige ordostschwe iz lag im Einflussbereich des donaul ändi schen Ausbreitungsweg es . So we ni g uns di e genauen Vorgänge der Neo lithi sierung im Ursprungsge biet bekannt sind, so we nig wissen wir, wie und wann genau sich im einzelnen der Übergang vom Mesolithikum zum Neolithikum bei uns abgespi e lt hat. Fest steht, dass bereits um di e Mitte des 6. Jahrtausends eine vollneo lithisierte Bevölkerung in den fruchtbaren Lössgebi eten des mittleren und unteren Neckars siedelte. Schon in der zweiten Hälfte des 6. Jahrtausends sind mehrere Siedlungen im Hegau nac hgewiesen. Ein Fundpunkt li egt gar in unmittelbare r Nähe des Bodensees, am Rande der ve rlandeten Rado lfze ller Bucht (Schlichtherl e, 1990; 137 ff. ; Dieckmann, 1990, 157 ff.). Dieser Sachve rha lt ist des halb besonders interessant, we il nac h heutigem Kenntni sstand eine Bes iedlung der eigentli chen Bodensee ufer erst zu Beginn des 4. Jahrtausends erfolgte. Dennoch treten immer wieder in Fundinve ntaren der Feuchtbodensied lungen des 4. Jahrtausends ältere Einze lfu nde auf. Wie di ese zu interp re ti eren sind, bl eibt einstweil en o ffe n. Entweder sind es Streufunde einer Begehung noch unbes iedelter Gebiete oder aber es sind Be lege einer Siedlungstäti gkeit in näc hster Nä he der späteren Ufe rund Moorsiedlungen , aber auf minerali schen Böden (Schlichtherl e, 1990, 138). Genau di ese Frage stellt sich auch zum Siedlungsbeginn im Seebac htaL Die ältesten der bi s anhin gefund enen neo lithi schen Siedlungsreste li egen im Nussbaumersee und gehören ins 39 . Jahrhundert v. C hr. Der älte17 18 19 Ihre Entdeckung verda nken wi r grösstenteils Ruedi Miche l, Li ttau LU. Kleinste. oft nur zcntimetergrosse Kli ngenfragmente als Harpunen- oder Speerbewehrung in Serie gesc häftet. Einen guten Überbli ck verschafft Höneisen, M. ( 1990) Vom Jäger zum Bauern : Di e neo lithische (R)Evolution; Die Ausbreitung frü hester bäuerlicher Kultur in Europa. in: Di e ersten Bauern 2. Zürich. 22 ste neo lithi sche Fund aber, ebenfall s aus dem Nussbaumersee stammend, ist ein sogenannter Schuhl eistenkeil und dati ert ins 5. Jahrtausend . Schuhleistenkeile sind geschliffene Felsgesteinklingen und als quergeschäftete Klingen eines Beiles oder einer Hacke typi sch für die Linearbandkeramische Kultur und deren Nachfolgegruppen. Nun stellt sich also die Frage, ob es sich bei diesem Fundstück um ein Gerät handelt, das ein mehr oder weniger zufällig anwesender Neolithiker aus dem nördlichen Bodenseegebiet Jahrhunderte vo r Siedlungsbeginn im Seebachtal ve rloren hat, oder aber, ob nicht in der Nähe des Nussbaumersees bereits im 5. Jahrtausend eine Siedlung vorhanden gewesen se in müsste. Letzteres muss angenommen werden, konnten doch Haas und Hadorn (s iehe S. 242) den Nachweis erbringen, dass um 4900 v. Chr. in Sedimentproben die ersten Getreidepollen auftreten (dazu auch Rösch 1983). Da Getreidepollen ni cht kilometerweit vom Wind verfrac htet werden können, muss bereits im frühen 5. Jahrtausend im oberen Seebachtal Ackerbau betri eben und gesiedelt worden sein . Die älteste, materiell fassbare Dorfsiedlung im Seebachtal li egt, wie bereits erwähnt, im Nussbaumersee, im Bereich der heutigen kl einen In sel (S . 59 ff.). Sie gehört der sogenannten Pfy ner Kultur an, benannt nach der thurgaui schen Fundstell e Pfyn-Breitenloo. Ihre Kulturschichtreste reichen bi s gut 4 m unter den gegenwärtigen Seespiegel und geben zu verstehen, dass zu Beginn des 4. Jahrtausends die Pege l unter 430 m ü. M. gelegen haben müssen. Der Nussbaumersee muss damals aus zwe i, vielleicht auch drei getrennten Becken bestanden haben. Aufgrund der dendrochrono logischen Dati erung wurden di e ältesten verwendeten Bauhö lzer um 3840 v. Chr. geschl age n. In der Folgezeit sind mehrere Schl agphase n, g leichzusetzen mit Neubau oder Ausbesserung, nachgew iesen. Die letzten dendrochronologisch gesicherten Bauaktivitäten müssen wenige Jahre nach 3700 v. C hr. erfol gt sein . Ob diese mit der Schlussphase der Pfyner Siedlungstätigkeit g leichzusetzen sind, muss ein stweil en offen bl eiben. Immerhin liegen im dendrochronologisch ana lysierten Probenmateri al mehrere Hölzer vo r, deren Schlagjahr mögli cherweise auf 3582 v. Chr. fä llt. Da di e Jahrringabfolge bzw. die ermittelte Kurve zu kurz ist und somit keine abso lut gesicherte Datierung erlaubt, muss dieses Datum als unsicher betrachtet werden. Da di e dendrochronologischen Untersuchungen auf ein Minimum beschränkt blieben, kann noch ni cht schlüssig beurteilt we rden, ob und wiev iele zw ischenzeitli che Siedlungsunterbrüche vorliegen. Das Verlegen von Siedlungen nach vo rausgegangenen Neurodungen und ein zyklisches Wiederbeleben der a lten Siedlungsp lätze gilt ft.ir diese Epoche als sehr wahrscheinlich. Als Gründe für eine Aufgabe eines Siedlungsplatzes kommen Seespiegelanstiege und di e Auslaugung der Ackerböden in Frage. Mit recht grosser Wahrscheinlichkeit dürften im Seebachtal wenigstens zwe i weitere Siedlungen der Pfy ner Kultur ex istiert haben, wobe i uns deren genaue Zeitstellungen unbekannt sind . In einem Falle handelt es sich um e ine Station am Ausfluss des Hüttwil ersees (S . 186). Bereits K. Kell erTarnuzzer erwähnt im Jahre 1948 (JbSG U 39, 1948), dass bei Uferabbrüchen Pfahlreste zum Vorschein gekommen se ien Das Seebach tat, Landschaft und Geschichte und beschreibt die zu Gesicht bekommene Keramik als neolithi sch. Anl ässlich einer kleinen Sondierung 1990 konnte e in lehmiges Kulturschi chtpaket angeschnitten werden. Eine daraus entnommene Eichenprobe, möglicherweise vo n einem Bauholz stamm end, konnte unter Vorbehalt dendrochronologisch ins Jahr 3728 datiert werden 20 . Ein weiterer, wa hrscheinlich ebenfa lls pfy nerze itli cher Siedlungsp latz dürfte sich im Ürschhauserri ed, zwischen N ussbaumer- und Hüttwilersee gelegen, befunden haben (A bb. 23 1). Er dürfte weitgehend dem Torfabbau während des Zweiten We ltkrieges zum Opfer gefallen se in (S . 185). Was di e Sied lungstäti gke it am Nussbaumersee betrifft, so lässt sich nac h der Auflassung des Pfy ner Dorfes bi s in die bereits fortgeschrittene Bronzezeit keine Siedlung mehr fassen. Dies will aber nicht heissen, der See sei in der Zwischenzeit nie bewohnt gewesen oder gar aufgesucht worden. So sind etwa im Pfyner Siedlungsareal auch Keramikfunde gemac ht worden, die mit der Horgener Kultur (ca . 3300 bi s 2800 v. Chr.) in Verbindung gebrac ht werden müssen. Ein eigentlicher Hausstandort konnte in näc hster Nähe der Pfy ner Siedlungsstelle, auf der Halbinsel Horn , nachgew iesen werden. Di eser belegt, dass auch im dritten Jahrtausend am Nussbaumersee we ni gstens zeitweise gesiedelt wurde. Es hande lt sich dabei um die Reste eines G rubenhauses, das auf Bewohner der schnurkerami schen Kultur (ca . 2800 bi s 2500 v. Chr.) zurückgeht (S . 156 ff.). Die Bronzezeit (ca. 2200 bis 750 v. Cht:) Beim Betrac hten der archäologischen Fundsituation im Kanton Thurgau wird deutli ch, dass das obere Seebach tal auch für di e rund 1500 Jahre dauernde Epoche der Bronzeze it eine aussergewöhnliche Dichte aufwe ist, di es sowohl was Siedlungen als auch Einzelfunde anbelangt. Der älteste Einzelfund aus der Bronzeze it ist auch der rätse lhafteste. Es ist ei ne zwe ischneidige Kupferklinge, mit dem irreführenden Namen « Doppelaxt» belegt, di e im Jahre 1949 östli ch des Hüttw il ersees beim Seehof gefunden wurde (S. 257). Die Tatsache, dass wir nicht einma l sicher sind, ob das Fundstück mit bronzeze itli chen oder noch mit endneolithi sc hen Kulturen in Verbindung zu bringen ist, mag die Problematik des Übergangs vo n Steinzeit zu Bronzezeit ve rdeutli chen. Di e Methode der Dendrochronolog ie, also di e Möglichkeit der abso luten Datierung von Hölzern anband ihrer Jahrringabfo lge, hat in den letzten Jahren deutlich werden lassen, dass zwisc hen der Aufgabe der Ufers iedlungen im Endneolithikum und dem Wiederbeginn der Uferdörfer in der Bronzeze it eine wesentlich grössere Zeitlücke bestanden hat, als bi s dahin vermutet. Mit dem Abbrechen der Uferbes iedlung um di e Mitte des 3. Jahrtausends und der Wiederaufnahme im 19. Jh . v. Chr. li egt aufgrundfehl ender Bauhöl zer ei n Datierungsloch vo n rund 700 Jahren vor. Mit anderen Worten kennen wir weder die Siedlungen noch das Siedlungsmaterial 20 Unsichere Dati erung in fo lge zu kurzer Jahrrin gsequenz. Datierung durch das dendrochrono logi sche Labo r des Büros fü r Arc häologie der Stadt Zürich (N r. 75998). 23 Das Seebach tat. Landschafi und Geschichte Abb. 14: Fragmen t e ines ritzverzierten, frühbronzezeitli che n Kni ckwa ndkruges ( 16. Jh . v. C hr. ) aus dem Nussbaurnersee. di eser Zwischenze it. Was nun un sere Doppelax t anbelangt, so kann sie, da völlig isoliert und ohne Fundzusam menhang geborgen, weder dem Endneo lithikum noch der früh esten Bronzeze it - beide sind ausschli esslich kupferführe nd - mit Sicherheit zugewiesen we rden. Ebenso offen bleibt die Frage nac h der Funktion di eser Geräte, ft.ir di e es in Europa an di e 30 Parallelen gibt (Wyss 1974,2 ff.). Fest steht ledigli ch, dass sie nicht im Sinne ihrer Benennung als Axt gebraucht worden sein können, da ihre Öffnungen , in der Rege l nur wenige Millimeter weit, ft.ir Schäftungs zwecke unbrauchba r gewesen wären. Wie eben darge legt, wurden di e Ufer unserer Voralpenseen nac h j ahrhundert elangem Unterbruch im 19. Jh. v. Chr. erneut besiedelt, um dann nac h I500 v. C hr. w iederum ve rlassen zu werden. In di ese späteste Phase der frühen Bronzeze it fällt der älteste bronzeze itliche Siedlungsn achweis im SeebachtaL Die Siedlungsre ste liegen ebenfall s im Nussbaume rsee und erstrecken sich überTeile des Pfyner Siedlungsa reals (S. I 57 ff.). Aufgrund der noch vorhandene n Hauspfoste n, di e vo n der In sel bi s ans gegenüberliegende Westufer nachwe isbar sind, ist zu vermuten, dass sie viell eicht grösser a ls ihre neo lithi sche Vorgängers iedlung gewesen sei n könnte . Die dendrochro nolog ische Analyse der bronzeze itli chen Bauhöl zer lässt den Siedlungsb eginn um 15 80 v. Chr. ansetzen; di e letzten der verbauten Höl zer wurden I 538 v. Chr. geschl age n. Zeitlich liegt somit ei ne Überlappun g mit der Endphase der wohl wichtigsten frühbronze zeitlichen Siedlung der No rdostschwe iz, nämlich Arbon Bleiche, vor (Hoc huli 1990). Da frühbronze zeitliches Siedlungsm aterial selten und daher nur ungenügend bekannt ist, mu ss als ausserorde ntli ch bedauerlich festgehalten we rden, dass gerade di ese Siedlungsschi chten im Verlaufe der letzten Jahrzehnte weitestgehend der Erosion zum Opfer gefallen sind (A bb. 14). Unmittelba r westlich dieses frühbronze zeitlichen Siedlungspl atzes liegt auf der Landzunge «Moos», teilweise auf Zürcher Kantonsgebiet, eine weitere Bronzeze itstation (S. 170 ff.). Der wenigen aufgesamm elten Keramik nach zu urteilen21, dürfte sie etwas jünger sei n. Sie liegt, gegenüber der älteren Siedlung im See, überhöht am heutigen Uferrand, was wo hl darauf schliessen lässt, dass der Pegel des Nussbaume rsees unmittelba r nac h der frühen Bronzezeit angesti egen sein könnte. Aufgrund der archäologis chen und sedim ental ogischen Untersuchungen wissen wir, dass nac h 1000 v. Chr. die Wasserstän de ungefähr den he utigen entsprac hen. Der Spiege l des Nussbaume rsees stieg somit seit dem Neolithiku m um mehr a ls 4 m auf etwa 434 m ü. M an. ln den letzten Abschnitt der Bronzezeit , der g leichze itig auch das Ende der Ufersiedlun gen überhaupt darstellt, gehört die Station auf der Halbin sel Horn , die grösste urgeschichtli che Siedlung im Seebac htaL Wie die U ntersuchun gen vo n 1985 bi s 1990 ze igten 22 , muss sie um oder kurz nac h der Mitte des 9. Jhs. v. Chr. errichtet und nur we nige Jahrzehnte später aufgegeben worden sein . Das Siedlungsa real erstreckt sich über 2 di e gesamte heutige Halbinsel und umfasst gegen I 0 000 m Charakteri stisch ft.ir die späte Bronzeze it sind die örtlich dichte Überbauun g des Platzes und di e teilwei se Ausrichtun g der Häuser in Zeilen. Geht man von den Verhältniss en in den untersuchte n Siedlungste ilen aus, so ist, auch wenn wir nicht überbaute Plätze einkalkuli eren, mit über 100 Bauten zu rechnen. Nicht näher dati erbare bronzezeitl iche Keramikfun de liegen auch vo m Sandbühl vor, einer Moränenku ppe, di e knapp einen Kil ometer östli ch des Hüttwil ersees li egt. Ob die wenigen Funde mit zerstörten Grabl egungen oder mit Siedlungstätigkeit in Verbindung zu bringen sind, muss einstweilen offen bleiben. Das obere Seebachtal wei st, wie übrigens auch das nordwestlich liegende Stammheim ertal und dessen ansebliesse nde Gebiete, ft.ir die fortgeschri ttene Bronzeze it eine erstaunlich e Funddi chte aufund legt eine intensive Siedlungstä tigkeit und Begehung im 2. und frühen I. Jahrtausend nahe. Es handelt sich dabei meist um iso lierte, einze lne Funde, di e zu ei nem grossen Tei l aus zerstörten , nicht beobachtet en Gräbern stammen dürften . Die Eisenzeit (ca. 750 bis 15 v. Ch1) Mit dem Ende der Bronzezeit nac h 800 v. Chr. ändert sich auch di e Fundlage im oberen SeebachtaL Di e Fundarmut wä hrend der älteren Eisenzeit oder Hallstattzei t (750 v. bi s ca. 450 v. Chr.) widerspieg e lt weitgehend di e Verhältni sse im s üdli chen Boden seeraum . So waren bi s vo r kurzem auf Kantonsgebiet keine Siedlungen der älteren Eisenzeit nachgewiesen. Dies mag in erster Lini e mit einer Änderung der 11 22 Die Bearbeitung des Fundmateri als ist noch ausstehend . Standort : Kantonsarchäolog ie Zürich. Siehe Anmerkung I. 24 Siedlungsweise zu Beginn der Eisenzeit zusammenhängen. E inerseits wi ssen wir, dass gegen Ende des 9. Jhs. v. C hr. die Ufe rsiedlungen allmähli ch aufgege ben wurden, andererse its lasse n Beobachtungen an anderen Orten eine Ve rlage rung von Dorfsi edlungen zu Einzelhofsiedlungen oder Weil ern erkennen. Dennoch meinen wir, dass anhand der Fundsituati on auch vo n einer Bevö lkerungsabnahme im Seebac htal auszugehen ist. Es fehl en eben ni cht nur di e Siedlungsfunde, sondern auch Einzelfunde und Gräber. Dennoch ist es wiederum das obere Seebac htal, das nac hweislich eine eisenzeitliche Siedlungsstelle kennt. Im letzten Ausgrabungsj ahr wurde am Südrand der Spätbronzeze itsiedlung auf der Halbinsel Horn eine we itere Siedlung angeschnitten, deren Bauhölzer ins 7. Jh . v. Chr. dati ert we rden konnten (S. 169). Über Siedlungsstrukturen und Ausdehnung wissen wir sehr wenig. Dass die menschlichen Siedlungsaktivitäten in der älteren E isenze it merklich nachgelasse n haben müssen, bestäti gen auch die pollenanalytischen Untersuchungen ( Haas u. Hadorn , S. 247). Mit der jüngeren Ei senze it oder La Tene-Ze it (ca. 450 v. bis I 5 v. Chr.) setzt der Fundni ederschl ag allmählich wieder ein . Gleichzeitig ist auch eine Zunahme des Getreidebaus festste llbar (Rösch, 1983, 83 ff.). Neben einer heute ve rschollenen Gürtelkette aus Hüttwilen, die sehr wa hrscheinli ch aus einem latt'meze itlichen Frauengrab stammte, ist eine nac h mazedoni schen Vorbildern geprägte kelti sche Goldmünze, ein sogenannter Vi ertelstater, zu nennen (Castelin, 1978, 92). Das Seehachtal. Landschafi und Geschichte Herrschaft . Noch unter Augustus erfo lgte di e organi satori sche Aufteilung der ne u eroberten Ge biete. Was den heutigen Thurga u betrifft, so wurde der g rössere, östliche Kantonsteil zum ne u geschaffe nen Verwa ltungsbezirk « Raeti en» geschlage n, der westliche, inklusive das Seebachtal, der in ve rwaltungsmässiger Hinsicht somit eine Randlage einnahm , wurde den galli schen Provinzen zugew iesen 23 . Di e günsti gen klimati schen Bedingungen und die fru chtbaren Hangböden einerse its sow ie die unmittelbare Nachbarschaft zum Vicus Tasgetium / Eschenz andererseits, dürfte n für eine intensive landwirtschaftli che Nutzung des Seebachtales in römi scher Ze it massge bend gewesen sein . Insbesondere im 2. Jh . n. C hr. , nac hdem bereits gegen Ende des I . Jhs. di e römi sche Reichsgrenze sukzess ive vom Rhein in den süddeutschen Raum vo rve rschoben wo rden wa r, sche int di e w irtschaftli che Blüte des nun gesicherten Hinterlandes eingesetzt zu haben. Aus dieser Ze it d zeugt er um 1840 entdeckte und 1928 tei!weise ausgegrabene Gutshof H üttwi lenStutheien (A bb. 15). Es handelt sich dabei um eine ni cht allzu g rosse, aber typische Anl age, bestehend aus dem Herrenhaus, eine Hallenvill a mit Eckri sa liten und zurückgesetzter Portikus, sowie mehreren Ökonomiebauten. Nac h dem ergrabenen Inve ntar zu schli essen, muss die Anl age im letzten Viertel des 2. Jhs. erbaut, um die Mitte des 3. Jhs. aufgege ben und im 4. Jhs. nochmals benutzt wo rden se in (Roth-Rubi , 1986). Di e A ufga be der Vill a um di e Mitte des 3. Jhs., der sehr wa hrscheinli ch eine tei Iweise Zerstörung zugrunde Iiegt, könnte mit den Alamannenein fä llen in di eser Zeit in Z usammenhang gebrac ht we rden. Die römische Zeit (1 5 v. Chr. bis 400 n. Chr.) '3 Mit der E inverl eibung des gesamten A lpenraumes und der Voralpengebiete bis zum Bodensee und Rhein im Jahre 15 v. Chr. gelangten di e ke lti schen Helveti er unter römi sche De r genaue Gre nzverla uf zw ischen de n Provi nzen Gennania superi or und Raetia ( in spätrömi sc he r Zei t : Maxima Sequa norum und Raeti a Prima) ist nicht bekannt. Angenommen w ird ei ne Li nie östli c h Eschenz westlic h Pfyn (ad Fi nes = an der Grenze). Sie he daz u Biirgi, J. ( 1983) Pfyn = Ad Fines. Archäo log ie de r Schweiz 4, 146 ff. Abb. 15 : De r römi sc he G utshof Hüttw ilen-Stuttheien. Re ko nstruktion sversuc h a nha nd der Gra bungsbefunde (Gemälde von K. Peterli) . 25 Das Seebachtal, Landscha.fi und Geschichte Weniger w issen wir über einen we iteren römi schen Gebäudekomplex, de r nordöstli ch, we ni g oberhalb vo n Hüttwilen im «Betbu r» li egt (A bb. §§; S. §§). Grabungen in den ac htziger Jahren des ve rgangenen Jahrhunderts haben ni cht all zuviel Kl arheit ge brac ht. Das erwä hnte Fundmateri al, in sbesondere die Baukeramik, ist beze ichnend für eine Vill a und lässt daher mit eini ge r Wahrscheinli chkeit auf eine ebenfa lls ausgedehntere G uts hofanlage schliessen. Ein we iteres römi sches Gebäude muss, wie im Jahre 1928 vo n Karl Ke ll er-Tarnuzzer vo rgenommene Sondierun gen nahelegen, auf der Westabdachung des «Sandbühl s», östli ch des Hüttwilersees, gestanden haben (A bb. 231 ; S. 256). Über dessen Zeitste llung, Funktion und G rösse lasse n sich keine Aussagen mac hen. Römerzeitliche G ra bfunde ve rdi enen, da bei uns ni cht se hr häufig, besondere Erwä hnung. Im Jahre 191 8 wurden bei Strasse narbeiten im Steinegger Rebberg (Abb. 23 1; S. 256), nord westlich vo n Hüttwil en, angebli ch zwei Brandgräber aufge deckt. Was dabei an Gra bbeiga ben bemerkt und aufgesammelt wurde, li Jess sich ahre später nur noch bedingt rekonstruieren. Eine in Bes itz des Thurgaui sc hen Museums ge langte, nahezu voll ständige Terra Sigillata-Schüsse l, importiertes Tafelgeschirr, kann in di e zweite Hälfte des 2. Jhs. n. Chr. datiert werden. Dasfrühe Mittelalter (400 bis 800 n. C/11:) Innenpo litische Kri sen und ve rmutli ch auch te ils ve rheerende Überg riffe der Alamannen flihrten in den No rdprovinzen bereits in der 2. Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. zu einer wirtschaftli chen Rezess ion. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde das Gebi et des heuti gen Thurga us als Fo lge der Rückve rl egung der Reichsgrenze an den Rhein wieder Grenzland . Nach dem Abzug der römi schen G renztruppen nac h Oberitalien im Jahre 40 I n. Chr. dürften die vier Jahrhunderte funkti oni erende, zivil e und militäri sche Ve rwa ltung sowie di e Wirtschaft we itgehend zusammenge brochen se in. Auch we nn in der Fo lge andere Herren di e Schutzmacht über un ser Ge biet ausübten, fühlten sich die R omanen, wi e di e ve rbl eibende Bevö lkerung beze ichnet wird, nach wi e vor zum weströmisc hen Reich gehörig, und die Ve rbindungen zu Rom dürften ni cht gänzlich abge brochen sein 24 . Erst in der I. Hälfte des 6. Jh s. begann allmählich die Z uwa nderung germanischer Bevölkerungsgru ppen, Franken und später rechtsrheini sche Al amannen. Di ese erste und zwe ifellos friedli ch verlaufene Landnahme scheint sich beispi elswe ise in den -ingen-Orten der Gegend von DiessenIlo fen ni edergeschl age n zu haben (Sonderegger, 1979, 75 ff.). Di e Ortsnamenendun gen -husen und -wilen, wie wir sie im r frühe rünoberen Seebac htal antreffen, sprechen ni cht fü G Ausbauspätere eine auf müssen dungen dieser Orte und etappe zurückge hen. Für Hüttwil en, Nussbaumen und sehr wahrsc heinlich auch für Ürschhausen sind frühmittelalterli che Friedhöfe bekannt. Derj enige vo n Nussbaumen li egt etwa 500 m südwestli ch des heuti gen Dorfes und wurde 1948 be i Strassenbauarbe iten angeschnitten (A bb. 23 1; S. 256). Di e we nigen damals ge bor- Abb. 16: Grabhüge lgru ppe, wahrschein lich früh mittela lt erl icher Ze itstellung, in Ürschhausen-Chilc hhö lzli . genen Beiga ben datieren ins 7. Jh . Noc h we ni ger wissen wir über den Bestattungsplatz vo n Hüttwil en, der sich am Ostrand der heuti gen Siedlung befund en haben mu ss (A bb. 23 1; S. 256). Im 19. Jh . sind offenbar mehrma ls G räber, da runter waffenführende, aufgedeckt worden. Den ni cht ganz zweifelsfreien Fundmeldungen nac h zu schli essen, könnte es sich um e in G räberfe ld beachtlicher A usdehnung handeln . Besonders interessant li egen di e Verhältni sse in Ürschhausen. Im «C hil chhölzli », 500 m westli ch des heutigen Dortkerns (A bb. 23 1; S. 256 ff.), li egt an prädestinierter Hangkantenl age eine G ra bhüge lnekropole, bestehend aus 18 heute noch wahrnehmbaren Hüge ln . Mehrere Tumuli sind im ve rga ngenen und in di esem Jahrhundert angegraben wo rden; das Fundmateri al ist wie so oft verscholl en. Di e we nige n A ufzeichnungen darüber sprec hen daflir, dass der Fri edhof frühmitte lalterli cher Ze itstellung ist. Dies ist insofern ungewöhnli ch, als Grabhüge lbestattungen im Frühmitte la lter die grosse A usnahme darstell en. Rückblick Di e archäol ogischen, vegetati onsgeschi chtlichen und sedi mente log ischen Unters uchungen der letzten beiden Jahrzehnte haben gezeigt, dass di e kle inräumi ge Seenl andschaft einen ur- und frühgeschichtlic hen Siedlungsraum ersten Ranges darstellt. Wie nu r an ganz we nigen Orten in unserem Lande, können wir hier be inahe lückenl os di e menschliche Siedlungstäti gkeit der ve rgangenen Jahrtausende zurückve rfo lgen. Umso bedauerlicher ist di e Tatsache, dass als Folge der gravierenden Eingriffe in di ese Landschaft archäo logisc hes Q uellenmateri al vo n ka um abschätzbarem A usmass ve rl oren gegangen ist. " Zur Geschichte der Sc hwe iz in nachrömischer Ze it siehe: Das Frühmittela lter. Ur- und Frü hgesc hichtli che Archäo logie der Schweiz, Ba nd VI. 1979. 26 Die archäologischen Un tersuchungen 1985 - 1992 3. Die archäologischen Untersuchungen 1985 - 1992 3 .1. Anlass und Durchfiihrung Als im Sommer 1985 das Amt für Archäo logie mit den Grabungen auf der Halbinse l Horn begann , stand hinter dem Unternehmen di e Meinung, dass sich die Untersuchungen auf eine Grabungskampagne beschränken würden. Zweck der Untersuchungen sollten Abklärungen bezüglich des Erhaltungszustandes der organi schen Si edlungsreste sein, da befürchtet werden musste, dass sich die Absenkung des Grundwasserspiegels am Ende des Zwe iten Weltkrieges und die in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend getätigten Wasserentnahmen während der Sommermonate verhängni svoll ausgewirkt haben könnten. Se it 1970 war aufg rund vo n Sondierungen du rch die damalige Kantonsarchäologin Made leine Sitterding bekannt, dass sich in den ra ndliehen Bereichen der Halbinsel, di e aus Torf bestehen, hölzerne Bodenko nstrukti onen spätbronzezeitli cher Häuser überraschend gut erhalten hatten (S itterd ing 1972 , 13 ff.). M. Sitterding hatte damals ei nen Sondierschnitt von rund II 0 m 2 vom höchsten Punkt der Halbinselkuppe gegen den südöstlichen Uferbereich gezogen und dort, nach eigenen Angaben, sechs oder sieben Hausböden angeschnitten. Zur Klärung der Frage, ob sich der Erhaltungszustand seit 1970 verändert habe, wurde eine Fläche in unmittelbarem Anschluss an den Sitterding'schen Sondierschnitt freigelegt. Die Resultate waren ernüchternd und Iiessen fü r die Zukunft der Station nichts Gutes erahnen. Musste doc h festgeste llt we rden, dass der Zerfa ll in den vergangenen 15 Jahren rasant fortgeschritten war. So waren jetzt beispie lswe ise kräfti ge Schwellhö lzer, die 1970 bereits gefasst und damals noch in ihrer vo llen Substanz dokumentiert worden waren, meist nur noch als dünne Splintholz- oder Rindenbahnen vorhanden. Ein noch kl are res Bild über den Erhaltungszustand der organischen Siedlungsreste ze igte die zweite Grabungskampag ne im Jahre 1986. Grassfl äc hi ge Sondierungen über die gesamte Osthälfte der Halbinsel ergaben, dass nur noch in ti eferen Lagen, in den ra ndliehen Zonen, mit eini gennassen guten Befunden zu rechnen war. Wo llten diese ni cht ebenfa lls der offensichtlich immer schnell er fortschreitende n Zerstörung preisgegeben werden, so musste unverzüg lich mit Flächengrabungen begonnen werden. Die Grabungskampagne 1986 gab zudem einen weiteren wichtigen Hinweis, indem jetzt erstmals eine Vorstellung über die Ausdehnung des spätbronzeze itli chen Siedlungsareals ermögli cht wurde. Nach den Ergebni ssen der Sondierungen zu schli essen, musste davon ausgegangen werde n, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit ehemals di e gesamte Halbinse l überbaut war. Grösse des Grabungsobj ektes und Ze itdruck stellten das kantonale Amt ft.i r Archäo logie vor erhebli che Schw ieri gkeiten, waren doch als Fo lge der relativ starken Bautätigke it auf Kantonsgebiet personelle und f inanzielle Mittel ni cht ohne weiteres fre izustell en. Nicht zu letzt di e Zusicherung f inanziell er Unterstützung se itens des Bundesamtes fü r Kulturpflege ermög lichte es aber, bereits im Sommer 1987 mit den eigentli chen Rettungsgrabungen zu beginnen. Di e Grabungen wurden in der Folge in jeweils mehrmonatigen Kampagnen bi s 1990 fortgesetzt. Ende 1986 gab das Amt fü r Meli orati on des Kantons T hurgau eine Vorstudi e zur Sani erung des oberen Seebachtales in Auftrag. Z ie l sollte die Beschaffun g von Entscheidungsgrundl age n für die Neuertei lung der Bewässerungskonzessionen sowie die Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes für die seit langem aus dem biologischen G leichgew icht geratenen Seen se in . Die erarbeiteten Lösungsvorschl äge be inhalteten unter anderem kulturtechni sche Mass nahmen wie Übergründungen, Aushaggerungen vo n Pufferzo nen und Absaugen des Seegrundes, Massnahmen also, d ie unwe igerlich zum Konfli kt mit der Archäologie fü hren mussten. Um mögli chst früh ze itig Einflu ss auf die Pl anung nehmen zu können, war es unumgäng lich, möglichst rasch eine arc häologische Bestandesaufnahme durchzuführe n. Insbesonde re ging es da rum , abzuklären, ob in den Uferbereichen der drei Seen weitere Siedlungsplätze vorhanden wären. So wurden die Ausgrabungsarbeiten auf der Halbinsel Horn seit 1988 durch Sondi erbohrungen im Strandplattenbereich der Seen, gezielte Geländebegehungen und Taucheinsätze ergänzt. Schon im Herbst 1988 konnte mi ttels Unterwasserbohrungen eine längst vermutete jungsteinze itli che Sied lung im ussbaumersee lokalisiert werden. Ansebli essende Abklärungen durch Taucher ergahen, dass ni cht nur di e spätb ronzeze itli che Siedlung auf der Halbinsel, sondern auch eine pfy nerze itli che Siedlung im See gefährdet war. Frei liegende und te ilweise weitgehend abgetragene Kulturschichten deuteten dara uf hin, dass di e Siedlung - aus Gründen, die uns damals noch Abb. 17: Ürschhausen- Horn. Sondierungen 1970. Die archäologischen Un/ersuchunge n 1985 - 1992 27 nicht bekannt waren - in den vergangenen Jahrzehnten vermehrt der Erosion ausgesetzt gewesen se in musste. Jn einer ersten Tauchkampag ne im Winter 1988 / 89 beschränkten sich die Arbeiten ausschliess lich auf di e Bergung der freiliegenden , ni cht mehr geschützten Fundgegenstä nde. In den beiden dara uffolgenden Wintern wurden, zwec ks Klärung der siedlungsgesc hichtlichen Vorgänge, eigentliche Unte1wasserg rabungen in noch mehr oder weniger intakten Si edlungs bereichen vo rgenommen. 3.2. Die Sondierbohrungen Da die Sichtve rhältni sse in den drei Moorseen in der Rege l mäss ig bi s schlecht und die Seegründe örtlich ve rschl ammt sind, schien ein erfo lgversprec hendes A uffinden und Lokali sieren vo n all fä lligen Siedlungsrest en nur durch Sondi erbohrungen mögli ch. Angewandt wurde ein Verfahren, das sich sc hon 198 1- 83 anläss lich einer Bestandesaufna hme im Bodensee bewährt hatte: Von einem Bohrfloss mit zentra ler Öffnung w ird ein 3 m langes Stahlrohr, in das ein PVC-Rohr zur Aufnahme des Sedimentes eingeschoben ist, in den Seegrund gerammt (A bb. 18). Eine mit Widerhaken ve rsehene Bohrkrone verhindert be im Herausziehen des Rohres ein Herausgleiten des Bohrkernes. Nach abgeschl ossener Bohrung können sodann das gefüllte Kunststoffroh r durch ein leeres ersetzt und das Bohrfl oss in neue Positi on ge bracht we rden. Di eses ein fac he Auswechse ln der Bohrhül sen ermög li cht ein spediti ves Vo rgehen und erlaubt in der Rege l die Du rchfü hrung einer Bohrreihe in einem Zuge. Dies ist dann besonders wichtig, wenn die Windve rhä ltni sse ungünstig sind und das Bohrfloss deshalb nur schwe r in Pos iti on gehalten werden kann . Di e so gewonnenen Sedimentkern e werden an Land mit Hilfe vo n Press luft aus der Hül se gestossen, der Länge nac h aufgeschnitten, dokumentiert und ausgewertet (A bb. 19). Die Bohrprofile ge ben Aufsc hluss über Sedimentatio nsvorgänge, zeigen e instige Stra ndpl attenverläufe und kö nnen durch menschli che Siedlungstäti gkeit bedi ngte Ablagerunge n, sog. Kulturschi chte n, enthalten. Di e e ben beschri ebene Bohrmethode weist den Nachteil auf, dass a ls Fo lge des Einrammens des Bohrro hres und des A usstossens aus der Hül se di e Sedimentprobe zusammenge presst wird . Je nac h Sedimentart beträgt di e Stauchung des Bohrke rnes bi s zu einem D rittel. Da die Schi chtpressung innerhalb einer Probe unterschi edlich ist, gibt un s zwa r das Profil die Schichtenabfo lge, ni cht aber die tatsächli che Di cke und die genaue Höhe e iner Schichtl age an. ln un serem Fa ll e kam als we itere Schw ierigkeit hi nzu, dass di e Seekreidelage n, da oft sehr «flü ssig», trotz Sedimentfä nger an der Bohrkro ne, be im Z iehen des Rohres häuf ig herausglitten. Mit den Bohrarbeiten wurde im Spätherbst 1988 im Nussbaumersee begonnen, im April des dara uffo lgenden Jahres wa ren di e Arbeiten abgeschl ossen. Im Winter 1989/ 90 ko nnten di e Bohrarbeiten in den beiden Becken des Hase nsees und im Hi.ittw ilersee in Angri ff genommen we rden und w urden im Frühl ing 1990 fortgesetzt. In sgesamt w urden in den drei Seen 69 Bohrreih en, aus 483 Einze lbohrungen beste- Abb. 18: Bohraktion auf dem Nussbaumersee. Nachdem das Bo hrfloss in Position gebracht worden ist, wi rd das Bohrrohr vorberei tet. Abb. 19 : Di e Bohrkerne werden mittels Pressluft aus de r Hülse gestossen und dokumenti ert. hend, ge legt. A us Zeitg ründen konnten nicht d ie gesamten Ufe rve rl äufe erbohrt werden, sondern die Arbeiten mu ssten sich in erster Lini e auf siedlungsverd äc htige Ste ll en wie Buc hte n oder fl ache Strandpl attenbereiche beschränke n. Im No rmalfa ll wurde rechtwin kli g zum Ufe rve rl aufbi s zu einer Wasserti e fe vo n 3 m gebohrt ; di e Bohrabstände betrugen in der Rege l 4 m. Da sich der westli che Teil der Halbinsel Horn und die Parzellen südlich der Strasse in Pri vatbesitz befinden, wa ren Grabungen nu r in beschränkte m Masse möglich. Um dennoch die Sied lungsausdehn ung fasse n zu können und die strati graphi schen Verhä ltn isse zu klären, wurden di ese Siedlungsteil e 1989 und 199 1 teil s engmasc hig erbohrt. In sgesamt ko nn te n über 400 Bohrke rne gezogen werden. Mit Sondi erbohrungen in fund verdächtigen Zonen in den Ve rl andungsgebi eten um de n Hi.ittw ilersee wurden im Jahre 1992 die Fe ldarbeiten definiti v abgesc hlossen. 28 Die mesolith ischen Stationen im Seebachtal 4. Die mesolithischen Stationen im Seebachtal Urs Leuzinger 4.1 . Das Mesolithikum Di e Epoche nac h der ausgehenden Altsteinze it und vor der Jungsteinze it (Neo lithikum) mit den ersten bäuerli ch-sesshaften Kulturen wird Mesolithikum ( Mittelsteinze it) genannt25. Die M ittelsteinze it erstrec kte sich zeitlich ungefähr von 8750 bi s 5500 Jahre v. Chr. (Nielsen 199 1, 73). Die Menschen des Meso lithikums lebten in nomadisierenden Wildbeuterg ruppen. Vi ehzucht und Ackerbau sowie das Herstellen vo n Keramik ware n ihnen wa hrscheinlich noch unbekannt. Ne ueste Forschungsergebn isse belegen all erdings den Getreideanbau in der Schweiz schon ab dem 6. Jahrtausend v. Chr. (Erny-Rodmann et al. 1997, 27 - 56). Das Landschaftsbild hat sich se it dem Ende der letzten Eiszeit rasch gewandelt. Die offene Tundra (Dryas I) mit ve reinze lten, li chten Birken- und Ki eferngehö lzen musste bald einer dichteren Wiederbewa ldung we ichen. Anband von Holzkohl eresten und Po ll enanalyse n aus mesolithi schen Fundstell en der Schweiz kann di e Vegetation recht gut rekonstruiert we rden. So entwickelte sich ab dem frühen Mesolithikum ein geschlosse ner Hasel- und Eichenmischwa ld. Im Spätmeso lithikum w urde die Hase l vo m Eichenmi schwa ld überflüge lt, und di e Holzarten Fichte und Buche nahmen stark zu. Parall el zur Vegetationsentwick lung änderte sich auch di e Tierwe lt. Die eisze itlichen Tiere wie Renti er, Wildpferd, Schneehase, Schneehuhn etc. zogen sich in kä ltere Gebi ete, z.B. nac h No rdeuropa oder in di e Alpen zurück. An ihrer Stell e fo lgten Hirsch, Reh, Wildschwe in, Ur sowie zahlreiche andere Waldtiere. Die meso lithi schen Wildbe uter mussten auf diese ve ränderte Umwe lt reagieren. eue Jagdstrateg ien wie beispielswe ise di e Jagd mit Pfe il und Bogen " An dieser Stell e möchte ich R. Jagher, C. Le uzinger- Pi cca nd, H. J. Le u· z inger und E. H. Nielsen fiir ihre grosse Hilfe herzlich danken. Abb. 20: Karte der w ichtigsten, meso li thischen Fundstell en in der Schwe iz (nac h Nie lsen 199 1). e Stationen des See bachtals. I Mo llendr uz·Abri Freymond, 2 Baul mes-Abri de Ia Cure, 3 Ogens-La Baume d ' Ogens, 4 Co ll ombey-Vi onnaz, 5 Zwe isimmen- Ri ed li , 6 Le Locl eCol des Roches, 7 Vu lly-le- Haut-J oressant, 8 Hauteri ve-Champreveyres, 9 Gampe len-Jänet 3, 10 Greng-l nse l, II Brütt elen- Eichmatte, 12 LengnauStierematt / Chlin i Ey, 13 Seeberg-Fürsteiner / Höchstetten- Rüteli acher I Burgäschi - Hintere Burg / Aeschi -Moosmatten, 14 Schötz 7 und 16 / 25 , 15 Wetti nge nTägerhard 111 , 16 Niederhasli- Mettm enhaslersee, 17 Fäll anden- Usserriet, 18 Wetzikon- Furtac ker, 19 Wartau-Di etrichsberg Moos, 20 Nenzlin gen- BirsmattcnBasisgrotte / Brüggli höhle, 2 1 Zwingen, 22 Röschenz-Tsc häpperfe ls, 23 Liesberg- Liesbergmühl e V I, 24 Roggenbu rg- Ritzigrund, 25 Einsiedeln -S ihl see , 26 Mesocco-Tec Nev, 27 St. Ursanne-Les G ripons, 28 C hft teau-d ' Oex , 29 Zermatt-A ip Hermettji . 29 Die mesolithischen Stationen im Seebachta l Steinwerkzeuge wurden bevorzugt aus Silex geschl agen. Je nach Ze itepoche varii eren di e Geräteformen und deren Zusammen setzung. Für das Mesolithikum sind vor all em kl eine, oft geometri sc he Geschossein sätze typi sch, die sog. Mikrolithen. Di ese weni ge Zentimeter langen Dreiecke, Spitzen, Segmente, Trapeze und Rückenl amell en hat man aus lang-schm alen SiIexabschi ägen (Klingen resp. Lamellen) gefe rti gt. Sie wurden häufig mit der sog. Kerbtec hnik hergestellt. Der Arbeitsvorga ng di eser Technik ist in Abb. 22 wiedergegeben. Di e Mikrolithen waren als Ein sätze in hölzernen Pfeil schäften eingefügt gewesen (A bb. 2 1). Neben den kleinen Geschosseinsätzen ft.ir di e Jagdwaffen finden sich auch Kratzer, Sti chel, Bohrer und Messerklinge n aus Silex . Abb. 2 1: Reko nstruktionszeich nung vo n geschäftete n Mikrolit hen. Abb. 22: Schematische Darste llung der Kerbtechn ik. wurden entwi ckelt. Di e dichte Vegetation bot ein rei chhaltiges Nahrungs- und Werkstoffangebot, das vo ll ausgesc höpft wurde. Das Gebi et der heutigen Schweiz war im Mesolithikum relativ di cht bes iedelt. Es sind bis heute schon viele Fundstell en von mittelsteinzeitlichen Rastpl ätzen oder Jagdlagern bekannt (Abb. 20). Leider beschränken sich di e archäo logischen Überreste mehrheitli ch auf Ansammlungen von Steinartefakte n, Ti erknochen (Speisereste) und vereinze lte Feuerstell en. Die organi schen Hinterl assenschaften wi e Hütten oder Zelte, Kl eidung, hölzerne Gefässe und Werkzeuggri ffe sind vo ll stä ndi g vergangen. Die Rastplätze liegen vorzugsweise im Eingangsbere ich von Höhlen oder Abris (Fe lsüberhänge), in Flusstälern sowie auf leichten Erhebungen im Uferbereich von kleineren Seen. ln mesolithische r Zeit wurden nicht nur der Jura und das Mittelland begangen, sondern auch das Walli s und di e Voralpen (SPM I 1993, 205; Leuzinger-Pi ccand 1996, 7- 26). Anband der Schi chtab lagerungen kann belegt werden, dass gew isse Jägerl ager mehrfac h aufges ucht wurden 26 . Wie oben schon erwähnt, haben sich normalerwe ise ledi gli ch di e Artefakte aus Stein erh alten. So ist man in der Rege l gezwungen, anhand von weni gen Steinartefakte n di e Kultur und Täti gkeiten der meso lithischen Menschen zu charakterisieren und zu beschreiben. Vi ele Fragen bleiben dabei zwangsläufi g offen, da sich soziale Strukturen, Reli gion, Gebräuche und Sitten ja kaum in einem Steingerät spi ege ln. 4. 2. Forschungsgeschichte und geographi sche Lage Im Gebi et des Seebachta ls sind bis heute acht kleinere mesoli thische Freilandstati onen bekannt (Hasenfratz 1995 , 6 1- 64 ; Leuzinge r 1997, 42- 45) . Zudem li egen noc h eini ge Fundstell en vor, die durchaus in di e Mittelsteinze it datieren kö nnten, deren Fundinventare aber zu klein oder zu weni g charakteristi sch sind, um eine ge naue chronologisc he Einordnung zu ermögli chen (A bb. 23). Bei den mesolithische n Fundinventaren handelt es sich aussc hliess lich um Lesefunde, di e durch den Pflug an di e Oberfl äc he gerissen wurden. Inwieweit die vorliegenden Inventare mi t j üngeren oder älteren Funden vermi scht sind, kann ni cht immer eindeutig abgeklärt werden. Bis in neuerer Ze it waren ke ine meso lithi sc hen Fundstellen im Gebi et des Seebachtals bekannt. Erst di e ausgedehnten Prospektione n von R. Michel aus Littau LU fü hrten zur Entdec kung di eser mittelsteinzeitlichen Rastpl ätze. Di e mesolithische Fundlücke zwischen dem Pfäffiker- / Greife nsee (N ielsen 199 1, 70 - 7 1; Spörri 1997) und dem St. Ga ll er Rheintal (Hürlimann 198 1, 23 - 26) ist somit auf den bisherigen Forschungsstand zurückzuführ en. Es ist anzunehmen, dass noch we itere meso lithische Rastpl ätze im Uferbereich der umli egenden kl einen Seen, wie z. B. des Husemersees, des Barehersees und des Weihers bei Neun fo rn , der Entdeckung harren. Di e meso lith ischen Stati onen im Seebachtal li egen im Randbereich der drei Seen (Nussbaumersee, Hüttwil ersee, Hasensee), wobei aber kei ne Fundstell e in unmittelbarer Ufernähe li egt. All e Stationen befinden sich ca. fü nf Meter über den aktuellen Seeniveaus (434 m ü. M. ). Es scheint also, dass während des Meso lithi kums der Wasserstand der drei Seen eini ge Meter höher war als heute. Ähnli che Fundsituati onen finden sich im Wauwil ermoos (Wyss 1979, II ; Nietsen 1992, 27) oder am Burgäsc hisee (Wyss 1968, 124), wo sich di e meso lithischen Stati onen ebenfall s in einem Kranz we iter landwärts um di e neo lithischen Siedlungsstell en gruppieren. "' z. B. Nenzlingen BL, ßirsmatten-ßasi sg rotte, Saint-Ursa rme JU, Les Gripons, Roggenburg BL, Ritzigrund. 30 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal Abb. 23: Karte des Seebachtals mit den meso lith ischen Fundstellen (.A) sowie Fundo rte von undatierten , steinze itli ehen Lesefunden (e ). ( Landeskarte I : 25 000, Blatt 1052 u. 1053 ; reprod uziert mit Bewi lli gung des Bundesamtes fti r Landestopographi e vom 15.04. 1998) I a Üsslingen-Buch , Eichi- Sämmen; I b Üss lingen-Buch , Eichi-Sämmen West; I c Üss lingen-Buch, Eichi-Sämmen Ost; 2 Üss lingen-Buch, Sandacker; 3a Üss lingen-Buch, Buecherriet; 3b Üss lingen-Buch , Buecherriet Süd ; 4 Hüttwi len-N ussba umen, In Langen Te il en ; 5 Hüttw il en- Ürschhausen, Helfenberg ; 6 Hüttwilen-Ürschhausen, Obersee; 7 Oberstammheim Z H. Moos I; 8 Oberstammheim Z H. Moos II ; 9 Hüttwil en-Ürschhausen, Pun kt 442 .2 ; 10 HüttwilenÜrschhausen, Unterhagi; II Hüttwi len-Ürschhausen , Buechbüel ; 12 Hüttwil en- Ürschhausen, Horn I; 13 Hüttw ilen- Ürschhausen, Horn 3 ; 14 Hüttwi len , Sandbüel; 15 Üsslingen-Buch, Bürgerri et ; 16 Hüttwil en- Nussbaumen, Weier; 17 Üss lingen-Buch, Hasensee ; 18 Hüttw il en- ussbaumen, Mattenhof. 4.3. Die mesolithischen Fundstellen des Seebachtals 4.3.1. Üsslingen-Buch, Eichi-Sämmen Die Fundstelle befindet sich auf einer sanft gegen den Hüttwilersee abfallenden Geländeterrasse 27 , die z.T. modern planiert wurde (Abb. 24). Das Gelände wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Es konnten insgesamt 250 Steinartefakte geborgen werden. Darunter befinden sich elf Stücke von der sog. Station Eichi-Sämmen West sowie 34 Artefakte von der Fundstelle Eichi-Sämmen Ost. Die Mehrzahl der Artefakte konzentriert sich auf einer Fläche von ca. 20 m auf20m (Abb. 23, I abc). Das Fundmaterial Mit Ausnahme von einer neolithi schen Pfeilspitze (Abb. 44, 17)e sowie inem kleinen, neuzeitlichen Flintenstein einer Steinschlosswaffe scheint das Inventar von Eichi-Säm men zeitlich geschlossen zu sein . Von den 250 Artefakten sind insgesamt 28 Stücke modifi ziert (Abb. 25). Abb. 24: Di e Fundste ll e Eichi / Sämmen von Süden. 27 Die Fundstelle wurde vom Entdecker R. Michel in Eichi-Sämmen, EichiSämmen Ost und Eichi- Sämmen West aufgegli edert. Da es sich bei diesen eng beieinanderliegenden Fu ndorten mit g rosser Wahrschein li chke it um eine einzige Station handelt, wurden die Funde bei der Bearbeitung zusammen untersucht. Blatt 1052 , LK 705750 / 273750 /439 m ü. M. 31 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal n Unmodifizierte Steinartefakte Modifizierte Steinartefakte (inkl. Kerbreste) Tota l 0 /o 222 88,8 28 11,2 250 100,0 Abb. 25: Üss lingen-Buch, Eichi /Sänun en. Unmodifizierte / modifizierteA rtefakte. Die typo logische Zusammensetzung der Geräte wird aus Abb. 26 ers ichtlich. Es wurde zwischen Makro lithen und Mikrolithen untersch ieden. Der geringe Mikro lithenantei l ist woh l auf eine unbeabsichtigte Selektion der Grösse beim Auflesen zurückzuführen. Im Vergleich zu gegrabenen Fundkomp lexen, wo sämtliches Schichtmaterial geschlämmt wurde, ist der Antei l von Absplissen und Mikrolithen in Lesefundinventaren oft deutlich geringer. Kratzer / Bohrer Das rege hn ässi g retuschierte Doppelgerät ist an einem Abschl ag mit 36 mm Länge ge fertigt {A bb. 44, 16). Die feine, nur dorsa l retuschierte Bohrerspitze befindet sich prox imal, die steil retuschierte Kratzerstirn di stal. Pfeilspitze Im Inventar befindet sich eine neolithi sche Pfeil spitze (Abb. 44, 17). Das Stück ist an der Spitze und an der Bas is gebrochen. Dorsal ist das Obj ekt fl ächi g retu schi ert. Di e Ventralfläche weist nur Randretuschen auf. Eine genaue chronol ogische Zuwe i ung ist wegen der Fragmentierung ni cht möglich . E scheint, dass diese Pfeil spitze zu fa lli g im Bere ich der mesolithi schen Fundstelle verloren gegangen ist, da son st keine anderen neolithi sc hen Artefakt e im Inventar vorhanden sind . Retuschi ert e Absc hläge Sechs kle ine Absc hl äge we isen e ine parti ell e Kantenretuschierung auf (A bb. 44 , 18- 19. ) Davon tragen drei Artefakte ledi gli ch e ine Kerbe. Bei di esen Obj ekten handelt es s ich aber nicht um Kerbreste. Die übrigen Abschläge sind an den Kanten partiell fein retuschi ert. Bifaziell e Retuschen liegen keine vor. Retuschi erte Klingen Es li egt ein prox imales Klingenfragment vor, das an der rechten Kante dorsa l retuschiert ist (Abb. 44 , 20). Das Stück trägt e inen glatten, fl ächigen Schl agflächenrest. Die Makrolith en Sämtliche Makrolithen sind aus kleinen Grundformen ( 16 mm - 36 mm) gefertigt. Fünf Geräte besitzen Reste von K.no llenrinde. Kratzer Es li egen drei Kratzer an kleinen, gedrungenen Abschlägen vor (Abb. 44 , 11 - 13 .) Di e Kratzerstirn befindet sich bei zwe i Stücken di sta l, bei einem Stück prox imal. Di e Retuschen sind mässig steil. n Makrolithen Kratzer 3 Stichel 2 Doppelgerät (Kratzer-Bohrer) I Pfei lspitze (neo lithisch) I Retuschierter Abschlag 6 Retuschierte Klinge I Retuschierte Lamelle I Ausgesplittertes Stück 2 Flintenstein (neuzeitlich) I Mikrolithen Schräg retuschierte Spitze 2 Kantenretuschierte Spitze ohne Basisretusche Kantenretuschierte Spitze mit Basisretusche 2 2 Atypisches, ungleichschenkliges Dreieck l Kerbrest 3 Total Geräte Sti che l Di e zwei Stich el s ind an di cken, unregelmäss igen Abschl äge n gefertigt. Typol ogisch handelt es sich um einen Winkelsti che l (A bb. 44, 14) sow ie um einen Sti chel an natürli chem Ende {Abb. 44, 15). 28 Abb. 26: Üss lingen-Buch, Eichi / Sämmen. Typologische Verteilung der Geräte. Retuschi erte Lamell e Im Inventar be findet sich nur eine retuschi erte Lamelle (Abb. 44, 2 1). Es handelt sich dabe i um ein prox imal es Fragment, das an der rechten Kante dorsal se hr fein retuschi ert ist. Die Retuschen bilden keinen gestumpften Rücken. Der Schl ag fläch enrest ist glatt und fl äc hi g. Ausgesplitterte Stücke Ein längsgebrochenes Obj ekt kann al s atypi sches ausgesplittertes Stück bezeichnet werden (Abb. 44, 22). Das Gerät weist in der Längs- und Querachse zahlre iche dorsoventral e Negative auf. Es ist ni cht ganz au szuschliessen, dass es sich bei diesem Exempl ar um einen flach en Nukl eus handelt, der sekundär als ausgesplittertes Stück verwendet wurde. Ein weiterer kleiner Abschl ag aus gelbem Sil ex trägt charakteri sti sche Abnützungsspuren, die eine Verwendung als ausgesplittertes Stück nahelegen. Flintenste in Im Bereich der Fundste lle wurde ein sehr kle iner, neuzeitli cher Flintenstein aus Kreidesil ex gefunden. Er ist 16 n11n lang, 13 mm bre it und 6 mm di ck. Das Stück trägt an den Kanten di e typischen steilen Abnützungsspuren. Flintensteine wurden vor all em in der Zeit vom 16. bi s ins 19. Jh. verwendet. Die Mikrolith en Im Inventar von Eichi-Sämmen liegen sieben Mikrolithen vor. Abb. 26 gibt einen Überblick über die typo logische Zusammensetzung dieser mikrolithi schen Geräte. Schräg retuschierte Spitzen Zwei Exemplare können al s schräg retuschierte Spitzen bezeichnet werden (Abb. 44, 1- 2). Sie sind beide an Lame llen gefertigt. Das Stück ES-85-5 bes itzt eine steil retuschierte Endretusche am Di sta lende. Das Obj ekt ist 21 mm lang, II mm bre it und 2 mm di ck. Das andere Exemplar trägt im proximal en Berei ch e ine ste ile Endretusche. Das Di sta lende ist le icht fra gmentier't. Das Stück ist 15 mm lang, 9 mm breit und 3 mm di ck. Kantenretuschierte Spitzen ohn e Basisretusche Es sind zwei kantenretuschi erte Spitzen ohne Basisretusche im Inventar vorhanden (Abb. 44, 3 - 4). Die linke Kante vom Exempl ar ES-85- 1 (auf di e morphologische Achse bezogen) ist vo ll ständi g ste il retuschi ert. Die rec hte Kante sowie di e Basis wei sen keine Retuschen auf. Das Stück ist 19 mm lang, 10 mm breit und 2 mm di ck. Etwas atypisc h ist die Spitze ES-85 -202. Di e rechte Kante ist partiell steil retuschiert. Di e Bas is ist dick und unbe- 32 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal arbe itet. Interessa nterweise ist die linke Kante stump f und mit Knollenrinde bedeckt. Ob es sich bei diesem Stück w irk lich um einen Mik ro lithen oder allenfall s um ei nen kleinen Bo hrer handelt , kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Das Objekt ist 19 mml ang, 12 mm breit und 5 mm dick. Kanten retusc hi erte Spitzen mit Bas isretu sche Bei zwe i O bj ek ten handelt es sich um kantenretu schierte Spitzen mit Basisretusche . Die lin ken Kanten (auf di e morphologisc he Ac hse bezogen) sind vo ll ständig steil retusc hiert. Das Exemp lar ES -85 -3 besitzt eine le icht konvexe, dorsoventral retuschierte Basis (Abb. 44 , 5). Das Stück ist 17 mm lang, 9 mm breit und 3 mm dick. Die Spit ze ES-85-2 hat ei ne gerade Basis, die durch steile. dorsale Ren1schen gebi ldet w ird (Abb. 44, 6). Der Sp itzenbere ich ist leicht beschädigt. Das Exemplar ist an einer dicken Lame lle gefertigt, die 15 mm lang, I 0 mm breit und 5 mm dick ist. Atyp isches, ungleichschenkli ges Dreieck Ein Exemplar kann als atypisc hes, ungleich schenkliges Dreieck beze ichnet werden (Abb. 44, 7). Die beidenlinken Kanten sind steil retuschi ert. Ergänzt man die leichte Fragmentierung im proximalen Bereich, bilden diese Kanten ein stumpfwinkliges, ungleichsche nk liges Dreieck. Die gegenüberliegende, unretuschi erte Kante ist nicht gerade, wie das bei den typischen Dreiecken der Fall ist. sondern le icht konvex. Das Stück ist 15 mm lang, 9 mm breit und 3 mm di ck. Die Kerbreste Drei Kerbreste belegen, dass in der Station Eichi-Sämmen die Kerbtechn ik zur Herste ll ung von Mikrol ithen angewandt wurde . Als Grundformen wurden eine Lamelle resp. zwei schmale Klingen verwendet (Abb. 44, 8- 10). ln zwei Fä ll en ist der proxi male Teil der Grundform als Abfallprodukt übrig geblieben. Die Kerbe befindet sich einmal an der rechten und zwe imal an der linken Kante. Die Rohmaterialversmgung Die Zusammensetzung des Rohmateri als von der Fundstelle Eichi-Sämmen ist sehr homogen. ln Abb. 27 sind die einze lnen Rohmateria lklassen aufgel istet. Die Mehrzah l der Artefakte ist aus Silex gefertigt, vereinze lt wurden aber auch Radiolarit und Ölquarzit geschlagen . Bemerkenswert ist ein Abschlag aus Bergkri stall . Insgesamt tragen 90 Artefakte Reste von Knollenrinde, deren Zustand mehrheitlich als bergfrisch beze ichnet werden kann. Nur in elf Fä llen weisen die Kortexreste deutliche Spuren von Gerölltransport auf. Darunter befinden sich vier Radio larite sowie ein Abschlag aus Ölquarzit. Es scheint also, dass der grösste Teil des li thischen Rohmateria ls von den primären Lagerstätten in die Fundstell e eingebracht wurde. Led iglich einige Radiolarite und Ölquarzite dürften aus den loka l an- stehenden Moränen und Schottern aufgesammelt worden se in. Von den 13 eher kle inen Nukleifragmenten tragen acht Exemplare Reste von Kortex . Dieser Umstand belegt, dass das Rohmaterial in kleinen , unpräpari erten Knollen eingebracht und erst in der Fundstell e gesch lagen wurde. Über die genaue Herkunft des Rohmateri als kann nur spek uli ert werden. Es ist anzunehmen, dass die Mehrzahl der Si li ces aus der Region Schaffhausen stammt (Deecke 1933, 35). Ein Abschlag ist wahrschein lich aus Tri gonodus-Do lomit-Hornstein gefertigt. Dieses Materia l stammt aus den Schichten des mittleren Mu schelkalks, die in der Region Basel (Dinkelberg) anstehen. Ohne mikroskopi sche Dünnschliffanalysen und ausgedehnte Prospekti onen können aber keine genaueren Angaben gemacht werden . Grundformen I Schlagtechn ik Das Inventar von Eichi -Sämmen enthält beinahe sämt liche Produkte der Artefaktherstellung, deren Verteilung aus Abb. 28 ersichtlich wird. Ungeschlagene Silexknollen fehlen. Die 13 kleinen Kernstücke (die max. Länge varii ert von 18 mm bis 45 mm) sind mehrheitlich stark abgebaut. Eini ge Reste von Kortex belegen, dass die Nuklei nicht primär vo llständig entrindet wurden. Vereinze lt lassen sich Spuren einer dorsalen Reduktion (Schlagtlächenpräpari erung) erkennen. Die Abbaunegative zeugen von kleinen , unregelmässigen Absch lägen. Es liegen neun polyedri sche Kerne, ein atyp ischer pyramidaler Kern , ei n Nuk leus an dickem Abschlag, ein Kern mit einer Abbaufläche und kortexbedecktem Rücken sow ie ein Kern mit bipolarem Abbauschema und kortexbedecktem Rücken vor (A bb. 44, 23). Trümm er sind mit zehn eher kl einen Exemp laren relati v selten. Darunter befinden sich vier Trümmer aus Radi olarit. Di eses oft stark geklüftete Rohmateria l ist ziem lich anfällig auf Schlagunfä ll e. Absc hläge milchen mit 198 Stücken (inklusive 20 Kortexabschlägen) die Hauptfundmenge aus. Sie sind in der Rege l klein und eher unrege lmässig. Di e Schlagflächenreste sind glatt und flächi g ausgeprägt. Viele Abschläge tragen Spuren einer dorsa len Reduktion.Von den 16 mesolithisc hen Makro lithen sind 14 Stücke an Absch lägen gefertigt. Di e lang-schma len Abschlagprodukte unterteil en sich in zwölf Klingen und 15 Lamell en. Es handelt sich dabei um meist n 0 13 5,2 10 178 4,0 7 1,2 Kem /o /o Trümmer Abschlag 226 90,4 Abspli ss 2 0,8 Radio larit 14 5,6 Kortexabschlag 20 8,0 Ölquarzit Bergkristall 9 I 3,6 0,4 Klinge 12 4,8 Lamelle 15 6,0 250 100,0 250 100,0 n Silex Tota l Abb. 27: Üss lin gen-Buch, Eichi/ Sämmen. Rohmateria l. 0 Tota l Abb. 28: Üss li ngen-Buch , Eic hi / Sämmen. Grund formen. 33 Die 1nesolithischen Stationen im Seebachtal unrege lmässige Exempl are, die oft fragmentiert sind. Eine deutliche Trennung zwischen Klingen und Lamellen ist ni cht ersichtli ch. Die Mikrolithen wurden einerseits aus Lamell en, andererse its aus sc hmalen Klingen hergestellt. Di es belegen auch di e drei Kerbreste. Absplisse sind mit zwei Exempl aren deutlich unterrepräsentiert, und Stichellamellen fehl en vo llständi g. Di eser Umstand ist auf di e geringe Fundchance beim Aufsammeln zurückzuführen. n 0 /o Unmod ifiz ierte Steinartefakte 358 83 ,8 Mod ifi zierte Steinartefakte (inkl. Kerbreste) 69 16,2 427 100,0 Total Abb. 29 : Üsslingen-B uch, Sandacker. Unmodi fi zierte/modif izie rte Artefakte. Datierung Die Mehrzahl der Funde von Üss lingen-Buch, Eichi-Sämmen datiert mit grosser Wahrscheinlichkeit ins Mesolithi kum. Eine schwache Durchmi schung mit neolithi schem Fundgut (Pfeil spitze) kann aber ni cht ganz ausgeschlossen werden. Eine fe inchro nolog ische Datierung gestaltet sich deshalb als schwierig, da das Geräteinventar, insbesondere das der Mikrolithen, relativ klein ist. Das Fehlen von Trapezen spricht für eine frühmesolithische Zeitstellung (Nielsen 199 1, 78). Das Mikrolithenspektrum mit zwei schräg retuschi erten Spitzen, zwe i kantenretu schierten Spitzen mit Bas isretusche, zwe i kantenretuschierten Spitzen ohne Bas isretusche und einem Ungleichschenkligen Dre ieck stützt eine frühe Datierung. Der hohe Antei l von Makrolithen, welche an Abschlägen gefertigt wurden, ist ebenfall s typisch für das Frühmeso lithikum (N ielsen 199 1, 8 1). Die Schlagstrategie der Menschen von Eichi -Sämmen hatte kleine, unregelmässige Abschläge zum Ziel, der Anteil an lang-schmalen Artefakten blieb gering. Eine solche Grundformenprodukti on unterscheidet sich von der spätmeso lithischen Schlagtechnik , di e eine gezielte Lamellen / Klingen-Produktion anstrebte (N ielsen 199 1, 82 ; Pousaz 199 1, 22, 58; Wyss 1979, 56). Di e chronolog ische Zuweisung des Inventars von EichiSämmen in ein älteres resp. jüngeres Frühmesolithikum ist anhand der wenigen Mikrolithen nicht möglich . Die typo logische Zusammensetzung der Geräte wird aus Abbildung 30 ersichtlich . n Makro lithen Stichel 8 21 Bohrer 3 Kratzerstichel I Kratzer Retuschierter Abschlag II Retuschierte Klinge 5 Retuschi erte Lamelle 2 Mikrolithen Schräg retu sc hi e11e Spitze I Kantenretuschie11e Spitze ohne Bas isretusche 2 Ungleichschenkliges Dreieck I Rückenlamelle 4 Unbestimmbares Mikrolithfragment 8 Kerbrest 2 Total Geräte 69 Abb. 30: Üssli ngen-Buc h, Sandacker. Typolog ische Verteilung der Geräte. 4.3.2 . Üsslingen-Buch, Sandac ker Das Fundge lände befindet sich auf einem nord-süd ori enti erten Hüge l am östlichen Ufer des Hasensees 28 , das landwirtschaftli ch intensiv genutzt wird (Abb. 23 , 2). Di e Mehrzahl der Funde konzentrierte sich am Westhang der kleinen Kuppe. Nur ca . 80 m nördli ch der Fundstelle Sandacker liegt die Stati on Üsslingen-Buch, Buecherriet. Es wurden 427 Steinartefakte sowie eine prähi stori sche Keramikscherbe geborgen. Das Fundmaterial Das lithi sche Inventar vom Sandacker scheint ze itlich sehr homogen zu se in. Jüngere Geräte wie neolithische Pfe ilspitzen oder Steinbeile fehlen vo ll ständig. Von den 42 7 Artefakten sind 69 Stücke mod if iziert (Abb. 29). Die Makro /ithen Das Geräteinventar vom Sandacker ist mit 5 1 Stücken ziem1ich umfangreich. Bemerkenswert ist vor all em der hohe StichelanteiL Di e Geräte sind mehrheitli ch an kl einen Grundformen hergestellt (max. Länge 13 mm - 43 mm). Ein Drittel der modifi zierten Artefakte ist an lang-schmalen Abschlagprodukten gefertigt. In sgesamt tragen 26 Stücke Reste von Knoll enrinde (i nkl. sechs Kortexabschlägen). Kra tzer Kra tze r sind mit acht Exemplare n vertreten (Abb. 45, 41 - 4 7). Drei Kra tzer sind a n Klingenfragmenten, de r Rest an unregelm ässigen Absch lägen geferti gt. Zwei Kratzer sind zu me hr als zwe i Drinein m it Kortex bedeckt. A lle tragen di e Kra tzerstirn am di stalen Ende, welche in de r Rege l steil und sorgfä lti g retuschi e rt ist. " Blatt 1052. LK 705 100 / 273860/438. 34 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal Stiche l Im Geräteinventar sind 21 Stichel vorhanden (Abb. 45 /46, 48- 68). Als Grundformen wurden tendenziell lang-schma le Absc hl agprodukte verwendet. Typologisch gesehen, handelt es sich um ein e inheitliches Spektrum . An Sti chelformen liegen 13 Stichel an schräger Endretu sche, ftinf Mehrfachstichel an schräger Endretusche, ein Winkelstichel, ein un sicherer Querstichel an Kerbe und ein Stichel an natürlichem Ende vor. Di e Mehrzahl der Sti chel ist also an einer Endretusche gefertigt. Bei den Einzelgeräten ist di e Sti chelkante in ftinf Fällen prox imal , in elf Fäll en di stal angebracht. Vergli chen mit den übrigen mesolithi schen Stationen im Seebac htal ist der Sti chelanteil in der Fundstelle Üss lingen-Buch, Sandacker sehr hoch. Als Sonderform kann ein atypi sches Segment bezeichnet werden, das aus einer Lamell e hergestellt wurde (Abb. 45 , 3 I). Die gekrümmte, rechte Kante ist fein retuschiert. Im proximal en Bereich sind die Retuschen flach bi s mässig steil. Gegen das Di stalende ist di e Kantenbearbeitung sehr ste il bi s überhängend, mehrere Retuschen wurden sogar von der Dorsalfl äche aus angebracht. Die gegenüberli egende Kante ist gerade und im Bereich der Basis fein bearbeitet. Das Stück ist 23 mm lang, 9 mm breit und 4 mm di ck. Bei den sieben Mikrolithfragmenten handelt es sich um zerbroc hene Lame lJenstücke, di e partiell steil retuschi ert sind . Bohrer Es fanden sich drei Bohrer auf dem Sandacker. Die Bohrerspitzen befinden sich am di stalen Abschl agende. Bei einem Exempl ar ist die Spitze dorsal fein retuschi ert (Abb. 46, 69). Ein Obj ekt kann a ls Grobbohrer bezeichnet werden. Bemerkenswert ist ein Sternbohrer mit drei Spitzen, wovon eine teilweise fragmenti ert ist (Abb. 46, 70), da so lche Obj ekte bi s j etzt vor allem aus jungpa läolithi schen Inventaren bekannt sind . Die Kerbreste Kratzerstiche l Ein Kratzerstiche l ist an e iner 43 mm langen, 18 mm breiten und 8 mm dicken Klinge aus gelb-rotem Silex gefertigt (Abb. 46, 71 ). Die steil e, fein retu schi erte Kratzerstirn befindet sich am di stalen Ende. Im proximalen Bereich liegt ein Stichel an schräger Endretusche. Retusc hi erte Abschläge Es sind elf Abschl äge im Inventar vorhanden, di e parti ell kantenretuschiert sind (Abb. 46, 72). Davon tragen drei Exemplare eine fl ache Kerbe. Retuschierte Klingen Es liegen ftinfretuschierte Kli ngen vor (Abb. 46, 73 - 77). Davon ist eine aus Ö lquarzit geschlagen. Die Retuschen sind in der Regel fein und erstrecken sich ni cht über die ganze Kantenlänge. Ein Exempl ar trägt am Di stalende eine unregelmässige, gerade Endretusche. Retuschierte Lame ll en Zwei proximale Lame llenfragmente sind partiell fein retuschiert (Abb. 47, 78 - 79). Di e Retuschen bilden ke inen gestumpften Rücken. Zwei Kerbreste belegen, dass in der Station Üss lingen-Buch, Sandacker ein Teil der Mikrolithen mit der Kerbtechnik hergestellt wurden . Die beiden Kerbreste bestehen je aus einem proximalen resp. distalen Lamellenfragment (Abb. 45 , 39 - 40). Die Kerbe befindet sich einmal an der rechten und einmal an der linken Kante. Die Keramik Beim Keramikfragment handelt es sich um eine kleine, dünne Wandscherbe, die fein gemagert ist. Die unverzierte Aussenfläche ist geglättet. Das Stück datiert wohl in die Bronzezeit. Die Rohmaterialversmg ung Die Zusammensetzung des Rohmaterials von der Station Üss lingen-Buch, Sandacker wird aus Abb. 3 1 ersichtlich. Die Mikrolithen n Im Inventar von Üsslingen-Buch, Sandacker sind die Mikrolithen mit I6 Exemplaren vertreten. Aus Abb. 30 wird die typologische Zusammensetzung ersichtlich. Schräg retuschierte Spitze Ein Mikrolith kann als schräg retuschi erte Spitze bezeichnet werden (Abb. 45, 24). Das Stück ist aus e iner stark patinierten, unregelmäss igen Lamell e ge fertigt . Di e schräge Endretusche befindet sich am Di stalende. Di e Spitze ist 25 mm lang, 10 mm breit und 3 mm di ck. Kantenretuschi erte Spitzen ohne Basisretu sche Bei zwei Mikrolithen handelt es sich um kantenretuschierte Spitzen ohne Basisretusche (Abb. 45 , 25 - 26). Di e retuschi erte Kante liegt bei beiden Stücken rechts. Die Basis der Spitze Sa-86 -2 ist leicht fragmenti ert. Auffall end ist der deutliche Grössenunterschied der be iden Spitze n. Ungleichschenkliges Drei eck Im Inve ntar vom Sandacker li egt ein ungleichsc henkli ges, stumpfwinkliges Dreieck aus ge lb-rosa farbenem Sil ex vor (Abb. 45, 27). Di e beiden linken Kanten sind steil retuschi ert . Das Stück ist I 7 mm lang, 7 mm breit und 2 mm dick. Rückenlamellen Es liegen vier Lame ll en mit gestumpftem Rücken vor (A bb. 45, 28- 30, 32). Zwe i Exemplare tragen die Steilretusche an der linken, zwe i an der rechten Kante. Nur ein Stück ist voll ständig erhalten . Diese Rückenlamelle trägt zudem am proximalen Ende eine gerade Endretu sche (Abb. 45 , 28). Unbestimmbare Mikrolithen/-Fragmente Acht Mikrolithen sind entweder Sonderformen oder zu stark fragmentiert, um typologisch genauer bestimmt werden zu können (Abb. 45, 3 I, 33- 38). Silex Radiolarit Ölquarzit Bergkristall Tota l 422 I 2 0 /o 2 98,8 0,2 0,5 0,5 427 100,0 Abb. 3 I: Üsslingen-Buch, Sandacker. Rohmaterial. Die Mehrzahl der Artefakte ist aus Silex gefertigt. Ganz selten wurden Radiolarit, Bergkristall und Ölquarzit gesch lagen. Insgesamt tragen 185 Artefakte Reste von Kortex . Nur in neun Fällen weist die Knollenrinde deutliche Spuren von Gerölltransport auf. Es ist al so anzunehmen , dass die Mehrzahl der Silexknollen aus primären Lagerstätten stammt. Von den 16 Nuklei tragen neun Exemp lare noch Reste von Knollenrinde. Dieser Umstand belegt, zusammen mit den zahlreichen Kortexabschlägen , dass das Rohmaterial in kleinen, unpräparierten Knollen in die Fundstelle eingebracht wurde. Über die genaue Herkunft des Si lexmateri als kann nur spekuliert werden. Eine Lokali sierung in der Gegend um Schaffhausen scheint aber wahrscheinlich, weil dort mesozoische Schichten mit vergleichbaren Silexvarietäten oberflächig anstehen . 35 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal Grundf ormen/Schlagtechnik Datierung Das Inventar vom Sandacker enthält mit Ausnahme von unbearbeiteten Knoll en sämtliche Produkte der Artefaktherstellung. Die Verteilung der einzelnen Grundformen lässt sich aus Abb. 32 abl esen. Die Lesefunde von der Station Üss lingen-Buch, Sandacker dati eren wahrscheinlich ins Meso lithikum (Epipaläo lithi kum ?). Das Fundinventar scheint zei tlich homogen zu se in, eine Durchmischung mitjüngerem Material ist nicht erkennbar. Eine genauere chronologische Zuweisung innerhalb des Mesolithikums ist schwierig, da wenig und meist atypi sche Mikrolithen vorhanden sind. Mit Vorsicht kann das Fehl en von Trapezen als Indiz ftir eine Datierung in ein Frühmesolithi kum gewertet werden. Charakteri sti sch für das Inventar vom Sandacker ist die grosse Zahl von Sticheln an schräger Endretusche. Di eser hohe Stichelanteil könnte eine epipaläo lithi sche Traditi on widerspiegeln. All erdings können di e vielen Stichel auch von einer speziali sierten Täti gkeit zeugen. Ein relativchronologische r Vergleich mit der Station Üss lingen-Buch, Eichi-Sämmen ist ni cht mögli ch. n 0 /o Kern 16 3,7 Trümmer Abschlag 9 26 1 2, 1 6 1,2 Abspliss 18 4,2 Koriexabschlag 45 10,5 Klinge 24 5,6 Lamelle 52 12,2 Stichellamelle 2 0,5 Total 427 100,0 Abb. 32: Üss lingen-B uch, Sandacker. Grundformen. Das vo llständige Fehlen von ungeschlagenen Rohknoll en ist wohl darauf zurückzuführen, dass das fithi sehe Rohmaterial über eine relativ grosse Di stanz eingebracht werden musste. Somit war Silex nicht im Überfluss vorhanden und sämtli che Rohlinge wurden intensiv abgebaut. Von einem hohen Abbaugrad zeugen auch die 16 Restkerne. Es handelt sich dabei um sehr kl eine Exemplare, deren Längen zwisc hen 2 1 mm und 42 mm variieren. Typologisch unterteilen sie sich in vier Kerne mit einer Schlagfl äche und natürlichem Rücken, fünf beidse iti g abgearbeitete Kerne, einen atypischen pyramidalen Kern sowie sechs polyedrische Nukl ei (Abb. 47, 80 - 83). Eine Fazettierung der Schl agfl äche kann nur einmal nachgewiesen werden, Spuren von dorsa ler Redukti on sind dagegen häufig. Di e Abbaunegative sind mehrheitli ch klein. Acht Kerne können als Lamellenkerne bezeichnet werden. Trümmer sind mit neun Exemplaren se lten. Darunter befindet sich ein grösseres Stück aus stark geklüftetem Radiolarit. Abschläge sind mit 306 Obj ekten (inklusive 45 Kortexabschlägen) vertreten. Sie sind meist unrege lmässig und oft fragmenti ert. Di e Mehrzahl der erhaltenen Schlagfl ächenreste ist glatt, vereinzelt kommen aber auch fazettierte Talons vor. Spuren von dorsa ler Reduktion sind häufig. Insgesamt 126 Abschläge tragen Reste von Knollenrinde. Von den 5 1 Makrolithen sind 34 an Abschlägen gefertigt. Wi e schon di e Nuklei geze igt haben, ist der Anteil an lang-schmalen Grundformen im Inventar der Station Sandacker recht hoch. Es liegen 24 Klingen und 52 Lamellen vor. Di e fo rmale Zusammensetzung der lang-schmalen Grundfo rmen ist aber ziemlich heterogen, was Länge und Breite anbelangt. Die Klingen und Lamellen sind meist unregelmässig. Sämtliche Mikrolithen und Kerbreste sowi e 17 Makro lithen sind an lang-schmalen Abschl agprodukten geferti gt. Absplisse sind mit 18 Exempl aren wohl unterrepräsentiert, da diese wegen ihrer Kl einheit beim Aufsa mmeln oft nicht bemerkt werden. Im Inventar befinden sich je eine Stichellamell e primärer und sekundärer Ordnung. 4.3.3. Üsslingen-Buch, Buecherriet Die Fundstell e Buecherriet 29 li egt unmittelbar nördli ch der Station Üsslingen-Buch, Sandacker, ebenfa ll s am Rand des kleinen nord-süd orientierten Hügelzugs (A bb. 23 , 3ab). Es ist nicht auszuschli essen, dass die beiden Fundstellen zusammengehören (vgl. Geräteinventare). Di e weni gen Fe ldbegehungen lassen noch keine deutli che Fundkonzentration erkennen 30 . Das Fundmaterial Das lithj sche Inventar von der Station Buecherriet (inkl. Buecherri et Süd) umfasst 163 Artefakte. Zwei retuschi erte Klingen dürften neolithi sch se in. Mit einer schwachen Vermi schung des mesolithi schen Fundkomplexes muss deshalb gerechnet werden. Von den 163 Artefakten sind 25 modi fiziert (Abb. 33). n 0 /o Unmodifizierte Steinartefakte Modi fiz ierte Steinartefakte (inkl. Kerbreste) 138 25 84,7 15,3 Total 163 100,0 Abb. 33: Üssli ngen-B uch, Buecherriet. Unmodifizierte / modifiz ierte Artefakte. 29 30 Blatt 1052 , LK 705 125 /274050 /43 8. Im Frühjahr 1993 resp. Herbst 1994 fa nden sich unm ittelbar süd lich der Station Buecherri et weitere 32 Sili ces (B latt 1052 , LK 705 100 / 27395 0). Diese 32 Artefakte von der Fundstelle «Buecherriet Süd» werden gemeinsam mit den Funden vom Buecherriet behandelt. 36 Die mesolith ischen Stationen im Seebachtal Die typo logische Zusammensetzung der Geräte wird aus Abb. 34 ersichtlich . n Makrolithen Stichel 9 Stück mit schräger Endretusche I Retuschierter Abschlag 5 Retuschierte Klinge 3 Ausgesplittertes Stück 2 Mikrolithen Schräg retuschiet1e Spitze I Kantenretuschierte Spitze mit Basisretusche I Unbestimmbares Mikrolithfragment 2 Kerbrest 1 Total Geräte 25 Abb. 34: Üss lingen-Buch, Buecherriet. Typo logische Verteilung der Geräte. retuschi ert . Da di e Basis ni cht erha lten ist, kann nichts Gena ues über eine allflilli ge Schl agfl ächenpräparati on gesagt werden. Di e Länge von 68 mm, di e rege lmässige Grundform sow ie die einzigarti ge Patina lassen vermuten, dass di ese Klinge wohl ebenfall s ni cht zum meso lithi schen Ko mplex gehört, sondern in s Spätpaläolithikum oder Neolithikum datiert. Ausgesplitterte Stücke Di e Stati on Buecherri et hat zwe i ausgesplitterte Stücke ge liefe rt (A bb. 48, 104). Beide Exemplare we isen die charakte ri sti schen, bipo laren Abnützungsspuren auf. Die Mikrolith en Die beiden Mikrolithen gliedern sich in eine schräg retuschierte Spitze, deren di stal gelegene Spitze durch steile Kantenretuschen gebi ldet wird (Abb. 47 , 85) sowie in eine kantenretuschierte Spitze mit Endretusche, die sowohl im Spitzenbereich als auch an der Basis fragmentiert ist (A bb. 47 , 86). Der Bruch an der Spitze könnte beim Aufprall des Geschosses auf einen harten Gegenstand entstanden se in . Di e linke Kante des Artefakts ist steil retuschiert. Zudem liegen zwei Mikrolithfrag mente vor (A bb. 47 , 87- 88). Bei einem Objekt ist die Bas is sowie die linke Kante steil und regelmässig retuschiert. Viell eicht handelt es sich dabei um eine fragmentierte Rückenlamelle mit Endretusche. Die Makrolithen Makrolithen sind mit 20 Stücken im Inventar vertreten . Wie in der Station Üsslingen-Buch , Sandacker ist der Stichelanteil recht hoch. Insgesamt zehn Geräte tragen Spuren von Knollenrinde . Sti chel Di e Stiche l sind mit neun Exemplaren vertreten (Abb. 47 /48, 90 - 97). Die Grundfo rmen sind sehr heterogen zusammengesetzt. Die Objekte unterteil en sich in ftinf Stiche l an schräger Endretusche, einen Doppel stichel an konkaver Endretusche, einen gleichwi nkligen Flächenstiche l, einen Stichel an Bruch und einen vielfachen FlächensticheL Bei den einfachen Sticheln befind et sich die Arbeitskante in vier Fällen am di stalen und in vier Fällen am prox imal en Ende. Die Do minanz der Sti chel im makro lithi schen Geräteinventar lässt eine speziali sierte Tätigke it oder eine epipaläolithi sche Traditi o n vermuten. Es sc hei nt eine enge typo log ische Verbindung zur unmittelbar südli ch ge legenen Fundstell e Üsslingen-Buch, Sandacker vorhanden zu sein . Evtl. handelt es sich sogar um ei n und dense lben Rastplatz. Stück mit schräger Endretusche Ein Kortexabsch lag trägt im proximalen Bereich eine schräge Endretusc he (Abb. 48, 98). Di ese w ird durch steile Retuschen gebildet. Es ist nicht auszuschli essen, dass es sich bei di esem Stück um einen unfertigen Stiche l handelt. Retuschi erte Abschl äge Vier Abschl äge sind an den Kanten partiell retuschi ert (A bb. 48, 99 - 100). Bei einem Abschlag könnten di e ventral liegenden Retu sc hen auch modernen Ursprungs sein, da die Patinierung in di esem Bereich fehlt. Ein Abschl ag trägt an der rechten Kante eine fein retuschi erte Kerbe. Retu schierte Klingen Im Inventar liegen drei retuschierte Klingen vor. Eine kl eine Klinge aus we isse m Ma lmsilex trägt an der linken Kante feine Kantenretuschen (Abb. 48, 10 I ). Ein di stales Klin genfragment ist rundum mit regelmäss igen, steil en Kantenretuschen versehen, wie sie im Neo lithikum typi sch sind. Das Exempl ar trägt Reste von Knollenrinde (Abb. 48, 102). Mit grosser Wahrscheinli chkeit gehört diese beidkanti g retuschierte Klinge nicht in das meso lithi sche Inventar. Es dürfte sich um einen neo lithi schen Streufund hande ln . Zum Schluss li egt noch e in grosses, distales Klinge nfragment aus stark patiniertem Sil ex vor (Abb. 48, 103). Die Kanten sind dorsal partiell Die Kerbreste Ein schmales Abschlagfragment ist an einer sehr flachen Kerbe ge brochen (Abb. 47 , 89). Der Bruch befindet sich dorsal. Ob es sich bei diesem Stück um einen Kerbrest handelt, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Die Rohmaterialversorgung Di e Zusammensetzung des Rohmaterial s aus der Fundstelle Üsslingen-Buch, Buecherriet wird aus Abbildung 35 ersichtlich . Di e Mehrzahl der Artefakte ist aus Silex geferti gt. Ein Abschlag besteht aus Trigonodus-Dolomit-Hornstein . Selten wurde der lokal in den Schottern vorkommende Radiol arit geschlagen. Funde aus Ölquarzit fehlen . Das Obj ekt aus Quarzit besitzt keine Schlagmerkmale, so dass dessen Artefaktcharakter unsicher bleibt. Insgesamt tragen 65 Artefakte Reste von Kortex . Nur in drei Fällen weist di e Knollenrinde Spuren von Gerölltransport auf, darunter befindet n Silex 0 /o 158 96,4 Radiol arit 4 2,4 Quarzit I Knochen I 0,6 0,6 Total Abb. 35: Üsslingen-Buch, Buec herriet. Rohm aterial. 164 100,0 37 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal sich ein Rad iolarittrümmer. Beinahe sämtliches Rohmateria l stammt somit aus einer primären Lage rstätte. Es ist anzunehmen, dass der Si lex aus der Umgebung vo n Schaffh ausen stammt, weil dort di e nächsten primären Vorkommen aufgesch lossen sind . Die vie len Artefakte mit Kortexresten belegen, dass kleine, unpräpari erte Rohl inge in die Fundstelle eingebracht worden sind . Der Kn ochen Das stark ve rbrannte Knochenfragment eines g rossen Wiederkäuers (Rind, Hirsch) ist mit g rosser Wahrscheinlichkeit rezent. Es handelt sich um ein Fragment aus dem Diaphyse nbereich eines g rösseren Langknochens. Das Stück trägt deutliche Schnittspuren 3 1 Datierung Die Mehrzahl der Funde von Üsslingen-Buch, Buecherri et datiert ins M eso lithikum . Eine sc hwac he Durchmi schung m it neolith ischem und pa läolithischem F undgut kann aber ni cht ausgeschlossen werden. Die vier Mikrolithen können für e ine feinere chronologische Einstufung des Kompl exes nicht herangezogen we rden. Die vielen Stichel, d ie Rohmateri alzusammensetzung sow ie die Schlagtechn ik entsprec hen dem Inve ntar der unn1ittelbar benachbarten Fundste lle Üss lingenBuch, Sandac ker, wo chara kte ri sti sche Mikrolithen zum Vo rschein gekommen sind . E ine Datierung der Fundstell e Buecherriet in ein früh es Mesolithikum wä re demnac h durchaus denkbar. 4. 3.4. Hüttw il en-Nussbaumen, In Langen Teilen Grundformen /Schlagtechnik Das Inve ntar vom Buecherriet enthält sämtli che Produkte der Artefaktherstell ung. Die Verteilung der einze lnen Grundformen lässt sich aus Abb. 36 ablesen. Es li egt e ine unbearbeitete Si Iex kno lle vor, die 80 mm lang, 58 mm breit und 24 mm dick ist sowi e 142 g wiegt. Kernstücke sind mit vier Exe mplaren vertreten. Sie wurden polyedri sch abgebaut. Eine Fazettierung der Schlagfl äc hen konnte ni cht beobachtet werden, Spuren von dorsaler Reduktion sind dagegen vorhanden . Trümmer sind m it fünf Stücken selten. Erwartungsgemäss bi Iden di e 123 Abschl äge (i nklusive 22 Kortexabschl äge) di e Mehrzahl der Abschlagprodukte. Sie sind kl ein und oft unregelmässig . D ie Schlagfläc henresie sind mit we ni gen Ausnahmen glatt. Drei Schlagfl äc hen wurden sorgfalt ig fazettiert. Absp lisse sind im Inventar mit vier Exemplaren sicher unterrepräsentiert. Die lang-schmalen Grundfo rmen g liedern sich in 16 Klingen und zehn Lame llen, d ie formal ziem lich heterogen zusammengesetzt sind. Sechs Geräte sind an Klingen geferti gt, wobei zwe i Obj ekte aus forma len Gründen woh l nicht zum meso lithi schen Inve ntar gehören. Trotz der vielen Stiche l fehlen Sti chellamell en voll ständ ig. n n Makrolithen Kratzer 3 Sti chel 4 Retuschierter Absch lag 3 Mikrolithen Rückenlamell e 3 Total Geräte 13 Abb. 37: Hüttwil en-Nussbaumen, In Langen Tei len. Typo logische Verteilu ng der Geräte. 0 /o Kno ll e I 0,6 Kern 4 2,5 Trümmer 5 3, 1 Abschl ag 10 1 6 1,9 Absp liss 4 2,5 Kortexabschlag 22 13 ,5 Klinge 16 9,8 Lamelle 10 6, 1 Tota l 163 100,0 Abb. 36: Üsslingen-Buch, Buec herriet. Grundformen. D ie Fundstelle befindet sich auf einer fl ac hen, etwa fünf auf 15 Meter langen Ge ländeerhebung im nordwestli chen 32 F lachmoortorf zwi sc hen N ussbaumer- und Hüttwilersee (Abb. 23, 4). Di e Lesefunde kon zentrierten sich auf einer 25 Quadratmeter grossen Fläche. Es konnten 82 Artefakte geborgen we rden. Das Inventar scheint zeitlich gesc hlossen zu se in , da eine Vermischung mitjungsteinzeitliche n Geräten nicht feststell bar ist. Unter den 82 Artefakten befi nden sich 13 mod if izierte Exemplare (A bb. 37). Die Malo-olithen Di e Makrolithen teilen sich in drei Kratzer, vier Stichel und dre i retuschierte Abschläge auf. Vi er Exempl are trage n Reste vo n Knollenrinde. Kratzer Es li egen zwei Kratzer an Abschlag sow ie ein Kratzer an Lamell e vo r (Abb. 48 , 108 - 11 0). Di e sorgfalt ig retuschierten, z.T. sehr steilen Kratzerstirnen befind en sich am Distalende der Grundform. 31 32 Bestimmung durch Pro f. J. Sc hibler. Sem inar ftir Ur- und Frühgeschi chte der Uni versität Base l. Blatt 1052, LK 704725 / 274725 /437. Die mesolithischen Stationen im Seebachtal 38 Retuschierte Abschl äge Dre i Abschl äge tragen part ielle Kantenretuschen. Ein Stück besitzt e ine fl ache Kerbe im d ista len Bereic h (Abb. 48, 11 5). Rückse ite kortexbedeckt ist (A bb. 48, 11 6). Die 60 Abschl äge (inklusive Kortexabschläge) sind mehrheitlich klein und unrege lmässig, die Schlagfl ächenreste sind glatt. Abspli sse sind mit fü nf Exemplare n selten. An lang-schmalen Abschlagprodukte n liegen vier Klingen und ac ht Lamell en vo r, wobei es sich dabei um regelmässige Exempl are mit ein bi s zwei kantenparallelen Mittelgraten handelt. Drei Lamellen tragen einen gestumpften Rücken, eine Lamelle w urde zu einem Kra tzer mod if iziert. Ein Artefakt ist eine kle ine Sti chellamell e. Die Mikrolithen Datierung Es wurden drei Rückenlamell en-Fragmente gefund en (A bb. 48, I 05 - I 07). Der gestumpfte Rücken befindet sich in zwei Fällen an der linken und einmal an der rechten Kan te. Ein Exempl ar weist ventral einige fläc hige A ussplitterungen auf. Bei diesem Stück könnte es sich um ei n Fragment einer gekni ckten Rückenspitze handeln. Kerbreste konnten keine geborgen we rden. Trotz der geringen Fundanzahl scheint eine Dati erung ins Mesolithi kum oder allenfa lls sogar ins Epipaläolithikum wa hrschei nli ch. Dafür sprechen vo r all em die Sti chel an schräger Endretusche sowie die drei Rückenl ame llen, wobei es sich be i einem Stück vielleicht um eine Rückenspitze handeln könnte. Die Rohmaterialversorgung sowie di e Schlagtechnik entsprechen den benac hbarten frühmeso lithi schen Stationen. Das Inventar ist vergleichbar mit den A rtefakten der Fundstellen Üsslingen- Buch, Sandacker und Buecherriet. Stichel Zwei Stichel sind an einer schrägen Endretusche gefertigt (Abb. 48, 11 1- 112). Die Arbeitskante bef indet sich j e einma l am di stalen und einma l am proximalen Ende der Grundform . Beim dritten Exemp lar hande lt es sich um einen Vielfachsti chel (Abb. 48, 113). Am di stalen Ende bef inden sich zwei Stichelbah nen an konkaver Endretusche, am proxima len Ende ein atypischer WinkelsticheL Auffa ll end ist be i diesem Stück vor all em d ie kleine Gru ndform . Das vierte Obj ekt ist ein Sti chel an Bruch, der an einer rege lmässigen Klinge geferti gt wurde (Abb. 48, 114). Die Rohmaterialversorgung Mit einer Ausnahme sind sämtli che Artefakte aus Silex gefertigt. Es li egt ein kleiner Abschlag aus Bergkristall vor, der noch Reste vo n seiner idiomorphen Oberfl äche trägt. Di e Kristall ka nte ist durc h Gerölltransport verrundet Insgesamt 42 Silices sind teilweise mit ni cht gerollter Knoll enrinde bedeckt. Das Silexrohmateri al stammt wo hl aus der Gegend vo n Schaffh ausen und wurde wa hrscheinlich in kleinen, unpräparierte n Knollen in die Fundstelle eingebrac ht. Grundfo rmen/ Schlagtechnik Die Verteilung der einzelnen Grundformen wird aus Abbildung 38 ersichtlich. Rohkno llen sind keine im Inventar vorhanden. Es li egt ledigli ch ein kl einer Kern mit zwei Abbaufläc hen vor, dessen n Kern I Trümmer 3 Abschl ag 52 Abspli ss 5 Kortexabschlag 8 Klinge 4 Lamelle 8 Stichell amelle I Total Abb. 38: Hüttw ilen-Nussbaumen, In Langen Teil en. Gru ndformen. 4.3 .5. Hüttw il en-Ürschhausen, Helfe nberg Di e Fundste lle befindet sich am Südhang des Helfe nbergs, unmi ttelbar am Ufe r des Hasensees 33 (A bb. 23 , 5). Es fa nden sich insgesamt 33 Artefakte aus Silex. E ine deutliche Fundkonzentration konnte ni cht fes tgestellt we rden. Das Fundmaterial gli edert sich in einen Kern, sieben Kortexabschl äge, eine Klinge, 2 1 Abschläge und drei Trümmer. 17 Artefa kte tragen Reste vo n unverro llter Knollenrinde. Das Rohmateri al stammt wohl aus der Gegend von Schaffh ausen. An Geräten liegen ein Daumennage lkratzer sowie ein bi faz iell bearbeiteter Abschlag vo r. Ein kleiner, pyrami da ler Kern trägt langschma le Abbaunegati ve (Ab b. 49, 11 7). Spuren vo n dorsaler Redukti on oder einer Fazettierung der Schlagfl äche fe hlen. Das Stück dati ert fo rmal wo hl ins Meso lithikum . Ein kl einer Daumennagelkratzer, der an einem dicken Abschlag gefertigt ist, trägt sowohl distal als auch prox imal eine steil retuschierte Kratzerstirn (A bb. 49 , 11 8) . Typo logisch datiert dieses Artefakt ebenfa ll s ins Meso lithi kum . Ein bi faz ie ll retuschierter Abschlag ist prox imal fragmentiert, und d ie regelmäss igen, z.T. fl äc hi gen Retuschen bilden eine leicht asymmetrische Spitze (A bb. 49, 11 9). Es kö nnte sich bei diesem Stück um ein neo lith isches Artefakt handeln . Das kleine Fundensembl e dürfte vermi scht sei n, weshalb eine genaue Datierung nicht möglich ist. Immerhin belegt der kleine, pyramidale Nukleus sowie der Daumennage lkratzer eine vorneo lithischeil Begehung der Fundstelle. 82 33 Blatt 1052, LK 704 700 /274025 /437. Die mesolithischen Stationen im Seebachtal 39 4 .3.6. Hüttwilen-Ü rschhausen, Obersee Fli ntenste in Im Bereich der Fundstelle wurde ein neuze itlicher Fli ntenstein aus KreidesiIex ge fu nden . Das Stück trägt an den Ka nten d ie typischen steilen Abnützungsspuren. Die Fundstell e befindet sich nö rdlich der Ruine Helfe nberg am westlichen Ufer des Hüttw ilersees an einer leicht erhöhten Hang lage 34 (Abb. 23 , 6). Di e Funde streuen auf einer 20 m ma l 20 m g rossen Fläche. Der östliche, gegen den See abfallende Bereich der Fundste ll e wurde mi t A ushubmateri al, das vo n den Konservierungsa rbeiten der Burgruine Helfe nberg stammt, aufgesc hüttet. Ein grosser Klingenke rn aus Sil ex, den R. Strasse r (Hof Helfenberg) gefunden hatte, führte zur Entdeckung der Station Obersee (A bb. 50, 130). Weitere Fe ldpros pekti onen lieferten tota l 93 Funde, darunter einen neuze itlichen Flintenstein, einen Q uarztrümmer sow ie ein Fragment aus Lignit. Insgesamt fa nde n sich 14 Artefakte, die modi f iziert wurden (A bb. 39). Die Rohmateria/vers mgung Das Silexr ohmaterial vo n de r Station Obersee stammt wo hl aus der Umge bung von Schaffhausen. Artefakte aus lokalen Ressourcen fe hl en. Das Rohmateri al wurde in kl einen, unpräparierten Kno llen in die Siedlung gebrac ht und an Ort geschlagen . Insgesamt 56 Artefakte tragen Reste vo n bergfrischer Knollenrinde. Grundformen /Sch Iagtechnik n Kratze r 2 Stichel 3 Kratzerstichel I Pfe il spi tze (neolithi sch) I A usgesp Iittertes Stück 2 Retusc hi erter Abschlag 4 Flintenstein (ne uzeitlich) I Total Geräte 14 Abb. 39: Hüttw ilen-Ürschhausen, Übersee. Typo log ische Verte ilung der Geräte. Die Ma kro/ithen Die Verteilung der G rundfor men wird aus Abbildung 40 ersichtlich. Im kleinen Inve ntar von Hüttwilen- Ürschhausen, O bersee sind sämtliche Produkte der Artefaktherstellung vo rhande n. D ie zwe i Knollen sind mit 36 mm resp. 38 mm max imale Länge relativ kl ein . Beide Exemplare sind mit mindestens einem Schlag auf ihre Qualität hin geprüft wo rden. A uch di e sechs N uklei sind, mit einer Ausnahme, klein und stark abgebaut. Fünf Stücke tragen noc h Spuren vo n Kno llenrinde. Typologisc h liegen vier po lyedrische Kerne, ein Nukleus an Abschl ag sowie ein Kern mi t einer Schl agfläc he vor. Die Abbaunegative sind in der Regel klein und unregelmässig . Spure n einer dorsalen Reduktion lassen sich mehrfac h beobac hten. Der grosse Klingenkern , der zur Entdeckung der Fundstelle fü hrte, unterscheidet sich deutlich vo n den üb rigen Exemplaren. Er wu rde vo n ei ner Schlagfl äc he aus rundum abgebaut (Abb. 50, 130). Spuren einer Kratzer Es liegen zwe i Kratzer an Kortexabsch lag vor, deren Grundform en g ross und unregehn äss ig sind (Abb. 49, 120 - 12 1). Die Kratzerstirnen befinden sich am di sta len Ende und sind mässig steil retuschiert. n Stiche l Die dre i Sti chel sind an unregelmäss igen Abschlägen ge ferti gt (A bb. 49, 122 - 124 ). Typolog isch handelt es sich um zwe i St ichel an ko nkaver Endretusche sowi e um einen atypi schen Querstichel an retuschierter Kante. Sämtli che Arbe itskanten be finden sich dista l. Kratzersti chel Bei di esem Stück handelt es sich um einen stark gewö lbten Abschl ag aus he llbraunem Sil ex (A bb. 49, 125). Dista l ist eine rege lmässige, steil retuschierte Kratzerstirn angebracht. Im proximalen Bere ich ist ein Stichel an natürli chem Ende ge fertigt . An der lin ken Kante befi ndet sich ventral eine schwach eingeti eft e Kerbe, die regelmässig retusc hi ert ist. Pfeilspitze Die beidse itig fl ächig retuschierte Pfeilspitze mit leicht konkaver Bas is ist aus honi gfarbenem, stark weiss patiniertem Si lex geferti gt (A bb. 50, 126). Der Spitzenbereich ist durch mehrere moderne A ussplitterungen zerstört. Ausgesplitterte Stücke Im Inventar sind zwei kleine ausgespli tterte Stücke vorhanden (Abb. 50, 127). Beide Objekte tragen d ie typi sc hen bipolaren Abnützungsspuren. Retuschie rte Abschläge Vi er Abschläge (davon drei Kortexabschl äge) we isen e ine parti ell e Kantenretuschierung auf. Die Retu schen sind regelmässig und mäss ig steil (A bb. 50, 128 - 129). Knolle 2 Kern 6 Trümmer 5 Abschlag Kortexabschlag 52 22 Kl inge 5 Lignitfragment I Total 93 Abb. 40: Hüttw ilen- Ürschhausen, Obersee. G rundformen. Schl ag fl äc henpräpara tion lasse n sich nicht fassen. Die A bbauflächen tragen Negative von regelmässigen, lang-schmalen Abschl agprodukten. Es ist nicht ersichtli ch, wieso der Kern aufgegeben wurde, da keine offensichtlichen Schl agunfä lle zu r A ufgabe des Stücks zwangen. 34 Blatt 105 2, LK 704800 /274500 /437. 40 Die Mehrzahl der Grundformen bilden di e Abschl äge. Sie sind meist unregelmässig und tragen sehr häuf ig noch Spuren von Knollenrinde. Eine Schlagflächenpräparati on fa nd in der Regel nicht statt. Sämtliche Geräte sind an Abschlag resp. Kortexabschlag geferti gt. Lang-schmale Abschlagprodukte sind mit ftin f eher unrege lmäss igen Klingen/-Fragmenten selten. Es ist zweife lhaft, ob das Lignitfragment in mesolithi scher Ze it in die Fundstelle eingebracht wurde. Der gute Erhaltungszustand lässt eine prähistorische Datierung als unwahrscheinlich erscheinen. Datierung Die mesolithischen Stationen im Seebachtal 4.3.8. Oberstammheim ZH, Moos II Die Fundstelle befindet sich im nordwestlichen Uferbereic h des Nussbaumersees 37 (Abb. 23 , 8). Unmittelbar nördlich davon li egt die Stati on Oberstammheim ZH, Moos I. Neben 134 Steinartefakten fanden sich in der fundträchtigen Zone über 783 bro nzeze itli che Keramikscherben 38 . Das Fundma terial Das Inventar der Fundstelle Moos Il scheint chro nolog isch vermi scht zu se in, und eine zeitli che Auftre nnung der Artefa kte war in den meisten Fä llen nicht möglich. Unter den 134 Obj ekten befinden sich 18 Geräte (A bb. 4 1). Eine genaue Dati erung des kl einen, vermi schten Fundkomplexes ist nicht möglich. Di e leicht erhöhte Fundlage, die Sti chel an konkaver Endretusche und die kleinen Kerne könnten mit all er Vorsicht auf eine mesolithi sche Zeitstellung hinweisen. Die fl ächi g retuschierte Pfeil spitze mit konkaver Basis belegt eine Begehung der Fundstelle in neo lithi scher Zeit. n 0 /o Unmodifi ziette Steinartefakte Modifi zierte Steinartefakte 11 6 18 86,6 13,4 Total 134 100,0 Abb. 4 1: Oberstammheim ZH, Moos II . Unmodifi zierte /modifi zierte Artefakte . 4.3.7. Oberstammheim ZH, Moos I Die Fundstell e Moos I liegt nördli ch der Station Oberstammheim ZH , Moos Il , im nordwestlichen Uferbereich des Nussbaumersees 35 (Abb. 23 , 7). Ein Teil der Fundstell e ist heutzutage mit Wald bedeckt, so dass eine Prospekti on unmöglich ist und die Ausdehnung des Fundpl atzes nach Norden nicht genau ermittelt werden kann . Es konnten 18 Artefakte aus Silex geborgen werden 36 . Davon sind zwe i Stücke modi fiziert. So liegt eine an der Basis leicht frag mentierte Lamelle aus beigern Silex vor, die im di stalen Bereich eine gerade, steil e Endretusche trägt (Abb. 51 , 134) . Beim zweiten Gerät handelt es sich um einen retuschierten Abschl ag (ausgesplittertes Stück?), dessen Kanten rundum steil bearbeitet sind. Das Stück trägt zudem auf der Ventralfl äche zwei «stichelartige» Bahnen (Abb. 51, 135). Das kleine Fundensemble setzt sich aus einem Nukleus, einem Trümmer, 15 Abschlägen, darunter zwei Kortexabschl ägen sowie einem Lamell enfragment zusammen. Beim Kernstück handelt es sich typolog isch um einen Nukleus mit einer Schlagfl äche. Die Schl agbahnen belegen einen schlecht organi sierten Abbau. Eine Präparation der Schl agfl äche kann nicht ausgemacht werden. Eine genaue zeitliche Zuordnung des Ko mplexes ist wegen der geringen Anzahl Stücke und dem Fehlen typi scher Geräte ni cht möglich. Die Lamell e mit Endretusche könnte durchaus in einem meso lithi schen Kontext stehen, die schlagtechni schen Merkmale des Kernstücks sprechen dagegen fti r eine jüngere Zeitstellung. Ob ein Zusammenhang mit der unmittelbar benachbarten Stati on Oberstammheim ZH, Moos II besteht, kann nicht geklärt werden. Di e typologische Zusammensetzung der Geräte wird aus Abbildung 42 ersichtli ch. n Makrolithen Kratzer 7 Stichel 2 Pfe il spitze (neolithi sch) I Schaber I Retusc hierter Abschl ag 5 Mikro lithen Rückenlamelle 2 Total Geräte 18 Abb. 42 : Oberstammheim ZH, Moos II . Typologisc he Verteilung der Geräte. Die Makro lithen Kratzer Di e Fundstelle Moos II hat fünf Kratzer an Abschlag sowie zwei fragmenti erte Kli ngenkratzer geliefert (Abb. 5 1, 138 - 143). Bei all en Kratzern an Abschlag befindet sich die Kratzerstirn am Distalende. Ein Klingenkratzer trägt die Kratze rstirn am prox imalen Ende der Grundform . Die Arbeitskante ist bei sämt lichen Objekten sorgfa lt ig und stei l retuschiert. Eine chronologi- 35 36 37 38 Blatt 105 2, LK 703 325/274925 /437. Die Funde werden von der Kantonsarchäo log ie Züri ch aufbewahrt. Blatt 1052, LK 703325 /274800 /436. Fun dmeldung R. Kesse lri ng, Ürschhausen. Di e Funde werden von der Kantonsarchäologie Züri ch aufbewahrt. 41 Die mesolirhischen Srarionen im Seebachrat sehe Zuordnung ist ni cht möglich, da die vorliegenden Typen sowoh l im Meso lithikum als auch in jüngeren Epochen häufi g auftreten. n 0 Kern I 0,7 Triimmer 9 Abschlag Abspli ss 83 6,7 62 , 1 5 3,7 Kortexabschl ag 15 II ,2 Pfeil spitze Im Fundinventar befi ndet sich eine Pfeilspitze mit konkaver Basis aus rotem Sil ex, die dorsal fl äch ig retusch iert ist. Die Ventralfläche trägt nur vereinzelte Randretuschen (Abb. 51 , 14 7). Auffall end ist die asymmetri sc he Form sowie die abgestumpfte Spitze. Die Pfei lspitze datiert ins Neolithikum . Klinge II 8,2 Lamelle 9 6,7 Stichellamelle I 0,7 Schaber Ein flacher Abschl ag aus beigem Silex wurde zu einem Schaber modifi ziert (Abb. 5 1, 146). Das Stück ist distalund proximal gebrochen. Die lin ke Kante trägt regelm äss ige, mittelstei le Retuschen. Total Sti chel Stichel sind mit zwe i Exemplaren vertreten (Abb. 51 , 144 - 145). Ei n Stichel an schräger Endretusche wurde aus einer unregelmäss igen Klinge gefertigt. Di e Arbeit skante befindet sich am Distalende. Beim anderen Objek t handelt es sich um einen Vielfachstichel (Stichel an konkaver Endretusche und Querstichel). Diese Geräte datieren wohl ins Mesolithi kum . Verg leichbare Stichel stammen aus der Station Üss lingen-Buch, Sandacker. Retuschierte Abschl äge Die Grundformen der ftinf retuschierten Absch läge sind ziemlich unregelmässig. Di e Kantenretuschi eru ng ist oft nur partie ll angebracht. Ein Stück trägt zwei deutliche Kerben. 134 /o 100,0 Abb. 43 : Oberstammheim ZH, Moos II. Grundformen. fazettiert wurden. Spuren von dorsaler Reduktion lassen sich dagegen mehrfac h fassen. Datierung Die Mikrolith en Als typische Mikrolithen können zwe i Rückenl amell en beze ichnet werden (Abb. 51 , 136 - 13 7). Das eine Stück ist proxima l gebrochen und trägt an der linken Kante z.T. refl ektierte Steilretuschen. Die andere Lamelle ist nur teilweise an der linken Kante steil retuschiert. Diese Artefakte datieren ins Mesolithikum oder allenfall s sogar ins Spätpaläolithikum. Eine Dati erung des lithi schen Kompl exes gestaltet sich als recht schwieri g. Die Stichel, die Rückenlamell en sowie mehrere lang-schmale Abschlagprodukte datieren wohl ins Meso lithikum (resp . Spätpaläo lithikum ?). Di e kleine Pfei lspitze mit eingezogener Basis ist sicher jünger und wohl dem Neolithikum zuzuordnen. Die zahlreichen Keramikfragmente bel egen, dass die Fundstell e in der Bronzeze it bes iedelt wurde. Die Rohrnaterialversorgung 4 .3.9 . Hüttwil en- Ürschhausen, Punkt 442.2 Die Mehrzahl des lithi schen Rohmateri als besteht aus ortsfremdem Silex, der wohl wiederum aus der Gegend von Schafthausen stammt ( 13 1 Stücke, 97 ,8 %). In sgesamt 59 Silices tragen noch Reste von bergfrischer Knollenrinde. Es liegen ein Absch lagfragment aus Radiolarit sowie ein Trümmer aus Bergkri stall vor. Das Kri stallfragment besitzt noch Reste der idiomorphen Oberfläche, we lche durch Gerölltransport verrundet wurde . Ob ein grösseres Stück aus Kalzit durch den Menschen eingetragen wurde, kann nicht sicher geklärt werden . Als Rohmaterial für Steinwerkzeuge ist Kalzit ungee ignet, da vie l zu weich. Evtl. wurde das Minera l aber als Naturspiel aufgesammelt. Bei Punkt 442.2 fand sich auf einer Geländeterrasse ein kl einer Abschl ag aus Silex 39 (Abb. 23 , 9). Das Stück ist distal gebrochen. Der Schlagflächenrest ist glatt. Eine Datierung ist nicht mögli ch. 4.3.1 0. Hüttwil en-Ürschhausen, Unterhag i Grundformen /Schlagtechnik 4.3.1 1. Hüttwilen-Ürschhausen , Buechbüel Di e Zusammensetzung der einzelnen Grundformen wird aus Abbi ldung 43 ersichtlich. Das Abschlagmaterial der Fundstelle Moos II ist ziemlich kleinteilig. Die vielen Kortexabsch läge belegen, dass die Knollen unpräpari ert in die Fundstelle ge langten und erst hi er zerlegt wurden. Das stark fragmentierte Kernstück sow ie die Schlagflächenreste belegen, dass die Schlagflächen nicht Östlich der Ki esgrube Buechbüel, auf einer Ge ländeerhebung am Südrand des Sumpfgebiets zwischen Hüttwiler- und 41 Nussbaumersee, wurden drei Silexabschläge sowie ein bb. 23 , II ). (A nicht datierbares Keramikfragment entdeckt Auf einer Geländeterrasse am Westhang des Nussbaumersees kamen vier Sili ces 40 zum Vorschein (Abb. 23 , I0). Ein Absch lag weist vereinzelt Kantenretusc hen auf. Eine zeitliche Einordnung der vier Lesefunde ist nicht mögli ch. 39 40 41 Blatt 1052, LK 703500 / 274400 /442. Blatt 1052, LK 703 125 / 274700 /446. Blatt 1052, LK 704500 / 27452 5/437. 42 Unter den Sil exartefakten befindet sich e in ausgesplittertes Stück (A bb. 50, 133). Ausgesplitterte Stücke kommen vom Jungpaläolithi kum bi s ins Neolithi kum immer wieder vor, weshalb eine eingrenzende Datierung der Fundobj ekte ni cht möglich ist. 4.3. 12. Hüttwi len- Ürschhausen, Horn I Im Bereich der spätbronzezeitlichen Stati on (Abb. 23, 12) fa nd sich ein kleiner Vielfac hstichel aus dunkelgelbem Silex (A bb. 50, 132) 42 . Am prox imalen Ende befindet sich ein Stichel an konkaver Endretusche, im di stalen Bereich liegt e in Stichel an schräger Endretusche. Das Stück ist 24 mm lang, 12 mm breit und 5 mm di ck. Das Einzelstück f indet Parall elen in den sicher mesolithi sch dati erten Stationen des Seebac htals. Eine Datierung in di ese Epoche ist somit wahrscheinlich. Die mesolithischen Stationen im Seebachtal men liegen ein Kern , ein Trümmer, ein Abspli ss, 25 Abschl äge sowie ac ht Kortexabschl äge vor. Insgesamt acht Objekte wurden zu Geräten modi f iziert. Di e Makrolithen unterteilen sich in einen retuschierten Kortexabschlag und fünf kleine, ausgesplitterte Stücke. Das Exempl ar Bü-89-35 wa r ursprüng lich ein Kernstück, das sekundär als ausgesplittertes Stück Verwe ndung fa nd . Zudem liegt ein Mikrolith fragme nt (Bü-89-25) sowie ein Kerbrest (Bü-89-23) vo r. Beim fragmentierten Mikro lith handelt es sich um einen kleinen Kortexabschlag, dessen Kanten regelmässig und steil retuschiert sind . Der ursprüngli che Typ ist nicht mehr erkennbar. Der Kerbrest li egt am di stalen Ende der Grundform , die Kerbe wurde an der linken Kante angebracht. Dank der Gerätezusammensetzung kann das kleine Inve ntar ins Mesolith ikum datiert werden. Eine gerrauere ze itliche Einordnung ist ni cht mögli ch. 4.3. 16. Hüttwilen-N ussbaumen , Weier 4.3. 13. Hüttw il en- Ürschhausen, Horn 3 Im südöstlichen Bereich der Landzunge «Horn» kamen 22 Silices sowie fü nf z.T. prähistori sche Keramikscherben 43 zum Vo rschein (A bb. 23 , 13). An bearbeiteten Artefakten liegen zwei ste il retuschierte Abschläge, zwe i prox imale Fragmente von beidkanti g bearbeiteten Klingen, ein kleines ausgesplittertes Stück und eine fl äc hig retuschierte Pfe ilspitze mit konkaver Basis vo r (Abb. 50, 13 1). Zwei Obj ekte können als kl eine, polyedr ische Kerne angesproc hen werden. Starke Aussplitterungen im Kantenbereich weisen darauf hin, dass diese Stücke wohl während längerer Zeit sekundär als Feuerschiagsteine verwendet wurden. Auch die beiden steil retuschierten Abschläge dürften als solche gedi ent haben. Di e prähi storischen Keramikscherben sow ie die Pfeil spitze datieren das kleine F undensemble ins Neolithikum oder all enfa ll s sogar in die Bronzezeit. Typi sch mesolithi sche Funde können nicht ausgemac ht we rden. Auf einem fri sch gepflügten Acker 46 wurde ein einze ln er, prox ima l fragmentierter Abschlag aus hellbraunem Sil ex gefunden (A bb. 23 , 16). Di e Kanten sind tei lwe ise modern ausgespli ttert E ine genaue Datierung des Fundstücks ist ni cht mög li ch. 4.3. 17. Üss lingen-Buch, Hase nsee Aufe inem geeggten Acker zwischen den Fundste llen Üsslingen-Buch, Sandacker und Hüttwilen- Ürschhausen, Helfe nberg, nahe des nordöstli chen Ufers des Hase nsees, kamen fünf Silices zum Vorschein (A bb. 23 , 17) 47 . Die Artefakte si nd unmodi f iziert und aus weiss-grauem, gebändertem Silex gefertigt. Drei Stücke dürfte n von der g leichen Knoll e stammen. Eine Dat:ierung des kleinen Komplexes ist nicht mög li ch. 4.3. 18. Hüttwilen-Nussbaumen, Mattenhof 4.3 .14. Hüttwil en, Sandbüel Auf einer kleinen Anhöhe südlich des Hofes Sandbüel fa nde n sich zwei kle ine SiIexabschl äge und ein dünnwandiges Keramikfragment44 (Abb. 23 , 14). Eine genaue Datierung der Funde ist nicht möglich. 4.3. 15. Üsslingen-Buch, Bürgerriet Im Bereich der Flur Bürgerriet wurden bi s heute 36 Sili ces entdeckt 45 (Abb. 23 , 15). Di e Fundstelle liegt unmitte lbar nördli ch der Station Üsslingen-Buch, Buecherriet, so dass es sich hierbei um ein und denselben Rastplatz handeln könnte. Mit Ausnahme von einem Abschlag aus Bergkri stall sind sämtliche Artefakte aus Jurasilex gefertigt, wie er in der Umgebung vo n Schafthausen ansteht. Insgesamt 18 Obj ekte trage n Reste von bergfri scher Knollenrinde . An Grundfo r- Auf einem Acker nahe des Mattenhofs 48 fa nden sich drei Artefakte aus Silex (Abb. 23 , 18). Ein Abschl ag aus honi gfa rbenem Sil ex ist rundum ste il retuschiert und trägt am proxi malen Ende eine Kratzerstirn . Interessa nt ist eine fl ac he Einkerbung an der rechten Kante, die sorgfä lti g bearbeitet ist. Zahl reiche Aussplitterungen auf der Ventra lse ite sind modernen Ursprungs . Bei den anderen beiden Objekten handelt es sich um einen Abschlag aus weissem Silex, der di stal ei ne kl eine Endretusche trägt, sowie einen Trümmer aus grauem Silex . Eine exakte chronologische Zuordnung der Artefakte ist ni cht mögli ch. 42 43 44 45 46 47 48 Blatt Blatt Blatt Blatt Blatt Blatt Blatt 1052, LK 703580 /274750 /43 7. 1052, LK 703 700 /274550 /438. 1052, LK 706575 /273900 /445. 1052, LK 705 125 /274 100 /43 8. 1052, LK 703625 /275250 /440. 1052, LK 704925 /273950 /435 . 1052, LK 703700 /275 100 /400. 43 Die mesolithischen Stationen im Seebachta l 4.4. Synthese Die bi s jetzt ältesten gesicherten Spuren menschli cher Begehung im Seebac htal datieren ins Frühmesolith ikum oder all enfa ll s sogar ins ausgehende Paläolithikum. Acht Fundpl ätze (Üss lingen-Buch, Eichi-Sämmen, Sandacker, Buecherriet, Bürgerriet; Hüttw ilen-Nussbaume n, ln Langen Teilen ; Hüttw ilen- Ürschhausen, Helfenberg, Übersee ; Oberstammheim ZH , Moos Il) lieferten ausreichend Material, um eine chronologische Einordnung in diese Periode zu ermöglichen. Di e Mehrzahl di eser Stationen hat eine vergleichbare Fundsituation. So li egen sämtli che Rastpl ätze im Randbereich der drei Seen und etwa 5 m über dem aktue llen Seeniveau. Di es im Gegensatz zu den neolithischen und bro nzezeitlichen Seeufersiedlunge n, die heutzutage teilweise sogar unter Wasser liegen. Mit Vorli ebe wurden kleine Erhebungen mit troc ke nen Böden oder fl ac he Hänge, die an di e Sumpfge biete anstossen, als Rastplätze aufges ucht. Die Fundstreuung ze igt, dass die Lage r meist eng begrenzt waren. Bei ausgedehnteren Stationen wie z. B. ÜsslingenBuch, Eichi-Sämmen muss evtl. mit e iner mehrfachen Belegung gerechnet werden. Ob die z.T. recht klei nen Fundinventare auf di e beschränkte Anzahl vo n Feldprospektione n oder auf eine kurze Begehungsdauer zurückzuführen sind, lässt sich heute noch ni cht entsc he iden. Di e Zusammensetzung des lithi schen Rohmaterials ist in sämtlichen Stati onen ähnlich. Di e Mehrza hl des Rohstoffs wurde vo n auswärts, wohl ausschliessli ch aus der Gegend von Schaffh ausen, eingebracht. Die lokalen lithi schen Ressourcen wurden nur beschränkt ausgenutzt, da Radi olarit, Bergkristall und Ölquarzit eher minderwertige Schlage igenschaften bes itzen. Es wurden in der Regel kleine und unp räparierte Kno llen importiert. Silexvarietäten aus we it entfernten Lagerstätten fehlen. In den ac ht gesicherten mesolithi schen Stationen wurde eine ähnli che Schl agtechnik angewa ndt. Di e Artefaktherstellung beruhte nicht auf einer gezielten Produkti on von lang-schmalen Grundformen wie sie im Spätmeso lithikum übli ch ist. Die Gruppe der Klingen und Lamellen ist form al nicht standardi siert, sondern sehr heterogen zusammengesetz t. Unrege lmässige, relativ kl eine Abschläge domini eren. Der Anteil an modifizierten Artefakten ist hoch, wobei di e abso luten Zahl en aber oft so tief sind, dass stati stische Aussagen mit Vorsicht betrac htet werden müssen. Di e Anza hl der Mikroli then ist wohl ni cht repräse ntati v, da diese bei den Feldprospekti onen leicht übersehen we rden. Be i den Makrolithen sind Bohrer selten und Kratzer mehrhe itlich gut vertreten. Überrasc hend ist der hohe Anteil an Sticheln in den mesolithischen Stati onen des Seebachtals. Einerseits spricht di ese Werkzeuggattun g ftir eine spezialisierte Tätigkeit in diesen Lagerplätzen, andererseits dürften die Sti chel auch von chrono logischer Bedeutung sein . Normalerweise sind Stichel in den meso lithi schen Fundinventaren der Schweiz nämlich se lten (N ielsen 199 1, 82), und ihre Anwesenheit wird in der Regel mit spätpaläo lithischen Traditi onen in Verbindung gebrac ht. Auf den ersten Blick scheint ein direkter Verg leich mit der epipaläolithi schen Fundstell e Seeberg BE, Fürsteiner im sc hweizerischen Mittelland möglich (Wyss 1953 ; Le Ten- sorer 1986, 124, SPM I, 1993, 2 12). Das Inventar di eser Station ze ichnet sich ebenfa ll s durch hohe Werte vo n Sticheln an Endretusche aus. Das Schl agschema ist mit den Stationen des Seebachtals vergleichbar. So wurden auch in der Station Fürsteiner kl eine Knollen verwendet, die nicht primär entrindet worden sind. Zudem dominieren unrege lmässige, kleine Abschläge (Wyss 1952 , 13 7). Klingen und Lamell en sind mit zwölf Prozent (Wyss 1953, 80) vertreten . Geometri sche Mikrolithen (Trapeze) fehl en, dafü r sind Rückenlamellen mit sieben Prozent (23 Stücke) deutlich vertreten . Gegen einen direkten Vergleich mit der FürsteinerFazies spricht einerseits di e grosse Distanz zw ischen den beiden Fundregionen , andererse its di e Präsenz von z.T. deutlichen Mikrolith spektren in den Stationen des Seebac htals. Es ist zu hoffen, dass we itere Fundstellen in der Gegend des Seebachtals entdeckt werden, um mehr Erkenntni sse über die typologischen und chronologischen Besonderheiten der vorge legten Inventare zu erl angen. 4.5. Katalog und Tafeln Die Zeichnungen sind im Massstab I : I wiedergegeben. Fa lls ni cht speziell angegeben, sind di e Artefakte mit dem Schiagfl ächenrest nach unten ori enti ert abgebildet. Die Schraffi erungen beziehen sich auf die Wa llnerlinien und geben so di e Schlag richtung an. Bis aufwe nige Ausnahmen wurden sämtliche modifizierten Artefakte abgebildet. Ze ichenerklärung + 1 l Schlagfl äc henrest erha lten Schlagfl ächenrest nicht erhalten Sti che lbahn Kno llenrinde Katalog zu den Tafelabbildunge n Im folgenden Katalog sind di e Inventarnummern derj enigen Obj ekte aufgeli stet, die auf den Tafeln abgebildet sind . Di e Inventarnummer setzt sich aus Fundstellenkürze l, Jahrgang und individueller Fundnummer zusammen. Abb. 44 I) Es-85 -5 2) Es-85 -4 3) Es-85 -1 4) Es-85-202 5) Es-85-3 6) Es-85 -2 7) Es-85 -6 8) Es-85 -7 9) Es-85 -8 I 0) Es-85-200 II ) Es-85 -10 12) Es-85 -1 2 13) Es-85 -9 14) Es-Ost-88-1 15) Es-85 -13 16) Es-85 -14 17) Es-85 -23 18) Es-85 -1 8 19) Es-8 5-203 20) Es-85 -1 6 21 ) Es-85 -15 22) Es-West-92-1 23) Es-85-1 77. Abb. 45 24) Sa-86-1 25) Sa-86-2 26) Sa-86-240 27) Sa-86-3 28) Sa-86-7 29) Sa-86-286 30) Sa-86-6 3 1) Sa-86-8 32) Sa-8610 33) Sa-86-9 34) Sa-86-1 2 35) Sa-86-1 I 36) Sa-86-5 3 7) Sa-86-41 5 38) Sa-86-41 6 39) Sa-86-4 40) Sa-86-1 3 41 ) Sa-86-14 42) Sa-86-1 5 43) Sa-86-284 44) Sa-86-289 45 ) Sa-86-1 6 46) Sa-86-1 8 47) Sa-86-1 7 48) Sa-86-33 49) 44 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal Sa-86-288 50) Sa-86-29 5 1) Sa-86-409 52) Sa-86-28 53) Sa-86-3 1 54) Sa-86-30 55) Sa-86-24 56) Sa-86-237. Abb. 46 57) Sa-86-22 58) Sa-86-25 59) Sa-86-32 60) Sa-86-27 Sa-86-26 62) Sa-86-290 63) Sa-86-2 1 64) Sa-86-1 9 Sa-86-20 66) Sa-86-287 67) Sa-86-285 68) Sa-86-23 Sa-86-235 70) Sa-86-41 3 7 1) Sa.86-283 72) Sa-86-34 Sa-86-29 1 74) Sa-86-4 1 75) Sa-86-43 76) Sa-86-44 Sa-86-42. 6 1) 65) 69) 73) 77) Abb. 47 78) Sa-86-45 79) Sa-86-46 80) Sa-86-234 8 1) Sa-86-50 82) Sa-86-48 83) Sa-86- 5 1 84) Sa-86-295 85) Br-Süd-93 32 86) Br-93 -1 23 87) Br-93 -1 2 1 88) Br- 89-1 89) Br-89-3 90) Br-89-8 9 1) Br-89-11 92) Br-89-5 93) Br-89-6 94) Br89-7 95) Br-89- 10. Abb. 48 96) Br-Süd-93 -3 1 97) Br-89-1 2 98) Br- 89-1 3 99) Br-89-9 I 00) Br-89- 14 I 0 I) Br-89-4 I 02) Br-89- 17 I 03) Br-89-1 6 104) Br-93 -11 9 105) LT- 87-2 106) LT-87-4 107) LT-87-3 108) LT-87-5 109) LT-87-6 11 0) LT-87-50 II I) LT-87-7 11 2) LT-87-8 11 3) LT-87 -76 11 4) LT-87-77 11 5) LT-87-9 11 6) LT-87-49. Abb. 49 11 7) HS-87-2 11 8) HS-87-32 11 9) HS-87-3 120) Hü-90-4 12 1) Hü-90-40 122) Hü-90-8 123) Hü-90-38 124) Hü-90-9 125) Hü-90-39. Abb. 50 126) Hü-93 -29 127) Hü-90-37 128) Hü-90-1 3 129) Hü-9043 130) Hü-90-77 13 1)Ü H3-86-11 32)ÜHI-92 -I 133)B b9 1-l. Abb. 5 1 134)Moos l-6 135)Moos l-4 136)Moos ll - 120 137)Moos ll-55 138) Moos ll-86 139) Moos Il-59 140) Moos Il-75 14 1) Moos Il-60 142) Moos ll-o.Nr. 143) Moos 11-2 144) Moos Il-1 145) Moos ll-43 146) Moos 11-7 1 147) Moos 11102. 45 Die mesolithischen Sta tionen im Seebachtal M セ M ij M -IJ- 5 -1-(J -Vセ W@ 8 9 セ@ R@ S@ セQ i@ l ••• O ISセ T@ セQ セ 10 \ - セ@ -Vil セQ セ@ Q V@ I I 1 l .. W . . 17 X@ セQ 22 セ Q Y@ 0 セ セ RP@ R Q@ 23 Abb. 44: Üss lingen-B uch, Eichi / Sä mm en: 1- 7 Mikro lith en, 8- 10 Kerbreste, 11- 13 Kratzer, 14- 15 Sti chel, 16 Krat zer-Bohrer, 17 Pfe ilspit ze, 18- 19 retuschierte Abschläge, 20 retuschi erte Klinge , 2 1 retusc hierte Lamelle, 22- 23 Kerne. M I: I. 46 Die mesolith ischen Stationen im Seebachtal - &- セ RT@ セ セ RU@ t MLセャエjN Lセ@ -4- - RV@ セ セ@ 34 t t セ@ L:::=>. 28 I& -fi>- M 33 RW@ -&-/\ 0 29 ,, -0I I セ 30 I I セ@ S Q@ 32 セ@ セ@ セ M M セ M セ M M セ M セ Mイ キM@ o <::::::> 35 I G 36 37 I .:6 38 <:::::::::) 39 40 -r'tJI ' セ@ c=> ,, 41 L':). 42 , , 43 セ ,, I セ T@ TV@ • Mセ M n ., t セ •• •• TX@ 6 ., 50 セ U Q@ セ UR@ セ ᄋ@ t 53 セ UT@ セ@ セ@ 55 Abb. 45: Üss lingen -Buch, Sandacker: 24- 38 Mikro lithen , 39- 40 Kerbreste, 4 1- 47 Kratzer, 48 - 56 Stiche l. M I : I. 56 47 Die mesolithischen Station en im Seebachtal ' ' 57 6 セ@ UY@ ss セ b J セ@ 60 セ@ ••• ' 61 f D 62 J - " tt セ /"- t I VS@ a 64 セ 68 72 73 f I::::> 65 74 VW@ セ 66 WP@ セ VY@ 7 75 76 Abb. 46: Üss lin gen-B uch, Sandacker: 57- 68 Stichel, 69 - 70 Bohrer, 7 1 Kratzersti chel, 72 retuschierter Abschlag, 73 - 77 retuschierte Klingen. M I : I . 77 48 Die mesolithischen Station en im Seebachtal I :: - - セ@ - 78 I 1 ,:··> ' I :··::: .· ·: セ@ 79 a 80 I 81 T I Mセ D 84 -1- M セZ@ セ@ Mセ@ 0:.• 85 87 セ@ I I Mセ I I I I 88 I I t L::::l 9o 91 / ' - : - - 92 Abb. 4 7: Üsslingen-Buch, Sandacker: 78 - 79 retuschi erte Lame ll en, 80- 84 Kerne. Üsslingen-Buch , Buecherriet : 85 - 88 Mikrolithen, 89 Kerbrest, 90 - 95 Stichel. M I : I. 6 93 LJ 95 49 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal YV@ セ L::> 101 P@ セQ 104 I I \ 103 -0- 11- I I 99 102 セ@ Mセ@ Y X@ セ 97 I I 106 1 I 1 I セQ 11 3 PW@ , I I I I I D 1 os 114 b t 109 c::>,,,O 110 Dill 11 6 Abb. 48: Üss lin gen-Buc h, Bueche rriel : 96- 97 Sti chel, 98 Stüc k mit schräger Encl retusche, 99 - 100 retusc hi e rte Absc hl äge, 101 - 103 retuschi erte Klin gen, 104 ausgesplittertes Stück . Hüttwile n-Nussba ume n, in La ngen Te ile n : 105- 107 Rücken la me ll en ( 106 gek ni ckte Rückenspitze?), 108 - 110 Kratzer, 111 - 114 Sti che l, 11 5 Absc hl ag mit fl acher Ke rbe, 11 6 Kern . M I : I. 50 Die mesolithischen Stationen im Seebachtal 11 8 11 9 11 7 120 セ RQ@ 124 Abb. 49: Hüttw il en- Ürschhausen, He lfenberg: 117 Kern, 11 8 Kratzer, 11 9 retuschierter Absch lag. Hüttwil en-Ürschhausen, Übersee: 120 - 12 1 Kratzer, 122 - 124 Stichel, 125 Kratzerstiche L M I : I . 122 123 125 51 Die mesolithischen Station en im Seebachtal /\ / \ / / I I ,-, I I 127 126 セQ RX@ 129 131 130 ' 132 Abb. 50: Hüttwil en- Ürschhausen, Obersee: 126 Pfeil spitze, 127 ausgesplittertes Stück, 128 - 129 retusc hi erte Abschl äge, 130 Kern . Hiittwil en-Ürschhause n, Horn 3: 13 1 Pfeilspitze. Hüttwil en-Ürschhausen, Horn I: 132 Sti chel. Hüttwil en- Ürschhausen, Buechbiiel: 133 ausgesplittertes Stück. M I : I. 133 52 Die mesolilhischen Sialionen im Seebachtal セ ヲ|@ セ MャI t ', ·, C7 135 M I I セ@ 136 I -(I)セ@ セQ セ 137 T Q@ 145 セ QS X@ A 42 セQ Q S Y@ < = = > 140 I 143 , 1 144 T V@ Abb. 5 1: Oberstammhe im Z H, Moos !: 134 Kratzer, 135 retuschi erter Abschlag (ausgesplittertes Stück ?). Oberstammh eim Z H, Moos II : 136 - 137 Rückenlamell en, 138 - 143 Kratzer, 144 - 145 Sti chel, 146 Schaber, 14 7 Pfe il spitze. M I : I. 147 53 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 5. Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsre steam Nussbaume rsee 5.1 . Forschungsge schichtliches Di e ältesten uns bekannten Nachrichten über urgeschi chtliche Siedlungsreste am Nussbaumersee gehen auf das Jahr 1860 zurück. In den Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich w ird erwähnt, dass der Berner Geologe Adolph v. Morlot auf dem kleinen Inselchen im Jahre 1859 «Pfahlwerk und andere unzweideu tige Sp uren eines Pfahlbaues entdeckt hat» (MAGZ XXIII, 3, 1860, 11 6). In der ebenfalls 1860 erschienenen Arbei t «Habitations lacustres des temps anciens et modernes» ste llt der Genfer Gelehrte Frederic Troyon di e Besonderhe it der Siedlungsanlage im Nussbaumersee heraus (Troyon 1860, 83 f.). Er bezeichnet di e Insel a ls künstliche Aufschüttung im Flachwasserbere ich und bezieht sich auf verg leichbare Gebilde in Irl and. Es schei nt, dass Troyon den N ussba umersee selbst nie besucht, sondern sich ausschliesslich auf Mitteilungen se ines Freundes v. Morlot abgestützt hat. Morlot, der - nebenbei erwähnt - zusammen mit Troyon im Jahre 1854 im Genferseeden ersten archäo logischen Tauc hgang der Schweiz durchgeführt hatte, konnte rund um das Inse lchen Pfahlreste konstati eren. Di ese Feststellung ist deshalb interessant, weil spätere Forschergenerationen so lche nicht beobac htet haben und der Ex istenz eines ste inze itliehen Pfahlbaues eher skepti sch gegenüber standen. Selbst Keller-Tarnuzze r, der allzu gerne eine neolithi sche Station im Seebac htal hätte melden wo llen, bezweifelte noch in den vierziger Jahren di eses Jahrhunderts die Entdec kung Morlots, obwohl vo rhandenes Fundmaterial in diese Richtung wies. Di eses eben angesprochene Material war im Besitze des Winterthurer Geschäftsmanne s Willy Roost, der 1922 die Westhälfte der Ha lbinse l Horn erworben und darauf ein kleines Ferienhaus errichtet hatte. Roost, der schon beim Bau seines Ferienhauses auf bronzeze itliche Keram ikscherben gestossen war, unternahm zusammen mi t seiner Tochter Esther in den folgenden Jahren häufi g Tauchgänge beim benachbarten « lnse li» und konnte sich so im Verlaufe der Zeit eine ansehnliche Sammlung zulegen. So merkwürdig es erscheinen mag, Ke ller-Tarnuzzer hatte offensichtlich lange Zeit keine Kenntni s von dieser Sammlung, obwohl ihm Roost spätestens se it 1930 bekannt sein musste. Erst im Herbst 1949 hat er das Material zu Gesicht bekommen . In se inen Tagebuchaufzeic hnungen hält er fest: «Die Funde von der Insel sind sozusagen ausschliesslich mittelalterlich und .friihneuzeillich, darunter übrigens interessante Sachen. Die übrigen Funde sind die üblichen der späten Bronzep.fahlbauten, Keramik, einige Steinartefakte, spärliche Knochenwerkzeuge, aber keine Bronzen. Aussergewöhnlich ist aber ein Schuhleistenkeil und eine Schale der Cortaillodkultw; die zeitlich nicht mit den Bronz"'fimden übereinstimmen» (Akten AATG) . Da uns diese ehemali ge Sammlung Roost, die heute grösstenteil s in Kantonsbesitz ist, bekannt ist, mutet die Fest- stellungvon Keller-Tarnuzzer, wo nac h die Funde von der Insel sozusagen ausschli esslich mittelalterlich und frühn euze itli ch se ien, doc h recht se ltsam an. Da nicht anz unehmen ist, dass Roost, der Keller-Tarnuzzer di e beiden letztgenannten Fundstücke überli ess, das restliche neo lithi sche Material vorenthalten hat, bl eibt das Ganze etwas rätselhaft. Denkbar ist, dass Kell er-Tarnuzzer ganz einfac h di e Herkunftsangabe n des Besitzers in Zweife l stellte, wei l Sondierungen auf der Inse l im Jahre 1923 , von Frauenfe lder Pfadfindern vorgenommen, bei denen übrigens auch Roost mitwirkte, keinerlei prähistorisches Fundmaterial erbrac hten. ln diese Ri chtung weist auch die Schlussbemerkung in der oben ziti erten Tage49 buchnotiz bezüglich der Herkunft der Cortaillodschale (A bb. 160, 56), heisst es doc h : «Es geht schon daraus herv01; dass die genauern Fundangaben Roosts eben nicht immer ganz zuverlässig sind». Nach 1950 wurde es ruhi g um die Ufersiedlungen am Nussbaumersee. Nach den Akten des Amtes für Archäolog ie zu schliessen, sind während fast 30 Jahren keine Hinwe ise oder gar Fundmeldungen eingegangen. Erst Ende der siebziger Jahre ge langten kleinere Fundensembles, von tauchenden Badegästen um das Inse lchen geborgen, in den Besitz des Thurgauischen Museums. Darunter befanden sich neben mitte lalterlicher und frühneuzeitliche r Geschirr- und Ofenkeramik auch Fundstücke, die unzwe ideutig auf bronzezeitliche Siedlungsreste hin wiesen. Im Frühjahr 1984 wurde der Kantonsarchäo logie vo n der damali gen Eigentümerinde s Nussbaumersees , Frau A. Lambert, ein vo ll ständig erhaltenes, jungsteinze itliches Schüsselehen der Pfyner Kultur (A bb. 99, I 02) übergeben, das der zuständige Fischereiaufsehe r Max Bock an der Angel aus dem See gezogen hatte. Das Gefäss wies keinerlei Beschädig ungen und nicht die geringsten Spuren einer Versinterung auf. Somit stand fes t, dass irgend wo zwischen der Halbinse l «Horn» und der Inse l neolithi sche Siedlungsschich ten se it noch nicht allzu langer Zeit freiliegen mussten . Die Entdeckung der spätbronzezeitli chen Station auf der Ha lbinse l Horn darf wahrscheinlich ebenfalls W. Roost flir sich in Anspruch nehmen, der zu Beginn der zwanziger Jahre beim Bau seines Ferienhauses auf der Moränenkuppe auf Scherben gestossen war. Erst 1930 bekam das Thurgaui sche Museum vo n der Fundste lle Kenntni s. Bei Vermarkungsarbeiten auf der äussersten Hornspitze wurde e ine bronzeze itli che Tonspul e gefunden. Keller-Tarnuzzer, der ein Jahr später vor Ort Abk lärungen vorna hm , hält fest: <<A m 27. Ma i 1931 beging der Berichterstatter die Fundstelle mit dem Fin der zusammen und stellte zu seiner grossen Überraschung fest, dass sämtliche Maulwwfshaufe n der Halbinsel urgeschichtliche Scherben aufiveisem> (TB 68 , 193 1, 130). 49 Wir ste lle n die Schale, die fo rma l zwa r mit der Cortaill od- Kultur in Verbindung gebrac ht werden kan n, in frühb ronzezeitli che n Fundz usammenhang (s iehe daz u S. 160). 54 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbawnersee Obwohl Keller-Tarnuzzer selbst Sondierungen auf der Halbinsel in Erwägung zog, musste eine nähere Untersuchung der Siedlungsstelle noch bis 1970 warten. Es bleibt aber unzwe ife lhaft das grosse Verdienst von Kell er-Tarnuzzer, die Bedeutung des Siedlungsplatzes erkannt zu haben . So reagi erte er im Winter 1963 äusserst schnell , als er davo n Kenntni s erhielt, dass die Osthälfte des Horns verkauft und allenfall s sogar überbaut werden so llte . Wenige Monate später erwarb der Kanton das Grundstück und stellte somit ei ne zukünftige wissenschaftliche Untersuchung des Platzes sicher. Erhaltungszustand der Schichtreste. Völlig unbekannt waren zu diesem Zeitpunkt se lbstverständlich auch die stratigraphischen Verhältnisse . Ergebnisse: Bohrreihe I wurde vo n der östlichen Hornspitze gegen den südlichen Inselbereich gelegt (A bb . 52) . In 3,75 m Seetiefe ergab sich in Bohrung Nr. 5 erstmals ein Hinweis auf Siedlungssc hichten, indem sich im Bohrer eine Pfahl spitze mit Beilspuren ve rfangen hatte. Mit der nächsten Bohrung wurde ein ca. 20 cm starkes, freili egendes Kulturschichtpaket gefasst, das gegen die Insel hin stetig bi s zu I ,2 m Mächtigkeit zunahm (A bb. 54) . Auffall end wa r, dass das torfartige Schichtpaket keinerlei trennende Seesed imente aufw ies, sondern kontinuierlich gewachsen zu se in schien . lnfolge Sedimentpressung beim Bohrvo rgang, die zu einer Verkürzung der Bohrprobe führte, kann die tatsächliche Stärke der Kulturschichtabl agerung nur geschätzt werden. Im Vergleich mit später ergrabenen Profilen in nächster Nähe der Bohrrei he gehen wir von einer Verkürzung von rund einem Drittel aus. In Bohrreihe 3 (A bb. 55), mehr oder weniger uferpara ll el ange legt, konnte das Schichtpaket auf der gesamten Länge gefasst werden. Auf der gegen Nordosten abfa llenden Inse lpl atte verliert es deutlich an Stärke, weist aber in 430,25 m See- 5.2. Ergebnisse der Bohrungen Nussbaumersee «lnseli» (Bohrreihen I bis /4) Wie oben darge legt, stand schon vor Beginn der Bohrsondierungen fest , dass im näheren Umkreis der kleinen Insel eine neolithi sche und eine bronzezeitliche Siedlung vorhanden gewesen sein mussten. Zudem bestand aufgrund vo n Fundumständen der Verdacht auf freiliegende Kulturschichten. Ein erstes Absuchen durch Taucher ergab denn auch Fundmaterial in unmittelbarer Inselnähe, erlaubte aber infolge starker Verschlammung des Seegrundes keine we iteren Aussagen zur Ausdehnung des Siedlungsareals und über den 0 \ "" " \ \ I I " \ \ \ \ \ \ I \ " Moos 00 N \ \ \ \ 724"900 \ \ + \ \ \ \ \ \ \ "" \ \ \ 724"850 \ \ \ + " 427 ...._._ '-..._ ....... ...._ of-........._ 428 - ----- - -- - - 429 --- - - - ------ --- '-..._ ............. ...セ@ -- - - """' " .....__ "\ 0 ':-)セ@ + 20m / I I I I \ \ \ \ 724"800 \ \ ---.. \ \ -"- \ \ I \ \ \ 0 "'セ@ 0 <- \ \ \ Abb. 52: Nussbaumersee-lnsel. Tiefenkurvenplan mit eingezeichneten Bohrungen. \ Halbinsel Horn 55 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee mussten, dass sich der Ve rlauf der Unterkante des Pfy ner Schichtenpakete s ni cht dem Inselrücken ang leichen wo llte, kam die Vermutung a uf, dass di e Entstehung der Insel im wesentli chen erst nach der urgeschichtliche n Siedlungstätigke it erfolgt se in könnte. Die Bohrsondierung en bestätigten di es vo ll umfä ng lich. Betrac hten wir die Schichtenabfolg e in Bohrreihe 30 (A bb. 56) vo n oben nac h unten, so fällt als erstes ein bi s zu 90 cm starkes, mit Bauschutt du rchsetztes Humuspaket auf Mörtelbrocken, Steine und Zi egelfragmente zeugen vo n der im Jahre 17 11 abge brochenen Fischerhütte (siehe dazu S. 188 ff.). Unter diesem Bausc huttpaket folgt ein ockerfa rbener Hanglehm bzw. der ehemalige Humushori zont Darunter zeigt sich überraschend eine bi s zu 90 cm di cke Seekrei deablage rung, deren höc hster Punkt auf der Kote 435,3 5 m liegt. Rechnen wir ein, dass als Folge der Seespiegelabsenkung vo n 1944 di ese Seekreide weitgehend troc kengefallen und somit geschrumpft ist, so können wir von e iner ursprünglichen Höhe vo n weni gstens 435,50 m ausgehen. Seekreide, ein Kalkfällungsprod ukt der zur Klasse der Armleuchtera lgen gehörenden Familie der Characeen, kann nur o __ -- _ -o= .. -'b - ------ '9,QY o ooO o ッ セ@ 0 • .0 _-:.._::. セNP RP@ Seespi egel BOHRRE IHE 1 BOHRUNG NR . OK Seegrund セ@ 7 =Bohrrethe \ セoュ@ .'\ hh. セ M セ M l G イウ 」 ィ。エセャM ャ オイョ ·, 431.89 430.84 430.44 4 5 6 7 8 430.14 430.39 430.84 431.39 431.59 = 434 .14 433D4 O.OOm - N@ ßuh rpl a n. tiefe noch immer 0,5 m auf (Abb. 55). !n einze lnen Bohrungen auftretende Ton- oder Lehml agen sind mit eingebrachtem Lehm von Herd- oder Bodenkonstrukti onen sowi e mit Wandverputz in Verbindung zu bringen . A uch in Bohrreihe 3 waren keine sterilen Seekreidezwi schen lage n feststell bar, di e auf zwischenze itli che Seespi egelansti ege schli essen lassen würden. Im nördli chen und westlichen Uferbereich betrug di e erbohrte Kultursc hi chtdicke in In selnähe max imal 60 - 70 cm. Eine A usnahme bildete ledig li ch Bohrung N r. 56 von Bohrreihe II mit 135 cm (Abb. 52). Auch hi er li egt das Schi chtpaket, abgesehen vo n einer Faul schlammbedeckung in ti eferen Lage n, völlig fre i. Sowohl gegen Westen a ls auch gegen Süden nehmen die Schichtreste sehr schnell ab und dünnen aus. Di e ti efstge legenen Kultursc hichtreste wurden bei einer Wasserüberdeckung vo n 4, 10 m in Bohrre ihe 11 auf 429,70 m ü. M . festgestellt. A m Westufe r des N ussbaumersees, vo r der Landzunge « Moos», konnten keine Kulturschi chtreste mehr festgestellt we rden (Bohrreihen 13 u. 14), obwohl hier noch einze lne Pfä hle vorhanden sind und oberfl ächli ch bronzeze itliche Keramik aufgesa mmelt werden konnte. Wi e spätere Abkl ärungen ergaben, stammt di eses Materi al aus Uferabbrüchen, di e gegenwärtig stattf inden. Eine eigentliche Überrasc hung stellten di e Bohrerge bni sse auf der In sel se lbst dar. G ingen wir doch anfängli ch vo n der Meinung aus, dass di e Insel in ihrer heutigen Gestalt weitgehend ein g lazia les Gebilde sei. Nachdem wir aber feststell en 1.00m - 2.00 m Abb. 54: ussbaumersee-lnse l. Bohrreihe l (Bohrungen I bi s 9). BOHRREIHE 3 BOHRUNG NR. OK Seegrund セ@ Seespiegel 13 14 15 16 433.14 431.94 431.74 432.34 17 431 .84 18 431.44 19 430.64 430.24 o.oom - 100m·- 2.00m Abb. 55: = 434 .14 20 ussbaumersee-lnse l. Bohrre ihe 3 (Bohrungen 13 bi s 20). セ]M -------------- ᄋ@ 0\ 434.00 m.ü.M.- ====- -----------· --- "' --::::::: __ _ ------ 199 __ _ -·198- 197 QYセM Ul 196 Moos I I Om 45- I 10 20 I I 30 40 I I 60 so _, 42 __ __ __ _ , -- .......... . . L セ Mセ]@-=== -1'', -"': :.: :.. .--____ ------ ,, ---==----__ _ : : .: :.;: :. ::::::.::::::: ..... ::o:::::::::::: U",====="'"'== セ ウ ]@ ==-1:1112 --- 173 37 170 I 80 70m 169 lnseli 90 ---:::: ;:;:-:::- ;a. -- -,=:::[!IJ_ __ --- Bャ ]セ - ................ 168 I 1167 166 _ セZ セ ] イ@ FßZ--..: Pfyn ::-_--"- 111 ........... 165 II- --==== -·163 164 I 100 I / u· --· 171 174 I - -I.:::-; ;-t::t:; I 110 セ@ I 120 ""c;.· "セ@ s:: "'o-"'>.. (3 ... .:::;.:::::::""111 "'セ@ -- 'Pli---1 1 --ZMセ@ ==-=:E:I:::: .....J::k :== N 11 セ]MイNZjYXS@ --- ---[Ii] _ _ _ _ _ . - ' 1.:'..1""' ..- ..- セ@ es· 981 - -'980 = 979 _, 982 セ@ Horn I 130m I 140 Abb. 56: Nussbaumersee-ln sel. Profil Westufer - Horn . I 150 I 160 I 170 I 180 セ@ セ@ § oa;;; I 190 ""<> ""セ@ ms セ@ """" §"" <:)- セ@ ;::; セ@ Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 57 im Wasse r entstehen, weshalb der Nussbaumersee einst noch höhere Pegel aufgewi esen haben muss als zur Ze it unmittelbar vo r seiner Absenkung. Da eine Seekre idesedimentati on dieser Art nur in ruhigen Wasse rverhältni ssen denkbar ist, das heisst, unterhalb der Zone der Oberfl ächenbewegunge n erfolgt sein muss, dürfen wir von einer minimalen Wasse rstandhölle4 vo n 36 m ü. M. ausgehen. Nac h Rösch ( Rösch 1983 u. 1995) stieg der N ussbaumersee se it dem Spätneo lithikum kontinui erli ch an, und der Höchststand dürfte im Hochmittelalter erreicht worden sein . Noch im Mittelalter muss der See aber wieder unter di e Kote von 4 35,50 m gefall en se in , so dass sich j etzt erstmals ei ne kl eine Seekreidein se l aus dem Wasse r erhob. Auf di ese Seekreide w urde, sehr wa hrscheinlich im Z usammenhang mit dem Bau der mittelalterli chen Fi sc herhütte, der oben erwähnte Lehm einge brac ht. Da zwischen Seekreide und Lehm nur örtlich eine schwac he Humusbildung nac hgewiesen werden kann , dürfte kein all zu grosser ze itlicher Abstand zw ischen Seespi egelrückgang und Bau des Hauses bestanden haben. Zum Verständni s der Siedlungslage scheint uns ein Blick auf di e Ti efenkurven (A bb. 53) notwe ndig zu se in . Dabei stell en w ir nämli ch fest, dass di e Inse l aufe iner rippenfö rmigen Unti efe aufsitzt, die sich von der Halbinse l Horn zur Landzunge «Moos» erstreckt. Di ese Rippe wie auch di e Halbinse l Horn ve rdanken ihre Existenz einem ve rmutlich früh würmeiszeitlichen G letsc herstand . Die höchsten erbohrten Seetonvo rkommen am Westufer lieü ,40 m . M ., unter der Inse l auf 430,40 m und an gen auf 433 der Spitze der Halbinsel auf 43 I ,70 m. Di e über diesem Seeto n abge lage rte Seekreide weist unter der Insel noch eine Mäc hti gkeit von rund 3 m auf. Ein darüberliegende r Bruchwa ldtorf ke ilt auf der Kote 432,25 m ü. M. aus und ist wo hl mit den Wasse rständen im späten Atlantikum in Verbindung zu bringen. Ohne Hin we ise a uf einen zwischenzeitli ehen Wasse ransti eg setzt auf dem Bruchwaldtorf bzw. auf der Seekre ide di e pfy nze itliche Kulturschi chtablagerung ein. In den Bohrreihen I und 30 (A bb. 54 u. 56) wächst diese gegen di e In sel hin - ohne Berücksichtigun g der Schi chtpressung beim Bohrvo rgang - bi s zu einer Stärke vo n I ,5 m an. Dieses Schi chtpaket wird unter der In se l von eine r sterilen, torf igen Schi cht unterteilt . Nach den Bohrproben zu schliessen, enthält sie ni cht di e geri ngsten Siedlungsfunde oder Holzkohl e, sche int also ke ine Kulturschicht zu sein . Im g rabun gsmässig untersuchten Schnitt I , süd westli ch der Insel , konnte ke ine durchgehende Torfl age gefasst we rden. Auf di e Abfo lge im Schi chtenpaket sowie di e Z usammensetzung der einze lnen Straten wird aufS . 60 ff. ausfUh rlieh eingegangen. Der im Spätneo lithikum einsetzende und wa hrscheinlich ohne grössere Schwankungen ve rl aufende Anstieg des Sees dokumenti ert sich im Inse lprofil in einer örtli ch auf dem Pfyner Schi chtenpaket liegenden Torf- und Sa ndschicht um die 334-m-H öhenlini e (Abb. 56). Di e randli ehen Inse lausbrüche im Schwa nkungs bereich der gegenwä rtigen Wasserlini e zeigen, dass di eser Horizont mit dem bro nzezeitli chen N iveau g leichzusetzen ist. In der wasse rbedeckten Uferzone scheint di ese Torfl age, di e mit bro nzeze itlichen Siedlungsresten vermi scht ist, vo ll ständi g abgetrage n zu sein . A uf di e Frage nac h der Ausdehnung der neolithi schen und bronzeze itlichen Siedlungsarea le, di e als Fo lge starker Erosion nicht mit der Verbreitung der Kulturschichtres te identisch ist, wird später eingegangen (S . 62 u. 157). Nussbaumersee << Horn » (Boh rreihen 1 u. 16 bis 20) Ergebni sse : Die Sondierungen in der Verlängerung der Hornspitze ( Bohrreihen I u. 19, Abb. 57) erbrac hten keine Kulturschichtres te . Im Ufe rbere ich steht freiliegende, teil s ge bänderte Seekreide vo n über 3 m Mäc htigkeit an. Der Vergleich mit dem Schi chtenp rofil (Schni tt 5) in unmi tte lbarer Ufe rnähe gibt zu ve rstehen, dass auslaufe nde Kulturschi chten und ehemali ge Strandpl attenve rl äufe vo ll ständig abgetrage n wo rden sind . Erst in einer Seeti efe um 3 m beginnt di e Überdeckung der Seekreide mit Faul schl amm . Wie die Bohrreihen 16 u. 17 aufze igen, stossen di e g lazialen Seetonl agen auf der Westse ite der Hornspitze unmittelbar am Ufer bi s an die Oberfl äc he auf. Auch hier vo rauszusetzende Seekreideabl age rungen sind vo llständi g aberodi ert wo rden. Erst unterhalb vo n 3m Seetiefe kann eine siltig-organi sche Deckschicht festgestellt we rden. Auf der Westseite ( Bohrre ihen 18 u. 20) liegen über den Seetonen Seekreide lage n unterschiedliche r Mächti gkeit, di e teil s freili egend, teil s bi s zu einer 60 cm di cken Faul schl ammschicht überdeckt sind . Kulturschi chtreste konnten nirgends fes tgestellt werde n. Halbinsel <<Horn» (Bohrreihen 1 bis 26) Da sich di e Westhälfte und di e südlichen Teile der Halbinsel in Privatbesitz befinden, wa ren Sondiergrabunge n hi er nur bedingt durchftihrbar. Dank dem freundli chen Entgegenkommen der beiden Grundeigentüme r R. Schwarzer und H.-P. Wille wa r es aber mögli ch, mittels Sondierbohrung en Aufschluss über die Ausdehnung der spätbronzeze itli chen Siedlung und über die stratigraphisc hen Ve rhältni sse zu erlangen. Insgesamt wurden in di esen Halbinse lbereichen über 400 Einzelbohrungen vo rgenommen (A bb. 53). Erge bni sse: Da die Befunde in Forschungen im Seebachta l 3 (Gollni sch, in Vorbereitung) eingehend di skuti ert werden, so ll en an dieser Ste ll e nur die wichtigsten Bohrresultate knapp zusammengefasst werden : Wie schon auf der O sthä lfte des Horn s festgestellt, keilen auch auf de r Westhälfte die Kulturschi chtreste rund 10 m vor der he uti gen Ufe rlinie aus. Zur Hornspitze hin nimmt die kulturschi chtfre ie Zone bi s gegen 30 m zu. Abgesehen vo n der Ha lbinse lkuppe, si nd über di e gesamte Westhäfte mehrere Lehml age n erbohrt wo rden, d ie mit spätbronzeze itlichen Hausbodenkonstrukti onen in Verbindung zu bringen sind . Im Bereich der Hornspi tze ist in ti eferen Lage n vere inze lt eine torf ige, stark mit Ho lzkohl e und Lehm durchmi schte Lage angetroffe n wo rden, di e aufg rund der strati graphi schen 58 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaurnersee Ro r e n :..-': ··2 s。ョ、 1.21 「 オ __/ I 」 a セ@ 44 8 "' " Pu r e n r i e t 4 55 38 ..85 Abb. 57: Nussbaumersee. Bohrplan. M I : 7000. Situation am ehesten dem früh- und mittelbronzezeitli chen Siedlungshori zont entspricht. Gegen Süden reichen d ie spätbronzeze itlichen Kultu rschi chtreste bi s max imal 35 m über d ie kleine Flurstrasse hinaus und werden von einem wahrscheinlich erst nach Siedlungsauflass ung abgelage rten Seekreidekeil begrenzt. Offe nsichtlich waren di e Bereiche im südlichen Anschluss an die Siedlung Nasszonen und Iiessen nu r sehr eingeschränkt Zugangsmöglichkeiten zum Dorf offen. Nussbaumersee Nord (Bohrreihen 24 bis 2 7) Die nördli che Bucht des mittleren Seebeckens, südlich vom «Weiem r, einem echt g rossen Verlandungsgebiet, scheint nicht zuletzt der relati v fl ac hen Strandplattenverläufe wegen als prähi stori scher Siedlungsplatz gee ignet. Ergebni sse: In Bohrreihe 25 (Abb. 57), im östli chen Teil der Bucht, stossen in Ufernähe die Seetone bi s etwa 50 cm unter den Seegrund auf und werden von einer Kieslage und einem zähen, siltigen organi schen Materi al überl agert. Zwischen diese Kies lage und die siltige Deckschicht schiebt sich seewärts eine stark organi sche Seekreide ein . In Bohrreihe 26 konnte diese nur in der ersten Bohrung gefasst werden und scheint seewärts abgetragen worden zu se in . Interessanter li egen die Verhältni sse im Westteil der Bucht. Sowohl in Bohrreihe 24 als auch 25 bildet ein Torfpaket die oberste Lage. fn der ufe rnächsten Bohrung von Reihe 24 beträgt seine Stärke rund 70 cm . lnfolge Schichtpressung beim Bohrvo rgang dürfte sie in Wirklichkeit eini ges mehr betragen. Soweit nac h den Proben geschlossen we rden kann , handelt es sich dabei um einen aufgea rbe iteten Bruchwaldtorf, der stark mit Holzkohl e durchsetzt ist. Richtung Seebecken keilt di e Lage auf ca. 430,00 m ü. M. aus. Unter dem Torf Iiegt die schon in den Bohrreihen 25 und 26 ersch Iossene Seekreide in einer Stärke von max imal 30 cm, gefo lgt von Seeton. Charakter und die auffa llend starke Durc hsetzung mit Ho lzkohle haben anfäng li ch ve rmuten lassen, es könnte sich bei di eser Torflage möglicherweise um e in ve rschwemmtes Kultu rsc hi chtpaket handeln . Die botani schen Makro restuntersuchungen haben indes ergeben, dass di es ausgeschlossen werden ka nn . Ledig lich ein Siedlungszeiger in Form e iner Leinkapse l, wohl vo n der benac hbarten Inse lsiedlung her eingeschwemmt, konnte nachgew iesen werden 5°. Nussbaumersee Ost (Bohrreihen 21 bis 23) Im Bereich der Einschnürung, die am Ostende ein drittes Seebecken abtrennt (Abb. 57), beträgt di e Wasse rti efe rund I ,5 m. Vereinzelte Pfahlreste und Pfa hl reihen veranl assten uns, di ese Stelle genauer zu untersuchen. Ergebni sse: In keiner der drei Bohrreihen konnten die anstehenden Seetone erschl ossen werden. Di e Seekreidelagen, di e bi s zu 40 cm von Schl amm, organi schem Materi al und Silt bedeckt sind, betrage n somit mindestens 3 m . In Bohrreihe 22 wird die Seekreide örtlich vo n zwei wenige Zentimeter dicken, 50 Untersuchu ngsbericht vo n F. M. Fei genw inter, Botani sches Institut der Universität Base l. Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 59 organi schen Bändern getrennt. Di e Bohrungen konnten landwärts info lge des geschützten, di chten Schilfbestandes nicht fortgesetzt werden. Beim Abschwimmen des Seegrundes wurden keinerlei Funde gemacht. Die vorhandenen Pfahlreste sind sowohl des Erhaltungszustan des als a uch der Bearbeitung wege n neuze itlich und ve rmu tlich mit der früheren Befi schung des Gewässers in Zusammenhang zu ständig abgetrage n und einen offen da li egenden Fundteppi ch hinterlassen. In erster Lini e handelte es sich dabei um eine teils erstaunlich dicke Lage von Keramikscherbe n der Pfyner Kultur, darunter auch vo ll ständi ge oder nahezu voll ständi ge Gefässe. Die Bergung dieser Materiali en beschäftigte die aus vier Tauchern bestehende Equipe über den ganzen Winter. Das Fundarea l wurde willkürlich in drei Sektoren aufge teilt, die in der Fo lge als Felder I bi s 3 bezeichnet we rden (Abb. 58). Im Winter 1989/ 90 wurde zwecks Abkl ärung der strati g raphi schen Verhältnisse in Feld I, Ri chtung Halbinse l Horn , auf einer Länge von2 2 m und einer Breite vo n 2 m Schnitt I gezogen. Di ese r w urde zwi schen Laufmeter I 09 und 11 8 vo ll ständig bi s auf die anstehende Seekreide abgetieft. Ein zwe iter Schnitt (Schnitt 2) w urde ebenfall s auf der Ostseite der Insel in den Wintermonaten 1990/ 9 1 in Feld 3 angelegt. Dem Standortentsche id lag die Hoffnun g zu G runde, hier in Feld 3 noch bronzezeitli che Siedlungsschi chten anzutreffen, da sich in diesem Bereiche früh- und mittelbronzezeitli che Streufunde konzentrierten. Es stellte sich dann a llerdings sehr schne ll heraus, dass di e bronzezeitli chen Hori zonte voll ständi g abgetragen sind . Der 5 m lange Schnitt ist nicht vollständig untersucht worden. Aus Zeitgründen beschränkten sich di e Arbeiten auf A bklärungen zu hi er noch vo rhandenen pfynerze itli chen Hausbodenkonstruktionen. bringen. 5.3. Die pfynerzeitliche Siedlung NussbaumerseeInsel 5.3 . I. Di e Untersuchungen 1988 bi s 199 1 Nachdem im Frühj ahr 1988 im Z uge einer Bohrakti on im Umkrei s der kl einen Inse l di e neo lithi sche Siedlung lokali siert werden konnte, begannen im Herbst die ersten taucharchäo logischen Abklärungen. Al s erstes wurde der Seegrund vo n Schl amm und Schlick befreit. Dabe i bestäti gte sich, wie a ufg rund der Bohrresultate zu vermuten war, dass sich über we ite Teile des ehemaligen Siedlungsareals fre ili egende Kulturschichtreste erstreckten. In den randli ehen Berei chen des Pfahlfeldes hatte die Eros ion di e organi schen Schi chtmateri ali en weitgehend und fast voll- "'<t 0 M N <t \ \ 00 N <t \ \ I \ \ \ \ \ + 724"900 I \ \ " I I \ \ \ Moos I \ \ \ \ \ \ "" '-.. " " '- --- ol-......._ + 724"850 ---- 427 428 --- - - - - - - - - -429 433 \ "\ \ \ \ 724"800 N セ@ o""'='-=--=+=::52 0m \ \ @セ J Abb. 58: Nussbaumersee-lnse l. Situati onspl an. + + \ \ \ \ \ 0 "'セ@ 0 <- Ha lbinsel \ \ Horn 0 "' "'M0 <- 60 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Da auf der Ostseite die Verhältni sse nicht so ohne weiteres zu erkennen waren, wurde in Feld 2 ein schmaler, gegen 20m langer Suchstreife n angelegt, d.h. der Seegrund wurde vo n einer hier vo rhandenen, dünnen Kies- und Sandl age befreit. Dabei zeigte sich, dass auch im nord westlichen Bereich das Kulturschichtpaket, von wenigen Resten abgesehen, ebenfalls nicht mehr vo rhanden ist. Da bei Unterwasserg rabungen die Vermessungsarbeiten recht aufwe ndig sind, in sbesondere bei schlechten Sichtve rhältnissen, w ie dies in der Rege l im N ussbaumersee der Fa ll ist, wurden die Oberfläc henfunde nu r im Bereich der höchsten Fundkonzentration, südöstli ch der Insel, eingemessen. G rundlage bildete ein ausgelegtes Schnurnetz von 5 m «Maschenweite». Innerhalb d ieser Einheiten wu rden die Funde in Komplexen vo n I m 2 geborgen. Ebenfa lls ni cht eingemessen wurden die Pfahl stellungen ausserhalb der untersuchten Bereic he. Lediglich die Ausdehnung des Pfa hlfe ldes ist exakt bestimmt worden. täuscht. Das Schichtenp rofil widerspiegelt vielmehr das schwe r nac hvo llziehbare Wechse lspi el von Siedlungstäti gkeit und Siedlungsunterbrüche n sowie von Abtrag, Verlagerung und Vermi schung vo n Schi chtmateriaL Ohne Zweifel muss der Nussbaumersee während der Pfyner Sied lungsphase durch Hochstände mehrfac h ins Siedlungsgeschehen eingegri ffe n haben. So fa llt zum Beispie l auf, dass im gesamten Schnitt I keine sich noch in ursprünglicher Lage befindlichen Reste etwa vo n Bodenkonstruktionen vo rliegen, dies im Gegensatz zu Schnitt 2. Liegende Hö lzer scheinen zu fa llig in die Schichten eingebettet worden zu se in . Herdstell en fe hl en ebenfall s gänzli ch. Auffa llend ist zudem di e ve rtikale Streuung vo n Passsc herben, Scherben also, die zum selben Gefass gehörend, in mehre ren klar tre nnbaren Schi chten ve rtreten sind . Dies all es deutet auf doch recht erhebliche mechani sche Einwirkungen, die auf zwischenze itliehe Hochstände des Sees zurückgeführt werden müssen. Ge legentlich zu beobac htende, kleine Seekre idee inschlüsse und Sandbändchen weisen ebenfa ll s in di ese Richtung. Inw ieweit und wie oft Seespiege lanstiege aber zu Siedlungsunterbrüchen zwangen, ist nicht ohne we iteres zu bea ntwo rten. ln di esem Zusammenhang aufsc hlussreich sind die Resultate der botani schen Kurzansprac he. So zeigt sich, dass in den Übergangszonen der Schi chten 26/ 24, 24/ 22 und 22/ 20 die Anteile sowohl der Wasse rpfl anzen als auch der Mo llusken deutlich bi s sprunghaft ansteigen. Wir schli essen daraus, dass sich hinter diesen Werten nicht nu r einmali ge Hochwasser, sondern längerze iti ge Seehochstände manifestieren, di e zum Verlasse n des Siedlungsplatzes zwangen. Di e kompli zierten Schi chtve rhä ltni sse, sowohl in Schnitt I als auch in Schnitt 2, haben die Ausgräber vor erhebli che Probl eme gestellt. Abrupte Schichtwechsel, di e unter anderem auch auf örtliche Sac kungen und Rutschungen im Seekreideuntergrund zurückzuführen se in dürfte n sow ie auffa ll ende Wechsel des Materials innerhalb einer Schi chtlage haben es we itgehend ve runmögli cht, die einzelnen Schichten über we itere Strec ken zu ve rfo lgen. Das stark ve re infac ht wiedergegebene Schichtenprofil bei Laufmeter 109 in Schnitt I (Abb. 60) umfasst insgesamt über 30 mehr oder weniger klar vo ne inander zu unterscheidende Schi chten oder Hori zonte. Diese einzelnen Straten wurden schon im Verl aufe der Untersuchungen zu Schi chtpaketen 5.3.2. Erhaltungszustand und stratigraphi sche Verhältni sse Wie schon in Kapitel 2.3. (S.I 5) darge legt wurde, dürfte in erster Linie das Absterben der schützenden Pfl anzendecke in den Uferbereichen die Erosion verstärkt haben. Heute sind in den tieferge legenen Randzonen des Pfahlfeldes kaum noch Kulturschichtreste anzutreffen. Selbst Pfa hle, di e nu r we nig in den Seekreideuntergrund reichen, we rden voll ständig freigelegt, wie wir uns anl ässli ch unserer Tauchaktionen überzeugen konnten. Gegen di e Insel hin sind di e Siedlungsreste noch weitgehend erhalten. So konnte inse lseiti g in Sc hnitt I eine neolithi sche Schichtenabfo lge von 2, I 0 m Mäc htigkeit erschl ossen werden (Abb. 59). Bei diesem Schi chtmaterial handelt es sich ausschli esslich um Abl agerungen anthropogener Herkunft, Ablagerungen also, die auf die pfy nerzeitliche Siedlungstätigke it zurückzuführen sind . Trennende Zw ischenschichten, etwa Seekreiden, die Siedlungsunterbrüche dokumentieren, fehl en. Die kompli zierte, kaum zu deutende Schichtenabfolge, in den Abb. 59 und 60 vereinfac ht w iedergegeben, erweckt den Eindruck einer kontinui erlichen Schichtabl agerung. Dieser Eindruck w + 70l"47l.66 174"639.79 431. 00 430.00 mü.M. 0 Abb. 59 : Nussba umersee-l nsel. Schnitt I, Pro fi l Nord : verein fac htes Sc hichtenprofi L + 70l"475.59 174"635.75 E 61 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumerse e s N 30 Seekreide (31 / 30): untere Lage (31) fl ock ig, hellmit Mollusken durchsetzt; obere Lage (30) bräunlich, stark organi sch, sandi g, rnit Holzkohl epartikeln und ve reinzelten Lei nkapselfragmenten vermengt, Reste ein es Bewuchshorizontes. der ört lich von einer Ri ndenlage bedeckt wird. 28 Kulturschicht (29- 25): stark aufgearbeitet, mit dünnen Ästchenund Halmen durchsetzt; obere Lage (26) mit fe inen Ho lzschnitze ln vermengt und mit ei nem Rindenh ori zont (25) belegt. 26 Kulturschi cht (24/ 23): untere Lage (24) von feiner und dichter Konsistenz, Ansa mmlung von Halmen ; obere Lage (23) locke r, grosse Hol zkohlestücke, Holzsclmitzel und Äste, Einsch lüsse von Si ll. 24 Kultursc hi cht (22/ 21 ): untere Lage (22) stark mit Pflanzenfasern und Halmen durchsetzt, sittig ; obere Lage (2 1) «lehmig», mit feinen Ho lzkohlepartikeln angereichert, Halme. 22 Kulturschicht (20- 4): Reste vo n Torf und von Getreideverarbe itung (Dreschabfalle) (20) , sc hilfartige Halm e mit vielen Leinkapse ln und Holzkohl e ( 18), Lage von ausge ri chteten Halmen ( 16), Hori zont von Buchenblättern ( 15), Halm lagen, feine Holzkohl epartikel ( 14113), kompakte Lage von Flachsse heben (Brec habfa lle) ( 12), bändrige, torfi ge Lage mit Ästchen und Blättern durchsetzt ( 11 - 9), mattenartige Halmlagen (8/7), Holzschnitzel und Halme, zum Tei l lage nweise, Leinkapse lfragmente (6- 4 ). 20 (3 /2): locker, viele Ästchen und Holzkohl estücke; obere Lage (2) mit relati v hohen Anteilen von Sand und Kies. 10 Oberflächenschicht: stark aufgea rbei tetes und verschwemmtes Kulturschichtmaleri al mit Sand, Kies und Schlick vermi scht. 51 Vorgesehen ist, den Bericht von F. M. Feigenwinter, der unter anderem wesentliche Au ssagen zu Seehochständen erlauben dürfte, an anderer Stelle zu publizieren. 432.00 431 .00 m.ü.M. --- 0 0 0.50m 0 1.[) Abb. 60: Nussbaumersee-lnsel. Sehn in I. Profil West: vereinfachtes Schichtenprofi I. zusammenge fasst und so llen im fo lgenden, a ls Schichten bezeichnet, anhand eines bei Meter 499 genommenen Profil blockes von unten nach oben kurz beschrieben werden. Da die archäobotan ischen Auswertunge n noch nic ht abgesch lossen sind, bas ieren die diesbezüglic hen Angaben auf einer 51 Grobansprach e an lässlich der botanischen Probenentnah me • w E + + 703'475,46 274'875,55 Schicht 10 433.00mü M. Schicht KS i fbil:uj- - =-kL432.00 I:"J セ@ IJ l_ l LJ Bohrung 176 I I LI i ·) bJ j§j ii i:J L:-.i Bohrung 177 431.00 j·_ j 1·1 I· I i ·1 Kulturschicht I i_' l 1.1 I I l.J Bohrung 175 i-J Bohrung 178 _____ 0 Kulturschicht 1--1 §LJ F1 )':::j iJ セ@ セ@ , 1m I 0 0 ..:i 0 0 rri Abb. 6 1: Nussbaumersee- lnsel. Schnitt 2, Profil Süd : vereinfachtes Sc hi chtenprofiL 0 0 N 0 0 ..-: 0 0 d 62 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee cn N " \ 00 \ \ N " \ \ \ I I I \ \ Moos \ \ 724'900 \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ '\ \ "' \ \ + 724'850 \ \ " + '-.... '- --- 42 7 - セ@ ---- 428 ---- -- - - ⦅M T セ@ '-.... """' " '\ \ \ "\ \ \ \ 724'800 N ッM]セ セ セ] セ R Pュ@ セ@ セ ャ@ 433 ---. - - - ------." ,/ ,/ \ \ + \ \ I t- \ Halbinsel \ \ Horn \ Abb. 62: Nussbaumersee- ln sel. Ausdehnun g des pfynerze itli chen Pfa hl fe ldes. 5.3.3. Hinweise zu Ausdehnung und Siedlungsstru kturen Wi r haben bereits darauf hingewiesen, dass in den tieferge legenen, randliehen Bereichen des Siedlungsarea ls di e Kulturschi chten weitgehend der Erosion zum Opfer gefall en sind. So kann lediglich anhand der noch vorhandenen Pfahl steilungen auf die Grösse der einstigen Siedlung gesc hl ossen we rden. Die P fostendichte dünn t gegen den Siedlungsrand hin deutlich aus, was in erster Linie damit zusammenhä ngen dürfte, dass hi er nicht nur Schi chtmaterial, sondern auch die nicht in die Seekreide reichenden Pfosten abgetrage n worden sind. Die Begrenzung des Pfa hlfeldes zieht ziemlich genau der 4 30-m-Tiefenlinie entlang (A bb. 62). Insgesamt deckt das Pfahlfeld eine Fläche von rund 2600 m 2 ab. Gehen wir von Bauten mit einer Länge von 8- 10 m und einer Breite vo n 4 - 5 m aus, was etwa der gängigen Pfy ner Hausgrösse entspricht, so lasse n sich bei einer relati v di chten Anordnung und der Annahme einer vollständigen Überbauung des Areals 25 bi s 30 Häuser ve ranschl agen. Die dichte Pfostenstellun g, die mehrere Bauphasen widerspiegelt, lässt keine Ausri chtung der Häuser erkennen. Fl ächendeckend e, dendrochrono logische Untersuchung en, die einzelne Hausgrundri sse hätten erkennen lasse n, konnten nicht durchgefuh rt we rden. So sind wir bezüglich der Aus- ri chtung der Bauten einzig auf Beobac htungen in Schnitt 2 (Abb. 6 1) angewiesen. Hier sind Hausbodenko nstruktionen angeschnitten wo rden, di e nahe legen, dass die Häuser nordost-süd west orientiert ware n, somit also stirnseiti g den e instigen Uferverläufen zugewandt wa ren. Tri fft dies ftir di e ga nze Si edlung zu, so hätten w ir es mit einer typi schen Reihensiedlung zu tun, wobei je nac h Hauslänge vier bi s max imal fün f Reihen in Frage kommen. Was Anzahl, Di chte und Arten der verwendeten Bauhö lzer anbelangt, so beleuchten w ir nur di e Verhältni sse in Feld I, da wir mit recht grosser Wahrscheinli chkeit davon ausgehen können, dass hier keine bronzeze itliche Übe rbauung stattgefunden hatte. Di e Pfos tendi chte in Feld I beträgt durchschnittli ch 5 Pfosten pro m 2, wo bei deutli che Unterschi ede auffallen (A bb. 63) . So li egt di e Dichte etwa in Schnitt I bei über II Pfosten pro m 2, was neben besseren Erhaltungs bedingungen wo hl auch darauf zurückzufuhr en ist, dass der Rippenrücken die meisten Bauphase n aufwe ist. In der inse lse iti gen Hälfte vo n Schni tt I zähl en wir gar bis zu 33 Pfostenstellun gen pro Quadratmete r (A bb. 64 u. 66). In der neolithi schen Stati on A rbon-Bl eiche 3, die ze itli ch kurz nac h 3400 v. Chr. anzusetzen ist, berechnen wir fu r Standorte einphasiger Häuse r eine durchschnittliche Dichte 63 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 52 von einem Pfosten pro Quadratmete r . In Anl ehnung an diese Werte können wir davon ausgehen , dass sich in den Pfahlstellungen im Bere ich von Schnitt I mehr als ein Dutzend Bau- bzw. Reparaturpha se n ve rbergen. In Suchstreifen 3 vo n Feld 2 (Abb. 65) wurden zwisc hen Laufmeter 5 und 8 drei para lle le Reihen stehender E ichenbohl en angetroffen. I.n der gleichfalls pfynerzeitlichen Siedlung Pfyn-Breitenl oo ist ebenfalls eine Reihe stehender Spaltbretter nachgewiesen (Waterbolk u. van Zeist 1978, Bd. 11 , Beil age 5). Neben einer Interpretati on als stehende Wandbretter ist auch denkbar, dass wir es hi er mit Zaunkonstruk tionen zu tun habe n. Di e Konstruktion be i Laufmeter 6 ist dendrochrono logisch ins Jahr 37 11 v. Chr. datiert, diejeni ge bei Laufmeter 8 mit Vorbehalt ins Jahr 3582 v. Chr. (s iehe S. 65) . Die tiefstgelegene n, heute noch vorhandenen Kulturschi chtreste, di e nac hgewiesen werden konnten, liegen auf der Kote 429,70 m ü. M. Di es deckt sich in etwa mit dem Verlauf der Pfahlfe ldbegrenzung. Setzen wir keine abgehobene Bauwe ise der Häuser vo raus, wofür es keinerle i Anzeichen gibt, he isst dies nun, dass der Seespiegel des Nussbau mersees zu Beginn des 4. Jahrtausends weni gstens 4 m tiefer als heute ge legen haben muss. Da zudem anzunehmen ist, die ersten Siedler hätten ihre Behausungen , um dem Wellenschlag und saisona len Schwankunge n zu entgehen, ni cht unmittelbar an die Wasserlinie gestellt, darf der mittlere Pege l noch etwas 1 0 I I M M Mセ l - 11 I I F oo -I - 110 - 111 I I I I I o I o - 112 - 113 110 CP I I - I 120 g.. 0 I I i 0 : 00 0 I I I I I I I I 0 - 115 q c:D I 0 I - 116 0 セ 0° 'fJ o 0 I oo I I I 10 I I セ@ I 0 Abb. 64 : Nussbaumersee- Inse l. Schnitt I: Höl zerp lan. I I Z@ I () I セ セ M M L Lセ M セM M -- jセ@ oO • I O 0 VD : I I QO 1 üo 0 lo i· 49 0 og 1() - 117 -I 0 I I rn _1...-2_ - _)I I Ufe r lnseli - 118 oセsュ@ 0 4' / Abb. 65: Nussbaum ersee-lnse l. Such streifen 3: Höl zerp lan . I I I I L 130 IV f 0 iセ@ 3m ---===--- 0 0 "' Abb. 63 : Nussbaumersee- lnse l. Feld I: Höl zerp lan . tiefer angesetzt werden . Er darf dies auch dann , we nn wir was aufgrund schräger Pfahlstellung en zu verm uten ist - , in den späteren Jahrtausende n Rutschungen im Seekreideunt ergru nd und somit kleinere Senkungen annehmen. 52 Di e Anga ben zu Pfahldi chten und Bauphasen verdanken wir U. Leuzin- ger, der die Si edlungsbefunde vo n Arbon Bleiche 3 auswertet. 64 Abb. 66: Nussbaumersee-ln sel. Dichte der ehemali gen Wandpfosten in Schnitt I. Mit der An11ahme vo n Pege lständen um 430 m ü. M. oder wenig tiefer kommen wir in einen Bere ich, den heute auch M. Rösch (Rösch 1995, 51) für durchaus wahrscheinlic h hält, nachdem er schon früher (Rösch 1983) auf Pegel von 2 m und mehr unter den heuti gen aufmerksam gemacht hat . Di es hei sst nun aber, dass die Rippe, welche die Halbinse l Horn und die Landzunge «Moos» am gegenüberlieg enden Ufer verbindet, den See, wenigstens zu Begi1111 der Siedlungstätigkeit, getrennt hat. Der Siedlungsplat z war sowohl vom «Horn» als auch vom «Moos» her mehr oder weniger trockenen Fusses zu erreichen. Insbesondere das südliche Seebecken dürfte se iner relativ flachen Strandplatten wegen damals ein recht kleines Gewässer dargestellt haben . Aufgrund des heuti gen Tiefen linienverlaufes ist ein drittes isoliertes Becken am Ostende des Sees anzunehmen. Diese Rippenlage dürfte dem Schutzbedürf nis der ersten Siedler entgegengeko mmen und vielleicht ausschlaggeb end für die Wahl des Siedlungsplat zes gewesen sein . An zwei Seiten ans Ufer stossend, liess sich das Dorf ohlle g rossen Aufwand sichern, indem die beiden Zugänge mittels kurzer Zaunkonstruk tionen abgeriegelt werden konnten. Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Di e Zusammense tzung der li egenden Hölzer in Schnitt I, Bauelemente , die in erster Linie mit Boden und Wandkonstruktionen in Zusammenha ng zu bringen sind, ze igen ein etwas anderes Bild (Abb. 67). An erster Stelle stehen wiederum Eiche und Esche, beides gute Spalthölzer. Mit gegen 10 % kommen jetzt aber auch Pappel und Linde auf beachtliche Anteile. Nach den Verhältnissen in Schnitt I zu schliessen, wurde ausschliesslich Pfostenbauwe ise betrieben , da keinerle i Hinwe ise auf andere Bautechniken , etwa Ständerbau, vorliegen. Das heisst, die Wand- und Firstpfosten , we lche die Dac hlast zu übernehmen hatten , wurden in den Baugrund eingerammt. Möglicherwe ise können hingegen in Schnitt 2 li egende, teil s recht starke Rundhöl zer als Schwellen angesprochen werden (Abb. 61 ). Verzapfungen zur Aufnahme der Ständer, wie sie bei spielsweise in der Siedlung Niederwil zahlreich angetroffen wurden (Waterbolk u. v. Zeist 1978 , 140 ff.) , konnten jedoch nicht beobachtet werden, was aber aufgrund der geringen Schnittbreite nicht überrascht. Be ide Konstruktion sprinzipi en, a lso Pfosten- und Ständerbau sind grundsätzlich in ein und derse lben Siedlung ze itg leich möglich , wie die Station Niederwilleh rt. Einige nicht uninteressant e Feststellunge n konnten zu Art und Weise der Wandkonstru ktionen der Bauten gemac ht werden . Unter den zahlreichen Hüttenlehmbrocken liegen Stücke vor, di e Rutengefl echtabdrücke aufwe isen, was darauf schli essen lässt, dass wenigstens teilweise die Wände in Flechtwerktec hnik errichtet wurden. Recht häufig scheinen di e Ruten gespalten worden zu sein. Eini ge Lehmbrocken zeigen nicht nur Abdrücke der waagrechten , ve rspannten Ruten, sondern auch diejenigen der senkrechten Spalthö lzer (Abb. 68). Neben Flechtwerkllegativen liegen auch solche von Spältlingen oder Spaltbrettern vor, wobei hi er natürli ch nicht zu unterscheiden ist zw ischen Wand- und Bodenkonstru ktionen. Dass Wandverputz auf Spalthölzern im Aussenbereic h vo rgekommen ist, ze igen mehrere Lehmbrocken , die über eine Ho lzart 5.3.4. Hinweise zum Hausbau Unter den 290 aufHolzarten untersuchten Pfosten in Schnitt I von Feld I nehmen Eschen und Eichen mit Werten um 30% die erste Stelle ein, gefo lgt von Hasel mit rund 15 % und Erle mit etwas über II % (A bb. 67) 53 . Es handelt sich dabei um dauerhafte und deshalb gefragte Bauhölzer. Auffallend im Vergleich mit anderen Stationen sind der doch relativ grosse Anteil an Hasel. Nicht weiter überrasc hend für unsere Gegend ist das Fehlen der Tanne . Die übrigen Hol zarten spielen eine völlig untergeordne te Roll e. Stichprobenm ässig vorgenommene Bestimmunge n über das gesamte Feld I ergaben nahezu deckungsgleiche Werte. Die Zusammense tzung der Holzarten zeigt, dass fast ausschliesslich di e guten Bauhölzer der Nass- und Feuchtstando rte verwendet wurden , wie sie in unmittelbarer Siedlungsnäh e wohl zur Genüge vorhanden waren. Total 7 % 29,3 27 ,6 12,9 12, 1 5,8 3,8 1,8 1,8 I ,8 5 3 3 I 395 1,3 0,8 0,8 0,2 100 ,0 n Esche Eiche Erle Hase l Pappel Linde Weide Ahorn Buche Kernobstgewächse U lm e Birke Hainbuche Total Fraxinus exc. Quercus. sp. Alnussp. Cm y lus avellana Poptdussp . Tiliasp . Salix sp. Acer sp. Fagus s ilvatica Pomoideae V/mus Betula Catpinus 11 6 109 51 48 23 15 7 7 Pfosten n 91 77 33 44 13 5 6 7 5 % 3 1,4 26 ,6 11 ,4 15,2 4 ,5 1,7 2, 1 2,4 1,7 5 3 1,7 1,0 I 290 0,3 100,0 li ege nd n 25 32 18 4 10 10 I % 23 ,8 30,5 17, 1 3,8 9, 5 9,5 1,0 2 1,9 3 2,9 105 100,0 Abb. 67 : Nussbaumersee-lnse l. Verteilung der Bauhöl zer nach Holzart. 53 Die Artenbestimmun g der Nussbaumcrsce- Hölzer erfolgte durch A. Widmann . Ei ne Serie von 46 Proben aus dem Jahre 1988 untersuchte J. Schmuki . 65 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsres/e am Nussbaumersee mit einem Überzug ei nes Seeh eide-Lehmgemi sches ve rsehen. Von den 14 zu di esen Böden gehörenden Hölzern konnten elf als Pappe l und j e eines als Erl e, Hase l und Weide bestimmt we rden. Vö llig offen bleibt die Frage nac h der Dachbedeckung der Bauten. 5.3. 5. Bemerkungen zu Zeitstellung und Siedlungsphase n Abb. 68: Nussba umersee-lnse l. Hüttenlehm fragment mit Abdrücken eines Wandpfo stens und der verspannten Ruten. Ec ke a bgestrichen wo rden sind. Sie legen den Schluss nahe, dass nicht nur di e Füllungen zwi schen den Pfosten ve rputzt wurden, sondern dass di e Pfos ten ebenfa ll s überdeckt waren. Häufig ist der geglättete Wand ve rputz zusätzlich mit einer dünnen Tonsc hl ämme überstri chen wo rden, die heute leicht abbl ättert. In eini gen Fäll en liegt die Vermutung nahe, dass dieser Überzug Spuren einer hellen G rauweissbemalung aufwe ist. Andere Hütte nlehmfrag mente zeigen Abdrücke vo n di cht gelegten 5 bi s 8 cm starken Rundhö lzern . Sie dürften vo n Lehmestri chen auf Prügelböden oder Herdstell en stammen. Die einzigen noch in situ vorhandenen Reste vo n Hausböden fanden sich in Sondierschnitt 2 in Feld 3 (Abb. 6 1 u. 69). Es hande lt sich dabei um zwe i Häuser, die wahrscheinlich nach einem Brandfall g leichze iti g errichtet wurden. Auf die pl anierte Brandschicht wurde in einem Fa ll e Lehm , im anderen torfi ges Material einge brac ht. A uf diese Unterlage n wurden Rundhö lzer und bi s zu 20 cm breite Spaltbretter gelegt und Insgesamt sind 130 Hölzer, überw iegend Pfosten, der de ndrochrono logischen Analyse zugeführt worden. Davo n konnten 68 abso lut oder relati v zueinander datiert werden. ln di eser Zahl mitei ngeschlossen sind auch Hölzer der bro nzezeitlichen Si edlungsphase. Eine erste Probenseri e, wahll os über das gesamte Pfahlfe ld entnommen, ge langte im ersten Untersuchungsj ahr ins Laboratoire Romand de Dendrochrono logie, Moudon. Mit Hil fe der 14 C- Datierung vo n Jahrringabfo lgen konnte eine älteste Schl agphase um 3840 v. Chr. ermittelt we rden 54 . E ine we itere Probenseri e vo n III Proben, die fas t ausschli essli ch aus Schnitt I stamm te n, w urden 1990/ 9 1 dem Büro Dendron, Base l, übergeben. Die ermittelten Werte bestäti gten einerseits den frühen Siedlungsbeginn und wiese n andererseits mehrere Schlagphasen aus 55 Im Zuge des Austausches vo n Messdaten w urde im dendrochronologischen Labor des Büros für Archäolog ie der Stadt Züri ch eine we itere, allerdings unsichere Schl agphase auf 3582 v. C hr. ermittelt, die demzufolge di e letzte pfynerzeitli che Bauphase ausweisen würde 56 . 14 Wie aus Abb. 70 zu entnehmen ist, konnten für vier C- datierte Proben (Nrn. I, 13, 7 u. 2) ein Fä llj ahr um 3840 v. Chr. ermittelt we rden. Bei einem Pfa hl (Probe Nr. 138), der noc h Splintholz aufw ies, fä llt der äusserste Jahrring auf 3857 v. Chr. Da nur 10 bi s 20 Jahrringe bi s zur Waldkante, also dem letzten angelegten Jahrring, fe hl en dürften, legt auch diese Probe ein Fällj ahr um 3840 v. Chr. nahe. Vo n den zehn der frühdati erten Proben können sechs keiner Schi cht zugewiesen we rden, da es sich um über dem Seegrund abgeschnittene Pfahlköpfe handelte . Ein liegendes Holz stammt aus der Oberfl äc henschicht 10 vo n Schnitt I und muss als Schwemmholz abge lage rt wo rden se in . Drei Proben sind den untersten Kulhrrschichtlage n zuzuweise n, was uns mit recht g rosser Si cherheit annehmen lässt, dass mi t dem Schlagdatum 3840 v. Chr. tatsächli ch auch die erste Siedlungs phase gefasst wo rden ist. Somit gehört Nussbaumen neben Eschenz-lnse l Werd (Hase nfratz 1985) und Steckborn-Turg i (Wini ger u. Hase nfra tz 1985), beide ni cht dendrodati ert, zu den frü hesten bekannten Ufe rsiedlungen im Kanton. Gesicherte Sc hl agphasen fa ll en auf die Jahre 3732, 3727/ 26, 3 7 11 und 3 704 v. Chr. Ne ben der ältesten Schl agphase um 3840 v. C hr. liegen we itere, nicht exakt zu ermittelnde um 3755 und 3695 v. Chr. Es handelt sich hier um Hö lzer, denen 54 55 Abb. 69: Nussbaumersee-ln sel. Schnitt 2: Südprofi l mit geschnittener Hausbodenkonstruk ti on. 56 Bericht von Chri stian Orcel, Alai n Orcel und Jean-Pierre Hurni vom 14.09.89. Beric hte von Raymond Kontic und Markus Niederer vom November 1990, Dezember 199 1 und Mä rz 1998. Bericht von Trivun Sorm az vo m 19.08 .94. " C-Datierun ge n vo n Jahrringa bfolgen dieser Proben sind zur Zei t in Bearbeitung. 66 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Holznr. Probennr. 55 54 349 74 73 368 5 4 138 I 13 7 2 6 7 203 149 175 173 174 190 366 232 143 144 150 30 1 2 10 254 269 68 168 183 32 1 190 196 10 1 93 105 3 10 8 9 288 306 29 1 12 14 15 120 ? 132 126 11 9 184 130 156 154 155 17 1 347 2 13 124 125 13 1 282 19 1 23 5 25 0 49 149 164 302 190 177 82 93 86 3 10 8 9 269 287 272 12 14 15 10 1 11 3 107 Feld I I I 2 2 I I I I I 2 2 I I I I I I I I I I I I I I I I I I I 3 I I 3 I 2 2 2 2 I I I 2 2 2 I I I Sehn . I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I 2 I SI SI SI SI I I I SI SI SI I I I Schi. 26 26 10 26 10 20 20 20 20 20 10 10 10 20 10 10 20 20/22 26 20 20 20 10 10 20 KS 26 10 10 10 10 24/26 10 10 10 10 10 20 26 20 Koord . Lage 114.5/499.65 114.80/499.65 I 08 .85/499.65 steh. steh. li eg. 11 3.25-11 5.65/499.70-500.00 11 2. 10-40/499.70-5 00.00 11 3.20/498 .45 11 2.60-85/498 .50 11 2.30-50/498.75-499.00 11 2.60-11 3.00/498. 50-499.40 11 2.75-11 2.90/499.2 0-40 I 08.80-1 09.00/499.80-500.00 11 3. 10-11 3.45/498.00 11 3.20- 11 3.50/498.00-498.40 11 3.20/499.40 II 0.60-11 0.90/498.00 112.20-11 2.45/499.20 111.70-11 2.00/499.30 111 .60/499.40 114,85/499. 15-499.35 11 2.5-11 2.90/498.20 11 2.35-11 2.70/499.2 0 II 0.00-11 0.40/498.70 703'4 74 .00/274'893 .40 11 2.00/498 .50 11 4.50/498.60 4.40/0.05 114.55/499.00 4 .35/0.45 6.10/0.45 6.25/0.95 6.25/0.70 111 .40/500.00 II 0.60/499.90 II 0.80/498 .30 7.50/0. 15 7.80/0.45 7.80/0.90 11 3. 10/499 .60 11 3.60/498 .60-498.80 11 3.35/499. 05 li eg. steh. steh. steh. steh. li eg. li eg. li eg. lieg. lieg. li eg. li eg. li eg. lieg. li eg. lieg. li eg. li eg. li eg. li eg. lieg. li eg. steh. steh. steh. steh. steh. steh. steh. steh. li eg. steh. steh. steh. steh. steh. steh. steh. li eg. steh. SplintSaison jahre K K K K K s WKF WKF WKS WKF K K K K K K K K K K s K K K K K K K K K K WKS s WKS WKS WKF s s WKS WKS WKS s s WK WKS WK WK S WKS W KS 3 16 12 10 13 2 14 6 13 12 14 9 18 20 20 29 22 15 17 II 10 6 16 17 Schlagphase absolut ca. Endj ahr -3905 -3889 -388 1 -3877 -3860 -3857 -3 841 -384 1 -384 1/40 -3840 -3847 -384 1 -3839 -3830 3825 -38 15 -38 13 -3782 -3780 -3775 -3772 -3 772 -3 77 1 -3 769 -3 765 -3 762 -3762 -3760 -3760 -3756 -3756 -3732 -3732 -3727 -3727 -3726 -3725 -37 12 -37 11 -37 11 -3704 -3704 -3698 -35 82 -3582 -35 82 -3582 -3582 -3582 I) I) I) I) I) I) 2) -3840 2) 2) 2) I) I) I) I) I) I) I) I) I) I) -3755 I) I) I) I) I) I) I) I) I) I) I) -3732 I) -3727/26 I) I) I) I) I) I) ll -3711 I) ll -3704 I) -3695 * * * * * * ll ]) J) -3882 ]) 3) 3) I) Abb. 70: Nussbaumersee-l nsel. Schl agdaten der pfy nerzeitli chen Bauhölzer. I) Moudon, 2) Base l, 3) Zürich, * unsichere Daten. der letztgewachsene Jahrring fe hlt, di e aber noch Splintholz besitzen. Da die neolithischen Eichen der Station, welche noch Waldkanten tragen, im Durchschnitt 15 Splintj ahrringe aufwe isen, kann auf die fehlenden Splintjahre geschlossen und so das ungefähre Fälldatum ermittelt werden. Aufwe itere Schl agphasen dürfte ein Teil der Hölzer zurückgehen, die nur noch Kernholz aufwe isen. So li egen beispielsweise die Endj ahre der Proben 144 bis 321 nur 16 Jahre auseinander. Geht man davon aus, dass nur das Splintholz und eine kleinere Anzahl von Kernholzj ahrringen verloren gegangen sind, ist ein gleichze itiges Fällen der Bäume wahrscheinlich. Die schmale Datenbasis und der Umstand, dass sich diese zum grössten Teil auf Schnitt I bezieht, lässt nur mit Vorbehalt auf die Baugeschichte des Dorfes schli essen. Zum einen wissen wir nicht, hinter welchen Schlagdaten sich eigentli che Bauphasen oder ledi glich Ausbesserungen verbergen und zum anderen bleibt offen, ob sich diese Bauaktivitäten auf das gesamte Siedlungsareal beziehen. Hinzu kommt, dass ohne Zweifel eine gewisse Anzahl we iterer Schl agphasen 67 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee セ QsNUY@ KQPj ョセ ᄋ ・SULQウ@ 24 26 28 JO Sch1cht.en 1 Qュ@ ッ ⦅セ セ@ Abb. 7 1: Nussbaumersee- lnse l. Beze ichnung der ptynerzeitli chen Kul turschichten bzw. Schichtpakete . nicht erfasst worden sein dürfte. Wi e oben schon ausgefuh rt, legt etwa die Pfahldi chte in Schnitt I wesentlich mehr Bauphase n nahe, a ls Schlagp hasen nac hgewiesen sind . Sollten 3582 v. Chr. tatsächlich nochmals Bauaktivitäte n stattgefunden haben, so müssten di ese nach einem längerzeitli chen Si edlungsunterbruch erfolgt sein, da fur eine Zeitspanne von mehr als 100 Jahre keine Endj ahre vorli egen. 5.4. Das pfynerzeitliche Fundmaterial 5.4. 1. Vorbemerkungen Di e Hauptmasse des pfy nerze itli chen Fundgutes aus dem Nussbaumersee sind Obertl äc henfunde, d.h. sie stammen aus voll ständig oder teilweise aberodierten Kulturschichtlagen. Sie sind keiner Schi cht bzw. ke inem Zeithorizont zuzuordnen und somit fur di e Beantwo rtung etwa entw icklungstypo logischer Fragen untauglich. Sie sind aber insofern interessant, als sie uns dank ihrer beachtli chen Menge, sowohl von ihrer anteil smässigen Z usammensetzung her als auch in formaler Hinsicht, die gesamte Bandbreite e ines Pfy ner Fundensembles ze igen. Aus diesem Grunde scheint es un s gerechtfertigt, Kategorie n Topf Schüsse l Schi cht I 0 Gesamt 1026 Schic ht KS den Oberfl äc henfunden aus Schicht 10 in Katalog und Abbildungsteil einen relati v breiten Platz einzuräumen. Lediglich di e Artefaktkategorien Holz und Textilien dü rften ihrer Zerstörungsanfä ll igkei t wegen in diesem Materia l unterve rtreten sein . Das stratig raphi sch ergrabene Materia l aus Schnitt I in Fe ld I stammt aus den Schi chten bzw. Schi chtpaketen I 0, 20, 22, 24, 26, 28 und 30 (Abb. 7 1), die ihrerseits w iederum mehrere Hori zonte oder Schi chtlage n beinhalten (siehe dazu S. 6 1). Di e schon während den Untersuchungen gemac hte Feststellung, dass w ir es bei der Schi chtbildung mit komp lexen und nur schwer nac hvo llziehbaren Vo rgängen zu tun haben, bestäti gte sich insbesondere beim Zusammensetzen des ke ramisc hen Materials. So musste festges tellt werden, dass ei n recht grosser Te il der Gefässe über zwei und mehr Sc hi chten streut. Im Katalogteil sind die entsprechenden Schi chten ve rmerkt, in den nachfolgende n Tabell en hingegen werden der Üb ersichtli chkei t halber diese Gefässe ledig lich der tiefsten Schicht zugewiesen. Die vertikale Fundstreuung relativiert somit di e Aussagekraft stark. Mit anderen Worten heisst di es, dass auch das schichtmässig ergrabene Material aus Schnitt l nur sehr beschränkt Schlussfo lgerungen zum Kulturwa nde l während der Pfy ner Siedlungsphase zulässt und im besten Falle ledig lich Tendenzen widerspiegel n kann . Noch komplizierter liegen die Schichtverhältni sse in Schnitt 2 in Fe ld 3 (A bb. 6 1, S. 6 1). Im Verlaufe der G rabung musste der Versuch, das Fundmaterial nac h Schichten zu trennen, aufgege ben we rden. Schichteinbrüche, die zu gegenläuf igen Schichtneigungen geführt hatten und e ine Vielzahl lokal eng begrenzter Schichteinschlüsse schi enen eine exakte Fundzuweisung ohne Kenntni s des Gesamtprof il s zu verunmögd I 0, ist aher lichen. Abgesehen von der Oberfl äc henschicht das gesamte Fundmateri al zusammengefasst worden und Sc hic ht 20 Schic ht 22 n % 11 % n % n 76,9 634 % 125 9,4 Schic ht 24 Sc hicht 26 Schic ht 28 Schic ht 30 % 11 % n % n % n % 78,5 33 66,0 53 73,6 10 62,5 36 78,3 174 74,4 65 82,3 21 70,0 70 8,7 8 16,0 8 II , I I 6,3 4 8,7 20 8,5 8 10, 1 6 20,0 0 4 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 8,0 4 5,6 I 6,3 I 2,2 II 4,7 0,0 I 3,3 I 2,0 2 2,8 I 6,3 3 6,5 18 7,7 0 2 2,5 I 3,3 2 0, 1 2 0,2 Schale 34 12 Krug 63 2,5 4,7 35 I ,5 4,3 Krug ode r Flasc he 58 4,3 38 4,7 I 2,0 2 2,8 3 18,8 I 2,2 8 3,4 4 5, 1 I 3,3 I 0, 1 I 0, 1 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 Ösenfla sche I 0, 1 I 0, 1 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 Ösengefäss 3 0,2 3 0,4 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 Schüssel oder Topf Flasche Becher 2 0, 1 0 0,0 0 0,0 I 1,4 0 0,0 I 2,2 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0,0 Tulpenbec her I 0, 1 0 0,0 0 0,0 I 1,4 0 0,0 0 0,0 0 0,0 M in iaturgef:iss 13 1,0 8 1,0 2 4,0 I 1,4 0 0,0 0 0,0 2 0,9 0 0,0 0 0,0 0 0,0 I 0,4 0 0,0 0 0,0 100,0 46 100,0 234 100,0 79 100,0 30 100,0 nicht bestimmbar Total Löffe l Backte ller Schmelztiegel Spin nwirte l Webgew icht 6 1335 2 3 2 2 I 0,4 4 100,0 808 0,5 100,0 I 50 2,0 0 0,0 0 100,0 72 100,0 16 I I 2 2 2 I I Abb. 72: Nussba umersee-lnse l. Der ptynerzeit liche Gefrissbestand. 68 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee wi rd unter der Bezeichnung «Kulturschi chtpaket» (KS) ausgewiesen. der Regel nur bei gut geglätteten oder polierten Gerassen, namentlich unter den Krügen, Schalen und Schüsseln zu beobachten . Sie sind meist dicht und mehrheitlich fein gemagert. Nach der zugegebenermassen subjektive n, makroskopischen Ansprache bei der Keramikaufnahme sind rund 93% a ll er Gerasse als fein und 7% als grob zu bezeichnen (Abb. 73). Grobmagerung konnte nur bei Töpfen und ei nigen wen igen Schüsse ln beobachtet werden. Eine stichprobenhafte Überprüfung hat ergeben, dass offensichtlich aussc hli esslich kristalline Magerungszusätze wie etwa Quarzit oder Feldspat verwendet wurden. Soweit von blossem Auge überhaupt erkennbar, liegt keine Schamottemagerung vor (dazu Schlenker 1994, 129). 1264 Gerasse konnten für eine Wandstärkenmessung herangezogen werden. Nach Möglichkeit wurden mehrere Masse im Schulter-Bauc hbereich genommen. Die durchschnittliche Wanddicke aller Gefässe beträgt 7,7mm (Abb. 74). Etwas überraschen mag nun , dass sich die bekannte Zunahme der Wanddicke im Verlaufe der Pfyner Zeit in den Schichten des Nussba umersees nicht abzeichnet. Auffa llend sind sogar die hohen Werte in den ältesten Schichten 30 und 28 (Abb. 75). Neben der schon angesprochenen vertikalen Streuung der Scherben, die eine sichere Schichtzuweisung nur bedingt zulässt, dürften die ermittelten Mindestgefässzahlen in den tiefsten Schi chten rur Durchschnittsberechn ungen zu klein sein . Eher verwunderlich sind die tiefen Werte im KS-Material von Schnitt 2. Bezüglich der Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden wir die Kategorien «pol iert», «geglättet», «schlecht geglättet» und «gesch lickt». Unter «poliert» werden Oberflächen verstanden, die vor dem Brand, in angetrocknetem oder lederhartem Zustand, zusätzlich eine Behandlung erfahren haben. Dies führte zu einer verd ichteten, glänzenden , eben polierten «A ussenhaut» , die gerne abspringt. Als «schlecht geglättet» werden Gerasse bezeichnet, die über die zwangsläufige Glättung beim Gerassaufbau hinaus keine zusätzliche Behandlung erfahren haben. Aus Abb. 76 wird ersichtlich, dass in allen Gerasskategorien geglättete Oberflächen überwiegen. Den höchsten Antei lmit über 67% weisen die Krüge und I oder Flaschen auf, den kleinsten mit knapp 40 % die Töpfe. Während polierte Oberflächen unter den Töpfen ei ne völl ig untergeordnete Rolle spielen, sind sie unter den Schüssel n, Schalen und Krügen und/oder Flaschen zu rund einem Fünftel vertreten. Dies wird woh l damit zusammenhängen, dass diese Gerasse in erster Linie als Tafelgeschirr Verwendung fanden. Gerasssch lickung tritt nur bei Töpfen und Schüsse ln auf. Von den Töpfen ist ein knappes Drittel geschlickt, von den Schüsse ln sind es gegen 10 %. An einzelnen Gerassen lässt sich in bezug auf Oberflächenbeschaffenheit oder Ausführung der Zierweise unzweideutig die Handschrift derselben Töpferin oder desselben Töpfers erkennen. Dies zeigt sich etwa in der Technik der Gerassglättung, in der Art und Weise der Strichrauhung oder an ganz bestimmten Merkmalen der verzierten Randleisten. In einigen Fällen haben sich die Hersteller mit ihren Fingerabdrücken verewigt, einmal gar mit einem Handabdruck (Abb. 77). Leider ist es in nur ganz beschränktem Masse 5.4.2. Das keramische Material Das Scherbenmaterial aus dem N ussbaumersee weist gesamthaft einen geringen Fragmentierungsgrad auf. So sind völlig intakte oder nur wenig beschädigte Gerasse verhältni smässig zahlreich. Die Oberflächenfunde aus Schi cht 10 weisen verständ licherweise häufig verwitterte oder ausgewaschene Oberflächen auf, lassen aber die ursprüngliche Beschaffenheit, von wenigen Ausnahmen abgesehen, noch durchaus erkennen. Im gesamten Material konnten 1335 einze lne Gerasse mit Sicherheit erkannt werden; sie bilden die Basis für die nachstehenden Aussagen. Ihre Verteilung nach Schichten und Grundformen oder Kategorien ist in Abb. 72 wiedergegeben. Die stattliche Mindestgerasszahl von 477 im stratigraphi sch ergrabenen Material von Schnitt 1 (Schichten 20 - 30) vermag einen Eindruck zu vermitteln vom Fundreichtum und von der intensiven Sied lungstätigkeit Aus Abb. 72 geht weiter hervor, dass die prozentualen Ante ile der Grundformen Töpfe, Schüsseln , Schalen und Krüge oder Flaschen in den Schi chten von Schnitt I - sofern die Mengen überhaupt solche Aussagen zulassen - , nur unerheblich vonei nander abweichen und ähnlich gelagert sind wie im gemischten Inventar von Schicht 10. Es scheint also so zu sein , dass die Zusammensetzung der pfynerzeitlichen Geschirrensembles über die gesamte Siedlungsdauer recht konstant blieb. An erster Stelle im Gesamtinventar stehen mit einem Wert von über 75 % die Töpfe, gefolgt von Schüsseln und Krügen und / oder Flaschen mit je rund 10 %. 5.4.2.1. Herstellungsweise Die Tone sind durchwegs gut gebrannt und überwiegend vo n beige-brauner Farbe. Grau-schwarze Oberflächen sind in Magerung fe in grob keine Angabe Tota l n % n 942 12 1 91 ,8 96,8 84 8,2 3 2,4 2 100,0 2 34 100,0 34 Kmg 63 100,0 63 Krug oder Flasche 58 100,0 58 I Topf Schüsse l Schüsse l oder Topf Schale % n % I 0,8 1026 125 Flasche I 100 ,0 Ösenflasche I 100,0 I Ösengef<iss 3 100,0 3 2 Becher 2 100,0 Tulpenbecher I 100,0 Miniaturgeniss II 84,6 5 83,3 1244 93 ,2 ni cht bestimmbar Total I 87 6,5 Abb. 73: Nussbaumersee-lnse l. Keramik. Magerung. 2 15,4 13 I 16,7 4 0,3 6 1335 69 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee Wandstärke in mm n 987 Topf Schüsse l Schüsse oder Topf 124 2 33 Schale 38 Krug Krug oder Flasc he 56 0 8,0 26 5,5 48 6 6,5 7 7,5 8 8,5 58 90 92 142 89 98 15 8 10 5 7 10 14 23 16 I I 5,8 2 4 4 5 6 3 4 2 I I 6,6 2 6,7 I I 0,8 6,5 Ösengefäss 2 8,3 Becher 2 7,8 Tulpenbecher I 8,5 Total 5 4,5 14 2 Flasche nicht besti mmbar 7 7,0 7,3 Ösenfl asc he M ini aturgefäss 4 3,5 I 3 2 12 4,8 5 7,7 1264 7,7 % Wa ndstärke in mm Topf Schüssel I I I 4 3 5 6 7 5 3 2 3 4 6 6 9 8 7 2 2 I I I I I I 2 I I 2 I I 2 I 2 2 1 13 4 46 29 92 73 2 I 133 130 . 175 105 115 13,8 8,3 9,1 0,1 0,2 0,3 0, 1 2,3 3,6 5,8 7,3 10,5 10,3 9 9,5 LO 10 5 11 11,5 12 12,5 13 13,5 14,5 15,5 25 80 4 91 37 40 17 28 7 II 3 5 I I I 4 2 2 2 3 1 0,1 2 Schüsse oder Topf Schale I Krug Krug oder Flasche 2 Flasc he Ösenfl asc he I Ösengefäss I Becher Tul penbecher Min iatu rgefäss nicht bestimmbar Total 87 100 41 42 17 30 7 11 3 5 1 1 % 6,9 7,9 3,2 3,3 1,3 2,4 0,6 0,9 0,2 0,4 0,1 0, 1 Abb. 74: ussbaumersee- lnsel. Keramik. Vertei lu ng der Wandstärken. 30 28 26 24 22 20 KS 10 0 Wandstärke in mm nach Schichten Topf Schüsse l 8,2 7,4 (607) (69) 6,9 6,2 (3 1) (8) ( 19) 7,6 (50) 8,2 ( 10) 7,7 (36) 7,8 (169) 8,4 (65) 8,9 6,2 (8) 5 (I) 6,5 (4) 6,5 (20) 8,4 (8) 7,3 (6) (2) - (0) Krug 6,3 (23) 7 ( I) 6,5 ( I) - (0) 6,8 (3) 6,8 (8) 8,8 Krug oder Flasc he 6,7 (36) 7,5 (I) 7,8 (2) 5,7 (3) 6 (I) 6,6 (8) 7, 1 (4) 6 ( I) - (0) 7,5 ( I) 8,4 (79) 7,6 (27) Scha le 0 (Tota l) 6 ( 12) 4,8 (3) 6 (4) 6 (I) 6 ( I) 5,6 ( II ) 7,9 (747) 6,6 (44) 7,3 65 7,3 ( 15) 7,5 (45) 7,4 (2 16) Abb. 75: Nussbaumersee- lnse l. Kera mi k. Durchschnittliche Wandstärken nac h Sc hichten . 70 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussba umersee Kategori e Topf Schüssel Schüssel oder Topf Schale Krug Kru g oder Flasc he Flasche Ösenflasche ÖsengeHiss Becher Tulpenbecher Miniaturgefäss nic ht bestimmbar Tota l n 1026 125 2 33 63 58 I I 3 2 I 13 6 1334 % 76,9 9,4 0, 1 2,5 4,7 4,3 0, 1 0, 1 0,2 0, 1 0, 1 1,0 0,4 100,0 geglättet schlecht geglättet n n % % 399 38,9 265 25,8 67 23 2,2 6,5 I 0, 1 I 0,1 18 1,8 0,8 8 40 3,9 0,7 7 42 4, 1 0,8 8 I 0,1 0,0 0 0,1 I 0,0 0 2 0,2 I 0,1 0,2 2 0 0,0 0,0 0 0,0 0 7 0,7 2 0,2 0,3 0,3 3 3 582 43 ,6 3 18 23,8 gesc hlickt n % 31,8 326 12 1,2 0,0 0 0,0 0 0,0 0,0 0 0 0,0 0 0,0 0,0 0 0 0,0 0 0,0 0,0 0 0,0 0 25 ,3 338 poliert % 2,8 2,2 0,0 0,8 1,6 0,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0, 1 0,3 0,0 6,6 11 29 23 0 8 16 8 0 0 0 0 I 3 0 88 nicht beurteilbar n % 7 0,7 0 0,0 0 0,0 0,0 0 0 0,0 0 0,0 0,0 0 0,0 0 0 0,0 0,0 0 0,0 0 0, 1 I 0 0,0 8 0,6 Abb. 76: Nussbaumersee-Insel. Keram ik. Oberflächenbeschaffenheit. Kategorie Speisereste Anzahl Ge fasse Topf Schüssel n 1026 205 125 16 2 0 Schale 34 I Krug 63 I Krug oder Flasche 58 2 I 0 Schüssel oder Topf Flasche Birkenteer n % 20,0 13 1,3 12,8 4,8 % 6 0 2,9 I 5 7,9 3,5 6 10,3 2,9 0 Ösenflasche I 0 0 Ösengefass 3 0 0 Becher 2 0 0 Tulpenbecher I 0 0 Miniaturgefass 13 0 0 6 0 3 50,0 1335 225 16,9 34 2,6 nicht bestimmbar Total Abb. 79: Nussbaumersee-Insel. Keramik . Spei sereste und Birkenteerflicken. Abb. 77 : Nussbaumersee-Insel. Bodenunterseite eines Topfes mit Abdruck ei ner kleinen Hand. möglich, anhand der Fingerabdrücke Rückschlüsse auf das Gesch lecht zu ziehen 57. Mehrere Gefässe zeigen auf der Bodenunterse ite Abdrücke von Mattengeflechten wie zum Beispiel Abb. 149, Nr. 628. Sie dürften nicht beabsichtigt, einfach dadurch entstanden sein, indem die frisch geformten Gefässe zum Trocknen auf Bastmatten gestellt worden sind. 16,9% all er Gerasseinheiten weisen angeb rannte Spe isereste auf und geben sich somit eindeutig als Kochgefässe zu erkennen (A bb. 79). Meist befinden sie sich auf der Gefässinnense ite, treten aber auch auf der Aussenseite oder auf beiden Oberflächen auf. Am häufigsten finden sie sich bei den grösseren Töpfen (20,0%) und Schüsseln ( 12,8 %) . Der Verg leich mit den Stationen Zürich Mazartstrasse und Seefe ld (Gerber 1994, 3 7) zeigt, dass in unserem Falle die Werte auffallend tief liegen. Dies mag in erster Linie damit zusammenhängen, dass ein erheblicher Tei l der Speisereste an de n fre iliegenden Oberflächenscherben abgespü lt worden ist. Abb. 78 : Nussbaumersee-lnsel. Topf mit Fingerspuren der Herstellung. 57 Auskunft des Erkennun gsdienstes der Kriminalpolizei TG. Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaum ersee 71 Flickstellen aus Birkenteer wurden an 2,6% der Ge fasse festgestellt (Abb. 79). Die höchsten Anteile nehmen Krüge und / oder Flaschen (9, I %) sowie Schüsse ln (4,8 %) ein, Ge fasse also, die in der Regel gut gearbeitet, als Essgeschirr verwendet worden sein dürften . Da Birkenteerherstellung und Das Schwergewicht ihrer Proportionen liegt nahe bei den Schüsseln. Die GeHissprofile sind in der Regel S-f6rm ig geschwungen . Die Ausbildung von Rand und Hals ist flau , die Bauchung ist nicht ausgeprägt. Eigentliche GeHissschultern sind selten, und wenn sie vorkommen , so sitzen sie tief. 600 • 550 • 500 450 I Schüsseln I 400 . ]50 ] 00 y. 250 200 150 100 50 • • •• •• •• • •• • • •• •• • •• ••••• • •• ••• ••• • • •• • • セ@ • • • • • • •• / 100 ./ /• • • I Töpfe I • /. • 50 :/ y · /• • • • / 150 200 550 500 450 400 350 300 250 Randdurchmesser Abb. 80: Nussbaumersee- lnsel. Töpfe und Schü sseln. Verteilung nach Genisshö he und Mündungsdurchmesser (n = 146). Gefässreparatur eine doch recht aufwendige Angelegenheit sind, wird deutlich, dass Keramik kaum ein solcher Verschlei ssgegenstand gewesen sein dürfte, wie dies oft angenommen wird. 40 35 30 5.4.2.2 . Die Gefässformen 25 Töpfe 20 Wie üblich in einem Pfyner Keramikbestand nehmen die Koch- und Vorratstöpfe den ersten Platz ein (rund 77 %). UnterTöpfen verstehen wir Gefcisse, deren Mündungsdurchmesser kleiner ist als die Höhe. Das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser grenzt somit die Töpfe von den Schüsseln ab. Diese Abgrenzung bzw. die Unterscheidung zwischen Töpfen und Schüsseln ist bi s zu einem gewissen Grad will kürlich . Zeigt sich doch etwa anhand von verkohlten Speiseresten bei Schüsseln, die proportional den Töpfen nahestehen , dass auch sie al s Kochgefässe verwendet worden sein müssen. Auch hinsichtlich der Zierwei se sind kaum Unterschiede festzustellen . Wie aus Abb. 80 sowie Abb. 81 u. 82 hervorgeht, sind die NussbaumerTöpfe von eher kleiner und weitmündiger Form. 15 10 5 0 n DD nn E u E (.) E u E u E u 1 N 'D 00 0 N 'D I00 0 .J I I E u ""'I N セ@ E (.) 'D 00 J I'D E (.) 0 N I 00 E u N N 0 N I D E (.) E (.) ""'I 'D E u N N 00 N N N N N .J J, Abb. 8 1: Nussbaumersee-ln sel. Töpfe. Verteilung nach Bodendurchmesser (n = 156). 72 Neolith ische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 40 r- 35 30 - 25 r- r- - 20 15 - - r- 10 ' r- 5 0 n n E u E u 0 00 I I '0 E u E u E u "'I "" '0 00 I 0 00 Abb. 82: E u E u E E u E u "'I "" "' '0 00 0 "'I "" "' "'I "' "'I "' u 0 "'I I J "' E '0 u "' I 0 00 "' "' "' '0 E u 00 E u "'I "' 0 "' ussbaumersee-lnse l. Töpfe. Vertei lung nach Mündungsdurchmesser (n = 300). Was die Wandstärken anbelangt, so ist di e G ruppe mit 7,5 - 8,0 mm am stärksten vertre ten (A bb. 83). Der weit überwiegende Teil der Töpfe weist Flac hböden mit scharfem Wa ndansatz auf. Leicht gerundete Boden- Wa ndübergänge sind selten zu beobachten. Hingegen sind leicht einz iehende Wandansätze bis hin zu eigentli chen Standböden re lativ häuf ig (Bsp. Nrn. 26 - 29). Schüsseln und Schalen Unter Schüsseln und Schalen werden Formen verstanden, deren Durchmesser g leich oder grösser ist als die Höhe. Ist der Durchmesser grösser als di e halbe Gefässhöhe, sprechen wir von Scha len. Wie schon zwischen den Töpfe n und Schüsse ln ist auch hier eine Abg renzung vom praktischen Ge250 E u E u E u ""I "' "' "' '0 00 "' J "' "'I "' '0 E u ,. 0 00 "' nn n E u "'J "" E u ,."" "' "" E u E u '0 00 l "" l "" 0 D E E u 0 V) I 00 "" u "'I V) 0 V) brauch her ka um zwingend, sondern dient in erster Lini e dazu, sich ein Bild zu ve rschaffe n über d ie Ve rteilung der Proportionen im Gefässbestand . Den grössten Anteil nehmen di e S-f6r mi g profilierten Gefässe ein, wobei di e Ausprägung zu oft markanten Schul te rn auffä llt ( Bsp. Nrn . 92, 95, 97, 22 1 u. 222). ln einigen Fä ll en kann vo n eigentlichen Kni ckwandgefässen mit gekehlter oder auch leicht ei nfallender Rand parti e gesprochen werden. Di ese Formen sind im stra ti graphi sch ergrabenen Material aus den unteren Schichten von Schnitt I anteilmässig am stärksten ve rtreten und könnten somit eher ältere Entw icklungstende nzen widerspiegeln. Neben den profilierten Schüsse ln und Schalen liegen namentlich unter den kleineren Gefässen einze lne kalottenf6 rmige, koni sche und becherf6 rmi ge Typen vo r. Unter denj eni gen Schüsse ln , di e forma l den Töpfen nahestehen, sind Randve rzierungen und Strichra uhung der Oberfl äc he vorhanden. Die we itmündi gen Schüsse ln und Schalen sind durchwegs unverziert. Knu bbenzier fe hl t gänzli ch. 200 Krüge und Flaschen ISO 100 ".. 50 0 "E ..,.E I V) ...;- n E E V) I ..,.- V) n n E E E E E E E E '? r-I 0() 0, V) v; I E E V) V) v:i r--" oö E E I "'I I"' 0 I V) E E I V) セ@ V) 0 "' E E V) ,..,; E ..,.E I V) ...;- § E E E E V) V) V) I "' "' V) ..,.- Abb. 83: Nussbaumersee-In sel. Töpfe. Verte il ung nach Wa ndstärke (n = 987). Krüge und Flasc hen nehmen etwas über 9 % am Gesamtgefäss bestand ein, was in etwa den Durchschni ttswe rten von Pfy ner Gefässensembl es im Bodenseeraum entspricht. Rund di e Hälfte di eser Gefässe können mit Sicherheit als Krü ge identifiz iert werden, da Henkel oder Henke lansätze vo rli egen. Da im Material aber nur zwei Flaschen sicher nachweisbar sind, ist anzunehmen, dass sich unter der Kategori e «F laschen oder Krüge» fast ausschliess lich Krüge verbergen. Sowe it bei den Krü gen festgestellt werden konnte, setzen all e Henke l am Mündungsrand an und sind bandfö rmig. Di e 73 Neolithische und bron::ezeitliche Siedlungsreste am Nussbau mersee Ha lszone ist meist kurz, selten a usladend und ge legentli ch einfalle nd . Die Gefässe te ndi e ren zu einer vo lle n Bauchung und w irken dementsprechend gedrungen (Bsp. Nrn. II 0 - 11 6). Eigentli che Gefässschulte rn bilde n di e Ausna hme (Bsp. Nr. 109). Vo n zwe i Krü gen aus Schi cht 26 abgesehen, die He nkel m it Lä ngsrillen fUhren (Nrn . 234 u. 235), sind keine Verzierungen nac hwe isbar. Es fehle n a uch die gelegentlic h in Pfy ne r Inve ntaren des Bodensees vo rhandenen Doppelknubb e n auf de r Gefässschulte r. E ine Sonde rste llung nimmt Krug N r. 239 ein , der au f de r Gefä ssschulter, gegenüber dem Henkel, zwe i naturali sti sch modellierte, we ibli che Brüste trägt. Diese sind ni cht aufgesetzt, sonde rn von innen her ausgedrüc kt und sehr sorgfältig übe rarbeitet worden. Gynäko mo rphe Krüge sind aus Pfy ner Si edlungen des Bode nsees mehrfach bekannt gewo rde n und stell en nac h H. Schlichtherl e eine Spezialität der Pfy ner Bode nseeke ramik dar (Sch lichth erle 1990b, 146). Miniaturge.fässe Insgesamt wurde n 13 Kl eingefä sse, di e a ufg rund ihre r Grösse ka um der Kategori e Essgesc hirr zugeschri ebe n we rden kö nnen, als sogenann te Mini aturgefässe a usgesc hi ede n. Es handelt sich um Schüsse lc he n, Schälche n und Becherehe n unterschi edlichster Fo rm und Mac hart, die a llesamt z ur Rundbodigke it tendi eren (Nrn . 127- 130, 147- 149, 227 u. 228) . Be merkenswert ist N r. 228 mit se iner fl äc hendeckenden E insti chve rzierun g. Die Funktion dieser Miniaturgefä sse bl eibt offen. A ls Tafe lgesc hirr si nd sie zu kl ein, als Gefässe, di e vie ll eic ht im B ereich Medi zin, Kosmetik oder Kult Ve rwe ndung fa nde n, scheinen sie oft etwas unsorgfä lti g hergestell t. Wo hl a m ehesten kö nnen sie mit Kinderspielze ug in Ve rbindung ge brac ht we rden, di es um so mehr, a ls s ie wege n ihrer oft etwas unbeholfenen Mac hart den E indruck erwecke n, sie kö nnten vo n Kinderha nd se lbst he rgestellt wo rde n se in . Ösengelasse 5.4.2 .3. Die Zi erweise Ösengefässe s ind in Pfy ner Inventaren generell selten. Gemessen jedoch a n der doch beacht lichen Gesamtgefäs szahl ( 1335) ist der A nteil vo n vier nachwe isba ren Ösengefässen im Nussba umerseeinve nta r dennoc h erstaun lich gering. ln alle n vie r Fä llen hande lt es sich um einfach durchbohrte Ösen, di e ve rtikal am Gefä sskö rper standen. N ur in einem Falle steht di e Gefä ssfo rm fest, inde m s ich das nahezu vollständi ge Gefäss N r. 123 mit zwei gegenständig en Ösen a uf der Sc hulte r als Flasc he auswe ist. Sehen w ir vo n einem einzigen M iniaturgefä ss ab (Nr. 228), so treten Rand- und Obe rflächenverz ierung nur bei Töpfen und Schüsse ln auf (A bb. 84). A ls fl äc he ndeckende Zi ere lemente sind Strichrauhung (Bsp. N rn . 206 - 209), Fingerzwicken (Bsp. Nrn . 69 - 7 1) und Kerbmuster (N r. 103) nac hgewi esen. Am hä uf igsten kommt Strichra uhung vo r, wobei Art der Ve rzierung n 1026 Tulpenbecher Aus Sc hicht 20 stammt e in vo ll ständig e rha ltener Tulpenbecher (Nr. 146), de r sehr sorgfälti g gearbeitet und polie rt ist. Fo rma l entspricht er am e hesten Typ 13,2 nach Lüning und wä re dementsprechend in di e Stufe MK fll zu stell en (Lüning 1968, 26). Tulpenbeche r sind rundbodige Hängegefässe , di e der Pfyner Kultur a n sich fremd, typologisch dem Fo rmenschatz der Mich elshe rger Kultur z uz uschreibe n sind . In Statione n des 8 e ngeren Bode nseeraumes treten sie ge legentlich auf5 , wesA ufstellt. Imitation r ode rt ha lb sich die Frage nac h Impo ne, To der g run Mage ch li bezüg g rund se ine r Unte rsuchungen nker Schle B. kommt rbe Fa und Oberfl äc henbeschaffe nheit zum Schluss, dass Mi chelsherger Gefässfo rmen in Pfyne r Inventaren ni cht als «integri ertes Element», sondern als «eindeuti ge Fremdeinflüs se» z u betrac hten si nd (Schle nker 1994, 20 I). Ob damit sämtlic he Miche lsherger Fo rme n tatsächlich Importe darstell en, bl eibt offen. Der Tulpe nbecher a us de m N ussba umersee ist ebenfall s in die oben gena nnte n Dünnsc hliffa nalysen m iteinbezogen worden (Probe Nr. 4296) . A ls Magerun gs bestandteil e konnten Qua rz und Feldspat, nic ht aber di e fLir Mi che lsberg so bezeichne nde Sc hamo ttebeimeng ung festgestellt werden (Schlenke r 1994, 126 u. Tab. 6). Töpfe Total flächenverziert Strichrauh ung Fingerzwicken Kerbmuster Total randverziert Tupfenleiste Arkadenleiste Zwickenl eiste Kerb-/Nagell eiste glatte Randleiste Randwul st Tu pfenreihe Zwickenrei he Kerb-/Nagelre ihe andere Knubben Total flächen- und/oder randverziert keine Verzierung 26 16 8 2 322 % 100,0 2,5 1,6 0,8 0,2 Schüsse ln % n 100,0 125 4,0 5 2,4 3 0,0 1,6 2 14 66 14 26 17 15 27 67 46 22 7 15 31 ,4 6,4 1,4 2,5 1,7 I ,5 2,6 6,5 4,5 2, 1 0,7 I ,5 348 678 33,9 66,1 19 106 3 2 I 2 3 I 2 11 ,2 2,4 0,0 1,6 0,8 1,6 2,4 0,0 0,8 1,6 0,0 0,0 15,2 84,8 Abb. 84 : Nussbaumersee- lnsel. Töpfe und Sc hüsseln . Ve rzierungen. 58 ln Züri ch- Moza rtstrasse ist in der Corta ill od-Schi cht 5 ebenfa ll s e in Tu lpenbecher nac hgewiesen (BIeuer 1993, 40). 74 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee auffällt, dass sie sich auf kleinere Gefässe beschränkt. Wir gehen davon aus, dass Strichrauhung einzig als Dekor aufgebracht wurde und keine funktionale Bedeutung hatte, dies umso mehr, als immer wieder zu beobachten ist, dass gerade diese Gefässe vor dem Anbringen der Rauhung eine sehr sorgfältige Oberflächenglättung erfahren haben . Knapp ein Drittel aller Töpfe ist randverziert (Abb. 84), davon führt rund die Hälfte Leistenzier. Am häufigsten sind Tupfenleisten unterschiedlichster Ausführung. Unter Randverzierung Kategorie «andere» verbergen sich mehrheitlich Kerb- und Stichreihen auf dem Rand . Ungewöhnlich tief liegt der Anteil der knubbenverzierten Töpfe (I ,5 %), wobei ausschliesslich Randknubben nachgewiesen sind. 14 Fundnr. HN 89-463 , Ge f. Nr. 171, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschwe ift, bauchig. Nahezu voll ständi g, schl echt geglättet. 15 Fundnr. HN 89 -622 , Gef. Nr. 110, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hicht 10 Topf, gesc hweift. Nahezu voll ständi g, geschlickt. 16 Fundnr. HN89 -78, Ge f. Nr. 16 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Profil vo ll ständi g, schl echt geglättet. 17 Fundnr. HN 89 -324, Gef. Nr. 170, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht I0 Topf, geschwe ift, bauchig. Rand / Schulterfragment, geschlickt. 18 Fundnr. HN 89 -250, Gef. Nr. 169, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, leicht geschweift, steilwand ig. Profil voll ständi g, schl echt geglättet. 19 Fundnr. HN90-2024, Ge f. r. 225, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf. Boden/ Wandfragment , geglättet. Fundnr. HN 89 -505, Gef. Nr. 175, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht I0 Topf, gesch weift. Profil voll ständig, geschlickt. 20 Fundnr. HN89 -604, Gef. Nr. 5 13, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, gesc hweift. Boden / Wandfragment, geschlickt. Fundnr. HN 89 -501 , Gef. Nr. 179, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, geschlickt. 21 Fundnr. HN89 -608, Gef. Nr. 105, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Boden / Wandfragment, geschli ckt. Fundnr. HN 89 -224, Gef. Nr. 32, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht I0 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständi g, geschlickt. 22 Fundnr. HN90-!1 88, Gef. Nr. 53, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Topf, geschwe ift. Nahezu vo ll ständig, geglättet; Speisereste. Fundnr. HN 89-6, Gef. r. 64, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschwe ift. Nahezu voll ständi g, fin gerstrichartig geschli ckt, feiner Randwulst; Speisereste. 23 Fundnr. H 89 -535, Gef. Nr. 406, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht I0 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständig, geschli ckt; Speisereste. Katalog der pfynerzeitlichen Keramikfunde 2 3 4 5 Fundnr. HN89 -73 5, Gef. Nr. 22, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Vollständig, poliert. 24 Fundnr. HN89 -709, Gef. r. 37, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Voll ständig, geschli ckt ; Speisereste. 6 Fundnr. HN 89 -709, Gef. Nr. 86, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschwe ift. Profil voll ständi g, geglättet; Speisereste. 25 Fundnr. HN89 -608, Ge f. Nr. 104, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift. Profil voll ständi g, schl echt geglättet; Speisereste. 7 Fundnr. HN89 -739, Gef. Nr. 10, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht I0 Topf, geschwe ift. Voll ständi g, poli ert. 26 Fundnr. H 89-44 7, Ge f. Nr. 6, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständi g, schl echt geglättet. 8 Fundnr. HN89 -683, Gef. Nr. 55, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, geschli ckt . 27 Fundnr. HN89-25 0, Ge f. Nr. 181, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hicht 10 Topf, geschwei ft. ahezu voll ständi g , geschlick t. 9 Fundnr. HN 89 -672, Gef. Nr. 27, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, geglättet; Speisereste. 28 Fu ndnr. HN89 -2 50, Ge f. Nr. 278 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschwe ift. Profil vo ll ständig, schlecht geglättet. 10 Fundnr. HN89 -5 20, Gef. Nr. 177, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschweift. Profil vo llständig, schlecht geglättet; Speisereste. 29 Fundnr. HN89-399, Gef. Nr. 446, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, koni sch, steilwandi g. Boden / Wand fragment , schl echt geglätt et. II Fundnr. HN 89 -250, Gef. Nr. 168, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift, bauchig. Nahezu vo llständig, geg lättet; Speisereste. 30 Fundnr. HN89 -735 , Gef. Nr. 13, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Topf, koni sch. Nahezu voll ständi g, poli ert. 12 Fundnr. HN89 -501 , Gef. Nr. 174, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschwe ift, betonte Schulter. Profil voll ständi g, geschlickt. 31 Fundnr. HN89 -10, Gef. Nr. 8, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, koni sch steilwandi g. Boden/Wandfragment, schl echt geglättet. 13 Fundnr. HN 89 -90, Gef. Nr. 28 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Topf, geschweift, ausladend. Profil voll ständi g, geschlickt. 75 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 32 Fundnr. HN89- 83 , Gef. Nr. 197, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, le icht gesc hwe ift. Profil vo ll stä ndig, geschli ckt. 33 Fundnr. HN89-735 , Gef. Nr. 5 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Nahezu voll ständ ig, gesc hli ckt, Tupfen le iste. 34 Fundnr. HN89-659, Gef. Nr. 30, G rabu ng 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständig, geschlickt, Zwicken leiste ; Spe isereste . 49 Fund nr. HN89-653 , Gef. Nr. 677, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Rand /Schulterfragment, geschli ckt, Tupfenl eiste ; Birkenteer. 50 Fundnr. HN89- 159, Gef. Nr. 228 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Randfragment , gesch li ckt, doppelte Tupfen leiste. 51 Fundnr. HN89-624, Gef. Nr. 154, Grabung 1989- 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahezu vollständ ig, geglättet, Tupfen leiste . 35 Fundnr. HN89-643 , Gef. Nr. 29, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahez u vo ll ständig, geschli ckt, Tup fe nl eiste. 52 Fundnr. HN89-224, Gef. Nr. 166, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Profi l vollständig, gesch lickt, schwache Tupfenlei ste. 36 Fundnr. H 89-554, Gef. Nr. 403 , G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, gesc hlickt, Zwickenl eiste. 53 Fundnr. HN89-699, Gef. Nr. 84, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, gesc hwe ift. Profil voll ständ ig, geglättet, Tupfenrei he; Spe isereste . 37 Fundnr. HN89-263 , Gef. Nr. 5, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift, markante Sch ulter. Profil vo ll ständig, schlecht geglättet, Tupfenleiste. 54 Fundnr. HN89-459 , Gef. Nr. 23 , G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahezu voll ständ ig, geschli ckt, Zwickenre ihe . 38 Fundnr. HN89-306, Gef. Nr. 193 , G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Profil voll ständ ig, geglättet, Arkadenl eiste; Spe isereste. 55 Fundnr. HN89 -1 69, Gef. Nr. 218 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf oder Schüssel. Randfragment, geg lättet, Kerbeindrücke auf Rand . 56 39 Fundnr. HN89-608, Gef. Nr. 72 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift, bauchig. Rand /Schulterfi'agment, geschlickt, Zwickenleiste. Fundnr. HN90- 1725, Gef. Nr. 12 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schicht 20 Topf, geschwe ift. Profil vo ll ständi g, geglättet, Kerbeindrücke auf Rand; Speisereste. 57 Fundnr. HN89 -1 36, Gef. Nr. 182, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, gesc hweift. Profil voll ständig, schlecht geglättet , Fi ngernagelleiste am Rand. 58 Fundnr. HN89- 180, Gef. Nr. 25 , Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift. Nahezu voll ständig, geschli ckt, Fi ngernagelrei he am Rand. 59 Fundnr. HN90-2330, Gef. r. 1204, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Topf, leicht geschweift. Rand / Sc hulterfragment, geschlickt (verstrichen), einzelne Randtupfen ; Speisereste. 40 Fundn r. HN90-1640, Gef. Nr. 44 , Grab ung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift. Voll ständi g, poliert, Tupfen le iste; Speisereste. 41 Fundnr. HN90-1174, Gef. Nr. 87, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sc hi cht 10 Topf, geschweift. Profi l vollständi g, geg lättet, Tupfenlei ste; Spe isereste . 42 Fundnr. HN89-78, Gef. Nr. 235, Grabung 1989- 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Topf, geschweift . Profil voll ständig, schlec ht geglättet, Arkaden leiste. 43 Fundnr. HN89-90, Gef. Nr. 183, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, leicht geschweift. Rand / Wandfragment, geschli ckt, Tupfenlei ste. 60 Fundnr. HN89-97, Gef. Nr. 200, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift. Rand /Sch ulterfragment, geglättet, strichgerauht. 44 Fundnr. HN89-274 , Gef. Nr. 26 , Grab ung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht I0 Topf, geschweift. Profil vo ll ständig, sc hlecht geglättet, Tupfenleiste; Speisereste. 61 Fundnr. HN89-683 , Gef. Nr. 603 , Grabun g 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Topf. Boden / Wandfragment (koni sch), sch lecht geglätlet, strichgera uh t; Speisereste. 45 Fundn r. HN89-346, Gef. Nr. 107, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Topf, geschwe ift. Profil vo ll ständig, geschli ckt, Leiste mit Ei ndrücken ; Speisereste . 62 Fundnr. HN89-470, Gef. Nr. 19 1, Grabung 1988 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahezu vollständig, geschlickt, Randknubben ; Spe isereste, Birkenteer. 46 Fundnr. HN90 -1 398, Gef. Nr. 52, G rabu ng 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Topf, geschweift. Nahezu vo llständig, geglättet, Zwickenleiste ; Spe isereste. 63 Fundnr. HN90- 1459 , Gef. Nr. 130, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Topf, geschweift . Boden/ Wandfragment, geglättet, strichgerauht ; Speisereste. 47 Fundnr. HN 89-622, Gef. r. 9 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht I0 Topf, geschwe ift. Rand / Sch ulterfragme nt , geschlickt, Zwickenl eiste ; Spe isereste. 64 Fundnr. H 89-41 9, Ge f. Nr. 462 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift. Rand /Schult erfragment, geschli ck t, Nage lreihe und Randknubbe. 48 Fundnr. HN89 -2 11 , Gef. Nr. 160, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sch icht 10 Topf, geschweift. Profil voll ständig, gesc hlickt, Zwicken leiste . 65 Fundnr. HN89-540, Gef. Nr. 412 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschweift. Rand /Schulterfragment , geschlickt, Randknubbe. 76 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 66 Fundnr. HN89-399, Gef. Nr. 444, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschwe ift. Randfragment, schlecht geglättet, Randknubbe. 85 Fundnr. HN89 -399, Gef. Nr. 430, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Schüssel, leicht gesc hweift. Pro fil voll ständi g, geglättet. 67 Fundnr. HN9 1-2724, Ge f. Nr. 1294, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Topf, geschwe ift. Randfragment, geglättet, Randknubbe. 86 Fundn r. HN89 -39 1, Gef. Nr. 429, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Sc hüssel? koni sch. Randfragm ent, geg lättet. 68 Fundnr. HN89 -6 14, Gef. r. 488, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf. Ra ndfragment, schl echt geglättet, Randknubbe. 87 Fundnr. H 90 -1 570, Gef. Nr. 146, Gra bung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Schicht 10 Schüsse l, Schulterkni ck. Pro fil voll ständig, poli ert. 69 Fundnr. HN89-62 2, Gef. Nr. 500 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Topf, geschweift. Randfragment, geg lättet, Fingernage lreihen (fl ächi g). 88 Fundnr. HN89-96 1, Ge f. Nr. 1316, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Schüsse l. koni sch. Nahezu vo ll ständig, schl echt geglättet. 70 Fundnr. HN89 -37 1, Gef. Nr. 377, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Topf, geschweift. Rand fragment , geglättet, Tup fe nreih e am Rand, darunter Fingerzw ickenreihen (fl ächig) ; Speisereste. 89 Fundnr. H 89- 11 , Gef. Nr. 7, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Schüsse l, Schulterkni ck. Nahezu vo ll ständig, geglättet; Bi rkenteerfli ckstei le auf Bodeninnenseite. 71 Fundnr. H 90-1 235 , Ge f. Nr. 747, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 26 Topf? Rand / Schulterfragment, geglättet, Fingerzw ickenreihen (fl ächi g). 90 Fundnr. HN89-5 13, Gef. Nr. 178, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Schüssel, Sc hul terknick. Profil vo llständig, geg lättet. 72 Fundnr. HN89-4 36, Gef. Nr. 165, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht I0 Schüsse l, geschwe ift. Profil vo ll ständig, schlecht geglättet. 91 Fundnr. HN89-653 , Ge f. Nr. 14, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Schüsse l, koni sc h. Profil vo ll ständi g, geglättet; Birkentee rflickste ll e. 73 Fundnr. H 89-895 , Gef. r. 3, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht I0 Schüsse ll eicht geschweift, koni sc h. ahezu vo ll ständig, poliert . 92 Fundn r. HN89-7 19, Gef. Nr. 93 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Sc hüssel, Schulterknick. Nahezu vo ll ständ ig, poli ert ; Speisereste. 74 Fundnr. HN89-894, Gef. Nr. 2, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Schüsse l, Schulterkni ck. Voll ständi g, geglättet. 93 Fundnr. HN89-486, Ge f. Nr. 173 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Schüssel, schwac her Schulterkni ck. Nahezu voll ständi g, schlec ht geglättet. 75 Fundnr. H 89-653, Gef. r. 21, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Schüsse l, geschweift . Voll ständi g, geschlickt. 94 Fundnr. HN89 -13, Gef. Nr. 4 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Schüssel, koni sch. Voll ständi g, geglättet. Fundnr. HN9 1-3089, Gef. r. 1203, Grabun g 1989 - 91 Fe ld 2, Schi cht 10 Schüsse l, leicht geschwe ift. Profil voll ständi g, schlec ht geglättet. 95 Fundnr. HN89-604 , Gef. Nr. 92, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Sc hüssel, Schulterknick. Profi l vo ll ständig, geg lättet. Fundnr. HN89 -982 , Gef. Nr. 1319, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht 10 Schüsse l, gesc hweift. Pro fil vo ll ständi g, schl echt geglättet. 96 Fundnr. HN89-896, Gef. Nr. 12 11 . Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schi cht 10 Schüssel, geschweift. Profil vo ll ständig, schlecht geglättet; Birkenteerfl ickstelle. 97 Fundnr. HN89 -735 , Gef. Nr. 98 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Sc hüssel, geschwei ft. Rand / Schulterfragment, poliert . Fundnr. HN89-659, Gef. Nr. 34, Grabung 1989-9 1 Feld I, Schi cht 10 Schüsse l, geschweift. Nahezu voll ständi g, geglättet; Spe isereste. 98 Fundnr. HN89-653, Gef. Nr. 55 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht 10 Sc hale, Schulterknick. Profil vo ll ständig, geglättet. Fundnr. HN89-63 0, Gef. Nr. 88, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Schü sse l, geschwe ift, Schulterkni ck. Voll ständi g, geschli ckt ; Speisereste. 99 Fundnr. H 89 -565 , Ge f. Nr. 18, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Schale, leicht geschwe ift. Nahezu vo ll ständ ig, geg lättet. 76 77 78 79 80 Fundnr. H 89-653, Ge f. Nr. 36, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Schüsse l, gesc hweift. ahezu vo llständig, schlecht geg lättet; Speisereste. 81 Fundnr. H 89-690, Ge f. Nr. 70, Grabung 1989 - 91 Feld I, Sc hi cht 10 Schü sse l, geschweift. Nahezu vo ll ständi g, geschlickt. 82 Fundnr. HN89 -567, Gef. Nr. 180, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Schüsse l, gesc hweift. Profil vo llständig, schl echt geglättet. 83 84 Fundnr. HN89 -738 , Gef. Nr. 99, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Schüssel. Boden/ Wandfragment, poli ert. Fundnr. HN89-608, Gef. Nr. 12, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Schü ssel, gesc hweift. Nahezu vo ll ständi g, schl echt geg lättet. 100 Fundn r. HN89 -897, Gef. Nr. 4, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht 10 Schale, schwacher Schulterkni ck. Profil voll ständi g, poliert ; Bi rkenteerfli ckstell e. 101 Fundnr. HN89-683 , Ge f. Nr. 603.2, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht 10 Schüsse l? geschweift. Rand / Wandfragment , schl echt geglättet, strichgeraubt. 102 Jnv. Nr.-, Gef. Nr. I, Sammlun g Mu seum fLir Archäo logie Oberfl äc henfund Schüsse l, geschwe ift. Voll ständi g, geg lättet, stri chgerauht. 77 Neo li!hische und bronzezeilliche Siedlungsresle am Nussbaumersee 103 Fundnr. H 89-306, Gef. Nr. 360, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Schüssel, geschweift. Profil vollständi g, geglättet, fl äc hi ge Einsti chve rzierun g. 104 Fundnr. HN89-612, Gef. Nr. 38, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht I0 Schüsse l, geschwe ift. Vo ll ständi g, geglättet, Fingerzw ic kenl eiste, fl ächi ge Fingern age lverzierung. 105 Fundnr. HN9 1-2965 , Ge f. Nr. !55, Grabun g 1989 - 91 Feld 3, Sc hnitt 2, Kultursc hi cht Schü sse l, leicht geschwe ift. Profil voll ständi g, geg lättet, Fingerzw ickenl eiste. stri chgerauht ; Speisereste. 106 Fundnr. HN89-486, Gef. Nr. 176, Grabung 1989 - 91 Feld I, Sc hicht 10 Schü ssel, koni sc h. Pro fil vo ll ständig, geschli ckt, Tupfenl eiste. 107 Fundnr. HN89 -286, Ge f. Nr. 167, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht 10 Schüsse l, leicht geschwe ift. Na hezu vo ll ständi g, geschl ickt , Fingernage lreihe. 108 Fundnr. HN89 -709, Gef. Nr. 31, Grab ung 1989 - 91 Feld I. Sc hi cht I0 Sc hüs el, gesc hweift. Voll ständi g, gesc hli ckt , glatte Randleiste: Speisereste. I09 Fundnr. H 89-642, Gef. Nr. 15, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht I0 Krug, markante Schulter. Na hezu vo ll ständi g. randständi ger Bandhenkel, poli ert. 11 0 Fundnr. H 89-592, Gef. Nr. 11 3, Grabung 1989- 9 1 Feld I, Sc hicht 10 Krug. Profil vo ll ständi g. randständiger Bandhenkel, po li ert. !II Fundnr. HN89-622, Gef. r. 554, Grab ung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Krug. Rand / Schulterfragment , randständi ge r Bandh enkel, geglättet. 11 2 Fundnr. HN89-294, Gef. Nr. 150, Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schi cht 10 Krug. Na hezu vo ll ständig, geglättet. 11 3 Fundnr. HN89 -238, Gef. Nr. 97, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht 10 Krug. ahezu vo ll ständi g, randständiger Bandhenke l, geglättet. 114 Fundnr. HN89 -216, Ge f. Nr. 152, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Krug. Boden/ Wand fragrnent. geg lättet: Speise reste, ßi rkenteerfli ck stell e. 11 5 Fundnr. HN89 -237, Gef. Nr. 153. Gra bung 1989- 91 Fe ld I, Schi cht 10 Krug. Boden/ Wandfragment , geglättet. 11 6 Fundnr. HN89- 470, Gef. Nr. 202 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Sc hicht 10 Krug oder Flasche. Rand / Sc hulterfragment und ß odenteil , geglättet. 11 7 Fundnr. HN90 -1 574, Ge f. Nr. 101 , Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 10 Krug. Boden/Wandfragrnent , poli ert ; ßi rkenteerflick stell e. 11 8 Fundnr. HN89-622, Gef. Nr. 67, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Krug oder Flasc he. Profil vo ll ständi g. geglättet. 11 9 Fundnr. HN89 -545, Gef. Nr. 468, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Krug oder Flasc he. ß oden/ Wand / Rand fragmente, sc hl ec ht geg länet. 120 Fundn r. HN89-535 , Gef. Nr. 163, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Sc hicht 10 Krug oder Fl asc he. Wand fragment, sc hl echt geglättet. 12 1 Fu ndnr. HN 89-58. Gef. r. 207, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Krug oder Fl asche. Boden/Wandfragme nt , geglättet. 122 Fundnr. HN89 -247, Gef. r. 103, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht 10 Krug oder Fl asc he. ß oden/ Wandfragment , geg lätt et; ß irkent eerfli ckstelle. 123 Fundnr. HN89-854, Ge f. Nr. 151, Grabun g 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Ösenfl asche. ahezu voll ständig, geglättet. 124 Fundnr. HN89- 473 , Ge f. Nr. 290, Grabun g 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Ösengefass. Öse, ni cht orienti erbar. geglättet. 125 Fundnr. HN89 -52. Ge f. Nr. 211 . Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Ösengefass. Öse, ni cht ori enti erbar, geg lättet. 126 Fundnr. HN89-453, Gef. r. 255 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schi cht I0 Ösengefass. Wandfragrnent, sc hl echt geglättet. 127 Fundn r. HN89 -247, Gef. r. 247, Grabung 1989- 91 Feld I, Schi cht I0 Miniaturgefass, Schüsse lchen. Profil vo ll ständi g, schlec ht geglättet. 128 Fundnr. HN9 1-3164, Ge f. Nr. 157, Grabung 1989- 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Schi cht 10 Miniaturgefass, Schälchen. Pro fil vo ll ständi g, poliert , nicht gebrannt. 129 Fundnr. HN89 -3259, Gef. Nr. !56. Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schi cht 10 Mini aturgefass, Becherchen. Profil voll ständig, geglättet. 130 Fundnr. HN90-1543, Ge f. Nr. 143. Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schn itt I, Schic ht 10 Mini aturgefass, Bec herchen. Pro fil vo ll ständig, poliert. 13 1 Fundnr. HN89-230, Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schi cht I0 Tonl öffel mit Griffl appen. Voll ständi g, poliert . 132 Fundnr. HN9 1-2970, Grab ung 1989- 91 Feld 3, Schnitt 2, Kultur chicht Webgew icht, kege lfö nni g. Bodenteil , ni cht gebrannt. 133 Fundnr. HN9 1-33 05, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schnitt 2, Kulturschi cht Bac ktell er. Fragment , geglättet. 134 Fundnr. HN89 -748, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht I0 ß acktell er. Fragment, randl iehe Tup fe nl eiste, geglättet. 135 Fundn r. HN89-682, Grabung 1989- 91 Feld I, Sc hi cht I0 Bac ktell er. Fragment , randliehe Tup fe n leiste, geglättet. 136 Fundnr. HN9 1-3163. Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht I0 Sc hmelztiege l, wannenförmi g. Vo ll ständi g, geg lättet. 137 Fundnr. HN90-2105, Grabung 1989- 91 Feld I, Sc hnitt I, Sc hi cht I0 Schmelzti ege l. Fragment, geglättet. 138 Fundnr. H 90-3260, Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 10 Spinnwirtel. Fragment , geglätt et. 139 Fundnr. HN90 -3288, Grabung 1989- 91 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Spinn wirtel. Fragment, geg lättet. 78 Neolilhische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 140 Fundnr. HN90-2062, Gef. Nr. 11 6, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Schüssel, leicht geschweift. Profil voll ständig, geglättet. 159 Fundnr. HN90-1155 , Gef. Nr. 50, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt 1, Schi cht 10 / 26 Topf, geschweift. ahezu voll ständig, geschli ckt. 141 Fundnr. HN90-1670, Gef. Nr. 11 7, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Topf, konisch. Nahezu vo llständig, geglättet. 160 Fundnr. HN89-79l , Gef. Nr. 138, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schicht 10 / 26 Topf, geschwe ift. Profil voll ständi g, geschlickt ; Spe isereste. 142 Fundnr. HN90-1725 , Gef. Nr. 123, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Topf, geschweift. Voll ständig, geglättet ; Speisereste. 16 1 Fundnr. HN90-13 12, Gef. Nr. 809, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnil1 1, Schi cht 10 / 26 Topf, geschweift. Profi l voll ständi g, gesch lickt. 143 Fundnr. HN90-1702 , Gef. Nr. 124, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 Topf, geschweift. Profil voll ständig, geg lättet; Speisereste. 162 Fundnr. I-IN89-709, Gef. Nr. 78 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 10/ 26 Topf, geschweift. Profil voll ständi g, geschlickt. 144 Fundnr. HN90-1312 , Gef. Nr. 828, Grabung 1989- 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 22 Krug oder Flasche. Rand / Wandfragment, geglättet. 163 Fundnr. HN90-1503, Gef. Nr. 126, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt 1, Schicht 26 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, geglättet; Speisereste. 145 Fundnr. HN90-1474, Gef. Nr. 94, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Krug. Rand / Schulterfragment, randständiger Band henke l, poliert. 164 Fundnr. I-IN90-1605 , Gef. Nr. 11 5, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt 1, Schicht 20 / 22 / 24 Topf, geschweift, rundbodig. Voll ständig, geglättet ; Speisereste. 146 Fundnr. HN90-1631 , Gef. Nr. 40, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnit1 I, Schicht 20 Tulpenbecher. Vollständig, poliert. 165 Fundnr. HN90-ll81 , Gef. Nr. 69 , Grabung 1989 - 91 Feld 1, Sc hnitt I, Schi cht 10 / 26 Topf, geschweift. Profi l vo ll ständi g, poliert. 147 Fundnr. HN90-1656, Gef. Nr. 141 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 20 Schale. ahezu voll ständi g, poliert. 166 Fundnr. H 89-709, Gef. Nr. 627, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 Topf, gesc hweift. Profil vo ll ständig, geglättet; Speisereste. 148 Fundnr. HN90-1586, Gef. Nr. 145, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnit1 1, Sch icht 20 Schale, rundbodig. Pro fi l voll ständi g, poliert. 167 Fundnr. HN90 -1430, Gef. Nr. 868, Grabun g 1989 - 9 1 Feld 1, Schnitt 1, Sch icht 26 Topf, koni sch. Rand / Schu lterfragme nt, geglättet; Speisereste. 149 Fundnr. HN90- 1665 , Gef. Nr. 140, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schn it1 1, Schicht 20 Miniaturgefass, rundbodig. Nahezu voll ständig, geglättet. 168 Fundnr. HN90 -ll 81 , Gef. r. 20, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnit1 1, Schicht 10 / 26 Topf, geschweift. Vollständig, geglället; Speisereste. 150 Fundnr. HN90-1795 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnitt I, Sc hicht 20 TonlöffeL Fragment, Ein stichmuster am Grifllappen, geglät1et. 169 Fundnr. HN89-690, Gef. Nr. 79, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Sch nitt I, Schi cht 10 / 26 Topf, geschweift. Profil vo ll ständig, schlec ht geglättet. 15 1 Fundnr. HN90-3290, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schn it1 1, Schicht 20 Spinnwirtel. Fragment, geglät1et. 170 Fundnr. HN89-6, Gef. Nr. 46, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnit1 1, Schicht 10 / 26 Topf, geschwe ift. Nahezu vo ll ständig, geglättet; Spe isereste. 152 Fundnr. HN89-6, Gef. Nr. 76, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnit1 1, Schicht 10 / 26 Topf, bauchig, rundbodi g. Nahezu vo ll ständ ig, geglät1et. 17 1 Fundnr. HN89-653 , Gef. Nr. 57, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schn itt 1, Schicht 10/26 Topf, geschwe ift. Profil voll ständig, gesch lickt ; Spe isereste. 153 Fundnr. HN89-653 , Gef. Nr. 39, Grabung 1989 - 91 Feld 1, Schnit1 1, Schi cht 10 / 26 Topf, konisch. Nahezu voll ständig, geglättet. 172 Fundnr. HN89-735 , Gef. Nr. 56, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt 1, Schicht 10/ 26 Topf, geschweift. Nahezu voll ständig, geschli ckt; Spe isereste. 154 Fundnr. HN90-1924 , Gef. Nr. 136, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt 1, Schicht 22 / 24 / 26 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständi g, gesch li ckt, glatte Randl eiste . 173 Fundnr. HN90- 1702, Gef. Nr. 131, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt 1, Schicht 20 /22/24 / 26 / 28 Topf, kon isch, rundlicher Boden. Profil voll ständig, geglät1et. 155 Fundnr. HN90-1155 , Gef. Nr. 73, Grabung 1989 - 91 Feld 1, Schnit1 1, Schicht 10 / 26 Topf, gesc hwe ift. Nahezu vo llständig, geglättet; Speisereste. 174 Fundnr. HN90-1825 , Gef. Nr. 133 , Grabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 24 / 26 Topf, geschweift, rundlicher Boden. Nahezu vo ll ständig, schl echt geglättet; Speisereste. 156 Fundnr. HN 89-782, Gef. Nr. 17, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnit1 1, Schicht 10 / 26 Topf, geschwe ift. Nahezu voll ständig, poliert ; Speisereste. 157 Fundnr. HN90-1430, Gef. Nr. 6 1, Grab ung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnit1 1, Schicht 26 Topf, geschweift. Boden / Wandfragment, poliert. 158 Fundnr. HN89-835, Gef. Nr. 68, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnitt 1, Schicht 26/30 Topf, geschweift . Profil vo ll ständig, geglättet ; Speisereste. 175 Fundnr. 1-1 89 -735, Gef. Nr. 35, Grabung 1989 - 91 Fe ld 1, Schnitt 1, Schicht 10/ 26 /30 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständ ig, poliert; Spe isereste. 176 Fundnr. HN89-83 1, Gef. Nr. 43, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt 1, Schicht 10 /26 / 30 Topf, geschwe ift, ausgeprägte Schulter. Vo ll ständig, poliert ; Speisereste, Fingerspuren. 79 Neo /irhisehe und bronzezeirliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 177 Fundnr. HN 89-774, Ge f. Nr. 75 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 / 30 Topf, geschwe ift. Nahezu vo ll ständi g, geschli ckt ; Speisereste. 195 Fundnr. HN90 -1 655 , Ge f. Nr. 148, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10/ 20 /22 / 24 Topf, gesc hweift. Nahezu vo ll ständi g, geschlickt , Tupfenreihe. 178 Fundnr. HN90-1815, Gef. Nr. 134, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 22 / 24 / 26 / 28 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, geg lättet ; Russspuren. 196 Fundnr. HN90-1 564, Ge f. Nr. 125 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 /26 Topf, gesc hwe ift. Nahezu voll ständi g, geglättet, glatte Randl eiste ; Speisereste. 179 Fundnr. H 89 -735 , Ge f. Nr. III , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sc hicht 10 / 26 / 30 Topf, geschwe ift. Boden/ Wandfragment, geschli ckt. 180 Fundnr. H 89-786, Gef. Nr. 45 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Topf, geschweift. Vollständi g, geschli ckt ; Speisereste. 18 1 Fundnr. HN89 -709, Gef. Nr. 129, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 / 30 Topf, geschwe ift. Rand /Sc hulterfragment, geschlickt ; Speisereste. 182 Fundnr. HN90-1 576, Gef. Nr. 147, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 Topf, geschweift. Nahezu voll ständig, geglättet; Speisereste. 183 Fundnr. HN 90-1 702 , Gef. Nr. 137, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 / 22 / 24 / 26 Top f, geschwe ift. Voll ständi g, geschlickt. 184 Fundnr. HN90-1 564 , Gef. Nr. 11 9, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 / 22 / 24 / 26 Topf (F lasche), geschweift. Nahezu voll ständig, poli ert ; Speisereste. 185 Fundnr. HN90-1 815, Ge f. Nr. 149, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 / 22 / 24 / 26 Topf, geschweift. Profil vo ll ständi g, geglättet; Speisereste. 186 Fundnr. HN 89 -672 , Gef. Nr. 85, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10/ 26 / 30 Topf, geschweift. Profil voll ständig, geschli ckt ; Speisereste. 187 Fundnr. HN 89-786, Gef. Nr. 33, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Topf, geschweift. Voll ständi g, geschli ckt . 188 Fundnr. HN89-622, Gef. Nr. 185, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 Topf. Boden/ Wandfragment, geschli ckt ; Speisereste, Gefl echtabdruck auf Bodenunterseite. 189 Fundnr. HN89 -735 , Gef. Nr. 63 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10126 Topf, geschwe ift. Rand / Schulterfragment , geglättet, Tupfenlei ste. 190 Fundn r. HN90 -1 235, Gef. Nr. 717, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schni tt I, Schi cht 26 Topf, geschwe ift. Rand / Sc hulterfragment , gesc hli ckt, Tupfenrei he. 19 1 Fundnr. HN 89-643, Gef. Nr. 106, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10/ 26 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständi g, geg lättet, Tupfen le iste. 192 Fundnr. HN89-6, Gef. Nr. 71, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10/ 26 Topf, geschweift. Pro fil vo ll ständig, geglättet, Arkadenl eiste; Speisereste. 193 Fundnr. HN90-1 815, Gef. Nr. 11 8, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 22 / 24 Topf, geschweift. Na hezu vo ll ständi g, geschlickt, Tupfenl eiste; Speisereste. 194 Fundnr. HN 90-1 576, Gef. Nr. 120, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 Topf, geschweift. Nahezu voll ständi g, geglättet, Zwicken leiste; Speisereste, Birkenteerreste am Rand . 197 Fundnr. HN90 -1299, Ge f. Nr. 66, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 Topf, gesc hwe ift. Profil voll ständi g, geschli ckt, glatte Randl eiste ; Spe isereste. 198 Fundnr. HN90-11 86, Gef. Nr. 54, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Topf, geschwe ift. Nahezu voll ständi g, geglättet, Tupfenl eiste. 199 Fundnr. HN90-1 235, Ge f. Nr. 80, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Topf, geschwe ift. Nahezu vo llständi g, geschlickt, Tupfe nre ihe ; Speisereste. 200 Fundnr. HN90 -1 258, Gef. Nr. 109, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10/ 26 Topf, geschwe ift. Nahezu vo ll ständi g, schl echt geglättet, Tupfenl eiste. 201 Fundnr. HN 89-608, Gef. Nr. 108, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10/ 26 Topf, geschwe ift. Nahezu voll ständi g, geschlickt, Fingernagelle iste; Speisereste. 202 Fundnr. HN89 -699, Ge f. Nr. 49, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 / 30 Topf, geschweift. Nahezu vo ll ständi g, geg lättet, Tupfenl eiste; Speisereste. 203 Fundnr. HN 90 -1 967, Gef. Nr. 1022 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 24 / 26 Topf, geschwe ift. Rand / Sc hulterfragment, geglättet, vertikale Stri chrauhung. 204 Fundnr. HN 90-11 88, Ge f. Nr. 4 8, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Topf, geschweift . ahezu vo ll ständig, geschlickt , Tupfenl eiste; Gefl ec htabdruck auf Bodenunterseite. 205 Fundnr. HN89-709, Gef. Nr. 11 2, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10/ 26 Topf, gesc hweift. Pro fil voll ständi g, geschli ckt , Einstichreihe am Rand ; Speisereste. 206 Fundnr. HN 90 -1 2 16, Gef. Nr. 800, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 Topf, geschwe ift. Pro fi l vo ll ständi g, geglättet, stri chgerauht. 207 Fundnr. HN89-83 3, Gef. Nr. 9, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 30 Topf, geschwe ift. Voll ständig, geglättet, stri chgerauht ; Spe isereste. 208 Fundnr. HN90-1 207, Gef. Nr. 24, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Topf, geschwe ift. Voll ständi g, geglättet, stri chgerauht ; Speisereste. 209 Fundnr. HN90-1 702, Gef. Nr. 135, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 / 22 / 24 /26 Topf, geschwe ift. Profil voll ständi g, geglättet, stri chge rauht, Ark adenreihe; Speisereste. 2 10 Fundnr. HN89 -786, Ge f. Nr. 58, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10/ 26 / 30 Schüsse l, geschwe ift. Profil voll ständi g, poliert. 2 1 I Fundnr. HN90 -1 702 , Gef. Nr. II , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 20 Sc hüssel, gesc hwe ift (le ichte Kni ck wand). Nahezu voll ständi g, poli ert. 80 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussba wnersee 2 12 Fundnr. HN90-1341 , Ge f. Nr. 132, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10/ 26 Schüsse l, geschweift. Profi l vo ll ständ ig, geglättet; Spe isereste. 230 Fundnr. HN90- 1207, Gef. Nr. 77, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Sch üssel, geschweift. Nahezu voll ständig, geschlickt, Fingernagelleiste. 2 13 Fundnr. HN90-1848, Gef. Nr. 114, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 / 26 Schüsse l, konisch. Vo ll ständi g, poliert. 23 1 Fundnr. HN89-699, Gef. Nr. 83, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 10 /26 Schüssel, geschwe ift . Na hezu vo ll ständi g, geschli ckt, Fingernage lreihe; Spe isereste. 2 14 Fundnr. HN89-835, Gef. Nr. 19, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 30 Schüsse l, geschweift. Nahezu vo ll ständ ig, poli ert. 2 15 Fundnr. HN89-699 , Gef. Nr. 62 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10/ 26 / 30 Schüssel , konisch. Nahezu vo ll ständi g, geglättet, feiner Randwul st; Speisereste. 2 16 Fundnr. HN90-!576 , Gef. Nr. 122 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 Schüsse l, geschweift. Nahezu vo ll stä ndig, geglättet; Speisereste. 2 17 Fundnr. HN90- 11 60, Gef. Nr. 65, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Schüssel, geschweift. Nahezu voll ständ ig, geschli ckt ; Speisereste. 2 18 Fundnr. HN89-786, Gef. Nr. 89, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 / 30 Schüsse l, gesc hweift. Profil vo llständi g, geglättet; Speisereste. 2 19 Fundnr. HN90- 1929, Gef. Nr. 139, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 / 26 / 28 Schüsse l, koni sc h. Profil voll ständi g, geglättet; Speisereste, Russspuren. 220 Fundnr. HN90-1160, Gef. Nr. 74, G rabung 1989 - 9 1 Feld I. Sc hnitt I, Schicht 26 / 30 Schüsse l, leicht geschweift . Profil voll ständig, geschlickt , glatte Randleiste. 22 1 Fundnr. HN90- 1463 , Gef. Nr. 60, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schicht 26 Schüsse l, Knickwand. Profil vo ll ständi g, poli ert. 222 Fundnr. H 90- 1725 , Gef. Nr. 128, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Schüsse l, Knickwand. Pro fi l vo ll ständig, geglättet. 223 Fundnr. HN90-1847, Gef. Nr. 1000, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 20 / 26 Schüssel oder Schale, koni sc h. Randfragment, geglättet; Speisereste, Durchbohrung. 224 Fundnr. HN90 -1460, Gef. Nr. 59, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Schüssel, geschweift. Profil voll ständi g, poliert. 225 Fundnr. HN90 -1425, Gef. Nr. 144, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Schüssel, kalottenförmi g. Profi l voll ständig, poliert. 226 Fundnr. HN89-8 16, Gef. Nr. 90, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sch icht 10 / 26 Schüsse l, leicht geschwe ift. Profil voll ständi g, geg lättet. 22 7 Fundnr. HN90-2239 , Gef. r. 142, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Miniaturgefass, kalottenformig. Vollständig, nicht gebrannt, Strichverzierung auf Rand. 228 Fundnr. HN90- 1464, Gef. Nr. 42, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schicht 26 Miniaturgefass, kon isch. Vollständig, geglättet, Einstichmuster; Spe isereste. 229 Fundnr. HN89-699, Gef. Nr. 82, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 Schüssel, geschwe ift. Nahezu vo ll ständi g, gesc hli ckt, Tupfenleiste; Speisereste. 232 Fundnr. H 89-786, Gef. Nr. 47 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schicht 10/ 26 Schüssel, geschweift . ahezu voll ständi g, gesc hli ckt, Tupfen leiste ; Speisereste. 233 Fundnr. HN89-786 , Gef. Nr. 102, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 / 30 Sch üssel, atypi sche Form. Randfragment, schlecht geg lättet, Fin gerzwickenreihe. 234 Fundnr. HN90 -13 64, Gef. Nr. 852, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 26 Krug. Bandhenke lfragment, geglättet, längs gerillt. 235 Fundnr. H 90- 1497 , Gef. Nr. 874, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sch nitt I, Schicht 26 Krug. Bandhenkelfragment , poliert , längs geri llt . 236 Fundnr. HN90 -1 395, Gef. Nr. 16, Grabung 1989 - 9 1 Fel d I, Sc hnitt I, Schicht 10 / 26 Krug. ahezu vo llständig, randständi ger Bandhenkel, poliert. 237 Fundnr. HN90 -1 572, Gef. Nr. 96, Grab ung 1989 - 9 1 Feld I. Schnitt I, Schicht 26 Krug, Profil voll ständi g, randständi ger Bandhenkel, poliert; Birkenteerfli ckstell e. 238 Fundnr. HN90- 1424, Gef. Nr. 95 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schicht 26 Krug. Na hezu voll ständi g, randständi ger Bandhenkel, poli ert. 239 Fundnr. HN90- 11 86, Gef. Nr. 100, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 / 26 Krug. Nahezu vol lständi g, randständiger Bandhenkel , mode lli erte Brüste auf der Gefassschulter, poliert. 240 Fundnr. HN90 -1 604, Gef. Nr. 127, Grabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 Krug. ahezu カッ ャ セ エ¦ョ、ゥァL@ poli ert ; Birkent eerfli ckstell e. 81 Neolithische und bron::ezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 2 __ .._ M セN ⦅[LNMᄋ@ 4 3 Abb. 85 : N ussbaumersee. Pfyne r Ku ltu r (Sc h icht I0, Oberfläche nfunde). Kera mik . M I : 4 . 5 82 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 7 6 9 8 10 12 Abb. 86: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Oberfl ächen Funde). Keramik . M I : 4. 83 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 13 15 Abb. 87: N ussbaumersee. Pfy ner Kultur (Schi cht 10, Oberflächenfunde). Keramik. M I: 4. 16 84 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbawnersee 18 19 ' I 21 Abb. 88: ussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Oberflächenfunde). Keramik . M I : 4 . 85 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee M セ 22 24 27 _ ____,L___ __ Abb. 89: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schi cht 10, Oberflächenfund e ). Keramik . M I : 4 . _.I Mlセ RS@ 25 26 28 29 86 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee ' \ 33 Abb. 90 : Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schi cht 10, Oberflächenfunde). Keramik . M I : 4. 34 87 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 36 I I I II \ II \ II \ 1/ 37 '\ Abb. 9 1: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Oberfl ächenfunde). Keramik . M I : 4. 38 88 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee '· . 40 39 セ@ セ@ 41 '' I I II II I/ \ 42 43 Abb. 92: Nussbaumersee . Pfyner Kultur (Schi cht 10, Oberflächenfunde). Keramik. M I : 4. 89 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussba umersee 45 44 LM GセョP[ セZ セ セZ .. セ L D Zイ HNセ⦅L@ . _ : .· ;,: ; . 46 47 Abb. 93: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, OberflächenFunde). Keramik. M I : 4. 48 90 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbawnersee M Oᄋ O ᄋ GL セ c セ NイZ [N G ⦅| B [ N ヲセ M Nセ L セQォヲZ ·. ᄋ エ "' ' ' 50 Abb. 94 : Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schi cht 10, Oberfl ächenfunde). Keramik . M I : 4. セ ᄋ Nゥ ᄋ@ Z N セ セ N@ セZ ᄋ セ セ ゥ@ ᄋN [ セ セ e ^イᄋ@ . 91 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee . '} 53 セM セ@ \\ cW@ 'NN LNH ヲ@ ャ エ セ [ セコ L [ セャ」 ·-.. セ@ . . 55 \ . ,:, 58 Abb. 95: Nussbaumersee. Pfy ner Kultur (Schicht 10, Oberfl äc henfunde). Keramik . M I : 4 . .·.·., <-) 92 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 60 59 I I 62 64 セ M Hj@ 65 69 A bb. 96: ussbaumersee. Pfy ner Kultu r (Schi cht 10, Oberfl ächenfunde) . Keramik . M I : 4. 66 70 " 0 67 71 . J 68 93 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 76 75 77 80 79 '------'- ----J 78 81 Abb. 97 : Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Oberfl äc hen Funde). Keramik. M I : 4. - - -- - --'----------.../ 82 94 Neolith ische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 84 83 |セM M 85 87 88 89 90 91 92 93 94 95 97 98 99 Abb. 98: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Oberflächenfunde). Keramik . M I : 4. 100 95 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 103 ./ / 1/1,, 105 106 •:. -\ 108 Abb. 99: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schi cht 10, O berfl ächenfunde). Kerami k. M I : 4. 96 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsreste arn Nussbaumersee 109 110 III ,ß ' I I 114 '.__/; I I 112 . ,!·· 113 115 II II 11 7 Abb. 100 : Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Oberfl ächenfunde). Keram ik. M I : 4 . 97 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 11 9 118 120 122 121 124 123 Abb. 101 : Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Obernächenfunde). Kerami k. M I : 4. 125 98 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 127 セ セ} Q RX@ セd@ QRY@ 130 132 -----..... ', CJ eセ@ 0 133 セ@ 134 セ@ 135 v ·. · "r' . .:!_ セN@ ;'· . ZQイセ@ (hdJ セᄋ@ V セI@ ' 137 Abb. 102: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Schicht 10, Obertlächenfunde). Keramik. M l : 4 . 」Zイセ@ ' ' ; '' -. ' ' --- ' .. I ' 138 ア⦅イ]セ@ .'. -. セ@ . 139 , Mセ@ 99 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 141 140 145 144 143 \27,., \: セMNG@ ,,, __ GM\Z セ@ Q-- ' /'--- ., . ...... _ _ / ',>- 146 H セ IJ I@ 0 Abb. 103: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (jüngeres Schi chtpaket). Keramik. M I : 4 . 150 ' ,' 151 セ QT Y@ 100 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee !54 Abb. 104: Nu ssbaumersee. Pfyner Kultur (ä lteres Sch ich tpaket). Keramik . M I : 4. !55 101 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 157 156 158 160 159 I I I I (/ ' I 161 Abb. 105 : Nussbaumersee. Pfyner Kultur (ä lteres Schi chtpaket). Kerami k. M I : 4. 162 102 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nuss baumersee 163 164 165 ---------<-------' 166 167 168 170 Abb. 106: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (älteres Sch ichtpaket). Keramik. M I : 4. MGセ@ 103 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 174 _,____ __./ I 73 172 175 176 177 178 Abb. 107: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (ä lteres Schichtpaket). Keramik . M I: 4 . 104 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee I I 179 18 1 Abb. 108: N ussbaumersee. Pfyner Kultur (älteres Schi chtpaket). Kera mik . M I : 4. 182 105 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbawnersee 184 183 185 Abb. 109: N ussbaumersee. Pfy ner Kultur (ä lteres Schi chtpaket). Keramik. M I : 4. 186 106 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 187 188 190 19 1 '' 192 Abb. 110: N ussbaumersee. Pfyner Kultur (älteres Schichtpaket). Keramik . M I : 4. 193 107 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee ·.ᄋセ@ ''· 196 197 198 Abb. III : Nussbaumersee. Pfyner Ku ltu r (ä lteres Schichtpaket). Ke ramik. M I : 4. 108 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussba umersee !99 200 202 20 1 Abb. 112: Nussbaumersee. Pfyne r Kultur (ä lteres Schichtpaket). Kera mik . M I : 4. 203 109 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee セ[ セ セQエZ P@ ,. 204 Ab b. 113: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (ä lteres Schi chtpaket). Ke ra mi k. M I : 4. 110 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee ,, ' I :' 'I 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 Abb. 11 4: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (älteres Schichtpaket). Keramik . M I : 4. '---- ----'-----_____} 220 III Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 221 222 229 224 225 226 228 Abb. 115: Nussbaumersee. Pfy ner Kultur (älteres Schi chtpaket). Keramik . M I : 4. 230 11 2 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee O'fr·rt;;·i r r r.f} }: fJ ,QN[ セ@ セ ゥ Z ZエNサ G セ ᄋ@ · .. セM :·:--: セ |Nセ@ 231 1....-----L----' c=:::> -[f]HJ -234 ,t..J , "' . . ., セ@ -illil 235 237 236 Z Gセ '·」Zウ ᄋ ᄋ N@ 232 . c=::::> セ@ Mセ KᄋZ_\@ " 240 Abb. 11 6: Nussbaumersee. Pfyner Ku ltur (ä lteres Schi chtpaket). Keramik . M I : 4. 113 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 5.4.2.4. Sonstiges 5.4.3. Fe lsgesteinartefakte Lö.ffel Sehen wir von den Netzsenkern ab, di e aus naheliegenden Gründen sehr zahlreich sind, machen die Beilklingen di e stärkste Artefaktgruppe aus (A bb. 117). Neben den grossen Klingen ftir Fälläxte (Bsp. Nrn. 243 - 249) und den kleinen, die mittels Tüllen und Zwischenfutter geschäftet wurden (Bsp. Nrn. 255 - 259), liegen zwe i Fragmente von Lochäxten vor. Das sehr schön gearbeitete Stück Nr. 24 1 ist an se iner schwächsten Stell e, am Bohrloch, gebrochen. Mehrfach sind an Klingen und Werkstücken Sägeschnitte vorhanden, die eindeutig von Steinsägen stammen, di e im Inventar aber ni cht nachgewiesen sind. Unter den Altfunden ist auf einen sogenannten Schuh Ieistenkeil , eine Dechselkli nge, hinzuweisen (A bb. 118). Schuhleistenkei le mit ihren charakteri stischen, asynunetrischen Querschnitten sind in den Kreis der Bandkeramik und deren Nachfo lgekulturen, Grassgartach und Rössen, zu stellen (2. Häl fte 6. Jt. und I. Hälfte 5. Jt. v. Chr.) 59 . Löffe l aus Ton sind se ltene Funde in neo li th ischen Inventaren. In unserem Fa lle liegen zwei Belege vor. Ein vol lständiges Stück mit kurzem Grifflappen (Nr. 131) findet seine Para llele in Thayngen-Weier (Winiger 197 1, Tf. 28, 14). Das zwe ite Exemp lar (Nr. 150), ein Fragment, weist ein Einstichmuster auf dem Grifflappen auf. Backteller Neben dem Tu lpenbecher treten im Inventar aus dem Nussbaumersee drei Backtell erfragmente (N rn . 133 - 135) als weiteres Miche lsberger Element auf. Eines di eser Fragmente wurde zwecks Abklärung der Magerungsverhä ltni sse den bereits erwähnten Dünnschliffanalysen unterzogen. Dabei sind als Magerungsbestandteile ausschl iess lich Quarz und Schamotte nachgewiesen worden (Schl enker 1994, 126 u. Tabell e 6). Backte ll er treten ge legentlich in Pfyner Inventa ren auf; mit Ausnahme von Sipplingen (Schlichtherle 1990, 146) feh len sie aber am Bodensee. Die Frage nach ihrer Funktion ist noch ni cht schlüss ig beantwortet. Einerse its werden sie als Gefassdecke l, andererse its als Back-, Röst- und Garte ller gedeutet. Kategorie Lochaxt Steinbe il Ein wannenförmiger Schmelztiegel ohne Grifflappen (Nr. 136) be legt, dass Kupfer in der Siedlung nicht nur verwendet, sondern auch selbst verarbeitet wurde. Ein vergleichbares Stück stammt aus der Station Niederwi l. Spinnwirtel % 2 0,3 54 9,2 10 20 22 24 n n n n I 0 51 I 26 28 30 ? n n n n 0 0 0 I 0 0 0 0 I 0 0 I 0 I 0 0 0 0 I 0.2 0 0 0 Roh ling 5 0,8 5 0 0 0 0 0 0 420 7 1,3 39 1 0 0 4 16 0 8 I 4 0,7 4 0 0 0 0 0 0 0 Netzsenker Schleifstein 14 2.4 7 2 0 2 I 0 0 2 Poli erstein 2 0,3 2 0 0 0 0 0 0 0 Läuferstein 19 3,2 II 2 0 0 2 2 2 0 Mahlplatte 7 1,2 7 0 0 0 0 0 0 0 Klopfstein 45 7,6 37 0 I 0 7 0 0 0 6 1,0 3 2 0 0 I 0 0 0 Klopfstein aus Ste inbeil Werkstück 6 1,0 5 0 0 0 I 0 0 0 Werkstück mit 4 0,7 4 0 0 0 0 0 0 0 589 100,0 528 7 I 6 31 2 10 4 Sägesehn itt Total Da Spinnwirtel aus Ton bis anhin in Pfyner Inventaren noch nicht nachgewiesen sind, ist anzunehmen, dass die be iden Exem plare (N rn. 138 u. 139) mit dem Siedlungsniederschlag der Horgener Kultur in Verbindung zu bringen sind (S. 154). n Ste inmeisse l Gewichtste ine? Schmelztiegel Gesam t Abb. 11 7: Nussbaumersee-ln se l. Die pfy nerzeitl ichen Felsgesteinartefakte. _Q Webgewichte Aus der Ku ltursc hi cht von Schnitt 2 stammt ein Fragment eines kege lförmigen Webgewichtes aus ungebranntem Ton (N r. 132). Es ist das einzige Exemplar dieser Art, was woh l in erster Linie dam it zusammenhängen dürfte, dass ungebrannte Tone als freiliegende Oberflächenfund e ganz besonders zerstörungsanfä ll ig sind. _0 Abb. 11 8: Nussbaumersee-ln sel. Schuhle istenkeil (Ait fund ). M I : 3. 59 Die Fundortangabe «Honm hat in der Literatur zu Verwechslunge n mit Horn TG ge ftihrt. Aus Horn TG li egen keine neo lithi schen Funde vor. 114 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaum ersee Katalog der pfynerzeitlichen Steinartefakte 258 Fundnr. H 89 -7 11 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Stein be il. Vo llständi g; voll ständig übersc hli ffen; leicht metamorpher Diabas . 24 1 Fundnr. HN89 -1 51, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Lochax t Nackenteil abgebrochen ; vo ll ständig überschliffen ; serpe ntini sierter Granatcherzolith . 242 Fu ndnr. HN90 -1 25 5, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Lochaxt. Schneideteil , verbrannt; vollständig überschliffen; Serpentinit. 243 Fundnr. HN89-270, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Steinbeil. Vo ll ständi g; vo ll ständig überschliffen ; Amphibolitgneis. 244 Fundnr. HN9 !-3 128 , Grabung 1989 - 91 Feld 2, Schi cht 10 Steinbeil. Vo ll ständi g; % gepickt , Y., überschliffen ; Serpentinit. 245 Fundnr. HN89-600, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Steinbe il. Voll ständi g ; % gepickt, Y., überschl iffen ; amphiboliti scher Lampro phyr. 246 Fundnr. NH89-8, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Ste inbeil. Voll ständig ; voll ständi g überschli ffe n ; Serpentinit. 247 Fundnr. H 90 -2333, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schicht 10 Steinbeil. Längs beschädigt; y, gepickt , y, überschli ffe n ; Metasandstein . 24 8 Fundnr. HN89-725 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Steinbeil. Voll ständi g ;% gepi ckt, y, überschliffen ; Di orit. 249 Fundn r. HN9 1-3124 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Steinbeil. Schneide abgebrochen; voll ständi g überschliffen ; G rünschi e fer. 250 Fundnr. HN9 1-3 141 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 4, Schi cht 10 Steinbeil. Schneide besc hädigt; vollständig überschli ffe n ; Amphi bo lit. 25 1 Fundnr. HN9 1-2942, Grabung 1989 - 91 Fe ld 3, Schnitt 2, Schicht 10/ Kulturschicht Steinbeil. acken abgebrochen ; überschli ffe n ; Meta-Rhyodazit. 252 Fundnr. HN9 1-3 127, Grabung 1989 - 91 Feld 2, Sc hi cht 10 Steinbe il. Schneide ausgebrochen, verbrannt ; voll ständi g überschliffen ; Serpentinit. 253 Fundnr. HN89 -1 78, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Steinbeil. Vo ll ständi g; % gepickt, V.. überschliffen ; Serpentinit. 254 Fundnr. HN89-41 2.1 , Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht I0 Ste inbeil. Vollständig; voll ständig überschliffen ; To nschiefer. 259 Fundnr. HN90 -2054, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Sc hi cht 10 Steinbeil. Voll ständi g; vo ll ständi g überschli ffe n ; Serpentin it. 260 Fundn r. HN90-2004, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 10 Stein beil. Voll ständi g; vo ll ständi g überschli ffe n ; Serpentinit. 26 1 Fundnr. HN89 -379, G rabun g 1989- 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Steinbeil. Schne ide ausgebrochen ; voll ständ ig überschli ffe n ; Plattensa ndstein der Molasse. 262 Fundnr. HN89- 45, Grabung 1989 - 9 1 Feld l , Schicht 10 Steinbe il. Schne ide ausgebrochen ;% gepickt, y, überschliffen ; Serpentin it. 263 Fundnr. HN9 1-273 4, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schi cht 10 Steinbe il. Längs gebrochen ; % gepickt, y, überschli ffe n ; A mphi bo lit. 264 Fundnr. H 9 1-3 108, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht 10 Steinbe il. Vo ll ständi g ; :y, gepickt, y, übersc hli ffe n ; Diabas . 265 Fundnr. HN 9 !-3 120, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht 10 Steinbeil. Vo ll ständi g ;% gepi ckt, Y., überschli ffen ; Di ori t. 266 Fundnr. HN89 -28 1, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Stein be il. Voll ständig ; voll ständi g überschli ffe n ; amphibo lithi seher G rünschi e fer. 267 Fundnr. HN89-4! 2.2, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld l , Schicht 10 Steinbe il. Vo ll ständi g ; vo ll ständig überschliffen; Serpentinit. 268 Fundnr. HN90-2009, G rabung 1989 - 9 1 Feld l , Schnitt I, Schicht 10 Steinbeil. Voll ständi g ; vo llständig übersc hli ffe n ; Tonschie fer. 269 Fundnr. HN9 l-26 10, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schni tt 2, Kulturschicht Ste inbe il. Voll ständi g ; :y, gepi ckt, y, überschli ffe n ; Serpentinit. 270 Fundnr. HN90-1 756, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Schicht 10 Stei nbeil. Schneide ausgebrochen ; vo ll ständi g überschli ffe n ; ka lkiger Silt ste in . 27 1 Fundnr. HN89 -559, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld l , Schi cht 10 Steinbe il. Nac ken abgebrochen, verbrannt , Schne ide ausgebrochen ; überschli ffe n ; Sandstein. 272 Fundnr. HN9 !-3 145 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schi cht 10 Ste inbeil. Schneide beschäd igt; :y, gepickt , Y., überschliffen ; metamorpher Rhyodazit. 255 Fundnr. HN89 -756, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Ste inbeil. Voll ständi g ; vo ll ständi g überschli ffe n ; amphibo liti scher Lamprophyr. 273 Fundnr. HN90-1 229, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt l , Schicht 26 Stei nmeisse l, Halb fab rikat. Voll ständi g; schuhl eistenkeilarti g zugeschli ffc nes Längsfragment eines Steinbeil es ; phorphyrobl asti scher Amphibolit. 256 Fundn r. HN89-636, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Steinbe il. Nacken und Schma lse iten beschädi gt; überschliffen ; G rün schi efer. 274 Fundnr. HN90-1 500, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Steinbeil , sek undär als Kl opfstein verwendet. Mittelte il ; überschl iffen ; Diabas. 257 Fundnr. HN89-601 , G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht I0 Ste inbeil. acken abgebrochen ; überschli ffe n ; Grünsch iefer. 275 Fundnr. HN90-2327 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht 10 Steinbeil , sekundär als Kl op fstein verwendet. Schn eideteil ; überschl iffe n ; Amphibolit. 11 5 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 276 Fundnr. HN90-1603 , Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 20 Steinbei l, sekundär als Klopfste in verwendet. Mitte lteil; sch wache, eingepi ck te Eindellung ; Flyschsandstein . 277 Fundnr. HN90 -2347, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Steinbei l, sekundär als Klopfstei n verwendet. Nacken abgebroc hen ; Amph ibo lit . 278 Fundnr. HN9 1-3 100, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Sch icht 10 St einbeil , Rohling (ftir Lochaxt ?). Voll ständi g; gepickt ; amphibo litischer Lamprophyr. 279 Fundnr. HN89 -29 7, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Klopfstein . Vol lständi g; Diorit. 280 Fundnr. HN90- 17 12, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schn itt I, Schic ht 10 Klopfstein. Voll ständig ; Flyschsa ndstein . 28 1 Fundnr. HN89-356, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Kl opfstein . Voll ständig ; Diabas. 282 Fundnr. HN89 -935 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schic ht 10 Kl opfstein . Voll ständig ; Ho rnfel s. 283 Fundnr. HN89 -779, Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sch icht 10 Klopfstein . Voll ständig ; Flyschsa ndstein . 295 Fund nr. HN90- 1379, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sch nitt I, Schicht 26 Netzsenke r. Vo ll ständig; mit Bind ungsspuren ; nicht bestimmt. 296 Fundnr. H 189 -723 .1, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Netzsenker. Vo ll ständig ; nic ht bestimmt. 297 Fu ndnr. HN89 -723.2, Grabung 1989- 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Netzsenker. Voll ständi g; nicht bestimmt. 298 Fundnr. HN91-3088, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Sc hi cht 10 Netzsenker. Vo ll ständi g; Sandstei n. 299 Fundnr. HN24 -3257. 1, Sa mmlung Roost Lesefund etzsenker. Vo ll stä ndig; ni cht bestimmt. 300 Fundnr. HN90- 13 11 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 30 Netzsenke r. Voll ständ ig; Sa ndstein . 30 1 Fundnr. HN24-3257 .4, Samm lung Roost Lese fund Netzsenker. Vo ll ständig ; nicht bestimmt. 302 Fundnr. HN9 1-3 105, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Ne tzsenker, Gewichtstein ? Vol lständi g; uml aufende Pickrinne; Mo lassesandstein . 284 Fundnr. HN89 -1 50, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Klopfstein. Vo ll ständig ; Verrucano . 303 Fundnr. HN9 1-279 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Sch icht 10 etzsenker, Gewichtstein? Voll ständig ; umlaufende Pickrinne; Molassesa ndste in. 285 Fundnr. HN89-675, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Klopfstein . Voll ständig ; Granit. 304 Fundnr. HN89-543. 1, Grab ung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Werkstein mit kre isrunder Einde i Jung ; Molassesandstein . 286 Fundnr. HN89 -850, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 26 Klopfstein . Vo ll ständig; ei nse itig eingede llt ; Gneis. 305 Fundnr. HN 89-279, G rabu ng 1989-9 1 Feld I, Sch icht 10 We rkstück mit beidseiti ger, gepick ter Eindellun g; Molassesa ndstein. 287 Fundnr. HN89 -1 006, Grabu ng 1989 - 9 1 Fe ld I, Schn itt I, Sc hicht 10 Klopfste in . Beschädigt ; Metasandstein . 306 Fundnr. HN89- JOJ , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Stein mit Durchbohrung ; Kalksiltstein . 288 Fundnr. HN90 -2277, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Kl opfste in. Voll ständig; Diorit. 307 Fundnr. HN89 -1 57, G rabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Sch leifste in ; Kalk sandstein. 289 Fundnr. HN89 -5 24, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Klopfstei n. Vo ll ständi g; einse iti g schwach e ingedel lt ; Dia bas. 308 Fundnr. HN89-569, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Werkstück mit Rippe ; Di abas. 290 Fundnr. HN 89-670, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Klopfstein . Vo ll stä nd ig; beidseiti g sc hwac h eingede llt ; Ek log it. 309 Fundnr. HN9 1-3059 , Gra bung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schicht 10 Stein mit zwe i Sägeschni tten ; Serpentinit. 29 1 Fundnr. HN90 -2399 , Gra bung 1989 - 9 1 Feld 4, Sc hi cht 10 Kl o pfstei n. Voll ständig; beidse iti g e ingede ll t; Ka lksandstei n. 3 10 Fundnr. H 9 1-3123, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Werk stLiek mit Sägesch nitt ; Serpentinit. 292 Fu nd nr. HN90 -2025, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schi cht I0 Klopfstein . Voll ständig ; beidseit ig schwac h ein gedellt ; Flyschsa ndstein . 3 11 Fundnr. HN90- 1936, Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Werkstück mit Sägesch nitt ; Amphibo li t. 293 Fundnr. H 9 1-3036, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Sch icht I0 Klopfstei n. Vo ll ständi g ; einse itig eingedellt ; Flyschsandstein. 3 12 Fu ndnr. HN89-975, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Mah lplatte. Voll ständ ig ; gesprenke lter Ka lksch ie fe r. 294 Fundnr. HN9 1-2757 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Netzsenker. Voll ständ ig ; nicht bestimmt. 3 13 Fundnr. HN9 1-3 143 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schi cht 10 Mahlpl atte. Vo ll ständig ; Kalksandste in (Bündnersch iefer). 116 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee () . - . - ' ' 24 1 0 246 0 0 I ' 0 ' 242 c=J 0 247 243 0 244 248 0 250 -u c=J 254 255 0 257 Abb. 119: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberflächenfunde und stratifi ziertes Materia l). Steinartefakte. M I : 3. Lochäxte (241 , 242), Steinbeile (243 - 259) 0 245 11 7 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee CJ 260 265 0 0 270 0 275 0 0 0 261 266 D 262 0 267 271 0 0 263 268 269 0 0 0 0 0 277 Abb. 120: Nussbaumersee. Pfyner Kultur ( Oberflächenfund e und stratifi ziertes Material). Steinartefakte. M I : 3. Steinbei le (260 - 272), Mei sse l/ Halbfabrikat (273) , sek undär als Klopfstein verwendet (274 - 277), Halbfabrikat (2 78) 264 I 0 274 278 11 8 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee CJ 0 0 0 CJ 0 0 295 296 Abb. 12 1: Nussba umersee. Pfyner Kultur ( Oberflächenfunde und stratifi ziertes Material) . Stei narte fakte. M I : 3. Kl opfsteine (279 - 293), Netzsenker (294 - 298) 297 298 119 Neolithische und bronzezeitlic he Siedlungsres /e am Nussbaumersee 299 30 1 303 307 305 304 308 0 cセj@ 0 . M I : 3. Abb. 122: Nussbaumers ee. Pfyner Ku ltur (Oberfl ächenfunde und stratifi ziert es Materi al). Steinartefakte Netzsenker (299 - 303), Werkstücke mit Sägeschn itt (309 - 3 11 ) 120 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Abb. 123 : Nussbaurnersee . Pfyner Kultur (Oberflächen Funde und stratifiziertes Material). Steinarte fakte. M I : 4. Mahlpl atten 121 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 5.4.4. Silexartefakte Katalog der pfynerzeitlich en Si Iexartefakte Neben der Keramik bilden die Artefakte aus Silex die stärkste Materialgruppe (A bb. 124). Stark untervertreten sind kleine Sch lagabfä lle, was damit zusammenhängt , dass sie als Lesefund e unter Wasser schwer zu erkennen sind . So zeigt sich etwa in geschlämmtem botani schen Proben, dass auch kl einste Absplisse, die vo m Retuschi ervorga ng herrühren, sehr zahlreich sind . Das verwendete Rohmaterial ist qualitati v ni cht sehr hochstehend und dürfte- sowe it wir dies zu beurteilen vermögen - , aus Vorkommen aus dem Kanton Schafthausen stammen. Hochwertige Materi alien mit guten Schlageigenscha ften , Importe also aus entfernteren Lagerstätten, li egen nur verei nzelt vor. Der grosse Antei I kortex bedeckter Geräte (rund 60 %) zeigt unter anderem, dass recht kl eine Knollen geschl age n wurden. Den grössten Antei l im Geräteinventar nehmen di e Kratzer ein (N rn. 350-395), darunter 10 % Klingenkratzer. U nter den Messern (N rn. 396 - 432) überwiegen Absc hläge mit rund 55%. Sie dürften wie die retusc hi erten Klingen mehrheitlich geschäftet gewese n sein . Schäftu ngssp uren in Form von Birkenteer sind all erdings nur in einem Falle festgeste llt wo rden (Ab b. 125). Von den beurteilbaren Pfeilspitzen (N rn . 314 - 349) führen rund 80% e ine gerade und 20 % eine konkave Bas is. 3 14 Fundnr. HN90- 1754, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sch nitt I, Schicht 10 Pfei lspitze mit gerade r Basis. Kategorie Pfeilspitze Kratzer Doppelkratze r Rundkratzer retusc hierter Absch lag retuschi erte Klinge Klinge mit Gebrauchsret uschen Bohrer Total Sc hlagabfa ll : Absc hlag Klinge Kernstück Tota l Gesamt % n 13,6 48 52,7 186 0,6 2 0,3 I 74 2 1.0 10.2 36 0,8 3 3 353 10 20 22 24 26 28 30 n n n n n n n 26 5 2 4 7 0 I 83 18 9 12 56 I 0 2 0 0 0 0 0 0 I 0 0 0 0 0 0 I 0 I 16 46 4 I 27 2 0 0 5 0 0 3 0 0 0 0 0 0 I 0 0 0 2 0,8 100,0 190 30 12 17 84 0 2 0 I 0 n 3 7 0 0 5 2 0 0 17 765 87 14 866 Abb. 124: Nussbaumersee-lnse l. Die pfynerzeit lichen Si lexa rtefa kte. 315 Fundnr. HN 90-207 1, Grabung 1989 - 91 Fe ld I. Sch nitt I, Sc hi cht 10 Pfeil spitze mit gerader Basis. Bi rken teerreste. 3 16 Fundn r. HN90- 1533, Grabu ng 1989 - 91 Feld I, Schn itt I, Schi cht 10 Pfeil sp itze mit gerader Basis. Spit ze überarbe itet; Birkenteerreste. 3 17 Fundnr. HN90 -2102. Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I. Schnitt I, Schicht 10 Pfeilspitze mit gerader Basis. Basale Hä lfte . 3 18 Fundnr. HN89-490, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Pfeilspitze mit ge rader Basis. 3 19 Fu ndn r. HN90-1652 , Gra bun g 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Sc hicht 10 Pfeil spitze mit gerader Basis. Spi tze abgebroc hen. 320 Fundnr. HN89-637. Grabung 1989 - 9 1 Feld I. Schicht 10 Pfei lspitze mit gerader Basis. YJ kortexbedec kt 32 1 Fundnr. HN90- 1529, Grabung 1989 - 91 Fe ld I. Schnitt I, Schicht I0 Pfeil spit ze mit gerader Basis. 322 Fundnr. HN89 -337, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Pfeilspitze mit konkave r Basis. 323 Fundnr. HN90- 1762, Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Sc hicht 10 Pfei lspitze mit konkaver Basis. 324 Fundnr. HN90-20 15, Grabu ng 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Pfe il sp itze mit konkaver Basis. v, kortexbedeckt 325 Fund nr. HN90-2042, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Sch ni tt I, Schicht 10 Pfeilspitze mit konkave r Basis. 326 Fundnr. HN 89-617, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Pfeil spitze mit konkave r Basis. Spitze überarbeitet. 327 Fundnr. HN90-2073 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schi cht 10 Pfeilspitze mit konkaver Basis. Spi tze abgebrochen. 328 Fundnr. HN90-1 755, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Sc hi cht 10 Pfeil spit ze mit konkave r Basis. Abb. 125: Nussbaumersee-lnse l. Sil exmesser mit Schäftungsresten aus Birkenteer. M I : 2. 329 Fundnr. HN9 1-3 11 3, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schicht 10 Pfeil spit ze mit konkaver Basis. Birkenteerreste. 330 Fundnr. HN90-205 1, Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schn itt I, Sch icht I0 Pfeil spitze mit konkaver Basis. Birkenteerreste. 33 1 Fundnr. HN90-2072 , Grab ung 1989- 9 1 Feld I, Schnitt I. Schicht 10 Pfeil spitze mit konkaver Basis. Kortexrest; Birkentee rreste. 122 Neolilhische und bronzezeilliche Siedlungsresle am Nussba umersee 332 Fundnr. HN89- 607, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Pfeil spitze oder andere Geschossbewehrung? 35 1 Fundnr. HN90-2074, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schi cht I0 Krat zer, Abschl ag. y, kortexbedeckt. 333 Fundnr. HN90-1668 , G rabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Pfeil spitze mit gerader Bas is. 352 Fundnr. HN89-548 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Kratzer, A bschl ag. y, kortexbedeck I. 334 Fundnr. HN90- 1800, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Pfeil sp itze mit gerader Basis. Birkenteerreste. 353 Fundnr. HN89-1024. 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sch icht 10 Kratzer, Absc hl ag. y, kortexbedeckt . 335 Fundnr. HN 90 -2 125 , Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schn itt I, Sch icht 20 Pfeil spitze mit konvexer Basis. 354 Fundnr. HN90-3270, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Sch icht 10 Kratzer, Abschl ag. y, kortexbedeckt. 336 Fundnr. HN90-2124, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Pfeil spitze mit konkaver Basis. 355 Fundnr. HN89 -777. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht I0 Kratzer, Abschlag. VJ kortexbedeckt. 337 Fundnr. HN90 -1926.1 , Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 22 Pfeil spitze mit gerader Basis. Birkenteerreste. 356 Fundnr. HN89 -1103, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Kratzer, Abschl ag. y, kortexbedeckt. 338 Fundnr. H 90 -1 926.2 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 22 Pfei lspitze mit gerader Basis. 357 Fundnr. HN90-1887 , G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Kratzer, A bsc hlag. y, kortexbedeckt. 339 Fundnr. HN90 -1 584, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 Pfe il spitze mit gerader Basis. 358 Fundnr. HN89-376, Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Kratzer, Abschlag. y, kortexbedeckt. 340 Fundnr. HN90- 1582, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schn itt I, Schicht 24 Pfeil spitze mit gerader Basis. Birkenteerreste. 359 Fundnr. HN89-323 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Kratzer, Abschlag. Proximales Ende abgebroc hen ; y, kortexbedeckt. 34 1 Fundnr. HN90- 1583, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 24 Pfe il sp itze mit konkaver Basis. Spitze abgebrochen. 360 Fundnr. HN89- 162, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Kratzer, Absch lag. Kortex res I. 342 Fundnr. HN 90-1 369, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Pfeil spit ze mit gerader Basis. 36 1 Fundnr. HN89-645 .2, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Kratzer, Abschlag. 343 Fundnr. HN90 -1436, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Pfe il spitze mit gerader Basis. 362 Fundnr. HN89 -533, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Kratzer, Absch lag. Ko rtexrest. 344 Fundnr. HN90 -1483, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 26 Pfei lspi tze mit gerader Basis. Spitze überarbeitet. 363 Fundnr. H 89 -705 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Kratzer, Abschlag. y, kortexbedeckt. 345 Fundnr. HN90 -1449.2 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Pfeil spitze mit gerader Basis. 364 Fundnr. HN89 -302, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Doppelk.ratzer, Absch lag. y, kortexbedeck I. 346 Fundnr. HN89 -3229, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 / 26 Pfeil spitze mit gerader Basis. Birkenteerreste. 365 Fundnr. HN89-1035, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Doppelkratzer, Abschl ag . Kortexrest. 347 Fundnr. HN 90 -1449.1 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sch nitt I, Schicht 26 Pfeil sp itze mit konkaver Basis. 366 Fundnr. HN89-235 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Rundk.ratzer, Abschlag. VJ kortexbedeckt. 348 Fundnr. HN89 -827, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 26 Pfeil sp itze mit konkaver Bas is. 367 Fundnr. HN89 -1102, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Kratzer, Klinge. 349 Fundnr. HN89-840, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 30 Pfeil sp itze mit gerader Basis. 368 Fundnr. HN89-7 14.1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Kratzer, Klinge. y, kortexbedeckt. 350 Fundnr. HN90-1651.1 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 10 Kratzer, Abschlag. Yl kortexbedeck I. 369 Fundnr. H 89 -785 .1 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Kratzer, Klinge . Yl ko rtexbedeckt. 123 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 370 Fundnr. H 89 -1087, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Kratzer, Klinge. 389 Fundnr. HN90 -1 371. 1, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Kratzer, Abschl ag. Voll ständig kortex bedeck I. 37 1 Fundnr. HN9 I-3073. 1, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Sc hi cht 10 Kratzer, Klinge. 390 Fundnr. HN90-1 323 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Abschlag. Kortex rest. 372 Fundnr. HN90- 1301 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Kratzer, Klinge. l6 kortex bedeckt. 39 1 Fund nr. HN90-3266, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Absc hl ag. Y.3 kortexbedeckI. 373 Fundnr. HN89 -93, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht I0 Kratzer, Klinge . 392 Fundnr. HN 89 -3227, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10/ 26 Kratzer, Abschlag. Y\ kortex bedeck I. 374 Fundnr. HN90- 327 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Kratzer, Absc hl ag. l6 kortex bedec kI. 393 Fundnr. HN90-3269, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Absc hl ag. y, ko rtex bedeckt. 375 Fundnr. HN90- 1709, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 20 Kratzer, Abschl ag. j/3 kortex bedeck I. 394 Fundnr. HN90 -11 84. Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Kratzer, Abschl ag. Y\ kortexbedeck I. 376 Fundnr. H 90-1 732, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnin I, Schi cht 20 Kratzer, Absc hl ag. Bulbus ausgebroc hen ; y, kortex bedeckI. 395 Fundnr. HN90-137 1. 2, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Klinge. Y\ kortex bedeckt. 377 Fundnr. HN90-1 738, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Kratzer, Abschlag. Y.3 kortexbedeckt. 396 Fundnr. HN 90-201 7, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Retuschi erter Abschl ag, Messer. Brandein wirkung. 378 Fundnr. HN90-1 9 19, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 22 Kratzer, Abschlag. 397 Fundnr. HN89- 1108, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Retu schi erter Abschlag, Messer. 379 Fundnr. HN90 -3 222, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 / 22 Kratzer, Absc hl ag. Kortexrest. 398 Fundnr. HN90- 1872, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Retusc hi erter Abschl ag, Messer. Y3 kortexbedeckt. 380 Fundnr. HN90-1 693, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 20 Kratzer, Klinge . Y, kortexbedeckt. 399 Fundnr. HN89-45 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Retuschierter Abschl ag, Messer. 38 1 Fundnr. HN90 -1 957 , G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schni tt I, Schicht 24 Kratzer, Abschl ag. 400 Fundnr. HN90-2036, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Schi cht 26 Retusc hi erter Abschl ag, Messer. 382 Fundnr. HN90-1 932, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 Kratzer, Klin ge. j/3 kortex bedec kt. 40 1 Fundnr. HN90-2276, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Retuschi erter Abschl ag, Messer. Medi al erhalten ; Y\ kortexbedeckt. 383 Fundnr. HN90-1 58 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Abschl ag. l6 kortex bedeckt. 402 Fundnr. HN 89-352. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Retu schi erter Abschlag, Messer. Y.1 kortex bedeckI. 384 Fundnr. HN90-1 33 5, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Kratzer, Abschl ag. 403 Fundnr. HN 89-665. 1, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht I0 Retu sc hi erter Abschlag, Messer. Sichelglanz. 385 Fundnr. HN90-1 278, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Absc hl ag. y, kortexbedec kI. 404 Fundnr. HN 89-3 12, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht 10 Retuschi erter Abschl ag, Messer. y, kortex bedeckt. 386 Fundnr. HN90-1 357, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Kratzer, Abschl ag. 405 Fund nr. HN89 -304. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Retuschierter Abschlag, Messer. 387 Fundnr. HN90-1 5 18, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Sc hi cht 26 Kratze r, Abschlag. 406 Fundn r. HN 9 1-3041 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Sc hi cht 10 Retusc hi erter Absc hl ag, Messe r. Y\ kortexbedeckt. 388 Fundnr. HN90-3267 , Grabu ng 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Kratzer, Abschlag. Proxima les Ende abgebroc hen. 407 Fundnr. HN 89 -297. 1, G rabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Retuschi erter Abschl ag, Messer. Y, kortex bedeckt. 124 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 408 Fundnr. HN89 -322, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Retusc hi erter Abschlag, Messer. Yl kortex bedeckt. 427 Fundnr. HN90-1 683, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schni tt I, Schi cht 20 Retuschierter Absc hl ag, Messer. 409 Fundnr. HN89 -798, Grabung 1989- 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Retuschi erter Abschlag, Messe r. 428 Fundnr. HN90-1694 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 Retuschi erter Absc hl ag, Messer. ,.-, kortcx bedeckt. 410 Fundnr. HN89 -l 101 , Grabung 1989- 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht I0 Retuschierte Klinge, Messer. 429 Fundnr. HN90-21 69 , Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 Retuschi erter Abschlag, Messer. Kortex rest. 411 Fundnr. HN9 1-2847, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Retu schierte Klinge, Messer. 430 Fundnr. H 90 -3265, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Schi cht 26 Retuschi erter Abschlag, Messer. Y2 kortex bedeck I. 412 Fundnr. HN89- 706, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Retusc hi erte Klinge, Messer. 43 1 Fundnr. HN90-13 70, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schi cht 26 Retuschi erte Klinge, Messer. 413 Fundnr. HN 89 -268 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Retuschi erte Klinge, Messer. Yl kortexbedec kt. 432 Fundnr. HN89-3228, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hicht 10/26 Retu schierter Abschl ag, Messer. Y2 kortex bedeck I. 414 Fundnr. H 89-5 26, Grabung 1989- 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Retuschierte Klinge, Messer. Yl kortex bedeckt. 433 Fundnr. HN90-1 8 11 , Grabung 1989- 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 Bohrer, Abschl ag. 415 Fundnr. HN91-2 744, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Retuschierte Klinge, Messe r. Sichelglanz. 4 16 Fundnr. HN 89 -549, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Retuschierte Klinge, Messer. Kortex rest. 41 7 Fundnr. HN 90-1 889, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Retuschierte Klinge, Messer. y, kortexbedeckt. 41 8 Fundnr. HN 90-201 6, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Retuschierte Klinge, Messer. 419 Fundnr. HN 89 -537, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Retuschierte Klin ge, Messer. Kortex rest. 420 Fundnr. HN91-253 1, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schnitt 2, Kulturschicht Retuschi erte Klinge, Messer. i\ kortex bedeckt 421 Fundnr. HN 89 -755 .1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Retuschi erte Klinge, Messer. Kortex rest. 422 Fundnr. HN91-2 569, Grabung 1989 - 91 Fe ld 3, Schnitt 2, Kulturschi cht Retuschi erte Klinge, Messer. Kortexrest. 423 Fundnr. HN90-2083 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Retuschierte Klinge, Messer. Medial erhalten; Sichelglanz. 424 Fundnr. HN 90-201 8, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Klinge mit Gebrauchsretuschen. Medial erhalten . 425 Fundnr. HN89 -303 , Grabung 1989- 9 1 Feld I, Schicht 10 Klinge mit Gebrauchsretuschen. Medi al erhalten; y, kortex bedeckt. 42 6 Fundnr. HN90- 1653, Grabung 1989- 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Klinge mit Gebrauchsretuschen. Medial erhalten , Yl kortex bedeckt. 125 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee -A-A OMFaセ@ セ@ 314 <::::::::> u 319 <:::::> 324 <:> <::::> c::> <=> 320 C> 325 c::> 331 330 lilU -l j ifil ö Ma セ@ 315 <::::::> 316 <==> 321 C=> 326 セ@ 332 317 C> 322 <=> 318 .c:::==> <::7 329 6328 327 <::::> 333 323 セST@ A-A O -6 /iUMエゥセ」@ _4&_0-A-A セ@ - Tセ@ ! a セ@ A-_AU M a⦅ セ@ Mセl| セ@ -l-AV セM <==::::> 335 0 340 c::::> 345 336 Mセ L::> 337 341 c:::::> 342 346 <::;? 347 サIセ =- セ@ P@ セ@ <=::::> Maセ@ セ@ c:::> 338 セ@ 343 <e::> Abb. 126: Nussbaurnersee. PfYner Kultur (Oberflächenfunde und strati fiziertes Materi al). Si lexartefakte. M I : 2. Pfei lspitzen 348 C;:> 339 セST@ c:::::, 349 126 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee c=\ 354 L> 351 G 355 セSU R@ Q 356 353 Q 357 361 u セ@ 362 セ SV@ 364 366 370 セ@ M セ セ@ 365 369 G371 372 6 Abb. 127: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberflächenfunde und stratifi ziertes Material). Si lexartefakte. M I : 2. Kratzer 373 127 Neolilhische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee ·- c::::, 374 セ@ . . u セSWX@ Q·'; 377 375 Mセ セSX ᆴ@ 0 Pᄋ Q セ@ ᄋ セ ᄋ セ ᄋセ@ 379 d@ ·.·.-<· . . ', ... ö セSXQ@ 380 G G ·O u R@ 383 fLlCJG .·:..: Mセ ᄋ@ l\ C':-J セSXV@ セSXU@ · •·· ' セ@ セ@ Abb. 128: Kratzer 392 6 393 c::=J394 ussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberfl ächenfunde und stratifi ziertes Materi al). Silexartefakte. M I : 2. 387 . 391 128 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 396 セ@ I 398 397 I I セ@ I Mセ 400 399 セ@ セTPQ@ セ@ 402 セTP@ 403 405 セTPW@ 408 410 4 11 <::::> 412 406 セ@ 0413 Abb. 129: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberfl äc hen Funde und stratifiziertes Material). Si lexarte fakte. M I: 2. Messer セ 409 TQ@ 129 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee セ@ 415 416 419 420 セ@ M`ヲd t t I c:::::=:::::. 4 23 I I 1 セ@ I t L:J 421 I Mdセ@ <C:> 424 セTSP@ G 422 セ@ I セ@ I I I 042s セTRX@ セTRW@ Q X@ セT II I I I L::> 417 I I -1- tJ セ@ c:=J426 429 c?432 431 セ@ Abb. 130: Nussbaumersee. Pfyner Ku ltur ( Oberflächenfunde und stratifi ziertes Materia l). Si lexartefakte . M I : 2. Messer und Klingen, Bohrer (433) I II " 130 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 5.4.5. Knochenartefakte Katalog der pfynerzeitlichen Knochenartefakte Unter den Knochengeräten (Abb. 131) sind wie üblich die Meissel , in erster Linie als Klingen für leichte Bei le gebraucht, am zah lreichsten vertreten (Nrn . 443 - 479). Sie werden gefolgt von den Spitzen (Nrn. 481 - 508), deren Funktion nicht so eindeutig ist. Neben einer Verwendung als Ahlen ist an Geschossbewehrungen, Dolche und Netzknüpfer zu denken . Die zugespitzten und gespaltenen Rippen , die meist vom Hirsch stammen, werden als Heche lspitzen angesprochen und dürften be i der Flachsverarbeitung verwendet worden sein (Nrn. 508 - 516). Aus dem Nussbaumersee liegen nur einzelne Zinken vor, also keine vollständigen Hecheln. Verhältnismässig zahlreich sind Tüllenhacken aus Röhrenknochen (Nrn . 434 - 438). Unter den drei vorhandenen Angeln (Nrn. 519- 521 ), darunter ein Halbfabrikat, befindet sich auch eine Doppel spitze oder QuerangeL Dieser Angeltyp ist in neo lithischen Fundbeständen aus dem Bodensee relativ häufig anzutreffen. Im Gegenteil zum gekrümmten Haken war er sehr ei nfach herzustellen und brachte den Vortei l mit sich, dass er sich auf dem Seegrund weniger verfing (Amacher 1996, 63). Noch im letzten Jahrhundert soll en Querangeln am Bodensee übrigens auch für die Entenjagd gebraucht worden sein (Tröltsch 1902, 43 f). 434 Fundnr. HN89-407, Grabun g 1989- 9 1 Feld I, Schicht 10 Tüll enhac ke, Beil. Vo ll ständi g ; geschliffen, mit Schnittspuren. Kategorie Gesamt n Hacke Meissel 8 125 Spatel 5 Zahnmeisse l I Meissel, Halbfabr. Zweifac hspitze I Spitze Rippenspitze I 60 43 Zahnanhänger I Anhänger, Halbfabr. 2 Angel I Angelhaken I Angelhaken, Halbfabr. Werkstück Total I 37 287 10 KS 20 22 24 % n n n n n 2,8 8 0 0 0 0 43,6 78 6 10 2 7 1,7 5 0 0 0 0 0,3 I 0 0 0 0 0,3 I 0 0 0 0 0,3 I 0 0 0 0 4 6 0 4 20,9 30 15,0 24 I 2 0 4 0,3 I 0 0 0 0 0,7 0 0 0 0 0 0,3 I 0 0 0 0 0,3 0 0 0 0 0 0,3 I 0 0 0 0 12,9 26 I 0 0 2 100,0 177 12 18 2 17 26 30 436 Fundnr. HN89-426, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Tüll enhacke, Beil. Voll ständi g; gesch liffen, Schneide nachgeschliffen. 437 Fundnr. HN 89-4 16, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Tüll enhac ke, Beil. Voll ständi g; gesc hliffen, mit Schnittspuren, Schneide nachgeschliffen. 438 Fundnr. HN89- 343 , Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schi cht 10 Tüll enhacke, Be il. Voll ständi g; gesc hliffen, mit Schnittspuren, Schneide nachgeschl iffen. 439 Fundnr. HN89 -551 , Grabun g 1989- 91 Feld I, Schi cht 10 Spatel. Voll ständi g; leicht abgewittert. 440 Fundnr. H 89 -365, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hicht I0 Spatel. Voll ständi g; poliert. 441 Fundnr. HN89-5 52, Grabung 1989-91 Feld I, Schicht 10 Spatel. Voll ständi g ; leicht abgewittert. ? n n n 0 0 0 20 I I 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 13 2 I 12 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 I 0 0 0 0 0 8 0 56 3 0 2 Abb. 131 : Nussbaumersee-lnsel. Di e pfy nerzeitlichen Knochenartefakte. 435 Fundnr. HN89-88 5, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Tüll enhacke. Vollständi g ; Schneide beschädi gt, Schnittspuren. 442 Fundnr. HN89-5 18, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Spatel. Vo ll ständi g ; leicht abgewittert . 443 Fundnr. HN 90-2 394 , G rabung 1989- 91 Fe ld 3, Schi cht 10 Meisse l. Vollständig; nicht überschliffen. 444 Fundnr. HN89-65 0, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schicht 10 Me isse l. Voll ständig ; abgewittert. 445 Fundnr. H 90-1519, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Meissel. Nacken le icht schräg ausgebrochen ; po liert, Schneide nachgesch Iiffen. 446 Fundnr. HN90-1691 , Grabun g 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 Meisse l. Nacken leicht ausgebrochen ; geschliffen, mit Schnittspuren. 447 Fundnr. HN90-1 863 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Lese fund Meisse l. Vol lständig; poliert, mit Schnittspuren. 448 Fundnr. HN 89- 1086, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Meisse l. Vollständig; geschliffe n, mit Schnittspuren. 449 Fundnr. HN89 -1107, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Meissel. Voll ständig ; geschliffen, mit Schnittspuren, Schne ide nac hgeschliffen. 450 Fundnr. HN90-11 76, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Meisse l. Nacken lei cht ausgebrochen ; geschliffen, mit Schnittspuren, Schneide nachgeschliffen. 131 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbawnersee 45 1 Fundnr. HN89 -260, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht I0 Meisse l. Voll ständi g; geschliffen, mit Schnittspuren. 470 Fundnr. HN90-2 19 1, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 10/ 20 / 22 / 24 Meisse l. Voll ständig; geschliffen, Schneide nachgeschliffen. 452 Fundnr. HN90 -1 20 1, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Sc hi cht 10 Mei ssel. Voll ständi g; le icht abgewittert. 47 1 Fundn r. HN90-2223 , Grabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Sc hi cht 26 Me issel. Voll ständi g; geschliffen, mit Schnitt spuren. 453 Fundn r. HN89-543, Grabun g 1989 -9 1 Feld I, Schi cht 10 Me isse l. Nacken längs ausgebrochen ; geschli ffe n, mit Schnittspuren. 472 Fundnr. HN90 -1 92 2, G rabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 22 Meisse l. Vo ll ständi g; gesc hliffen, mit Schnittspuren. 454 Fundnr. HN89-660, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht I0 Meisse l. Nacken leicht ausgebrochen ; geschli ffe n, mit Schnittspu re n. 473 Fundnr. H 89-649, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Meisse l. Vo ll ständig ; poli ert, mit Schninspu ren, Schne ide nachgesc hli ffe n. 455 Fundnr. HN89-350, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Meisse l. Voll ständi g; geschliffen, mit Schni ttspuren. 456 Fundnr. HN89-328, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Meissel. Vo ll ständi g; geschliffen, mi t Schnittspuren. 457 Fundnr. HN89 -330, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hicht 10 Meisse l. Vo llständi g ; le icht abgewittert. 474 Fundnr. HN89-382, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Me isse l. Nacken längs ausgebroc hen ; gesc hliffen, mit Schnitt spuren. 475 Fundnr. HN89-383, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Meisse l. Nacken längs ausgebroc hen ; geschliffen. 4 76 Fundnr. HN89-41 3. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I. Sc hicht 10 Meissel. Schne ide ausgebrochen ; geschli ffe n. 458 Fundnr. HN89 -380, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht I0 Me isse l. Nacken quer und längs ausgebrochen ; gesc hliffen, mit Schnitt spuren. 477 Fundnr. HN89 -362, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Meissel. Voll ständi g; geschliffen, mit Sc hnittspuren. 459 Fundnr. HN89 -298 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Me isse l. Vollständi g ; geschli ffe n, mit Schnittspuren. 478 Fundnr. HN89-329, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schi cht I0 Me issel. Vo ll ständi g; poliert . 460 Fundnr. HN89 -9 14, Grabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Bo hrung 29 Meisse l. Schneide le icht au sgebrochen ; gesc hli ffen, mit Sc hn ittspuren. 479 Fundnr. HN89 -757. 2, G rabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Meissel. Nac ken längs le icht ausgebrochen ; ni cht gesc hli ffe n, Schneide nachgeschliffen. 46 1 Fundnr. HN90-1 706, Grabu ng 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Meisse l. Voll ständi g; geschliffen, mit Sc hnittspuren. 462 Fundnr. H 89 -789, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Mei sse l. Voll ständi g; geschliffen, mit Schnittspuren, Sc hneide nachgeschli ffe n. 463 Fundnr. HN89 -757.1 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Me isse l. Voll ständ ig; geschl iffen, mit Sc hnittspuren. 464 Fundnr. HN 89-1066, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Meisse l. Voll ständig; geschliffen, mit Schnittspuren. 480 Fundnr. HN90 -1 535, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 10 Zweifac hspitze (Hechel?). Voll ständi g ; poli ert, mit Sc hnittspuren. 48 1 Fundnr. HN89 -576, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht I0 Spitze. Voll ständi g ; leicht abgew ittert . 482 Fundnr. HN 9 1-2672 , Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schnitt 2, Kultu rschicht Sp itze. Voll ständig ; pol iert. 483 Fundnr. HN89-366, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht I0 Spitze . Vo ll ständig; gesc hli ffe n, mit Schnittspuren. 465 Fundnr. HN90-1 324, G rabung 1989- 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht I0 Me issel. Nacken ausgebrochen ; geschli ffe n, mit Schnittspuren, Schneide nachgeschliffen. 484 Fundnr. HN89-424 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Spitze. Spitze abgebrochen ; leicht abgewittert . 466 Fundnr. HN89- 563, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht 10 Meisse l. Nacken längs ausgebroc hen; geschli ffe n, mit Schni ttspuren. 485 Fundnr. HN89-2 15, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Spitze. Spitze abgebrochen ; geschliffen, mit Schnittspuren. 467 Fundnr. HN9 1-2905 , G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schnitt 2, Kulturschi cht Meisse l. Nacken gebroch en ; ni cht geschliffen. 486 Fundn r. HN90 -1 607, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hnitt I, Schi cht 26 Spit ze. Voll ständig ; gesc hli ffe n, mit Schnittspuren. 468 Fundnr. HN90-1 973 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 24 Mei sse l. Voll ständi g ; poliert. 487 Fundnr. HN90- 16 19, G rabun g 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Sc hi cht 20 Spitze . Vo ll ständig; geschliffen. 469 Fundnr. HN90-2097. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 10 Meisse l. Nacken leicht ausgebrochen ; po li ert , mit Schni ttspuren. 488 Fundnr. HN90- 1320, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Spitze. Vollständi g; po li ert, mit Schnittspuren. 132 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 489 Fundnr. HN90- 1588, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sch icht 20 Spitze. Voll ständig; poliert. 508 Fundnr. HN89-656.1 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Spitze . Vollständig ; leicht abgewittert. 490 Fundnr. HN 89-405 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Spitze. Voll ständig ; leic ht abgew ittert. 509 Fundnr. HN90 -2165 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 24 Rippenspitze (Hechel). Spitze abgebrochen; gesc hliffen, mit Sc hnittspuren. 49 1 Fundnr. HN90-2227, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sch nitt I, Schicht 24 Spitze. Voll ständig; poliert, mit Schnittspuren . 492 Fundnr. HN90- 1268 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schni tt I, Schicht 26 Spi tze. Voll ständig ; poli ert. 493 Fundnr. HN90 -1 35 1.1 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Spitze. Voll ständig ; poliert. 494 Fundnr. HN90-1501, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Sp itze . Voll ständig; gesch li ffen. 495 Fundnr. H 9 1-2679, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Spitze. Voll ständig; gesch li ffen, mit Schn ittspuren . 496 Fundnr. HN9 1-2460, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schnitt 2, Kulturschi cht Spitze. Voll ständig ; gesch li ffen , mit Schnittspuren. 497 Fundnr. HN91-2603 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Sc hnitt 2, Kulturschicht Spitze. Vo ll ständig ; geschliffen , mit Schnittspuren. 498 Fundnr. H 89-23 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Spitze. Vollständig; geschliffen , mit Schnittspure n. 499 Fundnr. HN90-1423 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Spitze. Vollständig ; poli ert. 500 Fundnr. HN 89 -656.2, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Spitze. Vollständig; poli ert , mit Schnittsp uren. 50 1 Fundnr. HN 89-842 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 30 Spitze. Vollständig; poliert , mit Schnittspuren. 502 Fundnr. HN90-2229 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schn itt I, Schicht 24 Spitze. Vo ll ständig; poli ert, mit Schn ittspuren. 503 Fundnr. H 9 1-3262, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Kulturschi cht Spitze. Vollständig ; poliert. 504 Fundnr. HN90-2222, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schni tt I, Schicht 26 Spitze. Vollständig ; poliert , mit Schnittspuren. 505 Fundnr. HN89-282 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Spitze. Schaftende abgebrochen ; geschliffen. 506 Fundnr. HN90-1 793, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Spitze. Schaftende abgebrochen; leicht abgewittert. 507 Fundnr. HN90 -1 352. 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Spitze. Voll ständig ?; poli ert. 510 Fundnr. HN90-21 66, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 Rippensp itze (Hechel). Ende gebrochen ; geschliffen, mit Schnittspuren. 5 11 Fundnr. HN90- 1224, Grab ung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Rip penspitze (Hec hel ). Vollständig ; geschliffen , mit Schnittspuren. 5 12 Fundnr. HN90-1 78 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Rippenspit ze ( Hec hel). Voll ständig ; gesc hli ffen , mit Schnittspuren. 513 Fundnr. HN89-633 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Rippenspitze (Hec hel). Ende gebrochen ; gesc hliffen. 514 Fundnr. HN89-315 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht 10 Rippenspitze (Hechel). Ende gebroc hen; gesc hliffen, mit Schnittspuren. 5 15 Fundnr. H 90- 1794, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 20 Rippenspitze (Hechel). Ende gebrochen ; geschliffen, mit Schnittspuren. 5 16 Fundnr. HN90-1261 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schic ht 10 Rippensp itze (Heche l). Ende gebrochen ; geschliffen, mit Schnittspuren. 517 Fundnr. HN89-455, Grabung 1989 - 91 Feld I, Sc hicht I0 Zahna nhänger mit Loch. Voll ständig ; poli ert. 5 18 Fundnr. HN89 -8 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Zahnme isse l. Sch ne ide ausgebrochen; gesch li ffen. 5 19 Fundnr. HN90 -1 36 1, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Ange lhaken. Voll ständi g; geschliffen, m it Schninspuren. 520 Fundnr. HN89-632 , Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schicht 10 Angel (Doppelspitze). Vollständig; geschliffen. 52 1 Fundnr. HN89-773, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Ange lhaken aus Zahn, Halb fab rikat, Bohrloch mit angesetztem Schnitt. 522 Fundnr. HN90-1 384, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Sch icht 26 Werk stück aus Eberzahn, Anhänger? Ende gebrochen ; gesch li ffen , mit Sch nittspuren. 523 Fundnr. HN90 -13 62 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 26 Anhänger, Halbfabrikat mit angesetzter Bo hrung. Spitze gebrochen ; gesc hliffen, mit Schnittspuren. 133 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee . セ@ セ . I- . TSU セ@ <:§j 436 (Q) 438 43 7 セ@ 0 0 ᄋZ i•.セM ' ., ,. :1 )4 • ' _J .., |Lᄋ ᄋ セ@ I'; ,; ,. •: ' :r I.,· \ .':o, ..... ....,,., ' セ@ .: I I I セᄋイ@ ll ' ':! ·I 'i . 'I )·, I: . _[ T: .. ' I , .' •'·I , -1 r ' ' . !,,' I, ! w.f;l . 'I 441 440 439 C/V -c'; r )I セ@ ) セ@ 1:;,. セ@ r セBQ@ ·.. セ@ : I_) I :1 T '· I C:::J r I \'I I iGセ@ . . > . I . セ@ I ,\\ エ セL@ '\[' ' セ@ ' i I イ セᄋ@ セ@ ·I> \ i 1(; .'/ '1 ., J セ---.1 ᄋ |@ ., ,.' -' l I • I L Z@ > ... ' ...... -'-. Lセ@ I' I o! Nセᄋ ,. I 443 セ@ セNZ ᄋ セ@ - #I "'. ; iI r-, . NセM ,. l. セ@ H@ - I r Mセ@ .J :' . .1 . [' I I ,t,J セ@ c=144 c:=:0 445 Abb. 132: Nussbaumersee. Pfyner Kultur ( Oberflächenfunde und stratifi ziertes Materi al). Kn ochenarte fakte. M I : 3. Hac ken (434 - 438), Spatel (439 - 442) , Meissel (443 - 446) 446 134 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 447 448 449 c::=> 45 1 450 I \f - ··'.. ' 1 ' セ@ if., 452 セ@ I MZN[セスL I N G@ I > - サGセ@ I, l . セ@ ) ,.,. -i i r '1\ Tt7'- ll,.· 454 ; 1 I 453 セ@ I i \II ' セ@ I ·' I Gᄋ セ N@ I ·'I •' ' 455 c:0 456 459 460 461 464 465 セ@ セ@ セ@ I r· - 'I 457 D 458 463 セ@ - 467 D 468 セ@ ' C) セ@ 466 ` ..Z . セ@ l' セ@ M L セ@ -, 469 470 Abb. 133 : Nussbaumersee. Pfy ner Ku ltur (Oberfl ächenfunde und stratifi ziertes Materi al). Knochenarte fakte. M I : 3. Meissel 471 セ T WR@ セ@ 135 Neolilhische und bronzezeilliche Siedlungsreste am Nussbaumersee oュセ@ oZ セ@ セ@ ᄋ セ ᄋ セ セ@ ᄋセ セ@ 475 474 . 476 セ@ 477 479 478 c:::::J .:;- ·, \ .,!'• _1 ' - o l c:J ᄋ セ ᄋ セ@ I -f - ,. 0 CJ - 0 ,,I ((=))480 0 485 484 ,, 483 482 Q 481 D 0 . .i 'I ' ' Q 487 486 488 A 489 CJ 492 491 Q 493 CJ ,- Q _I \: 497 494 G0498 - v:==' 499 500 0 - 0 F, - ) 0 0 502 503 <J 504 Q 505 506 508 " 507 c:? 0 Abb. 134: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberflächen Funde und stratifi ziertes Materi al). Knoc henartefakte. M I : 3. Meisse l (4 73 - 4 79), Spitzen (480 - 508) 501 136 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee ',, /!, , \ Oセ@ 51 1 = = = 512 CJ セ@ 0 I' ' 513 515 514 ャ セ@ A セ@ セ セ@ Qo D 517 518 519 = j) 520 = 52 1 D 522 Abb. 135 : Nussbaumersee . Pfyner Kultur (Oberflächen Funde und stratifiziertes Material ). Kn oc henartefakte. M I : 3. Rippenspitzen, Hechel (509 - 516), Angeln (519 - 521) 523 137 Neo lilhische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Katalog der pfynerzeitlichen Geweihartefakte 5.4.6. Geweihartefakte Gemessen am Gesamtinventar ist der Anteil von 47 Geweihgeräten sehr bescheiden (Abb. 13 6) . Den Hauptanteil nehmen dabei die Fassungen ein . Unter den Beilfass ungen sind die typisc hen Pfyner Tü ll enfassungen (Nm . 535 - 544) am za hlreichsten vertreten. Überraschend hoch für ein Pfyner Inventar li egt aber der Antei l der Zwischenfutter, mehrheitli ch mit leichtem Absatz (N m . 545- 551 ). Bedauerlicherweise stammt kein einziges aus stratifi ziertem Zusammenhang. In Steckborn-Schanz tritt dieser Typ in einem Fall in den jüngsten Schichten auf(Win iger u. Hase nfratz 1985, 102). Neben mehreren quer- und parallelgeschäfteten Hacken (Nm. 524- 528), einem Hammer ( r. 529), liegen vier Spangeräte vor, di e als Retusche ure für die Silexbearbeitung gedeutet werden (Nrn. 530- 533). Nach den vorhandenen Werk- und Abfall stücken zu schliessen, wurde für die Zerlegung des Rohmateria ls häufig die Schnurtechnik angewandt, d.h. di e Stangen und Sprossen wurden mittels ei ner Schnur oder Sehne rundum eingeschn itten und ansebli essend ge broc hen. Kategorie Gesamt n 10 20 22 24 26 28 30 1 n n n 0 % n n n n n Schaftl oc hhacke 3 2,0 3 0 0 0 0 0 0 Tüllenhacke I 0,7 0 0 0 0 I 0 0 0 (Hacke, Ha lb fabr.) 0,7 I 0 0 0 0 0 0 0 Hammer I I 0,7 I 0 0 0 0 0 0 0 Spangerät 4 2,6 3 0 0 0 0 I 0 0 Anhänger I 0,7 I 0 0 0 0 0 0 0 19 12,4 15 I I I I 0 0 0 Tüll enfassun g Sprossenfa ssung Zw isc henfutter Handfassung Werkstück Stangen- und 2 1,3 I I 0 0 0 0 0 0 10 6,5 10 0 0 0 0 0 0 0 I 0 0 0 7 I I 7 5 3,3 3 0 0 101 66 ,0 77 5 2 I I 5 3,3 2 I 0 0 2 0 0 0 153 100,0 11 7 8 3 3 12 2 I 7 Sprossenstück Tota l Abb. 136: Nussbaumersee-ln se l. Di e pfynerze itli chen Gewe iharte fakte. 524 Fundnr. HN89-631 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Hacke mit Schaft loch aus Elch schaufeL Sprosse nenden teil s gebrochen. 525 Fundnr. HN89-499, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Hacke mit Sc haftloch, Para llelsc häftung. Vo ll ständi g; Stangenstück, ni cht überarbeitet. 526 Fundnr. HN89-278, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Sch icht 10 Hacke mit Scha ftloch , Parall elschäftung. Voll ständi g; Stangen-Sprossenübergang. 52 7 Fundnr. HN90- 1465 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Tüllenhacke. Längs gebroc hen ; Stangenstück, poliert. 528 Fundnr. HN90 -2290, G rabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Schi cht 10 Hacke, Para ll elschäftun g. Halbfabrikat. nicht voll endete Lochung; Stangenstück. 529 Fundnr. HN89-326, Grab ung 1989 - 91 Fe ld I, Schicht I0 Hammer mit Schaftl och. Voll ständ ig ; Stangenstück mit Rose. 530 Fundnr. H 90 -1 858, Grab ung 1989 - 9 1 Feld I, Schni tt I, Schicht 26 / 28 Spangerät (Retuscheur). Vo ll ständi g; Stangenspan , nicht überarbe itet. 53 1 Fundnr. HN89-289, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Sch icht 10 Spangerät (Retuscheur). Griffende gebrochen ; Stangenspan, nicht überarbeitet, Gebrauch sspuren. 532 Fundnr. HN89-679, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Spangerät ( Retuscheur). Griffe nde gebrochen ; Stangenspan , ni cht überarbeit et. 533 Fundnr. H 89-658, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht 10 Spangerät (Retuscheur). Voll ständi g; Sta ngenspan , abgewi ttert , Gebrauchsspuren . 534 Fundnr. HN89 -111 7, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 Anhänger, kege lförrnig mit Bohrloch. Voll stä ndi g ; Sprossenende, poliert. 535 Fundnr. H 90 -1 359, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schni tt I, Schicht 26 Tli ll en fassung. Voll ständi g (Span ausgebroc hen) ; Stangenstli ck, Basisende zugesc hliffen. 536 Fundnr. HN89-728 , Grab ung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hi cht 10 Tüll enfassung. Vo llständi g, abgewittert ; Stangenstück , Basisende zugesch Iiffe n. 537 Fundnr. HN89-373 , Grabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Sc hi cht 10 Tü ll enfassung? Vollständi g ; Stangenstück, Basisende nicht überarbeitet. 538 Fundnr. H 89-9 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Tü llenfassung. acken ausgebrochen ; Stangenstück, Basisende zugeschl iffen. 539 Fundnr. HN 89-7 15, Grabu ng 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Tüll enfutter. Basis ausgebrochen ; Stan gen ode r Sprossenstlick , Basisende zugesc hliffen. 138 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbawnersee 540 Fundnr. HN89 -244, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Tüll enfassung. Vollständig, abgewittert ; Stangen- oder Sprossenstück, Basisende zugeschliffen, Klingentüll e krei sförmig. 556 Fundnr. HN89 -232 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 1, Schi cht 10 Handfassung oder Halb fabrikat ei ner Tüllenfassung. Stangenstück , unbearbeitet, Basisende zugesch li ffen , Klingentülle ova lförmig. 54 1 Fundnr. HN90 -1585 , Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 Tüll enfass ung. Längsfragment ; Stangen- oder Sprossenstück, Basisende zugeschliffen. 557 Fundnr. HN 89 -1 9, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schicht 10 Stan gen- oder Sprossenstück mi t Längsdurchbohrung. Vo ll ständi g, Spongiosa voll ständi g ent fe rnt oder abgewi ttert ; beide Enden gesch liffen. 542 Fundnr. HN89 -158, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Tüllenfass ung. Span ausgebrochen , abgew ittert ; Sprossenstück, Bas isende nicht zugeschliffen , Klingentülle ovalförmig. 543 Fundnr. HN9 J-2673 , Grabung 1989- 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Schicht 10 / Kulturschicht Tüllenfass ung. Vollständig ; Sprossenstück, vo ll ständig überarbeitet, Basisende zugeschliffen, Klingentüll e kreisrund . 544 Fundnr. HN90-11 77, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Tüll enfassung. Vollständi g; Sprossenstück, Basisende ni cht zugeschliffen. 545 Fundnr. HN90- 1894, Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schnitt I, Sch icht 20 Sprossenfassung. Nacken beschädigt; Sprossenstück, schwacher Absatz, Basisende zugesc hliffen. 546 Fundnr. HN90- 1643 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht I0 Sprossenfassung. Voll ständi g (Span ausgebrochen) ; Sprossenstück, Basisende überschli ffen. 547 Fundnr. HN89-1106, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Zwi schenfutter mit Absatz. Voll ständig; Stangenstück, geschliffen. 548 Fundnr. HN90-2324, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Sch icht 10 Zwischenfutter mit Absatz. Voll ständi g; Spongiosa stark abgewittert ; Stangenstück, Basisende geheilt . 549 Fundnr. H 90 -2323, Grabung 1989 - 91 Feld 2, Schicht 10 Zwischenfutter mit Absatz. Nacken ausgebrochen; Stangenstück, Basisende geheilt. 550 Fundnr. HN90-23 18, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Zwi schenfutter mit Absatz. Voll ständig, Spongiosa abgewittert ; Stangenstück , Basisende gehe ilt und überschliffen? 558 Fundnr. HN90-1269, Grabung 1989- 91 Fe ld I, Schnitt 1, Schicht 26 Sprossenstück mit Längsd urchbohrun g. Vol lständ ig; be ide Enden geschliffen, Durchbohrung kre isrund. 559 Fundnr. H 90 -12 25, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Sprossenstück mit Längsd urchbohrung. Vollständig; beide Enden gesc hliffen, Durchbohrung krei srund . 560 Fundnr. HN89-985 , Grabung 1989 - 9 1 Feld ?, Schicht 10 Sprossenstück mit Längsdurchbohrung. Voll ständi g; beide Enden geschliffen, Durchbohrung kreisrund. 56 1 Fundnr. HN90 -1 805, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnitt 1, Schicht 20 Sprossenstück mi t Längsdurchbohrung . Voll ständi g; beide Enden geschli ffe n, eines konvex , Durchbohrung kreisrund . 562 Fundnr. HN 89-937 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht I0 Werk stück mit Spanausschnitt. Stangenstück mit Rose, stark abgewittert . 563 Fundnr. HN89- 1028, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnitt 1, Schi cht 10 Werk stück, Halbfabrik at. Sprossenstück, beidendi g abgeheilt. 564 Fundnr. HN89 -1004, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 1, Schnitt I, Schicht 10 Werkstück, Halbfabrikat. Sprossenstück , beidendi g abgehe ilt, mit nicht vollendeter Tülle. 565 Fundnr. HN91-3149, Grabung 1989 - 91 Fe ld 3, Sch icht 10 Werk stück , HalbfaJrikat. Sprossenstück, be idendi g abgeheilt , mit bego nnener Lochung. 566 Fundnr. H 90 -2278, Grabung 1989 - 91 Fe ld 1, Sc hi cht 10 Werk stück mit zwei Sägesc hnitten, Halbfabrikat (T üll enfassung ?). Stangenstück. 55 1 Fundnr. HN 90-2325, Grabung 1989-9 1 Feld 2, Sch icht 10 Zwischenfutter mit Absatz. Hä lfti g erhalten; Stangenstück , Bas isende zugeschliffen. 567 Fundnr. HN90-1 79 1, Grabung 1989 - 91 Feld 1, Schnitt 1, Schicht 20 Werkstück mit zwei Sägeschnitten. Sprossenstück. 552 Fundnr. H 90 -1 372, Grabung 1989-9 1 Feld I, Schi cht 26 Handfassung. Voll ständi g; Basis ausgebrochen, Sprossenstück, Bas isende überschliffen , Klingentüll e rec hteckig. 568 Fundnr. HN90 -11 64 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt 1, Schi cht 26 / 30 Werkstück, Halbfabrikat. Sprossenstlick, ein Ende abgeheilt, eines gesägt. 553 Fundnr. HN9 1-2448, Grabun g 1989 - 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Schicht 10 Handfass ung. Vollständig ; Stangen oder Sprossenstück, Klingentüll e kreisrund . 569 Fu ndnr. H 89-697. Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schicht 10 Werkstück mit vier Sc hnurschnitten. Rose mit Augsprosse. 554 Fundnr. HN90 -2193, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Sc hnitt 1, Schicht 10 / 20 / 22 / 24 Hand fassung. Vo ll ständi g ; Kronenbasis, Basisende geheilt und überschli ffen , auf dem Nacken Bohrl och (Dm. 3 mm, Tiefe 1 mm). 555 Fundnr. HN 89-358, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 1, Schicht 10 Handfassung. Vollständig; Sprossenstück, vo ll ständig poliert , Klinge ntüll e krei srund . 570 Fundnr. HN90-1 853, Grabung 1989 - 9 1 Feld 1, Schnitt 1, Schicht 26 / 28 Werkstück. Mittels Schnurschnitt abgetrenntes Sprossenende. 57 1 Fundnr. HN90-2389, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schi cht 10 Werkstück. Mittels Schnurschnitt abgetrenntes Sprossenende mit zusätzli chem Schnureinschnitt. 139 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 0 - 0 527 セ@ I o=o I 52 (/ 530 531 セ@ CJ 533 Abb. 137: ussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberfl ächenfunde und strati fiziertes Material ). Gewe ihartefakte. M I : 3. Hac ken (524 - 528), Hammer (529), Spange räte (53 0- 533) Anhänger (534) 0 ) ( Y7 0 529 534 140 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 535 0 536 © 537 538 0 0 539 ᄋセ@ 540 54 1 542 545 546 547 0 @ 543 © 544 u ,., ., ,, 550 0 EJ ᄋ セ@ 0 552 -Eu © 551 555 0 556 0 553 CJ @ 558 @ -CJJ -OJJ © 560 Abb. 138: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberfläch en fund e und stratifiziertes Material). Gewe ihartefakt e. M I : 3. Tüllenfassungen (535 - 544), Sprossenfassungen (545, 546), Zwischenfutter (547 - 55 1), Handfass ungen (552 - 556) Mセ 8 554 559 M od@ 561 141 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 0 563 564 0 0 0 0 566 567 0 -0 0 1, セ@ - 11 0 I \(, 568 569 0 Abb. 139 : Nussbaumersee. Pfyner Ku ln1r (Oberfl ächenfunde und strati f iziertes Materi al). Geweihartefakte. M I : 3. Werk stücke und Halb fabrikate 0 142 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 5.4.7. Holzartefakte Katalog der pfynerzeitlichen Holzartefakte Unter den Holzartefakten (Abb. 140), die mit Ausnahme der Netzschwimmer (Nrn. 597- 606) alle aus dem stratifizierten Materia l stammen, liegen sechs Belege für Knieholme vor (Nrn . 572 - 575). Einzig beim voll ständigen Exemplar Nr. 575 und beim Kopfteil Nr. 576 sind wir über die Schäftungswe ise orientiert, indem noch Gabelfortsätze zur Aufnahme der Knochenklingen vorhanden sind. Beide Stücke sind auf Querschäftung ausgelegt; im Falle von Nr. 576 ist die zugehörige Klinge mitgefunden worden . Bei den übrigen Holmfragmenten ist nicht zu entscheiden, ob es sich um Beile mit Gabel- oderTüllenschäftung handelt. Nr. 577 gehört in die Kategorie der ausgesprochen leichten Beile, wie sie auch aus Niederwil bekannt sind (Müller-Beck 1991 , 59). Sofern wir es beim stark verkohlten Stück Nr. 578 mit dem Kopf eines Flügelholms zu tun haben, wäre dies der einzige Beleg für Holme schwerer Fälläxte. 572 Fundnr. HN90-1 860, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht ? Kni eholtn . Kopfte il , Gabel- oder Zapfenfo rtsatz abgebroc hen ; unverkohlt, gesc hli ffen, Sc hnittspuren; Fagus silva!ica. Kategori e Gesamt 10 24 20 22 26 28 30 ? n 11 11 n 11 n n n n Knieholm 6 0 I 2 0 2 0 0 I Flügelho lm ( Ro hling) I 0 0 0 I 0 0 0 0 Hamme r I 0 0 0 I 0 0 0 0 Schöpfer 2 0 0 0 I 0 0 0 I Schale 8 I 3 0 I 2 I 0 0 GeHissrohlin g I 0 0 0 0 I 0 0 0 Traggri ff I 0 I 0 0 0 0 0 0 Nadel I 0 0 0 0 I 0 0 0 0 Kinderspi e lzeug I 0 0 0 0 I 0 0 Ruderbl att 2 0 I 0 0 0 0 0 I 27 2 7 0 0 0 0 0 0 0 3 I I 0 I 0 0 0 0 Netz schw imm er Ke il 3 0 2 0 I 0 0 0 0 Werkstück 10 I 0 I 2 I I 0 4 Total 67 30 9 3 8 8 2 0 7 übrige Obj ekte Abb. 140: Nussbaumersee-ln sel. Die pfy nerzeitli chen Holzartefakte. Neben mehreren Schalenbruchstücken liegen zwei Schöpfer mit kurzem Griff vor (Nr. 579 u. 580). Objekt Nr. 590, beidendig eingekerbt und mit Schnurresten umwickelt, sprechen wir als Tragg riff an. Parallelen sind aus Niederwil bekannt (Müller-Beck 1991 , 139). Zwei schaufelartige Stücke, davon eines mit zwei Durchbohrungen mit Schnurresten am Übergang zum Schaft, dürften wohl Ruderblätter darstellen (Nrn. 594 u. 595). Seltene Funde sind Einbäumchen als Kinderspielzeug (Nr. 596). Das wohl interessanteste Stück im gesamten Fundinventar überhaupt ist ein 69 cm langes, löffelartiges Objekt aus Ahorn (Nr. 593). Der Schaft von 58,5 cm Länge ist längs durchbohrt. Die Bohrung variiert im Durchmesser zwischen 9 mm und 10,5 mm. Über die Funktion des Gerätes, das einmal mehr Zeugnis von den grossen technischen Fähigkeiten des Neolithikers ablegt, kann nur spekuliert werden. Ein Museumsbesucher hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass in historischen Zeiten sehr ähnliche Objekte im Massiv Centrat bei der Käseherstellung Verwendung fanden 60 • Vielleicht ist es auch nicht abwegig, an ein Blasinstrument zu denken . 573 Fundnr. HN90-1 920, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Schicht 22 Kni eholm . Kopfteil , Gabe l- oder Zapfenfort satz abgebrochen ; Sc haft teil angekohlt, geschli ffe n ; Quercus spec. 574 Fundnr. HN90-1914, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 22 Kni eholtn . Kopfteil , Gabel- oder Zapfenfo rtsatz abgebrochen; unverkohlt, stark abgewittert, Schnittspuren ; Quercus ;,pec. 575 Fundnr. HN90-1 859, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 Kni eho lm ftir Querschäftun g. Vollständi g; geschliffen, Schnittspuren ; QuerCits spec. 576 Fundnr. HN90- 1742, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 26 Knieholm ftir Parall elschäftung. Kopfteil (mit Knochenklinge); angekohlt, gebe ilt , Schnittspuren; Acer spec. 577 Fundnr. HN 90-2244, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 26 Kn ieholm . Kopfte il , Gabe l- oder Zapfe nfortsatz längs gebrochen ; geschl iffen ; C01ylus avellana. 578 Fundnr. HN90-2209, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 24 Flüge lholm? Kopfteil eines Ro hlings ; stark angeko hlt und abgew ittert : Quercus spec. 579 Fundnr. HN9 1-302 5, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schnitt 2, Schicht Kulturschi cht Schöpfer. G ri ffe nde abgebrochen ; geschliffen, Beil- und Sc hnittspuren ; Acer spec. 580 Fundnr. HN90 -1939, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 Schöpfer. Voll ständig ; geschli ffe n, Beil- und Sc hnittspuren ; Ainus spec. 58 1 Fundnr. HN90-1940, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 24 Maserknolle (Ge fassrohling). Voll ständ ig; gebeilt, Schnittspuren ; Fraxinus excelsior. 582 Fundnr. HN90-1 697, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Scha le, ova l. Rand fragment ; geschliffen, Beil - und Schnittspuren ; Acer spec. 583 Fundnr. H 90 -1511 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Schale, ova l. Randfragment ; gebeilt und überschliffen ; Acer spec. 584 Fundnr. HN 90-3251 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt I, Schicht 28 Schale. Fragment ; gesc hliffen; Fagus silvatica. 585 Fundnr. HN90-16 74 , Grabun g 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 20 Scha le. Randfragment ; gebe ilt und überschliffen; Acer spec. 586 Fundnr. HN90 -22 12, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 24 Schale. Rand fragment ; poliert , Reparaturl och ; Acer spec. (Maserknoll e). ° Für den Hin we is danken wir J. 6 . Haas. 143 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 587 Fundnr. HN90 -1 59 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Scha le. Rand fragment ; geschli ffen ; Acer spec. 588 Fundnr. HN89-435, Grab ung 1989 - 91 Fe ld I, Schi cht 10 Scha le oder Sc hü ssel. Randfragment ; abgew ittert ; Fagus silvatica. 589 Fund nr. HN90 -2253, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 10 / 20 / 22 / 24 / 26 Schale. Randfragme nt ; gesc hli ffe n ; U/mus spec. (Maserk noll e). 590 Fundnr. HN90- 172 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 20 Traggriff7 mit Schnurbindung. Vo ll ständi g; gesc hliffen; Acer spec. 604 Fundnr. H 89 -120, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Netzsc hwimmer, ova!fö nni g (neo lit h.?). Voll ständi g; überschliffen ; Populus spec. 605 Fundnr. HN9 1-2772. Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Netzschwimmer, quadrati sch (neo lith .?). Vo ll ständ ig; übersc hli ffen; Poptt!us ;pec. 606 Fundnr. HN89-334, Grab ung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Netzschwimmer, längli ch (neo lith .?). Vo ll ständig; abgewittert, überschliffen ; Fraximts excelsi01: 59 1 Fundnr. HN90 -1 454, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 ade l mit verdi cktem Schaftende und (ehemals) Schnurrest. Vo ll ständig; geschli ffen ; Abies alba. 607 Fundnr. HN90- !684, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Sc hnitt I, Sch icht 20 Längliches, an beiden Enden gerundetes Brettstück mit quadrati scher Durchloclnmg.Voll ständi g; angekoh lt, gebeilt und überschli ffe n; Acer spec. 592 Fu ndnr. HN90-1963 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schn itt I, Schicht 24 Hammer mit Schaft loc h. Vol lständig; gesc hliffen ; Fraxinus excelsi01: 608 Fu ndnr. HN90- 1664, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sch icht 20 Bohlenbrettstück. Eine Stirn seite gebroc hen; gebei lt ; Quercns· .1pec. 593 Fundnr. HN90- 1722 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schicht 20 Löffe lartiges Objekt, durchbohrt . Vo llständi g; gebei lt mit Schnittspuren ; A cer spec. 609 Fundnr. HN90 -1 7 16, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Sch nitt I, Schicht 20 SpaltkeiL Vo llstä ndig; gebe ilt ; Fag us silvarica. 594 Fundnr. HN9 !-2972, G rabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schni tt 2, Sc hi cht Kulturschi cht Ruderbl att ? mit Sc haftansatz. Längs gebrochen; angekoh lt, gebe ilt ; Quercus spec. 595 Fund nr. HN90 -1 724, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Sc hicht 20 Ruderbl att ? m it zwei Durchbo hrungen und Schnurrest am Übergang zum Schaft. Angekohlt, gebei lt ; Quercus spec. 596 Fu ndnr. HN90- 14 1I, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Sch icht 26 Miniatureinbaum , Boot (Kinderspiel zeug) . Eine Hä lfte erhal ten ; gebe il t und überschliffen ; Ulmus .1pec. 597 Fundnr. HN89-55.1 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Netzschwimrner, kre isförnlig (neo lith . ?). Vo ll ständig; überschl iffen ; Populus spec. 598 Fu ndnr. HN89-55 .2, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Netzsc hwimmer, kreisförmi g (neolith .?). Voll ständig; überschli ffen ; Populus spec. 599 Fundnr. HN89-55 .3, Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Netzschwi mrner, kreisförmi g (neo lith .?). Vo ll ständi g; übersc hli ffen ; Populus spec. 600 Fundnr. HN89-53. 1, Grabung 1989-9 1 Fe ld I, Schicht I0 Netzsc hwi mmer, kreisförmi g (neoli th.?). Voll ständig; übersc hliffen ; Populus spec. 601 Fundnr. HN89-5 3.2, Grab ung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht I0 Netzschwirn rner, kreisfönnig (neoli th. ?). Vo ll ständi g ; überschliffen ; Populus spec. 602 Fundnr. HN89-54. Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schicht 10 Netzschwimmer, krei sförmi g (neo lith.?). Vo ll ständig; überschliffen ; Populus spec. 603 Fundnr. HN90- 1938 , Grabung 1989 - 91 Fe ld I, Schni tt I, Sc hi cht 10 Netzschwimmer, quadrat isch (neol ith .?). Vo ll ständi g; überschli ffe n ; Populus spec. 6 10 Fundnr. HN90 -22 13, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sch icht 24 Spa ltkei L Vo ll ständig (Besc häd igung rezent); gebe il t; Fraxi111.1s excelsiOJ: 6 1 I Fu ndnr. HN89-674, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 SpaltkeiL Vo llständig ; gebei lt und überschliffen; Fraxinus excelsio1: 6 12 Fundnr. HN 90-22 11 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I, Schnitt I, Schi cht 24 Vierkantho lz mit Kerbungen an einer Schmalseite und e iner Durchlochung. Beidseitig gebrochen ; gespa lten und gebe ilt ; Quercus spec. 144 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 0 0 -0 Lセ P@ 573 576 -0 574 I 0 0 0 0 -0 0 577 -0 575 0 578 Abb. 141: Nussbaumersee. Pfyner Kultm (Oberflächenfunde und stratifiziertes Material). Holzartefakte. M I : 3. Beilholme 145 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee c 0 580 581 Abb. 142: Nussbaum ersee. Pfyne r Kultur (Oberflächenfunde und stratifi ziertes Material). Holza rtefakte. M I : 3. Schöpfer (579 - 580), Gefässrohling (58 1) 146 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee Mセ セ@ Z@ 584 585 583 586 :c:f -- 587 P セ@ 589 0 ,. - Ii 1: _0 0 0 590 591 Abb. 143: Nussbaumersee. Pfy ner Kultur (Oberflächenfunde und stratifiziertes Material). Holzartefakte. M I : 3. Schalen (582 - 589), Traggriff(590), Nadel (59 1), Hammer (592) 592 147 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee !:\ u G u 593 Abb. 144 : ussbaumersee. Pfyner Kultur ( Oberflächenfund e und stratifiziertes Material). Ho lzartefa kte. M I: 3. Objekt unbekannter Verwendung 148 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 0 596 598 セ@ 604 セ@u セ VPU@ Abb. 145: Nussbaumersee. Pfyner Kultur (Oberfl äc henfunde und stratifi ziertes Material). Holzarte fakte. M I: 3. Ruder? (594, 595), Spi elzeugeinbaum (596), Netzschwimmer (597 - 606) 149 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 608 607 cセj@ 0 0 0 610 6 11 609 0 Abb. 146: Nussbaum ersee. Pfyner Kultur (Oberfl ächenfunde und strati fiziertes Materia l). Ho lzarte fakte. M I : 3. Werkstücke (607, 608, 6 I 2, Spalt ke ile (609 - 6 I I) 0 6 12 150 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 5.4.8. Textilien 622 Fundnr. HN90 -1 366, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 26 Unve rko hltes Fragment eines Vli essgefl echtes mit Zwirn bindung. Di chte: dre i Zwirne auf I cm. Der Abstand zwischen den Ge fl echtstreife n beträgt 10 mm . Sämtliche Funde aus textilen Fasern stammen aus Schnitt I und Schnitt 2. Zur Hauptsache handelt es sich um kurze Zwirn- , Schnur- und Seilstücke (Nrn . 613 - 618), die häufig in Lehmeinschlüssen vorgefunden wurden. Gewebe sind nur in einem Fall belegt. Es handelt sich um einen verkohlten Rest in Leinwandbindung ohne Anfangs- und Seitenkante (Nr. 619). Alle übrigen Stoffe sind Geflechte, überw iegend Kettenstoffe (Bsp. Nr. 620). Nicht sehr zahlreich sind Vli essgefl echte (Nr. 622) und Spiralwulstgeflechte (Nrn . 630 u. 63 1). Katalog der pfynerzeitlichen Textilien 6 13 Fundnr. H 89 -780, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I , Schi cht 10 Zwe i unverkohlte Seil stücke, aus zwe i Einzelsträngen in S-Drehung hergestellt. Stärke der Einze lstränge 4 - 5 mm, Durchmesser des Se ils ca. IOmm . 6 14 Fundnr. HN90-2 116.1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schi cht 20 Unverko hltes Seil stück, aus zwe i Einzelsträngen in S-Drehung hergestellt. Stärke der Einzelstränge ca. 5 mm, Durchmesser des Se il s ca. 8 mm. 6 15 Fundnr. HN90 -2 189.2, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I , Sc hnitt I , Schicht 24 Unverkohltes Zwirnstück, aus zwei Ei nzelsträngen in S- Drehung hergestellt. Stärke der Einzelstränge I mm, Durchmesser der Schnur ca. 2 mm . 6 16 Fundnr. HN90 -2 189. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I , Sc hnitt I , Schicht 24 Unverkohltes Zwirnstück, aus drei Einzelsträngen in S-Drehung hergestellt. Stärke der Einzelstränge I mm , Durchmesser der Schnur ca. 2,5 mm. 6 17 Fundnr. HN90 -2 11 5, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schi cht 24 Unverkohltes Zwirnstück, aus zwei Einze lsträngen in Z-Drehung hergeste llt. Stärke der Einze lstränge ca. 2,5 mm, Durchmesser der Schnur ca. 4 mm . Die Schnur ist einfach verknotet. 6 18 Fundnr. HN90- 172 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I , Schnitt I , Schi cht 20 Unverkohltes Zwirnstück, aus zwe i Einze lsträngen in S-Drehu ng hergeste llt. Stärke der Einze lstränge etwa 2 mm, Durchmesser des Schnurrestes 4 - 5 mm. Di e Enden sind verknotet. (Gehört zu Holzartefakt Fundnr. HN90-1 72 I , Katalognr. 590). 6 19 Fundnr. HN9 1-2959, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schn itt 2, Kulturschi cht Kleiner Rest eines verkohl ten Gewebes in Le inwa ndbindung, ohne Anfa ngs- und Seitenkanten. Stärke des Zw irns ca. 0,5 mm . Webdi chte: elf Zwirne auf I cm. 620 Fundnr. HN90 -2 15 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schi cht 24 Unverkohl tes Fragment eines sehr dicht gefl ochtenen Kettenstoffes. Die Ge fl echtstränge sind aus zwei Ei nze lsträngen gezwirnt. Dichte: drei Zwirne auf I cm. Der Abstand zwischen den Gefl echtstreife n beträgt 3 mm . 62 1 Fundnr. HN89-828, G rabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schi cht 26 Drei unverkohlte Fragmente eines Kettenstoffes. Ge fl echtstre ife n und Ge fl echtstränge sind aus zwe i Einzelsträngen gezw irnt. Dichte: zwei Zwirne auf I cm. Der Abstand zw isc hen den Ge fl ec htstreifen beträgt 35 mm . 623 Fundnr. HN90-2 188, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld I , Schnitt I , Schicht 22 Unverkohltes Fragment ei nes Kettenstoffes. Die Gefl echtstränge si nd aus zwe i Einze lsträngen gezw irnt. Di chte: vier Zw irne auf I cm. Der Abstand zwischen den Ge fl echtstreifen beträgt 15 bi s 20 mm . 624 Fundnr. H 89-829, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schicht 26 Elf unverkohlte Fragmente eines Kettenstoffes. Ge fl echtstreifen und Ge fl echtstränge sind aus zwei Einze lsträngen gezw irnt. Di chte: zwei Zw irne auf I cm. Der Abstand zwischen den Ge fl echtstreifen beträgt 35 mm . 625 Fundnr. HN90-006, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schni tt I Sieben unverkohlte Fragmente eines Kettenstoffes. Die Geflechtstränge sind aus zwei Ei nze lsträngen gezwi rnt . Dichte: drei Zwirne auf I cm. Der Abstand zw ischen den Ge fl echtstreifen beträgt 30 mm . 626 Fundnr. HN90- 1823, Grabung 1989 - 91 Feld I , Schnitt I , Schi cht 22 Drei unverkohlte Fragmente eines Kettenstoffes. Ge fl echtstre ife n und Ge fl echtstränge sind aus zwei Einzelsträngen gezw irnt. Di chte: fiin f Zwirne auf I cm. Der Abstand zwischen den Ge fl echtstre ife n beträgt 15 mm . 627 Fundnr. HN89-622 , Gef. Nr. 185, Grabung 1989 - 9 1 Feld l , Schnitt I , Schi cht 10 / 26 Topf mit Abdruck eines Spiralwul stge fl echtes auf Bodenunterse ite. 628 Fundnr. HN89-786, Gef. Nr. 48, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schni tt I , Schi cht 26 Topf mit Abd ruck ein es Spiralwul stgefl echtes auf Bodenunterseite. 629 Fundnr. HN90- 13 12, Gef. Nr. 824, G rabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schicht 10 Topfbodenfragment mit Abdruck eines Spiralwulstge fl echtes auf Bodenunterse ite. 630 Fundnr. H 89-792, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schicht 26 Vier unverkohlte Fragmente eines Spiralwu lstge fl ec htes. 63 I Fundnr. HN89- 83 0, Grabung 1989 - 9 1 Feld I , Schnitt I , Schicht 26 Vi er unverko hlte Fragmente eines Spiralwu lstge fl ec htes. 151 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 613 614 615 619 620 Abb. 14 7: N ussbaumersee. Pfyner Kultur. Tex tilien. Se il e und Schnüre (6 13- 6 18, M I : I), Gewebe (6 19, M 2: I), Kettensto ff (620 , M I : 3 u. 2: I) 616 617 618 152 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste a1n Nussbaumersee 622 621 625 626 Abb. 148: Nussbaumersee. Pfyner Kultur. Tex tilien. Kettenstoffe (62 1, 623 - 626, MI : 3 u. I: 1), Vli essgeflecht (622 , M I: 3) Neolithische und bron::ezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 153 627 628 629 630 Abb. 149: Nussbaum ersee . Pfyner Kultur. Tex tili en. Sp iralwu lstge fl echte (M I : 3 u. I : I) 154 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 5.4.9. Metallfunde Wie schon bei der Besprechung des Pfyner Fundmaterials dargelegt (S. 113), müssen zwei Spinnwirtel wahrscheinlich ebenfalls in Horgener Fundzusammenhang gestellt werden . Da die Materialbasis zu schmal ist, erübrigt sich die Di skussion hinsichtlich der chronologischen Stellung innerhalb der Horgener Entwicklung. Die wenigen Oberflächenfunde lassen zudem eine Horgener Dorfsiedlung ausschliessen. Anzunehmen ist, dass die vorliegende keramische Hinterlassenschaft auf einen einzigen Haushalt zurückgeht. Somit hätten wir eine ähnliche Situation wie in der pfynerzeitlichen Station Niederwil , wo angeblich wen ige Streufunde ebenfalls eine schwache Siedlungsaktivität während der Horgener Zeit signalisieren 63 . Eine 249 g schwere Kupferbeilklinge aus der Oberflächenschicht 10 von 10,7 cm Länge und 5,2 cm Schneidenbreite stellt den einzigen Metallfund dar (Abb. 150). Die langschmale, trapezförmige Klinge mit schwach ausladendem Rand besitzt einen leicht eingezogenen Nacken. Die Schneide ist scharf und weist keine Abnützungs- oder Beschädigungsspuren auf. Die Neutronenaktivierung sanalyse ergab folgende Werte : 96,0 % Kupfer, I ,5 % Arsen , 0,4 % Eisen sowie Spuren von Silber, Zinn, Nickel, Antimon, Zink, Kobalt und Gold 6 1. Typologisch eng verwandte Stücke sind in der Region aus Bottighofen TG (Winiger u. Hasenfratz 1985, 182) und au s Thayngen-Weier SH (Guyan 1986, 4 7) bekannt. Katalog der horgenzeitlichen Keramikfunde Fundnr. HN89 -3295, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Topf. Randfragment, geschli ckt ; Speisereste. [_ Abb. ISO: 2 Fundnr. HN89 -3289, Gra bung 1989 - 9 1 Feld I, Schicht 10 Topf. Randfragment, geschli ckt . 3 Fundnr. HN90-329 1.1 , Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Sc hi cht 10 Topf. Randfragment , sc hlecht geglättet. 4 Fundnr. HN9 1-33 07, Grab ung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Topf. Randfragment, gesc hlickt. 5 Fundnr. HN89-3293. 1, G rabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Topf. Randfragment, geglättet; Speisereste . 6 Fundnr. HN9 1-332 1, G rabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Topf. Rand fragment , mit drei Einstichen, schl echt geg lättet. 7 Fundnr. HN90-3276, G rabung 1989 - 91 Feld l , Schnitt I, Schicht 10 Topf. Rand fragment mit Einstich , schl echt geglättet. 8 Fundnr. HN91-2771 , G rabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schi cht 10 Topf. Randfragment mit flin f Durchlochungen (im zweiten und vierten Loch ein mit Birkent eer eingeklebtes Hö lzchen, in den übrigen Löchern Reste von Birkenteer), schlecht geglättet. 9 Fundnr. HN90 -3278.1, Grabung 1989 - 9 1 Feld !, Schnitt !, Schicht 10 Topf. Rand fragment mit zwei Durch Iochungen, schl echt geglättet. 10 Fundnr. HN 90-3291. 2, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Topf. Randfragment mit Durchlochun g, schl echt geglättet. II Fundnr. HN89 -8 18. 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Topf. Rand fragment mit Durchl ochun g, gesc hli ck t. ussbaumersee-ln sel. Ku pferbeiL M I : 2. 5.5. Siedlungsaktivitäten der Horgener Kultur Im keramischen Fundmaterial der Oberflächenschicht 10 sind 119 Scherben ausgeschieden worden, die der Horgener Kultur zuzuweisen sind. Sie verteilen sich auf 21 Rand-, 80 Wand- und 18 Bodenscherben. Im gesamten Material sind wenigstens 18 verschiedene Gefässe auszumachen, wobei es sich wahrscheinlich ausschliesslich um Töpfe handelt. Drei Töpfe zeigen eine schlickartige Oberfläche 62, die restlichen sind mehrheitlich schlecht geglättet. Von 14 Töpfen, die durch Randscherben vertreten sind, sind neun verziert. Sechs weisen Lochreihen aufund drei weitere nicht durchgehende Einstichreihen, wobei einmal Lochreihe in Kombination mit Einstich auftritt. In einem Falle liegt eine schwach ausgeprägte Randkannelure vor (Nr. 14). Eine Wandscherbe, die aus dem Randbereich des Gefässes stammen muss, trägt zwei horizontale Rillen (Nr. 15). Gefässknubben sind nicht vorhanden . Bei Randscherbe Nr. 8 konnten in zwei Durchlochungen Reste von mit Birkenteer eingeklebten Hölzchen festgestellt werden, in den übrigen Löchern sind Birkenteerreste nachgewiesen. 61 Für die Du rc hflihrung der A nalysen danken w ir Dr. E. Pernicka vom Max-Planck-ln stitut flir Kernphys ik Heidelberg. Es ist ni cht ganz eindeuti g, ob es sich dabei um einen wirkli ch appli zierten Schli ckauftrag handelt oder um Oberflächen, die in sehr fe uchtem Z ustand verstrichen wurden, wie B. Hardmeyer an Beispi elen von Zürich-M ozartstrasse zur Diskussion stellt ( Hardmeyer 1993 , 277). 63 Noti zen Kell er-Tarnuzzer (A rchi v AATG) . 62 155 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee ,4•' . .:., _ .l --- .,..-. . .......Z M セ@ 2 3 M 。Mカセ 5 7 8 10 A o ⦅ゥᄋ セ@ Zセ@ I 12 :\.... U.·. セ@ L N セ セ@ M セ@ • ·.. ' 13 I I ., 14 '·' I \ . - I セ@ I I I I \ セ@ 16 Abb. 15 1: N ussbaumersee. Ho rgener Kultur. Keramik . M I : 3. 17 18 156 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 12 Fundnr. HN 90-3285.2, Grabung 1989-9 1 Fe ld I, Schnitt I, Sc hicht 10 Topf. Randfragment mit Durchl ochung und Einst ich, schl echt geglättet. 13 Fundnr. HN90 -3285. 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Topf. Randfragment mit zwe i Durchl ochungen, geg lättet. 14 Fundnr. HN9!-3308 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schi cht 10 Topf. Randfragment mit Kanneluren, schlec ht geglättet ; Spe isereste. 15 Fundnr. H 191-3327 , Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schni tt 2, Schicht 10 Wandfragment mit zwe i Kanneluren, geglättet. 16 Fundnr. HN9 1-2770, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schicht 10 Topf. Bodenfragment ; Speisereste. 17 Fundnr. HN90-3286. 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schi cht 10 Topf. Bodenfragment, schlecht geglättet: Speisereste. 18 Fundnr. HN90 -3286.3, Grabun g 1989 - 9 1 Feld I, Schnitt I, Schicht 10 Topf. Boden / Wandfragmente, sc hl echt geglättet; Speisereste. Abb. 153: Ürschhausen-H orn . Wohngrube eines schnurkerami sc hen Grubenhauses. 5.6. Das schnurkeramische Grubenhaus Im spätbronzezeitlichen Siedlungsareal auf der Halbin sel Horn konnte im Sommer 1988 ei n schnurkerami sches Grubenhaus untersucht werden. Beim Anlegen eines Kontroll schnittes in den Feldern 408 und 45 8 (Abb. 152) wurde unter dem früh- und mittelbronzezeitlichen Fundhorizont (Schicht 30) im anstehenden Lehm (Schicht 50) eine grubenartige E intiefung festgestellt. Der 0 0 0 0 !:-" !-0 rn rn r- r- 0 0 + ' + // I I 1/ ---- I I I I I I '' 'I I I SOm Abb. 152: Ürschhau sen-H orn . Situationsplan. 274'800 senkrechte Einsti ch und die plan verlaufende Sohle mac hten sehr schnell de utlich, dass di e Grube nicht in den Kreis der mehrfach angetroffenen bronzezeit li chen G ruben gestellt werde n konnte . Da sich zudem in der darüber li egenden Schicht 30 keine Grubenwand abzeichnete, war klar, dass in di esem Falle die Grube vo r der Abl age rung vo n Schicht 30 entstanden se in musste. Nach Abtrag des bronzeze itli chen Fundhorizontes ze ichnete sich im hell en Lehm ei ne annähernd quadratisc he Grube von 4 ,0m Seitenlänge ab (A bb. 153 u. 154). Wie sich nachträg lich hera usstellte, wa r sie 30- 40 cm in den Lehm (Schi cht 50) eingestochen worden. Da nicht gesagt werden kann , ob und wieviel vo n Schicht 50 später abgeschwemmt worden ist, bleibt di e ursprüngliche Grubentiefe unbekannt. In der Nordhälfte der Wanne war eine weitere, ovalformige Grube von I ,5 m Länge und I ,0 m Breite einge lasse n. Ihre Füllung war stark ho lzkohl ehalti g, was annel1men lässt, es habe sich bei der kleinen Grube um eine Herdg rube gehandelt. Vom Oberbau des Hauses konnten keinerlei Spuren fe stgestellt werden. Weder in der Grube noch ausserhalb am Grubenrand zeichneten sich Pfostenstellungen ab, die auf Wandpfosten hindeuten würden . Selbstverständlich sind Pfosten, die nicht einge lassen, sondern ledigli ch in die Grubenecken gestellt und ve rspannt wurden, nicht auszuschliessen. Wahrsche inlicher ist aber, dass wir es mit einer ze ltartigen Überdachung, welche direkt auf dem Grubenrand aufl ag, zu tun haben. Dieselbe Konstruktionsweise wird ftir das borgenzeitli che Grubenhaus von Rudolfingen (Trüllikon ZH) angenommen (Hase nfratz 1989, 53 ff.) . Sondierungen haben ergeben, dass im engeren Umkreis der Wohngrube keine weiteren vorhanden se in dürften. Auf der Grubensohle sind Keramikscherben mehrerer Ge fasse ge borgen worden , darunter ein schnurve rzierter Becher (A bb. 155, Nr. I) und ein tupfenverzierterTopf( N r. 2) . Neben j e zwe i Knochenmeisseln und Knochenspitzen sind zudem drei Zwischenfutter anzuführen (N rn . 6 - 8), von denen zwe i einen schwac hen Absatz aufwe isen. Ein weiteres Zwischenfutte r mit Zapfen und schmalem Absatz sowie e ine Knochensp itze (Nrn . l 3 u. 14) stam men aus einer kl einen 157 Neolith ische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee .'-... 1- .'-... ,y 554/ ' - . 435.62 I '-... . .'-... "" f. I i"I I I '-. '-... I ·"- s.74 / I I / I s.76 I -I- I I I '-... . 27t. ·77o I '-... ' 'So .,_ I '-... I '-... -/. I '-... I -/. I I @セ !J1 {!] I "' N 0 f 1,0m w Sc hicht 1 Schicht 2/20 Schicht 30 Sc hic ht 50 0 Abb. 154 : Ürschh ausen-H orn . Schnurkera mi sches G ru benb aus. G rundriss- u. Profil pl an. G rube a usserhalb des Ha uses und sind ebenfall s in sc hnurkerami schen Fundz usamme nhang zu stellen. Holzko hleproben vo n der Grubensohle und a us der kle inen Inneng rube e rga ben 14 C-A lter vo n 4 11 5::!:: 80 BP (ka l. 2900 - 2495 v. Chr.) und 4085 ::!:: 60 BP (ka l. 2880 - 2495 v. Chr.) 64 . 5.7. Die früh- und mittelbronzez eitliche Siedlungsphas e 5.7 . 1. Hinwe ise z u G rösse und Lage des Siedlungsareal s Um di e Mitte des 3. Ja hrtausends v. C hr. ve rschwanden die letzten Ufersiedlungen. In der Fo lge blie ben unsere Seeufer über mehrere Ja hrhunderte unbewohnt, j edenfa ll s s ind uns keine Dörfe r bekannt. De r Wi ederbeginn der Seeufe rbes iedlung erfo lgte erst im Ve rl aufe der Frühbronzeze it, wo bei di e A nfä nge noc h ni cht ganz klar sind 65 . Di e bi slang älteste Siedlung am Bodensee, Bodman- Schache n, w ird um 1900 v. Chr. a ngesetzt ( Köninge r 1997 , 29 f.). M it der S iedlung am N ussbaumersee li egt neben A rbo n-Bl eic he (Hochuli 1994) di e zwe ite bi s he ute bekannt gewordene frühbro nzezeitli c he Seeufe rstation des Kantons Thurga u vor. Da sich im Rahmen unserer Untersuchungen die Abk lärunge n a uf Sondierungen besc hrä nken mu ssten, ist die Be urteilung der früh- und mittelbro nzezeitli chen Si edlungsverhältni sse a m Nussba umersee all erdings ni cht ga nz einfac h. 64 Bericht Laborato ire Romand de Dendrochro no log ie, Mo udo n v. 27 . 1. 1992. 65 Zum Beg inn der jü ngeren Frühbro nzezeit siehe etwa Hoclnlii 1994 , 124 ff. !58 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 2 {|セ@ \jey 3 P セ NL⦅セ BMセ • t' M ... LMNセᄋ セ@ f" 4 I 10 0 II 12 13 0 14 Abb. 155: Ürschhausen-Horn . Funde aus dem schnurkerami schen Grubenhaus (Nrn . 1- 12) und aus der Grube ausserhalb des Hauses (N rn . 13 u. 14). M I : 3. Siedlungsreste wurden auf der Halbinsel Horn, am gegenüberliegenden Westufer und im pfynerzeitlichen Siedlungsareal nahe bei der Insel angetroffen . Als erstes stellt sich somit die Frage, ob wir es mit ein und derselben Siedlung oder mit mehreren Siedlungsplätzen zu tun haben . Da in den tieferen Lagen des Sees die Siedlungsschichten wie auch das Pfahlfeld vollständig abgetragen worden sind, fehlen uns die stratigraphischen Verbindungen sowohl von der Halbinsel Horn zur Insel als auch von der Insel zum Westufer (Abb. 56, S. 56) . Die drei Fundbereiche stehen also völlig isoliert da. Erschwerend für eine Beantwortung der Frage nach Gleichzeitigkeit kommt hinzu , dass einerseits für einen Vergleich der drei Fundkomplexe wenig Material vorliegt und andererseits die Grundlage der 14 C- und Dendrodatierungen zu schmal ist. Gehen wir von einem einzigen, gleichzeitig überbauten Siedlungsareal aus, so hätten wir es mit einer Gesamtlänge von rund 300 m zu tun. Dies scheint uns im Vergleich mit anderen bekannten Dorfgrössen kaum wahrscheinlich. Da auch in der Zusammensetzung des Fundmaterials gewisse Unterschiede feststellbar sind, ist wohl eher an eine Siedlungsverlagerung zu denken, die vielleicht mit sich verändernden Wasserständen in Verbindung zu bringen ist. 5.7.2. Befundhinweise Für die drei erwähnten früh- und mittelbronzezeitlichen Fundbereiche liegen wegen unterschiedlichen Erhaltungsbedingungen unterschiedliche Befundlagen vor. Auf der Halbinsel Horn sind Siedlungsreste in den etwas tiefer gelegenen , östlichen und nördlichen Randbereichen angetroffen worden (Abb. 152, S.l56). Aufgrund der vorgenommenen Sondierungen (Schnitte 1- 6) ist davon auszugehen, dass nirgends intakte Kulturschichtablagerungen zu erwarten sind. Die Funde streuen in Schicht 30, die über dem anstehenden Lehm (Schicht 50) und unter dem spätbronzezeitlichen Baugrund liegt. In den Randzonen kann Schicht 30 eine Mächtigkeit von gegen 0,9 m aufweisen , gegen die Halbinselkuppe keilt sie aus. Sie verfügt über einen sehr homogenen Charakter, ist sittig-lehmig und stark mit organischem Material und Holzkohle vermischt. Von ihrer Entstehung her dürfte es sich am ehesten um ein Kolluvium, also um abgeschwemmtes Schichtmaterial handeln, das von der Inselkuppe stammt 66 Da, wie gesagt, ein eigentlicher Sied66 Abklärungen zur Genese von Schicht 30 werden im Rahmen e ines weiterfiihrenden Forschungsproj ektes von R. Vogt, Hemmenha fen vo rgenommen (dazu Anm . 72 ). 159 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbawnersee ß \ \ I """ ..... Schnitt 3 a. =- 435 58 I . 43500 435.20 SE 0 NW 1m -----· o-. (Y') CO ..j (Y') (Y') NW SE 436.00m.ü.M. Ir. +, 6 Schicht 30 - ·1· 435.00 , o • .P K •.----L..---:--'e;r-:;: · _____1m ...1 oK Grube 2 0 Schnitt 3 0 "' ·ls. J. \. M P セ ッセ P Xッ@ G ⦅ LNZM CO (Y') Abb. 156: Ürschhause n-Horn . Sch nin 3, Grube 2: Gru ndri ss- und Profi lp lan. lungshorizont fehlt und das ganze Schi chtpaket vo n einzelnen Keramikscherbe n durchsetzt ist, muss davo n ausgegangen we rden, dass der grösste Teil der Schicht nac h der früh- und mittelbronzezeitlichen Siedlungs phase abge lage rt worden ist. In den einze lnen Sondi erschnitten sind mehrfach grubenartige Einti efungen in Schjcht 50 fes tgestellt worden. Sie waren von unterschi edlicher Form und G rösse, me ist unrege lmäss ig eingestochen. Die Füllungen bestanden aus eingeschwemmtem Schi chtmateri al 30. Di ese Einti efungen könnten als Vo rrats- oder Werkgruben zu interpretieren se in , wobei ftir letztere keinerl ei Hinwe ise auf e ine spezielle Funkti on vo rliegen. Einzig ftir Grube 2 in Schnitt 3 ist aufg rund der rege lmässigen Form und des mehr oder weniger planen Verl aufs der G rubensohl e nicht auszuschliessen, dass sie als Wohng rube di ente (Abb. 156). Weder in den Sondierschni tte n noch in den Felderbereichen, di e bi s Oberkante Schjcht 50 abgedeckt worden sind, konnten Pfostenstell ungen oder Feuerstell en ausgemac ht werden. Somit sind nirgends Hausstandorte belegt. Einz ig in der Westhälfte des Si edlungsarea ls konnten e inze lne Lehmlage n anthropogener Herkunft erbohrt we rden (A bb. 53, S. 55), die aufg rundder stratig raphi schen Verhältni sse sehr wa hrschein- li eh mit der früh- und mittelbronzeze itli chen Siedlungsphase in Verbindung zu bringen sind . Im Bereich der Nussbaumerseeinsel wurden bro nzeze itliche Pfosten und Keramikscherbe n auf der Nordhälfte, im nahen Uferbereich (Schnitt 2), angetroffen. Die dazugehörenden Si edlungssc hi chten sind abgetragen wo rden und fehl en vo llständig (vgl. S. 57). Im lnse lprofil , das anhand vo n Bohrungen erstellt we rden konnte, dürfte der bronzeze itliche Siedlungshorizont der obersten Kulturschi chtl age entsprechen (A bb. 56, S. 56). Am Westufer, vo r der Landzu nge «Moos», sind di e weni gen noch vo rhandenen Pfosten, nach Ausweis der Dendrochronologie, ebenfa ll s der bronzezeitli chen Siedlungsphase zuzuschreiben. Auch hier fehlen di e Siedlungsschi chten ; das spärliche Fundmateri al stammt aus Uferabbrüchen. Auf der Landzunge selbst konnte auf einer Länge von rund 70 m in westlicher Ri chtung, in I ,2- I ,5 m Ti efe, eine kulturschi ehrartige Lage erbohrt werden (Bohrreihe 34). Di e silti g-torf ige Schi cht, di e stark mit Holzkohle durchsetzt ist und unter anderem auch Getreidereste aufwe ist, dürfte aufgrund ihrer Lage d ie Fortsetzung des früh- und mittelbro nzezeitli chen Siedlungshorizo ntes darstell en. 160 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 5.7.3. Das Fundmaterial Knickwandscherbe Nr. 49 ist stempel- und ritzverziert Die beiden Knickwandschalen (Nrn. 45 u. 55) tragen auf dem Umbruch Kerbreihe mit Knubbe bzw. Tupfenl eiste. Ebenfa ll s in bronzeze itli chen Fundzusam menhang stell en wir einen Altfund von 1949 (N r. 56). Di e von K. Kell erTarnuzzer als Cortail lodschale publi zierte Knickwandsc hale (JbSG U 195 1, 60) schei nt uns in erster Linie ihrer Tonbeschaffenheit wegen ni cht neo lithisch zu se in. Auch hinsichtlich der Form fällt sie nicht aus der Bandbreite frühbronzeze itli cher Knickwandschalen (Bsp. Hochuli 1994, Taf. 10, 77; Taf. II , 9 1). Bei der Besprechung des Fundmaterials müssen wir uns zwangsläufi g auf die Keramik beschränken. Die wenigen Si Iexartefakte aus Schicht 30 von der Halbinse l Horn lassen keine sichere Zuweisung zur bronzeze itli chen Siedlungsphase zu. Artefakte aus Knochen, Geweih und Stein fehlen. Das Material aus dem See, ebenfall s nicht stratifiziert, ist nach typologischen Gesichtspunkten aus der Oberflächenschicht 10 ausgelesen worden. Für allfällige ni chtkerami sche Artefakte war dies nicht mögli ch. Bronzen fehlen generell. Di e Keramik von der Halbinse l ist, sofern sie ni cht aus Grubenfüllungen stammt, stark fragmentiert und weist häufi g Verrollspuren auf. Bezüglich der Herstellung ist sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, recht hart gebrannt und mehrheitlich gut geg lättet. Gefässsc hlickung ist vere inzelt nachgew iesen. Di e Magerung ist mehrheitlich recht grob. Dünnwandi ge Gefässe sind se lten. Den Hauptanteil am Scherbenbestand nehmen die Töpfe ein. Gemessen an der Zahl der vorliegenden Rand- und Wandscherben, di e zu Töpfen gehören dürften, li egt der Anteil der verzierten Gefässe rec ht hoc h. Am häufigsten sind horizontale Tupfen- und Kerbleisten am Rand und auf der Schulter. Für die Töpfe Nr. 2 und Nr. 6 1 si nd vertikale bzw. kreuzförmig appli zierte Leisten belegt. Mehrfach begegnen wir Kerb- und Tupfenverzierungen auf den Rändern auf (Nrn. 15 , 26 u. 77). Nach dem Auftreten einzelner Scherben zu sc hli essen, dürften Schulterleisten mit ei ngeb undenen Grifflappen recht häufi g se in (Bsp. Nr. 66). Da nur in Ausnahmefällen Scherben zusammengefügt werden konnten, ist di e Zuweisung mehrerer Henkel zu einzelnen Gefässtypen ni cht einfach. Sicher zu einem Kni ckwandkrug gehört das ritzverzierte Rand-Schulterfragment Nr. I (siehe auch Abb. 14, S. 23). Der Doppelhenkel r. 6 dürfte ebenfall s von einem Knickwandkrug stammen (dazu Hochuli 1994, 96). Zwei nahezu voll ständige Krüglein (N rn. 57 u. 58) mit ti efl iegendem Wandumbruch wurden in Grube 2 gefunden. Di e restli chen Henkel sind wohl Töpfen oder Tassen zuzuschrei ben. Mehrere Scherben können schalen- oder schüsselarti gen Formen zugewi esen werden. Randfrag ment Nr. 32 fuhrt im Randumbruch eine Tupfenreihe mit kl einer Knubbe . Die Probennr. 6 182 185 I 3 I 2 4 7 II 3 Feld Sehn. Lage Sa ison Sp lint- Endjahr Schlagphase ja hre absolut ca. 3 3 3 2 4 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 steh. steh. steh . steh. steh. steh. steh. steh . ste h. steh. steh. K K s s WKS WKS WKS WKS WKS WKS WKS I 2 16 12 16 12 14 26 8 16 12 160 1 1600 1566 - 1555 -1553 - 1553 -1553 -1553 - 1553 - 1538 5.7.4. Zeitstellung Wir habe n bereits eingangs des Kapitels darauf hingew iesen, dass eine Beurteilung der fr üh- und mittelbronzezeitlichen Siedlungsverhältnisse aufgrund der bis anhin vorliegenden Befunde ni cht einfach sei. Das keramische Fundmaterial aus dem See lässt sich recht gut mit dem Inventar von Arbon-Bieiche 2 (Hochuli 1994) und Bodman-Schachen I, Sc hi cht C vergleichen und datiert somit in die Spätphase der Frühbronzezeit und in die beginnende Mittelbronzeze it, im wesentlichen also in s 16. Jh . v. Chr. Der typologische Vergleich wird gestützt von den allerdings wenigen Dendrodaten (A bb. 157). Ausgewiesen sind drei sichere Sc hl agphasen, die auf die Jahre 1555 v., 1553 v. und 1538 v. Chr. fallen 67 . Ein wei terer datierter Pfahl mit noch einem Splinthol zjahrring weist das Endj ahr 1600 v. Chr. auf. Unter Einbezug der fehlenden Splintjahre muss se in Fälldatum um 1585 bis 1580 li egen. Ob damit di e älteste Schlag- und Bauphase gefasst ist, sei dah ingeste llt. Etwas jünger sc heint uns das Materi al von der Halbinse l zu sei n. Neben «degenerierten» Kni ckwandkrügen (Nrn. 57 u. 58), wie sie auch im Material von Arbon auftreten, treffen wir auf typische mittelbronzezeitliche Formen. So finden sich etwa für die Gefässe Nr. 66 und 68 Para ll elen in der Siedlung Forschner am Federsee (Keefer 1990, 4 7 ff.) und für Nr. 67 in Wäldi-Hohenrain (Hochuli 1990). Mehrfach belegt si nd auch die glatt abgestrichenen Ränder 68 Aus Grube 2 in Schnitt 3 ist Holzkohle 14 C-datiert worden. Der ermittelte Wert li egt bei 3420:::':::90 BP, was kalibriert ein Alter zwischen 1960 v. und 1520 v. Chr. ergäbe 69 . Zwei Daten liegen fur di e fundfuhrende Schicht 30 vor: 34 75 : :': : II 0 BP (ka l. 2 132 - 1520 v. Chr.) und 3555 : :': : 120 BP (ka l. 2276- 1620 v. Chr.). -1580 -1555 -1553 67 - 1538 Abb. 157: Nussbau rnersee-l nse l. Schlagdaten der früh- und mittelbronzezeitlichen Bauhölzer. 6 R 69 Berichte von R. Kont ic, Büro Dendron, vorn 27.07.90 und vom Dezembe r 199 1. Für diverse Hinweise und die Durchsicht des abgeb ildeten Materia ls danke ich Stefan Hochuli , Zug. Bericht '" C-Labor Universität Zü ri ch vom 13.03.90. 161 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee Katalog der früh- und mittelbronzezeitlichen Keramik 19 Fundnr. HN9 1-2856. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Sch icht 10 Randfragment , geglättet, Tupfen leiste. Fundnr. HN90-2418 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Rand / Wandfragment mit Henkel, geglättet, Ritz- und Ein stic hmu ster. 20 Fundnr. H 90-233 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schi cht I0 Rand frag ment . geglättet, Tupfenrei he. 2 Fundnr. H 90-242 1, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schi cht 10 Wandfragment mit Henkel, schl ec ht geglättet, hori zontale und vertikal e Tupfen leisten. 21 Fundnr. HN90 -2424, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schicht I0 Rand / Wandfragment, geg lättet, Kerbrei he. 22 3 Fundnr. HN90 -2345 , Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Randfragment mit Henkel, geglättet. Fundnr. H 69-3324 , Samm lung Roost / Wi lle Lesefund, Schicht 10 Randfrag ment, geglättet, Kerbreihe . 23 4 Fund nr. H 9 1-33 16, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schicht 10 Wandfragment mit Henkel, sc hl echt geg lättet. Fundnr. HN9 1-3034. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schicht 10 Randfragment geglättet, zwe i Tupfenreihen. 24 5 Fundnr. HN90-2355. 1, Grabun g 1989 - 9 1 Feld 3, Sc hi cht 10 Randfragment mit Henkel, geglättet. Fund nr. HN90-232 1, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht 10 Randfragment, geglättet, doppelte Tupfen le iste. 25 6 Fundnr. HN9 1-3298, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Schicht 10/ Kulturschicht Randfragment mit Doppelhenkel, poli ert. Fundnr. HN 9 1-2750. 1, G rabun g 1989 - 9 1 Fe ld 3. Sch icht 10 Randfragment, schl echt geg lättet, Tupfen le iste. 26 7 Fundnr. HN73-3176.2, Sammlung Wini ge r Lescfund, Schi cht 10 Rand / Wandfragment , sc hl echt geglättet, Ei nstichrei he. Fundnr. HN9 1-3007, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Kulntrschi cht Randfragment, geg lättet, Fingertupfen auf dem Rand. 27 8 Fund nr. HN91-2609, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schnitt 2, Kulturschicht Rand / Wandfragment , geg lättet, Tupfen lei ste. Fundnr. H 90-232 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schicht 10 Randfragment, poliert , Stempelreih e. 28 9 Fundnr. HN73 -3 176. 1, Sammlung Winiger Lescfund, Schicht 10 Rand / Wandfragment , geglättet, Tupfenreihe mit Knubbe. Fundnr. HN9 1-2844. 1, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schicht 10 Randfragment, po liert, Kerbreihe. 29 10 Fundnr. HN9 1-3296, Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 2, Schic ht I0 Rand / Wandfragment , schl echt geglättet, Tupfenleiste. Fundnr. HN73 -3 176.4, Sa mmlung Wini ger Lesefund, Schicht I0 Randfragment, po li ert, ritzverziert. 30 II Fundnr. HN9 1-2550, Grab ung 1989-9 1 Feld 3, Schicht 10 Rand / Wandfrag ment, geg lätt et, Tupfenre ihe. Fundnr. HN9 1-3302.2, Gra bung 1989 - 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Schicht 10/ Kulturschi cht Randfragment , po li ert, Knubbe. 31 12 Fundnr. HN90-2420, Grabung 1989-9 1 Feld 3, Schicht 10 Randfragment, geg lättet, Tupfenre ihe. Fundnr. HN90-3323, G rabu ng 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Randfragment , geglättet , feiner Randwul st. 32 13 Fund nr. HN73-3176.3 , Sa mmlung Winiger Lesefund, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Tupfenreihe . Funclnr. HN9 1-3 152, Gra bung 1989 - 9 1 Feld 3, Sc hi cht I0 Randfragment, sch lecht geglättet , Tupfenreihe mit kleiner Knubbe . 33 14 Fundnr. HN9 1-2856.2 , Grab ung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Randfragment, geglättet, Tupfen le iste . Funclnr. HN73 -3 176.5 , Sa mmlung Wini ge r Lesefund, Sc hi cht 10 Wandfragment, geg lättet, Tupfenl eiste m it kleiner Knubbe. 34 15 Fundnr. HN90-2423, Grabung 1989 - 91 Fe ld 3, Schich t 10 Randfragment. schl echt geglättet, Tupfenleiste u. Tupfen auf Rand : Speisereste. Fundnr. HN9 1-2995, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet , Tupfenrei he. 35 Fundnr. HN91-2681.1 , Grabung 1989 - 9 1 Fe ld 3, Schicht I0 Randfrag ment, geg lättet, Tupfen leiste. Fund nr. HN9 1-3302. 1, G rabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schnitt 2, Schicht 10/ Kulturschi cht Wandfragment, geglättet, Kerbreihe. 36 Fundnr. HN9 1-2844.2, Grabu ng 1989 - 9 1 Feld 3, Schic ht 10 Randfragment geg lättet, Tupfen leiste. Fundnr. HN9 1-3297, Grabung 1989 - 9 1 Feld 2, Schicht I0 Wandfragment. geglättet , vert ik a le u. hori zontal e Tupfen le iste. 37 Fundnr. HN9 1-2856.3 , Grab un g 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht I0 Wandfragment , sc hlecht geg lättet, Tupfe n leiste. 16 17 18 Fundnr. HN 9 1-270 1, Grabung 1989 - 9 1 Feld 3, Schicht I0 Randfragm ent . mit Finger geg lättet, Tupfen / Zw icken rei he . 162 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 38 Fundnr. HN9 1-2750.2 , Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Tupfenleiste. 57 Fundnr. ÜH86-185 8. 001 , Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Grube 2 Krug . Nahezu voll ständi g ; geglättet / po li ert. 39 Fundnr. H 73 -3176.7 , Sammlung Winiger Lesefund, Schicht 10 Wandfragment, schlecht geglättet, Tupfenleiste mit Knubbe. 58 Fundnr. ÜH86-1866.00 1, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Grube 2 Krug. Nahezu voll ständi g ; geg lättet. 40 Fundnr. HN9 1-2826. 1, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Kerb / Tupfenleiste mit kl einer Knubbe. 59 Fundnr. ÜH86 -1 844.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30, Grube 2 Rand / Wandfragmente, geglättet, Kerbreihe mit Knubbe . 41 Fundnr. HN90-2419, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Tupfenleiste mit Knubbe. 60 Fundnr. ÜH90 -632 1.001 , Grabung 1985 - 90 Feld 7 11 , Schicht 3 Randfragment, geglättet, Tupfenlei ste. 42 Fundnr. HN9 1-2776, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Tupfen le iste. 61 Fundnr. ÜH85 -482.0, Grabung 1985 - 90 Felder 3/4, Schi cht 5 Rand- und Wandfragmente, schlecht geglättet, Tupfenleisten in diagona ler Anordnung. 43 Fundnr. HN89-29 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schicht 10 Wandfragment , geglättet, Knubbe mit leichter Delle. 62 Fundnr. ÜH86- 1844.0, Grabung 1985 - 90 Sc hnitt 3, Schi cht 30, Grube 2 Randfragment, geschli ckt, randlicher Grifflappen. 63 Fundnr. ÜH89 -5475 .0a, Gra bung 1985 - 90 Schnitt I, Schicht 30 Randfragment, geglättet, doppelte Tupfenleiste. 44 Fundnr. HN91-2856.4 , Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, schlecht geglättet, Kerb lei ste, flächi ge Kerbverzierung. 45 Fundnr. HN73-3176.6, Sammlung Winiger Lesefund, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Kerbre ihe mit Knubbe. 64 Fundnr. ÜH88-4040, Grabung 1985 - 90 Fe ld 406, Sch icht 30 Bodenfragment, geglättet. 46 Fundnr. HN90-3292 , Grabung 1989 - 91 Feld I, Schnitt 1, Schicht 10 Wandfragment, schlecht geglättet, Knubbe . 65 Fundnr. ÜH86-1743.0 , Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 31 Bodenfragment, geglättet. 47 Fundnr. HN91-3034.2 , Grabung 1989 - 91 Feld 2, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Knubbe. 66 Fundnr. ÜH86 -1 863.001, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30, Grube 2 Rand / Wandfragment , Tupfenl eiste mit vier oder fünf Knubben , Randparti e geglänet. 48 Fundnr. HN91-2856.5 , Grabung 1989-9 1 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, schlecht geglänet, Ritzverzi erung . 67 Fundnr. ÜH87-3302.2, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 10 Rand / Wandfragment , geglättet. Fundnr. HN91-2739, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Stempel- u. Ritzmuster. 68 Fundnr. ÜH86 -1 858.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30, Grube 2 Rand / Schulterfragment, geglättet. Fundnr. HN90-2422 , Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, poliert, Ritzmuster. 69 Fundnr. ÜH86 -1 866.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schi cht 30, Grube 2 Wand- und Bodenfragmente, geglättet. Fundnr. HN9 1-2856.6, Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, flächi ge Einstichverzierung. 70 Fundnr. ÜH86 -1522.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 2 Randfragment, schlecht geglättet, Tupfenlei ste. Fundnr. H 73-3 176.9, Sammlung Winiger Lesefund, Schicht 10 Wandfragment, poliert, fl ächige Kerbverzierun g. 71 Fundnr. ÜH90-6428 , Grabung 1985 - 90 Feld 662 , Schicht I Randfragment, geglättet, Tupfenleiste. Fundnr. HN7 3-3 176.8, Sammlung Wini ger Lese fund, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, fl ächi ge Kerbverzi erung. 72 Fundnr. ÜH86 -1 736.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30 Randfragment, geglättet / poli ert, Tupfenlei ste. Fundnr. HN90-1881 , Grabung 1989 - 91 Feld 1, Schnitt I, Schicht 10 Wandfragment, geglättet, Ritz- u. Kerbmuster. 73 Fundnr. ÜH85 -51 90.0, Grabung 1985- 90 Feld 86 1A, Schicht 30 Randfragment, geglättet, Tupfenreihe. Fundnr. HN91-2826.2 , Grabung 1989 - 91 Feld 3, Schicht 10 Rand / Wandfragment, geglättet, Kerb / Tupfenleiste. 74 Fundnr. ÜH88 -3643.0e, Grabung 1985 - 90 Feld 407, Schicht 30 Randfragment, geglättet, Tupfenrei he . Fundnr. 9069 , Museum fiir Archäologie TG Lesefund KnickwandschüsseL Profil erhalten (stark ergänzt) ; geglättet. 75 Fundnr. ÜH86 -1863.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30, Grube 2 Randfragment, geglättet, Tupfenleiste. 49 50 51 52 53 54 55 56 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 76 Fundnr. ÜH86- 1833.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30 Randfragment, geglättet, Tupfen le iste. 77 Fundnr. ÜH88 -3632.0k, Grabung 1985 - 90 Feld 407, Schicht 30 Randfragment, geglättet, Tupfenre ihe auf Rand. 78 Fundnr. ÜH88-3993.0, Grabung 1985 - 90 Fe ld 86 1, Schicht 20 Randfragment , sch lecht geglättet, Kerbleiste. 79 Fundnr. ÜH8 8-367 1.0, Grabung 1985 - 90 Feld 86 1, Schicht 30 Rand fragment, sc hl echt geglättet, drei Kanneluren (dazugehörend Nrn . 3959, 3671, 5409, 4038). 80 Fundnr. ÜH86- 1725 .0, Grabung 1985 - 90 Schn itt 3, Schicht 30 Randfragment mit Henkelansatz, geglättet poliert (dazugehörend Nrn. 1844, 1864). 81 Fundnr. ÜH88-3943.0a, Grabung 1985 - 90 Feld 356, Schicht 30 Wandfragment , geg lättet, zwe i Kerbleisten {dazugehörend 4040). rn . 3435, 82 Fundnr. ÜH89 -5794.0, Grabung 1985 - 90 Feld 406, Schicht 30 Wandfragment , geglättet, Ritzmuster. 83 Fundnr. ÜH88-3454.0 13 , Grabung 1985 - 90 Feld 9 11 B, Schicht 2b Wandfragment , schlecht geglättet, Kerb- u. Ein stichmuster. 84 Fundnr. ÜH87-5678.0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 6, Schicht 30 Wandfragment , geglättet, Kerb- u. Ritzmu ster. 85 Fundnr. ÜH89-5489.06, Grabung 1985 - 90 Sc hnitt I, Schicht 30 Wandfragment, geglättet, Ritzmu ster (dazugehörend Nrn . 548 1, 5489). 86 Fundnr. ÜH86- 1737 .0, Grabung 1985 - 90 Schnitt 3, Schicht 30 Wandfragment , geglättet, Tupfen leiste. 87 Fundnr. ÜH8 8-3269.0, Grabung 1985 - 90 Feld 407, Schicht 30 Wandfragment, geg lättet, Tupfenlei ste. 88 Fundnr. ÜH88-5800.0, Grabung 1985 - 90 Feld 406, Schicht 30 Wandfragment, schlecht geglättet , Tupfenlei ste. 89 Fundnr. ÜH88-3578.0a, Grabung 1985 - 90 Feld 306, Schicht 30 Wandtragment, geg lättet, Knubbe. 163 164 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbau mersee 0 I 4 I tQl-o, dfn 5 I I I I 7 I .. セ@ ... ,· N⦅セ[@ I .. . ZNセ ᄋM ᄋ@ I 1 6 I 8 9 II 12 セN@ ᄋセ \@ ; l M セG[@ .::- 10 I I I I 14 . \ \ セ Mァ@ . Mセ N M ;. Bセ@ MセN@ I I 13 16 ⦅ᄋ ᄋセ ᄋM セ M N@ Mセ M] -I j";: :' . / 17 18 I I Abb. 158: Nussbaumersee. Früh- und Mittelbronzeze it (Oberflächenfunde). Keramik . M I : 3. 165 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 23 20 セ@ I? セ M 25 \\ ' . Mセ J ·I -:·. 31 0 セ G@ ' ·_;.;,.Qr:J.f;·t. ';!r ·C..f} セ@ .·" •' _;··: r ,.,. セZ@ \ 32 11 I \ (\ I I ,, '' \1 27 ,, I I . a, - ·, ' . ",. jセ@ I V 26 I I 1/ セ@ I \I JD 28 I I セ@ |W@ I 36 { セ i@ I 37 I \I 38 セ@ 35 '' セ@ セ ᄋ@ 39 I I 41 'I Abb. 159: Nussbaumersee. Früh- und Mittelbronzezeit (Obe rfl ächenfunde). Keramik . M I : 3. 166 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee '' 1 43 'I {( (} 1 セ セ@ ,' セ@ 45 '' . " r/( 47 /'' !iセ@ M セ@ 48 49 I I ᆱG セUP@ I I II ((b51 1\ I I " (( !!" , I 56 Abb. 160 : Nussbaumersee. Früh- und Mittelbronzeze it (Oberflächenfunde). Keramik . M I : 3. セ UT@ 167 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 60 61 ' ' \ 0 Abb. 16 1: Halbinsel Horn . Früh- und Mittelbronzeze it. Keramik . M I : 3. 168 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 67 I 69 ' .. ·_ GLZ H ゥセヲ@ \\ @ I ' . • , f • :. Mセ@ • 70 PNセ@ 74 75 .· rl ® ' :; ' ' ' ((_. 85 )) 86 .ᄋ Zjセ :-:-: . ^ G@ . . 82 )Je ' ' Abb. 162: Halbinse l Ho rn . Früh- und Mittelbronzezeit. Keramik . M I : 3. 87 .(. M ("t1J ' ' ' セ@ If} 84 83 . 88 \\ @ ' . \.. ᄋ セ M . セ@ |Z セM@ . 89 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 5.8. Die spätbronzezeitliche Siedlung Ürschhausen- Horn Hartmut Go llnisch In der Siedlungsgeschi chte des Seebachtals während der späten Bronze- und frühen Eisenze it spielt die Station auf der Halbinse l Horn eine wichtige Roll e. In den zwanziger Jahren entdeckt (S . 53), wurde der Platz nach ersten Sondi erungen 1970 in den Jahren 1985- 90 eingehend untersucht (Abb. 152, S. 156)1°. Das Dorf wurde um die Mitte des 9. Jhs. v. Chr. gegründet und fällt damit in die Spätphase der Bronzezeit (Ha B3). Das Siedlungsareal umfass te, wie Bohrsondi erungen ergaben (Abb. 53 , S. 55), di e gesamte Halbinsel, was der Fläche von etwa einem Hektar entspri cht. 45 Häuser konnten voll ständig oder teilwe ise untersucht werden; insgesamt dürfte di e Siedlung über I00 Häuser umfass t haben (Abb. I63). Di e Häuser waren etwa 3 x 4 m bis 4 x 6 m gross und entweder nord-süd oder ost-west ori entiert. Sämtli che besassen einen Fussboden aus einem Lehmestrich unterschiedli cher Dicke als Iso lation gegen Kälte und Feuchti gkeit. Der Baugrund bestand überwi egend aus weichem Torfboden, in der Halbinse lmitte auch aus fes tem Mineralboden (G laziall ehm ). Di e Wände waren sowohl in Blockbau- als auch in Bohlenständerbauwe ise erri chtet worden. Die wahrscheinlich recht fl achen und vorkragenden Dächer waren zumindest + 0 + 0 teilwe ise mit Legschindeln mit Steinbeschwerun g eingedeckt (Abb. 164). In den meisten Häusern fa nd sich eine kl eine Feuerstell e, die entweder ohne besondere Konstruktion direkt auf dem Estrich auflag oder aber mit ein em Steinkranz oder einem Steinunterzug versehen war. Anhand di ese r Herdstell en sowie des Fundinventars können die meisten Häuser als Wohnbauten angesprochen werden. Manche lassen sich aber auch als Handwerkerbaute n und Speicher deuten. Hingegen fehlen eindeutige Hinwe ise auf Ställ e. Es ist durchaus denkbar, dass di e relati v grosse , ni cht überbaute Fl äc he auf der Halbin selkuppe nicht nur als Dorfpl atz, sondern nachts auch als Vi ehstandpl atz di ente. Wi ev iele Einwohner das Dorf umfasste, kann nur geschätzt werden. Es könnten viell eicht etwa 300 Menschen gewesen sein, di e in kl einen Famili enverbänden hier lebten. Ürschhause n-Horn zählt somit zu den grössten Siedlungen im Bodenseeraum . In den untersuchten Randbereichen der Siedlung fa nden sich im Gegensatz zu vielen spätbronzeze itlichen Seeufe rsiedlungen keine Holzpali saden oder ähnliches. Ledi glich leichte, örtlich begrenzte Pfa hlkonstruktionen und fl ac he Steinwä ll e Iiessen sich an eini gen Stell en beobachten. Di ese di enten wohl weni ger als Dorfu mzäunung, sondern vielmehr zum Schutz vor Hoc hwasser, welche auf den allmählichen Ansti eg des Seepege ls zurückzufUhren sind. In di e Ze it der spätbronzezeitli chen Besiedlungsphase von Ürschhausen fa llt nämli ch der Begi nn der grossen Klimaverschl echterung am Ende der Bronze- und zu Beginn der Eisenze it 71, di e sich in vermehrten Niederschl ägen und etwas ti eferen Temperaturen äusserte 72 . Der steigende Grundwasserspi egel bedrohte di e Standfes tigkeit der Häuser, so dass Reparaturmassna hmen und nachträgli che Unterfangungen vonnöten waren. Die Fussböden aus Lehm wurden fe ucht und we ich und mussten mit einem neuen Belag überstrichen werden. Schli ess lich errichtete man nur noch Häuser auf leicht abgehobenen Holzpl attformen. Diese zunehmende Vernässung, welche auch die Ernteerträge bee inträchti gt haben könnte, dürfte der Hauptgrund dafLir gewesen sei n, dass vermutlich ab dem späten 9. Jh. v. Chr. der Siedlungspl atz aufgegeben wurde. Da sich nur wenig kostbares Fundmaterial fa nd, dürfte di e Siedlung pl anmäss ig geräumt worden sein. Nach einem Unterbruch von etwa 150 Jahren wurde der Siedlungspl atz aber wieder aufges ucht. Wie wir anl äss li ch der letzten Grabungskampagne fes tste llten, wurde landei nwärts, im südli chen Anschlu ss an di e Spätbronzeze itsiedlung, wieder gebaut. Nach den dendrochronolog ischen Analysen 70 Die deta ill iert e Vorlage der Funde und Befu nde erfo lgt in den Bänden 0 [=:J 169 0 0 0 0 0 gesicher te Hausstandorte vermutete Hausstandorte 0 Abb. 163: Ürsch hausen- Horn. Spätbronzeze itli che Sied lung. Situationsplan. Forsc hungen im Seebach ta l 2 und 3 (A nm. I). Ä ltere Literatur : Sitterd ing 1970, 13 ff.: Hasenfratz 1986, 42 fT.; Hase nfratz 1990, 22 1 ff.; Go lln isch 1997 , 66 ff. 71 Göschenen 1-Kal tphase. 72 Mit den Klimaveränderungen am Überga ng vo n der Bronze- zu r Eisenze it besc häftigt sich zur Ze it ein geme insames Forschun gsprojek t des Am tes fiir Arc häo logie TG und des Landesdenkma lam tes Baden-Württemberg mit dem Titel << Landschafts- und Si ed lu ngswandel am Übergang vom Subboreal zum Subatl anti kum im westli chen Bodenseeraunm. Das Projek t wi rd finan ziert von der De utsc hen Forschungsgemei nschaft und dem Schwe izeri schen atio na lfond s. 170 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Abb. 164: Ürschhausen-Horn. Rekonstruktionsversuch des spätbronzezeit li chen Dorfes auf der Halbinse l. Ansicht von Osten (Zeichnung: D. Steiner) . wurden die auf Pfählen stehenden Bauten ab 660 v. Chr. errichtet 73 . Wie gross diese Siedlung der älteren Eisenzeit war und wie lange sie bestand, ist noch unklar. Wir wissen nur, dass bis 635 v. Chr. noch Bauholz gefä ll t und dass auch dieses Dorf wiederum überflutet wurde. Danach kam es offensichtlich zu keiner Neubesiedlung am Nussbaumersee mehr. Lediglich wenige Streufunde aus der Latene- und Römerzeit zeugen von späteren Siedlungsaktivitäten ausserhalb des engeren Seengebietes. 5.9. Die Bronzezeitsiedlung Oberstammheim ZH-Moos Ein weiterer bronzezeitlicher Siedlungsp latz befindet sich auf der Südhälfte der Landzunge «Moos», am Westufer des Nussbaumersees, und liegt grösstentei ls auf Zürcher Kantonsgebiet Im Fundstellendossier der Zürcher Denkmalpflege wird er a ls Station der mittleren Bronzezeit angeführt. Die Fundstelle wird als Gemüseanbaugebiet seit Jahren intensiv bewirtschaftet. Im Jahre 1987 wurde von einem Mitarbeiter des Amtes, nachdem der Acker eben frisch umgebrochen war, eine grössere Menge bronzezeitlicher Keramikscherben aufgesamme lt. In den darauffolgenden Jahren sind an lässlich vo n Begehungen immer wieder vere inze lte Keramik- und Si lexfunde gemacht worden. Das Fundgebiet streut über mehrere Dutzend Meter, was unter anderem aur h auf Yersch leppung infolge Ackerbewirtschaftung zurückzufuhren sein dürfte. Siedlungsstrukturen sind nicht feststellbar. Offen bleibt momentan die zeitliche Stellung der Siedlungsreste. Die an sich recht aussagekräftigen Lesefunde von 1987, die damals der Kantonsarchäologie Zürich übergeben worden waren, konnten bis zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Arbeit nicht beigebracht werden. Soweit wir uns erinnern, trägt das Fundmaterial noch Stilmerkmale der mittleren Bronzezeit, unterscheidet sich aber gesamthaft von der mittelbronzezeitlichen Keramik der Halbinsel Horn . Wir meinen, dass die Station «Moos» etwas jünger ist und die Nachfolgesiedlung des mittelbronzezeitlichen Dorfes auf der Halbinse l darstellt. 73 Billamboz u. Go llni sch 1997 , 102 f. 17 1 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumerse e 5.10. Das Tierknoche nmaterial Di eter Markert 5. 10. 1. Di e Zusammense tzung der Fa una In ihrer Grassgliederung besteht die Fa una aus dem Nussbaumersee aus zwe i Teilfaunen, einer pfy nerzeitlichen und einer Mischfa una aus Pfy n und den späteren Epochen. Aufgrund der starken Dominanz des Hausti erknochenma terials in beiden Materialkompl exen ka nn man beide Teil fa unen als Haustierfaune n beze ichnen, di e in erster L inie vo n Rindern und Schweinen geprägt sind und in grossem U mfa ng Auskunft über Schwe ine- und Rinderhaltun g ge ben. Da d ie vorli egende Gesamt fa una ausgesproche n umfa ngre ich ist, empfi ehlt sich ihre Vorstellung in Tabellenfo rm . Um das Vo lumen nicht unnötig aufz ublähen, we rden in der folgenden Tabell e (A bb. 165) d ie Mindest-lndi viduen-Zahl en, basierend auf den Funden aus den einzelnen Feldern , Schnitten und Schichten komprimiert dargestellt. Das strati f izierte Pfy ner Knochenmate rial Schnitt I Nur in Schnitt l vo n Fe ld I wa r e ine stratig ra phische G liederung der Fa una mögli ch (A bb. 58, S.59). Analog den übrigen Fund ka tegorien w urde das Knochenmate rial in drei Kompl exe zusammenge fasst, d ie e iner älteren, einer mi ttleren und einer jüngeren Siedlungspha se entsprechen. Im Knochenmate ria l aus Schnitt I (Feld I) fa nden sich 57 Rinder im Alte r vo n neonat bi s 7-j ährig, 54 Schweine vo n neonat bi s li-j ährig, 12 Z iegen von 6-monatig bi s 5-j ährig, sechs Z iegen oder Schafe, sieben Sc hafe von 18-monatig bis 5-j ähri g, ein Pferd adult, vier Hunde adult, ein Auerochse, zwei Elche, 27 Hirsche vo n 6-monatig bis 5-j ährig, zwei Rehe, vier Füchse, fün f Dac hse, zwei Wühlmäuse, eine Maus, ein Ige l sow ie ein Waldkauz, e in Moorfrosch und drei nicht näher bestimmbare Fische (Abb. 166). Die A ufsc hl üsse Jung nac h Siedlungs phase n ergibt folgen des Bild : Schl iisselt man die bestimmbaren Ind ivid uen nach Alter auf, so waren: I neonat, I j uven il , I 1-monat ig, I 4-monatig, 3 6-monatig, I 12-monatig, I 15-monatig, I 16-monat ig, 2 18-monatig, 2 20-monati g, 2 22-monatig, 2 2-jährige Eber, I 2-jä hrig, 3 3-jährig, I 4-jährig, 2 5-jäh rig, I 6-jährig, I 7-jährig, I 8-jährig, I 9-jährig, I 10-jähri g, I l i -jähri g, 2 adulte Sa uen, I adu lter Eber und 7 adult ohne genauere Altersbestimmba rkeiL Rinder: In der mittl eren Phase li egen die Reste vo n 46 Rinde rn vo r, vo n denen elf noch Jungrinder oder Kälber und 35 adu lt waren. Von den Jungrindern konnte eines als männli ch ju venil und vo n den adul te n Ti eren j e eine Kuh und ein Sti er bestimmt werden. Die Vertei lun g nach Lebensa lter erg ibt fol ge ndes Bild: I neonat , I I-wöchig, I juvenil er Stier, I juveni l, I 4-monatig, I 6-monat ig, I 9-mo natig, I 15-monat ig, I 20-monat ig, 2 22 -monatig, 2 2-jä hrig, I 28-monatig, 2 4-jährig, 2 5-jährig, I 6-jä hrig, I 7-jähri g, I adu lte Kuh, I adulter Stier und 24 ad ult, deren Geschlecht nicht bestimmt werden konnte. Ziegen und Schafe: In sgesamt sind drei Z iegen und fti nf Schafe nac hweisbar. Nach A lter ist ei ne Z iege 5-jähri g und zwe i sind Adul ttiere. Be i den Schafen konnten al s 18- monatig ei nes, a ls 20-mo natig eines , als 5-jährig eines und als adul t zwe i we itere Tiere besti mmt werden. Hunde: A ll e drei Hunde ko nnten ledi glich als ad ult und keiner auf se in Geschlecht bestimmt we rden. Wild: An Wild sind ein Auerochse, ein Elch, 22 Hirsche, ei n Reh, zwei Füchse, zwei Dac hse, ein Biber sowie drei Hase n belegt. Bei de n Hirschen handelt es sich um fü nf j uve nile und 17 adulte Exempl are; die Gesc hlechtsbestim m ung erbrac hte den Nachweis fü r ein adultes we ibl iches Tier und mindes tens zwei adulte männliche Exempl are. Die Altersvertei lung der Tiere ze igt sich wi e folg t: j uvenil ei nes, 6-mo natig zwei , I-jährig eines, 15-monatig eines, 3-jährig eines, 4-jährig eines, 5-jährig e ines und adul t 14. Das übrige Wi ld kon nte ledi g lich a ls adu lt besti mmt werden. Übrige A rlen: Von den üb rigen Arten ist mit j e einem Exemp lar die Spi tzmaus und eine ni cht näher bestimmbare F ischart vertre ten. Jüngere Siedlungspha se (Schichten 20 u. 22): Ältere Siedlungspha se (Schi cht 30) : Im spärlichen Fundmaterial der älteren Sied lungsphase fa nden sich einzig Knochenreste zweier adulter Rinder, e iner adulten Z iege sowie e ines Hase n. Mittlere Siedlungspha se (Sc hichten 22 bi s 28) : Schweine: Von den 4 1 belegten Schwe ine n ware n 16 noch Ferke l oder Jungschwe ine und 25 ad ult. Während die Jungtiere ni cht nach Geschl echt bestimmt werden ko nnten, waren vo n den adulten Tieren zwei nac hwe is li ch Sauen und drei Eber. Im Knochen materia l der j üngeren Phase fanden sich 13 Schweine im Alter vo n 3-monatig bis ad ul t, neun Rinder vo n adul t bis 5-j ährig, ac ht Z iegen von 6-monatig bi s 4-j ährig, fün f Z iegen oder Schafe, zwe i Schafe von 20-monatig bi s 4-jährig, ein Pferd adult, ein Hund adul t, ein Elch, fti nf Hi rsche, zwe i Rehe, zwei Füchse, drei Dac hse, eine Wühl ma us, eine Maus, ein Igel sowie ein Waldkauz, ein Moorfrosch und zwe i Fische unbestimm ter Artzugehörig keit Schweine: Vo n den 13 nac hgewiesenen Schwe inen wa ren drei noch Ferke l oder Jungschweine und zehn ad ul t. Die Jungtiere Iiessen sich nicht auf ihr Geschlecht bestimmen, hingegen ist unter den adulten Tieren eine Sa u belegt. 172 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Nussbaumersee, lnsei:Gesamtfauna Feld Schnitt Schicht I Schichten I I I 2 3 I セ@ セ@ 8,..., N N ö N 0 8 N N N セ@ 4 2 - I "' 00 8 :::! :::! :::! 0 - 0- 0N セ@ N セ@ M セ@ jüngere Phase 0 00 N ..". N "' N --"' N M 00 N セ@ セ@ + 0 - -0 0 セ@ VJ 0 - mittlere Phase Haustiere 400 25 3 4 2 2 3 36 60 2 1 3 103 33 73 44 6 Vieh Sus I Schwein Bos I Rind Ca pra I Z iege Ovis I Schaf Capra/Ov is I Z iege/Scha f Equus I Pfe rd 394 144 167 35 30 15 3 24 3 I I 4 2 I 2 I I 2 2 3 2 I 59 2 I I 1 3 73 26 28 6 7 5 I 44 14 20 3 6 3 2 I I 101 31 45 12 10 2 I 33 16 15 I I I 34 15 12 2 4 I 6 6 I I 188 15 2 Wildsäuger 170 13 I Wildrinder I Schalenwild Bos primi genius I Auerochse Ca pra ibex I Ste inbock A lces I Elch Cerv us elaphus I Hirsch Capreo lus ca preo lus I Reh 136 5 I 2 11 7 II 6 I 4 I Raubwild Ursus I Bär Vulpes vulpes I Fuchs Fe li s silvestri s I Wild katze Me les I Dac hs Man es I Ma rder Castor fiber I Biber 22 4 9 I 5 I 4 3 Sonstige Säuger Lepus I Hase M icrotus I Wühlmaus Neo mys I Spitzmaus Mus I Maus Erin ace us I Ige l 12 3 Andere Haustiere Ca ni s famili ari s I Hau shund W ildfauna 5 5 8 2 3 I 7 2 I I I 2 13 17 2 3 I 13 17 I 3 1 8 I 14 1 2 I 5 - ᄋ セ@ i セ@ - '- 1- 1 44 15 54 17 3 I 36 15 49 17 3 30 I 12 44 I 15 3 I I 14 2 I 29 10 I 37 6 3 I I I 3 I 5 I 1 3 I 1 i セ@ セ@ -------= 1- I I 12 2 2 1 - Mセ@ 4 2 2 2 I I I 2 Mᄋセ@ I I セ@ 1 I セM I I 3 セ@ - 1 I - 2 I I I I I 1 1- - J 4 I I I I 1- - - - I I I 10 I 9 J 1 1 3 I 4 I I I 2 4 1- 1 I 588 2 2 1- I aュセィゥ「・ョ@ Fauna insgesamt ,- l I 5 2 I I 1 WirbeUose Gastropoda ind. I Schn ecke unb . 2 I 2 2 2 6 I I I I I I Fische Stör Pisces ind . I Fisch unb. 33 I I I I Geflügel A nser I Graugans Anas pl atyrhynchos I Stockente Larus I Möve Pi ca pica I Elster Strix a lcuo I Wa ldkauz Aves ind. I Voge lunb. Rana arva li s I Moorfrosch 24 40 3 6 2 2 5 49 77 Abb. 165 : Nussbaumersee-lnse l. Ti erknochen. Belege aus den einzelnen Fe ldern, Schnitten und Schichten. 4 4 147 ,_ - - - - - 1 I 4 11- 48 127 61 9 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 173 Schlü sse lt man wiederum nac h ihrem Alter auf, so waren : I 3-monati g, I 8-monatig, I 9-monatig, I adulte Sau und 9 ad ult ohne genauere Altersbestimmbarkeit. Sclmitt 2 Schweine : Die Schweineknochenfunde belegen 14 Schweine, darunter drei Jungschweine und II adu lte Tiere. Von den drei Jungtieren konnten alle als 7-monati g, aber keines auf se in Geschl echt bestimmt werden. Unter den adulten Tieren ist eine Sau nachgewiesen. Rinder: In dieser Phase liegen Reste von insgesa mt neun Rindern vor, von denen eines 5-j ährig und acht adult waren. Ihr Geschl echt konnte nicht bestimmt werden . Ausser den drei 7-m onati gen Jungschweinen konnte nur eine 2-j ähri ge Sa u und ein 5-jähriges Tier genauer altersbestimmt we rden; di e übri ge n neun Exemplare sind lediglich als adu lt zu bezeichnen. Ziegen und Schafe: Weiter konnten acht Ziegen und zwe i Schafe nachgew iesen werden, wobei sich zwe i Jung- und sechs Adultziegen bestimmen li essen. Unter den Ziegen konnte ein adulter Bock gesc hl echtsbestimmt werden. Rinder: Von den 20 nachgewiesenen Rindern waren all esamt ad ult ; dennoch konnte keines auf se in Geschlecht bestimmt werden . Die Altersbestimmung ergab bei den Ziegen: I 6-monat ig, I 9-monati g, I 12-monat ig, I 13-monatig, I 2-jähri g, I 3-jährig, I 4-jähri g und I adulten Bock. Die beiden Schafe konnten als 20-monat ig und 4-j ähri g bestimmt werden. Die Altersbestimmung ergab: 2 3-jährige, 2 4-j ähri ge. 2 5-j ähri ge. 2 6-j ährige, 2 7-jährige, I 8-j ähri ges und 9 ad ulte Rinder. Ziegen und Schafe : Das Material we ist drei Ziegen und fünf Schafe aus, darunter zwe i Jungz iegen und eine Adultziege. Bei den Sc hafen konnten vier juvenile und ein adultes Schaf bestimmt werden. Weder bei den Schafen noch bei den Ziegen war eine Geschlechtsbestimmung möglich . Pferde und Hunde : Mit je einem Exemplar sind auch in der späten Phase Pferd und Hund schwach vertreten. Beide Tiere konnten ledi glich als adu lt und nicht auf ihr Geschlecht bestimmt werden. Die Altersbesti mmung ergab bei den Ziegen: I 6-monatiges, I 8-monati ges und I adultes Tier. Bei den Schafen konnte als juvenil eines. als 8-m onat ig eines, als 10-monati g eines, als 12-m onati g und als 5-jährig je eines bestimmt werden. Wild: An Wild sind ein Elch, fünf Hirsche, ein Reh, zwe i Füchse und drei Dachse be legt, alle adu lt. Wild: An Wild si nd 12 Hirsche, zwe i Rehe, ein Steinbock, ein Biber sowie ein Hase belegt. Bei den Hirschen handelt es sich um 2 6-jährige und 10 adul te Exempl are, von denen mindestens drei adulte männlich Übrige Säugetiere und anderes : Weiter sind nachgewiesen: eine Wühlmaus, eine Maus, ein Ige l, ein Waldkauz, ein Moorfi·osch sowie zwei nicht näher bestimmbare Fische. 30 % .,., "",...,oö ,..'0"":2.. r"'- 20 % -=- セ@ .n :;; "" セ@ ·.:; '5 (/) ..... .,., " "0 ö2" -.o " @セ "Oll " '5 N (/) OJ) 'E " N "- " ""'5"' 0 セ@ <2 (/) Haustiere 73,8% 'J '2: " :I: & '5 -'< <.) 0 g ·;:;" c/i " <( .0 ..... "' -B -5 w Nセ@ :I: .n 0 セ@ セ@ "" セ@ セ@ q q a5 n セ@ & '5 '" w.. -.o "" .n . ,..; .n 0 0 " N " -'< :!2 3 セ@ '5 セ@ q t; 'E 8 セ@ "' c "' ..c iO & "' I Wi ldsäuger 23 ,6 % Abb. 166 : Nussbaumersee-lnse l. Ti erknoc hen. Zusa mmensetzun g der Fauna aus Schnitt I. " セ@ Zセ@ .§ ..c ]セ@ 3 ,,.::::., ..S::. ..S::. - 0 0 セ@ セ@ 2: E!"' ·o. t/l セ@ " o:; 2!' 0 セ@ ;j Oll s" 0 0 > ]" セ@ " w" ]" @セo:; •O <.) 0 c/i "0 セ@ Genüge! 0,5 % ,0"' ,.::::., 00 0 > 0 0 0 0 セ@ セ@ •n セ@ .,., "" •n '5 :B 't:0 セ@ 0 :0 c/i ..0 § -t;" セ@ w: " '5 (/) And. 2, 1 % " 174 Neolith ische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 30 % 20 % Hausti ere 72,0 % Wi ldsäuger 26, I % Ge nligel 0,4 % And. 1,5% Abb. 167: Nussbaumersee-lnse l. Tierknoc hen. Zusammensetzung der Fauna aus Schn itt I und 2. waren. Eines der beiden Rehe konnte als 2-j ährig, das andere nur als adult und keines von beiden auf sein Geschlecht bestimmt werden. Das übri ge Wild weist sich lediglich als adult aus. zurück. Di e Anteile namentlich aus der frühbronzezeitlichen Si edlungstätigkeit und der neuzeitli chen Bewohner der Inse l dürften relati v klein se in . Das Material umfasst die Reste von 76 Schweinen, 90 Rindern, 20 Z iegen, sieben Ziegen/ Schafe n, 18 Schafen, zwei Pfe rden, zwei Hunden, vier Auerochsen, 78 Hirschen, sieben Rehen, zwei Bären, fün f Füchsen, einer Wi ldkatze, einem Marder, zwe i Bibern , zwei Hasen, e iner Spitzmaus, einer Gans, einer Stockente, einer Elster, einer Möve, einem unbestimmbaren Vogel, einem Stör sowie sechs unbestimmbaren Fi schen und einer nicht näher bestimmbaren Schnecke (Abb. 168). Die Mischfa una Beim vorli egenden Material handelt es sich um Oberflächenfunde (Schicht I0) aus den Feldern I bi s 4, di e aus einem weitgehend vollständi g aberodierten Kulturschichtpaket stammen (Abb. 58, S. 59). Der überwiegende Teil dieses vermischten Materi als geht auf di e Pfy ner Siedlungphasen ;/. 30 % * "',..: "' ....". 0 «>' "' ..-20 % セ@ *"' "'"' I セ セL@ 10 % ヲ セZ@ w; セZQ@ エィセ@ 0 "'r- "' " ;:; ᄋ セ@" 02" '0 -5 (/) セ@ :'I o. セ "' ..,.セ@ ᅣ セ@ 0 N iiCO " N @セ -5 (/) セ@ "'ö N "Oll 'E" " セ@ N 0.. セ@ .c " (/) Haustiere 65 ,0 % N " "" :r: '0 セ@ ;/. "!. セ@ .c セ@ \Cl セ@ "!_ .n ..=:..r, .IF"'l. ..,. -. N 0 0 00 r- -" u -5" -5" -::;" 0 .D e" ·;;;,;;" <"" @ r- セ@ :I: <>:: "' セ@ Z "セ@ -5 ro '" "- セ@ ;/. セ@ "' ö "' ö "' ö ᄋ ] 0 セ@ " -" :::1 セ@ セ@ .c ;/. "' ö "'ö ""' セ@ Cl ;/. ,.., 0 ;/. ;/. セ@ ;/. ö"' "' ö "'ö "'ö ᄋ セ@ "' "' セ@ " 'E セ@ ;/. ;:; .0 äi セ@ セ@ 0 セ@ '"E"' :;: :;:'" 0 0 セ@ ;; E !:! セ@ @セ " 'ij セ@ 'ö. (/) Wildsäuger 3 1, 1 % Abb. 168: Nussbaumersee-ln sel. Tierknoc hen . Zusammensetzung der nicht stratifizierten Fauna aus Schi cht 10. 0 セ@ "gj, "0e ;;" -tl0 ,;; "> •O ::;: セ@ "; @ -" 'ij ;; '0 セ@ Geflü ge l 1,5 % oo. ;/. d .n o' 0 ... セ@ "" @セ 0 't:0 > ::;: CO 0 0 - ;/. ,.., "' :0 ,;; "; " -tl" "" -5"" セ@ o;: And. 2,4 % (/) Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbaumersee 175 Feld I Schweine: Die Schweineknochenfun de belegen 3 1 Schweine. Von diesen waren 15 noch Ferkel oder Jungschweine und 16 adult. Von den Jungtieren konnte nur eines als Jungeber bestimmt werden; fünf der adulten Ti ere waren nachweislich Sauen und zwei waren Eber. bestimmt werden, während unter den adulten Tieren zwe i nachweislich Sauen und zwei Eber waren. Schlüsse lt man nach Alt er auf, so wa ren : I juvenil , I juveniler Eber, 2 3-monatig, I 4-m onatig, I 6-monati g, 4 7-monatig, I 10-monati g, 3 15-mo nati g, I 20- monatig, 3 2-jähri g, I 30-mo nati g, 3 3-jährige Sauen, 2 3-jährig, I 5-jährig, I 6-jähriger Eber, I 8-j ährige Sau, I 9-j ähriger Eber. I 9-jähri g, I 10-jährig und I adulte Sa u. Schlüssel! man di e bestimmbaren Stücke nac h Alter auf, so waren : I neonat, I 7-monatig, I 15-monati g, I 2-j ährige Sau, 2 6-jährige Eber, I 8-j äh ri ge Sau, I 8-jährig un d 7 adu lt ohne genauere Altersbestimmbarkeit. Rinder: Von den 15 Rindern waren drei noch Jungrinder bzw. Kä lber und zwö lf adult. Di e Altersverteilung zeigt sich wie fol gt : I 6-monatig, 2 20-monati g, 5 3-jährig, 3 4-jähri g, I 7-jäh ri g und 3 adult , ohne dass ihr Geschl ec ht bestimmt werden konnte. Rinder: Von den insgesamt 45 Rindern waren zehn noch Jungrinder oder Kälber und 35 adult. Unter den adulten Tieren befindet sich ein Stier. Ziegen und Schafe : Das Material enthält eme adulte Ziege und em 2-jähriges Schaf. Die Bestimmung nach Alter ergibt fol gende Vertei lung: 2 j uveni l, 2 10-monatig, 2 14-monatig, I 18-monatig 2 20-monati g, I 2 1-monatig, I 2-jähri g, I 3-jährig, I 44-monati g, 3 4-jährig, 2 5-j ährig, 2 6-j ähri g, I 7-jähri g, 2 9-j ähri g, I li-j ähri g, I adulter Stier und 20 ad ult , deren Gesc hl echt nicht bestimmt werden konnte. Wild: An Wild sind ein Auerochse, zehn Hirsche, ei n Reh , ein Bär, ein Marder und ein Biber vertreten . Ziegen und Schafe : Das Material weist ausserdem zwölf Ziegen und zehn Schafe aus. Mit Ausnahme je eines Jungtieres handelt es sich um adulte Tiere . Das Geschlecht konnte nicht bestimmt werden. Di e Altersbestimmung ergab bei den Z iegen : I 9-mo nati g, I 12-monati g, 2 3-jähri g, 3 4-jähri g, I 5-j ährig und 4 we itere Adu ltti ere. Bei den Sc hafen konnte als 2-jährig eines, als 3-jähri g vier, a ls 4-jährig bzw. 5-jähri g je eines und a ls adult zwe i weitere Tiere bestimmt werden. Bei den Hirschen hande lt es sich um : I 12-monatiges, I 26-monatiges, I 4-jähri ges, I 6-jähri ges Tier und 6 adulte Exemplare ; in keinem Fa lle ist e ine Geschlechtszuwe isung mög lich. Das übri ge Wild kann nur als adult ausgew iesen werden. Feld 3 Schweine: Di e Schweineknochenfund e bel egen 26 Schweine, die sich auf sieben Ferkel bzw. Jungschwei ne und 19 adulte Tiere verteil en. Von den adulten Ti eren waren eines nac hwe islich eine Sau und eines ein Eber. Pferde und Hunde : Ein Pferd und zwe i Hunde können lediglich als adult und ohne Geschlechtszuweisun g angegeben werden. Sch lüsse l! man nach Alter auf auf, so waren: I juvenil , I 4-monati g, I 7-monat ig, I 8-m onati g, 2 15-monati g, I 20-monati g, I 2-jähriger Eber, I 2-jährig, I 3-jähri g, I 4-jährig, I 9-jährig, I adulte Sau und 13 ad ult, deren Geschl ec ht nicht bestimmt werden konnte. Wild: An Wild sind ein Auerochse, 29 Hirsc he, ein Bär, ein Fuchs, eine Wildkatze sowie zwei Hasen belegt. Bei den Hirschen handelt es sich um neun juvenile und 20 adulte Exemplare; di e Geschlechtsbestimmu ng erbrac hte den Nachwe is von mindestens vier adulten männlichen Tieren. Rinder: Von den 28 Rindern waren drei noch Jungrinder und 25 ad ult. Altersbestimmt wurden als 8-monatig e ines, I-jähri g drei, 14-mo natig zwe i, 15-mo natig ei nes, 18-mo natig zwei , 2-jährig eines, 3-j ährig zwei, 4-jährig ein männliches, 9-j ähri g e ines, als adu lt männli ch drei und als adult ohne Geschl echtsbestimmu ng 12 Exempl are. Das übri ge Wild ist adult. Übrige Säugetiere und anderes: Die übrigen Säugetiere sind einzig durch eine Spitzmaus vertreten . Die Geflügelreste dieser Teilfauna sind relativ artenreicher als di e bisheri gen und belegen immerhin j e e ine Graugans, Stockente, Möve und Elster. Reste, die weder von Säugetieren noch von Vögeln stammen, belegen ein Stör, drei nicht näher bestimmbare Fische sowie eine ni cht genauer bestimmbare Schnecke. Feld 2 Schweine : Die Schweineknochenfun de belegen 16 Schweine, von denen drei noch Ferkel oder Jungsc hweine und 13 adult waren. Von den Jungtieren konnte wiederum keines auf sein Geschlecht Nach Alter verteil en sie sich folgendermasse n: I 9-monatig, 2 10-mo natig, I 30-monatig, I 3-jä hrig, 2 4-jä hrig, 4 5-j ährig, I 6-jähri g und 16 adult ohne Geschlechtszuweisung. Ziegen und Schafe : Ne ben einer Jungziege und fünf Adultziegen sind sieben Schafe nac hgewiesen, darunter zwe i juvenile und fünf ad ulte Tiere. Von den letzteren konnte ledi glich ein adulter Widder geschlechtsbestimmt werden. Di e Altersbestimmung ergab bei den Ziegen: I 6-monatig, I 12-monati g, I 3-jährig und 3 weitere Adu lttiere. Bei den Schafen konnten als 9- monatig eines, 15- mona tig eines, 4-jährig eines, adulter Widder ei nes und als adult ohne Gesch lechtsbestimmbarkeil drei wei tere Tiere erminelt werden. Pferde: Das belegte Pferd war adult, se in Geschlecht konnte nicht bestimmt we rden. Wild : An Wild sind ein Auerochse, 37 Hirsche (mind. drei Exemplare nur durch Abwurfstangen), ei n Reh, vier Füchse sowie ein Biber belegt. Bei den Hirschen handelt es sich um vier juvenile und 33 adulte Exemplare; die Geschlechtsbestim- 176 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussbawnersee Nussbaumersee, Insel: Fauna (Arten. Alter und Geschlechtsverteilung) Feld f l'ld I Schichi 20 22 ( 10); 20: (10)_(26_ 22 : 12-'1 Jm Total Alle r 1\11 . ind w m ind w ind 111 セ L@ m ind " 10 -(28) ( 10)_(30) Ft ld 3 Feld 2 24 28 26 1 26 lß m ind w m ind w m ind w 111 ind w (26) + 30 30 ml ind w 10 111 10 ind w m ind w m Feld 4 KS 10 10 ind w m ind w m ind w n Haustiere Vieh Sus I Schwe in M ncona1 <I jU\ <I <I I Q M Q セ - G M 1- 1--,----- - !- - 1- 1- 1--,----- !- •- - <I <I <I <I <I <: I 10 I >I >I >I >I >I 12 15 16 18 20 22 >l " 11 30 36 2 J 48 60 72 84 10 II 96 108 120 13:! od Sc hwe ine ingcsamt ßos / Rind 2 I 51 I 4 1 1 0 I 0 0 167 0 0 I 0 0 14 35 7 0 I 30 00 15 144 I o n 2 I o o 0 0 0 0 I 0 0 I 0 0 0 0 0 I 0 0 17 12 0 0 30 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ou 000 00 000 000 00 4 0 0 0 00100 1 0 000 000 0 I 0 0 0 000 000 00 000 1 15 0 0 19 2 3 12 2 lll 24 I 1 13 1 0 44 0 I 15 0 0 28 0 0 20 0 0 12 0 0 I 0 0 1 0 0 0 0 0 23 5 J 0 0 0 0 0 000 1 0 0 I 0 < I nconat < l lW < I jli\CIIII <I <I <I <1 >1 10 14 >1 >1 >I 15 18 :!0 > [ 21 >I 22 >2 28 >2 30 36 >3 4 44 48 5 60 72 lJ 11 6 84 '!6 9 lOS 11 13::! 'd Rinder insgesamt Capra I Ziege <I <I <I I >l I 86 l 1 l 20 16 0 0 12 IJ " 36 •• 60 'd Z iege n insgesamt Ovis I Sc ha f <1 <1 100 0 6 0 0 0 0 I 0 0 juv 8 <I <1 10 I >I >I >I 12 15 18 :W 24 36 48 60 'd Sc hare insgesamt Capra!Ovis Schaf oder Ziege Eq uus Pferd 1 00 Vieh insgesamt 000 3 0 0 4 0 300 400 0 0 セ R@ 000 0 000 0 0 3 0 0 34 0 0 51 3 5 I 0 200 30036005235 I 0 0 0 0 0 0 0 00 0 0 0 1 00 00 0 0 10 0 __!!. 2 0 0 0 I 0 0 92 5 • 00 29 70 I I 2 43 ' -0 S I Cants tarnallan s 1 Haushund Haustiere insgesamt 400 23 11 200 Abb. 169: Nussbaumersee-ln sel. Ti erknochen. Geschl echtsverteilung, Sc hl acht- und Erl egea lter. 300 945 4 29 70 I 43 1 0 5 1 0 177 Neolithische und bron::.ezeitliche Siedlungsresteam Nussba umersee Nussbaum crsee, Insel: Faun a (Art'en, Alter und Gesc hlcchtsverteilu ng) 20 " ind " m ind " 10 -(2 8) 24 (IO)_(JO) N@ 400 Haustiere (Ü bertrag) 23 I I "' 3 0 0 ind w m ind w m ind n • 0 0 2 0 0 "' 2 0 0 ind " m ind " 26 1 26 Tota l A l l l'r セ i ( 10): 20: ( 10) (26 JIH 22 : f1·H "' ind " 1111 (21'1 ) 28 I( I KS 10 + J() '" ind w ml I 0 0 3 0 0 36 0 0 52 3 5 10 10 30 Fdd 4 Feld J Feld 2 ft' ld I Ft: ld Sc hk h t ind " m ind " "' ind " m ind " ml ind" "' 3 0 94 5 4 29 2 2 70 I 2 43 " 22 0 0 0 15 IJ 4 I 0 incl " n 5 I Wildtiere Wi ldrinder llos primi gc nius I Aueroc hse セ オィ。、@ nd 0 Auerochsen insgesamt 0 Schalenwild Capra ibex I Steinbock Akcs / Elc h (\:rvus claphus I Hirsch < I jU\ <I <I I " >I "15 " <I >I 24 2 ;;. ] ]ll 36 4R 60 72 R4 10!( I I 77 11 7 nJ lli rsc hc insgesam t 0 1l 0 0 1l 0 1l 0 II 0 0 0 0 0 0 0 131 0 0 0 0 0 0 0 0 1l I 0 0 5 0 0 II 2 0 0 I Capn.·olus cuprcol us I Reh "' 0 0 34 0 3 ., 0 0 1J 24 9 Rd1c in sgesa mt Schalenwild insgesamt Raubwild Ursus I ￟セゥ 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 I 0 0 0 0 000 000 000 300 I 0 0 IJ 1l 0 0 0 0 I I 2 0 25 0 4 II 1 00 I 0 0 000 300 300 J 0 0 0 0 0 3:! 0 4 15 0 0 0 0 0 II 0 6 0 0 0 0 40 0 12 0 IJ 2 イ@ V ul pcs vulpcs I Fuc hs Fd is sil ves1ri s I Wi\dbt7c 5 Mr.: lcs / Dachs Mano..·s Marder Cas tor fiber I Biber Raubwild insgesamt 400 000100 12 3 0 0 0 0 170 IJ 0 0 22 - 3 0 0 500 0 0 0 Sonsti ge Säuger Lr.:pus I Hase Microtu s I Wühlm aus Nr.:n mys I Sp itzmau s s@ MllS I mセャu Erinace us / Igel Sonstige Säuger insgesamt Wi ldsäuger gesamt - 0 0 0 0 0 000 200 I 0 0 0 0 0 0 I 0 0 13 0 0 0 0 0 0 20 14 I 2 000 46 1 00 00 14 0 J 0 0 Ge Ollgel A ll S\..'f I Graugans Anus p latyrhy nchos I Stoch ntc Larus I Möve Pi ca ri ca I Elstr.: r Strix alcuo I Waldkauz セ@ ind I Vogd unb . aキ Gc nugel gesam t 100 000 000 000 000 000 000 000 0 000 000 400 000 100 000 000 100 000 000 000 000 000 000 000 0 000 000 000 000 000 000 000 0 0 0 0 0 0 I 0 0 0 0 0 0 0 0 I 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 00 000 400 000 000 0 0 0 0 000 000 00 Amphibien Rana arva lis I Moo rfrosd1 Amphibien gesamt Fische Stör Pi sces ind . I Fisc h unb. Fische gesamt W irbe llose Gastropoda ind . / Sc hnecke unb . Wirbellose gesamt Fa un a insgesa mt 10 0 0 0 0 0 588 38 I I 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 00 0 000 50049006647 4 400 I 0 3 0 0 134 S 8 44 2 2 121 I 5 57 I 3 8 I 178 Neolithische und bronzezeirliche Siedlungsreste am Nussbaumersee mung erbrac hte den Nac hwe is für mindestens drei adulte männliche Exempl are. der Mi schfa una viermal mehr Auerochsen als di ejeni gen aus den eigentlichen Pfy ner Schichten, da fü r fehlen in der Mi schfauna Elch und Steinbock. Differenziert man das Pfy ner Tierknochenmateri al nac h Siedlungsphase n, so ve rli ert sich der monolithi sche Eindruck, den di e Pfy ner Fa una als Ganzes ve rmittelt. Das Material der älteren Phase ist allerdings so we nig umfa ngreich, dass es einen stati sti schen Vergleich nicht zulässt, so dass im folgenden nur die mittlere und die jüngere Phase im Schichtpaket von Schnitt I in Feld I vergli chen werden sollen. A ltersbestimmt wurden : als j uvenil e ines, 6-mo natig eines, I-jährig zwei , 3-jährig dre i, 4-j ähri g zwei, 5-jährig eines, 6-jährig eines, 7-jährig ei nes, als adult männlich drei und als adult ohne Geschlechtsbestimmung 22 Tiere. Das Reh konnte als 2-j ähr ig, der Auerochse als subadul t bestimmt werden. Das übrige Wi ld konnte led ig li ch als ad ult angesprochen werden. Übrige Tiere: Die Ti erreste, die nicht von Säugetieren stammen, sind ein nicht näher bestimmbarer Vogel und vier ni cht näher bestimmbare Fi sche. Feld4 Aus Feld 4 liegen drei Schwe ine vor, eines juvenil , eines 2-j ährig und eine 4-jährige Sau sowie zwei Rinder, 4-j ähri g und adult, eine adulte Ziege, ein adulter Auerochse und zwei adulte Hi rsc he . 5. 10.2. Die Veränderungen im Artenspektrum Betrac htet man die prozentuale Zusammensetzung des Vi ehs (A bb. 170), der zahlenmässig am stärksten belegten Gruppe aus den Pfy ner Schichten und der Mi schfauna, so sti cht in s Auge, dass die Anteile der Arten nur geringfügig differi eren (im Höchstfall 2 %). Beim Schalenwild, also der nächst stärksten Gruppe, fallt auf, dass Hi rsch und Reh beidemal zusammen über 90 % des Schalenwildes stellen und der grösste Unterschied bei den weniger zahlreich vertretenen Schalenwildarten zu beobachten ist. So belegen etwa die Reste aus Mischfauna Das Vieh : Die Zusammensetzung des Viehs in der mittleren Phase mit den grossen prozentua len Anteilen vo n Rind und Schwein und den geringen Werten bei Schaf, Zi ege oder Schaf/ Z iege steht in deutli chem Gegensatz zum Faunenbild der jüngeren Phase. Schwein und Rind stell en in der jüngeren Phase zwar j ewe il s noch beachtliche Prozentage n, doch ist hier der Antei l des kleinen Viehs j e Art so angewachsen, dass die Schaf/ Zi ege-Gruppe zusammen fas t 40 % des Viehs stellt. Der hohe Anteil des Kl einviehs in der jüngeren Phase kann nur auf einen Wandel in der pfy nerzeitlichen Viehzucht und -haltung zurückgeführt we rden. Das Wild : Beim Schalenwild der mittleren Phase stellt der Hirsch mi t annähernd 90 % den überwiegenden Teil der Wildhuft iere. Auch in der jüngeren Phase ist er zwar immer noch das häufi gste Jagdwild, doch ist se in Anteil auf etwas über 70 % gesunken. Hingegen ist der Anteil des Rehs am Scha lenwild mittlere Sied lungsphase 3% 1% 3% jüngere Sied lungsphase 5% 1% 3% C Schwe in 36% 5% • Rind D Z iege 43% D Schaf • Z iege/Schaf 21 % • Pferd 43% 24% 8% 4% 4% 4% 4% • Auerochse • Eich D Hirsch D Reh 88% 88% Abb. 170: Nussbaumersee-ln se l. Tierknochen. Zusammensetzung der Fa una nach Siedlungsphasen. 72% 179 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee vo n 4 % in der mittle ren Phase auf gegen 15 % in der jüngeren a ngesti ege n. 5. 10.3. Vi e hzucht und Jagd in de r Fl eischve rsorg ung Vi ehhaltung : Cha rakteri sti sch für die vorliegende Fauna ist, dass das Vi eh, w ie di e Schl achta lter ze igen, in übe rwiegendem Masse zu viehz üchte ri sc h wirtschaftli chen Zeitpunkten gesc hl ac htet wurde. So sind unte r den Schwe ine n, Rinde rn , Z iegen und Sc hafen stets Tie re mit gutem Fleische rtrag besonde rs zahlreich. O ffe nsic htli ch spie lte di e bessere Fleischqualität be i Jungtie ren eine zwe itrang ige Roll e. Die g rosse Zahl vo n Ti eren, di e über mehre re Winter gefüttert wurde n, bewe ist a usserdem, dass Futterbevorratun g und Überw interung des Vi ehs ke in allz u grosses Probl em dargestellt haben kann und zwingt z ur Annahme, dass bei Rind, Z iege und Scha f di e Mil chproduktio n von Bedeutung war. Da beim Kle invie h Schl achtungen zwischen Juni und Septe mber ledig li c h durch drei Zi egen belegt sind, kann Fernwe idewirtschaft mit Herdenwande run g, sog. Tra nshumanz, in Betrac ht gezogen werden. Bei einer extensive n Wanderwe idew irtscha ft wäre e rklärbar, dass die belegten Schafe und Zi egen ni cht a us der Gesamtheit der Schlac htungen stammen, sondern nur die zwi schen Herbst- und Frühlingswo lle rnte a nge fa ll ene n Schlac htungen repräse nti eren. Auch in den Verg leichsfaunen Arbo n, Steckbo rn-Scha r12 und Turg i find e n s ich ke ine zw ischen Juni und Septe mber geschl ac hteten Zi egen ; ledig li ch in Steckborn-Turg i II ist ein einziges Sc haf nac hgewi esen. Di es stützt die Annahme, dass im Bereich de r Pfy ner Kultur gene rell Wanderweidewirtschaft betri eben wurde. Einerseits schonte man damit die in der nähe ren Umge bung de r Si edlung gel egenen Weiden für das G rassv ie h und andere rseits wirkte eine Bewe idung vo n bra ndgerodete n Fl äc hen vor allem während der A ustri ebsze it de r Ba um- und Strauchfl ora rodungserha ltend . Das völli ge Fehl e n vo n Sc hafsc hl achtungen zwische n J uni und September kann darüber hina us a uch als ein Hinweis auf eine mögli che Bede utung der Wollprodukti on gewertet we rden. Für die in Schnitt I u. 2 belegten 68 Schweine, von denen 54 überwinte rt werden mussten, um ihr entspreche ndes A lter z u erreic he n, ware n z usammen mindestens 157 Einheite n Übe rwinte rungsvo rräte bereitz uhalten . Von de n 77 Rindern w urden 7 1 Stück überw intert. Für dere n Übe rw inte run g wurden mindestens 197 ma l Wintervorräte benöti gt. Für di e 15 Z iegen, die all e übe rwinte rt werde n musste n, um das entsprechende A lter z u erreichen, mussten 30mal Wintervo rräte siche rgeste llt se in . Von den zwöl f Schafen wurden elf über di e Wintermo nate ge brac ht, was 26 Vo rratse inhe iten vo raussetzte. Da hie r nur d ie mindest notwendigen Winte rvo rräte für j e ne Ti ere, dere n Übe rreste in den So ndi ersc hnitten vorl age n, ermittelt we rde n ko nnte n, müssen di e Futte rvo rräte, d ie für di e A ufz ucht des gesamten Haustie rbestandes der S iedlung notwe ndig wa re n, beachtlic h gewese n sein . Fleischerträge, Schl acht- und Erlegeze iten: Setzt man, um eine n Pa ra meter ft.ir den Vergle ic h der Fl eische rträge der versc hi edene n Arten z u habe n, den Ertrag vo n einem Schaf ode r einer Z iege als eine Einheit, so e rbrin gt e in Schwe in mindeste ns vier Einheiten und ein Rind mindeste ns zehn , wobei di e Mindergew ic hte vo n Jungtie ren durch Mehrgewichte bei adulte n Ti ere n a usgeg li che n werden. Damit e rgeben sich ft.ir die Te ilfauna (Schnitt I u. 2) vo n 77 Rindern 770 Einheite n, von 68 Schweinen 272 Einheite n, vo n 12 Schafen 12 Einheiten, vo n 15 Zi egen 15 Einheite n und vo n we iteren ac ht Ti eren, dere n Z ugehö ri gkeit z u Z iege ode r Schaf nicht gekl ärt we rden ko nnte, ac ht Einheiten. Di es e rgibt to tal I077 Einheiten, was de n Fl eischerträgen vo n ebe n I077 Schafen oder Zi egen entspri cht. Um sich einigermassen eine Vorstellung übe r den Fl eischve rbra uch der Dorfgemeinsc haft mac hen zu können, ist es w ichti g, sic h z u ve rgegenwä rtigen, dass di esen Be rechnungen nur das Kn ochenm ateri al aus zwei Sondi erschnitten z ug runde li egt. Es ha nde lt s ich somit nur um eine n Bruc hte il des gesamten Vi ehbestandes de r Siedlung. Veranschlagt man eine n Aue rochsen mit durc hschnittli ch 17 Fleischertragseinheite n, eine n Elch mit zehn , einen Hirsc h mit sieben, ein Re h mit e iner und einen Steinbock mit zwe i Einheiten, so belegt das Knoc henmaterial d ie fo lgenden Wildfl eischmengen: e in Auerochse 17 Einheite n, zwe i Elc he 20, 39 Hirsche 273 , vier Re he vier und ein Steinboc k zwe i Einheite n. Summiert erg ibt dies 3 16 Fl eischertragse inheiten, wobei in dieser Ka lkulati o n wege n ihres verg leichswe ise geringen Gewichtes weder Biber noch Hase berücksic hti gt sind . Das Wild wa r somit für di e Fleisc hve rsorg ung der Siedlung vo n erheblicher Bedeutung, de nn a uc h in di esem Fa ll e belegen di e ausgewerteten Reste nur einen Bruchteil der vo n der Dorfgeme insc haft durc h Jagd e rbe uteten Tie re . Schweine: N icht zuletzt a ufg runddes Um standes, dass mit den Schwe inen Waldwe idung betri eben wurde und Wildsc hwe ine s ic h somit - durchaus Willkommenerm asse n - immer w ieder einkreuzen konnte n, kann ma n davo n ausgehen, dass die pfy nerzeitli chen Hausschweine de m Wildschwe in noch wese ntli ch nä he rsta nde n als unsere heuti gen, hoc hgezüc htete n Ti ere. Ma n ka nn also mit Fug und Recht von etwa g leiche n Ferkel ze iten w ie bei den Wildschweinen ausgehe n. Ge ht man nun vo n de n Fe rkelze iten der Wildfo rm aus, so li egen di e Schl ac htze ite n für di e e inzelne n Tiere w ie fo lgt : das 1-monatige im April , das 3-mo natige im Juni , das 4-mo natige im Juli , di e dre i 6-monatigen im Septe mber, di e drei 7-m onatigen im Oktober, das 8-m o natige im November se ines I. Herbstes, das 9-monati ge im Dezember se ines I. Winte rs, das 15-mo natige im Juni und das 16-mo natige im Juli se ines 2. Sommers, die bei den 18-mo natigen im September und die beiden 20-monatigen im November des 2. Herbstes, di e beiden 22 -monatigen im Ja nuar ihres 2. Winters, die vier 2-j ährigen nac h ihrem zwe ite n, di e dre i 3-j ähri gen nac h ihrem d ritten, das 4-j ähri ge nac h seinem vierte n, die drei 5-j ähri gen nac h ihrem fünften, das 6-jährige nac h se inem sechste n, das 180 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee 7-jähri ge nach se inem siebten, das 8-j ähri ge nach se inem ac hten, das 9-jährige nac h sei nem neunten, und das li-j ährige nac h se inem II . Winter. 6-monatige n im November, der 12-monatige im Mai und der 15-monatige im August erlegt. Spätestens ab Mai si nd dann auch über 2-j ähri ge Hirsche durch Funde belegt. Die Rehe ware n alle vier über 2-jährig und ermög li chen bezügli ch der Erlegezeiten - wie dies auch für das übrige Wild der Fall ist - keine weiteren Aussagen. Rinder: Legt man den Pfy ner Rindern, die ihrer Wildform ebenfall s noch recht nahe standen, eine Kalbze it von April / Mai zug runde, so wurden das 4-monatige im August, das 6-monatige im Oktober, das 9-monati ge im Januar se ines I . Winters und das 15-monatige Jungrind im Juli nac h se inem I . Winter, das 20-monatige in se inem 2. Winter im Dezember, die beiden 22-monatigen in ihrem 2. Winter im Februar, di e beiden 24-monatigen nach ihrem 2. Winter im April und das 28-monatige nac h sei nem 2. Winter im August geschl achtet. Die 3-jährigen bi s 8-j ährigen Rinder wurden jeweils nac h ihrem dritten Winter beziehungswe ise bi s ac hten Winter geschlac htet. Da die grosse Masse der Rinder nach Erl angen der Fortpflanzungsfähigkeit geschlac htet wurde (nämlich 66 vo n 77 Rindern ), muss davon ausgegangen werden , dass bei den Kühen auch di e Milchproduktion eine entscheidende Rolle spielte. Ziegen: Bei zugrunde ge legter Setzzeit der Wildform im Juli wurden die beiden 6-monati gen Ziegen im Januar ihres I . Winters, die 8-monatige im März und die 9-monati ge im April nac h ihrem I. Winter, die 12-monati ge und die 13-monatige im Juli bzw. August und die 24-monatige im Juli geschl ac htet. Di e 3 bi s 5-jährigen Tiere wurden j eweils nach den Überwinterungen geschl ac htet. Da, wie schon bei den Rindern beobac htet, das Gros der Z iegen nac h Erreichen der Geschlechtsreife geschl ac htet wurde, muss auch hier vo n einer Bedeutung der M il chproduktion ausgegangen werden . Schaf e : Orientiert man sich auc h bei den Schafe n an der Wildform, so ist von einer Lammzeit im Mai auszu gehe n. Dam it w urde das 8-monati ge im Januar seines I. Winters, das 10-monati ge im Februar seines I . Winters, das 12-monati ge im Mai nac h seinem I . Winter, das 18-monati ge im November seines 2. Herbstes und das 20-monatige im Januar seines 2. Winters geschl ac htet. Das 4-jährige und die beiden 5-jährigen Schafe wurden nac h ihrem vierten bzw. fünften Winter geschl achtet. Da auch bei den Schafen das Schl ac htalter überwiegend nac h Erreichen der Geschlechtsreife liegt, könnte ihnen auch in der Milchwirtsc haft eine gew isse Rolle zugekommen se in . Haarwild: An Schalenwild sind durch Knochenfunde belegt : ein Auerochse, zwei Elche, 39 Hirsche, vier Rehe, ein Steinbock ; an Raub wild: vier Füchse und fünf Dac hse ; an kleinem Wild: zwei Biber und fünf Hase n. An sonstigen, nicht «bejagten» Säugetieren si nd folgende Klei nsäuger vo rhanden : ein Igel, zwei Wühlmäuse und eine Maus. Vom Auerochsen , den E lchen und dem Steinbock kann nur gesagt werden, dass sie adu lt wa ren. Bei den Hirschen mit Ka lbzeit im Mai w urden die beiden 5. 10.4. Pfy ner Faunen im Vergleich Als Vergleichsfaunen aus der näheren Umgebung bi eten sich die Faunen von Steckborn Turgi (ältere Pfy ner Kultur), Steckborn Schanz (jüngere Pfyner Kultur) und Arbon-Bl eiche 3 (Ü bergang Pfyner zu Horgener Kultur) an. Wie Abb. 17 1 ze igt, stellt fl eischlieferndes Vieh in all en vier Faunen den g rössten Anteil , wobei auffällt, dass di e prozentualen A nteile aus den Stationen Nussbaumersee und Steckborn-Turgi bei we item am höchsten sind . Der An te il de fleischliefernden Wildes ist in unserer Fauna jedoch ve rblüffend gering, und daran kann auch eine eventuell unter den Schweinen versteckte Quote vo n Wildschweinen ni chts ändern . Im übrigen we isen die Faunen kaum Geme insamke iten auf und we rden sich bei eingehenderer Betrachtung der Grossg ruppen nur noch unähnlicher. Hat das Sc hwe in prozentual den höchsten Wert in der Fauna vo n Arbon, so hat das Rind seinen grössten Anteil im Material aus dem Nussbaumersee . Im Vergleich ist der geringe Rinderanteil aus Arbon Bl eiche auffällig . Der Anteil der Schaf/Ziege-Gruppe der Faunen macht dagegen einen recht einheitli chen E indruck ; er varii ert zw ischen knapp 20% und knapp 28 % , wobei darauf ve rzichtet werden sollte, das Verhältnis zwischen Schaf und Z iege allzusehr zu gewichten , da in allen Faunen ein gewisses Konti gent vo n Tieren nu r als Ziege / Schaf bestimmt we rden kann. Mit zusammengefasst 80 % stellt das Grossvieh, Rind und Schwein, in der Nussbaumersee-Siedlung die absolute Mehrheit des Viehs. Di es und besonders der hohe Rinderanteil ve rl ei ht der Siedlung ein relativ wo hlhabendes Aussehen. Dennoch kommen die wa nderweidungsverdächtigen Kleinvieharten Schaf und Z iege auf annähernd 20 %. Das Wildfleisch zur Versorgung der Siedlungen stammte in erster Linie aus der Jagd auf Schalenwild, a lso auf di e g rossen Hufti ere (U r, Hirsch etc .). In der Fa una aus dem N ussbaumersee ist der Anteil von grossemWild de utlich geringer als in den Vergleichsstationen. Dafür ist aber gerade in dieser Fauna di e Artenliste des Schalenwildesam vielseitigsten (Ur, Elch , Hirsch, Reh, Steinbock). 18 1 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee Schwe in Sus n % 68 37 ,5 % n % 53 53,0 Steckborn, Turgi II Steckborn, Scha nz Arbon, Bleiche Nussba umersee % n % 43,0 7 39,0 33 ,0 17,0 n % 57 % Rind Bos 77 42,5 29 28,0 44 33,0 6 Ziege Ca pra 15 8,5 6 5,0 16 12,0 3 Schaf Ovis 12 6,5 6 6,0 7 5,0 0 8,0 10 7,0 2 Ziege oder Schaf Capra/Ovis 8 4,5 10 0,5 0 0 0 0 5 0 Pferd Equus I Haushund Canis fa miliaris 4 Auerochse 72,0 185 Total Haustiere I Bos primigenius 13 2,0 10 20,0 Capra ibex I 2,0 0 0 Elch Alces 2 4,0 0 0 Hirsch Cervus elaphus 39 83,0 52 Reh Capreolus capreo lus 4 9,0 0 Steinbock Total Schalenwild 47 ·- 18,0 65 56,5 139 59,0 104 80,0 36,5 0 0 53 66,0 6 17 2 1,0 0 80 32,5 7 Bär Ursus 0 0 I 0 Wolf Cani s Iupus 0 I 0 0 Fuchs Vulpes vulpes 4 I 2 0 Wildkatze Fe li s sil vestris 0 I 0 0 Dachs Meles 5 0 0 0 I I 0 Marder Martes 0 - Total Raubwild - - 9 4,0 4 4 2,5 1,5 0 I 0 Castor fiber 2 I 2 0 Lepus 5 0 4 0 0 Sciurus Biber Hase Wüh lmaus Microtus 2 0 0 Maus Mus I 0 0 0 Ige l Erin aceus I 0 0 0 ·- 1- II Total Kleinsäuger 4,0 0 Ga ns (Grauga ns) Anser I 7 0,5 3,0 I 0 0 0 Stockente Anas platyrh ynchos 0 0 Knäkente Amts querquedu la 0 0 I 0 Kolbenente Netta rufina 0 0 I 0 Schellente Bucephala clangula 0 0 I 0 Moorente Athya nyroca 0 0 3 0 0 0 I 0 I 0 0 I 10 Tetrastes bonasus Waldkauz Strix alcuo -· - I Total Vögel Moorfrosch Rana arva lis Total Amphibien unb.F isch Pi sces ind. Faun a gesa mt I Gastropoden 0,5 3 1,0 0 257 0,5 0 I 3 Total Fische Weichtiere - 0,5 100,0 Abb. 17 1: Nussbaumersee-ln sel. Ti erknochen. Di e Fauna im Vergleich. 0 -· 0 6 0 6 2 1,0 0 177 100,0 246 86,0 28,0 0 4,0 0 0 0 0 14,0 0 3 Hase lhuhn 72,0 0 0 Eichhörnchen 11 ,0 18 I 13,0 % - 0 0 2,5 0 0 100,0 25 100,0 182 Neo lithische und bronzezeitliche Siedlungsresteam Nussba umersee 5.11. Die menschlichen Skelettreste Zusammen hänge zwischen beiden Langknochenfunden Bruno Kaufmann Für eine Zusammengehöri gkeit zu einer Person sprechen die Körperse ite (beide sind vom rechten Bein) und die Körpergrösse, wobei festzuhalten ist, dass die aus der Tibi alänge berechnete Körperhöhe bei rund 60 % der Schwe izer Bevölkerung bis zu 10 cm zu geringe Werte angibt. Ebenfa ll s fü r eine Zusammengehörigkeit spri cht die Knochenh autentzündung an beiden Knochen, wobei im Normalfa ll di e Tibi a immer deutli ch stärker betroffen ist als das Femur. Gegen eine Zusammengehörigkeit spri cht die unterschiedli che Färbung und Konsistenz der Knochen; die Tibi a scheint mir (soweit diese Aussage anhand der pathologischen Veränderungen noch möglich ist) von einer eher robusten (männli chen?) Person zu stammen. Anhand der Ergebnisse der Spurenelementanalyse (vgl. Anhang) scheint mir eine Zugehörigkeit beider Knochen zum gleichen Skelett ni cht auszuschli essen zu sein . So li egen die Metallwerte (Zn, Cu, Fe, Mn ) sehr nahe beisammen, wobei die leicht erhöhten Gehalte an Zi nn und Eisen gut zu der gegenüber dem Femur stärker entzündeten Tibi a passen. Di e sehr ähnli chen Metallwerte können aber auch auf eine fast gleichl ange Liegezeit hinwe isen. Ob beide Knochen von der gleichen Person stammen, ist somit ni cht festzustell en. Im Zuge der taucharchäo logischen Untersuchungen 1990 im pfy nerze itlichen Siedlungsarea l im Nussbaumersee wurden auch zwei menschliche Knochen geborgen. Seide stammen aus der Oberflächenschicht I0 von Schnitt I in Fe ld I (Abb. 58, S. 59). Fund Nr 1873, rechter Oberschenkel Rechtes menschliches Oberschenkelbein ohne Gelenkkopf, Hals oder Trochanter maior fehl en; das di stale Ge lenk (Kniegelenk) ist unvoll ständi g. Grösste Länge geschätzt zw ischen 395 und 4 10 mm, was einer Körperhöhe von etwa 160 cm entspricht. Der Knochenbau ist schwer und robust, di e Form aber lang-grazil, somit eher von einer Frau stammend . Das Lebensalter lässt sich nur schwer schätzen; anhand des Markraumes im obersten Schaftbereich (Stufe 3 oder 4) dürfte die Person aber mindestens 40 Jahre alt geworden se in. Der Knochen se lbst ist dunkelgrau bis schwarz verfärbt, was nicht der typischen «Patina lacustre» entspricht. Ein Bereich lässt eine grünli che Verfärbung erkennen, vermutlich handelt es sich um den Einflu ss von Pil zen. Die äusserste Knochenlamell e löst sich sehr leicht ab; trotzdem können leichte Längsrillen und Gerasse indrücke auf der Oberfläche erkannt werden. Di e Person litt somit an einer Knochenhautentzündung. Befund : Oberschenkelknochen einer eher we iblichen, etwa 40 Jahre alten und rund 160 cm grossen Person. Anhand der (leichten) Knochenhautentzündung darf auf eine Infe kti onskrankheit geschl ossen werden. Fund Nr: 392, rechtes Schienbein Rechter, unvo ll ständiger, menschlicher Tibi aschaft. Sehr massiv und schwer gebaut. Geschl echt nicht bestimmbar; Länge (ergänzt) mindestens 30 mm , was einer Körperhöhe von 157 cm (Mann) bzw. 148 cm (Frau) entsprec hen würde. Der Knochen ist dunkelgrau bis schwarz verfä rbt und hat einzelne we in- bis rostrote Flächen; vermutlich stammt di ese Rotfä rbung ebenfall s von Bakterien oder Pil zen. Auffall end sind sehr mass ive Längsrillen und paarige, parallel verl aufe nde Gerassei ndrücke auf der Knochenoberfl äche. Sie si nd Anzeichen einer sehr schweren Knochenhautentzündung; möglicherweise lag sogar eine Knochenmarksentzündung vor. Seide können indirekt zum Tode fuhren. Befund : Tibiaschaft einer erwachsenen, etwa 150 cm (weiblichen) bzw. 157 cm (männli chen) grossen Person. Geschl echt ni cht bestimmbar. Anzeichen einer schweren Knochenhautentzündung. Anhang: Ergebnisse der Spurenelementuntersuchung Die beiden neolithischen Langk nochen vom Nussbaumersee wurden mit einer kleineren Gru ppe von Knochenpro ben verschi edener Herkunft und Ze itstellung auf ihren Spurenelementgehalt untersucht. Gemessen wurden di e Gehalte an Ca lzium, Phosphor, Barium, Strontium, Zink, Kupfe r, Eisen und Mangan. Di e Langknochenproben entstammten, wenn immer möglich, der prox imalen Femurkompacta. Sofern mögli ch, wurde pro Fundstelle auch eine Erdpro be aus Knochennähe mitanalysiert Di e Messung erfolgte fotometri sch nach dem Verfahren «Spektroquant» von Merck auf einem SQ 11 8. Kupfe r Die Kupferwerte der beiden Langknochen sind im Vergleich zu den Kupfergehalten rezenter Knochen (4 - 20 ppm) deutli ch zu hoch. Als Ursache darf eine Anreicherung im SeeMetallanalysen (i n ppm/ * = Umrechnun g in verasc hte Werte) Knochenart Kupfer Eisen Mangan Zink Ble i Femur 40.2 673 * 1034 358.7 17 1.9 T ibia 37.9 730 * 11 24 357.5 187 .3 SpurenCa! Ca/PI PI Sr Ba Ba/Ca2 elemente Fe mu r 133.756 146.8 0.9 1 54.8 0.4 1 Ti bia 226.800 13 1.1 1. 73 72. 1 0.32 Tabe ll e I: Ergebnisse der Analyse vorn Nussbau rnersee ( Fundjahr 1990). Regionale Ve rgleichswe rte siehe Tabe ll e 2) 1 Korrigierte Werte 2 X 10 3 183 Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste am Nussbaumersee p Variation sbre ite (M itte lwerte) Ca rec. rnin . 220 110 260 130 134 147 227 131 659 1080 302 304 246 149 146 153 141 137 146 165 210 156 rec. max. Nussbaumersee (F) Nussbaumersee (T) Ürschh a use n (E) Ürsc hha usen (F) Dornat-Ems GR (F) Flurn s SG (E) Flum s SG (F) M utte nz BL (E) Mutte nz BL (F) Ca/ P Dati erung 1.20 Neuzei t 1.50 Ne uze it 0.91 Neolithikum 1.73 Neolithikum 0.6 Spätbro nzeze it 0.99 Spä tbronzeze it 1.65 Spätbronzeze it 1.05 8./9. Jh . n. C hr. 0.94 8./9. Jh . n. C hr. 0.88 Mitte la lter ( I 0.- 15. Jh .'>) 1.35 M itte la lter ( I 0.- 15. Jh. ?) セ@ Tabe lle 2. 1: Matri xe lemente. Rezente Knochen (n icht bodenge lagert), hi stori sche und praehi stori sche Funde (bodengelagert). All e Angaben beziehen sich auf das Trockengewicht (wenn ni chts anderes angegeben) . Gewichtsangabe n : Ca und P in mg/ g; a lle übrigen Elemente in ppm (m illi onste l Teile). (E) Erdprobe ; (F) Femur; (T) Tibia wasser bzw. Seeboden angenommen werden. Der hohe Kupfergehalt der Knochen dürfte - zusammen m it den sehr hohen Mangangeha lten - auch zur atypi schen Verfärbung der Knochen geführt haben. Im regionalen Vergleich ze igen die etwa 3000 Jahre jüngeren Femurproben von Ürschhausen TG bzw. Domat-Ems G R mit 12,2 bzw. 18,7 ppm de utl ich niedri gere Werte. Neo lithi sche Werte aus Italien ergeben Gehalte zwischen 20 und 40 ppm an, sizilianische aus derSpätbronz e- und Eisenzeit nur so lche zw ischen 2,4 und 2,9 ppm . Der Kupfergehalt der Knochen kann somit ni cht zur Nahrungsreko nstruktion beigezogen werden, mög licherwei se erl aubt er aber eine reg ionale G robdati erung vo n Bodenfunden . Fundstelle Reze nt Var. I V ar. 2 Nussbaumerse e (F) Nussbaumerse e (T) 2- 30 10- 150 7-450 55 72 Ü rsc hh a usen (E) III Ü rsc hha usen (F) 89 66 38 59 41 11 2 Domat-Ems GR (F) Flums SG (E) F lum s SG (F) Mutten z BL (E) Mu tte nz BL (F) (4 13 ppm) . Mangan Die Mangangehal te frischer Knochen li egen zwischen 0, I und 13 ppm ; bei hi stori schen und prähi stori schen Knochen umfassen die Messwerte den Bereich zwischen 29 und 11 70 ppm. Mit Mangangehal ten von 359 (Femur) bzw. 357 (Tibia) liegen di e Knochen vo m Nussbaumers ee im oberen Drittel ; d ie neo lithi sc hen Vergleichswe rte aus Itali en erreichen II 0 ppm. Die spätbronzeze itli chen Funde vo n Ürschhausen (70 ppm) und Domat-Ems GR (23 ,5 ppm) li egen dagegen im Norma lbereich; etwa ze itg lei che Funde aus Sizilien ergaben Werte zwischen 49 und 957 ppm . Auch aus diesen Daten geht somit hervo r, dass die Mangangehal te nicht zur Ernährungsre konstruktion beigezogen werden können, da die postmortale Anreicherung eindeutig zu hoch ist. 75- 110 150-5 50 130- 2400 244 113 216 150- 550 150-2000 100- 1100 1034 673 1124 730 1215 1866 1276 1965 235 4 13 471 725 586 902 873 567 425 653 1-10 50- 250 30- 1200 * * * * * * * * * V e rg le ichswe rte a us Italien: Neo lithikum E isen ze it 85 80 440 Tabell e 2.2): Spurene lemente rezenter. hi stori scher und sub fo ss il er Knochen. = phys iologische Werte Rezent Vari ation I = übliche Variati onsbre ite der Mittelwerte Variation 2 = Mittelwerte der Serien mit Ext remwerten * veraschte Werte (umgerec hnet) Cu Mn Fe Sr Ba Eisen Mit Werten von 1034 bzw. 1124 li egen die beiden Knochenproben zwar deutlich oberhalb der Werte vo n Autops ien, aber durchaus im Bereich vo rchri stlicher Bodenproben . Eisenze itliche Vergleichsseri en aus Sizilien erga ben Mittelwerte vo n 13 89 bzw. 1441 ppm ; ei ne we itere Seri e vo n der g leichen Inse l aus der Üb ergangsperiod e vo n der Bronze- zur Eisenzeit so lche um 1931 ppm . Die Eisenwerte der be iden Knochenprob en li ege n zwar de utlich über dem phys io logischen Eisengehalt des Knochens (160 - 770 ppm), aber eher an der Untergrenze prähi storisc her Knochen werte, die vo n I000 bi s I0 000 ppm variieren. Sie sind deutlich geringer als di e Werte des benachbarten , aber wesentlich jüngeren Kinderskelett es von ÜrschhausenHorn , aber deutli ch höher a ls der Fund vo n Domat-Ems 1389 * 144 1 * 357 193 70 26 197 126 18 175 1- 30 15-40 4- 75 40.2 37.9 24 12.2 18.7 12 11.3 4.4 20.9 20- 38 2.4 2.9 Zn 140- 240 II 0-300 105- 360 172 187 3620 148 24 1 243 260 212 III 340 107 217 (A ll e Verg leichswert e aus M. Wolfsperger, Postm ortal e Veränderungen im Spurene lementge ha lt bodenge lagert er mensc hli cher Ske lettreste am Beispiel des spätrömerzeitli chen Gräberfe ldes Ha lbturn (Burgenl and ). Di ss. Wien 1994.) 184 Zink Die Zinkgehalte rezenter Knochen li egen - j e nach Nahrungszusammen setzung und Knochenart - etwa zwi schen 90 und 270 ppm . Mit einem Z inkwe rt vo n 171 ,9 bzw. 187 ppm de uten die Knochenproben des Nussbaumersees auf eine ausgewogene Ernährung mit guter Fl eischversorung hin . Die italieni schen eo lithiker dürften bei einem Knochengehalt von 340 ppm postmortale Veränderungen erfahren haben; di e siz ili ani schen Spätbronzezeitle ute ( 107- 2 17 ppm) und das Kind vo n Ürschhausen ( 148 ppm) scheinen ebenfall s noch eine gemi scht pfl anzlich-tieri sche Kost genossen zu haben, wä hrend die Frau aus Domat (242 ppm) auf eine fl eischbetonte Küche zurückgegriffen haben könnte. Bl ei Die Messwerte der Bleiuntersuchun gen lagen unterhalb des Messbereiches vo n I ppm und damit im übli chen Bereich. Auf die An wendung exakterer Messmethoden wurde daher aus Kostengründen verzichtet. Barium Barium ist ein sehr guter Indikator für Nüsse und Meeresti ere und erlaubt auch eine gute Zuordnung in di e Hauptnahrungsgruppe n. Pflanz li che Na hrung füh rt zu hohen, fl eischli che zu ti efen Barium werten im Knochen, wobei bei rezenten Knochen Werte von 2 bi s 28 ppm die Norm bilden, hingegen histori sche und prähi stori sche Populationen, infolge postmortaler Anreicherung, in der Regel Werte zwischen 8 und 440 ppm erreichen. Mit 55 bzw. 72 ppm li egen die Knochenwerte vo m Nussbaumersee deutli ch im Bereich stark auf Flei sch bzw. Fi sch orientierter Leute ; das bro nzeze itliche Kind vo n Ürschhausen hatte einen leicht geringeren Fl eischanteil in der Nahrung und dürfte sich ausgewogen ernährt haben. Die ze itg leiche Frau vo n Domat-Ems hatte einen stärkeren Fleischante il in der Nahrung. Mit 85 ppm liegen di e Neo lithiker Italiens wie auch die Menschen des ersten vorchri stlichen Jahrtausends aus Si zilien (80 <- 400 > ppm) im Bereich der omni boren bi s pflanzenbetonten Ernährung . Strontium Die Stro ntiummessungen erga ben - ve rmutlich infolge zu hoher Metallwerte der Proben - kein Erge bni s. Kalzium und Phosphor Gegenüber gut erhaltenem Knochen wa r der Kalziumgehalt des Femurs rund 2 mal zu kl ein, der Phosphorwe rt etwa 15 % zu g ross . Die Werte der Tibi a liegen an der Obergrenze der Variationsbreite. Die Analyse nresultate weisen auf einen postmortal stark umgebauten Knochen hin . Zusammenfassung: lnfolge starker, postmortaler Metalle inl age rungen in den Knochen fallt ein Grossteil der Ergebni sse für die Nahrungsanalyse aus. Anhand der Z ink- und Barium werte dürfen wir aber festhalten, dass beide Langknochen aus dem Nussbaumersee auf Menschen mit einer ausgewogenen Ernährung und guter Fleischversorgun g hinwe isen. Hin weise aufSiedlungs.,.este am Hasen- und Hiittwi/ersee Das in der Nä he gefundene spätbronzeze itliche Kinderskelett aus Ürschhause n wi es ebenfall s e ine ausgewogene Ernährung auf, aber bei geringerem FleischanteiL Die mit dem Kinde zeitg le iche Frau aus Domat- Ems (G R) hatte einen höheren Fleischanteil in ihrer Nahrung; wobei nicht kl ar ist, ob di es auf e inen grösseren Haus- oder Wildti erbestand zurückzuführen ist oder auf den ve rmutli ch gehobenen sozialen Stand der Bestatteten. Die neolithi schen, mitte litalieni schen Ve rg leichsseri en weisen wie di e spätbronzezeitli ch-eisenze itlichen Skelettse ri en aus Sizili en auf eine ebenfa ll s a usgegli chene Ernährung, im Verg leich zu den Schwe izern , aber mit deutli ch geringerem Fleisc hantei I. 185 Hinweise auf'Siedlungsreste am Hasen- und Hiitnvilersee 6. Hinweise auf Siedlungsreste am Hasen- und Hüttwilersee 6. 1. Ergebni sse der Bohrungen In di e fl achen Strandpl attenbereiche des Hasensees, die als Sied lungsplätze idea l scheinen, sind gesamthaft 20 Bohrreihen ge legt worden (Abb. 172). Die Sedimentabfolge war in all en Bohrkernen sehr ähnlich und kann von oben nach unten generell folgendermassen beschrieben werden: unter einer silti g-sandigen, stark organi schen Schicht, di e bi s zu 80 cm stark se in kann, folgt eine gebänderte Seekreide, die auch unmittelbar am Ufersaum nirgends durchsrossen wurde und somit rec ht mächtig sein muss. Einzelne der Bänder sind auffall end stark mit organi schem Material durchsetzt und ve reinze lt auch mit Holzkohle angereichert. Die Seekrei den werden immer wieder von Lagen stark aufgearbeiteter Torfe unterbrochen. In ihrer Kon sistenz ähneln di ese den Kulturschi chtabl agerungen, wie wir sie aus dem Nussbaumersee kennen und haben daher anfanglieh bei der Schi chtansprache zu Unsicherheiten ge führt. In keinem di eser «Torfl10rizonte» konnten aber Hinweise auf anthropogene Beeinflussung der Schichtbi ldung festgestellt werden. Aus den Bohrreihen I, 2, 5 u. 6 sind Schi chtproben auf botani sche Makroreste hin analys iert worden. ln all en Fä ll en fe hlten die bei Siedlungstätigke it vorauszusetzend en Reste von Kulturpfl anzen 74 . Da die Ufer doc h recht eng bebohrt und dabei nirgends Kulturschichten angetroffen worden sind, möchten wir für den Hasensee Ufersiedlungen ausschli essen. Im Gegensatz zum Hasensee fall en im Hüttwil ersee di e Ufer steil ab. Flachwasserzone n, die sich als gee ignete Standorte für Ufersiedlungen anbieten, befinden sich eigentlich nur am Westende des Sees (Abb. 173). Vor all em die östlichen Uferbereiche sind zudem stark der Erosion ausgesetzt. So li egen beispi elsweise südli ch des Ausflu sses des Seebaches in 2 m Wassertiefe örtli ch di e anstehenden Seetone frei (Bohrreihe 7). Hi er ehemals vorhandene Siedlungshorizo nte wä ren also voll ständi g abgetragen worden, während so lche im Abb. 172 : Hasensee. Bohrplan. M I: 7UUU. Verlandungsgürt el unmittelbar dahinter ersc hl ossen werden konnten (Bohrrei hen 18- 2 1). Die Bohrungen in der kleinen Bucht am Westende ( Bohrreihe II ) ergaben keine Kultursc hi chtreste. ln Ufernähe sind die Seekreiden von sittig-sandi gem, stark organi sc hem Materi al überdec kt und werden einzig von einem dünnen Torfband getrennt. Wie im folgenden darge legt wird, sind Ufersiedlungen landeinwärts in Richtung Nussbaumersee zu suchen, da di ese Gebiete erst in den letzten Jahrtause nden vo ll ständ ig verlandeten. 6.2 . Die Station Hüttw il en-Ürschbauserri ed Am 7. August 1947 übersandte der Nussbaumer Gewährsmann K. Bachmann-H auter Kell er-Tarnuzzer neo lithische Scherben, die er im Jahre 1944 in einem Torfstich im Ürschhauser Ried, ungefahr bei Koord. 704550 /27455 0, ge fund en hatte (Abb. 23 1, Nr. 23; S. 256). Das Gemeinderied von Ürschhausen, entlang des Seegrabens zwischen Hüttwiler- und Nussbaumersee gelegen, ist eines der grossen Verlandungsgebi ete. Vor allem während des Zwe iten We ltkrieges wurde hi er zwar kl einparzellig, aber intensiv Torf gestochen. Di e Keramikscherben , die heute in den Depotbeständen des Amtes für Archäologie ni cht mehr auffindbar sind, wurden nach Angaben von Bac hmann-H auter in 2 m Tiefe, 0,5 m über der anstehenden Seekreide gefunden. Weitere Funde se ien trotz Absuchen der Fundstelle ni cht gemacht worden. Keller-Tarnuzzer schreibt das Materi al der Michelsberger Kultur, mit anderen Worten also der Pfyner Kul tur zu. Im Jahre 1947 erhielt Keller-Tarnuzzer Kenntnis von einem weiteren Fund, der wahrscheinlich 1945 gemacht worden 74 Bericht F. Feigenw inter und S. Jaco met vom 14.02.90. 186 Hin weise auf Siedlungsreste am Hasen- und Hiitlwilersee Abb. 173: Hüttw il ersee. Bo hrpl a n. M I : 7000. war. Di e Fundstelle liegt knapp 200m östli ch der oben genannten (Koord. ca. 704700 / 274650). Beim F undstück handelt es sich um ein 12 cm langes Steinbeil mit ova lrechtecki gem Querschnitt (Abb. 174), das ebenfall s beim Torfa bbau gehoben wurde. Die Fundti efe soll 150 - 160 cm betragen haben. Wie weit di ese Angaben zuverl ässig sind, ist fraglich. Das Stück wurde nämlich ni cht in Fundlage beobac htet, sondern aus der Transportschnecke der Torfmaschine entnommen. ln beiden Fäll en hat Keller-Tarnu zzer die Fundstell en nicht begutachten können, da di e Me ldungen erst Jahre später ein- gegangen sind . Da wo hl kaum anzunehmen ist, dass es sich bei den Fundstücken um zwe i Einzelfunde gehandelt hat, müssen wi r annehmen, dass hier vor und während des Kri eges mit dem Torf auch Siedlungsreste abgetrage n worden sind . Di es umso mehr, als im Bereich der zwe iten Fundstelle, vo r der Absenkung der Seespiegel, di e Torfa usbeute mit Baggern erfo lgte. Bohrungen im Umkreis der e instigen Abbaugebiete haben zu keinem positiven Resultat geführt. Literatur : JbSGU 1947; 34, T B 85, 1948, 42. 6.3. Die Station Hüttwilen-Seehof CJ Abb. 174: Hüttw il en- Ürschha userried . Ste in beil. M I :3. 1948 meldet Keller-Tarnuzzer, dass beim Ausflu ss des Seebac hs aus dem Hüttw ilersee (Koord. ca. 70585 0 / 27400) als Fo lge vo n Uferabbrüchen e ine pali sadenartige Pfa hlreihe freige legt worden se i. Zwei Keramikscherben, die er in unmittelbarer Nähe aus dem Seegrund heben konnte, rechnet er dem Michelsherger Kreis zu. Be ide Stück sind heute noch vorhanden und entsprechen der gängigen Pfy ner Ware. Im B Zuge der ohraktionen am Hüttwil ersee wurden im in Frage kommenden Verl andungsgebi et kreuzwe ise dre i Bohrreihen (N r.l 8- 20, Abb. l73) gelegt. 4m westli ch der heutigen Landstrasse wurde in Bohrung Nr. 2 von Bohrreihe 18 187 Hinweise auf Siedlungsreste am Hasen- und Hiillwi/ersee e ine auskeil ende Kulturschi cht gefasst. Sie konnte auf e iner Länge vo n 40 m in all en Bohrungen fes tgestellt we rden. Unmittelbar vo r dem heutigen Seeufer bricht sie ab. Ufe rparall el wurde sie auf einer Länge vo n über 50 m nac hgew iesen. Di e A usdehnung der Kulturschi chtfl äche dürfte rund 2000 m 1 betrage n. Im Zentrum di eser Fl äc he wurde im Herbst 199 1 ein kl einer Sondi erschnitt vo n I ,8 m Länge und I ,2 m Breite ausgehoben. Das ergrabene Schi chtenprofil (Abb. 175 u. 176) zeigte bi s in di e Tiefe vo n 1,3 m mehrere abso lut fundsterile Lagen unterschi edlicher Torfe. Unter den Torfen fo lgte die bis zu 20 cm di cke Kul turschicht ln den Tagebuchaufze ichnungen w ird sie fo lge ndermasse n beschri eben : grau, lehmig, vo n fetti ger Konsistenz, stark vo n organi schem Materi al und einzelnen he llbraunen Lehmlin sen durchzogen. Unter der Kulturschicht fo lgte wiederum eine etwa 20 cm mäc hti ge, steril e Torfl age, di e ihrerseits auf Seekreide lag. E in stehender Eichenpfa hl mit Bearbeitungsspu ren, der wegen G rundwasse rp roblemen ni cht ausgegraben werden ko nnte, de utete auf Baureste hin . Da der Pfahl le ider nur 34 Jahrringe, davo n 7 Splintj ahrringe, aufw ies, wa r wegen zu kurzer Jahr ringsequenz ke ine sichere dendrochro nologische Dati erung mögli ch. Die vier ermittelten möglichen Endj ahre des Baumes fall en auf di e Jahre 3728 v. , 863 v. , 193 v. und 140 v. Chr. In Frage ko mmen theoreti sch sowohl das Datum 3728 v. C hr. a ls auch 863 v. Chr. Im ersten Fall e hätten wir eine ze itg le iche Siedlung mit der Pfy ner Stati on Nussbaumersee-ln sel, im zweiten mit der spätbron zeze itlichen Stati on auf de r Ha lbinsel Horn . Da un s aber di e bronzeze itli chen Wasse rstände des Nussbaumersees recht gut bekannt sind, kann di e zwe ite Mögli chkeit ausgeschlossen werden. Die Kul turschi cht befindet sich auf ca. 433,40 m ü. M. und liegt somit gegen I m ti efer als die spätbronzezeitlichen Pege l. Das gehobene Fundmate rial ist sehr spärli ch. Neben einigen Sil exabspli ssen li egen e in Hüttenl ehmbroc ken und ein Dutze nd auffall end dünnwandige Keramikfragmentehen vor. s N 705'873,35 273'952,54 + 705'874,12 273'954,06 i@ セ . II 434.00 m.ü.M Grundwasserspiegel Kulturschicht 433.00 0 1m ·--=11--=::J-I I I i + 0 0 c:i Abb. 175: Hüttwi len-Seehof. Sondie rsc hni tt . Westpro fi L II. 11 J i i Abb. 176: Hüttwil en-See hof. Sond ierschni tt, WestprofiL Die Keramik ist stark verwittert und teil s ve rrollt, was auf mechani sche Einwirkung des Seewasse rs vor der einsetzenden Torfbildung schliessen läss t. Tauchgänge im A usflussgebiet des Sees führten zu keinen weiteren Erge bni ssen. Die starke Yerschl ammung ve runmögli chte ein Absuchen des Seeg rundes. Bestäti gt we rden konnte einzig, dass die Ufer extrem abbruchgefährde t sind . Literatur : Jb SGU 1948 , 32 ; TB 196 1, 32 188 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 7. Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee Marina Junkes und Albin Hasenfratz 7.1. Zur Geschichte des Sees und seiner Insel In der Hoffnung, den von der damaligen Forschung angezweifelten Pfa hlbau zu f inden (vgl. S. 53), setzte im Jahre 1923 eine Schar Frauenfelder Pfad finder auf der kleinen Insel im Nussbaumersee den Spaten an. Den gewünschten Pfahlbau entdeckten sie aus verständli chen Gründen - wie wir heute wissen - zwar nicht, hingegen stiessen sie auf neuze itliche Keramikscherben und auf Baureste der im Hüttwiler Urbar 75 erwähnten, im Jahre 17 11 abgebrochenen Fischerhütte (Abb. 177). Die jüngere Geschichte des Nussbaumersees ist eng ve rbunden mit j ener des benachbarten Klosters lttingen und dessen späteren Bes itzern 76 • Im Jahre 13 14 erwarb das Augustiner Chorherrenstift Ittingen für 95 Mark Silber als Re ichenauer Zinslehen den Nussbaumersee oder «Wertsee» 77 wie er in der Kaufurkunde bezeichnet wird (TU B 4, 300 f. ). 1466 ging er an die Kartä user über, sonderbarerwe ise aber als Lehen des Klosters St. Gall en. Entweder hatte man in dieser Zeit keine Kenntni s mehr über di e tatsächli chen Besitzverhältni sse, oder aber der See ging lttingen noch zur Ze it der Augustiner Chorherren verloren und gelangte in den Besitz von St. Ga llen. Für die Kartäuser, denen Fl eischve rzehr gänzlich untersagt war, spielte die Versorgung mit Fi sch ve rständlicherweise eine sehr wichtige Rolle. Für das Kloster wa r daher di e Wahrung seiner Rechte von erheblicher Bedeutung. Oft hören wir von Händeln und Streitigkeiten mit Nac hbarn oder den umliegenden Gemeinden. Anlass dazu gaben neben Fi schfreve l mangelnde Unterhaltspflicht der Seegräben se itens der Anstösser, Verweigerung des Durchfa hrtsrechtes zum Hase nsee oder di e Garnhenken (ufernahe Plätze zum Trocknen der Netze) . Ein besonderes Probl em für das Kloster stellte das übermässige Roosen vo n Hanf im See dar. Das Einlegen der Hanfs tengel vor ihrer Weiterverabeitung führte nach Meinung der Kartäuser näml ich zur Bee inträc htigung der Wasserquali tät und damit auch zur Schädi gung der Fischbestände. Für die Sicherstellung der notwendigen Fischli eferungen und die Erhaltung der Fischgründe bestellte das Gotteshaus jeweils einen oder zwe i Fischer und unterhielt auf der Inse l e ine Fi scherhütte . Di eses «Fischerhäusli » wurde, wie ei ngangs gesagt, 17 11 abgebrochen, nachdem offenbar für das Kl oster Aufwand und Ertrag der Nussbaumerseefischerei in keinem Verhältni s mehr standen und der überwiegende Te il des benötigten Fisches ohnehin von aussen zugekauft we rden musste. Vo n dieser Hütte blieb einzig noch de r mass ive Kamin stehen, der ein paa r Jahre späte r Anlass zu Grenzhändeln gab, indem ihn di e benac hbarten Stammhe imer für eine Grenzmarke halten und somit den westli chen Teil des Seebeckens zum Kanton Z üri ch schlagen wo ll te n (vgl. Wegelin 19 15, 44). 7.2. Das Fundmaterial Anläss lich de r archäo logischen Untersuchungen 1989 - 9 1 im neolithi schen Siedlungsarea l stellten di e Taucher fest, dass rund um di e Insel nicht nu r jungste inze itli ches und bronzezeitliches Fundmateri al, sondern auch eine beachtliche Menge spätmittelalterli cher und neuze itli cher Abfa ll e streuten. Im Z uge der Bergungsakti on des prähistori schen Fundgutes ist auch ein Teil dieser jüngeren Materi alien eingesammelt wo rden und soll hi er zusammen mit Funden, die schon früher Eingang in die Museumsbestände gefunden haben, in einer repräse ntativen Auswahl vo rge legt we rden 78 . Beim Fundmaterial hande lt es sich in erster Lini e um Geschirr- und Ofenkeramik aus der Ze it der lttinger Fischer. Daneben f inden sich auch G lasabfä lle, Bestandteile vo n Einri chtungsgegenständen, verlorengegangene Werkzeuge und Gerätschaften der Fischerei. Die älteste Geschirrkeramik kann noch ins 12. und beginnende 13 . Jahrhundert dati ert we rden, was annehmen lässt, dass schon vo r der Zeit des Kl osters Ittingen eine Fischerbehausung auf der Insel gestanden hat. Die Hauptmasse der Keramik- wi e auch der G lasfunde ist ins 16. und 17. Jahrhundert zu stellen (A bb. 178). Unter der Geschi rrkeramik ist die sogenannte Malhornware des 17. und frühen 18. Jahrhunderts 75 76 77 78 Abb. 177 : Die Inse l im Nussbaumersee, Standort der 17 11 abgebrochenen Fi scherhütte . Ansicht von Süden. Josephus Wech, Lehen- Buch oder Urbarium über d ie Gemeindt Hüttwe il en (StaatsarchivTG 7"42 "45 ). Zur Geschichte des Nussba umersees und des Klosters ltti ngen siehe Früh, 1995, 77- 98. In di eser Arbe it f inden sich die hier nicht angefüh rten. Verwe ise zum Hüttw iler Urbar. Werd bede utet Erhebung, Insel. Einbezogen sind auch d ie recht um fa ngre iche Sam mlung Roost sowie kleinere Fundensem bl es, die von Badegästen schon in früheren Jahren dem Mu sewn übergeben wurden. 189 Die mille falterliehen und neu::.eitlichen Funde aus dem Nussbaum ersee Abb. 178 : Nussba umersee-lnsel. Frühn euzei tl iche Geschirrkeram ik. besonders erwähnenswe rt. Es handelt sich dabei um Schüsseln und Tell er, deren Zi erdekor, meist Iini en- oder we llenfö rmi g, mittels eines Kuhhornes oder eines Spritzbeutels auf den unbehandelte n oder mit einer Grundengobe versehenen GeHisskörper aufge bracht wurde. Eini ge Gefässe weisen Töpfersignatur und Jahreszahl auf. Di e beiden jüngsten der so datierten Sc hüsse ln tragen di e Jahreszahl 1707, sind also nur wenige Jahre vor der Aufgabe der Fischerhütte hergestellt worden. Die älteste Ofenkeramik , in der Rege l grün glas ierte Napfund Tell erkacheln (N rn . I0 1- 11 8), sind in di e Jahrzehnte um 1400 zu setzen. Napfkacheln sind formal von der Geschirrkeramik herzuleiten und wurden zwecks Vergrösserun g der Abstrahlungs fl äche in den Ofenmante l einge lassen, wobei di e Innense ite dem Betrachter zugewandt war. Anders ist der Ofenaufbau bei den Tell erkac heln und den quadrati schen oder rechteckigen Blattkacheln. Hier wurde die Öffnung oder der Tubus in den Ma ntel eingebaut. Das meist fl ache Kachelblatt, di e Sc hauseite, drängte sich als Träger f igürlicher Darste llungen oder Muster geradezu auf. Der verwendete Motivsc hatz frühneuze itli cher Kacheln ist sehr vielfä lti g: biblische Szenen, Darstellungen aus der Fabel- und Tierwe lt, Motive der Architektur, Heraldik und Pflanzenwelt. Neben einfachen Gitter- oder Waffe lmustern (Nrn. 11 9- 122) wurden auch sogenannte Rapportmuster (Nrn. 126 - 129) hergestell t, die ihr Dekor erst im Verband mit den Nachbarkacheln zur Wirkung bringen. Mehrheitli ch gehören di e geborgenen Blattkacheln in die Zeit um 1500 79 . Auffall end sind Qualität und Zusammense tzung des Fundmaterials aus dem Nussbaumersee. Sowohl beim Glas wie auch bei der Geschirr- und Ofenkeramik handelt es sich um teil s sehr hochstehende Manufakturen, deren Gebrauch in einem Kloster lttingen durchaus vorstellbar ist, di e aber ni cht so rec ht in den Haushalt eines Fischers passen woll en. So finden sich neben kostbarem Tafelgeschirr un ter anderem auch Fragmente von in Sc hrankni schen eingelasse nen Lavabos oder Handwaschbecken, wie sie in vornehmen Bürge rhaushalten gängig waren. Unter der Ofenkeramik sind di e damals wahrsc heinlich ni cht billi gen, reliefi erten Kac heln recht za hlreich vertreten. Di eser Sachverhalt ist nicht ohne we iteres zu erklären. Da uns fti r di e damalige Zeit doch eher unwahrscheinlic h scheint, dass die Kartäuser ihre Abfä ll e im See entsorgt hätten, mü sse n wir sie zwa ngsläufig mit dem Haushalt der Fischer in Verbindung bringen. Denkbar wäre viell eicht, dass sich die Fischer an altem, ni cht mehr in Gebrauch stehendem Kl ostergeschirr bedi enen konnten. Di e teure Ofe nkeramik könnte insofern erklärt werden, als jewe ils abgebrochene Öfen in der Behausung des Fischers neu gesetzt worden sind. Dagegen spri cht aber wiederum der Umstand, dass im Kac helmateri al die Reste von mehr als einem halben Dutzend verschi edener, aber ze itgleicher Öfen liegen. Des unterschi ed lichen Formates wegen dürften aber kaum alle di ese Kacheln im selben Ofen verbaut gewesen se in . In Betracht zu ziehen ist auch, dass von Zeit zu Ze it Geschirr- und Kachelabfäll e zur Stabili sierung des Terrai ns oder als Erosionsschutz zur Verbauung der Ufer verwendet wurden. Bei den nichtkerami schen Funden ist spez iell auf einen Altfund ( r. 162) aus der Sammlung Roost hinzuwe isen. Es handelt sich dabei um einen vo ll ständigen Becher aus Lavez (Speckstein) mit drei Bindungen aus dünnem Bronzeblech. Seine chronolog ische Zuwe isung bleibt offen, da Form und Machart durchaus auch ftir römi sche Zeitstellung sprechen könnte. Unkl ar ist die Funktion von mehreren dünnen, an den Enden abgefl achten Klammern aus Mess ing oder Bronze (N rn . 177 u. 178). Neben der Vermutung, wonach so lche Kl ammern zur Fi xierung von Einze lteil en von Holzbehältern gedi ent hätten (Lithberg JJJ II , 72), ist auch an eine Verwendung im Bootsbau zu denken. So werden noch heute Pl anken von We idlingen auf di ese Art und Weise verkl ammert. Vergleichbare Objekte aus Bronze von Eschenz-Inse l Werd werden in spätbronzeze itlichen Fundzusamm enhang gestellt (Brem, Bolliger, Primas 1987, 138 f.). セ@ ,A t:j セ@ ᄋ セ@ Abb. 179: Nussbaum ersee- lnse l. Kleine Auswahl von Angeln und Blinkern als Belege des Fischfanges während der letzten Jahrhunderte. 79 Bezüglich Term inolog ie und Datierung stützen wir in erster Lini e aufd ie Arbeit von Roth Ka ufman n et al. 1994 ab, ohne im einze lnen darauf zu verweisen. Für die kriti sche Durchsicht des Materials danken wir M. Früh , Historisches Museum Fra uenfe ld, und R. Schnyder, Zürich. 190 Verständlicherweise nehmen unter dem Kleinmaterial Geräte der Fischerei einen gewichtigen Platz ein. Grundbleie unterschiedlicher Form, Ange lhaken von einfachster Ausftihrung bis hin zum modernen Blinker belegen die Angelfischerei bis in die Gegenwart (Abb. 179). In den Bereich der Netzfischerei fallen die geborgenen Netzschwimmer und Gewichte. Sie gehören zu sogenannten Setz- oder Ste llnetzen, d. h. zu Netzen , die nicht gezogen , sondern al s senkrechte Wand gesetzt wu rden 80 . Die Netzschwimmer, die für den Auftrieb sorgten sind langoval und in unserem Falle allesamt aus Pappelholz (Nrn . 193 - 197). Der Typus ist seit dem Mittelalter nachgewiesen und steht vere inzelt heute noch in Gebrauch . Die tonnen- oder röhrenförmigen Gewichte aus gebranntem Ton (Nrn.l83 - 189) zogen das Netz aufden Seegrund oder erlaubten, je nach Länge der Schnur, das Netz als Schwebnetz in der gewünschten Tiefe zu positionieren. Neben den nicht sehr häufig auftretenden Tongewichten wurden auch noch in der Neuzeit Netzsenker aus eingekerbten , flachen Kieseln verwendet, wie wir sie seit dem Neolithikum kennen . Es ist daher nicht auszuschliessen, dass unter den al s pfynerzeitli ch angesprochenen Gewichten auch solche sind, die einst an einem Netz des lttinger Fischers hingen. Die miltela/rerlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 10 Fundnr. HN-3203 , Sa mmlung Roost BS eines Topfes. Bdm 10,2 cm ; g raue I RD ; flacher Standboden, auf der US mit Abdrehspirale ; Dat.: 15.Jh. II Fundnr. HN -3203, Sammlung Roost BS e ines grossen Topfes. Bdm 11 ,4 cm ; graubraun e I RD ; stark gemagerter Ton ; Korngrösse fein, mittel und gelegentlich grobe Partikel; fl acher Standboden mit Quellrand ; Dat. : wohl 13./ 14.Jh . 12 Fundnr. HN73 -318 1, Sammlung Meier BS ein es Topfes . Bdrn 10,5 cm ; g raubraune I RD I; g ross formati ge r, kuge li gerTopfmit fl achem Standboden; dick wandig; Dat.: spätma. 13 Fundnr. HN23 -3 19 1, Samm lung Roost Dreifusstopf. Rdm 13,7 cm ; Bdm ca. I0,4 crn ; H 17,5 cm ; rote, glas. I RD 2; IS o livgrün glasiert ; kuge li ge Fo rm ; ni edriger, tri chterarti ger Rand mit lnn enkehlung; am Übergang zur Schulter schmale Le iste ; abgefl achter Boden ; ein fac he Standfiisse; breiter, randständi ge r Bandh enkel; aufdem Umbruch mehrze ili ges Rill enband ; Dat. : 15. Jh . 14 Fundnr. HN73 -3 182/3 195, Samm lung Meier Dre ifusstopf. Rdm 12,5 cm ; rote I RD 2; eif<irmiger Gefasskö rper ; ni edri ger, tri cht erf<irmi ger Rand auf der IS gekehlt ; am Übergang zur Schulter schmale Rill e; kugeliger Boden ; randständ iger, schmaler und abgerundeter Ba ndhenke l; Dat. : 2. Hälfte 14./ 15.Jh . 15 lnv. Nr. T 7388, Hi stori sches Museum TG BS eines Dre ifusstopfes. Bdm ca. 10,2 cm ; rote, glas . I RD 2; IS o li vbraun glas iert ; kuge li ge Gefa ssform, leicht abge fl achter Boden ; gekehlte Stanclflisse mit um geschlage nem Fussende ; Dat. : 15. Jh . 16 lnv. Nr. T 7389, Hi stori sches Museum TG BS e ines Dreifusstopfes. Rote, glas. I RD 2 ; JS o li vbraun glasiert ; kuge li ge Gefii ss form ; abgeflachter Boden ; gekehlte Standfü sse mit um geschlagenem Fu ssende; Dat. : 15.Jh. 17 lnv. Nr. T 7409, Hi stori sches Museum TG Henkeltopf. Reim I0,5 cm ; Beim 7,2 cm ; H: II , 7 cm ; rote, glas. IR D 2 ; IS o livgrün glas iert ; obere Gerasshälfte leicht kuge lig; Fusszone e inziehend ; aufgestellter Rand mit lnnenkehlung; fl acher Stanclboden. 18 Fundnr. HN9 1-3 101 , Grabung 1989 - 9 1 RS eines (Doppel-?) Henkeltopfes. Rdm 19,4 cm ; wei ssli che, glas . I RD ; IS grüne G lasur auf we isser Engobe unterlage ; ho rizontal ausbiegender, breiter Rand ; Dat. : 16./ 17. Jh . 19 Fundnr. HN9 1-2783, Grabung 1989 - 9 1 Henkeltopf. Rdm 17,9 cm ; Bdm 12 cm ; H 16.4 cm ; weissli che I RD ; IS gelbe G lasur auf we isser Engobe unte rlage ; schl anke, gestrec kte Gesamtform ; breiter, schräger Rand in der Art einer schmalen Fahne ; fl acher Standboden ; breites, zweizeiliges Rillenband auf der Schulter; Dat. : woh l 17.Jh . 20 lnv. Nr. T 7395, Hi stori sc hes Musetun T G Henke ltopf. Rdm 17,5 cm ; Bdm 9,7 cm ; H 17,2 crn ; weiss liche, glas. I RD ; IS g rüno li v g lasiert ; gestrec kte, schl anke Gesamtform ; nahezu hori zontal umgeschlagener Leistenrand, auf der AS gekehlt ; fl acher, aussen wul sti g verdi ckt er Standboden ; auf der Schulter verdi ckte, abgerundete Le iste ; randständi ger, leicht gekehlter Banclhenkel, am unteren Ansatzpunkt mit Druckmulde. 21 lnv. Nr. T 7407 , Hi stori sches Muse um TG Henkeltopf. Rdm 14 cm ; Bdm 8,8 cm ; H 14,1 cm ; weiss li che, glas. IRD ; JS hell o li vbraun glas iert ; leicht kugeli ge o bere Ge fa sshä lft e; einziehende Fu sszone; ho ri zonta l umgeschlagener, schmaler Leistenrand, auf der IS gekehlt ; flacher Stanclboden ; ca. aufhalber Ge fa sshöhe brei te Le istenverzierung ; bre iter, randständi ger Bandhenkel, auf der O S gekehlt , am unteren An satzpunkt mit Druckmulde. 22 Funclnr. HN23 -3190, Sammlung Roost Henke ltopf. Reim 15,2 cm ; we iss li che, glas. I RD ; JS g rüne G lasur a uf wei sser Engobe unterlage ; kuge lige Gesamtfo rm ; schmaler, leistenartiger Randabsc hluss, innen gekehlt ; randständi ger, ungleichm äss ig gekehlt er Bandhenkel; am Übergang zur Schulter schmale Leiste; auf dem Umbruch Ri ll enbandverzierun g ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh. Katalog der neuzeitlichen Geschirrkeramik Fundnr. ffN- 3203 , Sammlung Roost RS eines Topfes. Rdm 14 cm ; graubraune I RD (?); Oberfl äc he durch Lagerung im Wasser stark verfarbt ; kuge lige Gefassform ; hori zontal ausbi egender, einfacher Lippenrand ; Dat. : 12.Jh . 2 3 Fundnr. HN91-2 378, Gra bung 1989 - 9 1 RS vermutli ch eines Henkeltopfes. Rdm 15,2 cm ; graubraune oder rote, glas. I RD (Oberfläche durch Lagerung im Wasser stark verfa rbt); IS oli vgrün glasiert ; Topf mit leicht abgesetzter Hal szone; keilfOrmi g verdickter Randabschluss; Dat.: wo hl 14. Jh . Fundnr. ffN 9 1- 2378, Gra bung 1989 - 9 1 RS eines Topfes. Rdm 14,8 cm ; g raubraune I RD ; kuge liger Topf mit leicht abgesetzter Randzone; schräg ausbi egender, schma ler Leistenrand mit schmaler Aussenkehlung ; Dat. : Ende 12 ./An f. 13. Jh . 4 Fundnr. ffN- 3203, Sammlung Roost RS eines Topfes. Rdm 17,6 cm ; graue I RD ; schmaler Karni esrand ; Dat. : woh l 14.Jh . 5 Fundnr. ffN- 3203, Sammlung Roost RS eines Topfes. Rdm 14,6 cm ; g raue I RD ; zwei schi chtiges Bruchbild : AS dunkelg rau, IS grau; kugeli ge Form ; horizontal umgeschl agener Lippenrand ; Dat. : 12.Jh. 6 Fundnr. ffN- 3203, Sammlung Roost RS eines Dreifusstopfes. Rdm 14,2 cm ; g raue IRD ; ni edriger Tri cht errand, auf der IS gekehlt ; am Übergang zur Schulter schmale Rill e; Dat.: 2. Hälfte 14./ 15. Jh . 7 Fundnr. ffN- 3203 , Samm lun g Roost RS eines Topfes. Rdm 14,5 cm ; g raubraune IRD ; kugeli ge Form ; horizonta l ausbiegender, schmal er Leistenrand, schräg abgestrichen ; Dat. : Ende 12./ IJ Jh. 8 Fundnr. HN-3203 , Samm lung Roost RS einer kleinen Schüssel. Rdm 18,1 cm ; graue I RD ; koni sche Form ; horizontal ausbiegender Rand mit leicht wu lsti g verdicktem Randa bschluss; Dat.: wohl 14.Jh . 9 Fundnr. HN -3203, Samm lung Roost BS eines kleinen Topfes. Bdm 5,3 cm ; rote I RD 2; fl ac her Standboden, partiell mit leichtem Quellrand ; Dat.: wohl 13./ 14.Jh . 80 Zu Fi schereigeräten und Fa ngmethoden siehe Amac her I996. 19 1 Die millela/terliche n und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 Fundnr. HN-3203 , Sammlung Roost Henkeltopf. Reim 16,2 cm ; Beim 9,5 cm ; H 17,4 cm ; we iss li che, g las. I RD ; JS ockerbraun glasiert ; Top f mit leicht kugeliger oberer Genisshä lfte und einz iehender Fusszone ; verdi ckter, ausb iegender Rand mit lnnenkehlung; randständi ger, leicht gekehlter Bandhenke l; sc hmale Rille a uf dem Umbruch ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . lnv. r. T 7398, Hi stori sches Muse um TG Henke ltopf. Reim 13,8 cm ; Beim 9,2 cm ; H 16,3 cm ; weiss li che, g las. I RD ; IS o livbrau n g lasiert ; obere Gerasshälft e kugeli g ausgeformt ; e inziehende Fusszone; fl acher Standboden ; auf der Schulter zwe izeiliges Rillenband ; sc hm aler Bandhenkel, am unteren An satzpunkt mit Druckmulde. lnv. Nr. T 7400, Hi stori sches Muse um TG Henke ltopffragment. Reim 18,9 cm ; rote, glas. I RD : IS braunocker glasiert ; kugelige Form ; schmaler, le istenartig verdickter Rand mit Innenkehlung; dreizei li ges Rill enband auf dem Umbruch ; bre iter, randständi ger Bandhenke l, am unteren Ansatzpunkt mit Druckm ulde. Fundnr. HN23 -3192 , Sa mmlung Roost Henke ltop f. Reim 18 cm ; we iss li che, g las. I RD ; IS hell g rüne G lasu r auf we isser Engobeunterlage ; gestreckte Gesa mtform ; leicht bauchi ge Gefass mitte; ausbiegender, schma ler Leistenrand mit Aussenkehlung; Oberflächeausse n stark abge nutzt ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . Jnv. Nr. T 7399, Hi stori sches Museum TG Henke ltopffrag ment. Reim 17,6 cm ; wei ssliche, g las. IRD ; IS braunoc ker glasiert ; obere Genisshä lfte leicht kugeli g; ausbiegender Rand mit breitem , leistenarti gem Randa bschluss ; auf der Schulter sc hmale Rill e; zwe ize ili ges Rill enband auf dem Umbruch ; breiter, randständiger Bandhenkel, am unteren Ansatzpunkt mit drei Druckmulden. dem Um bruch ; aufde r Bodeninnense ite g rüner und ockerbrauner G lasurabri ss; Dat.: 16./ 17.Jh . 35 lnv. Nr. T 7420, Hi stori sches Mu se um TG Sch üssel. Reim 13,3 cm ; Beim 9,6 cm ; H 6,6 cm ; Ma lho rnwa re; kl eine, nap fartige Schüsse l mit annähernd gerade ansteige nder Wandung ; breiter, aussenmittels ti e fer Kehlung sc harfkanti g profili erter Randabschluss ; fl acher, aussen wul sti g a bgesetzter Stanclboden ; schm aler, randständige r Bandhenkel; gelber Spirallini endekor auf braunem G rund innen ; Dat.: 17. Jh . 36 Fundnr. HN9 1-2783 , G rabung 1989 - 9 1 Fragment einer kleinen Schüsse l. Rdm 13 cm ; Bdm 6.7 cm ; H 5,3 cm ; weiss li che, g las. I RD ; IS g rüne Glasu r auf weisser Engobeunte rl age; konische Form ; schma ler, leistenarti ger Rand in der Art einer Fa hne; leicht e inziehende, aussen durch eine fl ache Rille beto nte Fusszone ; fl acher Standboden, ausse n wul sti g verd ickt ; Dat. : 16./ 17. Jh. 37 Fu ndnr. HN73 -3 178, Samm lun g Wini ger Fragment einer Schüsse l. Rdm 24,7 cm ; Bdm 12 ,4 cm ; H 9,1 cm ; monochrom grün g las. I RD ; we iss licher Scherben; beidse iti g g raug rüne G lasur ; koni sche Sc hüsse l mit breitem Dornrand ; Dat. : 19./20.Jh . 38 Fundnr. HN90 -1 77 1, G rabung 1989 - 9 1 RS einer Schüsse l. Rdm 17 cm ; monochrom braun g las. IRD ; rottoniger Sc herben ; annähernd gerade ansteigende Wandun g ; innen stark gekehlter, aussen mittels Rill en profili e rter Randabsc hluss ; Dat. : wohl 18. Jh . 39 Fundnr. HN23-3 188 , Sammlung Roost Schüsse l. Rdm 23 ,5 cm; Bdm 10,1 cm ; H 9,8 cm ; weiss li che, glas. IRD ; IS g rüne Gl asur au f we isser Engobe unte rl age; koni sche Form ; stark unterschnittener Dornrand ; flacher Standboden ; Wandungaussen in der oberen Gerasshä lfte leicht geri eft; auf Rand und Wandung an zwe i Ste ll en G lasurabri ss; Dat. : J6 ./ 17. Jh. 40 Fu ndnr. HN90 -2366, Grabung 1989 - 9 1 Schüsse l. Rdm 17 cm ; Beim 12,6 cm ; 1-1 8,5 cm ; monochrom braun glas. I RD ; weisstoniger Scherben ; Schüsse l mit ge rade ansteige nder Wandung ; leicht schräger Rand in der Art ei ner schma len Fa hne; fl acher Standboden ; das Ge fass we ist auf dem Rand ei nander gege nüberliege nd j eweil s zwei Löc her auf; weitere Löcher in der Llllteren Gefässhä lfte und der Bodenmitte; sie stamm en vermutlich von Fli ckste ll en mit Metallklamm ern; Dat. : wohl 18. Jh . 41 lnv. Nr. T 7378 , Hi sto ri sches Museum TG Schüsse l. Rdm 26,9 cm; Bdm 12,2 cm ; H 11 ,9 cm ; Malhornware ; konj sche Schüssel mit se hr breitem, leicht ve rdi ck tem Leistenrand ; fl acher Standboden; Ma lhorndekor auf der IS: hell oli vgrünes Sternmuster aufbraun o li ve m Grund ; ferner Jahreszahl « 164 7» und Beginn einer Töpfersignatur, vermutli ch «H»; in der Bodenmitte drei Flicklöcher sow ie etwas oberhalb des Bodens zwei Löcher zur Be festig ung von Meta llkl ammern . 42 Fundnr. HN 23 -3189 , Sam mlung Roost Schüssel. Rdm 20,8 cm ; Bdm 10,4 cm ; H 8,3 cm ; Malho rn ware ; koni sc he Sc hü sse lmit sehr breitem Kragenrand ; fl acher, aussenl e ich t wul sti g abgesetzter Standboden ; ge lber Sterndekor auf ge lbbraunem Grund auf der IS; Dat. : 17. Jh . 43 ln v. Nr. T 7424, Hi stori sches Mu se um TG RS eines Henkeltopfes. Reim 19 crn ; we iss li che, g las. IRD ; IS g rüne G lasur auf we isser Engobeunterl age; aufgestellter Rand mit wul sti g verdicktem, innen leicht gekehltem Randabsc hluss; Dat.: 16./ 17. Jh . lnv. Nr. T 738 1, Hi stori sches Museum TG Sc hü sse l. Rdm 22 cm ; Bdm 10,1 cm; 1-1 10 cm ; Ma lho rn wa re ; koni sche Form ; stark verdickter und untersc hnittener Lei stenrand ; fl acher, aussen leicht wul sti g abgesetzter Standboden ; Malho rndekor au f der IS: gel ber Sterndekor auf o rangebraunem Gru nd. 44 lnv. Nr. T 742 1, Hi stori sches Mu seum TG BS eines ( Henkel-. Doppelhenke l- ?) Topfes. Beim 14,4 cm ; rote, g las. IRD 2 ; IS o li vgrün glas iert ; fl ac her, zur Mitte leicht gewö lbter Sta ndboden; sehr dickwandiges Ge fa ss; au ssen dunke lg rüne, schräg verlaufende G lasurstreifen ; Dat. : 15. Jh .? lnv. Nr. T 7375 , Histo ri sches Museum TG Schüsse l. Rdm 2 1,4 cm ; Bdm 10,8 cm ; H 9,7 cm ; Malhornware ; konische Form ; verdick ter, breiter Le istenra nd ; fl acher, aussen leicht wu lsti g a bgesetzter Standboden ; Ma lhorndekor auf der IS: gelber Sterndekor auf orangebrau nem G rund . 45 lnv. Nr. T 7382/7384, Hi stori sches Muse um TG Schüsse l. Rdm 20,9 cm ; Bdm 9,5 cm; H 9,5 cm; Malho rn ware; ko nische Form ; sehr breiter, verdi ckter Le istenrand mit le icht untersc hnittener Unterkante ; Mal horndekor auf der IS: ge lbe r Sterndekor auf braunem Grund. Fundnr. HN90-2335, Grabung 1989- 9 1 1 cm ; H 5,5 cm; Fragment eines Henke ltopfes. Rdm 13,4 cm ; Bdm 10,7 we iss li che, g las. I RD (?) ; IS mit schwarzbraunen G lasurresten ; Oberflä che innen stark abgenutzt, daher ist ni cht klar zu entscheiden ob das Gerass ursprüng lich innen g lasiert war oder nicht ; schl anke, gestreckte Gesa mtform ; untere Gef<isshälfte lei cht bauchig; schmaler Leistenrand ; fl acher Standboden ; randständiger, schmaler Bandhenke l; auf dem Umbruch Rillenverzierung ; Dat.: wo hl 16./ 17. Jh . lnv. Nr. T 7396, Hi stori sches Museum TG Henkeltopffragm ent. Rdm 18,9 cm; rote, g las . I RD 2; IS hell ge lbl ichg rüne G lasur a uf weisse r Engobeunterlage ; gestreckte, schl an ke Gesamt form ; untere Genisshä lfte leicht kuge li g; stark ausbi ege nder, sc hm aler, gekeh lter Leistenrand ; halbrunde Le iste auf der Sc hulter; randständiger, bre iter Bandhenkelmit gekehlter Oberseite. Fundnr. HN-3203 , Sammlung Roost Henke ltopf. Rdm 16,2 cm ; Bdm 9,8 cm ; H 14,7 cm ; weiss liche g las. I RD ; IS ge lbe G lasur auf we isser Engobeunterlage ; schlanke, gestreckte Gesamtfo rm ; ausb iegender, schmaler Lei stenrand ; fl acher Standboden ; breit er, randständiger Bandhen kel auf der OS gekehlt ; Dat. : 16./ 17. Jh . lnv. Nr. T 7404, Hi storisches Mu seum TG Henkeltopffragm ent. Rdm 16 cm ; wei ss li che, g las. IRD ; IS g rüno liv g lasiert; obere Gef<isshälfte leicht kugeli g ; sc hmal er, le istenart ig verdi ckter Rand, auf der OS fl ach abgestrichen, IS gekehlt ; schul terständi ge r, schma ler Bandhenkel; am unteren Ansatzpunkt des Henke ls breiter G lasurabri ss. lnv. Nr. T 7406, Hi stori sches Museum TG BS e ines Henke ltopfes. Bdrn 10,5 cm ; wei ssli che IRD (?) ; kuge lige Gefrissfo rm mit le icht einz iehender Fu sszone; Rillenverzierung auf 192 Die mit!elalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 46 lnv. Nr. T 7377, Hi storisches Museum TG Schüsse l. Rdm 22, 1 cm ; Bdm 9,8 cm; H 9,5 cm; Malhornware; konische Form ; stark verdi ckter, breiter Leistenrand mit leicht unterschnittener Unterkante ; fl acher, aussen wul stig abgesetzter Standboden; Malhorndekor auf der IS: oli vg rünes Sternmu ster auf braunoli vem Grund. 47 48 49 50 57 lnv. Nr. T 7380, Hi stori sches Mu seum TG Schüsse l. Rdm 23,3 cm; Bdm 10,9 cm; H 9,6 cm; Malhornware; koni sche Form ; verdi ckter, breiter Leistenrand mit untersc hnittener Unterkante; fl acher, aussenl eicht wul sti g verdickter Standboden; Malhorndekor auf der IS: ge lbes Sternmuster auf orangebraunem Grund . Fundnr. HN89 -988, Grabung 1989- 91 Sc hüsse l. Rdm 27,7 cm; Bdm 14,2 cm; H 13 cm; Malhornwa re; hohe, koni sc he Schüsse l; horizontal ausbi egender Rand in der Art einer schmalen Fahne, di e in einem verdi ckten Randabsc hluss mü ndet; fl acher, ausse n wul sti g abgesetzter Standboden; Malhorndekor in weiss, grün und dunkelbraun auf rotbraunem Grund innen: Blütenmuster und dreieckige Spiralranke, jewe il s gegenständi g angeordn et; auf dem Boden Jahreszahl <<1 707». 58 lnv. Nr. T 73 7917386, Hi stori sches Museum TG Schüsse l. Rdm 22,8 cm ; Bdm 10,9 cm; H 10,3 cm; Malhorn ware; koni sc he Form ; sehr breiter, leicht verdickter Leistenrand mit untersc hnittener Unterkante; fl acher, aussen wul sti g abgesetzter Standboden; Malhorndekor auf der IS: ge lber Sterndekor auf orangebraunem Grund ; an einer Stell eaussen etwas oberhalb des Bodens Glasurabri ss sowie dunkel grüner Glasurstreifen. lnv. Nr. T 7363, Hi stori sches Musetun TG Sch üsse l. Rdm 25,9 cm; Ma lhorn ware; koni sche Sc hüssel mit leicht schräger Fa hne, di e in einem aufgestellten Randabschlu ss mündet; weisser Malhorndekor auf braunem Grund innen: abwechse lnd Blütenmu ster und Schlange nlini e auf der Wandung; Well enlini e auf der Fahne; Dat. : 17./Anf. 18. Jh. 59 lnv. Nr. T 7376, Historisches Musetun TG Schüsse l. Rdm 24 cm; Bdm 12,3 cm; H 10 cm; Malhornware ; koni sche Form ; sehr breiter, unterschnittener Leistenrand ; fl acher Standboden; Malhorndekor auf der IS : ge lber Sterndekor auf orangebraunem Grund. Fundnr. HN90-2031, Grabung 1989- 9 1 Fragment einer Schü sse l. Rdm 14,9 cm; Bdm 8 cm; H 6 cm; Ma lhornwa re; kl eine, koni sche Sc hüsse l mit schmalem, sc hrägem Rand in der Art einer Fahne ; fl acher Standboden; we isser Malhorndekor aufbraunem Grund innen: Blütenmoti v abwechse lnd mit stili siertem Blattm otiv; Dat.: wohii 7. Jh . 60 lnv. Nr. T 7364, Hi stori sches Museum TG RS einer Schüssel. Rdm 25,9 cm; Malhorn ware ; koni sche Sc hüsse l; breite, schräge Fahne, die in einem aufgestellten Randabschluss endet; we isser Malhorndekor auf rotbraunem Grund innen: Well enlini e auf der Fahne ; Pflanzenmotiv Wauf der andung, ober- und unterhalb ei nge fasst von mehrzeili gem Spirallini enband . 61 lnv. Nr. T 7370, Hi stori sc hes MuseumTG Kl ei ne Schüsse l. Rdm 15,2 cm; Bdm 7,4 cm; H 6 cm; FAY; kon ische Sc hü sse l mit schmalem Rand in der Art einer Fahne, we lcher in einem aufgestellten Randabschluss endet; fl acher, aussen wul sti g abgesetzter Standboden; beidse iti g we iss glasiert ; hellrotbrauner Malh orndekor innen: Wellenlini e auf dem Rand ; Blütenmoti v alternierend mit ve rtikaler, nach unten verbrei terter Schl angenlini e; die Innenfläc hen des dreiteili gen Blütenmusters sind mit weisser und blauer Farbe ausgefU IIt . 62 Fundnr. HN9 1-2801, Grabung 1989 - 9 1 Hohldec keL Rdm 17, I cm; Malhornware; profili erter Gri ffknauf; weisser Malhorndekor auf rotbraunem Grund auf der AS; gegenständig angeordnet ein Kreis mit Gitte rmuster bzw. fl orales Motiv; Dat. : 17.Jh. 63 Fundnr. HN90-2033, Grabun g 1989- 9 1 BS einer Schüsse l. Bdm 7,7 cm; Malh orn ware; fl acher, aussen wul sti g abgesetzter Standt oden; we isser Malhorndekor auf braunem Grund auf der IS: Blütenmotiv abwechse lnd mit Dreieckstri chgruppen: auf dem Boden Initialen oder Za hl («H>>; « 12>>, «22 », «72>>?). 64 lnv. Nr. T 7366, Hi stori sches Mu seum TG Fragment einer Schü sse l. Rdm 32,7 cm; Bdm 15,9 cm; H 11 ,3 cm; Malh orn ware; Schüsse l mit leicht gerundeter Wandung; horizontale, breite Fahne mit aufgestelltem Randabschluss; fl acher, ausse n abgesetzter Standboden; ca. aufhalber Gefässhöhe aussen zweizei li ges Ril lenband ; Malhorndekor in we iss und grün auf braunem Grund auf der IS: Feldereinteilun g auf der Wandung mi t abwechselndem Gitter- bzw. Rautenmuster; Dat. : 17. Jh. 65 Fundnr. HN73-32 11 , Sammlun g Meier RS einer Schüssel. Rdm 28, 1 cm; Malhorn ware: Sc hüsse l mit schmalem Rand in der Art einer Fa hne; hell grüner Malhorndekor auf braunolivem Grund innen: Linienband und s-fö nn iges Muster auf dem Rand ; Fe ldereinteilung auf der Wandung ( Kreisdekor altern ierend mit leiterarti gem Muster); Dat. : 17. Jh . 66 Fundnr. HN 91-2694/2800, Grabung 1989- 91 Schüsse l. Rdm 32,4 cm; Bdm 18,6 cm ; H 11 , 1 cm; Malhorn wa re; schräg ansteigende Wandung; breite Fahne mit aufges telltem Randabsc hluss; fl ac her, aussen leicht wul stig abgesetzter Standboden; beidse iti g weisser Malhorndekor auf rotbraun er Engobeunterl age, darüber grüne Glasur ; Dekor aussen: gleichmäss ig ange legte breite Well en, we lche in nen mit einer leicht schrägen Schl angenlinie ausge flillt sind ; die Zw ischenräume der Wellen sind mit ve rtikalen Linien au sge fiillt ; Dekor innen: s- f<irmiges Muster auf der Fahne; Granatapfelmoti v ein- Fundnr. HN9 1-3157, Grabung 1989 - 9 1 Schüsse l. Rdm 23 cm; Bdm 10,4 cm; H 9 cm ; Malhorn ware; koni sc he Form ; breiter, leicht verdickter Leistenrand ; fl acher, aussenleicht wulsti g abgesetzter Standboden; Malhorndekor auf der IS: hell grüner Spiraldekor auf dunkelgrünem Grund ; auf der Bodeninnense ite Reste der Jahreszahl « .. 57», vermutlich 1657. 51 lnv. Nr. T 7374, Hi stori sches Museum TG RS einer Schüsse l. Rdm 20,9 cm; Malhornware; koni sche Schüsse lmit sehr breitem, unterschnittenem Leistenrand ; auf der Innenseite Initi alen << E B» in ge lb auf ockerbraunem Grund ; Dat.: wohl 17. Jh. 52 lnv. Nr. T 741 8, Hi stori sches Museum TG RS einer Schüssel. Rdm 23 cm ; Malhornware; konische Form ; se hr breiter, verdickter Leistenrand ; ge lber Malhorndekor auf dunkelbraunem Grund auf der IS: Spiralli nien. 53 54 55 56 lnv. Nr. T 7385, Hi stori sches Museum TG Schüsse l. Rdm 23 ,1 cm; Bdm 10,6 cm; H 8,8 cm; weissliche, glas. IRD ; IS mit gelbgrüner Glasur aufweisser Engobeunterlage; koni sc he Form ; sehr breiter, verdickter Leistenrand mit unterschnittener Unterkante ; fl acher, aussen leicht wul sti g ve rdi ckter Standboden. lnv. Nr. T 741 9, Hi stori sches Musetun TG BS einer Schüssel. Bdm 10,7 cm; Malhorn wa re; leicht einziehende Fusszone, fl acher Standboden; gelber Malhorndekor auf dunkelbraunem Grund : Spiraldekor; Dat. : 17. Jh . lnv. Nr. T 7365, Hi stori sches Muse um TG Schüsse l. Rdm 20 cm; Bdm 10,5 cm; H 9 cm ; Malhorn ware; koni sc he Form ; leistenarti g verdi ckter, schm aler Rand, auf der OS fl ach abgestrichen; fl acher Standboden; we isser Ma lhorndekor auf rotbraunem Grund innen: gleichmässig gesetzte Striche auf dem Rand ; auf der Wandung breites Band mit abwechse lnder Schl angenlini e und di agonal kreuzenden Doppellinien, deren Zwischenräume mit kommaarti gen Strichen ge fUIIt sind ; ober- und unterhalb ist das Band von mehrze iligen Spirallinien eingefasst; auf dem Bodeninneren Jahreszahl <<16 14>>. Fundnr. HN89 -994, HN9 1-2759 u. HN9 1-2779, Grabung 1989- 91 Fragment einer Schüsse l. Rdm 30,5 cm; Bdm 14,9 cm; H 12,3 cm; Malhornware; koni sche Schüsse l; leicht schräge, schmale Fahne mit aufgestelltem Randabsc hluss ; fl acher Standboden; Malhorndekor in weiss und grün auf rotbrauner Grundi erung innen: Pfl anzenmoti v, vermutli ch alterni erend mit vertikal verlaufe ndem, ornamenti ertem Zackenlini enband ; Pflanzenmotiv ebenfall s auf dem Boden, sowie di e Jahreszahl <<1 707>>; di e Schü sse l ist technologisch und im Verzierungsstil gut vergleichbar mit der Schüssel Kat. Nr. 57; zwar sind di e Schri ftzüge der identi schen Jahreszahl <<1 707» untersc hi edlich, doc h dürften beide au s derse lben Werkstatt stammen. 193 Die millelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbau mersee braunem Grund innen : herz f<irmi ges Muster als zentrales Moti v auf dem Boden, ferner Feldereintei lung mit abwechse lndem Gitter- bzw. Punktdekor; s- f<irmi ges Muster auf der Fahne; Dat. : 17. Jh. gebunden in Rankendekor auf der Wandun g; herzf<irmi ges, stili siertes Blattmot iv und fl oral er Dekor auf dem Spi egel sowie di e Jahresza hl <<1637». 67 68 69 70 71 lnv. Nr. T 7368, Hi stori sc hes Museum TG Schüssel. Rdm 29,2 cm; Bdm 15, I cm; H 11 ,5 cm; Malhornware; hohe. koni sc he Form ; sc hmaler Rand in der Art einer Fahne mit aufgestelltem Ranclabschlu ss; fl ac her, ausse n wu lsti g abgesetzter Stanclboden; Mal horneiekor auf der IS: auf dem Rand tropfenf<i rmi ges Muster, alterni erend mit Dreipunktgruppe in weiss; auf der Wandung rechtec kige, mittels Dreistri chgruppe abgetrennte Felder: vierte ili ges Feld, gefü llt mit Dreiecken, wobei di e ein ander gegenüberli egenden we iss bzw. dunke lgrün ausgemalt sind ; es fol gt ein Feld mit Gitterm uster und anschli essend ein Rautenmuster in dunkelgrün , ra ndli eh von einem we issen Stri ch eingefasst; es folgt ein we iteres Feld mit Gittermuster; ober- und unt erhalb ist der Musterstreifen von einem schmal en we issenund breiten grünen Streifen ei ngefasst ; in der Mitte des Boden s grüner Kreis, randlieh von schmalem, weissem Streifen eingefasst; aussen ca. auf halber Gefasshöhe schmale Rill e. lnv. Nr. T 7367, Hi stori sches Mu seum TG RS einer Sc hüsse l. Rdm 18,9 cm ; Malh ornware ; kleine. leicht bauchige Sc hüssel; sc hmaler Rand in der Art einer Fahne mit aufgestel ltem Randabschluss; Ma lhorndekor auf der IS: we isse Pun ktreihe auf dem Rand ; in Felder eingete ilter Musterstreifen auf der Wandung, ober-und unterhalb von einem sc hm alen, weissen und breiten, dunkelgrünen Farbstreifen eingefasst ; ei nes der Felder ist mit ei nem weissen Gittermu ster gefü llt . Fundnr. HN9 1-2860, Grabung 1989 - 91 RS eines ti efen Tellers. Rdm 28 cm; Malhornware; Tel ler mit leicht gerundeter Wandung; bre it e, sc hräge Fahne mit aufgestelltem Randabschluss; Malhorndekor in we iss und grün auf rotbrauner Grundierung innen: auf der Fahne Fe ldereinteilung jewe il s mit abwechse lndem Gi tterrnuster und St ri chgruppenverzierung; tropfenf<irrnige Verzierung auf der Wandung, abwec hse lnd grün und we iss: Dat.: wohl 17. Jh. lnv. Nr. T 737 1. Hi stori sches Mu seum TG BS ein er Schüsse l. Bdm 15,4 cm; Malhorn ware; fl ac her, aussen wul sti g verdi ckter Standboden; Malhorndekor auf der IS: in der Mitte des Bodens dunkelgrüner Krei s, randlieh eingefasst von ein em weissen Streifen; die Reste der Ma lhornve rzierung auf der Wandung lassen vermut en, dass es sich um einen in Felder unterteilten Mu sterstreifen handelt. lnv. Nr. T 7373, Hi stori sc hes Museum TG Fragment ein er Schüsse l. Rdm 21,3 cm; Bdm 14,8 cm; H 7,6 cm; Malhorn ware; fl ache Sc hü sse lmit leicht schräger Wandung; schmaler, aussen leicht gekehlter Leistenrand ; fl acher, aussen wul sti g abgesetzter Stanclboden; randständi ger, gekehlter Bandhenke l; we isse r Malhorndekor auf rotbraunem Gru nd innen: Feldereinteilun g mit alterni erendem Gitter- bzw. Rautenmuster; Glasur ni cht mehr erhalten; Dat. : 17.Jh . 76 lnv. r. T 7360, Hi stori sc hes Muse um TG Ziertell er. Rdm 25,2 cm: Bdm 17,5 cm; 1-1 3,3 cm; rote, glas. I RD ; ni edri ger Teller mit sc hmalem Rand in der Art einer Fahne; ni edriger Standring; auf der Schauseite Ritzdekor : Blütenmuster als zentrales Motiv, ein ge fasst von dreizeiligem Rillenband; beidse iti g dunkelgrün glas iert ; Glasur auf der Schause ite rauh und matt ; aussen auf der Wandun g Befes ti gungsöse. 77 Fundnr. HN9 1-2548, Grabun g 1989 - 91 Fragment eines ti efen Tell ers. Rdm 31,9 cm; Bdm 16,5 cm ; H 6.7 cm; Malhornware; Teller mit sc hräge r, breit er Fahne, di e in einem ve rdi ckten Randabschlu ss mündet; leicht abgesetzte Wandun g; fl acher, aussen wul sti g abgesetzter Standboden; beidse iti g weisser Malhorndekor auf rotbra unem Grund: aussen Wellenlini e zw ischen Lini enbänder gesetzt; innen: Wellen lini e auf der Wandung, auf der Fahne Zweierstri chgruppen in grossen Abständen; Dat.: 17. Jh . 78 Fundnr. HN9 1-2378, Grab ung 1989- 91 Fragment eines kleinen Te ll ers. Rdm 15.1 cm; Beim 8 cm ; H 4.4 cm; Ma lhornware ; Tell er mit sc hräge r Fahne und aufgestelltem Randabsc hluss ; inn en kanti g abgesetzte Wandun g; flach er, aussen wul stig abgesetzter Standboden; we isser Ma lhorndekor auf rotbraunem Grund innen: Spiralranken auf der Fah ne; dreize ili ges Lini enba nd auf dem Boden; Glasur ni cht mehr erhalten; Dat. : 17. Jh. 79 lnv. Nr. T 7433, Hi storisches Muse um TG Henkel mit Ausguss ein er Henkelfl asche. Gra ue I RD; breiter, auf der OS gekehlter Bandhenkel, we lcher minels kragenartiger Verdi cku ng den Ausguss einfasst. 80 Fundnr. HN90 -2373 , Grabu ng 1989- 91 Fragment ein er Henkelfl asc he. Monoch rom grün glas. I RD ; AS graugrüne Glasur auf weisse r Engobeunterlage ; kuge li ge Form ; tordierter Henkel, der den schmalen Röhrenausguss kragenarti g um schli esst; Dat.: wohl 16./ 17. Jh. 81 Fundnr. H 23 -3193, Sammlung Roost und T 7435. Hi stori sches Museum TG Fragment ein er Henkelfl asche. Rote, glas. I RD 2; obere Gellisshälft e aussendunkelgrün glas iert ; breiter, auf der Oberse ite gekehlter Ba ndhenkel, der den röhrenf<innigen Ausguss kragenarti g umfasst; sc hul terständige, sc hmale Ausg usstülle ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . 82 lnv. Nr. T 7436, Hi stori sc hes Museum TG Henkel mit Ausguss einer Henkelflasche. Rote, glas. I RD ; kuge li ge Form ; AS braunoli v glas iert ; breiter, auf der OS gekehlter Bandhenke I. welcher mittels kragenart iger Verd ick ung den Ausguss einfasst; auf der Sch ulter Reste eines randli eh mittels eingeritzter Rill en einge fa ssten, grünschwarzen Spiralbancldekors. 72 Fundnr. HN9 1-2809, Grabun g 1989 - 9 1 BS ein er Schüsse l. Bdm 9, I cm; Malhornware ; fl ac her, aussen leicht wul sti g abgesetzter Standboden; we isser Ma lhorndekor auf ockerb raunem Grund auf der Bodeninnense ite: zwe i in eine Richtu ng we isende und mit einer <<8» getrennte Pfei le; Dat.: 17. Jh . 83 lnv. r. T 74 10, Historisches Museum TG RS einer Henkelflasc he. Rdm 14,8 cm; monochrom grün glas. I RD; beidseiti g grüne Glasur auf weisser Engobeunterlage; kugeli ge Gesamtform ; mittels dreier Rill en profi lierter Randabschluss ; schulterständi ger, sehr kurzer Röhrenausguss ; Dat.: 16./ 17. Jh . 73 Fundnr. HN9 1-249 1, Grabung 1989 - 91 BS einer Schüsse l. Bdm 11 ,9 cm; Malhorn ware; fl ac her, aussenl eicht wul stig abgesetzter Standbode n; Malhorndekor aufde r IS in we iss und grün aufbra unem Grund : herzf<irmiges Muster; Dat. : wo hl 17. Jh . 84 lnv. Nr. T 7422, Hi stori sches Museum TG BS einer Henkelfl asc he. Bdm 15,9 cm ; monochrom grün glas. IRD: beidse iti g grün e Glasur auf weisser Engobe unterlage ; leicht einziehende Fusszone ; fl acher, aussen wul sti g abgesetzter Standboden: ge hört zum se lben Gelliss wie di e Randscherbe T 7410; Dat. : 16./ 17. Jh. 74 lnv. Nr. T 7372, Hi stori sc hes Museum TG Fragment einer Schüssel. Rd m 32 cm; Bdm 15.2 cm; H 8.5 cm: Ma lhorn ware; Sc hüsse l mit leic ht gerundeter Wandun g; leicht schräger Rand in der Art einer Fahne ; fl ac her, attssen leicht wul sti g abgesetzter Stanclboden; Malhorndekor in we iss und grün aufb raunem Grund auf der JS: Rankendekor auf der Wandung, tropfenf<i rmi ges Muster aufde r Fahne; Dat. : 17. Jh . 85 Fu ndnr. HN73 -3183 , Samm lung Meier Henkelfl asche. Graue I RD; kuge lige Form ; sc hma ler, auf der OS ge kehlter Bandhenkel, der den sc hmalen, röhrenf<i rmi ge n Ausguss kragenartig um sc hliesst; Dat.: 14./ 15. Jh . 86 lnv. Nr. T 7393 , Hi stori sc hes Mu seum TG Siebgefass (<< Seihen>). Rd m 26,7 cm ; Bd m 13,4 cm; H 13,5 cm; we issliche, glas. IRD; IS grüne Glasur auf weissem Grund; kon isc he Form; sehr breiter, mittels dreier Rillen profili erter Rand ; fl ac her Standboden; randständiger Tüllensti el; Wandun g in rege lmässigen Vertikalreihen perfori ert; Dat. : 16./ 17. Jh. 75 lnv. Nr. T 7362 u. HN9 1-2807 /28 16/ HN 90-2360, Grabu ng 1989 - 91 Teller. Rdm 23 ,2 cm; Bd m 17,5 cm; H 3,3 cm; Malhorn wa re; fl ac her Te ll er mit sc hmaler Fahne, di e in einem aufgestellten Randabsc hlu ss mündet; fl ac her Standboden; Malhorndekor in we iss und grün auf rot- 194 87 88 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbawnersee Fundnr. HN90- 1563, Grabung 1989 - 91 Fragment einer Öllampe. Rdm 12,7 cm ; Bdm 6,3 cm ; H 3 cm; monochrom grün glas. IRD ; beidseiti g grüne Glasur auf weisser Engobeunterlage ; einbiegender, spitz auslaufender Rand ; leicht abgesetzter Standboden; randständiger, in der Mitte durchl ochter Griff; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . lnv. Nr. T 7362 /7468. 1, Hi storisches Museum TG Fragment eines Vorratsgefasses. Rdm 2 1,7 cm ; Bdm 24,6 cm; H 13 cm ; weissliche, glas. I RD ; IS grün glasiert; e inziehender Rand ; flacher Standboden ; unterrandständi ge, vermutlich gegenständ ig angeordnete Bandhenkel; Dat.: 16./ 17. Jh. 89 lnv. Nr. T 7392 , Historisches Museum TG Dreifu ssschüsse l. Rdm 16,4 cm; Bdm II ,6 cm ; weissliche, glas . IRD ; !S ge lbbraun glasiert ; napfartige Schüssel mit gerade ansteigender Wandung ; schräg ausbiegender Rand in der Art einer schmalen Fahne mit aufgestelltem Randabschluss; fl acher Boden; gekehlte Standftisse; schmaler, randständiger Bandhenkel; Dat.: wohl 16./ 17. Jh. 90 lnv. Nr. T 7423, Hi stori sc hes Museum TG Fragment ei nes Nachttopfes. Bdm 13,1 cm ; weissliche, glas. IRD ; IS weissolivbraun glasiert ; zylinderförmig ; bre iter, schräger Rand ; fl acher, aussen mittels einer Rille abgesetzter Standboden; zwe izeiliges Rillenband auf der unteren Gef<isshälfte; Dat.: 16./ 17. Jh . 91 lnv. Nr. T 7408, Hi stori sches Museum TG BS e iner Kanne (?). Bdm 8,2 cm; rottoniger Scherben, beidse iti g unglei chmässig violettschwarz glasiert ; kuge lige Genissform ; Wellenfuss ; Dat.: 17. Jh .? 92 Fundnr. HN 90 -2342 , Grabung 1989 - 91 Tellerfragment. Rdm 3 1,2 cm ; Bdm 16,3 cm ; H 6,1 cm ; monochrom braun glas. IRD ; beidseitig rotbraun glasiert; Teller mit breiter, leicht schräger Fahne, die in einem aufgestellten, aussen gekehlten Randabschluss endet; scharfkanti g abgesetzte Wandung; fl acher, aussen wul stig abgesetzter Standboden; Stapelspur auf dem Rand. 93 lnv. Nr. T 7427, Historisches Museum TG Fragment eines Beckens. Monochrom grün glas. IRD ; bi s aufdi e hintere, abgefl achte Rückwand grün glasiert auf weisser Engobeunterlage ; das Becken weist se itlich zwei profilierte Griffe auf; der vordere Rand ist dreikanti g abgebogen ; das Becken gehört zu einem in eine Wand- oder Schranknische eingelassenen Lavabo; zugehörig ist vermutlich das Wassergefa ss Fundnr.: T 7429 ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . 94 lnv. Nr. T 7429, Hi stori sches Museum TG Fragment eines Lavabo. Bdm ca. 10,4 cm ; monochrom grün glas. IRD ; aussenwul stig abgesetzter Standboden ; drei ze ili ges Rill enband aufder unteren Gefasshälfte ; kleiner Ausguss in der Mitte der Vorderse ite; Hinterseite leicht fl ach und von Glasur ausgespart ; Dat.: 16./ 17. Jh . 95 lnv. Nr. T 742 8, Historisches Museum TG Fragment eines Beckens. Monochrom grün glas. I RD ; beidseitig grüne Glasur aufwe isser Engobeunterlage; achtecki ge Form; horizontaler, breiter Rand ; wulstig abgesetzter Standboden ; gegenständi g angeordnete, tord ierte Henke l, am unteren Ansatzpunkt mit schneckenarti ger Verzierung ; di e Ec ken sind aussen durch eine Leiste mit zwei Druckmulden betont ; Dat. : woh l 16./ 17. Jh . 96 lnv. Nr. T 7430, Hi stori sches Museum TG RS einer kl einen Schüssel. Rdm 10,9 cm; monochrom grün glas. IRD ; beidseiti g grüne Glasur aufweisser Engobeunterlage ; einfacher, abgerundeter Randabschluss, aussen mittels zweize iligem Rillenband betont ; gegenständig angeordnete Griffe in Blütenform , in der Mitte durch locht ; Dat. : 16./ 17. Jh . 97 Fundnr. HN90-2 307, Grabung 1989 - 91 Fragment einer kleinen Tasse. Rdm 10 cm ; Bdm 6,1 cm ; H 4,4 cm; monochrom grün glas. I RD ; beidse iti g grüne Glasur aufweisser Engobeunterlage ; konische Form; leistenartiger, mittels breiter Rille profilierter Randabschluss; leicht einziehende Fusszone; fl acher, aussen wulsti g verdickter Standboden ; randständiger, tordi erter Wul sthenkel; Dat.: 16./ 17. Jh. 98 lnv. Nr. T 7413 , Hi storisches Museum TG Fragment einer «Tasse». Rdm 9,5 cm ; Bdm 6 cm; H 4,9 cm ; we iss li che, glas. I RD ; IS grün glasiert ; napfarti ge Tasse mit schmalem, lei stenartig verdi ck tem Randabschluss; fl acher, aussen kanti g abgesetzter Standboden ; randständiger, gekehlter Bandhenke I, am unteren Ansatzpunkt mit Druckmulde ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . 99 Fundnr.: HN9 1-28 10, Grabung 1989 - 91 Fragment einer Tierfigur. Weisslicher, weicher Ton ; der Tierkörper ist in der Mitte durch locht ; vermutlich handelt es sich um Spie lzeug; Dat. : wohl 16./ 17. Jh . 100 Fundnr.: HN90-2372 , Grabung 1989 - 9 1 Fragment eines Spielzeugpferdes. Die vordere Partie mit Hals, Rumpf und den beiden Vorderbeinen ist grün glasiert und mit weisser Engobe unterl egt; der Tierkörper ist le icht eingeschnürt, innen hohl und weist drei Öffnungen auf: ei ne am Schwanzansatz und zwei vor dem plastischen Sattel (zum Aufstecken des Reiters); in der Mitte des Rumpfes ist eine ösenartige Konstruktion angebracht, vermutlich, um das Pfe rdchen mit einer Schnur o.ä. zu bewegen ; Dat. : wohl 16./ 17. Jh. 195 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee ./ I 3 / 5 I; I I 6 II ,, 7 9 I \ 10 12 II _c:·;::-_......._ / - -- - - - , - - - - --; セ カ@ c:J 0 I / I / I I I I 13 / __ t.._ Abb. 180: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuze it (Oberfl ächenfunde ). Geschirrkeramik . M I : 3. Töpfe ( 1- 12), Dreifusstöpfe ( 13 - 14) I ..J I I I I I I I I I '- I _J \ \ ,_ - ' _) 14 196 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee I I 15 / 0 J ---- ( / 16 18 17 CJ / ' ' I 'I I I I I I I ' I I I I I I I I 19 20 21 22 Abb. 18 1: Nussbaum ersee . Mittelalter und Neuzeit (Oberfläc hen Funde). Geschirrkeramik . M I : 3. Dre ifusstöp fe (15 , 16) , Henkeltöp fe ( 17- 22) 197 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee . ᄋM M M セ@ .2 ' 24 23 .- ..... - --·-v··,·.· . イZ セM t \\ \ .f-. '/' 26 25 ML M CJ セ@ I I I セ ] ヲ@ 27 c:::::J Abb. 182: ussba umersee. Mittelaher und Henke ltöpfe euzeit (Oberflächenfunde). Geschi rrkera mik. M I : 3. 28 198 Die miftela/terlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee I c::=::J 32 31 '' 34 ML 33 Mセ イMG@ .•Td 35 \]-/36 37 ,, 39 Abb. 183: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuzeit (Oberfl ächenfunde). Geschirrkeramik . M 1: 3. Henkeltöpfe (3 1- 34), Schüsseln (35 - 40) 0 199 Die millefalterliehen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussba umersee 43 44 45 47 Abb. 184 : Nussbaumersee. Mitte lalter und Ne uze it (Oberflächenfun de). Geschirrkeramik . M I : 3. Schüsse ln (Ma lhornware) 200 Die mittelalterlichenu nd neuzeitlichen Funde aus dem Nussbmonersee 48 49 50 52 Nセ@ Abb. 185: Nussbaumersee. Mi ttelalter und Neuzeit (Oberfl ächenfunde). Gesc hirrkeramik. M I : 3. Schüsse ln ( Ma lhorn ware 48 - 52, 54 , 55) セ@ .. セ@ Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee セ M M ᄋ M ᄋN@ 56 57 Abb. 186: Nussbaumersee_ Minelalter und Neuzeit (Oberfl ächenfunde). Geschirrkeramik . M I : 3. Sc hüsse ln (Ma lhornware) 201 202 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 60 ,, 63 Abb. 187: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuzeit (Oberfl ächenfunde). Geschirrkeramik. M I : 3. Schüsseln (Malhornware 58 - 60, 62, 63 ; Fayence 6 1) 203 Die millelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbau mersee 64 65 Abb. 188 : Nussbaurnersee . Mittelalter und Neuze it (Oberfläc henfunde). Geschirrkeramik. M I : 3. Schüsse ln (Ma lhornwa re) 204 Die millelalter/ichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 67 Abb. 189: Nus baumersee. Mitte lalter und Ne uze it (Oberfl ächenfunde). Geschirrkeram ik. M I : 3. Sc hüsseln (Malhornware) 205 Die millela/terlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaum ersee 68 ,; - !2 ·.r;,·, 70 71 ------------- --- -- 72 73 M Abb. 190: Nussbaumersee. Mittelalter und Ne uzeit (Oberfl ächenfunde). Geschirrkeramik . M I :3. Sc hü sseln (Ma lhornware) M M M lM Mセ@ 74 206 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 75 Abb. 191: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuze it (Oberflächenfunde). Geschirrkeramik. M I : 3. Tell er (Malhornware 75 , 77, 78) ' 76 207 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 79 .- -,, セ@ セ l[ [セ M M ' @セ , セ@ \ ' \ \ \ \ \ \ \ I \ I I I I \ 81 " 83 85 84 \\ Abb. 192: Nussbaumersee. Mitte lalter und Neuzeit (Oberfl äc henfunde) . Geschirrkeramik . M I : 3. Henkelflaschen 208 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussba wnersee . ;? CJD .._I --:·· .. 86 - セ@ セ@ I'--------' .····- . ' 87 \ \ I I ' '.)89 90 -::: :t- 7 Abb. 193: Nussba umersee. Mitte lalter und Neuze it (Oberfl ächenfunde). Geschirrkeramik. M I : 3. Siebgeniss (86) , Ö llampe (87), Nachttopf (90) 91 .-·; 209 Die millefalterliehen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 94 Abb. 194: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuze it (Oberfl äc henfunde). Geschirrkeram ik. M I : 3. Lava bos 210 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee I I I I I I I I I I 1:! I' I I i I \ :/1' \ '' I \ ' '' '' ' ', '' ' '',,, ' ', ',, ' ' , , _________ L______________________ , | ' . -'- - 97 j(r セ GセL@ ::: セP@.._.7 '•':.:: ..-_-_-.: _____ __/ Nᄋ@ . I 96 セ I I ⦅ L | ᄋ Nᄋセ ᄋ N M [@ 99 " .. .,' Abb. 195: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuzei t (Obertl ächenfunde). Geschirrkeram ik. M I : 3. Lavabo (95), Spie lzeugtiere (99, 100) I I I I I I L--' I I I I I I ' Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee Katalog der mittelalterlichen und neuzeitlichen Ofenkeramik 101 O hne Nr., Sam mlung Roost Napfkac he L Vo ll ständig; koni sche Wandung, breit umge legter, verdickter Rand mit ausgeprägter Kehlung; grüne lnnenglasur, G lasurreste aussen ; Dat.: spätes 14. Jh ., Anfang 15 . Jh . 211 I 15 lnv. r. T 7339, Samm lung Hi stori sches Museum TG Nap fk acheL Randfragment ; bauchige Wandung, bre it umge legter Rand mit schwacher Kehlung; grüne lnnenglasur, G lasurreste aussen ; Dat. : spätes 14.Jh. , Anfang 15. Jh . 11 6 Fu ndnr. HN 89 -940, Grabun g 1989 - 9 1 Te llerkachel. Teller ausgebrochen; fl ac her Tell er mit gekehltem Rand, abgesetzter Tubu srand mit Durchl ochung ; Olivfa rben glas iert , grüne G lasurreste auf dem Tubus; Dat. : spätes 14. Jh ., Anfang 15. Jh . 102 Fundnr. HN90-2362 , Grabung 1989 - 9 1 NapfkacheL Vo ll ständi g; ko nisc he Wandung, breit umge legter Rand mit ausgeprägter Keh lu ng ; grüne lnnenglasur, G lasurreste aussen ; Dat. : spätes 14.Jh ., Anfang 15. Jh . 11 7 Fundnr. HN 9 1-2636, Grabung 1989 - 9 1 Te llerkachel. Tubus abgebrochen ; fla cher Te ll er mit gekehltem Rand ; grün glasiert ; Dat.: spätes 14.Jh ., Anfang 15. Jh. I 03 lnv. Nr. T 7343, Sammlung Hi stori sc hes Museum TG Napfkache L Profi l vo ll ständig; koni sche Wandung, breit umge legter Rand mit ausgeprägter Keh lung ; grüne Innenglasur, G lasurreste aussen; Dat. : spätes 14. Jh ., Anfang 15. Jh . 11 8 Fundnr. HN91-3196, Grabung 1989 - 9 1 Te llerkachel. Profi l vo ll ständig, Te ll er nahezu voll ständi g; fl acher Teller mit gekeh ltem Rand und Ausdell ung im Zentrum , le istenarti g abgesetzerTubusrand ; braun glas iert ; Dat. : spätes 14.Jh ., Anfang 15. Jh . 104 Fundnr. HN89-93 4, Grabung 1989 - 9 1 Naptkachel. Na hezu vo ll ständig ; koni sche Wandung, Boden mit konzentri schen Z ierwül sten , brei t umge legter Rand mit Kehlung; grü ne lnnenglasur, G lasurreste aussen ; Dat.: spätes 14.Jh ., Anfang 15.Jh. 11 9 Fundnr. HN90 -23 79 u. HN9 1-2695 , Grabung 1989 - 9 1 Bl attkachel, schwach gebogen. Na hezu voll ständi g; profi li erter Le istenrand, rhombenförmige Kasetten aus Bossen ; grün glas iert: Dat.: um 1500. I 05 Fundnr. HN90-2382, Grabung 1989 - 9 1 NapfkacheL Rand / Bodenfrag ment ; kon ische Wandung, Boden mit konzentri schen Zierw ül sten, breit umgelegter Rand mit ausgeprägter Kehlung; grüne lnnenglasur ; Dat. : spätes 14.Jh. , Anfang 15. Jh . 120 Fund nr. HN90-2370, Grabung 1989 - 9 1 Bl attkacheL Tubus abgebrochen ; schmaler, gerundeter Leistenrand, G itterdekor aus rautenförm igen Bossen; grün glas iert ; Dat : um 1500. 106 Fundnr. HN90-236 1, Grabung 1989 - 9 1 NapfkacheL Rand / Bodenfragment ; koni sc he Wandung, breit umgelegter Rand mit Kehlung; grüne lnnenglasur ; Dat.: spätes 14 .Jh ., Anfang 15.Jh . 107 Fundnr. HN89-970, Grabung 1989 - 9 1 apfkache l. Rand / Bodenfragment ; konische Wandu ng, Boden mit konzentri schen Zierwül sten, breit umgelegter Rand mit Kehlung; grüne lnnen glasur ; Dat.: spätes 14 .Jh ., Anfang 15.Jh . 108 Fundnr. HN9 1-3 160, Grabung 1989 - 9 1 NapfkacheL Rand / Bodenfragment ; konische, leicht ausladende Wandung, Boden mit konzentri schen Z ierwülsten, breit umge legter Rand mit Kehlung; grüne lnnenglasur ; Dat. : spätes 14.Jh. , Anfang 15.Jh . 109 Fundnr. HN89- 11 32, G rabung 1989 - 9 1 Nap fka cheL Vo ll ständi g ; konische Wandu ng, breit umge legter Rand mit ausgeprägter Kehlung; Innenglasur abgesprungen?, olivfarbene G lasurreste aussen; Dat.: spätes 14 .Jh ., Anfa ng 15.Jh. 110 lnv. Nr. T 7342 , Samm lung Hi stori sc hes Museum TG NapfkacheL Boden ausgebrochen; konische Wandung, breit umge legter Rand mit ausgeprägter Kehlung; grüne lnnenglasur ; Dat. : spätes 14.Jh ., An fang 15. Jh . III Fundnr. HN90-2366, Grabun g 1989 - 9 1 NapfkacheL Rand / Wandfragment ; koni sche Wandung, bre it umgelegter, verd ickter Rand mit ausgeprägter Kehlung; olivfarbene Jnnenglasur ; Dat. : spätes 14.Jh. , Anfang 15. Jh . 12 1 lnv. Nr. T 7357, Sammlung Hi storisches Museum TG Blattkachel, schwach gebogen. Nahezu vo llständi g; schmaler, kantiger Le istenrand, Dreieckgittermuster; grün glas iert ; Dat. : 17. Jh. 122 Fundnr. H 90 -1 768, Grabung 1989 - 9 1 Bl attkacheL Voll ständig; sc hmaler Leistenrand quadrati sc hes, diagonal unterteiltes Gitterdckor ; grü n glasiert ; Dat. : 17. Jh . 123 lnv. Nr. T 7356, Sammlung Hi sto ri sches Museum TG EckkacheL Vo ll ständi g; schma ler, leicht gerundeter Leistenra nd, vertie fte quadrati sche und rec hteck ige Bossen und Kassettendekor aus rhombenförmigen Bossen ; grün glas iert ; Dat. : gegen 1500. 124 lnv. Nr. T 7349 , Samm lun g Hi stori sc hes Mu seum TG Bl attkachel , leicht gebogen. Tubus abgebroc hen ; gekeh lter Leistenrand mit um laufendem Stab, weibliche und männ liche Figur tragen die Sonnenscheibe(?), Rankenwerk ; grün glasiert ; Dat.: gegen 1500. 125 lnv. r. T 7346, Samm lung Historisches Muse um TG Blattkac he L Fragment ; gekehlter Leisten rand, in rund bogigen Architekturrahmen übergehend, Geb urt Christi (hl. Fam ili e, Enge l, Kuh und Esel); ursprünglich grün ? glasiert ; Dat.: gegen 1500. 126 Fundnr. HN89- 11 24 , G rabung 1989 - 9 1 Bl attkache l. Vo ll ständi g; schma ler Leistenrand re liefiertes Rappo rtmuster aus Ki elbogen, stili sierten Pfl anzenmo tiven und Greifvögeln ; grün glas iert ; Dat.: gegen 1500. 127 lnv. r. T 7354 , Samm lung Hi stori sches Museum TG Blattkache l, leicht gebogen. Fragment ; o hne Le istenrand Kie lbogenrapport mit stili siertem Blattwerk , grün glasiert ; Dat. : Anfa ng 16. Jh . 11 2 Fundnr. H 89- 1147, Grabu ng 1989 - 9 1 Napfkac heL Rand / Bodenfragment ; ko ni sche Wandung, breit um gelegter, verjüngter Rand mit ausgeprägter Kehlun g; keine G lasurreste; Dat. : spätes 14.Jh ., A nfang 15.Jh . 128 Fundnr. HN90 -238 1, Grabung 1989 - 9 1 Blattkac heL Fragment ; Tubus krei srund, Lei stenrand, Kielbogenrapport mit feinem , schwach reli efiertem Rankenwerk ; grün glasiert; Dat.: 16. Jh . 11 3 Fundnr. HN9 1-2 664, Grabung 1989 - 9 1 NapfkacheL Randfragment ; leicht bauchi ge Wandung, bre it umgelegter, verdickter Rand mit Kehlung ; olivfa rbene lnnenglasur. grüne G lasurreste aussen ; Dat. spätes 14.Jh ., Anfa ng 15. Jh . 129 lnv. Nr. T 7352 , Samm lung Hi sto ri sc hes Museum TG Blattkachel, leicht gebogen. Nahezu vo ll ständig ; sc hmaler Leistenrand, Ki elbogenrapport mit stili siertem Pfl anzenmoti v und Vase; grün glas iert ; Dat.: 16.J h. 11 4 lnv. Nr. T 7341 , Sammlung Hi sto ri sc hes Mu se um TG Napfkac heL Nahez u voll ständig ; bauch ige Wandung, Boden mit konze ntri schen Zierw ül sten, bre it umge legter Rand m it schwacher Kehlung; grüne lnnenglasur, G lasurreste aussen ; Dat.: spätes 14. Jh ., Anfang 15.Jh . 130 Fundnr. HN90 -2340, Grabu ng 1989 - 9 1 BlattkacheL Tubus abgebrochen ; sc hmaler, kan ti ger Leistenra nd, vier durch bre ite. gekehlte Leisten getrennte Fe lder mit ax ia lsymm etrisc hem Blattmotiv ; grün glasiert ; Dat. : l6. Jh . 13 1 Fundnr. HN 89-929, Grab ung 1989 - 9 1 BlattkacheL Fragment ; gekehlter Leistenrand doppelter Medai llo nrahmen und Frauenkopf; grün glasiert ; Dat. : 17. Jh . 212 132 Fundnr. HN9 1-2705/ 2850/ 286 1/ 3 16 1, Grabung 1989 - 9 1 BlattkacheL Mehrere Fragmente; schmaler, steil gekehlter Leistenrand, <<Kapell enarchitektum , bestehend aus Gewö lbe vor glattem Hintergrund und Fensterimitation, Männerkopf mit Hut und Feder ; sattgrün glas iert ; Dat.: 2. Hälfte 15. Jh . 133 lnv. Nr. T 7358, Sammlung Hi stori sc hes Musewn TG Blattkache L Na hezu voll ständi g; ohne Le istenrand, Vase mit stili siertem Blumenstrauss, das ganze Blatt bedeckend ; patroniert, Hintergrund dun ke lgrün bi s braun, Motiv grün ; Dat. : um 1800. 134 lnv. r. T 734 7, Sammlung Hi storisches Museum TG Gesimskac hel, leicht gebogen. Na hezu voll ständi g ; breite Kehlun g, ohne Reli ef; grün glas iert ; Dat.: um 1500. 135 lnv. Nr. T 7350, Sammlung Hi storisc hes Musetun TG Gesimskachel, leicht gebogen. Voll ständig ; breite Kehlung mit profili ertem Rundstab, ohne Reli ef; grün glasiert ; Dat. : um 1500. 136 Fundnr. HN 90-2380, Grabung 1989 - 9 1 Gesim skachel, leicht gebogen. Nahezu vo llständig; breite Kehlung und abgetreppter Leistenrand, fortl aufendes Masswerkmoti v aus Fi schbl asen und Dre ipässen, grün glas iert ; Dat. : 2. Hälfte 15.Jh . Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaum ersee mit Abri ss; mittelgrosse, fl ac h ausgeformte Nuppe; Dat. : 2. Hälfte 16./ 17.J h. 146 Fundn r. HN9 1-28 12, Grab ung 1989 - 9 1 BS eines Bechers. Bdm 4, I cm; St. Wand : 0,09 cm ; dunkelbl aue G lasmasse ; rund stabi ger Standrin g, spit z eingestochener Boden mit Abri ss ; ausladende Wandung. 147 Fundnr. HN9 1-2796, G rab ung 1989 - 9 1 WS eines uppenglase . St. Wand: 0,09 cm ; grüne G lasmasse; mitt elgrosse, schneckenartig ausge formte Nuppe. 148 Fundnr. HN73 -3 180, Sammlung Wini ger WS eines Nuppenglases. St. Wand : 0,05 cm ; dunkelblaue G lasmasse ; mittelgrosse, schneckenartig ausgefo rmte Nuppe; Dat. : 2. Hälfte 16./ 17. Jh . 149 Fundnr. HN9 1-28 12,G rabung 1989 - 9 1 Bodenfragment vermutli ch eines Stangenglases. Dunkelblaue G lasmasse ; mehrfach gewi cke lter Standring ; gerade ansteigende Wandung. 150 Fundnr. HN9 1-2796, Grabung 1989 - 9 1 Bodenfragment eines Stangenglases . Bdm ca. 8,9 cm ; dunkelblaue G lasmasse; abgeplatzter, brei ter Standr ing ; stell enweise stark verzogen. Katalog der mittelalterlichen und neuzeitlichen Tafelgläser 15 1 lnv. Nr. T 7439, Hi stori sches Museum TG BS eines Kuttrolfs. G rüne, bl asige Gl asmasse; spitz eingestochener, gerippter Boden mit Abri ss; Dat.: 16./ 17. Jh . 137 Fundnr. HN90-2337,Grabu ng 1989- 9 1 BS eines Bechers. Bdm 5,2 cm ; St. Wand : 0,05 cm ; hell grüne Gl asmasse ; leicht e ingestochener Boden mit Abriss; rundstab iger Standring; Dat.: 16./ 17. Jh . 152 Fun dnr. HN9 1-28 18, Grabung 1989 - 9 1 WS eines Nuppe nbechers. St. Wa nd: 0,24 cm ; grü ne, leicht sc hli eri ge G lasmasse ; grosse, zipfli g ausgezogene Nuppen ; Dat.: 16. Jh . 138 Fundnr. HN9 1-28 18, Grabun g 1989 - 9 1 BS eines modelgeblasenen Bechers. Beim ca. 5,7 cm ; graugrüne Gl asmasse ; rundstabi ger, stellenwe ise verzogener Standring ; leicht eingestochener Boden mit Abri ss; Deko r bestehend aus ova l ge fo rmten Erhebungen ; Dat. : 2 . Hälfte 16./ 17. Jh . 139 Fundnr. HN90-2364, Grabun g 1989 - 9 1 BS eines modelgebl asenen Bec hers. Bdm um 5,6 cm ; gelbli chgrüne G lasmasse; leicht eingestochener Boden mit Abriss; rundstabi ger, ungleichmässig umgelegter Standring; gerade anste igende Wandung mit gleichmässig gesetzten, ova len Erhebungen ; Abnutzungsspuren auf dem Standring. Kat. He idelberg, 84, Abb. 95 ; Dat. : 2. Hälfte 16./ 17. Jh . 140 Fundnr. HN9 1-2862, Grabung 1989 - 9 1 RS eines modelgeblasenen Bec hers. Rdm 6,6 cm ; St. Rand: 0,09 cm ; hell grüne G lasmasse; Deko r bestehend aus ova len Erhebunge n; Dat. : 2. Hälfte 16./ 17. Jh . 14 1 Fundnr. H 90-23 65 , Grabung 1989 - 9 1 Bodenfragment eines Nuppenbechers. Bdm ca. 6 cm ; St. Wand : 0,08 cm ; grüne, leicht blasige G lasmasse; Boden le icht e ingestochen, mit Abriss; gezackter Standring; gross fl ächjge, am obe ren Ende zipfli g ausgezogene uppe ; Dat. : wohl 16. Jh . 142 Fundnr. HN9 1-2728 u. HN9 1-2 729, Grabung 1989 - 9 1 BS und WS eines Nuppenbechers. Bdm 6,6 cm ; St. Wand: 0,08 cm ; grüne G lasmasse; gezac kter Standring mit Abnutzungsspuren; spitz eingestochener Boden mit Abriss; zipflig ausgezogene Nuppen ; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . 143 lnv. Nr. T 7440, Hi stori sches Museum TG BS eines Bec hers. Bdm 5,8 cm ; grüne G lasmasse; gezackter Standrin g, spitz eingestochener Boden mit Abri ss. 144 lnv. r. T 7438 , Hi sto ri sches Muse um TG BS e iner ova len Fl asche (Pil gerfl asche?). Grüne G lasmasse ; gezackter Standring, spitz e ingestochener Boden mit Abriss. Kat. Heide lberg, 96, Abb. 11 9; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . 145 lnv. Nr. T 7446, Hi stori sches MuseumTG BS eines Nuppenglases. Bdm 5,2 cm; St. Wand : 0,03 cm; dunkelbl aue G lasmasse ; do ppelt gew icke lter Standring, spitz e ingestochener Boden 153 lnv. Nr. T 744 7, Hi stori sc hes Mu se um TG RS e ines Nuppenglases. Rdm 5,8 cm ; St. Rand: 0,2 cm, St. Wand : 0,06 cm ; dunkelbl aue Glasmasse; e inziehende Randzone, Rand innen gekehlt ; Dat. : 2. Hälfte 16./ 17. Jh . 154 Fundnr. HN90 -2309, Grabung 1989 - 9 1 RS ein es Bechers. Rdm 6,4 cm ; St. Rand : 0. 11 cm, Wand : 0.06 cm ; bl aue, leicht bl as ige G lasmasse; ein gesc hnürter, tri chterfci rmi ger Rand ; Dat. : wohl 16./ 17. Jh . 155 Fund nr. HN90-2280, G rabung 1989 - 9 1 RS einer bauchi gen Flasche. Rd m 3,25 cm ; St. Rand : 0,18 cm, St. Wand: 0, II cm ; hell grüne, sc hli eri ge G lasmasse; kurzer, koni sc her Hals; Dat.: wohl 16./ 17. Jh . 156 Fundnr. HN9 1-3 06 1, G rabung 1989 - 9 1 RS einer ba uchi gen Flasche. Rdm ca. 4,28 cm ; St. Rand: 0, 13 cm, St. Wand : 0,06 cm; hell grüne, leicht schlierige Glasmasse; hoher, ko ni scher Hals. Kat. Heidelberg, 95 , Abb. 11 7; Dat.: 16./ 17. Jh . 157 Fundnr. HN90-2374, Grabung 1989 - 9 1 Randfragment einer bauchi gen Flasc he. Rdm ca. 4 cm ; St. Rand: 0, 16 cm, St. Wand : 0, II cm ; grüne, le icht bl as ige und chl ierige G lasmasse; hoher, leicht konischer Hals. Kat. Heide lberg, 95 , Abb. 11 7; Dat.: 16./ 17. Jh . 158 lnv. Nr. T 7443, Hi stori s<;hes Museum TG RS e iner bauchi gen Flasche. Rdm 2,8 cm ; mittelgrüne G lasmasse. 159 lnv. Nr. T 744 1, Hi stori sches Museum TG Fragment e ines Kutt rolfs. Grüne, stark bl asige G lasmasse; gezogener Ausguss ; gebogener, schmaler Hals mit Tordierung; Dat. : 16./ 17. Jh . 160 lnv. Nr. T 7442 , Hi sto ri sc hes Museum TG Fragment eines Kuttrol fs. Grüne, stark blas ige G lasmasse; gezogener Ausguss ; gebogener, schmaler Ha ls mit Tord ierung; Dat. : 16./ 17. Jh . 16 1 lnv. Nr. T 7444, Hi stori sc hes Museum TG Fragment e ines Kuttrolfs. G rüne, stark blas ige G lasmasse ; gebogener, am Überga ng zum Gerasskörper doppe lrö hri ger und leicht tordierter Hals ; Dat. : 16./ 17. Jh . 213 Die millefalterliehen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee Katalog der mittelalterlichen und neuzeitlichen Kleinfunde 18 1 Fundnr. HN91-2511 , Grabung 1989 - 91 Ange lhaken, dünndrahti ger Doppelhaken. Messing(?). Lithberg, Hall willll /2, Taf. 69, N- 0 . 162 Fundnr. -, Sammlun g Roost Lavezbecher. Vo ll ständi g; Rippe und zwe i uml aufe nde Rill enbündel: drei Reifbindungen aus dünnem Bronzeblech. 182 Fundnr. HN9 1-265 1, Grabung 1989- 91 Ange lhaken. Messing(?); mit Öse zur Befesti gung der Ange lsc hnu r. Lithberg, Hallwillll /2, Ta f. 69, A- G. 163 Fundnr. HN90-2375, Grabung 1989- 91 Ax t. Eisen: ausladende Klinge, Schäftun gstüll e mit Holzresten. 183 Fundnr. HN9 1-2706, Grabun g 1989 - 91 etzsenker. Drehscheibenwa re, bl assbrauner ( IO YR 7/4), sehr fein gcmagerter Ton; doppelkoni sche, an beiden Enden leicht ei nziehende Form . 164 Fundnr. HN9 1-25 14, Grabung 1989- 91 Ax t. Eise n; sc hmale Klinge. 165 Fundnr. HN91-3121, Grabung 1989- 9 1 Ax t. Eisen; sc hmale Klinge. 184 Fundnr. HN9 1-3008, Grabung 1989 - 91 Netzsenker. Drehscheiben ware, braun er (7.5 YR 4/4). se hr fein gemagerter Ton; doppelkoni sche Form , an den Ende n abge fl acht. 166 Fundnr. HN9 1-2655, Grabung 1989 - 91 Ah le. Eisen; runder Sc haft , abge fl achte Griffzunge mit Resten des mittels Ei senni eten befestigten Holzgriffes. Lit hberg, Hall willll /2, Taf. 87, H- K; dort als «Essprri em>> beze ichnet. 185 Fundnr. HN90 -2338. Grabun g 1989 - 91 Netzsenker. Drehsc heibenware, blassbrauner ( 10 YR 7/3- 714 ), sehr fein gemagerterTon; doppelkoni sc he Form . an den Enden abgerundet. 167 Fundnr. HN9 1-2763, Grabung 1989 - 9 1 Ahle. Eisen; vierkantiger Querschnitt, fl ache Gri ffzunge. Lithberg, Hallwillll /2, Ta f. 87, F- K. 186 Fundnr. H 89 -465 , Grabung 1989- 91 Netzsenker. Handgemacht (?) ; bl assbrauner ( IOYR 6/3), sehr fein gemagerter Ton; doppelkoni sche Form , an einem Ende mitt els schmaler Rill e leicht eingesc hnürt. 168 Fundnr. HN9 1-272 1,G rabung 1989- 91 Meissel. Eisen. 169 Fundnr. HN9 1-235 0, Grabung 1989- 91 Messerfragment Ei sen; sc hmal e, lange Klinge mit geradem Rücken und gerundetem Ende, Griffschalenreste aus Holz. 170 Fundnr. HN91-2659, Grabung 1989- 91 Messerfragment Eisen; schmale, lange Klinge mit geradem Rücken, Griffzunge leicht abgesetzt. 171 Fundnr. H 90- 23 49, Grabung 1989- 91 Rebmesser. Eisen; sichelfOrmi g mit Gri ffa nge l und Fassungsring für den Holzgriff Lithberg, Hallwillll /2, Taf. 61, F- H; Meyer, Mül enen, E 107. 187 Fundnr. HN9 1-3 153, Grabung 1989- 91 Netzsenker. Drehscheibenwa re, blassbrauner ( IO YR 7/4), sehr fein gemagerter Ton; tonnenfö nni g; an den Enden abge fl ac ht. 188 Fundnr. HN9 1-3162, Grabung 1989 - 91 Netzsenk er. Drehscheibenwa re, rötlichgelber (7.5 YR 7/8), se hr fein gemagerter Ton; tonnenfO rmige Form ; an einem Ende abge rundet, am anderen abge fl ac ht. 189 Fundnr. HN90-2339, Grabung 1989 - 91 Netzsenker. Drehscheibenwa re, se hr bl assbrauner ( IOYR 7/4), sehr fe in gemagerterTon; zy linderfO rmi g, an den Enden abge fl acht. 190 Fundnr. HN89 -11 33, Grabung 1989- 91 Grundblei.Vierkanti ger Quersc hnitt , unteres Ende abgerundet. 172 Fundnr. H 91-2788, Grabung 1989 - 91 Kn ochenobj ekt unbekannter Verwendung. Ein Ende geschnitten und überschliffen, das andere gebeilt. Randli eh je ein Rillenbündel, 111 der Mitte um laufend sieben Kreisaugen; in der Tüll e kurzer, dünner Eisenstift. 19 1 Fundnr. HN9 1-2840, Grabu ng 1989 - 91 Grundblei. RautenfO rrni g. 173 Fu ndnr. H 89-718. Grab ung 1989 - 91 Dü nne, knopfarti ge Knoc henscheibe mit zwe i Löchern . 193 Fu ndnr. HN89- 429, Grabung 1989- 91 Netzschwimm er. Populus spec. 174 Fundnr. HN9 1-2798, Grabung 1989- 91 Ornamentiertes Sc hlüsse lschi ld eines Kästchens. Sehr dünnes Messingbl ech. 194 Fundnr. HN90-231 9, Grabung 1989 - 91 Netzschwimmer. Pop tt!us spec. 175 Fun dnr. HN 91-3010, Grabung 1989 - 91 Schlüsse lba rt. Eisen. 176 Fundnr. HN 90-2352, Grabung 1989 - 91 Fragment eines Spinnwirtels. Blassbrauner ( IOY R 6/4), se hr fe in gemagerter Ton, Oberfläche mit grauer (5 Y 511) Patina. 177 Fundnr. HN9 1-2745, Grabung 1989 - 91 Dünndrahti oe Metall klammer. Mess ing ('!); abge fl ac hte Enden. Lithberg. hセ ャ キ ゥャ@ 111 /2, Taf. 153, P- T; Lithberg interpreti ert sie als Krampen zur Fi xierung des Holzes von Spanschachteln o.ä. 178 Fundnr. HN9 1-2730, Grabung 1989 - 91 Dünndrahti ge, grossform ati ge Metallkl ammer. Mess ing (?); abgefl achte Enden. 179 Fundnr. HN89 -663, Grabung 1989 - 91 Sicheifö rmi g gebogene, fl ach e Kl ammer aus Kupfer. 180 Fundnr. HN89-88, Grabung 1989- 91 An ge lhaken, Doppelhaken. Vi erkanti ger Messi ngdraht 192 Fundnr. HN9 1-2797, Grabung 1989- 91 Senkb leie. Röhrenf<i rmig gew icke lt. 195 Fundnr. H 89-49 1, Grabung 1989 - 91 Netzschwimm er. Popttfus spec. 196 Fundnr. HN89-439, Grabung 1989 - 91 Netzschwimmer. Populus spec. 197 Fundnr. HN 89-504, Grabung 1989 - 91 Netzsc hwimmer. Pop tlius spec. 214 Die millelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 102 103 GM lLNZ⦅セBG Z BMGᄋ@ I 09 · • • • _.C, , Nᄋ セ@ 112 :·· .Mセ O ᄋ ᄋ セ[AM •• . ,.;1 -·r '•· ,, ,, 113 Abb. 196: Nussbaumersee. Mittelalter und Ne uze it (Obertlächenfunde). Ofenkeramik . M I : 3. Napfkacheln 115 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee L M Zセ@ -_".; : .;. .: '' ; 116 Abb. 197: Nussbaumerse e. Mittelalter und Neuzeit (Obertlächenfunde). Ofenkeram ik. M I : 3. Tellerkache ln 215 216 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 11 9 120 122 125 Abb. 198: Nussbaumersee. Mitte lalter und Neuze it (Oberflächenfunde) . Ofenkeramik. M I: 4 . Blattkacheln , Eckkachel ( 123) 121 124 126 127 217 Die millefalterliehen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 129 128 130 133 135 Abb. 199 : ussbaumersee. Mittelalter und Neuze it (Oberfl äc henfunde). O fe nkeramik. M I : 4 . Blattkache ln und Ges imskac heln ( 134 - 136) 136 218 セ@ Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 137 138 139 \I'U ' 140 143 141 G 142 145 144 146 、 149 セ@ ISO \1 /J 153 )[1 IセR} 154 155 ·. MB Z B@ T[J . , 156 <@ 159 158 0 160 Abb. 200: Nussbaumersee. Mittelalter und Neuze it (Oberflächenfunde). Ta felgl äser. M I : 3. 2 19 Die millelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee 163 ' 'l .1· 165 セ@ \ '.. セM ·- . 169 170 Abb. 20 I : Nussbaumersee. Mitte lalter und Neuzeit (Oberflächen Funde). Kleinfunde . M I : 3. Lavezbecher ( 162), Werkzeuge und Geräte aus Eisen ( 163 - 17 1) セ@ ..., ( iLᄋBG セ@ r' 168 220 Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Funde aus dem Nussbaumersee -b 174 177 { \ 178 175 Jl JL. 179 180 181 176 L 182 183 187 セ M 188 セ NZ@ セy セ NᄋL@ [N .セ@ セ@ セ@ 189 @セ . . 190 191 n\\ c) セ@ 192 9 ,Q セ H |G@ ' G セ G@ Nセᄋ N@ ·; ·.:·\ ,Q Ö193 194 8 195 Abb. 202: Nussbaumersee. Mitte lalter und Neuze it (Oberfl ächenfunde) . Kle infunde. M I : 3. Knochenobj ekte ( 172, 173), Netzsenker aus Ton ( 183 - 189), Grundbleie ( 190 - 192), Netzschwi mmer ( 193 - 197) 196 197 221 Die Vegerarions- und Kulrurlandschajisg eschichte des Seebachuds 8. Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals von der Mittelsteinzeit bis zum Frühmittelalter anhand von Pollenanalysen 2 Jean N icolas Haas 1 u. Philippe Hadorn 8. 1. Einführung und Fragestellung ln der Nordostschweiz - zwischen Frauenfeld und Stein am Rhein - erstreckt sich das Seebac htal , eine der ältesten Siedlungs landschaften der Schweiz (A bb. 203). Archäologische Funde belegen, dass dieses Iandschaft) ich so reizvolle Tal bereits seit der Mitte lste inze it besiedelt w urde. Zuallererst waren es Jäger und Sammler, die sich auf ihren Wanderungen und auf der Suche nach Nahrung im Bereiche der N ussbaumer Seenplatte niederliessen (Le uzinger 1997). Seit etwa 7000 Jahren ist es das fruchtbare Ackerland, das die Menschen seit der Jungsteinzeit bi s zum heutigen Tag anzieht. A m N ussbaumersee sind g rössere Ansiedlungen der Pfyner Kultur (3900 - 3500 v.C hr.), der späten Frühbron zeze it / mittlerenBronzeze it (ca. 1800 - 1500 v. Chr.) und der spätesten Spätbronzeze it (ca . 850 - 800 v. Chr. ) belegt (Hase nfratz 1995). Die Nutzung des Ge bietes während der Horgener Kultur (ca . 3300 - 2800 v. Chr.) und der schnurkerami schen Kul- tur (ca. 2800 - 25 00 v. Chr. ) ist ebenfa ll s durch Einze lfunde und Si edlungsstrukture n nachgewi esen. Einzig für den Zeitraum zw ischen ca . 4500 - 3900 v. Chr. , in der Ostschwe iz der späten Rössener und der Lutze ngüetl e-Kultur zugeschri eben (in der Zentralschweiz der Ego lzw il er Kultur bzw. der frühen zentralschwei zeri schen Cortaillod-Kultu r ; Stöckli 1995) fe hlen bi s dato archäo logische Funde und Befunde im Seebac htaL Se it langem steht darum im Rahmen der Erforschung des Seebac htals u.a. die Frage im Vordergrund, wie kontinuierli ch die prähi storische Besiedlung gewesen se in mag . Wurde das Gebi et durchgehend genutzt, auch wenn für e inze lne Phasen bi sher keine archäologischen Reste zum Vorschein kamen? Oder verliessen die damaligen jungsteinzeitli chen und bro nzezeitli chen Bauern ihr Acker- und Siedlungs land für eine Weil e, we nn sich die Ufer des Nussbaumersees wegen klimati schen Bedingungen in Feuchtwiesen und Moore verwa ndelten ? Zogen sie sich ins nahe Hinterland zurück ? Mussten sie dort Wälder roden, um neue Ac kerfläc hen zu nutzen? Wenn j a, mit we lcher Technik gingen sie dabei zu Werke ? Welches A usmass hatten Rodungen und wurden diese in rege lmäss igen Interva ll en wiederho lt? Spi elte Brandfe ldbau eine Rolle ? Ga b es in prähi stori scher Ze it natürli che Waldbrände, oder waren Brandereigni sse auf di e Akti vitäten des Menschen zurückzuft.ihren? Welche Landschaftsbere iche wurden ft.ir den Ackerbau benutzt? Wie schne ll erholten sich die vo m Menschen ni cht mehr genutzten Fläc hen ? G ibt es A nzeichen für Acke rbau während der ersten Phase der Jungsteinze it, des sogenannten Früh- und Mittelneo lithikums ? Womit wurden Hausti ere durch das Jahr hindurch gefüttert, in Anbetracht dessen, dass es Wi esen und Weiden im heutigen Sinne erst seit etwa 25 00 Jahren gibt (Behre und Jacomet 199 1) ? Spi elten Waldweide und Laubfutterwirtsc haft ein e Ro lle ? Führten das Halten vo n Hausti eren und das Produ zieren von organi schem Abfa ll schon vo r Tausenden von Jahren zu einem sukzess iv ste igenden Nä hrstoffe intrag in den Nussbaumersee? Alles Fragen, die aufuns zukamen, a ls wir 1992 vo m Amt fü r Archäo logie des Kantons Thurga u durch Hrn. Dr. Albin Hasenfra tz den Auftrag erhi elten, eine vegetati onsgeschichtli che Studie am N ussbaumersee durchzuführen, da bi sherige Pollen- und Makrorestunters uchungen nur parti ell Antwo rten ge li efert hatten (Rösch 1983 , 1985, 1995 ; Feigenw inter 1992). Di es auch, weil di e po llenanalyti schen Untersuchungen vo n Rösch zur Kulturlandschaft sgeschichte zw ischen Jungste inzeit und Mittelalter im einzigen, vo ll ständi gen Seeprofil vo m Nussbaumersee leider keine Radi okarbon1 Abb. 203: Das Seebachta l mit Nussbaumersee (im Vo rdergrund), Hüttw il ers) und asensee inm itten einer see (auch Steineggersee genannt , hinten li nk H re ichlich genutzten Agrarlandschaft (Foto K. Keller, Frauenfe ld). 2 Botani sches Institut der Unive rsität Base l, Schö nbeinstrasse 6, C H - 4056 Base l und Cent re fo r Biodiversity and Conservati o n Biology, Roya l Ontario Museum, 100 Queen 's Park, and Depa rtment of Botany, Uni versity ofToronto, 25 Will cock s St. , Toronto M5S 3B2, Ontario, Canada Service Cantonal d ' Archeologie, Valangines 3, C l-l -2000 Neuchätel 222 Abb. 204: Blick nach Westen auf den Nussbaumersee mit der heute teilweise bewaldeten Ha lbinse l Horn (links) und der klei nen Insel (Foto K. Kell er, Frauenfe ld). Datierungen aufwe isen und eine absolute Datierung vo n menschlich bedingten Biodi versitätsveränderunge n bi slang unvollständig war. Di e vorliegende Arbeit beschränkt sich darum auf den Zeitraum der grossen Kulturlandschaftsverä nderungen während der Nacheisze it (Mittleres bi s Jüngeres Holozän), d.h. auf die Zeit zwischen dem Spätmesolithikum (der Mittleren Steinzeit) und dem Frühmittelalter (5700 v. Chr. bi s 75 0 n. Chr.). Di e späteisze itlichen Vegetations- und Landschaftsveränderungen im Untersuchungsgebiet (vor ca. 14 000 - 10 000 Jahren) sind nicht Thema der vo rliegenden Arbeit und wurden bereits an anderer Stell e ausfuhrli eh vorgestellt (Rösch 1983, 1985 u. 1995). Unser Hauptaugenmerk richtete sich somit auf die Entstehung und Ausweitung der Kulturlandschaft während der archäologisch bekannten jungsteinzeitlichen Kulturphasen (u.a. der Feuchtbodensiedlungen Nussbaumersee-Inse l) und auf di e Charakterisierung der Umweltsituati on während der spätbronzezeitlichen Besiedlung auf dem Ürschhauser Horn (Abb. 204). Da das Gebiet bereits 1970 und insbesondere zwischen 1985 und 1992 das Ziel intensiver archäo logischer Sondierungen und Rettungsgrabungen gewesen war, war so gewährleistet, dass unsere paläoökologische Interpretationen nicht isoliert, sondern in einem interdi sziplinären Kontext durchgeführt werden konnten. Die Vege tations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals Die M ittlere Januartemperatur beträgt im Gebi et ca. - 0,7 °C, die Mittlere Julitemperatur beläuft sich auf ca. 17,8 oc (l mhof 1972). Das Seebachtal gehört zudem mit 840 mm durchschnittlichem Jahresniederschlag zu den ni ederschlagsärmsten Gebi eten der Schweiz nördli ch der Alpen (Broc kmann-Jerosch 1925). Damit ist ein eigentümliches, warm-humides Mikroklima gegeben, das sich noch heute positiv auf Bodenqualität und landw irtschaftli chen Ertrag sowie auf die Herste llung von Wein vorzügli cher Qua lität auswirkt. Noch am Ende des letzten Jahr hunderts war das Seebachtal eines der g rössten zusammenhängenden Moorge biete in der vo ralpinen Nordostschweiz (Früh u. Schröter 1904). Dies ist auch der Grund, weshalb die gewachsenen Dörfe r in respektablem Abstand zu den heutigen Seefl ächen liegen (Abb. 203). Das Moor- und Seengebiet des Seebachtals entstand in der Ze it, als sich di e Gletscher der letzten Eisze it vo r etwa 14 500 Jahren zurückzogen und - umgeben von Moränen - , ein etwa 2 km 2 grosser See entstand . Dieser See wird als «U r-Hüttwil ersee» beze ichnet und war um einiges g rösser als die heutigen Reliktseen (Nussbaumersee, Hüttwil ersee und Hasensee). Als Söllsee entstand er sehr wahrscheinlich durch das in einer glazialen Mulde liegengebliebene Eis (Seebac hta llappen, ein Seitenlappen des Thurgletschers, der wiederum ein Seitenl appen des Rheingletschers war; Müll er 1979), das damit vo r einer Zuschüttung durch Moränenmaterial bewahrt wurde (darum werden so lche Söllseen oft auch als Toteisseen bezeichnet). Dieser See muss sich über eine Länge von ca. 3,6 km vom «Sandbühl» westlich von Hüttw ilen bi s zum «Moos» beim Leimbuck am westli chen Ende des Nussbaumersees erstreckt haben (Früh u. Schröter 1904). Im Zuge vo n Veränderungen in der Abflussri chtung sank dann vor etwa 95 00 Jahre n der ursprüngliche Seespiege l des «U r-Hüttwilersee» so stark, dass der Hüttwilersee abgetrennt wurde (Rösch 1985). Seiner aussergewöhnlich anschaulichen Glazialrelikte wegen, wird das Seebac htal bzw. Stammheimertal exempl ari sch in verschiedenen Lehrbüchern aufgeführt (z. B. lmhof 1972). Zwischen den einzelnen Seen entstanden bedeutende Moorgebiete, in denen zahlreiche prähi stori sche Siedlungsreste unter Luftabschluss erhalten geblieben sind . 8. 1. 1. Naturräumliche Grundlagen Die Nussbaumer Seenplatte liegt im Einflussbereich des westli chen Bodenseegebi etes, in einer Drumlin-Landschaft aus hoch- und spätwürmeiszeitlichen Ablage rungen und ist umgrenzt von Wallmoränen. Unser Forschungsgebiet ist vom Bodensee im Norden durch einen aus Stammheimerberg und Herrenberg gebildeten Höhenzug getrennt, dessen Deckenschotterplateau mindeleiszeitlich entstanden sein dü rfte (Hantke et al. 1967). Südli ch der Nussbaumer Seenplatte befindet sich hingegen ein während der letzten Eisze it gestalteter Berg rücken (ki esig-sandige und blockig-lehmige Grundmoräne), der das Tal vom Thurtal abtrennt. Abb. 205: Blick in Richtung Nussbaum ersee (von Süden) m it einem gut erkennbaren, den See säumenden Erlenbruchwa ld (Foto J. N. Haas, Wi nter 1992). Die Vegetations- und Kulturlandscha ftsgeschichte des Seebachtals Zuge der elioraVon diesen vermoorten Fläc hen sind im M ti onen und Seespiege labsenkungen im 19. u. 20. Jahrhundert leider nur kl einflächige Reste übriggebliebe n. Die heutige Vegetation ist charakterisier t durch einen kle inen Verlandungsg ürtel und einem, im Vergleich zum letzten Jahrhundert, stark dezimi erten Erlenbruchwa ld, der all erdings durch Naturschutzb estrebungen in den letzten Jahrzehnten vo r der totalen Zerstörung bewahrt werden konnte (Früh u. Schröter 1904 ; Akeret 1997; Abb. 205). Di eser Erl enbruchwa ld bestand nac h Früh u. Schröter ( 1904) noch im Jahre 1892 aus einem klass ischen Alno-Uimi on, mit der Schwarzerl e (A inus glutinosa) , Weidengebüschen (Salix) und dem Faulbaum (Frangula alnus). Der Grund für die in den letzten Jahrzehnten beobac hteten Vegetationsve ränderung ist in der künstlichen Absenkung der Seen vor etwa 55 Jahre n zu suchen, die ein A ustrocknen des damals noch breiten und moorigen Verlandungsg ürtels zur Fo lge hatte. Im Übergangsbereich zum heute noch vorhandenen Schwimmbla ttgürtel f indet sich ein Grassseggenri ed (Magnocaric ion) mit allerlei Seggen, insbesondere Carex elata-Beständ en. Der Schwimmbl attgürtel (mit Seerosen, Nymp haea alba und Teichrose n, Nuphar lutea) w ird vom Grassseggenried durch eine Verlandungsz one getre nnt, die sich aus dem Seeried (Schoenoplec tus lacustris) , verzweigtem Igelko lben (Sparganium erectum) , Schil fro hr (Phragmites australis) und dem Schneidried (Cladium mariscus) zusammensetzt. Im Hinterland, auf etwas steinig- lehmigen Böden (s.o.), stockt seit etwa 7000 Jahren ein von Buchen (Fagus sylvatica) geprägter Wald, der heute in die pflanzensozio logische Gruppe der Gali oodorati-Fage ten (mit dem Waldmeister Galium odoratum) eingeteilt wird. 8. 1.2. Archäologisc he Grundl age n Der Siedlungsraum des Seebachtals gehö rt zu den archäologisch am besten erforschten der Schweiz. Die 1970 und zwi schen 1985 und 1992 durchgeflihrten Sondierungen und Grabungen sowie Lesefunde und die gezielt durchgeführt en Prospektione n haben e ine Fülle an Info rmationen über die Tätigkeit des Menschen der Mittelsteinze it bis zur frühen Neuzeit ge li efert (S itterding 1972 ; Bürgi 1986; Hasenfratz 1986, 1990, 1995 u. 1997; Roth-Rubi 1986; Feigenw inter 1992; Gollni sch 199 7a u. b; Leuzinger 1997). Im Folgenden möchten w ir die für die Interpretation der poll enanalytische n Resultate wi chtigsten archäo logischen Grundl agen in chronologischer Reihenfolge vorste llen (Abb. 206). Altsteinzeit - Paläolithikum (bis 8750 v. Cht:) Aus der Epoche der eemzeitlichen Zwischeneiszeit und der Würm-Eiszeit sowie der vor etwa 15 000 Jahren unmittelbar fo lgenden Späteisze it wurden im Seebac htal (und im ganzen Kanton Thurgau generell) bi sher keine archäologischen Zeugni sse gefunden (Leuzinger 1997). Wir müssen dennoch annehmen, dass das Seebac htal bereits damals vo n Jägern und Sammlern auf der Suche nac h Nahrung durchstreift worden ist. Lagerpl ätze, wie wir sie aus anderen Lokalitäten her kennen, konnten am Nussbaumersee bi s heute nicht 223 nachgew iesen werden. Dass sich di e prähi stori schen Jäge r und Sammler im weiteren Gebiet bereits aufge halten haben, davo n zeugen u.a. die bekannten Fundstellen «Kesslerloch» und «Schweizersbild» im benachbarten Kanton Schafth ausen (Höneisen 1986; Guyan 197 1 u. 1988). Mittelsteinzeit od. Mesolith ikum (8 750 - 5500 v. Chr.) Mit Beginn der Mittelsteinze it (Frühmeso lithikum) vo r etwa II 000 Jahren können konkrete menschliche Siedlungsspuren nachgewiesen werden. Das Seebachtal wird zu einer bevorzugten Siedlungskammer, die bi s heute durch ihre natürliche Schönheit besticht. Im Bereiche der N ussbaumer Seenplatte fanden sich bi slang acht gesicherte Fundstellen mit Artefakten und Geräten aus Silex (auch Feuerstein genannt). Absolute Datierungen dieser Funde fehlen; durch Vergleiche mit anderen Fundkammern können sie in den Zeitraum zwischen 8000 - 65 00 v. Chr. geste llt werden (Hasenfratz 1995; Leuzinger 1997). Di e meisten dieser mesoli thischen Fre ilandstationen befinden sich auf Anhöhen, mehrere Meter oberhalb der heutigen Seespiege l (Abb. 206). Im Frühmeso lithikum muss also der heutige Nussbaumersee um einiges grösser gewesen se in als heute. Di e Sil exfundorte stellen vermutli ch kurzfri stig besuchte (Ze lt-) Lagerplätze dar, die wohl im Zusammenhang mit den bere its damals reichen Fisch- und Jagdgründen zu sehen sind (Leuzinger 1997). Das Hauptj agdwild war der Rothirsch, der zusammen mit Wildschwe in, Reh, Ur, Wi sent, Biber und Kleintieren einen wichtigen Teil der Ernährung darstellte (Hasenfratz 1995). Aus dem weiteren Verlauf der Mittelsteinze it, die bi s ca. 5500 v. Chr. andauerte, sind bi sher keine ges icherten Funde gemacht worden. Es ist aber zu vermute n, dass di e umherwandernden Wildbeutergruppen auch zu di eser Ze it das Seebac hta l nutzten. Damals domini erten im Schwe izeri schen Mittell and dichte Hase l- und Eichen-Linde nEschen- Ulmen- Urwälder, di e reich an Sammelfrüchten waren, speziell Haselnüsse und Eicheln (Abb. 207 u. 208; siehe auch Gaillard 1993 ; Zoll er u. Haas 1995; Haas 1996a; Karg u. Haas 1996). Jungsteinzeit od. Neolithikum (5500 - 2200 v. Chr.) Mit Beginn der Jungsteinze it (Neolithikum ), der in Mitteleuropa auf etwa 55 00 V. Chr. zu dati eren ist, verändern sich die Lebensgewohnheiten der damaligen Menschen : Kul turpflanzen werden angebaut, Haustiere gehalten, und es werden Keramikgefas se hergestellt und verwendet. Ganzjährige Dorfs trukturen mit all di esen Hinterl asse nschaften sind nun arc häologisch fassbar. Die ersten Bauern sind im Alpenvorland im sogenannten Früh- und Mittelneolithikum (5500 bi s 4300 v. Chr.) nac hgewiesen. Neuere Arbeiten zeigen, dass für un ser erweitertes Untersuchu ngsge biet ni cht nur im Neckartal und entlang des Bodensees Ackerbau betrieben wurde, sondern auch im Ge bi et rund um Sc hafthausen und des unteren Zürichsees (Guyan 1953 ; Dieckmann 1990 ; Dieckmann u. Fritsch 1990 ; Schlichtherle 1990 ; Stöckli 1990 ; Voruz 199 1; Hasenfratz 1995; Haas 1996a ; Erny-Rodma nn et al. 1997). Auf Grund der in der Region Zürich erlangten Forschungser gebnisse müssen die land wirtsc haftlichen Eing riffe j edoch punktuell und kleinflächig gewesen se in . Nach 224 Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals Abb. 206: Die Nussbaumer Seenpl atte mit den wichtigsten bi s anh in bekannten Sied lungen und Fundstell en ( Landeska rte I : 25000, Blatt 1052 u. 1053 ; reproduziert mit Bewilli gung des Bundesamtes fiir Landestopographi e vom 15.04 . 1998). M = Meso lithi sche Freilandstationen, R = Sc huhl eistenkei l der Rössener Kultur (Jungsteinze it), P = Pfynerze itliche Siedlun g Nussbaumersee- lnse l (J ungsteinze it), H = Horgener Keramikfunde (J un gsteinzeit), SK = Schnurkeram isches Grubenhaus Ürschhau sen-H orn (J ungsteinzeit), F = Früh- bis mittelbro nzeze itli che Siedlungen, SB = Spätbronzezeitli che Siedlung Ürschhausen-Horn, E = Eisenze itli che Fundstell e, RÖ = Römi scher Gutshof Stu theien; Po ll enprofilentnahmeort NBS-B-1 993 (Kreis). Für we itere Details siehe Text. heuti gem Wissen deutet vieles daraufhin, dass die Wildbeuter- und Sammeltätigkeit nicht abrupt aufgegeben wurde, sondern durch das neu erworbene (bzw. importierte), landwirtschaftliche Wissen ergänzt wurde (Erny-Rodmann et al. 1997). An den Seeufern finden sich jedoch für diesen frühbis mittelneolithi schen Zeitraum bisher keine Siedlungsspuren. Auch flir das Seebachtal sind solche Landsiedlungen bis anhin noch nicht entdeckt worden . Allerdings zeugen Einze lfunde w ie der Schuhleistenkeil (geschliffene Felsgesteinsklinge) vo n Ürschhausen davo n, dass das Gebiet um den Nussbaumersee von entsprechenden früh- bi s mittelneolithi schen Menschen (Grossgartacher- und Rössener Kultur) regelmässig besucht und genutzt wurde (Hasenfratz 1995 u. 1997). Pfy ner Kultur : Die erste neolithi sche Besiedlung der Feuchtgebiete im heutigen Kanton Thurgau ist flir die Pfyner Kultur nachweisbar. Sie muss sogar relativ dicht gewesen se in, da ei ne ganze Reihe so lcher Siedlungen aus dieser Zeit bekannt sind (Hasenfratz 1997). Gut erforscht sind der namengebende Fundort Pfyn-Breitenloo (Hasenfratz 1990) und das Pfahldorf Niederwil- Egelsee (Waterbolk u. va n Zeist 1978 - 199 1; Winiger u. Hasenfratz 1985). Feuchtbodensiedlunge n, d. h. Siedlungen, die im Einzugsge biet vo n Seen und Mooren li egen, sind auch im Seebachtal erst mit dem Einsetzen der Pfyne r Kultur (3900 - 3500 v. Chr.) vorhanden. Erste Pfahlbauten auf dem « lnseli» im Nussbaumersee wurden zwar bereits 1858 vo n Prof. Adolphe vo n Morlot beschri eben (Keller 1866), konnten aber erst im letzten Jahrzehnt genauer untersucht we rden (siehe auch Hase nfratz 1997). Di e Pfyner Siedlung befand sich in ihrer Hauptausdehnung im Bereiche der einzigen, heute vorhandenen Inse l im Nussbaumersee, dem sogenannten «lnseli » (Abb. 204). Diese Inse l mussjedoch zur Zeit der Besiedlung beidse itig mit dem « Festland» verbunden gewesen sein, denn der Seespiegel des ussbaumersees lag unter 430 m ü. M. , und damit deutlich tiefer als das heuti ge Niveau vo n ca. 434 m ü. M. (Hasenfratz 1995). Das älteste Schlagdatum vo n Bauhölzern di eser Siedlung fallt auf ca. 3840 v. Chr. (Hasenfra tz 1995 u. 1997). Di e letzte Schlagphase erfolgte unter Vorbehalt 3582 v. C hr. (s iehe dazu S.65). Di e gesamten pfynerzeitlichen Dorfstrukturen ex istierten somit aller Voraussicht nach flir mehr als 250 Jahre, auch we nn aufgrund der vorliegenden dendrochronologische n Ergebni sse ein Siedlungsunterbruch von ca. I00 Jahren wahrsc hein li ch ist. ichtsdestotrotz muss es sich bei diesem Pfy ner Dorf mit Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals 225 etwa 25 - 30 Häuse rn um ei nes der langlebigsten nördli ch der Alpen gehandelt haben. ln wirtschaftli cher Hin sicht hatte der Anbau von Getreide und Hül senfrüchten eine wichti ge Roll e inne, auch wenn di e palaeoethnobotani sche Untersuchung der gefundenen Pfl anzenreste nur in einer provisori schen Auswertung vorliegt (Fe igenwinter, in Vorbereitung). Vergleichen wir die Siedlung Nussbaumersee-lnse l zudem mit der ebenfa ll s pfynerzeitli chen Siedlung Niederwii-Egelsee, so wurden damals wohl v.a. We izen (Triticum aestivum) , Gerste (Hordeum vulgare) , Le in (Linum usitatissim um) und Schl afmohn (Papaver sommferum) angebaut (Waterbolk u. Boekschoten-van Belsdingen 199 1). Gernäss den archäozoo logischen Untersuchungen an den pfy nerze itli chen Knochenresten und den in verschiedenen Stationen im Kanton Thurgau gefundenen, hohen Wildtierknochenanteil en (v. a. Hirsch) nahm di e Jagd nach wie vor einen wichti gen Stell enwert ein (Schibler 1997; Markert 1998). Mögli cherwe ise konnten so unterdurc hschnittli che Ernten oder gar Erntea usfä ll e ausgegli chen werden. Andererseits basierte di e Fl eisch- und Mil chversorgung auf einer ausgeprägten Schweine- und Rinderhaltung. Ziegen und Schafe wiederum besassen während grossen Ze iträumen der Besiedlung nur eine geringe Bedeutung (M il chversorgung und Wollegewinnung) , wobei mit diesen Tieren sehr wahrscheinli ch im Sommer Wanderweidewirtsc haft betrieben wurde (Markert 1998), wie sie auch von anderer Stelle her vermutet worden ist (A keret u. Jacomet 1997). Mit grosser Wahrschei nlichkeit ex isti erten zwe i we itere pfy nerzeitli che Siedlungen zwischen Nussbaumer- und Hüttwil ersee sowie arn Ausflu ss des Hüttwil ersees (Hasenfratz 1995). Di e genaue Belegungsperi ode ist unkl ar, doch stehen di ese Stationen sicherli ch im Zusa mmenhang mit der Siedlung Nussbaumersee-lnse l, da diese fas t den ganzen Zeitraum der Pfyner Kultur abdeckt. Abb. 20 7: Ein di chte r, ursprüng licher Linde nwa ld in eine m de r letzte n Urwä lder Europas (Draved Fo rest, Dä ne ma rk), als Anhaltspu nkt, w ie es in de n mittelsteinze itli c he n Wälde rn des Seebachtals wohl ausgese he n habe n mag (Foto J. N. Haas, 1995). Abb. 20 8: Mit Eicheln vo ll behangener Eic he nzwe ig. Eiche ln bi ldete n im Spätmeso lith ikum e ine w ill kom me ne und gesc hä tzte Na hru ng von hohe m Ka lorienwert; a ll erd ings mu sste n d ie Eic he ln z ue rst in a rbeitsinte nsive n Sc hritte n entgifte t we rden, bevor sie geni essbar waren (siehe daz u a uc h Karg u. Haas 1996; Foto J. N. Haas, 1995). Horgener und Schnurkerami sche Kultur: Über die Besiedlung des Seebachtals nach der Pfy nerzeit und vor der Frühbronzeze it liegen uns bisher nur unvo ll ständige Angaben vor. Horgener Keramikmateri al (ca. 3300 - 2800 v. Chr.) und ein auf der Halbinse l Horn gefundenes Grubenhaus der Schnurkerami schen Kultur (ca. 2800 - 2500 v. Chr.) zeugen von Wohnaktivitäten am Nussbaumersee (Hasenfratz 1995). Di e geringe Funddi chte für di ese Zeit erstaunt aber insofern ni cht, als dass im östli chen Mitteland wohl generell 226 eine grosse Anzahl aller bekannten Siedlungen der Horgener und Schnurkerami schen Kultur Landsiedlungen waren ( Hasenfratz, pers. Mitteil. ). Somit müssten im Seebachtal eventuelle Dörfer eher im Landesinneren auf den Drumlins und Moränenzügen oder auf den nördlich und südlich des Tales ve rlaufenden Berg rücken vermutet bzw. ges ucht werden. Bronzezeit (2200- 750 v. Chr.) Zur Bronzeze it nahm das Seebac hta l einen wichtigen Stellenwe rt als Wohn- und Arbeitspl atz ein . Davon zeugen eine ganze Reihe von archäo logisch belegten Siedlungen. A ll erdings erlaubten es versc hiedene - klimati sch bedingte - Seespiege lschwankungen den bro nzeze itlichen Menschen, nur während der re lati v warmen und ve rhältni smäss ig trockenen Perioden unmittelbar an den Seeufe rn zu siedeln ( Haas, Richoz, Tinner u. Wiek 1998). Z u klimati sch gesehen schlechteren Zeiten (mit Seespi egel-Transgressionen) mussten die Häuser landeinwärts versc hoben werden. Späte Frühbro nzezeit / mitti ere Bronzeze it : Die erste bronzeze itliche Si edlung überdeckte wohl fa st vo llständig das ehemali ge Pfy ner A rea l im Nussbaumersee und breitete sich sogar noch we iter auf das Ufer im Nord westen aus. A uch wenn viele Funde und Befund e auf G rund vo n Erosionsphänomenen heute ni cht mehr vorhanden sind, so muss davon ausgegangen we rden, dass di ese Siedlung sogar um einiges grösser gewesen se in könnte als die pfy nerze itliche Siedlung (Hasenfratz 1995 ; Hochuli 1997). Nachgewiesene Schl agphasen wurden dendrochronologisch zwischen ca. 1580 bis 1538 v. Chr. ermittelt (Hase nfratz 1995 u. pers. Mitteil.). Die Landenge zwischen Ürschhauser Horn und der nordwestli chen Landzunge «Moos» bleibt in der Fo lge , wahrscheinlich mit Unterbrüchen, weiterhin über einen längeren Zeitraum Siedlungsgebiet (A bb. 204). Sowohl im «Moos» als auch auf dem «Horn» f inden sich - im Verg leich zur spät-frühbronzezeitlichen Siedlung im Bereich der Inse l all erdings in höheren Lagen - mitte lbronzezei tli che Funde und Befunde, die auf ein relativ grosses Siedlungsarea l schliessen lasse n. Obwohl zu vermute n ist, dass weniger idea le Kli maperi oden mit (wenigstens in einzelnen Jahren) stark erhöhten Seespiegeln geherrscht haben müssen, ist eine Siedlungskontinuität über mehrere Jahrhunderte somit nachweisbar (Hochuli 1997). Erst währe nd der Spätbronzezeit ste llten sich di e Seespiegel auf etwa das heuti ge Niveau vo n 434 m ü. M. ein . Spätbronzezeit: Wie die archäo logischen Untersuchungen der letzten Jahre gezeigt haben, handelte es sich bei der spätbronzezeitli chen Siedlung «Ürschhausen-Horn» um ein Dorf, das in seiner g rössten A usdehnung wohl etwa I00 - 150 Häuser auf der etwa I hag rossen Halbinse l Horn umfass t hat. Zwei ehemalige Buchten am Südende des «Horns» schränkten die Z ugangsmögli chkeiten zum Siedlungsarea l stark ein. Etwa 50 Häuser wurden arc häologisch untersucht (Gollni sch 1997a). Die re lativ kle inen, in Block- und Ständerbauweise errichtete n Häuser waren teilweise direkt auf dem fe uchten Torfboden erstellt worden. Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals Auch we nn der Nachwe is vo n Speicherhäusern nicht ganz einfac h zu erbringen ist, so ko nnte zumindest Dinke l (Triticum spelta) und Gerste (Hordeum vulgare) innerhalb einze lner Gebäude gehäuft gefunden we rden (Fe igenwinter 1992). Archäobotani sc h konnten ausserdem die Kultu rpfl anzen Emmer (Triticum dicoccum) , Rispenhirse (Pa nicum miliaceum) , Schl afmohn (Papaver somniferum) sowie Leguminosen (Erbse - Pis um sativum , Linse - Lens culinaris, Ackerbohne - Viciafaba und di e Erfe - Vicia ervilia) nachgew iesen we rden (Feigenwinte r 1992). Ti eri sche Knochen wurden nur wenige gefunden ; das Halten von Rindern , Schwei nen, Schafe n und Z iegen in unmittelbarer Siedlungsnähe muss angenommen we rde n (Hase nfratz, pers. Mittei l. ), auch we nn das längerzeitli che Vo rkommen vo n Tieren innerhalb der Siedlung eher un wa hrscheinlich ist (siehe auch Kapite18.4.). Hinweise auf Ställ e konnten in den archäo logischen Befunden ni cht erbrac ht we rden (Gollni sch 1997a). Die ersten Häuser wurde um 850 v. Chr. erstell t, jedoch vermutlich bere its nac h wenigen Jahren bzw. Jahrzehnten wieder verlassen bzw. aufgege ben (spätestens um ca. 800 - 780 v. Chr. ; Hase nfratz 1995 u. pers. Mitteil. ; Bill amboz u. Goll ni sch 1997). Di es geschah ni cht wege n einer Zerstörung du rch Bra nd . Der G rund könnte eine in Mittele uropa in vielen Gegenden nachweisbare Klimaverschl echterung gewesen se in (am Übergang Subboreai- Subatlantikum ; siehe auch Van Geel et al. 1996), di e das Bewohnen von Seeufern wegen längerda uernder Überflutungen erschwerte (Gollni sch 1997b). Neuere A rbeiten datieren diese Klimave rschlechterung fti r das Schwe izerische Mittelland in die Zeit zwischen ca. 850 - 350 v. C hr. (Haas, Richoz, Tinner u. Wiek 1998). Eisenzeit (750- 15 v. Ch1) Während de r Ausgrabung der spätbronzezeitl ichen Fundstelle Ürschhausen-Horn fa nden sich auch Bauhölzer, die in den Baumringen erkennbare Schl agphasen fü r den Ze itra um zwischen 663 und 638 v. Chr. aufze igen und somit in die Eisenzeit zu datieren sind (Bill amboz u. Go lln isch 1997). Die ve rmu tete, aber noch nicht genau lokali sierte, eisenzeitli che Siedlung im (rückwärtigen ?) Bereich des Ürschhauser Horns repräse nti ert mögli cherweise eine der letzten Feuchtbodensiedlungen Europas, da bi slang fti r diese Ze itepoche nur weni ge Feuchtbodensiedlungen bekannt geworden sind (Schlichtherle pers. Mitteil.). Möglicherweise veranlassten lang andauernde Klimaverände rungen zu «Wohnortwechselm>. Nach einer Fundlücke von 200 Jahren we rden eisenze itliche Einzelfunde mit Einsetzen der La Tene-Zeit ( ca . 450 - 15 v. Chr.) im Seebac htal w ieder häufi ger (Hasenfratz 1995). Römerzeit, Völkerwanderungszeit, Frühmittelalter (15v. Chr. - ca. 750 n.Chr.) In der Römerzeit ( 15 v. C hr. - 400 n. Chr.) ist eine landw irtschaftli che Nutzung der Kulturlandschaft um die Nussbaumer Seenpl atte archäo logisch ebenfa ll s nac hgew iesen. Wenigstens zwe i Gutshöfe nordöstlich des Hüttwiler Sees zeugen nun von ve rstärkten land wirtschaftli chen Aktivitäten au f gut drainierten Ackerböden. Die Erstellung der Bauten des Gutshofes «Stutheien» ist auf das letzte Viertel des 2. Jahrhunderts v. Chr. zu da ti eren. Mit einem längeren Unterbruch - Die Vegetations- und Kultur/andschajisg eschichte des Seebachtals 227 mög licherweise auf die überli eferten Alemanneneinfä lle um 259 bisC 260 n. hr. zurückzuführen - muss der Gutshof im 4. Jahrhundert wi eder bewohnt gewesen se in (Roth-Rubi 1986 ; Hasenfratz 1995). 401 n.Chr. ziehen sich dann die römischen Grenztruppen nach Oberitalien zurück. Damit w ird der Nutzungsdruck - bi s zur alamanni schen Landnahme im Frühmittelalter - auf die Nussbaumer Seenplatte etwas geringer (Hasenfratz 1995). 8. 1. 3. Poll enanalyti sche Grundl agen Seit den wegwe isenden Arbeiten vo n Lennart Von Post ( 19 16) wurde di e sogenannte Pollen- und Sporenanalyse (Palyno logie) zu einer der wichtigsten Grundlagen für die Rekonstrukti on früh erer Vegetati on. Da Blütenstaub im Pflanzenreich vo n vielen Arten in ri es igen Mengen produziert und di eser meist durch den Wind verbreitet wird, ge langen schon seit Jahrmillionen Pollen von höheren Pflanzen und Sporen von Farnen, Moosen und Pilzen mehr oder weni ger regelmässig in entsprechende Sedimentati onsbecken wie Moore, Seen und Böden (Abb. 209). Sind zum Beispiel in einem Seesediment durch Luftabschluss gute Erhaltungsbedin gungen Abb. 209: Tepp ich von Milli onen von Tannen- (A bies a/ba) und Fichten(Picea abieo) Poll en auf der Oberfl äche des Seilluchsees im Schwarzwa ld (Foto J. N. Haas, Juni 1995). Abb. 2 10 : Lichtm ikroskop isc he Aufnahmen von Po llen aus dem Nussbaumersee: a. Pfynerzeitliche Poll enprobe aus 728 cm Sedi me nti efe, (v.r.n.l. ) Buchen- (Fagus sylvarica), Hasel- (C01ylus avellana) , Eichenpo ll en (Quercus) und Holzkohlesplitter; b. I / 20 mm grosser Weizenpo ll en {Triricwn sp.), ca. 5700 Jahre alt (Pfyner Kul tur); c. 1/10 mm grosser Tannenpoll en {A bies alba), ca. 5700 Jahre alt (P fyner Kul tur) ; d. Holzkohl espli tter weisen auf die Bedeutung von Feuer im All tag und in der Wa ldbewirtscha ft ung hin (Fotos J. N. Haas). gewährleistet, so bleiben diese mikroskopisch kl einen Pflanzenreste so lange erhalten, bi s sie fossilisiert werden. Dabei sind so lche Abl agerungen in der Regel stratigraphi sch geordnet und stehen somit dem Paläoö kol ogen als eine Art Zeitarchiv zur Verfügung. Durch Entnahme eines Bohrkernes kann dieses Archiv dann der Zeitreihe nac h - sozusagen wie die Seiten eines Buches - studiert bzw. gelesen werden. Da der Blütenstaub (Po llen) einzelner Arten, Gattungen und Famili en verschi edenarti ge, morpho logisch bestimmbare Wandstrukturen aufweist, ka nn hiermit das Vorhandensein einer Pflanze in einer bestimmten Ze it quantitati v nac hgewiesen werden (Abb. 210 u. 211 ). Traditionell beschäftigte sich die Poll enanalyse bi s in di e späten 50er Jahre, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mit der Rekonstrukti on der Waldgeschichte. Dazu genügte es, eine Proben-Po llensumme von ca. 100 auszuzählen, da in ihr bereits ein gutes Abbild entsprechender Vegetationsveränderungen zu erkennen war. Pollen von Kulturpflanzen, Ackerbegleitfl ora und anderen Kräutern, di e den menschlichen Einfluss auf eine prähi stori sche Landschaft aufzeigen, sind se lten, so dass hohe Poll ensummen vo n über 500 gezählt werden müssen. Di eser Forschungsansatz ve rl angte erweiterte, poll enmorphologisc he Kenntnisse und führte seit den 60er Jahren zu verschiedenen, grundlegenden Arbeiten (u. a. Beug 196 1; Behre 198 1, 1986). Generell finden sich v. a. Poll en vo n windbestäubte n Arten in Ablagerungen in grossenMengen wieder (di e meisten Bäume und einige Kräuter, wie u.a. Wildgräser - Poaceae, Ampfer - Rumex, und Spitzwegeri ch - Plantaga lanceolata), wohingegen der Blüte nstaub von du rc h Ti ere bestäubten Pflanzenarten (in unseren Breiteng raden handelt es sich dabei meist um lnsektenbestäubung) in Seesedimenten in der Regel nu r selten anzutreffen ist. Da zudem viele Pfl anzen Mechani smen der Selbstbestäubun g für ihre Reprodukti on anwenden, werden z.B. di e Pollen der me isten Getreide (Weizen, Gerste etc.) nur sehr schlecht und in geringer Di stanz 228 Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals Abb. 2 11: Exemp lari sche Beispiele von Pollen R im asterelektronenmi kroskop. I. Rei he v. l. n.r.: Sommerl inde (Ti/ia platyphyllos). Buche (Fagus sylvatica) , Buchenpo ll enoberfläche; 2. Reihe: Sti eleiche (Quercus robur), ussbaum (Juglans regia), Erle (A inus); 3. Reihe: Ahorn Ha」・ Q セN@ Gänse fu ss (Chenopodium) , Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia). Beachtenswert d ie feinmo rpholog ischen Detai ls, die auch unter dem Lichtmikroskop die Unterscheidu ng der verschiedenen Po llentypen (Staubkörner) erlauben. Man beachte di e unterschiedlichen Vergrösserungen (Fotos Labor fli r Rasterelektronenm ikroskopie der Universität Base l, Prof.RDr. . G uggenhe im ). ve rbreitet. Ein Po llenfund solcher Arten kann somit zusammen mit anderen Kulturzeigern bereits für den Nachwe is vo n Ackerbau aussagekräftig se in (Hall 1988). Regelmässige Funde vo n Getreidepo ll en (Abb. 2 10) widerspiegeln sehr oft Getre idefe lder, die sehr nahe am Bohrpunkt des untersuchten Pollendiag ramms liegen. Grosse Mengen an Getreidepollen gelangen in der Regel nur im Zusammenhang mit der Ernte in entsprechende Siedlungen, wo sie dann durch das Dreschen freigesetzt werden. Di es erkl ärt, warum in archäologischen Schi chten oft sehr hohe Prozentwe rte an Getreidepollen vorgefunden werden können (siehe Welten 1967, und Kapitel 8.4.). Getreidepollen können nur bis auf das Gattungsni veau bestimmt we rden, Samen und Früchte dagege n bis auf das Artnivea u. Die Makrorestanalyse ist demnac h sehr viel info rmative r, auch wenn z.B. Getreidekörner prakti sch nur in Kulturschi chten wiedergefunden werden. Neben windbestäubten gibt es viele insektenbestäubte Pflanzenarten (vorwiegend Kräuter), di e für die Interpretation des menschli chen Einflusses sehr wichtig wären, di e aber kaum j e in ei nem Pollendiagramm nachgewiesen werden können. Dies gilt, von we ni gen Ausnahmen abgesehen, ft.ir all e Ackerun krä uter und auch für gewisse Kul turpfl anzen wie z. B. den Lein (Linum usitatissimum) . Die gute Verbreitungsfähi gkeit vo n Blütenstaub stellt also di e G rundl age de r Po ll enanalyse dar. Allerdings lässt sich lokaler, reg ionaler, aber auch überregionaler Poll enregen (zum Beispi el Saharastaub) in einer Poll enp ro be ni cht unte rsche iden. Das lokale Vorhandensein einer wichti gen Art sollte somit in Ergänzung, wenn irge nd mögli ch, mit Hilfe vo n G rossresten (Samen, Früchte, Holz, Bl ätter etc.) nac hgew iesen werden. Doch wird Po llen, der aus weiten Entfe rnungen verfrac htet w ird, gewöhnli ch durch die massive, loka le Pollenproduktion stark unterdrückt und fa llt nur hin und wieder in Form von exoti schen Poll enfunden auf, wie etwa di e be iden Meerträubchen-Pollenkörner (Ephedra.frag ilis - Typ) in unserem Pollendi ag ramm vom Nussbaumersee (siehe unten). Generell erlaubt die Pollenanalyse, die Veränderungen der Waldvegetation im Verhältni s zur Kra utvegetation in ihren Grundzügen zu erfasse n. Pfl anzengese ll schaften hingegen lasse n sich oft nur ansatzwe ise beschrei ben. 229 Die Vegeta tions- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals 8.2. Material und Methoden 8.2. 1. Bohrkernentnahme, Labor- und Auszähltechniken Im März 1993 konnten mit Hilfe eines Livingston-Stechrohrbohrers (adapti ert nac h Merkt und Streif 1970) zwe i sich überlappende Bohrkerne aus dem zentralen und tiefsten Teil des Nussbaumersees entnommen werden. Die Bohrkoordinaten sind 47°36 ' 52 "N / 8°49 '20"E, di e Schweizer Landeskoordinaten sind 703 '707 .55 / 274'807 .94, der entsprechende Wasserpegel stand bei 434, II m ü. M. Der in der vorliegenden Arbeit untersuchte Kern NBS-B bes itzt einen Durchmesser von 5 cm und wurde in Bohrkernen von je I m Länge in ei ner Wasserti efe von 8, I0 m geborgen. Von der entsprechenden Unterwasser-Sedimentoberfläche aus gerechnet, besitzt der Bohrkern eine Länge von 9 m (0,53 - 9,53 m). Di e in der vorli egenden Arbeit untersuchten Sedimente decken den Zeitraum vom Älteren Atlantikum bis zum Subatlantikum (Spätmeso lithikum bis Frühmittelalter) ab und können folgendennassen beschrieben werden (Farb-Zuordnung scode nach Mun se ll Co lor 1990): 953 - 88 1cm: 88 1- 876cm: 876 - 770cm : 770 - 750 cm: 750 - 736 cm: 736 - 734cm: 734 - 7 15,5cm: 715,5- 707cm: 707- 696cm: 696 - 615 cm: 6 15- 505c m: 505 - 226 cm: 226- 53 cm: Kalkhalti ge Feindetritu s-Gyttj a ohn e St rukturi erung, I OYR-411. Kalkhaltige Fe indetritus-Gyttja mit fei nstratifi zierten Kalkintrusionen und undeutlichen Laminati onen, IOY R-4/ 1. Kalkhalt ige Feindetritus-Gyttj a ohne Stru kturierung, IOY R-411. Kalkhalti ge Feindetritus-Gyttja ohne Strukturi erung, leicht he ll er und ka lkha lti ge r als di e vorhergehenden und nachfolgenden Sedimente, IOYR-411. Ka lkhalt ige Feindetritus-Gyttja ohne Strukturi erung, IOYR-411 . Überga ngshorizont (niesse nd ). Kalkha ltige Feindetritus-Gyttja ohne Strukturierung, 2.5Y-4/2, mit relati v scharfe m Sedim entübergang bei 715,5 cm . Ka lkhalt ige Fei ndetritus-Gyttj a, leicht lam ini ert, 2.5Y4/3. Übe rgangshorizont (ni essend). Kalkhal ti ge Feindetri tus-Gyttja ohne Stru kturierung, IOYR-3 / 1. Kalkhalti ge Fei ndetritu s-Gyttj a ohn e Strukturi erung, IOYR-4 / 1. Kalkhalt ige Feindetritus-Gyttj a ohne Strukturi erung, IOYR-3 11, mit ein er I cm dicken Molluskenschi cht in 379 cm Sedim entt iefe. Von 248 - 246 eine kaum erkennbare, jedoch reichli ch mit orga ni schem (v. a. Buchenknospensc huppen) und anorgani schem Materia l (S teinchen) durchsetzte Sc hicht. Ka lkhalti ge Fei ndetritu s-Gyttj a ohne Str ukturierung, IOYR-311 , im oberen Teil stark wassergesätti gt. Di ese Sedim ente wurden in der vorliegenden Arbeit ni cht untersucht. Sämtliche Bohrkerne wurden vor Ort luftdicht verpackt und bis zur weiteren Bearbeitung bei 4 oc im Kühlraum des Botanischen In stituts der Universität Base l gelagert. Vor der Probenentnahme wurden die Bohrkerne photographisch dokumentiert (A bb. 212a - c mit exe mplari sc hen Tei labschnitten). Der Probenabstand für die Poll enanalysen beträgt 4 cm, die jeweilige Probengrösse I cm 3. Makrorestanalysen wu rden an Teilen des gleichen Kernes durchgeführt, um Material von terrestrisc hen Pfl anzen ftir die AMS-Radiokarbondatierungen zu erhalten (s iehe Kap itel 8.2 .2.). Di e Poll enaufbereitung erfolgte nach den Standardmethoden (Moore et al. 199 1), unter Benützung ei nes 200 f..!m Trennsiebes (zur Abtrennung von makroskopi schen Pflanzen- und Tierresten) und unter Verwendung einer ei nminütigen Aceto lyse nac h Erdtmann ( 1934). Allen Sedimentproben wurden zur Berechnung von Pollenkonzentration und Poll en influx (siehe unten) vor der Aufbere itung eine bekannte Anzahl von Bärlapp-Sporen (Ly copodium) in Tablettenform zugefügt (Stock marr 197 1). Das Bestimmen und Auszählen der Pollen und Sporen erfolgten bei 250-, 400- und IOOOfacher Vergrösserung in Glycerin und unter Verwendung von Phasenkontrast (z. B. für die Bestimmung der Getreidetypen). Für jede Sedi mentpro be wurden im Minimum 500 Poll enkörner ausgezä hlt. Gleichze iti g zur Analyse der Poll en und Sporen wurden auch we itere Mikrofossilien wie Neorhabdocoela-Wurmdauereier, Pilzsporen und Hol zkohlepartikel (in den Grössenklassen 10- 25 f..!m und 25 - 200 f..!m) identifi ziert und gezählt. Neben der Pollen- Ver- .. .,.•,.-J./. ,. ......t. ..".. .,., ,...• • Nイ ⦅イ[L イセ⦅L BNLセ NLM .- .,.". ,..,.. .... ...-#-· Abb. 2 12a - c: Exemp larische Auswa hl von Sedi mentabschn itten aus dem Nussbaumersee mit jewei liger Ti efenangabe ( Bohrkern NB S-B. Fotos J. N. Haas, März 1993 ). 230 Die Vegetations- und Kultur/andschaflsgeschichte des Seebachtals gleichssammlung des Botanischen Instituts de r Uni ve rsität Basel w urde di e klassische Bestimmungs literatur zu r Identif ikation se ltener Poll entypen verwendet, insbesondere Fcegri u. lversen ( 1989), Moore et al. ( 199 1), Punt et al. ( 1976 - 1995) sowi e Beug ( 196 1) ft.ir die Bestimmung der Getreidepollen und H aas ( 1996 b) ft.ir die Bestimmung der NeorhabdocoelaDauereier. A lle 184 Pollenproben zeigte n einen vorzüg lichen Po llenerhaltungszustand und eine ho he Poll enkonzentrati on. Gefund en wurden über 200 verschiedene Po ll entypen bzw. mikroskopische Reste. Aussergewö hnlic he Taxa wurden auf den Obj e kträge rn lokalis iert und zum grössten Teil photographiert (siehe exempl ari sche Auswahl Abb. 2 10). Die Po ilenpräpa rate sind in der Pollensammlung des Botani schen Instituts der Uni versität Basel archi viert. Die Zähldaten sind auf Anfrage erhältlich und sollten ab 1999 a uf der europäischen Po lle ndate nbank in Arl es (European Poll en Database, c/o Prof. J.-L. de Beaulie u, U nive rs ite de Marse ille) und in der ALPADA BA (A lpine Po ll en Data Base, c/o Prof. B. Ammann, Unive rsität Bern) zugänglich se in . Die nachfolgenden Pollendiag ramme wurden mit den Computerprogrammen Tilia und Tili a Graph verarbeitet und gezeichnet (Grimm 1992). Für di e Makrorestanalyse wurden 3 cm dicke Sedimentabschnitte von 14 bzw. 15 cm 3 Grösse (nach Entfernun g von Pollenproben) geschlämmt, unter Verwendung der Si ebweiten 2,0, I ,0, 0,5, 0,25 und 0, 125 mm . Zuvo r wurde der ä ussere Teil des Bohrke rnes e ntfernt, um mögliche Kontaminationen zu verhindern . A ll e gefund enen Makroreste w urden mit Hil fe der Ve rgleichssammlung des Botani schen Instituts der Uni versität Basel und mit der entspreche nde n Fachliteratur so weit als möglich a uf Art und Gattungsni veau bestimmt (Katz et al. 1965; Tomlinson 1985). Mit Ausnahme der radiokarbondati erte n Obj ekte werden a ll e Reste bei 4 im Botanischen Institut der Uni ve rsität Basel als Ve rgleichsmate rial für etwa ige weitere Forschung a ufbewahrt. Makroreste, die ft.ir die D ati erung an de r ETH-Zürich Verwe ndung fand en, oc waren vorher photographi ert worden (A bb. 2 13a - f mit exemplarischer Auswahl). Die Zähldaten sind auf Anfrage erhältlich und sollten ab 1999 auch via Makrorestdatenba nk «ARBOL» c ( /o Prof. S. Jacomet, Uni ve rs ität Basel) abrufbar sem . 8.2.2 . Radiokarbon-Datierungen Di e 1994 , 199 5 und 1997 am Bohrkern NB S-B a us dem N ussbaumersee an der ETH-Z üri ch (Dr. G. Bonani ) durchgeft.ihrten AMS-Radio karbon-Dati erun gen (Beschle uni ge rMassenspektrometrie) sind in Abb. 230 zusammengestellt. Gemessen wurden terrestri sche Pflanzenreste, die z uvor bestimmt wo rden waren. Durch die Dati erung von o rganischem Mate rial vo n La ndpfla nzen verhindert man in der Rege l Messfe hl e r, die u. a. durch den sogenannte n Hartwassereffekt be i der Dati erung von Wasse rpfl anzenresten oder organi schen Seesedimenten auftreten können. Bei letzteren Mate riali en ist in kalkreicher (See-)Umgebung mit de r Aufnahme bzw. Messung vo n altem Kohlenstoff z u rechne n, de r dabei eine Probe älter mache n kann als das j eweilige «wahre» A lter. Vo n den 12 am N B S- BKern durchgeführten Datie run gen wurden dere n acht ft.ir di e Erstellung einer absolute n Chro no logie m it linea re r Interpolatio n ve rwendet ( Ka libratio n mit 2-s igma-Bereich, d. h. 95% iger Wa hrscheinlic hkeit ; Abb. 2 14 und Abb. 23 0). Die Datierun g in 24 8 - 246 cm Tiefe (ET H-1 7753) wu rde erst nach Drucklegung der Poll enprofil e gemessen und konnte darum in den Abbildungen ni cht mehr berücksichti gt we rden. D as kalibrie rte Resultat von 587 n. C hr. entspricht j edoch sehr genau der relati ve n Datierun g von pollenanalytische r Seite her (sie he Kapitel 8.3.). Des we ite ren fa ll en zwei Datierungen (ETH-14267 und ET H-11 848) im Vergleic h z u de n bisherigen Daten aus der No rdostschwe iz bzw. a us Süddeutschl and als etwas zu alt aus, a uc h we nn sie sich durc h di e Abb. 2 13a - f: A usgewählte pnanzliche Makroreste aus de m Nussbaumersee. a. Linden- Kl1ospenschuppen (Tiiia sp.), b. Erlenfrüchte (A inus sp.), c. Erlenkätzchenteil e (Ainus sp.). d. Birkenfrucht (Betuia sp.), e. Erlenzwe igstück (A inus sp.), f. Ho lzko hlespli tter (Fotos J. N. Haas, 1994 ). 23 1 Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals Alte r nach/vor Chr. -2000 0 2000 4000 6000 L⦅Mセ@ RP Poll enfunde durchnumerie rt we rden, Funde in einze lnen Tiefen also nic ht di skutie rt werden (C-Ph asen für die Cerealia-Total-Kur ve). Di e Max imalwe rte der Pedi astr um-Grünalgen als Eutrophi erungsze iger sind mit P abgekürzt. Di e Max ima vo n Holzkohl epartikel sind mit H abgekürzt. Für di e Di skussion we iterer Detail s konsultiere man di e nac hfo lgenden Kapitel. 400 Alter ca. 5600 - 5 150 v. C hr. , Ä lteres Atl antikum (letzter Abschni tt ), Dauer 450 Jahre . (952 - 903 cm) • Regiona le Po ll enzone CHb-6 (Quercetum Mi xtum-Corylus-PAZ), sensu Amma nn et al. ( 1996). • Übergang Spätmeso li thi kum - Frü hneol ithik um (L inea rbandkeram ik). • Mitte leuropä isches Klima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek ( 1998): Eine fii r d ie Nacheisze it ka lt-feuchte Periode (CE-4 ; Central European-Zone-4): ca. 5500 - 5 150 v. Chr. , vergleichbar zu heute. • Sedimento logie : Feindetritus-G yttja o hne Strukturi eru ng, IOYR-411 (Munse ll Co lor 1990). LPAZ-1 Tiefe (c m) 600 800 Q P セM@ Abb. 2 14 : Gegen überste llung von kalibrierten Radiokarbo n-Datierungen (siehe Abb. 230) und Sedi me nt-Tiefe n (i n cm). Die mi t Kreis mark ierten Date n wurden zur In terpo lati on verwendet. Di e Rauten entsprechen den aus verschi edenen Gründen zur Interpolati o n ni cht benützten Datierungen (siehe Tex t). de nd roc hro no logische Kai ibrati on und den entsprechend en Wahrsc heinli chkeiten du rcha us in e inem sinnvo ll en Zeitbere ic h befinde n. Di e in 262 ,5 - 253 ,5 cm Tiefe durchgefti hr te Dati erung (ETH-14265) ist hingegen aus methodi schen G ründen zu verwerfen (Dr. G. Bo nani , pers. M itteilung 1997). Durch das Einsetzen der im Po llenprof il klar defini erte n Römerze it in 266 cm Ti efe ko nnte di esem Umstand aber Rechnung getragen we rde n und di ese Sed imentti efe auf 15 v. C hr. datie rt we rden. Di es e rl a ubt uns durch Interpo lati o n a uc h in den jüngeren Absc hni tten des N BS-B Profil s eine exakte Dati erun g der Vegetati o nsprozesse (A bb. 2 14). Di e Ve rwe ndung von abso luten A ltersa ngaben ermög li cht es, Vegetatio nsveränderun gen dire kt mit arc häologisch be ka nn ten Kulturphase n z u verg leic hen. Di ese Methode erl eic htert es a uch, me nschlich bedingte Landschaftsverä nde run gen vo n klimati sch bedingten zu untersc heiden. 8. 3. Zur Vegetationsgeschichte des Seebachtals Die Be nennung und Einte ilung der lokalen Poll enzo nen LPAZ I bi s 10 ( LPAZ = Loca l Poll en Asse mbl age Zo nes) erfo lgte am Nussba umersee nac h den internati o nal g ülti ge n Bezeic hnungen und nac h den w ichti gsten, erkenn bare n Bi odi ve rsitätsverände run gen vo r Ort. Di e nac hfo lgende, ku rze Übersicht beinhaltet di e Beschrei bung prägnante r Vegetationsereigni sse an Hand vo n Wechse ln in de n relati ve n und abso luten Po llenko nzentratio nen (A bb. 2 15 im Anha ng, und Abb. 22 1). Die N umeri erung vo n Max ima lwerte n der Hase l (Co fti r Cory lus) , Birke ( B für Betula), Buche (F für Fagus) und de r Krä uter (N für NA P = No n-Arbo rea l-Po lle n) erfo lgt a uf dem Totaldiag ramm in Abb. 2 15 (Falttafel im Anhang) von unten nac h oben (von de n älteste n zu de n jüngeren Max ima). Di e Definiti on vo n Getreidephas e n folgt der Regel, dass nu r in mehreren Po llenp ro ben nac heinande r gemachte • Di e ä lteste loka le Poll enzo ne des vorliegenden Di ag rammes (A bb. 2 15 bi s 22 1) gehö rt ins Ä ltere Atla ntikum und wird d urch ho he Po ll enwe rte des Eichenmisc hwa ldes c ha rakteri s ie rt (3 0 - 40 %). Die Buc he (Fagus 5yl vatica) zeigt We rte unter 5 % und wa r z u dieser Zeit wo hl nur in Einze lbä umen lokal vo rhanden (Oeggl 1993 ; H aas 1996a). Di e Hase l ze igt anfa ngs noch relati v ho he Pollenp roze ntwe rte von ca. 30 % (Co I), di e j edoch gegen Ende des Ä ltere n Atla nti kums hin abnehmen. Der Nichtbaum pollenante il ( A P = on Arborea l Pollen) bewegt s ic h zwische n 5 und 9%. Kul turze igerpollen fe hl en, es s ind gle ichze itig auch nur geringe Me ngen an Ho lzko hl epa rtikel nac hzuweisen, was a uf di e zu di eser Ze it se lten vo rko mme nde n, natürliche n Feuer hinde utet. Vo n der Hainbuc he (Carp inus betulus) find e n s ic h erstmals einze lne Poll en. Dies we ist auf di e bereits an andere n Lo kalitäte n nac hgewiesene Präse nz dieses B aumes hin und a uf se ine Se lte nhe it vo r der Eisenzei t (Behre u. Kucan 1995; Haas 1996a). A lter ca. 5 150 - 4650 v. Chr., Jüngeres Atlantikum , Dauer ca. 500 Jahre . (903 - 835 cm) • Regio na le Po ll enzone C Hb-7a (Quercetum Mi xtum-apophytes-sub-PAZ ) sensu A mmann et al. ( 1996). • Mittelneo lith ik um des zentra len Mitte ll andes (G rossgartac her un d Rössener Ku ltur). • Mitte le uropäisches Klima nac h Haas, Richoz, Tin ner u. Wiek ( 1998): Eine im Jahresm ittel um etwa I °C wärmere (und trockenere) Pe ri ode. • Sedimentologie: Feindetritus-Gyt tja ohne Strukturierung, IOYR -4/ 1 ( Munse ll Co lor 1990) , zwisc hen 88 1- 876 cm fe instratifi ziert, m it undeutlichen Ka lkintrusionen un d Lam inatio nen um 4900 v. Chr. (zeitg leic h mit der Grossgartacher Kultur). LPAZ-2 • Di ese Po ll enzone z u Begi nn des Jüngeren Atl anti kums ist cha rakteri siert durch rapide und stark a nsteigende Buchenwe rte, bi s hin z um ersten Buchen-M ax imum (F I ; Fagus sylvatica). G leic hzei ti g f inde t ein Rüc kgang vo n Cmylus (Hase l), Pinus (Föhre), V /m us (U lme) , Ti /ia ( Linde) und Fraxinus (Esche) statt. Di e Erl enwerte (A inus) stagni eren bei ca. 15%, was auf klimati sch reduz ierte Feuchte un te rschi ede hin we ist. Erste ve re in ze lte Getre idepo ll en vo m Triticum- Typ (We izen) f inden s ic h um ca. 4900 v. Chr. und fa ll e n somit in d ie Grossga rtac her Pe riode (C I). G leic hze itig finde n sic h auc h vere inze lte Ampfe rpollen (Rumex acetosa- Typ und Rumex acetosella), Polle n vo n Oxyria-Ty p (Sä uerling) und relati v hohe Kre uzblütle r-We rte ( Brass icaceae). Di ese erste vo n ac hwe isbarer, neolithi scher Land wirtschaft n Pe riode 232 Die Vegetat ions- und Kulturlandschafisgeschi chte des Seebachtals ze ichnet sich im Sediment durch ei nen 5 cm mäc htigen Bereich vo n fe in strati f izierten Kalkintrusionen und Laminationen aus, der möglicherweise im Z usammenhang mit kleinfl ächi gen Rodungen in unmittelbarer Umgebung steht (Erosionsprozesse und erhöhter Kräuteranteil N2). Gleichzeitig finden wir auch auffä llig häuf ige Einzelfunde vo n Allium (wahrscheinlich Bärlauch, Allium ursinum), die mögli cherweise im Zusammenhang mit der synchronen, starken Ausbreitung der Buche stehen, da der Bärlauch bevorzugt in (lichten) Buchenwäldern wächst (A bb. 222) . A ll erdings kann Bärlauch auch in Auenwäldern häuf ig sein , so dass sich di e Herkun ft der Poll en ni cht eindeutig festlegen lässt. LPAZ-3a • Alter ca. 4650 - 4450 v.Chr., Jüngeres Atlantikum , Dauer ca. 200 Jahre . (835 - 800 cm) • Regiona le Po ll enzone CHb -7a (Quercetum Mixtu m-apophytes-sub-PAZ) sensu Ammann et al. ( 1996). • Mitte lneol ithikum des zentra len Mittellands (Rössener Kultur). • Mitteleuropäisches Klima nach Haas, Richoz, Ti nner u. Wiek ( 1998): Eine im Jahresmitte l um etwa I °C wärmere (und trockenere) Periode. • Sedimentologie: Feindetritus-Gyttja oh ne Strukturi erung, IOYR-4/ 1 (Munse ll Co lor 1990). Diese Sub-Zone der lokalen Pollenzone 3 ist charakterisiert durch kurzfri stig zurückgehende Buchenwerte (Fagus sylvatica) von ca. 40% auf20 - 25% in der Mitte vo n 3a. Danac h erholt sich die Buche wieder auf Werte deutlich über 30 %, hin zum Fagus-Max imum F2. In den mittleren Bereich der Zone 3a fa llt auch der Begi nn einer etwa I 00 Jahre dauernden Getreidephase (C2, Beginn ca. 455 0 v. Chr., möglicherweise synchron zur Rössener Kultu r). Gleichze itig ist ein kurzer, aber ausgeprägter Anstieg der Kräuter (NAP) zu erkennen (N3 u.4) sowie eine Wacholder-Phase (Jun iperus), di e möglicherwe ise auf Waldweiden hindeutet. Die Haselwerte bleiben während der Poll enzone 3a unve rändert bei ca. 15 %, eine klare Zunahme verzeichnen die Bi rke (Betula) und die Erl e (A inus) . Die Zunahme der N ichtbaumpoll en (Kräuter) scheint nicht so sehr auf Beweidung, sondern vermutlich mehr auf kle ine Waldöffnungen zurückzuführen zu se in (v.a. vertreten du rc h Rubiaceae, Geum, Alchemilla) , da entsprechende Weideze iger nicht oder nur schwach vertreten sind. Die Holzkohl epartikel bewegen sich wie bereits in den LPAZ-1 und 2 aufWe rten um 10% (in Relati on zur Poll ensumme aus Baumpoll en und Nichtbaumpollen). LPAZ-3b • Alter ca. 4450 - 4200 v. Chr. , Jüngeres Atlantikum , Dauer ca. 250 Jahre. (800 - 764 cm) • Regionale Po ll enzone CHb-7a (Quercetum Mixtu m-apophytes-sub- PAZ) sensu Amman n et al. ( 1996). • Jungneolithi kum : Ego lzw il er Kultu r. • Mitteleuropäisches Klima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek ( 1998): Eine im Jahresmitte l um etwa I °C wärmere (und trockenere) Periode. • Sedi mento logie: Fei ndetritus-Gyttja ohne Strukturierung, JOYR-4/1 (M un sell Co lor 1990), im Bere ich von 770 - 764 cm etwas kalkreicher. Diese Sub-Zone der lokalen Pollenzone 3 ist charakte ris iert durch einen starken Rückgang der Buche, vo n Werten um 30 % auf Weite unter I 0% innerhalb vo n weni ger als 250 Jahren, bei gleichzeitiger Kompensati on durch Carylus (Hasel; Co2). Dies ist ein kl arer Hinweis auf grossfl ächi ge Rodungen vo n Buchenstandorten und dem Freistell en bzw. Aufkommen von lichtliebenden Arten wie der Hasel und der Birke (Betu- Ia; BI ). Auch ist die Aufl ichtung der Wälder durch die Nut- zung als Wa ldwe ide zu erwarten. Diese Auflichtungen und Rodungen sind mi t grosser Sicherhei t im Zusammenhang mit landwirtschaftli chen Tätigkeiten zu sehen, denn es fi nde n sich zu dieser Zeit auch Getre idepo ll en (Cerea lia; C3 u C4) und Po llen, a d ie ufTr ittrase ngese ll schaften und Bewe idung hindeuten wie z. B. Plantaga lancealata (Spitzwegerich), Rumex acetasa (Sauerampfer), Artemisia (Beifuss) sow ie zunehmende Werte vo n Poaceen (S üssgräser) und der Krä uter im allgeme inen (N5). Auf Grund de r Datierungen müsse n w ir auf eine Bes iedlung und Nutzu ng der Landschafts resourcen durch Menschen zur Zeit der Ego lzw iler Kultur schliessen. Regelmässige Funde von Sporen des Adlerfa rns (Pteridium aquilinum) deuten zudem auf offene Fläche n hin , d ie sehr wahrscheinlich durch Brandrodung entstanden sind. In der Tat ist in dieser Zone auch eine Zunahme de r Holzkohl epartikel zu erkennen (H I), vo n Werten unter I0 % auf Werte zwischen 10 - 20% (im Verg leich zur Pollensum me) . Dies deutet auf häuf igere Brandereigni sse in unmittelbarer Umgebung hin . Gleichzeitig mit dem starken Rückgang der Buche ist auch der klassische, mitteleuropäische Ulmenabfa ll zu erke nnen. Es handelt sich dabei um die Schlussphase eines über 2000 Jahre dauernden Prozesses, be i dem di e Ulme (Ulmus) fast voll ständig aus Mitte leuropa verschwindet bzw. dezi miert w ird (Gaillard 1993; Haas u. Ras mussen 1993). In rZone 3 b eduzieren sich di e Ulmenwerte von ca. 10% auf Werte unter 5 % innerhalb von weniger als 250 Jahren. Gle ichze itig fi ndet auch ei n marka nter Rückgang der Linde (Tilia) und Esche (Fraxinus) statt. Im letzten Te il dieser Zone sind die Landschaftsum wä lzungen auch in Form eines le icht erhöhten Kalkeintrags in de n Sed imenten erkennbar. LPAZ-4 • Alter ca. 4200 - 3700 v. Chr. , Jü ngeres Atl anti kum, Da uer ca. 500 Jahre. (764 - 704 cm) • Regiona le Po ll enzone C Hb-7a (Quercetum Mi xtum-apophytes-sub-PAZ) sensu Am man n et al. ( 1996). • Ju ngneolithikum: Pfyner Kult ur (3900 - 3500 v. Chr.). • Mitteleuropäi sches Kli ma nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek ( 1998): Eine fiir die Nacheiszeit ka lt-feuchte Periode (CE-5): ca. 4150 - 3700 v. Chr. , vergleichbar zu heute. • Sedimentol ogie : Feindetrirus-Gyttja ohne Strukturierung, IOYR-411 (Munsell Color 1990), im Bereich von 764 - 750 crn etwas kalkre icher. Von 734- 7 15,5 cm Feindetritu s-G yttja ohne Strukturierung, 2.5Y-4 /2 (mit Übergangshorizont zwisc hen 736 - 734 cm). Von 7 15 .5 - 707 cm leicht lami nierte Fe indetritus-Gyttj a, 2.5Y-4/3 (mit Übergangshori zont von 707 - 704 cm). Die Lokale Poll enzone 4 ist charakterisiert durch anhalte nd hohe Haselwerte um 30 % (Cary lus avellana), bei g leichble ibend tiefen Buchenwerten um 10 - 20%. Parall el zu einem ku rzzeitigen Lindenanstieg (Tilia) auf Werte zwischen 3- 5% und einem leichten Ahornanstieg (Acer) ist während di eser Zone ein sehr starkes Anwachsen des N ichtbaumpo llenanteil s (N6) zu ve rze ichnen. G le ichzeitig f inden wir auch e ine Verdoppelung der Holzkohl epartike l-Werte vo n ca. 15% auf über 30% (im Vergleich zur Poll ensumme ; H2). Die starke Zunahme der Kräute r im Poll enspektrum lässt sich eindeutig auf die steigende Bedeutung von Kulturpflanzen und typ ischen Kulturzeigerpfl anzen (wie Plantaga lancealata, Rumex) zurückführen. Klar zeichnet sich auch eine über 150 Jahre dauernde und ununterbrochene Phase von Getreidepo llenfunden ab (C5) , zusammen mit hohen Werten von 233 Die Vegetations- und Ku!turlandschaflsgeschichte des Seebachtals Doldenblütle r (Apiaceae) und Rosengewäch sen (Rosaceen) , die möglicherwe ise auf Ackerunkräu ter zurückzuführ en sind. Des weiteren treten nun auch typische Beweidungs- und Trittrasenindi katoren in grosser Zahl auf, zusammen mit Öffnungszeiger (Poaceae-Ans tieg von I% auf über 3 %). Dies fuhrt auch zu einer grossen Diversitätszunahme im ganzen Nichtbaumpo llenspektrum , d.h. wir können in dieser Phase auch viele Kräuterpollen nachweisen, die ausserhalb eines menschlichen Kultureinflus ses nur sehr selten pollenanalytisch gefunden werden (z.B. Plantaga lanceolata ; siehe auch Abb. 215 im Anhang und Kapitel 8.4.). Der markante Anstieg der Kräuter (von Werten unter 10 % auf Werte um 20 %) widerspiegelt somit direkt die menschlichen Aktivitäten zwischen ca. 3900 - 3750 v. Chr. Da diese Phase zeitgleich zur arc häologisch bekannten Siedlungspha se auf dem «lnseli» im Nussbaumers ee steht, erfassen wir hier also pfynerzeitliche Landnahme, Rodungstätig keit, Brandfeldbau , Kulturpflanzenan bau und Weidewirtsch aft Erwähnenswe rt sind auch die Pollenfunde von Bärlauch (A llium ursinum) und Schmerwurz (Tamus communis), die beide für die Vergangenheit nur äusserst selten in Mitteleuropa als Pollen gefunden werden, zumeist im Zusammenha ng mit prähistorische n Siedlungen (siehe auch Kap . 8.4.). Während der Pollenzone 4 finden wir auch einen kurzzeitigen Anstieg der Weisstanne und der Fichte auf die nacheiszeitlic hen Maximalwerte um 5% bzw. um 2%, die möglicherwe ise mit den etwas feuchteren und kühleren Klimabeding ungen zusammenhä ngen könnten. Während dieser Pollenzone findet auch der starke Rückgang der Ulme statt. Von Werten um 3% geht sie stetig auf Werte um l % zurück. Dieser Rückgang definiert auch ganz allgemein den Übergang vom Atlantikum zum SubboreaL Erstmals erhöhen sich in LPAZ-4 zudem auch die Funde von Pediastrum-A lgen (PI) aufWerte über I % (im Vergleich zur Pollensumme), was auf eine erste Phase von Nährstoffeintrag in den See schliessen lässt, der vermutlich durch den erosiven Eintrag von Abfällen , Exkrementen und Sedimenten auf Grund der menschlichen Aktivitäten in Verbindung zu bringen ist. • Alter ca. 3700- 3200 v. Chr., Subboreal, Dauer ca. 500 Jahre. LPAZ-5 (704 - 636 cm) • Regionale Pollenzone CHb-7a (Quercetum Mixtum-apophytes-sub-PAZ) sensu Ammann et al. ( 1996). • Jungneolithikum und Spätneolithikum : Pfyner Kultur (3900 - 3500 v. Chr. ) und Übergangsbereic h zur Horgener Kultur (3250 - 2800 v. Chr.). • Mitteleuropäi sches Klima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek ( 1998): Eine im Jahresmittel um etwa I °C wärmere (und trockenere) Periode. • Sedimentologie: Feindetritus-G yttja ohne Strukturierung, IOYR-3/1 (Munsell Co lor 1990), mit Übergangshori zont von 704 - 696 cm. Die erste Phase dieser Zone ist noch geprägt durch die Einflussnahme der pfynerzeitlichen Besiedlung (bis 3582 v. Chr. ; dazu S. 65). Gleichzeitig zum Ende der pfynerzeitlich en Siedlungspha se steigen die Werte der Neorhabdoco elaWurmdauere ier auf 2 - 3% an (im Vergleich zur Pollensumme), bei gleichzeitigem Rückgang der jedoch nicht allzu häufigen Wasserpflanzenpollen. Dies deutet wie die vorhergehende Zunahme der Pediastrum-Algen auf durch die menschliche Besiedlung veränderte Lebensbeding ungen im Nussbaumers ee selbst hin (Haas l996a). Parallel zur Aufgabe der Siedlung Nussbaumers ee-lnsel gehen ca. 3600 v. Chr. die Kräuterpollen werte auf weniger als 5% zurück. Es folgt damit eine Wiederbewal dungsphase mit stark ansteigenden Buchenwerte n (Fagus ; F3) und rückläufigen Strauchpollen werten (speziell Hasel). Zu Beginn der LPAZ-5 bewegen sich die Werte der Holzkohlepartikel um 10 % (im Vergleich zur Pollensumme), schnellen dann aber zu Ende der Zone (und überleitend aufLPAZ-6) aufWerte von über 60% hoch (H3), dies möglicherweise synchron zum Beginn der Horgener Kulturphase. Allerdings ist diese Zunahme eigentümlich erweise nicht mit einer Zunahme von Öffnungszeig ern, Kräutern oder Getreidepolle n verbunden (Werte unter 5 %), was darauf schliessen lässt, dass die entsprechend en Brandereignisse nicht in unmittelbarer Umgebung des Nussbaumers ees zu suchen sind. Die hohen Holzkohlewerte korrelieren mit zurückgehend en Eichenmischw ald- und Föhrenwerten (Pinus) , wobei speziell die Eiche (Quernts) rückläufige Pollenwerte aufzeigt. Ab ca. 3450 v. Chr ist ausserdem eine ungewöhnlich starke Zunahme der Eschenwerte zu verzeichnen (von I auf > 3 %), die sich synchron zu den erhöhten Holzkohlewerten verhält. • Alter ca. 3200- 2300 v. Chr. , Subboreal, Dauer ca. 900 Jahre. (636 - 532 cm) • Regiona le Pollenzone CHb -7a (Quercetum Mixtum-apophytes-sub-PAZ) sensu Ammann er al. ( 1996). • Spätneolithikum mit Horgener Kultur (3250- 2800 v. Chr.), Schnurkeramik (2800-2500 v. Chr. ) und G lockenbecher Kultur (ca. 2400 - 2200 v. Chr.). • Mitteleuropäi sches Klima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wi ek ( 1998): zwischen ca. 3200 - 2950 v. Chr ei ne kalt-feuchte Periode (CE-6), danach das Klima sehr wahrscheinlich etwas wärmer und trockener a ls heute. • Sedimento logie: Feindetritus-G yttja ohne Strukturierung, JOYR-3/ 1 und JOYR-4/ 1 (Munsel l Color 1990). LPAZ-6 Diese Zone zeichnet sich durch eine Dominanz von Corylus aus (mit einem Hasel -G ipfel Co4 zwischen 530- 640 cm), während Fagus (Buche) ab ca. 3000 v. Chr. aufminimale Prozentwerte unter 10 % fcillt. Zusammen mit Corylus nimmt von da an auch Betula (Birke) in drei Phasen zu (B3 , B4, B5), die in zwei Fällen jeweils nach entsprechend en Getreidephasen (Cerealia total ; C6, C7 u. C8) zu liegen kommen. Parallel zu den drei in dieser Zone gefundenen Getreidephas en zeichnen sich immer auch kleinere Zunahmen der Kräuter (NAP) ab (N8 u. N9). Allerdings sind diese erhöhten Nichtbaumpollenw erte nur sehr kurzzeitig zu beobachten und bleiben auf Werten unter 10 %. Damit liegen die jung- und spätneolithisc hen Felder, auf denen Getreide angepflanzt wurde, vermutlich nicht in unmittelbarer Umgebung des Nussbaumers ees. Erwähnenswe rt ist für diese Zone jedoch das regelmässige re Auftreten von Fabaceae-Pollen (Leguminosen). Dies könnte auf den Anbau von Hülsenfrücht en deuten und auf die steigende Bedeutung dieser Kulturpflanzen in spätneolithisc her Zeit (Jacomet et al. 1989). Ähnlich verhält es sich mit Pollenfunden vom Mentha-Typ (Pfefferminze), die während dieser Pollenzone aussergewöhn lich häufig zu finden sind und danach erst wieder in den Kulturphasen der Bronzezeit auftreten (LPAZ 8). Erwähnenswe rt ist auch die Zunahme von Pediastrum-Algen (P2 und P3) sowie das starke Aufkommen von Pilzsporen im Sediment des Nussbaumersees, die auf sich verändernde Waldnutzung hinweisen könnten (siehe Kap. 8.4.) 234 LPAZ-7 • Alterca. 2300 - 1700 v.Chr., Subboreal, Dauer ca. 600 Jahre. (532 - 430 cm) • Regionale Pollenzone CHb-7a (Quercetum Mixtum-apophytes-sub-PAZ) sensu Ammann et al. ( 1996). • Spätneolithikum (2300 - 2200 v. Chr.) und Frühbronzezeit (2200 - 1550 v. Chr.). • Mitteleuropäisches Klima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek ( 1998) : Bis ca. 1800 v. Chr. Klima wohl etwas wärmer und trockener als heute, danach von ca. 1800 - 1350 v. Chr. eine ausgeprägte, kalt-feuchte Periode (CE-7). • Sedimentologie: Feindetritus-Gyttja ohne Strukturierung, IOYR-4 / 1 und IOYR- 3/1 (Munse ll Co lor 1990). In der Lokalen Pollenzone 7 erholen sich die Buchenwerte (F4 u. F5) bei konstant sinkenden Haselwerten. Dies ist Ausdruck einer Wiederbewaldung der im Spätneolithikum verwendeten (und in der Zwischenzeit aufgegebenen) Ackerflächen. Die Hasel (Cory lus) fällt an der oberen Grenze unter 15 %. Getreidepollen erscheinen erst wieder in der oberen Hälfte der Zone, die in die mittlere Frühbronzezeit zu datieren ist (C9). Die Nichtbaumpollenwerte zeigen kleinere Maxima (NlO bis N12) von unter 10 % während der gesamten Pollenzone. Die Wälder müssen somit zu Anfang der Bronzezeit noch relativ dicht gewesen sein. Mit Eintreten der ersten bronzezeitlichen Getreidepollen ist ein kleiner Kräuteranstieg (N 11) verbunden . Ein absolutes Minimum der Holzkohlepartikel für diesen Zeitraum lässt jedoch vermuten, dass natürliche und anthropogene Feuer in der Kulturlandschaftsveränderung keine wichtige Rolle einnahmen. Auffällig jedoch ist das durchgehende Vorkommen des Spitzwegerichs (Plantago lanceolata) und der Grünalge Pediastrum, die auf Nährstoffeintrag - möglicherweise aufgrundder Beweidung der Seeufer - hinweisen könnten (siehe Diskussion in Kap. 8.4.). LPAZ-8a • Alter ca. 1700- 1200 v. Chr. , Subboreal, Dauer ca. 500 Jahre. (430 - 343 cm) • Regionale Pollenzone C Hbx-7a (Quercetum Mixtum-apophytes-sub-PAZ) sensu Ammann et al. ( 1996). • Frühbronzezeit (2200 - 1550 v. Chr.), Mittlere Bronzezeit ( 1550- 1300 v. Chr.) und Spätbronzezeit ( 1300 - 800 v. Chr. ). • Mitteleuropäi sches Klima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek (1998): von ca. 1550 - 1350 v. Chr. kalt-feuchte Periode (CE-7), danach ein Klima wohl vergleichbar mit heute. • Sedimentologie: Feindetritus-Gyttja ohne Strukturierung, IOYR-3/ 1 (Munse ll Color 1990), mit einer I cm dicken Mollu skenschicht in 379 cm Sedimenttiefe. Die Lokale Pollenzone 8 haben wir in zwei Subzonen 8a und 8b eingeteilt. Insgesamt fällt für beide Subzonen auf, dass der Prozentsatz an Kräuterpollen sehr stark zunimmt bis auf Werte, die für die vorhergehenden Epochen nur während der pfynerzeitlichen Besiedlung erreicht worden sind (d.h. Werte weit über 10 %). Die Kurve von Plantaga lanceolata (Spitzwegerich) ist nun zusammenhängend und zeigt relativ hohe Werte um 2- 3%. Zur Unterscheidung der Subzonen wurden weiterhin der starke Rückgang der Buche (Fagus sylvatica) zu Beginn von 8a und der Beginn der zusammenhängenden Hainbuchen-Kurve (Carpinus betulus) als Beginn von 8b definiert. Zuvor war die Hainbuche nur in Form von einzelnen Pollenkörnern nachweisbar. Subzone 8a zeigt einen steten Rückgang der Buche zwischen ca. 1700 und 1400 v. Chr., um danach ein letztes Mal aufWerte über 2% zu steigen (F6). Während diesen 300 Jahren ist auch eine ausgeprägte, ununterbrochene Getreidephase erkennbar (ClO), genauso wie das häufige Auftreten von Ackerunkräutern und Die Vegetations- und Kulturlandschaflsgeschichte des Seebachtals Beweidungszeigern (u.a. Rumex, Artemisia, Chenopodiaceae, Apiaceae, Mentha- Typ). Dieser Zeitraum kann in die 2. Hälfte der Frühbronzezeit und in die Mittelbronzezeit datiert werden, also zeitgleich zu den grossen Siedlungen am und im Nussbaumersee (siehe oben). Die starke, generelle Zunahme der Kräuter (NI3 u. Nl4), die auch auf eine erhebliche Zunahme bzw. Verdreifachung der Gräserpollen zurückzuführen ist, deutet klar auf einen weiteren , grossen menschlichen Einfluss auf die in der Jungsteinzeit entstandene Kulturlandschaft hin . Parallel dazu erkennen wir hohe Anteile an Holzkohlepartikel, wie kaum je zuvor in der Nacheiszeit (H5). Die Wechsel in der Walddichte und -Zusammensetzung bewirken sehr wahrscheinlich eine starke Ausbreitung von Farnen, die nun Werte von gegen 5 % erreichen (im Vergleich zur Pollensumme). Der Beginn dieser beschriebenen Phase einflussreicher, menschlicher Aktivitäten ist auch im Seebiotop des Nussbaumersees, in Form ei nes kurzzeitigen Anstiegs der Pediastrum-Grünalgen (P6), der auf den starken Eintrag von Nährstoffen deutet, erkennbar. Dieser Nährstoffeintrag steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit Erosionsprozessen nach entsprechendem Abholzen bzw. Abbrennen an Buchen-Standorten und findet sich auch im mittleren Teil der Zone 8a in zwei kleineren PediastrumZunahmen wieder (P7). Das Hasel-Maximum Co5 bestätigt die nun weit offenere Waldlandschaft In der zweiten Hälfte der Subzone 8a (ca. 1400- 1200 v. Chr.) fällt auf, dass der menschliche Einfluss nachlässt, auch wenn die Nichtbaumpollenwerte relativ hoch bleiben (N 14). Möglicherweise spielen hier klimatische Faktoren eine Roll e, direkt nachweisen können wir diese im Pollendiagramm allerdings nicht. LPAZ-8b • Alter ca. 1200- 550 /450 v. Chr., Subborea l und erste Phase des Subatl antikums, Dauer ca. 650 Jahre. (343 - 296 cm) • Regionale Pollenzone CHb-7a (Quercetum Mixtum-apophytes-sub-PAZ) sensu Ammann et al. ( 1996). • Spätbronzeze it ( 1300 - 800 v. Chr.) und ältere Eisenzeit (Hallstattzeit, 800 - 450 V. Chr.). • Mitteleuropäisches K;ima nach Haas, Richoz, Tinner u. Wiek ( 1998): Klima bis ca. 850 v. Chr. wohl vergleichbar mit heute, danach feucht-kalte Periode von ca. 850 - 350 v. Chr., die die Übergangszone vom Subborea l zum Subatlantikum charakteri siert . • Sed imentologie: Feindetritus-Gyttj a ohne Strukturierung, IO YR-3/1 (Munsell Co lor 1990). Diese Subzone ist, wie bereits erwähnt, charakterisiert durch die nun fast lückenlose Pollenpräsenz der Hainbuche (Carpinus betulus). Nach dem ersten Drittel der Zone 8b steigen die Carpinus-Werte aufüber I %, so dass davon ausgegangen werden kann , dass dort definitionsgemäss das Subatlantikum um etwa 800 v. Chr. beginnt. Die in diesem Sedimentbereich durchgeführte Datierung ist somit möglicherweise etwas zu alt, das Ende der lokalen Pollenzone 8 somit möglicherweise auch. Ganz allgemein muss festgestellt werden, dass die Sedimentationsrate sich nun verringert und die Spätbronzezeit und Eisenzeit in sehr komprimierter Form im Pollendiagramm (Abb. 214 und 217) vorhanden sind. Allgemein kann aber festgestellt werden, dass der Wacholder (Juniperus communis) nun wesentlich häufiger wi rd, was auf die steigende Bedeutung der (Wald-)weidewirtschaft zurückzuführen ist. Eigentümlicherweise sind jedoch Pollen, die auf verstärkten menschlichen Einfluss hinwei sen, während der Subzone 8b 235 Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals relativ rar. Auch nimmt die Sedimentation srate ni cht zu, wi e di es durch Eros ionsprozesse auf G rund vo n landwirtschaftlichen Aktivitäten eigentlich zu erwarten wäre. Dies erstaunt sehr, da zw ischen 850 - 800 v. C hr. eine über 100 Häuser grosse spätbronzeze itli che Si edlun g in unmittelbarer Nähe der Bohrlokalität ge legen hat. Auf Grund der sehr ti efen Buchenwerte, der g leichze itig vo rhandenen Birken- und Hase l-M ax ima (8 9 u . Co6) und der ansteigenden Kräuterwerte (s pezie ll Poaceae) befindet sich di e Si edlungsphase Ürschhause n-Horn aber eindeutig zwischen etwa 340 und 325 cm Ti efe, was auch mit der kl einen Getreidephas e (C II ) und mit dem nac hfolgenden, regelmässige n Hainbuchena nsti eg um ca. 800 v. Chr. gut übere in stimmt. Der g leichzeitige als utroE starke Ansti eg der Pediaslrum-Grünalge n (P8) phierungsze iger bestätigt di e sedimenta logische Lage der spätbronzeze itlichen Siedlung. Die Siedlungspha se lässt sich im Po llendi agramm aber sonst kaum vo n vorhergehenden und nachfo lgenden Phase n unterscheiden . Di es steht ga nz im Gegensatz zu all en vorhergehend en, archäo logisch fassbaren Siedlungen und Nutzungspha sen, in denen sich der menschliche Einfluss a uf di e Vegetati on au sgeze ichnet hat und sich - sozusagen proportiona l zur Siedlungsgrö sse - im Po ll enprofil NBS-8 nachweisen li ess . Zu den möglichen Gründen hi erftir sei auf Kapitel 8.4. ve rwi esen. Zu Ende der Zone 8b fa ssen wir einen kl aren Rückgang des Kräuterpo llenanteil s. Von spätbronzeze itlichen Werten um 12 % fall en di e NAPWerte um etwa die Hälfte zurück, aufWerte von ca. 7%. Der Rückgang ist v.a. auf eine starke A bnahme der Poaceae-Pollen zurückzuftihren, genauso wi e auch auf das prakti sche Fehlen von Kulturzeigerp o ll en (z. 8 . rückl äufi ge Kurve n von Getreide, Plantaga /anceolata, u.a.). G leichzeitig ist eine Wiederbewa ldungsphase erkennbar, mit einem BuchenMax imum (F7), le icht zunehmenden Hainbuchenwerten und kurzze itig ansteigenden Erlenwerten (A lnus) . Diese Phase muss in den ersten Teil der Eisenze it datiert we rden und steht mög licherwe ise im Z usammenhang mit einer Klimave rschl ec hterung (ca. 85 0 - 350 v. C hr.), die v ielerorts in M itteleuropa den Übergang Subborea l / Subatl antikum charakterisiert (Van Gee l et al. 1996; Haas, Richoz, Tinner u. Wi ek 1998). Mit dem Wiederansteigen der N ichtbaumpo ll enwerte und der synchronen Zunahme der Eichenpo ll en auf zuvor ni e erreichte Werte um 20 % kann die Grenze der Lokalen Poll enzonen 8 b/ 9 mit dem Beginn der La Tene-Zeit auf ca . 450 v. C hr. gleichgesetzt werden. Damit wird auch klar, dass wir, rein vo n Interpo lation der Radi okarbondatie rungen ausgehend (und durch di e etwas zu alte Dati erung 1223 - 925 v. Chr. in 325,5 - 3 16,5 cm Ti efe), di e Oberg renze von Zone 8 b mit 550 v. C hr. um mindestens 100 Jahre zu a lt einordnen (s iehe oben). • A lter ca. 550 /450 - 15 v. Chr. , Subatlanti k um, Dauer ca. LPAZ-9 450 / 550 Jahre. (296 - 266 cm) • Reg iona le Po ll enzone C Hb-7a (Q uercetum Mixtum -apophytes-sub-PAZ) sensu A mm ann et al. ( 1996). • Jü ngere Ei senze it (Latenezei t, 450 - 15 v. Chr.). • Mittele uropäisches Klima nach Haas, Richoz, Ti nner u. Wi ek ( 1998): Fe ucht- ka lte Periode bis ca. 350 v. C hr., da nach wohl verg leichbar mit heute, mögli cherweise etwas wärme r. • Sed iment o log ie: Feindetritus-Gyt tja o hne Str ukturierun g, IOYR-3/1 (Munse ll Co lor 1990). Di e Kräuter (insbesondere di e Poaceae) erreichen max imale Prozentwerte (N 16), was auf die ste igende Bedeutung vo n Grünlandwirt schaft hinweist (S ehre u. Jacomet 199 1). G leichze iti g lässt sich auch ein erster Quercus-Gip fe l erkennen, gefo lgt von e inem Rückschl ag der Eiche in der Mitte der Pollenzone 9 (ca. 250 v. Chr.) und danac h wieder steti g ansteigenden Eichenwe rten (hin zum Quercus- Max imum zu Beginn der LPAZ -I 0). Der klare Rückga ng der Eiche um 25 0 v. C hr. we ist auf eine starke Nutzung der von Eiche bestockten Fläc hen hin, bei g leichzeitig stark aufkommend en Pi oniergehö lzen wie Birken (Betula; 8 I 0). Synchro n we rden auch die Buche und Hainbuche stark dez imi ert, es muss mittlerweil en eine sehr o ffene Landschaft entstanden se in , mit vielen Grünl andbereichen (wie in den hohen NA P-Kräuteiwe rten über 20 % erkennbar) und einer A rt vo n Mittelwaldbetrieb (Rösch 1996). Eine leichte, lokale Z unahme der Holzkohl epartikel ( H6) und ein Ansteigen der PediastrumAigenwerte (P9) lässt sich ftir den Beginn der LPAZ-9 ebenfalls nac hwe isen. G leichze itig wurde mit Sicherheit auch Getreideanba u getäti gt (Cerea lia total; C 13). • A lter 15 v. C hr. - ca. 750 n. Chr. , Subatl antik um, Da uer ca. 750 Jahre. (266 - 226cm) • Regionale Po ll enzone C Hb-7b (Carpinus-Juglans-Secale sub-PAZ) sensu Amma nn et al. ( 1996). • Römerze it ( 15 v. C hr. - 40 1 n. C hr.), Völkerwa nde ru ngsze it/ Frühmitte la lter (40 1- 700 n. Chr.) und Beg inn des Hochmittelalters (ab 700 n. C hr. ). • Mitteleuropäisc hes Kli ma nach Bi ll amboz u. Tege l ( 1995): Kli maverschlechterung in der zweiten Hä lfte des 4. Jhs. n. Chr. • Sedi mento logie: Feindetritus-G yttja ohn e St ru kturierung, IOY R-3/1 (Munsell Color 1990), zwisc hen 248 - 246 cm steinchenha lt ige, sehr organische Sc hi cht. LPAZ-10 Mit der Po llenzone I0 ve rändert sich die Kulturl andschaft im Seebachta l ein we iteres Mal gewa ltig. Neu treten in der Römerzeit der Roggen (Seca/e cerea /e) und der Nussbaum (Juglans regia) als Kulturpflanze n auf; di e Kastani e (Castanea sativa) konnten wir am Nussbaumersee ni cht nac hwe isen . Auch finden wir während dieser Pollenzone neu den Buchsbaum (Buxus sempervirens). Di e Hainbuche (Cmpinus) nimmt nun sehr stark zu und erreicht im Frühmitte lalter Werte um I 0 % . Di e Untersc he idung vo n Römerze it und Frühmittelalt er ge lingt im Po ll endi ag ramm durch di e in der Römerzeit hohen Eichen (Quercus) - Werte, den hohen Wacholderwerte n (> 3 %) und den noch relati v bedeutenden Poaceae-Wer ten. Die Kräuter-Wert e (NA P) befinden sich während der ersten Phase n der Römerze it noch immer auf über 20 %. Di e in 262 ,5- 253,5 cm Sedimentti efe gemessene Radi okarbondati erung musste aus methodi sc hen G ründen verworfen werden (siehe Kapitel 8.2.2.). ln der Völkerwanderungsze it und im Frühmittelalte r (ab ca. 250 cm) steigen dann di e Hainbuchenwerte und auch di e Eschenwe rte (Fraxinus excelsior) stark an, zusamm en mi t der Buche (Fagus). Di ese steigenden Hainbuchenwerte sind sicherli ch auf die Förderung vo n Cw pinus durch den Menschen zurückzuftihren. Wechse lnde Waldbewirtsc haftun gstechniken könnten daftir verantwo rtli ch gemacht we rde n. Brandereigni sse treten nur noch se lten auf, di e Holzkohl epartikel ze igen Werte, wie sie se it dem Früh- bi s Mittelneolith ikum ni cht mehr vorgefunden we rden konnten. 236 Die Vegetations- und Ku lturlandschafisgeschichte des Seebach tals i ü 0 > ?:' w w u X w (I) > <: Q) .,a. ül ...J ...J 2 <( "' 1::: Cl: <: <: z 0 ...J Cl: ::::> 0 Cl: E Q) 2 ·.: Nッセ@ =ü rom ZNセ@ .e N f= CL ...J <: Cl) 220 10 (803- 402)1 270 9 1223 - 925j320 Bb 370 Ba 420 1827- 15131 (2576 - 2 138)1 470 520 2561 - 24071 570 6 3132- 28941 620 (3722 - 3359>1 670 5 3766- 35001 720 770 4405- 42211 3b 820 3a 870 2 5074 - 47901 920 5629- 5441 1 AP + NAP · 100% Abb. 2 16: Übersichtspollendiagramm vom N ussbaumersee mit den w ichti gsten Bäumen und St räuchern , Hauptdiag ramm , Human im pact-Zeiger und Ho lzkoh lepartikel. Tiefenlineares Prozentdi agramm . 237 Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals ..; .J:: ü c ., Q) <( Cl .<i ü > z<( セ@ _J _J 0::: Ci: > <( w 2 1- 0 > _J >(/) 00 0::: 1/) Q) u S2 :J 0 .r::: <( Zセ@ <( ::J (/) -o c ::J t Q) Q) セ@ N E ::J セ@ <( (L _J •O (ij :.:: 00 -800 to -300 200 9 700 8b t200 Ba t700 7 2200 2700 6 3200 5 3700 4 4200 3b 3a 4700 2 5200 20 20 20 40 20 20 20 20 40 20 40 20 40 60 80 tOO 20 40 60 AP + NAP • 100% Abb. 2 17: Übe rsichtspoll endiagramm vom Nussbaumersee mit den wichti gsten Bäumen und Sträuchern, Hauptdi agramm , Humanimpact-Ze iger und 1-lolzkohl cpartikel. Ze itlineares Prozentdiagramm. 238 Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals ;;" E ü セ@ @. セ@ セ@ 0 a:: (.) 0 > < セ@ u ;:: < "' t: < Q) E Q) 2 セ@ :.:: " '" .!!! f- 220 > _J >V> z< < _J _J > < w" mw a: w < Z..: <u _J - V> ::::> _J ::::>..: ."_Jf- ""::>u セ\サ⦅j@ iii -w..: 0 >> f-- N セ@ セ@ [;; セ^]@ セG[^ᄆM セ@ "a:" N セ@ 0 <( ᄋセ@ ." c: ::> セ@ 0 N " 0 -.:; セ@ a::< 0 Q_ 6 E ::> •0 !D (803 - .0211 270 1223 - 920)320 8b 370 <20 1827 - 1!!1131 i セ@ : 8o I {2576- 2138)• 470 020 2561 - 2407• 070 3132 - 2894 • 820 (>722 - 330911 670 3786 - 3!>001 720 770 T セM 42211 820 870 セWT@ - 4790• 920 15629 - 154411 AP • NAP " 100% Abb. 2 18: Übersichtspoll endiagramm vom Nussbaumersee (links) und Pollentypen, die als Zeiger ftir menschli chen Einflu ss di enen (Kulturpfl anzen, Ackerunkräuter, Wei dezeiger etc.). Ti efenlineares Proze ntdiagram m. 239 Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals NEORHABDOCOELA WASSER- UND SUMPFPFLANZEN セ@ ü セ@ c c c ;:: i (.) > 0 u 2 <( t"' c« セ@ .,u ::> :::> Q) 0:: E .!!! f- (J) <( セ@ :9 (ij i3 w " Q; :.:: (L i= 220 " \セ@ C'UJ G>Q セッZ@ -"o セ@ <(0 t-t- ;; "C .!: c "0a. セ@ ;;: " "C .!; セ@ iii ,.,a. fi ;;: " "'セ@ ;;: N 0 <( ö (L -' )- 10 (803 - <02ll 270 1223 - Bb YRセQSP@ 370 Bo <20 1827- 15131 (2576 - 2138)• HO セRP@ RセQ@ - 2<407 • 570 3132 - 289<4 • 620 ) セi@ セ@ (3 722 - 3359)1 670 3766 - 35001 720 770 ho セM 3b <422 11 3o 620 670 0074 - 4f790• 920 5629 - 544 11 20 AP + NA.P • 100"4 Abb. 2 19: Hauptdi agramm vom N ussbaum ersee (link s) und Po ll entypen von Wa sse r- und Sumpfpfl anzen, Sporen von A lgen und Pil zen sowie Neorhabdocoe la- Dauereier. Ti efenlineares Prozentdi agramm . 240 Die Vegetations- und Kulturlandschaflsgeschichte des Seebachtals Z'tdl Hj。IキッセGvQ@ d'1N + d'1 02 ° - Ol) オッアj。コセ イ。セijd、@ セ@ イッ 、 ャ B Bゥ BG ャABゥ B@ Q BゥャAイ、 ゥャ イャ ャゥ ャ ゥ ゥQ Q Qjゥャセオi ャ ャイ ャ ャゥイ ャ ゥjセ セコイッh i@ . . "I !l"'"'"'""""r ".r"i"l'"'rllrilld "r.r, IJ.I,Irlil" urLirlll,,llllllllu lulwJI,IIIIIIllli " ""'"'H"d",ulr"ll'' PQT 3 ad.l! '1SOBJ'1 X V1n<J I "1 .LI1 rilr 111, r, r , "11 ll I llr o1 , ,I rlrl I 3 3 ID! Ol 'v'll\f C:1 ャ イャゥセ 3 HWOd (d'1) j。セッョos@ セ キG@ セ セ⦅[ :>LI •.J.o'•L I ャ ャイゥオN ッ」⦅Lj{@ セB@ lゥャᄋ・ セ G セ GMB B M II ll11 1r l1lrlr ,I r ,".J IIIr I! . 11 ! 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N FRAXINUS EXCELSIOR セ@ :; ro "' .3 QUERCUS ROBUR type ACER ABIES ALBA PICEA ABIES FAGUS SYLVATICA Bäume und Sträucher {AP) Kräuter (NAP) CEREALIA Iota I PLANTAGO LANCEOLATA RUMEX ACETOSA type Holzkohle Partikel ( 10 - 200 Mikrometer) Polleninflux AP + NAP if 1vz [:;! g> il' 0 LPAZ SfDJijJDqaas sap allpnpsa2sJ}b1f:JSpuvrmJln)f pun M ウ オ P Qjv 。R[セ@ ata 242 Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals 8.4. Zur Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals von der Mittelsteinzeit bis zum Frühmittelalter Betrac hte n wi r di e Entwicklung der Kulturl andschaft in ihrer Gänze, so ergibt sich ein erstaunliches Bild. Einerseits wechse ln sich seit der Jungsteinzeit in rege lmässigen Abständen Kulturphasen mit Wiederbewaldungsphasen ab, die auf den unterschi edlichen N utzungsdruck durch den Menschen zurückgeftih rt werden können. Andererse its stimmen praktisch alle poll enanalytisch nachgewiesenen Landwirtschaftsphasen mi t bekannten arc häologischen Funden und Befunden überein . Die Ausnahmen bilden eigentlich nur die egolzwilerze itlichen Kultu rpflanzenfunde, fti r die es bi sher keine archäologischen Parallelen gibt, und di e spätbronzezeitliche Kul turlandschaftsentwicklung. In letzterem Fa ll e sind die pollenanalyti sch erkennbaren, land wirtschaftlichen Aktivitäten gering im Vergleich zur grossen Sied lungsaktivität, wie sie durch die Ausgrabungen auf der Halbinsel Horn zum Ausdruck kommt (Rekonstruktion eines Dorfes mit über 100 Häusern und einer Siedlungsdauer vo n ca. 50 Jahre n). Eine Erklärung dieser merkwürdigen Begebenheit wäre, dass das spätbronzezeitliche Dorf ni cht von einer sich der Landwirtschaft verpflichteten Gesell schaft bewohnt wurde, sondern eine speziali sierte Funkti on in anderen Wirtschafts bereichen einnahm (siehe weiter unten). Nichtsdestotrotz wird klar, dass eine Naturl andschaft schon se it de m Beginn der jungsteinzeitli chen Einflüsse vor ca. 7000 Jahren im eigentlichen Sinne nicht mehr ex istiert hat. Dies ist gerade ftir di e Zwecke von Naturschutz und Bi odiversitätserhaltung vo n Bedeutung. Falls überhaupt, kann eine Naturlandschaft nur fti r die Zeit vor den ersten landwirtschaftlichen Aktivitäten also zur späten Mittelsteinze it (bis 5500 v. Chr. ; LPAZ- 1) angenommen werden, mit di chten, teilweise vielleicht fast undurchdringbaren Linden-Eichen- Ulmen-Wäldern (Zoll er u. Haas 1995). In diesen dominierten unsere einheimi schen Lindenarten (Tilia p latyphyllos und Tilia cordata) bei weitem, auch wenn wir sie in den Poll endiagrammen sehr stark untervertreten f inden, da ihre Blüten vo n Insekten bestäubt werden und ihr Pollen eine nur geringe Windverbreitung aufweist. Die Buche (Fagus sylvatica) z. B. war zu dieser Ze it noch praktisch inex istent und höchstens in Einzelbäumen vorhanden (Oeggl 1993 ; Haas 1996a). Artefakte aus Hornstein (Feuerstein) zeigen jedoch, dass das Seebachtal bereits damals von Jägern und Samml ern besucht und genutzt wurde (Leuzinger 1997). Reiche Fisch- und Jagdgründe sowie die vermutli ch wichti gen Sammelfrüchte wie Eicheln und Haselnüsse mussten un ser Untersuchu ngsgebiet äusserst interessant gemac ht haben (siehe Kapitel 8.1.2. und auch Karg u. Haas 1996). Später - vo r etwa 7500 Jahren und mit Beginn der Jungsteinzeit (Dauer von 5500 - 2200 v. Chr.) - lasse n sich in M itteleuropa die ersten landwirtschaftlichen Eingri ffe der damaligen Bauern nachweisen (Früh- bi s Mittelneolithi kum, 5500 - 4300 v. Chr.). Auch am Nussbaumersee ändert sich nun das Vegetations- und Landschaftsbild langsam aber stetig ; die Eichenmischwälder werden bezeichnenderweise (zumindest teilwe ise) vo n Buchenwäldern verdrängt (Ri choz Abb. 222 : Typ ischer Buc henwa ld (Fagus sylvatica) mit bodenbedeckenden Bärl auch-Beständen (Allium ursinum) bei Grenzach (Baden-W ürttemberg, Foto J. N. Haas, 1995). u. Haas 1995). Veränderte Lebensgewohnheiten (Sesshaftigkeit, Produ ktionsgemeinschaften etc.) und das Halten von Haustieren stellen Eingriffe in das Vegetationsbild da r, die auch pollenanalyti sch nac hwe isbar werden. Allerd ings waren die sehr wahrscheinli ch mit Hilfe vo n Feuer gerodeten Flächen noch vo n geringen Ausmassen, von Flächen also, auf denen heute kein Bauer überhaupt irge ndeine Fe ldfr ucht anbauen würde. Der in der vorliegenden Arbeit getätigte Nachweis von ersten, vereinzelte n Getreidepo llen des Weizentyps (Triticum spec.) ftir d ie Ze it um 4900 v. Chr. bestäti gt die kleinsträumi ge Nutzung auch quantitativ und lässt dam it auch auf e ine mittelneolithi sche Ackerbautätigkeit von Bauern der Grossgartacher- und /oder Rössener Kul tur in unmittelbarer Umgebung des N ussbaumersees schliessen (LPAZ-2 und LPAZ-3a). Die entsprechenden Sied lungen sind un s leider bi s anhin unbekannt gebli eben, doc h Einze lfunde wie der bereits erwähnte Schuhl eistenke il vo n Ürschhausen-Horn (erste Hälfte 5. Jahrtausend v. Chr.) bestätige n in hervorragender Art und We ise d ie pollenanalyti schen Resultate. Zudem deuten auch die in der Seem itte (Bohrste ll e) erkennbaren Veränderungen der sedimento logischen Abfo lge (feinstratif izierte Abfo lge vo n schl ammartiger Algen-Gyttja mit Kalkintrusionen zwischen 88 1- 876 cm Sedimentti efe) auf Erosionsprozesse aufgr undder direkten land wirtschaftli chen N utzung des Nussbaumersee-Einzugsgebietes . Desgleichen ze igt das pollenanalytische Auffinde n vo n Kräute rn w ie Ampfer (Rumex acetosa und Rumex acetosella) , Säuerling (Oxy ria) oder Kreuzblütl er (Brassicaceae) das Offenhalten von Teil en der Kultu rlandschaft du rc h Mensch und Tier. Gleichzeitig verändert sich dami t auch die Wa ldzusammensetzung in nachhaltiger Art und Weise. Einerseits kö nnen wir poll enanalytisch einen äusserst starke n Rückgang der Linde (Tilia), U lme (Ulmus) und Esche (Fraxinus) fests tellen, zusanunen mit dem stetigen Rückgang vo n Hase l (Corylus ; zu dieser Zeit wohl eher als Wa ldbaum, denn als Strauch zu sehen) und Föhre (Pinus) . Anderseits nutzt die Buche (Fagus sylvatica) als äusserst konkurrenzfähi ger Baum die Möglichkeit, sich durch ihre Schattentoleranz auch kl einsträumig (gerodete Einzelbäume!) in das Waldbil d zu integri eren und sich als Klimax baumart (Hauptbaumart) auf Die Vegetations- und Kulturlandschafisgeschichte des Seebachtals den eben erst vom Menschen landwirtschaftli ch genutzten (und nach eini ger Ze it aufgege benen) Flächen auszubreiten. Während des Jungneo lithikums (ab 4300 v. Chr. ) verändert sich jedoc h das Vegetationsge ft.i ge wiederum nac hhalti g (LPAZ-3b). Obwohl un s aus unserem Arbeitsgebi et keine Siedlungen und Funde aus der Ego lzwiler Zeit bekannt sind, können wir eine erste starke Ausbreitung der landwirtscha ftlichen Aktivitäten erkennen (Getreidephasen C-3 und C-4). Wir sc hliessen daraus, dass in unmittelbarer Umgebung entsprechend e Höfe oder Siedlungen ex isti ert haben müssen, die jedoch ihrer archäo logischen Entdeckung noch harren. Klimati sch gesehen handelte es sich während der Periode zwi sc hen 4450 und 4200 v. Chr. um eine kl ar wärmere und trockenere Peri ode, mit ausgezeichne ten Bedingungen für den Anbau von Getreide und anderen Kulturpfl anzen (Haas, Ri choz, Tinner u. Wiek 1998). Ein äusserst abrupter Rückgang der Buchen-, Ulmen-, Linden- und Eschenpoll enprozentwerte weist auf eine ausgiebigere Nutzung so lcher Standorte für den Kulturpfl anzenanbau hin. Längerfri sti g aufge lassene Fl ächen werden dabei bevorzugt durch Hasel (Cory lus avellana) und Birke (Betula) besiedelt, als Pioni erhölzer auf Ackerbrachen sozusagen. Dass sol che Ackerfl ächen sich in unmittelbarer Umgebung des Nussbaumersees befund en haben, davon zeugt der sedimenta logisc he Wechse l zwischen 770 und 764 cm Ti efe (parall el zur Getreidephase C-4), der wohl auf erhöhte Einschwemmung von Feinmaterial aus dem Seeuferbereic h zurückzufuhren ist. Der Rückgang der Buchenpoll enprozentwerte (Fagus sy lvatica) von Werten um 30 % auf Werte unter 10 % innerhalb nur kurzer Zeit ist ein Hin we is auf grassfl ächige Rodungen, zumindest in unmittelbarer Seeumgebun g. Dabei hat Brandrodung vermutlich eine wichti ge Rolle inne gehabt, zeigen doch die Holzkohl epartikelwerte zum allerersten Mal einen starken Ansti eg (H I). Dass es sich dabei ni cht um reg ionale Feuer, sondern um lokale Nutzung vo n Feuer gehandelt haben muss, belege n di e anteilmäss ig stark steigenden, grösseren Holzkohl epartikel (2 5- 200 セュ I@ und di e gleichze itig ge fundenen Sporen des Adl erfa rns (Pteridium aquilinum), eines typi schen «FeuerL der andschaft bereitete sicherli ch folgers». Di eses Öffnen ab der Lokal en Pollenzone 4 und bis zu e di ft.ir Feld das auch Anfang der LPAZ-5 auftretenden Pfy nerze it-M enschen vor (3900 - 3500 v. Chr.). Im Vergleich zur vorhergehend en LPAZ3b ist nun in LPAZ-4 fas t eine Verdoppelung der Kräuterpollentypen zu verze ichnen. Während in Zone 3b 20 Typen vo n Kulturze igerpoll en und 19 Pollentypen von übrigen Kräutern gefunden werden konnte (Total 39 Typen), so verteilt sich nun in LPAZ-4 das Total von 62 Poll entypen auf 27 Kulturzeigertypen und 35 von übri gen Kräutern (Abb. 215 im Anhang). Die besonders starke Zunahme von Kräutern , di e ni cht direkt im Zusammenha ng mit dem Anbau von Kulturpfl anzen oder mit Bewe idung stehen, ze ugt somit von grossen Umweltveränderungen in unmittelbarer Umgebung des Nussbaumersees. Da di ese Phase ze itgleich zur archäologisch bekannten Siedlungsphase Nussbaumersee-lnse l steht, erfassen wir hi er also di e pfy nerze itliche Landnahme und Rodungstätigkeit, den Brandfeldbau, Kulturpflanze nanbau sowie di e Weidewirtsc haft (3840 - 3582 v. Chr.). Di e dendrochrono logisch nac hgewiesenen Schlagphasen von 3840, 3744, 243 3 727 I 26, 3704 und (3 582) v. Chr. lassen sich exakt mit dem Anstieg der Ni chtbaumpolle nwerte korrelieren. Der markante Gipfel der gefundenen Kräuter (N6; Ansti eg der Werte von 20 %) iderspiegelt somit die menschliunter 10 % aufWerte um w chen Aktivitäten direkt. Die Nichtbaumpo ll enkurve ist also ein direkter Gradmesser und Abbild der menschli chen Aktivitäten im Umkreis von wenigen Kilometern um den See herum . Abbildung 223 ze igt einen Rekonstrukti onsversuch für di e damalige Kulturlandschaft . Desgleichen verdeutlicht di e Verdoppelung der Holzkohl epartikelwerte von ca. 15 % auf über 30 % die Bedeutung von Feuer im alltägli chen Leben, auch wenn wir nicht mit Sicherheit sage n können, ob di e Hol zkohl epartikel von Brandfeldbau (Abb. 224) oder von Herdfeuerstell en herstammen. Charakteri sti sch ft.ir di e pfynerzeitli che Landnutzung istj edoch auch eine etwa 150 Jahre andauernde, durchgehend e Getreidepoll enkurve (C5), zusammen mit hohen Werten von Umbelli fe ren (A piaceae oder Doldenblütle r). Dabei könnte der starke und schnelle Anstieg der Umbelli fe ren-Poll en (von Werten unter I % aufWe rte um 3 %) auch Ausdruck eines Anbaus vo n Dill (A nethum graveolens), Sell eri e (Apium graveolens) und /oder Mohrrüben/ Karotten (Daucus carota) se in , wobei letzteres poll enanalyti sch nur schwer nachweisbar ist, da normalerwe ise di e Karotten vor der Blüte geerntet werden. Leider lassen sich zudem di e Poll entypen der genannten Arten nur schwer voneinander unterscheiden ; ein Anbau in gross- oder kleinfl ächiger Form (v ielleicht auch in einer Art Bauerngärten) wäre aber gut denkbar. Zur Lösung dieser Frage wird die detaillieite Analyse der pfl anzlichen Grassreste we iterhelfen (Feigenwinte r, in Vorbereitung) , denn nur so lässt sich der Gebrauch di eser Kulturpflanze n sicher nachweisen (s iehe auch Jacomet 1988). Di e menschli ch bedingten Umwälzunge n in der damali gen Kulturl andschaft lassen sich zudem auch in der Ansprache der Sedim ente im Nussbaumersee ausgeprägt feststellen. So lassen sich in LPAZ-4 mehrere, feine Sedimentationswechse l erkennen (siehe Kap. 8. 3.), die sicherli ch in der starken Nutzung des seeständi gen Acker- und Baulandes zu begründen sind. Einze lne Pollentypen wie di e Bärlauch- (AIIium ursinum; siehe auch Abb. 222) oder Schmerwurz-Funde (Tamus communis) sind zudem gute Hinweise ft.ir di e direkte Verschwemmung der archäologischen Kulturschichten bi s hin zur Seemitte (in Form von Feinsediment ). Da diese Pollenfunde auf die menschliche Sammettäti gkeit und durch das Einbringen in di e Siedlung im Frühling zurückzuführen sind - Schmerwurz wurde bi s in hi stori sche Zeit als «wilder Sparge l» gegessen (Hadorn 1994) - erfasse n wir damit mög li cherwe ise auch di e jahreszeitli che Dynamik von starken Niederschl ägen und Erosionsprozessen. Der dami t verbundene Nä hrstoffe intrag in den See lässt sich nun erstmals auch durch einen markanten Ansti eg der Pediasrrum- A lge n (PI ) auf Werte über I %, und durch den Anstieg der Neorhabdocoe la- Wurmeier erkennen, die beide als gute Zeiger fi.ir Eutrophierun g durch Eintrag von Abfäll en und Exkrementen gelten (Haas 1996a u. 1996b). Interessanterwe ise finden wir während LPAZ- 4 auch einen kurzzeiti gen Ansti eg der Weisstanne (A bies alba) und der Fi chte (Picea abies) auf die holozä nen Max imalwerte um 5 % bzw. um 2 %. Auch wenn di ese zwei Baumarten im Gebiet des 244 Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals Abb. 223: Rekonstrukti on der Kul turlandschaft zur Pfynerze it (Zeichnung Daniel Steiner). Seebachtals - ganz im Gegensatz zu allen anderen Teilen des Schweizerischen Mittellandes - nie häufig waren, so könnten die kurzzeiti gen Z unahmen durchaus auf die, fti r diese Arten idea leren, feuchteren Klimabedingungen hin weisen. Vermutlich waren diese Nadelhö lzer j edoch nicht in unmittelbarer Umgebung des Nussbaumersees zu f inden, sondern standen wohl eher auf den umliegen Höhenzügen, da Nadelho lzpollen durch ihre sogenannten Lu ftsäcke (siehe Abb. 2 10c) extrem gut weite Entfernungen zurücklegen können . Nac h Auflassung des pfy nerze itlichen Dorfes in der ersten Hä lfte des 36. Jhs. v. Chr. stellen wir eine Wi ederbewaldungsphase fest (LPAZ-5), di e darauf hindeutet, dass der Nutzungsdruck au f das Seebac htal markant nac hlässt (Kräuterpollenfunde nehmen nur noch weniger als 5 % inne). Betrachten w ir nun die nac hfolgenden Zeiten der Horgener Kultur (3250 - 2800 v. Chr.), so ergibt sich j edoch wi ederum ein rasch wechse lndes Bild (LPAZ-5 und LPAZ-6). Stark ansteigende Holzkohlewerte (H3) am Ende der lokalen Poll enzone 5 deuten vo n ihrer Zeitstellung her auf eine Horgener Nutzung von Waldressourcen und Ackerfläc hen hin . Möglicherweise befinden sichj edoch entsprechende Felder nicht in unmittelbarer Seeumgebung, da di e erwarteten Kulturpflanzenpoll en und pflanzli chen Kulturfolger nicht auffindbar sind. Zudem sprechen di e gleichzeitig rekonstruierbaren Rückschläge der Föhren- und Eichenwe rte ebenfall s ftir weiter entfernt li egende Standorte. Erst in der ersten Hälfte des 31 . Jhs. v. Chr. treten dann wiederum Getreidepollen auf (C-6). Doch liegen aufg rundder spärlich gefundenen Kräu- terpoll en die Felder wo hl nach wie vo r nicht in unmi ttelbarer Umgebung des Nussbaumersees. Di e relati v hohen und regelmässig vo rgefundenen Artem is ia- und Umbelli fe renPollen bestätigen jedoch, dass - auch wenn Beifusspoll en durch se ine kle ine Grösse relati v gut fli egt - die Felder bzw. brac hli egenden Felder noch immer im Seebachtal oder an den nördlich und südli ch liegenden Bergrücken zu suchen sein müssen, da sonst ke ine solch hohen Poll enwe rte im Nussbaumersee zu f inden wären. Di e Nutzung des Gebi etes um den Nussbaumersee - mögli cherwe ise mehr wegen dessen Fischreichtum , denn wegen Kulturpflanzenanbau - durch Menschen der Horgener Kultur, der Schnurkerami schen Abb. 224: Das Abbrennen von Stoppelfe ldern als Beispiel fii r Brand fe ldbau auf der Insel Sam so, Dänemark ( Foto J. N. Haas, August 1989). Die Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte des Seebachtals Kultur (2800 - 2500 v. Chr. ) und der Glockenbecher Kultur (ca. 2400 - 2200 v. Chr. ) lässt sichj edoch archäo logisch durch Horgener Keramikfund e und durch ein schnurkerami sches Grubenhaus auf dem Ürschhauser Horn fasse n (s iehe auch Kap . 8. 1.2.). Die starke Zunahme von Pediastrum-Algen während der Horgener Periode (P2; ersterTeil von LPAZ-6) und während des Spätneolithikums (P3; letzter Teil von LPAZ- 6) ze igen aber, dass sich auch di e Qualität des Wassers im Nussbaumersees se lbst durch den Eintrag von Nährstoffen mehrfach verändert hat. Di es wiederum bedeutet, dass di e menschlichen Aktivitäten zwar weiter landeinwärts, aber mit Sicherheit unmittelbar im hydrologisc hen Ei nzugsgebiet des Nussbaumersees liegen müssen. Die aussergewöhnlich starke Zunahme von Pil zsporen am Ende von LPAZ-6 (d. h. am Ende der Jungsteinze it) weisen ebenfall s in di ese Richtung, da so lche Pilzsporen erfahrungsge mäss v.a. durch Boden- Erosionsprozesse in einen See ge langen (Haas 1996a; Erny- Rodmann et al. 1997). Di ese Beobachtung könnte auf veränderte Waldbewirtsc haftungstechniken hindeuten. Während der Frühbronzeze it (2200 - 1550 v. Chr.) werden Getreidefund e nun wieder erheblich se ltener und konzentri eren sich auf di e mittlere Frühbronzeze it (C9 ; LPAZ-7). Wir entdecken zuvor eine ausgeprägte Wiederbewaldungsphase mit hohen Buchenwerte n (Fagus sylvatica) und fall enden Hase lwerten (Corylus avellana) . Der menschli che Nutzungsdruck auf di e Kulturlandschaft Seebachtal muss relativ gering gewesen se in . Ob di es auch mit der gleichzeitig nachweisbaren Klimaverschl echterung zwischen ca. 1800- 1350 v. Chr. (Haas, Richoz, Tinner u. Wiek 1998) zusammenhä ngt, se i hier dahingestellt. Allerdings mehren sich in ganz Europa di e Hinweise, dass diese Peri ode durch ausgeprägt kurzze itige Klimastürze - von mög licherweise nur wenigen Jahrzehnten Länge - und speziell durch stark erhöhte Niederschl äge charakteri siert wird (u.a. Anderson et al. 1998). Das rege lmässige Vorkommen von Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ze igt jedoch, dass das Gebiet in unmittelbarer Umgebung des Nussbaumersees mögli cherwe ise nun eher als Weideland statt für Ackerbau Verwendung fa nd . In dieser Hinsicht ist auch di e starke Zunahme der Grünalge Pediastrum (P4 u. PS) und der Pil zsporen interessant, die sich in LPAZ-7 besonders gut entwickeln und auf Grünl andnutzung am Seeufer und damit verbundener exkrement- und erosionsbedin gter Eutrophierung (Nährstoffeintrag) des Gewässers hinweist. Di ese Entwicklung ist auch in anderen Gegenden der Schweiz (z. B. im Kanton Zug) ft.ir die Bronzeze it zu beobachten (siehe Kapitel 8.5 . u. Haas 1998). Das Ende der Frühbronzezeit und der Beginn der Mittl eren Bronzeze it ( 1550- 1300 v. Chr.) sind durch hohe Holzkohlepartikelwerte und stark steigende Kräuterpollenwerte gekennze ichnet (LPAZ-8a). Die Holzkohl epartikel erreichen Werte wie kaum je zuvor in der Nacheisze it (H5 ). Während in all en vorhergehend en Brandereignissen di e Holzkohl epartikel auf Grund der Partikelgrössen von lokal und regionalen Feuern abzustammen scheinen (di e 10 - 25 ).!m grossen Partikel werden eher als regional betrachtet, siehe Haas 1996a), so verändert sich während der Bronzezeit dieses Bild. Di e von eher regionalen Brandereigni ssen herstammend en Holzkohlepartikel machen nun den Hauptanteil aus, was auf weitgehende, grassfl ächige 245 Umweltveränderungen sc hli essen lässt. Di e Wechse l in der Walddichte und -Zusammensetzung wirken sich möglicherwe ise auch auf die Häufi gkeit von Farnen aus, di e während di eser Subzone eine starke Ausbrei tung auf Werte gegen 5% (im Vergleich zur Pollensumme) erfahren. Gleichze iti g erkennen wir auch ei ne ausgeprägte Zunahme von Ac kerunkräutern und Weidezeigern (u.a. Rumex, Artemisia, Chenopodiaceae, Apiaceae, Men tha-Typ) sowie das rege lmäss ige Auftreten von Getreidepo llen (C I0). Aufgrund der Parallelität der Ereigni sse müssen wir davon ausgehen, hi er die landwirtschaftli chen Aktivitäten der grossen spätfrühbronzezeitli chen und mittelbronzezeitli chen Sied lungen in unmittelbare r Umgebung der Inse l im Nussbaum ersee zu rekonstrui eren. Di e ungemein starke Verm ehrung der Kräuterpollen, speziell der Gräser, weist auf eine nun ri chtiggehend offene Kulturlandschaft hin , mit entsprechend grossen Einflüssen von Mensch und Haustieren auf die Naturlandschaft. Auch die enorm starke Zunahme der abso luten Poll enKonzentrati onen des Spitzwegeri chs (Piantago lanceolata) und der Kräuter in sgesamt im lnfluxdi ag ramm (A bb. 22 1) bestätigt di e nachhalti ge Einflussnahm e der Hausti ere auf di e Naturl andschaft. Das Seebiotop Nussbaumersee bl eibt von den grossen, landwirtschaftli chen Aktivitäten jener Ze it natürlich ni cht verschont. Extrem hohe - wen n auch nur kurzzeitige - Werte von Pediastrum-Grünalgen (P6) weisen auf entsprechend en Nährstoffe intrag aufgrundder Rodungen hin. Die erl enreichen Ufer des Nussbaumersees scheinen von diesen Rodungsaktivitäten allerdings verschont gebli eben zu sein (gleich bleibende Pollenwerte), genauso wie die Eichen, di e während der menschli chen Besiedlung sogar leicht zunehmen. Di eses erhöhte Auftreten von Eichenpoll en könnte auch Ausdruck des Freisteliens einzelner Bäume se in, di e dann vermehrt zum Blühen kommen, was zu ei nem grösseren Fruchtertrag ft.ihrt (Troe ls-Smith 198 1; Karg u. Haas 1996). Später, zwischen ca. 1400 - 1200 v. Chr. scheint dann di e Kulturlandschaft Seebachtal aber bereits so nachhaltig durch den früh- bis mittelbronzeze itli chen Menschen verändert worden zu se in, dass sie relativ offen bleibt, auch wenn Buchen und Eichen möglicherwe ise gewisse Lücken (Brachland) nochmals schli essen. Während dem letzten Absc hnitt der Bronzeze it, der Spätbronzezeit ( 1300 - 800 v. Chr.), und der Hall stattze it (ältere Eisenze it, 800 - 450 v. Chr. ; LPAZ-8b) findet dann wiederum ein einschneidender Wechse l in der Kulturl andschaft statt, indem nun die Hainbuche (Ca tpinus betu/us) im Seebachtal (und in Mitteleuropa im all gemeinen) an Bedeutung gew innt. Diese Entwi ckung steht eng verbunden mit den menschlichen Waldbew irtschaftungsa ktivi täten (Rösch 1995). Das rege lmäss ige und zykli sche Nutzen entsprechend er Wälder ft.ir die Holz- und Ackerlandgewinnung fOrderte sicherli ch die Hainbuche, speziell auf trockeneren Böden, so dass ihre erhöhte Indi viduenzahl sich auch pollenanalyti sch fasse n lässt. Gleichzeitig steigen auch die Wacholderpollenwerte (Juniperus communis) an, ein ausgeze ichneter Hinweis auf di e zunehmende Bedeutung von Wa ldweidew irtschaft . Obwohl all diese Ereign isse zum Ende der Bronzezeit ft.ir eine stärkere Einflussnahm e des Menschen auf die Kulturlandschaft sprechen, lässt sich parallel dazu der verstä rkte Kulturpfl an- 246 zenanbau nicht nachwe isen (speziell auch ni cht im lnfluxdi agramm Abb. 22 1, wie di es zu erwarten wäre). Di es ist um so erstaunli cher, als wir es zwischen 850 und 800 v. Chr. nun am N ussbaumersee nac hgewiesenermasse n mit einer grossen Dorfge meinschaft zu tun bekommen, deren Siedlung auf der Halbinse l Horn I 00 bi s 150 Häuser umfass t haben dü rfte. Eine entsprechende Zunahme an Pollen von Kulturpfl anzen, Ackerunkräutern und Weidezeigern wäre zu erwarten, genau wie wir dies ft.ir die Pfynerze it und ft.ir andere Kulturphase n rekonstruieren ko nnten (siehe oben). Doch das nur spärliche Aufta uchen so lcher Pollenzeiger in LPAZ-8b muss uns zu denken geben, und veranl asst uns zu den nachfolgenden Refl ex ionen zu diesem im ersten Augenblick widersprüchli chen Ergebni s. Die spätbronzezeitliche Besiedlung des Ürschhauser Horns unterscheidet sich trotz ihrer sicherlich unbestreitbar grossen Einflussnahme auf die Natur- und Kulturlandschaft des Seebac htals kaum von vo rhergehenden und nachfo lgenden Kulturphase n. Mehrere Gründe scheinen uns für di e Erkl ärung dieser Tatsache mög lich : Erstens, die nur während weni gen Jahren bzw. Jahrzehnten dauernde Siedlungsphase ab 85 0 v. Chr. wurde trotz der pollenanalyti schen Untersuchung in 4-cm-Abständen und der damit ve rbundenen hohen Auflösung sedimentologisch nicht erfasst. Dagegen spricht, dass eine starke Veränderung der Kulturl andschaft durch eine Dorfge meinschaft von dieser Grösse (über 100 Häuser !) nachhaltigen Einfluss haben sollte und damit auch nach Aufga be einer Siedlung erkennbar sein müsste, genauso wie wir dies für die zuvo r beschri ebenen Epochen zeigen konnten, speziell für die Pfy nersiedlung mit ihrer vergleichsweise geri ngen Häuserzahl (siehe oben). Die zwe ite und sehr viel wa hrscheinlichere - Mögli chkeit wäre, dass di e Bes iedlung des Ürschhauser-Horns sich ni cht wesentli ch von den übrigen, ze itg leichen Aktivitäten im Seebac htal herum abhebt. Ackerl and und Weideland wä ren somit nicht in unmittelbarer Umgebung der Siedlung zu suchen, der Eintrag von entsprechenden Poll en in die Sedimente des N ussbaumersees dam it gering. Dafür spricht - zusammen mit dem prakti schen Fehlen der Kulturzeigerpoll en und Weidezeiger - einerseits das überrasc hende Fehl en vo n Ställen und die Seltenheit vo n Hausti erknochen innerhalb der archäologisch ausgegrabenen Siedlungsfl äche, was sicher auch auf die Erhaltungsbedingunge n zurückz uführen ist (Hase nfratz 1990 ; Gollni sch 1997a; Hasenfratz pers. Mitteil. ), und andererse its die im Vergleich zu r Subzone 8 b sehr tiefen und unveränderten Holzkohl epartikelwe rte. Auch überrasc ht es, dass keine Holzpali saden gefunden werden konnten, die neben einer Schutzfunkti on auch zum Halten vo n Haustieren innerhalb der Siedlung hätten di enen können (Gollni sch 1998). Unsere Hypothese wird ausserdem gestützt durch di e geringe Sedimentationsrate im Nussbaumersee zu dieser Ze it, so dass grassfl ächige Einsschwemmung von Feinsediment auf Grund vo n Erosionsprozessen (bedingt durch Rodungen und landwirtschaftliche Aktivitäten) sehr unwahrscheinli ch sind (siehe auch Kapitel 8.3.). Fall s alle diese Indizien zutreffen, so müsste davon ausgegangen werden, dass die Siedlung keine Ag rarsiedlung, also keinen Produkti onsstandort für Kulturpfl anzen und Haustiere dargestellt hat, sondern andere Gründe für die Besiedlung des Ürschhauser Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschic hte des Seebachtals Horns ex isti ert haben. Wi r hätten es somit mit einer nicht ausschliess li ch agrari sch ori entierten, sodann anderweitig speziali sierten Dorfge mein schaft zu tun . Interessant ist in di esem Z usammenhang auch d ie Bemerkung vo n M. Sitterding: « .. . Auch die Wirtschaftswe ise der bro nzeze itli chen Bewohner der Halbinse l ist vorläuf ig noch ungeklärt. Weder haben wir Getreidekörner noch sonstige pfl anzli che Überreste gefund en und an Knochenmaterial ausser der Rose eines Hirschgewe ihes nur ganz we nige Splitter. .. » (S itterding 1972), di es zu einem Zeitpunkt, als die archäo logischen Funde und Befunde noch in einem wesentlich besseren Z ustand erhalten gewesen sein müssen. Offe nsichtlich konnten Kulturpfl anzenfunde damals ni cht gemac ht werden. Erst di e G rabungen zu Ende der 80er Jahre, insbesondere das minuziöse Schl ämmen entsprechender Proben, brac hten so lche dann zum Vo rschein (Fe igenw inter 1992) , a ll erdings in eher sehr beschei dener Konzentrati on, die mehr in Ri chtung utzung von Kulturpfl anzen zu Koc hzwecken, denn auf das Einbringen von Ernten weist. Es stellt sich somi t di e Frage, ob zum Beispi el ein g rosser Fischreichtum des Nussbaumersees Grund ft.ir die Erstellung der Siedlung auf dem Horn gewesen se in könnte. Nicht nur das Ausfi sc hen des Sees, sondern auch di e Konservierung der entsprechenden Fänge und der Tausch oder Export dieser Produkte wären denkbar. Dem widerspricht allerdings der Umstand, dass im archäo logischen Fundmateri al Gerätschaften der Fischerei sehr spärli ch ve rtreten sind (Nagy 1998). Di e Frage ob es sich bei der Siedlung Ürschhausen-H orn also um ein auf nichtag rari sche Produkte spez iali siertes Dorf gehandelt hat, kann natürlich nu r von archäo logischer Se ite her beantwortet werden. Fest steht, dass ein Anbau der Kult urpflanzen in unmi ttelbarer Umgebung sowie Viehzucht zwar von archäo logischer Se ite her bisher als selbstve rständlich impl iziert wird (Hase nfratz 1990, Go llni sch 1997a), di es j edoch von se ilen der Poll enanalyse ni cht nac hgewiesen we rden kann . Auch di e Ana lyse der pflanzli chen Makroreste g ibt da nur unvo ll ständig Auskunft, da vo n we ither importierte, pflanzli che Nahrung sich schwe r von lokal angebauter unterscheiden lässt. Fest steht aber, dass wichtige Nahrungsm ittel eventuell vo n we ither eingeführt wo rden sind. Der getätigte Nachwe is vo n Vicia ervilia-Samen (Erfe; Feigenwinter 1992) könnte durch Ein fuhr an den Nussbaumersee ge langt sein , da d iese Kulturpfl anze aus dem M itte lmeergebi et hohe Ansprüche an heiss-trockene Wachstumsbedingungen stellt und da her in einer Ze it, di e als kalt-feucht charakteri siert we rden muss (Haas, Ri choz, Tinner u. Wiek 1998), kaum lokal angebaut wo rden se in kann. Ob dies auch mit anderen Kulturpfl anzen wie Getre ide, Mohn oder Leguminosen geschehen ist, lässt sich bi slang ni cht IOO% ig bewe isen, ist aber ni cht auszuschliessen. Di e vo rliegenden Pollenuntersuchungen lasse n einen so lchen Schluss als durchaus reali sti sch erscheinen und so llten bei der Auswertung der archäologischen und archäo botani schen Funde und Befunde als Arbeitshypothese unbedingt we iterverfolgt werden. Interessanterwe ise zeigen auch di e Po llenanalysen von Rösch - teilweise sogar in unmittelbarer Umgebung der ehemali gen Siedlung durchgeführt - , ebenfa ll s nur schwache Hin we ise auf Kulturpfl anzenanbau (Rösch 1983 , 1985a u. 1995). Interessant sind in diesem Z usammenhang 247 Die Vegetations- und Ku lturlandschafisgeschichte des Seebachtals damit auch di e Pollenunters uchungen in der spätbronzeze itlichen Kulturschi cht se lbst. Abb. 225 zeigt unsere Analyse eines Profil s aus dem Schnitt 8 (Ostprofil ) und di e darin gefun denen Poll en und Sporen. Di e gefundenen Kulturpfl anzenpoll en und Kulturze iger we isen auf die Verarbeitung von Getreide innerhalb der Siedlung hin (wie dies auch zu erwarten ist), lassen aber wegen der sc hlechten Poll enerhaltung und geringen Poll enkonzentrati on keine we iterreichende Sc hlüsse zu. Auffä llig ist jedoch das starke Abholzen der Eichen- (Quercus) und Buchen-Bestä nde (Fagus sylvatica) zu Beg inn der Siedlungstäti gkeit in ca. 58- 53 cm Profilti efe. Sicherli ch bl eibt im Zusammenha ng mit den Widersprüche n zwischen poll enanalyti schen und archäo logischen Ergebnissen vieles spekulativ, doc h könnte un s mögli cherweise eine kriti sche Begutachtung all er erhältli chen Fakten in näherer Zukunft hier we iterbringen. Die in Abb. 226 rekonstrui erte Kultu rlandschaft könnte dadurch sicherli ch noch viele Reta uchen erfa hren und so ll hi er vor allem im Vergleich zur Landschaftsre konstruktion für die Ptynerzeit (Abb. 223) stehen, und als Hauptaugenm erk die weit offenere Landschaft während der Bronzezeit charakteri sieren. Nach der spätbronzeze itli chen Bes iedlung des Ürschh ausener Horns (Dorfaufga be um 800 v. Chr.) stell en wir dann wiederum eine Wiederbewa ldungsphase fes t (mit einem kl aren Buchenmax imum), di e in die Hall stattze it fä llt, und mög licherwe ise auch auf di e für Kulturpfl anzenanbau unterdurchschnittli ch guten Klim abedingungen für diese Zeit hinwe ist (Van Gee l et al. 1996; Haas, Richoz, Tinner u. Wiek 1998). Mit Beginn der La Tene-Zeit (ab ca. 450 v. Chr.; LPAZ9) nehmen die Kräuterpoll enwerte dann wiederum stark zu, genauso wie di e Bedeutung der Eichen zuvor ni e gekannte Höhen erreicht. Leider ex isti eren fü r die Eisenzeit bezüglich der Kalibrati on von Radi okarbondati erungen sogenannte 14C-Plateaus, di e eine zuverl ässige Dati erung der entsprechenden Schi chten äusserst schwi erig macht (Hadorn 1994). Auf alle Fäll e muss nun aber di e Grünlandnutz ung wie wir sie heute kennen eine steigende Bedeutung bekommen haben (Sehre u. Jacomet 199 1). Der Beginn der nachfolgenden Römerzeit ist im Pollenprofil charakteri siert durch ei nen typischen Eieben-Dopp elgipfel (Quercus) in LPAZ-9 und LPAZ-l 0. Ein solch doppeltes Ansteigen der Eiche ist ebenfall s aus dem Durchenberg ried (Rösch 1990) und Federsee (Liese-Kl eiber 1993) bekannt und erscheint auch in der Westschweiz, am Neuenburgersee (Jurasüdfuss), als charakteri stisches Phänomen (Hadorn 1994). Im all gemeinen findet sich diese steigende Bedeutung der Eiche in vielen Poll endiagrammen wieder, besonders aber in Poll endi agrammen mit einer hohen Aufl ös ung. Di es hat womögli ch eng mit der Freistellung von Eichen zu tun, di e somit vermehrt blühen und - Urschhausen-Horn Schnitt 8 Abb. 225: Poll enprofil aus der Ku ltursc hi cht Ürschhau sen-H orn (Schnitt 8, Ostprofi I). 248 Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichte des Seebachtals Abb. 226 : Rekonstruktion der Kul turlandschaft zur Spätbronzezeit (Zeichnung Dani el Stei ner) . als willko mmenes Nebenprodukt - einen grösseren Ertrag an Eicheln als Viehfutter oder menschliche Nahrung lieferten (Karg u. Haas 1996). ln vielen anderen Po llendiag rammen ist die römi sche Epoche ebenfa lls durch hohe Quercus- Werte charakteri siert, etwa im Seedorfsee im Kanton Freiburg (Ri choz u. Haas 1995 ; Richoz 1998) oder im Lobsigensee bei Aarberg (Ammann 1989). Waldweide und Grünlandbewirtschaftung müssen gleichzei tig einen enorm wichtigen Ste llenwe rt innegehabt haben, genauso wie der Roggenanbau. All erdings ze igen makroskopische Untersuchungen für di e Region auch, dass das Grünland nicht bauml os zu sehen ist, sondern wo hl - vielleicht schon vergleichbar mit der heutigen Situation im Seebachtal - mit Apfel- und Birnenbäumen bestanden gewesen sein muss (Feigenwinter 1997). Klimati sch gesehen ist in der zweiten Hälfte des 4. Jhs. n. Chr. mit einer Klimave rschlechterung zu rechnen, di e z. B. am Bodensee übermäss ig hohe Seespiegel entstehen li ess, und auch in Form vo n Gletschervo rstössen in den Alpen nac hgewiesen we rden ko nnte (Billamboz u. Tegel 1995). in diesem Z usammenhang ist es interessant, dass wir in 248- 246 cm Sedimentti efe eine kleine Schicht mit vielen (bi s zu 0,5 cm grossen) Steinehen und Buchenknospenschuppen f inden. Di e Radi okarbon-Datierung dieser äusserst ungewöhnlichen und interessanten Schicht - wi r erhielten sie ku rz vo r Drucklegung der vo rliegenden Arbeit - , ergab ein Alter vo n 496 - 678 n. Chr. (Mittelwert : 587 n. Chr.). Sie bestätigt di e po llenanalyti sche Dati erung der entsprechenden Sedimente in die Vö lkerwa nderungszeit (Frühmittelalter). Da di ese Schicht damals sicherli ch mehr al s 12 m unter Wasser ge legen hat, ist sie sehr wahrsc heinlich mit grossfl ächigem Sedimenteintrag auf G rund vo n Erosionsprozesse n in Zusammenhang zu bringen. Di ese könnten mit der oben erwähnten Klimaveränderung (bzw. mit erhöhtem Niederschl ag) in Verbindung gebrac ht werden. Di e Dicke der Schicht deutet möglicherweise auf einen nur kurzzeitigen, aber starken Ansti eg der N iederschläge hin , der wegen der grossen Anzahl an Buchenknospen sehr wa hrscheinlich auf das Sommerhalbj ahr zu setzen wäre (abfa llende Knospen sind ab Mai besonders häufig an der Bodenoberfläc he zu f inden). Mit Veränderungen in der Waldzusammensetzung oder Rodungen hat di ese Schi cht j edenfa ll s sicherli ch kaum etwas zu tun, da w ir uns mitten in einer Wiederbewaldungs phase mit abnehmenden Kräuterwerten befinden, di e das Frühmittelalter in ganz Europa charakteri siert (Hadorn 1994). 8.5. Zur prähistori schen Futterbeschaffung im Seebachtal Das Halten von Hausti eren gehört sicherli ch zu den wichti gsten Ne uerungen in der neo lithischen Lebensweise. Auf Grund der durchgeführten archäozoologischen Untersuchungen darf davo n ausgega ngen werden, dass das Rind (so wie noch heute) eines der wichti gsten Hausti ere wa r. All erdings scheinen die ersten jungsteinze itlichen Dorfge meinsc haften nur relati v kleine Rinderherden gehalten zu haben (Schibler 249 Die Vegeta tions- und Ku lturlandschajisgeschichte des Seebachtals 1997). Ebenfa ll s wichtig war se it der Pfy ner Kultur auch das Halten von Schwe inen. Ab der Schnurkerami sc hen Kul tur gewannen dann auch Schafe und Ziegen an Bedeutung. Die archäozoo logischen Resultate belegen, dass von ei ner intensiven Hausti erhaltung und einer reduzierten Jagdtäti gkeit auszugehen ist (Schibl er 1997). Interessanterwe ise lässt sich di ese intensive Hausti erhaltung und die damit verbundene Nutzung pflanzlicher Nahrungsressourcen aber im vorliegenden Pollendiagramm des Nussbaumersees nicht nachweisen. Typische Zeigerpfl anzen für Trittrasen, Offenflächen, Brachebeweidung oder Laubflitterung verändern ihren Poll enanteil an der Gesamtsumme nur unwesentlich. Möglicherwe ise spi egelt sich in di esem im ersten Moment widersprüchli chen Ergebnis di e Nutzung der Waldwe ide im Sommer und di e Reisigft.itterung im Winter und früh en Frühling wieder. Di e Buchenpoll enwerte bleiben langzeitig auf einem Minimum und deuten auf di e (Ü ber)N utzung der Buchenwa ldgese llschaften hin. Buchen-Jungwu chs wurde sicherli ch durch Blattfrass stark eingesc hränkt, und gleichzeitig stellte das intensive Sa mmeln von Bucheckern als Futter und Nahrung eine empfindliche Reduktion der keimfä hi gen Samenbank dar. Es ist zudem keinesfa lls auszuschliessen, dass 2- 1Oj ährige Buchenzwe ige auch im Frühling und Frühsommer verfüttert wurden, wie di es aus eini gen prähi stori schen Siedlungen bekannt ist und mit ethnographisch bekannten Verhältn issen übereinstimmt (Haas, Karg u. Rasmussen 1998). Gl eichzeiti g deuten di e hohen Hase l- und Birkenwerte auf das intensivere Blühen bzw. auf die grössere Präsenz von freistehenden Hase ln und Birken hin. Die erhöhten Hase lpoll enwerte während verstärkter, menschli cher Aktivität lassen sich mit dem Freistell en der Hase l im Zusammenhang mit ackerbaulieber Täti gkeit erkl ären (Ac kerränder, Brachen etc.), da freistehende Hase lbüsc he viel stärker blühen als Hase lsträucher, di e sich im Unterwuchs eines Waldes finden. Zudem fö rdert ein rege lmässiges Abschneiden von freistehenden Hase l- und Birkenzwe igen zwecks Reisigfuttergew innung im Winter und früh en Frühling das verstärkte Austreiben in darauffo lgenden Jahren. Damit einhergehend ist somit auch ein starkes Blühen und eine erh öhte Poll enprodukti on zu beobachten (eigene Beobachtung der Autoren), wie sie sich im Pollendi agramm ft.ir di e Sc hnurkerami sche Zeit abzeichnet. Zusammenfassend müssen wir also davon ausgehen, dass die von der Archäozoo logie beobac htete Zunahme der Viehhaltung zu Ende der Jungsteinze it auf eine intensivere Nutzung der Waldwe ide bzw. der Waldresso urcen zurückzufuhren ist, ni cht aber auf die Vergrösserung von Ackerflächen und der stärkeren Bewe idung von Brachen, da di es sonst im Poll endi ag ramm sichtbar werden müsste. Di e menschli che und ti eri sc he Nutzung der Buchenwä lder als Waldwe ide im Sommerhalbj ahr ist also mit grosser Wahrscheinli chkeit fü r di e in ve rschi edenen Perioden der Prähi stori e reduzierten Poll enwerte der Buche verantwortlich, genauso wie die mit den entsprechenden Auflichtungen einhergehende Freistellung der Hasel und das Aufkommen der Birke ft.ir di e kompl ementär hohen Hase l- und Birkenpollenwerte verantwo rtli ch ze ichnen. Ziegenm ist-A nalysen Ziege und Schaf spielen gegenüber Rind und Schwe in im archäozoologisc hen Material aus der Pfy ner Station Nussbaumersee-lnse l eine untergeordnete Roll e (Schibl er 1997; Markert 1998). Wi e schon in einer ganzen Reihe von FeuchtbodensiedJungen wurde auch in unserem Fall e in den Schichtproben bzw. in den Schl ämmrückständen Zi egen- /Schafkot gefunden. Generell sind Mi strückstände in archäol ogischen Schi chten von Fe uchtbodensiedlungen oft sehr häufig anzutreffen, werden aber ebensooft von den Ausgräbern kaum beachtet. Vorbildliche Beispiele ft.ir das systemati sche Aufsammeln solcher Artefakte liegen u. a. aus Saint-Bi aise / Bains des Dames NE (Hadorn 1994), Horgen-Schell er ZH (Akeret u. Jacomet 1997), Arbon-Bieiche TG (A keret et a /. 1998), Ego lzwil LU (Rasmussen 1989b u. 1993) und aus Fi ave-Carera (Norditali en; Karg 1998; Haas, Karg u. Rasmussen 1998) vor. Dabei konnte in mehreren Fä ll en auf überzeugende Art geze igt werden, dass Pollenanalysen in Verbindung mit Makrorestanalysen sich sehr wohl lohnen. Die paläoökologische Analyse von Kotrückständen aus archäo logischen Ablagerungen kann also mit Blick auf vorgeschichtli che Fütterungstechniken und Viehwirtschaftssysteme ft.i r das Verständnis der damaligen Dorfgemeinschaften wichtige Antworten liefern . Grundlegende Arbeiten (z. B. über di e Erhaltungs fähi gkeit der Poll en in Mi stproben, über Poll enkonzentrati onen, über di e Interpretation von Poll enspektren bzw. über den Vergleich mit rezentem Mist) wurden u.a. von Moe ( 1983), Argant ( 1988), Rasmussen ( 1989a u. b) und Akeret et al. ( 1998) durchgeft.ihrt. All diesen erwähnten Arbeiten gemeinsam ist, dass Reisigflitterung mit frühblühenden Baum- / Strauchzweigen (Hase l, Erle, Birke) eine wichti ge Stellung in der Winterft.itterung einnahm. Um di e Ti ere durch den Winter zu bringen, wurden sie im Neo lithikum ni cht unbedingt mi t Heu ge füttert, sondern mit Baumreisig, wie di es noc h vom letzten Jahrhundert her ft.ir Mitteleuropa gut bekannt ist bzw. in Nordeuropa noch heute durchgeführt wird B vieler äume (darun(Haas u. Rasmussen 1993). Die Pollen ter auch die Hase l, Cmylus) sind bereits im Winter in den Knospen vo ll entwickelt. Cmy lus blüht schon im Februar, und die Kätzchen und Knospen werden mit dem Jungholz von Ziegen und Schafen mit grosser Vorli ebe gefressen (Abb. 227). Damit gelangt massenhaft Pollen in deren Kot und damit auch in die Siedlung (unter Voraussetzung, dass di e Ti ere im Winter in der Siedlung gehalten wurden oder in Ställen untergebracht waren). Freistehende Haselsträucher blühen ungemein stark. Hase lzweige, di e im Unterholz eines Buchenwa ldes geschnitten werden, blühen viel wenige r oder gar ni cht, da Buchenwä lder sehr schattig sind (e igene Beobac htung der Autoren). Hi er ge lingt der Nachweis von Zwe igfütterung eher mit der Bestimmung der Holzreste im Mi st. Je nach Fütterungspraktiken (Reisigft.itterung, Heuwirtschaft etc.) erhält man einen direkten Nachwe is von Veränderunge n in der Vegetation. Waldwe ide, die im Neo lithikum ganz sicher praktiziert wurde, verursacht im Verl aufe der Jahrhunderte ti efg reifende Veränderungen der Primärwä lder. Dies gilt auch für die Schneitelwirtschaft . Di e Reisigfütterung unterscheidet sich jedoch grundlegend von der sogenannten Sehneitelwirtschaft oder Laubfutterwirtsc haft (Abb. 228), 250 Die Vege!Ci tions- und Kulturlandschaflsgeschichte des Seebachtals Abb. 227: ReisigfUtterung von kätzchentragenden Hase lzweigen {Coty lus ave/lana) an ein Sc haf in der Gegend des Burgäschi sees (Foto S. Karg, März 1996). Abb. 228: Sehneitelvorgang im Lötschental (Wa lli s). Das wertvo ll e Laubheu wird im September mit dem Gertel abgehauen, während eini gen Wochen getrocknet und danach an das Vi eh verfUttert, meistens vermi scht mit anderem Futter (Foto J. N. Haas, September 1991 ). Soinr-Biaise/B oins des Domes Nussbaumersee - Bäume- und Ströucher (AP) - - -, - - - - - - - - - - - - - - -- - . - Kröuter (NAP) - - - -- - -- - - - - - - - - - - , .. セ@ セ@ 9 @セ 13 z< 0 0 .. "'" 2 セ@ 0 0 セ@ セエゥ@ q) liUUHJ Z9 za Z7 Z6 Zl Z2 Z3 ..." ...., 2 0 <1 0 60 so 100 20 Nッセ ッ@ so ao1oo 20 セ@ セ@ 20 Nッセ ッ@ 60 eo1oo セ@ 20 40 セ@ zo 40 so eo セ@ セ@ 300 Abb. 229: Ziegenmi st-Poll enanalysen aus den jungsteinzeitlichen Sied lungsschi chten (N ussbaumersee-lnsel, Pfyner-Kultur; NBS I und NBS2 , unten), im Vergleich zu Analysen von Ziegenkot aus Saint-Blaise / Bains des Dames (Kanton Neuchätel, Z I bis Z9 , oben, vgl. auch Hadorn 1994). Radi okarbon- Delta-13C Ka libri erte dendrokorri gierte Mittelwert des kalibrierten Datiertes Material , dessen Trockengewicht und Mittelwert flir Alter (Jahre BP. CYloo) Alter v./n. Chr. (BCIAD), 2-s igma Alters v./N. Chr. (BCIAD), Kommentare Interpolation unkalibriert) Bereiche mit 95% confidence Iimit. ftir die Ze it-Tiefen-Interpolation di e grösste Wahrscheinlichkeit (*= ftir Interpolat ion nicht ver- Ti efe (cm) Tiefe (cm) Labor-No. ist in Klammem 247 248-246[ 258 262.5 -2 53.5 IETH-17753 I ETH-14265 1455 ± 60 I 2500 ± 95 。セ・ 「 ・ ョ@ -24.6 ± 1.2 [ 496-678 AD (95.4%) -2.7 ± 1. 2 803-402 BC ( 100.0%) セ@ I セ@ セM wendete Daten, siehe Text) I 587 AD* 603 BC* セ@ ;:, セ@ ::: セ@ IFagus sy lvati ca KS I 4 .5 mg. Ainus glutinosa S, BLR. HO, HK I 2.2 mg I "Fraktion ierte" セ@ ::: Probe, Alter somi t aus meth od ischen Gründen zu a lt (G. Bonani , persönliche Mitte ilung 4.8. 1997). セ@ セ@ C') 32 1 325.5-3 165[ I 427.5 430.5-424 .51 I \ETH- 11845 I I I IET H-1 4266 I ET H-14267 474 475.5-472.5 I I 1.1 1 2905 ±55 I 3385 ± 75 I I -22.7± ul I I -28. 7± 1223 -92 5 BC (96.4%) I 1074 BC 1670 BC 2357 BC* 2576-2 138 BC (I 00.0%) - 19.8 ± 1.2 3900 ± 80 1827-1 5 13 BC (93.2%) I I I I IAlrm s glutinosa S, Betula pend ula S, Betula sect. "a lba" S, IBryophyta, Fagus sylvatica KS, HK , KS, SL I 2.0 mg. IAcer spec . Frucht-Flügel. Ainus glutinosa S & KTZ, IBetu la pubescens S, BLR, HO, HK I 3.3 mg. Ainus glutinosa S, BLR I 7.0 mg. Für Interpo lati on nicht verwendet ; der hohe De lta- 13C- Wert wei st auf ein leicht zu altes Datum hin . 1.1 1 562.5-559.5[ 56 1 \ET H- 11846 I 3970 ±50 I -29.7± 6 13.5-6 1o.sl 6 12 \ETH-1 1847 I 4405 ± 60 I -30.6 ± u l 3 132-2894 BC (8 1.2%) 640.5 -63 I .5 636 ETH - 11 848 - 19.9± 1.2 3722-3 359 BC (98.8%) 4785±90 256 1-2407 BC ( I 00.0%) I 2484 BC [Airllls spec. KTZ (m it Stenge lte il) I 5.7 mg. I 30 13 BC [A inus spec. KTZ I 4.5 mg. 354 1 BC* i セ@ "'g_ §: (i) ;} "' セ@<:J- "'g_ ;:, <:;;- Ainus spec. KTZ, Ainus glutinosa S. Tilia spec. KS KS, Rindenstückehen (verkohlt) I 2.5 mg. Für Interpo lat ion ni cht verwendet ; der hohe Delta-13C-Wert weist auf e in leicht zu altes Datum hin . 704.5 -692.51 698.5 I I 784.5 -775.5[ IET H- 11 849 I 780 I I I I I 880 \ETH- 1185 1 949.5-943.5[ 946.5 \ETH-11852 I l I [ETH-11850 88 1.5-878.5[ I l 4830 ± 65 I I I I -2o 8 ± o.9 1 I 5460 ± 60 6045 ± 60 6665 ± 65 I I I I I I 3766-3500 BC (93.3%) 4405-422 1 (87.3%) I I 5074-4 790 (98.9%) -29 .7± I 1\ 5629-544 1 ( I 00.0%) I I I I \A inus glutinosa S, Ainus spec. KTZ, Betul a pubescens S, I Betu la sect. "a lba" S, Tilia spec. KS I 2.4 mg. 43 13 BC [A inus glutinosa S, Ainus spec . KTZ, Tilia spec. KS , HK , \Ks I 3.2 mg. I -32.4 ± u l I l 3633 BC I I -2 7 7± Li\ I 4932 BC 5535 BC IHO (Zweigstück) I 9. 1 mg. \A inus spec. KTZ, Ainus glutinosa S, Tilia spec. KS. [HO I 2.5 mg. I Abb. 230: Die a n terrestrisc hem Material aus dem Nussbaumersee ( Bohrke rn N BS-B ) durchge ftihrt e n A MS -Radiokarbon -Datierunge n (Besc hl e uni ger-M assenspektrome te r der ET H-Z üri c h, Dr. G. Bonani). BLR = Bl attreste (unbestimmt), HK = Hol zkohlesp litter (unbestimmt), HO = Ho lzsp litter (unbestimmt ), KS = Kn ospe nschuppen (u nbestimmt), KTZ = Kätzchenteile, S = Same n, TG = Trockengewicht. Für wei tere Deta il s sie he Text. N V. 252 bei der Blätter und blättertrage nde Zweige im Spätsommer abgeri ssen bzw. abgehauen we rden, um sie dem Vieh im Winter in getrocknetem Zustand zu ve rfüttern (Ras mussen 1990 ; Haas 1993; Haas u. Rasmussen 1993 ; Haas u. Schweingruber 199 3). Obwohl eine solche Fütterungstechnik auch ftir die Jungsteinze it und Bronzezeit anzunehmen ist - v.a. auch da Wiesen und Weiden im heutigen Sinne erst se it etwa 2500 Jahren ex istieren (S ehre und Jaco met 199 1) - , ist die Rekonstruktion dieser Praxis bi sher nur unvollständi g gelungen (Akeret et al. 1998). Dies natürlich v. a. deshalb, weil ein Nac hweis vo n Laubheu durch den Verdauungsprozess der Tiere stark erschwert wird und auch, weil durch das Abhauen de r Äste im Spätsommer, Poll enfunde der viel früher blühenden Laubbäume (besonders gern gefressen we rden Eschen- , Ahorn-, Ulmen-, Linden- und Erlenlaub) fas t gänzlich fehl en. Hi er wird wohl in Zukunft nur eine verfeinerte Technik der Laubblatterkennung sowie e ine ve rbesserte holzmorphologische Erke nnung weiterhelfen ( Haas u. Schweingruber 1993). In der vo rliegenden Arbeit wurden nur zwe i Proben vo n Schaf- /Z iegenmi st untersucht. Die erhaltenen Resultate der Z iegen-/Schafkotanalysen (leider lassen sich die Kotreste dieser zwei Haustiere im archäo logischen Kontext nu r sehr schwer voneinander trennen; siehe auch Akeret et al. 1998) lassen aber bereits erahnen, mit welchen Mitteln die damali gen Bauern am Nussbaumersee ihre Tiere fütterten bzw. durch den (für diese Tiere kriti sc hen) Winter brachten. Wir untersuchten zwe i Proben aus der Pfy ner Siedlung N ussbaumersee-lnsel, die hier mit Schaf- /Zi egenkot aus SaintBlaise / Bains des Dames (Hadorn 1994) ve rg li chen werden sollen (A bb. 229). Di e beiden Proben aus der Pfy ner Siedlung ze igen zwei total verschi edene Pollenspektren. In der Kotprobe NB S-1 (Fundnummer NB S-75-2 / 9, Nr. 2) dominieren die Getreidepoll en mit beinahe 100 %. ln N BS-2 (Fundnummer N BS-88 , Nr. I) dominieren dagegen die Haselpo llen (Corylus avellana). Andere Pollentypen sind in beiden Proben kaum vo rhanden. Im Unterschied zu den Proben von Saint-Biaise/Bains des Dames wurden in den Kot-Exempl aren vo m N ussbaumersee auch di e Holzkohlepartikel gezählt. Hier fä llt auf, dass die Probe NBS-2 mit Haseldominanz kaum Holzkohlepartikel enthält, während di e Probe NBS-1 sogar mehr Ho lzkohlepartikel aufweist als Poll en. Die Konzentrationen belaufen sich auf 609 827 Körner/cm 3 (Haseldominanz) und 24 300 Körner/cm 3 (Getreidedominanz). Di e Probe mit Hase ldominanz weist wegen der frühen Blühzeit der Hasel (Januar- März) somit klar auf Zwe ig- bzw. Reisigfütterung hin, wie dies (mit ve rg leichbaren Poll enkonzentrationen) vo n anderen arch äologischen Si edlungen in neuerer Zeit bekannt geworden ist (Rasmussen 1993 ; A keret et al. 1998; Haas, Karg u. Ras mussen 1998; Karg 1998). Die Getreidedominanz hingegen muss so interp reti ert werden, dass den Tieren Drusch und vielleicht auch Stroh als Futter gegeben worden ist. Sehr wahrscheinlich wurde die Getreideernte im Dorf gedroschen. Dies erklärt die Dominanz der Holzko hl epartikel. Da die damals angepfl anz ten Getre idearten (Weizen, Gerste) automogam sind, ist die Ve rbreitung des Poll ens während der Blühze it sehr schlecht. Di e grosse Masse der Poll en bl eibt in der Ä hre zurück und wird erst später beim Dreschen frei. Die Vegetations- und Kulturlandschqftsgeschichte des Seebachtals Zusammenfassung Die pollenanalyti sche Untersuchung der Sedimente im ussbaumersee hat gezeigt, dass das Seebac hta l se it der Jungsteinzeit eine beliebte Siedlungskammer gewesen ist. Rege lmässige Poll enfunde vo n Weizen, Ackerunkräutern und We idezeigern ergänzen in hervorrage nder We ise di e archäo log isch gemachten Funde und das Wissen um die bekannt gewordenen prähi stori schen Siedlungen. Di e entstandene Kulturl andschaft und di e Bes iedlung des «lnse li» im N ussbaumersee durch die Menschen der Pfyner Kultur (3900 - 3500 v. Chr.) und der späten Früh- IM ittelbronzezeit (ca. 1600 - 1500 v. Chr. ) lässt sich po llenanalytisch kl ar vo n der jeweil s zuvor ex isti erenden, noch wenig berührten Naturl andschaft un terscheiden. Ganz allgemein gilt, dass der poll enanalyti sch nachgewi esene Kulturpfl anzenanbau in quantitati ve r Hinsieht j ewe ils in etwa proportional zu den archäo logisch nac hgewiesenen Siedlungsakti vitäten steht, mit Ausnahme der Spätbronzeze it So sind di e landw irtschaftli chen Aktivitäten am Ende der Spätbronzezeit (ca. 850 - 800 v. Chr.) nur schwach auszumac hen, obwohl auf dem Ürschhause r Horn für etwa 50 Jahre ein Dorf mit I00 - 150 Häusern stand . Es stellt sich damit di e Frage, ob di eses Dorf überhaupt den Chara kter einer Agrargesell schaft aufgew iesen hat, oder ob ni cht eher vo n einer wirtschaftli chen Speziali sierung di eser Dorfgemeinschaft ausgegangen we rden muss, z . B. in Ri chtung Fi schfa ng. Des we iteren konnten wir poll enanalyti sch einen egolzwi lerze itl ichen Kul turpfl anzenanbau nachwe isen, ftir den archäologische Para llelen bi sher fe hlen. Ebenfa ll s kl ar geworden ist die Wech selwirkung zw ischen der erhöhten Bedeutung der Buche (Fagus sylvatica) im vorgeschi chtli chen Waldbild und dem j ewe il s nac hlasse nden Einfluss des Menschen auf das Seebac hta L So muss davo n ausgegangen werden, dass Buchenwä lder, di e es erst seit etwa 7000 Jahren im Thurga u gibt, während grossfl äc higer, land wirtschaftlicher Aktivitäten gerodet oder als Waldweide genutzt wurden. ln solchen Zeiten treten auch Pi oniergehölze wie die Birke (Betula) und die Hase l (Co ry lus avellana) vermehrt auf, wo hl ein indirekter Hinwe is fti r die rege lmässige Brachlegung vo n Ackerge lände und für di e Nutzung von Zweigen di eser beiden Arten als Viehfutter. Reisigfütterung vo n Kl einvieh (Schafe, Z iegen) war nämli ch bere its wä hrend der Jungsteinzeit bekannt, indem kätzchentragende Hasel- und Birke nzwe ige im Spätwinter und Frühl ing als Ergänzungsfutter Ve rwe ndung fa nden. Im Gegensatz zu anderen Gegenden der Schweiz spi elten hingegen sowohl Tanne (Ab ies alba) als auch Fichte (Picea abies) wä hrend der gesamten Nacheisze it im Waldbild des Kantons Thurga u keinerlei Rolle und kamen nur in E inze lbäumen vo r. Z usammenfasse nd erkennen wir, dass das he ute landschaftli ch so reizvolle Seebac htal zu den ältesten Siedlungsgebi eten und Kultu rlandschaften der Schweiz überhaupt gehört, in dem se it der G rossgartacl1er und Rössener Kultur vo r 6900 Jahren Viehwirtsc haft betri eben w ird sowie Getreide und andere Kul turpfl anzen angebaut we rden. 253 Die Vegetations- und Kulturlandschajisgeschichle des Seebachtals Resume Summary L'analyse des pollens iss us de sediments en provenance du Nussbaumersee illustre clairement l' importance de l'occupation humaine de Ia vallee de Seebach (Seebachtal) des Je Neolithique. La presence reguliere de poll ens de cereales, de pl antes rudera les et de plantes indi catri ces des päturages complete de mani ere convaincante les trouvailles archeologiques isolees de cette reg ion et apporte de nouvea ux elements a Ia connai ssance des vill ages prehi storiques deja etudies. l et 'occ upati on huL'impact anthropiq ue sur Ia vegetation maine d 'un 'ilot, situe dans le Nussbaumersee, au cours de Ia periode de Pfy n (3900 - 3500 av. J.-C.), ainsi que l'activ ite humaine attribuee au Bronze ancien et moyen ( environ 1600 - 1500 av. J.-C. ), sont bien visibles dans le diagramme pollinique et se di stinguent nettement des periodes anterieures montrant un paysage nature! encore peu influence par l' homme. Oe mani ere genera le, l' impact humain , mis en ev idence par Ia palynologie, en particuli er Ia culture des cereales, correle assez bien avec l' intensite de l' occupation du te rritoire. Ce la n'est pas le cas pour le Bronze final. Ainsi , les activites liees a l'agriculture se reve lent plut6t modestes pour cette periode (vers 850 - 800 av. J.-C.), en depit de Ia presence durant pres de 50 ans d ' un vi !Iage de I 00 a ISO maisans sur Ia presqu ''ile Ürschhausen-Horn. Ce village ne comportait エイ ・@ pas tou s !es elements typiques d ' une soc iete ag ricoー ・ セ オエM le teile que nous l' imagi nons pour cette epoque, mai s aurait pu se speciali ser dans un domaine economique spec ifique peut-etre Ia peche . Par aille urs, l'analyse des poll ens revele une phase anthropique (champs cultives, defrichements de Ia foret etc .) remontant a Ia civilisation d 'Ego lzw il (4500 - 4000 av. J.-C. ), dont !es vestiges archeologiques n 'ont pas encore ete decouverts a ce jour. Nous avo ns ega lement pu demotllrer que les peri odes a dominance de hetre (Fagus sylvatica) etai ent liees a une regress ion de l' impac t humain dans les forets prehistoriques de Ia va ll ee de Seebach. II appara'it donc que Ia hetraie ( qui ne s, est etablie qu , a partir de 7000 ans environ), a subi d , importants defrichements durant !es periodes de forte influence humaine et qu ' il existait des päturages boi ses. Les memes phases revelent aussi I' augmentation nette d ' arbres colonisateurs tel que le bouleau (Betula) et le noi seti er (C01ylus avellana), indi ce indirect de champs Iaisses en j ac here par nos ancetres prehistoriques. On expl oitait le branchage comme nourriture pour le petit betail (moutons et chevres) des le Neolithique dej a; les branches de noi seti er et de bouleau eta ient utili sees avec Ies chatons en maturite, vers Ia fin de I' hi ve r et au printemps en tant que complement. Parrapport a d'autres regions de Ia Suisse, le sapin (A bies alba) ainsi que l' epicea (Picea abies) ne jouaient qu ' un röte mineur dans Ia composition des forets thurgovie nnes au cours de I' Holocene. Ainsi nous pouvons affirmer que le Seebac htal figure parmi les regions les plus anciennes marquees par Ia presence humaine en Suisse; en effet, il y a 6900 ans (culture de Grassgartach et Rössen) que l' elevage d 'animaux domestiques, Ia culture des cereales et d ' autres pl antes apparurent. The present po llenana lytica l studies of sediments fro m Iake « ussbaumersee» show, that the va lley of «Seebachtab> in northeastern Switzerland was a primary settl ement area since the Neo lithic Period . Regul ar findings ofwheat poll en g rains, and of pollen indicators for g razing and cultivated fields excell entl y add to archaeo log ica l findings and dated prehi storic settlements. The co lonization and cultural Iandscape characteristic of the small island «Inse li » in Iake «N ussbaumersee» during the Pfyn Period (3900 - 3500 BC) and Earl yto Middl e Bronze Age (approx . 1600 - 1500 BC) is po ll enanalyti ca lly in sharp centrast to the previously ex isting nat ural landscape . In general, the palynologically reconstructed cu ltivation of crops is quantitatively highl y correlated to the archaeologica lly reconstructed coloni zation and settl ement acti viti es, with the exception of the Late Bronze Age . Du ring this latter peri od (approx. 850 - 800 BC) signs of ag ricultural activities are scarce, even if a vi !Iage of I00 to ISO houses was excavated nearby on the so-call ed «Uerschhauser Horn». Therefore, the question is, if thi s vill age was used by a rura l soc iety, or ifwe have to consider an economically spec iali zed community. In factafishing soc iety could - for example - be imagined. ln additi on it was pollenana lytica lly possible to detect a cutivation of cereals for the Ego lzw il Period, for which archaeologica l parall els are mi ss ing up to now. lmportant a lso the reciprocal action between the enhanced number of beech trees (Fagus sy lvatica) and the reduced human impact during the prehistoric forest deve lopment. Beech forest ex isting since 7000 years in the canton of Thurga u were cut during field gai ning for ag ricultural purpose, or used as g razing grounds («Waldwe ide»). The poll en amounts of pi oneer trees as birch (Betula) and haze l (Coty!us avellana) increased during such times, as these trees are indirectly a sign of fallow land and regular abandonment of crop fields , as weil as a hint for the use of the ir twi gs as winter fodder. Twig foddering (« Reisigft.itterung») of livestock as sheep and goats was done since the Neo lithic Period by feeding catkinbearing twi gs as additional fodder in late winter and early spring. Contrary to other areas in Switzerl and fir (A bies alba) and spruce trees (Picea abies) did not play an important role in the canton ofThurga u during a ll of the Holocene, and we re probably only present as single trees. Summing up we rea li ze that the seeni e va lley of «Seebac htal» is one ofthe o ldest Settlement areas and cultural Iandscape in Switzerland, as farming, as weil as wheat and crop cultivation was done since the «Grossgartach» and « Rössen» culture 6900 years ago. Dank Zuall ererst möc hten wir uns bei J. Bürgi und A. Hasenfratz (Amt fLir Arc häologie des Kantons Thurga u) fLir di e Auftragserteilung und bei m Ka nton Thurgau für die Fi nanzierung der vorli egenden Arbei t bedanken. Auch sei an di eser Ste ll e F. Fei genwinter und A. Hasenfratz für di e vie lfa lti gen und interessanten Diskussionen zur fa szinierenden Kul turl andschaft des Seebac htals ganz herz lich gedankt. Deswe iteren möchten wir B. Am mann dafür danken, dass wir di e Bohrge räte der Universität Bern zur Bohrkern entn ahme am Nussba umersee verwenden konnten. ln di esem Zusa mme nhang sei der Bohr-Crew Kurt Ruch (Uni versi tät Bern ), Albert Widmann 254 und Matthias Schnyder (beide Amt für Archäo logie Thurgau) sehr flir ihren une rmüdli chen Einsatz gedankt . Herzli chen Dank ausspreche n möc hten w ir auch Dr. A. van G ijn (U ni versität Leiden) flir die Mög li chkeit, ein Niko nOptiphot-2-Mikroskop benützen zu kö nne n (lichtm ikroskopi sche Photog raphie n), und Pro f. Dr. R. G uggenheim (Labors für Rasterelektrone nmikroskopie der Universität Basel ) flir die fre undlic he Bere itstellun g de r rasie relektro nenmikroskopi sche n Bilde r. Diskussione n, Hin we ise und Komme ntare zu unsere n Resultaten erfo lgten durch G . Bonani , F. Ellminger, H. Gollni sch, St. Jacomet, S. Karg, U. Leuzinger, J. H. McA ndrews, P. Rasmussen, I. Ri choz, M . Rösch, H. Schlic hthe rle, St. Suter, N. Thew und P. Z ibul ski , denen a n di eser Ste ll e hie rflir ebenfall s bestens gedankt sei. Für di e kriti sc he Durchsicht e iner ersten Ma nuskriptversio n beda nken w ir uns herzli ch bei S. Karg. Last but not least sei di e vorli egende Arbe it de n fre undliche n und hil fsbe reiten Einwohnern in de r unmittelbaren Umgebung des N ussbaumersees gew idmet, die un s immer w iede r mit ihre r Begeiste rung flir ihr geli ebtes und prähistorisch so bede utendes Seebachtal a nsteckten. Literaturverzeichnis Ake ret, E. ( 1997): Nussba umer Seen: Torfzu m Tauschen. Ornis 9712 : 29 - 3 1. Ake re t, Ö., Haas, J. ., Le uzinger, U. u. Jacomet, S. ( 1998) : Pl ant Macro fossil s a nd Po ll en in Goat/ Sheep Faeces fro m the Neo lithi c La ke Shore Settl e ment Arbon Bleiche 3, Switzerl a nd . Th e Holocene (im Druck). Akeret, Ö. u. Jacome t, S. 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I Üsslingen-Buch, Bürgerried, 2 Hüttwil en, Seehof, 3 Üss lingen-Buch, Eichi / Hubbach, 4 Hüttwil en, Ürschhausen- Ürschhauser Ried, 5 Üss lin gen-Buch, Buechemer Ri ed, 6 Hüttwilen, Mooracher, 7 Hüttwilen, Sandbüel, 8 Hüttwil en, Sandbüel, 9 Hüttwil en, Haldenhof, 10 Hüttwilen, Stutheien, II Hüttwil en, Betburllfang, 12 Hüttwilen, Sandbüel, 13 Hüttw il en, Guggenbüel, 14 Hüttw il en, Steinegg, 15 Hüttwilen, Ürschhausen, 16 Hiittwil en, Ürschhausen-Ri et, 17 Hüttwil en, Ürschhausen-Chilchhölzli, 18 Hüttwil en, Nussbaumen- Untergraben I Niederfeld, 19 Hiittwil en, Hofacker I Leebern , 20 Üss lingen-Buch, Hasensee, 2 1 Hüttwilen, Ürschhausen-H orn, 22 Hiittwilen, Nussbaumersee-lnse l, 23 Hüttwil en, Ürschhausen- Ürsc hhause r r ゥ ・ ャセ@ 24 Hüttwil en, Seehof 9.1. Neolithikum und Bronzezeit Üsslingen-Buch, Bürgerried, LK 1052 ca. 705325 / 274300 Einbaum (Abb. 231, Nr. I) Im Bürgerried südlich des Hüttwilersees wurde in den letzten Kriegsjahren bis 1947 in grossem Ausmasse industriell Torf abgebaut. N ach den uns zur VerfUgung stehenden Unterlagen des Kantonsforstamtes betrug die gesamte Abbaufläche gegen 70000 m 2. Im Mai 1943 benachrichtigte ein Landwirt aus Trüllikon , der ein paar Tage zuvor die Abbaustelle besichtigt hatte, KellerTarnuzzer über einen Einbaumfund. Ke ller-Tarnuzzer, der die Fundstelle in der Folge besichtigte, konstatierte den vorderen Teil eines Einbaumes aus Eiche. Die erhaltene Länge gibt er mit 3,34 m, die Breite mit 0,43 m und die Höhe mit 0,25 man . Nicht ohne Stolz erzählte ein Vorarbeiter, er hätte den Einbaum nur mit grosser Mühe mit dem Bagger aus dem Torf rei ssen können. Nach seinen Angaben lag er in etwa 2,5 m Ti efe, wenig über der Seekreide . Auf Anwei sung von Keller-Tarnuzzer wurde die Einbaumhälfte im Wasser versenkt. Di es in erster Linie wohl desha lb, wei l Keller-Tarnuzzer keine Möglichkeit sah, das Fundstück zu konservieren. Literatur : JbSGU 1943 , 35 ; TB 1948, 52, Thurg . Zeitung 5.Juni 1943. 257 Die Altfitnde セ@ Hüttwilen, Seehof, LK 1052 7059 10 /273690 Doppelaxt (A bb. 23 1, Nr. 2) 1949 kam das Thurgaui sche Museum in den Bes itz ei ner kupfernen «Doppelaxt», di e bei Drainagea rbeiten be im Seehof gefunden wurde (A bb. 232). Sie soll in ca . I ,0 m Tiefe im Moränenschotte r gefund en worden se in . Beifunde wurden ni cht beobachtet. Das Stück ist 36,5 cm lang, 1150 g sc hwer und nac h den spektralanalyti schen Untersuchungen aus fast reinem Kupfe r. Als Verunreinigunge n li egen ledig lich I % Silber und Spuren von Nickel , Zink , Eisen und Arsen vo r. Das Objekt vo n Hüttwil en, für das es Parallelen in Küsnac ht ZH und Lüscherz BE gibt 81, ist dem Typ Zabitz Variante Flonheim nach Kibbert (PBF IX, Band 10, 43) zuzuweisen. Da für keine diese r bi s heute gefundenen Doppeläx te dati erende Beifunde vorliegen, ist die Zeitstellung unsicher. In Frage kommt sowohl das ausgehende Neolithikum als auch die früh e Bronzeze it. Ebenso unkl ar ist die Funktion dieser Objekte. Die Forschung deutet sie als Kultgeräte, Würdezeichen, Prunkwaffe n und Handelsbarren (dazuPB F IX, Band 10, 44 ff.) Literatur : JbSGU 1953 , 134 ff. ; Wyss 1974 , 2 ff. ; Kibbert, PBF IX , Band 10, 35 ff. ., - セ@ I,\ I I - -0 ,, ,, セ@ . ...".. k1 ,,., .,. Z セ@ ;... 'l - - 0 l ".",. L Abb. 23 3: Hüttwi len, Ürsc hh ausen- Ürsc hhauser Ri ed. MohnkopfnadeL Rechts: Bleistiftzeichnung von K. Bachman n-Hauter. M I : 2. Hüttwilen, Ürschhausen- Ürschhauser Ri ed. LK 1052 704400/ 274725 Mohnkopfnadel (A bb. 23 1, r. 4) Eine Mohnkopfnadel ( BZ D, 13. Jh . v. Chr.), die lange in Privatbesitz war, so ll vor 1920 angebli ch im Ürschhauseroder Gemeinderied gefunden worden sein . Die Fundortangabe ist zwei felhaft, da der ehemali ge Besitzer anfänglich erklärte, er hätte die Nadel bei sich zu Hause «im alten Gerümpel » gefunden. Das Stück ist als Bri efOffner verwendet und zu di esem Zweck gekürzt worden . Di e heuti ge Länge beträgt noch 12 cm (Abb. 233). Literatur : JbSGU 1928 , 39 ; TB 66, 1929, 214 ; 85 , 1948 , 62 . Üsslingen-Buch , Buechemer Ried. LK I052 ca. 705275/ 274000 Bronzenadel (A bb. 231 , Nr. 5) Abb. 232 : Hüttwil en-Seehof. «Doppelax t>> aus Kupfer. M I : 4. Üsslingen-Buch, Eichi / Hubbac h, LK 1052 705675 / 273550 Keramik (A bb. 231 , Nr. 3) 193 1 me ldet Bachmann- Hauter «einen Tonsch erben mit viel Quarz», den er vor e ini gen Jahrem im Aushub eines Drai nageg rabens gefunden hatte. Eine Bronzenadel mit doppelkonischem , breit geripptem Kopf und leicht geschwollenem, geripptem Ha ls wurde um 1920 im Buec hemer Ri ed gefunden (A bb. 234). Von K. Bachmann-Hauter in Pri vatbesitz ausfindi g gemac ht, kam sie später durch Kauf ins Thurgauische Museum . Chr. Osterwa lder beze ichnet die Nadel als Übergangsform vo n mitte lbronzezeitli chen Nadeln zu den Mohnkopfnadeln (Osterwalder 197 1, 39). Sie wäre demnac h etwa an den Beginn des 13 . Jh. v. Chr. zu stellen . Wahrscheinlich an derse lben Stelle wurde 19 19 beim masc hinellen Torfabbau das Skelett eines Erwachsenen ze rstört. Gerettet werden konnte nur eine Schädelhälfte und ein weite81 Literatur: JbSGU 193 1, 37 ; TB 69, 1932 , 120. Eingehend hat sich R. Wyss (Wyss 1974, 2 ff.) mit diesen Funden beschäfti gt. 25 8 Die Altjimde -0 ; - イGMセ@ \, -0 Abb. 235: Hüttw il en, Sandbüel. Lappenaxt. M I : 3. Das gedrungene Stück mit mittelständi gen Lappen dürfte ins II . Jh . v. C hr. zu datieren sein (A bb. 23 5). Abb. 234: Üsslingen- Buch, Buechemer Ried. BronzenadeL M I : 3. rer Knochen. Es ist durchaus anzunehmen, dass Skelett und N adel in ze itlichem Zusammenhang stehen und dass es sich dabei um eine Bestattung handelte. Ni cht uninteressant ist eine Bemerkung von K. BachmannHauter zur Fundstelle (Brief v. I0. 2. 193 2). Er spricht von einer Mohnkopfnadel und bezei chnet sie als Pendant zum Fund im Ürschhauser Ried. Dass er diese Nadel meint, ist nicht auszuschli essen, aber eher unwahrscheinlich, da er sich in der bronzezeitli chen Nadeltypologie offensichtlich recht gut ausgekannt hat. Literatur : JbSGU 192 1, 110 ; JbSGU 193 1, 37; TB 72, 193 4, 36; Osterwalder 197 1, 83. Hüttwil en, Mooracher, LK I 053 ca. 708 150 / 273475 Bronzeschwert (A bb. 23 1, Nr. 6) Das Schweizeri sche Landesmuseum ist im Bes itze eines Griffzungenschwertes vom Typ Ri xheim, das 186 1 in einer Ki esgrube südlich von Hüttwilen an der Strasse nac h Weinirrgen gefunden worden ist. Spitze und Z ungenende sind abgebrochen. In einem der zwe i noch erhaltenen N ietlöcher steckt eine Ni ete. Ri xheim-Schwerter datieren wie Mohnkopfnadeln in di e beg innende Spätbronzezeit (BZ D, 13. Jh. v. Chr.). Literatur : Keller-Tarnuzzer 1925, 196. Hüttw ilen, Sandbüel, LK 1052 ca. 706240/273780 Lappenaxt (Abb. 231 , Nr. 7) 198 1 übergab H . Bac hmann dem Amt ft.ir Archäologie e ine spätb ro nzezeitli che Lappenaxt, die er ca. 250 m südwestlich des Sandbüe ls beim Ackern gefunden hatte. Hüttwil en, Sandbüel, LK 1052 706600 / 274025 Bronzezeitliche Keramik (Abb. 23 1, Nr. 8) in den Sammlungsbeständen liegen mehrere nicht näher datierbare, bronzezeitli che Wandscherben und Silices, di e R. Henke im Jahre 197 1 auf dem Sandbüel aufge lesen hat. Keller-Tarnuzzer, der 1928 anläss li ch der G rabungen in Stutheien auch auf dem Sandbüel nac h römi schen Si edlungsresten sondiert hat, erwähnt keine bronzezeitli chen Funde (Tagebuch 1928, 28. Sept.). Im Materialkompl ex vo n Stutheien li egen aber einige bro nzeze itli che Scherben der Zeitstufe Ha BI ( I0. Jh . v. Chr.) 82 . Es ist nicht auszuschli essen, dass di ese vom Sandbüel stammen. 9.2. Eisenzeit und römische Epoche Hüttwil en, Haldenhof, LK 1052 ca . 707 100 / 274650 Latenezeitliche Gürtelkette (Abb. 23 1, Nr. 9) Bei Reharbeiten « ln der Halde» ist wahrscheinlich noch im 19. Jh . eine später wieder verlorengegangene G ürtelkette aus Bronze gefund en worden. Es ist naheliegend, an ein ャ 。 エ\ セ ョ ・ ᆳ zeitliches Frauengrab zu denken. Literatur : JbSG U 1947,52. Hüttwil en, Steinegg Keltische Münze Unklare Meldungen aus dem letzten Jahrhundert li egen über einen kelti schen Münzfund vor. Einerseits wird der Fundort mit dem Steinegger Weiher und andererse its mit dem Steinegger See (Hüttwil ersee) in Verbindung gebrac ht. Bachmann-H auter, der in dieser Sac he recherchi erte, me ldet 1948 82 Freundliche Mittei lung v. G. Nagy. 259 Die Altfunde als Fundort «im sog. Grossweinga rten» (in der Halde). Trifft di es zu, so läge die Fundste lle nur unwe it des Ortes, wo im 19. Jh . eine bronzene Gürtelkette gefunden worden se in soll. Bei der Münze handelt es sich um einen goldenen Viertelstater, einer kelti schen Nachprägung des makedoni schen Vorbilds. Literatur : Keller u. Reinerth 125 , 2 16; TB 1948 , 64 ; Caste lin l/ 1978 , 92 . Hüttwil en, Stutheien, LK 1052 706380 / 274680 Römischer Gutshof(Abb . 23 1, 10) Der römisc he Gutshof «Stutheien», am Südhang zw ischen Hüttwilen und Nussba umen gelegen, ist bereits in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts ins Blickfe ld der noch jungen römisc hen Altertumsfor schung gerückt. Die Ruine, die damal s noch oberirdi sche Mauerreste aufwies, w urde in der Vergangenhe it mehrfac h als Steinbruch benützt. So ist 1860 bei m Abtransport von Baumateria l der Ostri sa lit weitgehend zerstört worden. Di e damals gemach ten Funde ge langten in die Sammlung Zeerleder auf Schloss Steinegg und später in den Bes itz der A ntiquarischen Gese llschaft Zürich (JbSGU 1928, 7 1 ff.) Nach mehreren wilden Grabungen erfol gte wahrscheinlic h 1882 e ine wissenschaftli che Sondierung in der Nordwesteck e des Hauptge bäudes (ASA 1883, 395) . Im Frühjahr 1928 beauftragte die Thurga ui sche Museumsgese ll schaft Kar! Kell er-Tarnuzzer, der g leichenjahres Sekretär der Schweizerisc hen Gesell schaft für Urgeschichte wurde, mit der Untersuchung des Herrenhauses. Di e Arbeiten dauerten von Ende April bi s Ende September und wurden fast ausschliess lich von Insassen der Arbeitserzieh ungsanstalt Kaiehrain durchgeführt. Eine Gesamtauswe rtung der Funde und Befunde erfolgte erst 1986 durch Katrin Roth-Rubi , auf die wir in unseren folgenden Ausführunge n abstützen . Beim Herrenhaus vo n Stutheien handelt es sich um eine rechteckige Portikus-Villa mit vorgezogenen Eckrisa liten (A bb. 236 u. Abb. 15 , S. 24). Während di e Mauerverläuf e im Westtrakt gesichert sind, dürften d ie Ergänzungen der Südfront (Portikus) und des Ostrisa li te n, jener Gebäudetei le also, die 1860 stark gestört wurden, etwas zweifelhaft se in . Di e Deutung der einze lnen Räume ist aus heuti ger Sicht ni cht einfach, da di e Grabungsdok umentation von 1928 dafü r nicht ausreicht. Hinzu kommt, dass der Gebäudekom plex Um bauten erfahren haben muss, die der Ausgräber als so lche ve rmutlich nicht erkannt hat. Man darf davo n ausgehen , dass der Westtrakt ( Räume I- IV u. VI) die Badeanl age dargestellt hat (Abb. 236). Der kl e ine an der Nordseite angebaute, hypokausti erte Raum V I dürfte das Schwitzbad gewesen se in . Im Osttrakt schli esst Raum V an, der sich gegen di e Halle (Raum IX) öffnet. An der Nordseite folgt im Anschluss an di e Badeanl age, nac h einem korridorartige n Durchgang, der abgetrennte Raum VII l mit einem stark überhöhten Bodenniveau . Im westlichen Viertel der Halle w urden di e Reste eines aus Ziege lpl atte n und behauenen Steinen kon struierten Herdes freige legt. Mit einer Vie lzahl kl einer Sond ierschnitte ve rsuchte KellerTarnuzzer ausserdem die Überbauung im Umkreis des Herrenhauses zu fa ssen. Di e Ergebni sse führten zu keinem Gesamtbi ld der An lage. Offensi chtli ch wurde östlich des Herrenhauses ein grösseres Nebengebäud e abgedeckt, das aber aus Zeitgründen nicht voll ständig untersucht werden konnte. Etwa 40 m südlich der Vill a haben die Ausgräber die Umfassungsm auer angeschnitten . Sie verläuft parall e l zum Herrenhaus und biegt westlich desse lben leicht gegen Norden ab. Auf einer Fliegera ufnahme vom 8. Sept. 1928 zeichnet sich der Verlauf dieser Mauer durch den unterschi edlichen Pflanzenbewu chs deutli ch ab. Wesentlich interessanter ist aber, dass auf der gleichen Aufnahme westli ch der Vi lla, unmittelbar nördli ch der Sond ierschnitte, we itere Mauerzüge zu erkennen sind, die zu e inem grösseren Gebäude gehört haben müssen. Nach K. Roth-Rubi datiert das Fundmaterial in das letzte Vi ertel des 2. Jhs. n. Chr. bi s um die Mitte des 3. Jhs. n. Chr. und umfasst somit einen recht kurzen Zeitabschnitt ( RothRubi , 1986, 48 f. ). Das Ende der An lage vo n Stutheien um die Mitte des 3. Jh s. ist mit einer Zerstörung g leichzusetzten und kann möglicherwe ise mit den Alamanneneinfa ll en d ieser Ze it in Verbindung gebracht werden . Wi e vorhandenes Material aus dem 2. Vierte l des 4 . Jhs. ze igt, muss das Herrenh aus nac h längerem Unterbruch für kurze Zeit nochmals bewo hnt worden sein (Roth-Rubi , 1986, 43). Literatur : Roth-Rubi 1986; Kell er u. Rei nerth 1925 , 247 f.; JbSG U 1928, 7 1 ff. Hüttwil en, Betbur / lfang, LK 1053 ca. 708225 / 274540 Röm ische Gebäudereste (Abb. 23 1, Nr. II ) Abb. 236: Hüttwilen , Stuthe ien . Grund ri sspl an der röm ische n Vi ll a. ln einem Schreiben vo m 18. 12. 1876 teilt Bernhard Schenk, welcher damals im römischen Eschenz tätig wa r, der Anti quarischen Gese ll schaft Zürich mit, dass im « Betbur» <<durch Erdschlipfe römisches Mauerwerk, Gusswerk, Ziegel Heilzröhren und Topfstücke blassgelegt worden sind». 1880 / 8 1 260 Die Altfunde u. Reinerth 1925, 24 7) auf: Le istenziege l, Heizröhren, Reste von Stukkaturleisten, Tonscherben usw. Bis auf weni ge bemalte Wandve rputzfragmente (Abb. 238) , Bodengussbrocken und G ipsverputzstücke mit Schil fa bdrücken ist das Material heute verschollen. Immerhin gibt di e Aufli stung der Baumateria li en zu verstehen, dass 1880 / 8 1 im S etbur ni cht irgend ein ga lle-römi sches Ge bäude, sondern eine Villa angegraben worden sein muss. Literatur: Keller-Reinerth 1925 , 247 ; TB 20, 1880, II ; 2 1, 188 1' 4; 22 , 1882, 4 f. Abb. 237 : Hüttwilen , Betbur / lfang. Die Gegend des vermuteten römischen Gutsho fes. Hüttw ilen, Sandbüel, LK 1052 70662 5/ 273975 Römische Ma uerreste (A bb. 23 1, Nr. 12) Anläss lich der Grabungen im römi schen Gutshof «Stutheien» im Jahre 1928 füh rte Kell er-Tarnuzzer auf dem «Sandbüe l», östlich des Seehofs, kleinere Sondierungen du rch. Veranl asst dazu wurde er von Bac hmann-H auter, der schon Anfa ng der zwanziger Jahre dem Thurgaui schen Museum einen Amphorenhals m it Henkelansatz übergab und vo n Mauerwe rk berichtete. Aus den Tage buchaufze ichnungen vom 28 .9. 1928 entnehmen wir di e folgenden Ausftih rungen : «Die Sondierung, die mit f ünf Schnitten durchgef ührt wurde, ergab fo lgendes Resultat: das Gebäude muss auf der Südwestabdachung des Sandb ühls gestanden haben. Mauern sind keine mehr konstatiert worden, hingegen ihre Überreste. Es dwf aber angenommen werden, dass noch itgend wo Ma uerreste erhalten sind. Über Lage und Grösse des Baues kann nichts in Etfahrung gebracht werden. » Abb. 23 8: Hüttwil en, Betburll fa ng. Bemalte römi sche Putzreste. liess der Hi stori sche Verein des Kantons Thurgau die Fundstelle durch Pfarrer Schaltegger von Hüttwilen untersuchen. Den kurzen Mitteilungen des Vereins entnehmen wir, dass dabei offenbar ein grösserer Mauerkomplex entdeckt wurde, wobei den Ausgräbern aber nicht kl ar war, ob es sich dabei um eines oder um mehrere Gebäude handelte. Diese Tatsache und der Umstand, dass weder ein Grundri ss des Gebäudes gewonnen noch bedeutende Funde gemacht werden konnten, bewogen Schaltegger, die Arbeiten einzustellen. Di e Grabungsstelle vo n 1880 / 8 1 lässt sich heute nicht mehr genau lokali sieren. Die Flur «Betbu m li egt nördlich vom «I fang» im Walde. Das Gelände ist hi er relati v steil und stark terrassiert, von der Topographie her eigentlich ni cht typi sch für eine römi sche Gutshofanl age (Abb. 237). Spuren, die auf Grabungen schliessen lasse n, sind ni cht auszumac hen. Jedenfa ll s ist nicht daran zu zweifeln, dass wir es nordöstlich von Hüttwil en, neben Stutheien, mit einer zweiten grösseren Gutshofanlage zu tun haben. So li egen auch alte Meldungen vor, wonach, nur wenige hundert Meter vom «Betbu m entfernt, beim Guggenhüsli und im «lfa ng» römi sche Funde gemacht worden sein sollen. An Funden vom «Betbu r»,s di e päter ins Thurgaui sche Museum gekommen se in soll en, führt Kell er-Tarnu zzer (Keller Unter den Funden erwähnt Kell er-Tarnu zzer Hohlziege l, eine Sig illatasc herbe und Scherben eines kelti schen Kruges. Hüttwilen, G uggenbüel, LK 1052 706800 / 273580 Römische Mauerreste (Abb. 23 1, Nr. 13) In der älteren Literatur werden fü r den süd westlich vo n Hüttwilen ge legenen «G uggenbüel» ebenfa ll s röm ische Mauerreste angeführt (TB 1882, 4. f). Vo n wem diese Me ldung stammt, kann nicht eruiert we rden. Jedenfall s sind di ese Fundmeldungen sehr zweifelhaft, ni cht zul etzt deshalb, we il Verwechslungen mit «G uggenhüsli » und «G uggenhürli » nahe liegend sind . Literatur : TB 1882, 4. f. ; 1896, 139 f. Hüttwil en, Steinegg, L K 1052 706840 / 2749 10 Römische Brandgräber (A bb. 23 1, Nr. 14) Bei Strasse nbauarbeiten beim Steinegger Rehberg (Pt. 545) wurden im Jahre 19 18 wa hrscheinlich zwe i Brandg räber zerstört. Bachmann-Hauter spri cht vo n zwei Brandste ll en. An der einen Stelle sollen e ine Schale mit Münze, an der anderen ein eisernes Krummesser zum Vorschein gekommen sein . 26 1 Die Altjimde Kell er-Tarnuzzer führt zusätzli ch den Deckel einer weiteren Schale, eine Sigill atasc herbe und ein Stück G las an (Keller u. Re inerth 1925 , 248). Be i der Schale (A bb. 239) handelt es sich um eine stark abgeriebene, aber we itgehend vo ll ständi ge Schüssel vom Typ Drag 37 (Dm . 17 cm, H. 8,5 cm). Der Reliefdekor ze igt in vierfachem Rapport A mor- und Hase nmotive. Di e Schüsse l dürfte aus dem ostga lli schen Produktionszent rum Ittenwe il er stammen und dem Töpferpaar Verecundus/C ibi sus zuzuschre iben sei n ( 160 - 180 n.Chr. ) 8 J Hüttwil en, Nussbaumen / Chl oster Spinnwirtel Um 1930 ge langte das Thurgaui sche Museum in den Bes itz eines wo hl ga ll o-römi schen Spinnw irtels, der aus N ussbaumen stammen so ll. Di e näheren Fundumstände sind unbekannt. Hüttwilen, Ü rschhausen-Ri et, LK 1052 ca . 703250 / 274500 Streufunde (A bb. 23 1, Nr. 16) Literatur : JbSGU 19 18, 74; TB 19 19, 197 ; Keller u. Reinerth 1925 , 248. Aus dem südli ch des Nussbaumersees gelegenen «Ri et» li egen eini ge römi sche Sigillaten und eine Münze Domiti ans (?) vor. Da in di esem Geb iet nac h der Melioration an eini gen Stellen Übergründungen erfo lgt sind, ist nicht auszuschli essen, dass die Funde mit Fremdm aterial einge brac ht worde n sind . Eine we itere Sigillata-Sc herbe, wohl ostga llische Ware des 2. Jhs. n. Chr., w urde 1985 im «Underhag i» (LK I 052 703 160 / 2747 10) gefunden. 9.3. Frühmittelalte r Abb. 23 9: Hüttwi len , Steinegg. Terra Sigi ll ata-Schüsse l. Hüttwilen, Ste inegg Römisches Schwert Unterhalb des Schlosses Steinegg, «ungefähr ha lbwegs» zur Villa Stutheien, soll vo r 1860 ein römi sches Schwert gefunden worden sein. Literatu r: ASGA 186 1, 33. Hüttwil en, Ürschhausen, LK 1052 ca. 703400 /273325 u. 703500/ 273650 Spinn wirtel (A bb. 23 I , Nr. 15) 1990 überga b Land wirt Ern st Harder dem Amt für Archäologie zwe i Spinnwirtel , di e er seinerze it bei Acke rarbei ten südli ch vo n Ürschhausen gefunden hatte. Nach Ton und Machart zu schli essen, dürften die beiden Stücke am ehesten aus ga llo-römi scher Zeit stammen (A bb. 240). CID Abb. 240: Hüttwil en. Ürschh ausen. Römi sche Spi nn wirtel. M I : 2. Hüttwi Jen, Ürschhausen-Chi lchhö lzl i Koord . LK 1052 703 150/ 274 150 Grabhügelnekropole (Abb. 23 1, Nr. 17) Di e Grabhügelnekro pole im C hilchhölzli , 500 m westli ch vo n Ürsc hhausen, besteht aus 18 heute noch wahrnehmbaren Hügeln (A bb. 24 1 u. 16, S. 25) und setzt sich - wie es scheint - aus dre i Gruppen zusammen. Es ist anzunehmen, dass sich das Grabfeld einst gegen Süden noch etwas ausdehnte. So sind zwe i Hüge l sicher durch den Strasseneinschnitt tangiert wo rden und we itere könnten ausserha lb der Waldparzell e im Verlaufe der Jahrhunderte vo ll ständig verpflügt worden sein . Di e Hügel weisen Durchmesser von vier bi s ac ht Metern auf. Während der grösste noch eine Höhe vo n gegen I ,5 m besitzt, sind andere kaum noch als Hüge l zu erkennen. Mehrere trage n deutliche Spuren früh erer G rabungen und Untersuchungen, andere sind durch di e jahrhundertelang e Bestockung in Mitleidenschaft geraten. A us ve rständli chen Gründen haben di e Hüge l immer wieder das Interesse der Forscher und Schatzs ucher geweckt. So we iss Pfr. Farner vo n Stammheim , selbst e iner der Ausgräber, zu berichten , dass der grösste der Hügel (Nr. 17) bereits in den späten sechziger Jahren des 19. Jhs . geöffnet wo rden ist ( Farner 19 11 , 5 f.). Im Mai 1893 deckte Farner vier Hüge l ab. Aus sei nem Beschri eb geht nur hervor, dass darunter auch Nr. 17 wa r. Aus 84 späteren Aufze ichnungen vo n J. Heierli wissen wir, dass Farnerauch die Hügel Nr. I, 2 und 9 untersuchte. Z u den Hügeln I und 2 bemerkt Farner: «Die nicht mehr voll- ständig erhaltenen, mit vielen, darunter ziemlich grossen 83 84 Zur Diskussion der Werk stattherkunft siehe etwa Roth-Rubi 1986, 22 ff. Noti zbüchlein Heierli XII , S 4 f. (E intrag vo m 19.07. 1893), Materialien Heierli SG U. 262 Die Altfunde 274'100 - N Abb. 24 1: Hüttw il en , Ürschhausen-Chilchhö lzli, Grabhügelnekropole, Situat ionsplan. Steinen untermischten Skelette lagen, wie es regelmässig der Fall ist, in Richtung von West nach Ost, sodass der Tote das Angesicht der Sonne zuwandte.» (Farner 19 11 , 5 f.). Ein kleinerer Hügel (wahrscheinl ich Nr. 9) so ll nur Ske lette von Kindern und Halbwüchsigen, «durcheinander gewürfelt», enthalten haben. Wie weit es zutrifft, dass «diese Grabh ügel keine weiteren Zutaten enthielten», sei dahingeste llt. Heierli , der wenig später zusammen mit Farner Nachsondierungen vornahm, erwähnt ebenfa lls nur Skelettreste. Ein Hügel habe noch einen Teil des intakten Steinbettes aufgew iesen. Interessantere Hinweise haben wir durch eine Schürfung, di e im Frühj ahr 1939 vorgenommen wurde und über die im Archiv des Amtes für Archäo logie eine interessante, aber leider nicht voll ständi ge Korrespondenz vorl iegt. Ei n j unger Mann, der damals in Ürschhausen wohnte, hatte den westlichsten Hüge l (Nr. 18) angegraben und liess seine Beobachtungen Keller-Tarnuzzer zukommen. Seine Äusserungen sind nicht ganz einfac h zu deuten. Offe nbar stiess er in ca. I ,0 m Ti efe auf einige Knochensplitter und 30 cm tiefer auf ein isoli ertes Schienbein. Darunter fo lgte ein Steinhaufen und eine grössere, unregelmässige Platte, di e auf Asche lag. Unter einer zwe iten Platte, die sich seitwärts befand, stiess er in lockerem Erdreich auf einen menschlichen Schädel. Sofern sich der junge Ausgräber ni cht an einem bereits gestörten Hügel zu schaffen gemacht hat, spri cht einiges dafür, dass in Hüge l Nr. 18 Mehrfach- bzw. Nachbestattungen vorliegen, was Beobachtungen von Farnerbestätigen würden. Kell er-Tarnuzzer, der später die Grabungsstätte aufs uchte, scheint mit der Befundl age ebenfa ll s nicht ganz kl ar gekommen zu sein (TB 77, 194 1, 44 ). Erstmals hören wir jetzt aber etwas von Beigabenfunden, indem auf dem Schädel mehrere frühmittelalterli che Glaspasteperlen ge legen haben sollen. Di e Perlen, die ins Thurgaui sche Museum gelangten, sind heute verschollen. Di e Frage nach der Zeitstellung der Grabhügelnekropole kann derze it ni cht schlüssig beantwortet werden. Fest steht einzig, dass in all en untersuchten Hüge ln Körperbestattungen vorgefunden wurden. Sofern die einzigen Funde, von denen wir Kenntni s haben, ni cht auf Nachbestattungen in späteren Jahrhunderten zurückgehen, haben wir den se ltenen Fall von frühmittelalterli chen Hüge lgräbern vor uns. Frühmittelalterliche Grabhügel sind in der näheren Region aus Berg-Andhausen TG, Wigoltingen TG / Löhliholz und lllnauEffretikon ZH/ Studenbrunnenholz bekannt. Literatur : Farner, A. ( 19 11 ) Geschichte der Ki rc hgemeinde Stammheim . Zürich; Kell er u. Reinerth 1925, 204 ; TB 194 1, 44. Hüttwilen, Nussbaumen/ Untergraben, Niederfeld, LK 1052 703960/ 275520 Gräbe1j eld (A bb. 23 1, Nr. 18) Beim Bau einer neuen Flurstrasse anläss lich der Güterzusammenl egung wurden im Januar 1948 südwestlich von Nussbaumen im «U ntergraben» oder «N iederfe ld» mehrere frühm ittelalterliche Bestattungen angeschn itten. Di e Fundstelle liegt auf einer leicht gegen den Nussbaumersee abfallenden Halde. Obwohl Keller-Tarnuzzer gleichentags von den Arbeitern avisiert wurde (Brief von Otto Eberli v. 5. 1.48), besuchte er die Fundstell e erst nach Abschluss der Arbeiten, weshalb seine Angaben mi t Vorbehalt aufzunehmen sind. Keller-Tarnuzzer spri cht von mindestens einem halben Dutzend zerstörter Gräber, während der Finder se lbst wie auch Bachmann-H auter, welche di e Funde aufsa mmelten, nur von einem Grab sprechen. Aufg rund von stark vermischtem Erdmaterial in der neuen Strassenböschung geht Kell er-Tarnuzzer von we iteren Gräbern aus. Die Bestattungen lagen oder li egen offensichtlich in nur geringer Ti efe. Eberli spricht von ca. 50 cm, Bachmann-H auter von ca. 25 cm. Letzterer erwähnt zudem, dass sowohl Ske lettteile als auch Beigaben nicht mehr in situ lagen und vermutet, dass di e Bestattung von einer Ackeregge angeri ssen wurde. Der Kopf des Toten soll im Westen und auf einem Ste in von 40- 50 cm Durchmesser gelegen haben. 263 Die A1(/imde An Funde n erwähnt Ke ll er-Tarnu zzer einen Skramasax (Abb. 242), vier M esser, eine G ürtelschnall e mit Gegenpl atte e sowie ine . und Rückenpl atte, eine G ürte lschnalle ohne Platte dünne, bronzene Schuhschnalle mit Pun ktreihe entlang des Randes . Von der genannten G ürtelgarnitur ist he ute e inzig noch di e silbertauschi erte, eiserne G ürtelschnall e m it drei Bronzeknöpfe n vo rhanden (A bb.243). Sie stammt aus der I. Hä lfte des 7. Jhs. Literatur: JbSGU 1947, 74; TB 1948 , 76. Hüttw ilen, Hofacker/ Leebern, LK 1052 ca. 708000 / 273600 Gräbelfe ld (A bb. 23 1, Nr. 19) Funde aus dem letzten Jahrhundert lasse n annehmen, dass am östlichen Dorfa usgang vo n Hüttwil en ein G räberfeld g rösserer A usdehnung li egen kö nnte. So so llen beim Bau der Staatsstrasse im Bereich der Verzweigung Herdern- We iningen Gräber zum Vorschein gekommen se in. Di e Meldung dürfte durchaus ve rl ässli ch sein, trägt doch die Fundste ll e im Topog raphi schen Atlas den Flurnamen «Leeberm>, eine Bezeichnung a lso, di e sehr häufi g auf einen Bestattungsplatz hinwe ist. Weiter westli ch, im «Hofac kem, sind ebenfa ll s Gräber angeschnitten worden, wi e sich Bac hmann- Hauter auf se inen G rassvater beru ft. Waffe nbeiga ben soll en in di e Sammlung Zeerleder auf Steinegg gekommen se in . A uf der A rchäologischen Karte der Ostschwe iz vo n Ferdinand Ke ll er aus dem Jahre 1873 wird im «Moorackem , nur we nig südlich der beiden schon genannten Fundstellen, ein Alamanneng rab vermerk t. Es stellt sich allerdings die Frage, ob hier ni cht eine Verwec hslung mit dem im Jahre 186 1 g leichenortsgefundenen Bronzezeitg rab vo rli egt (vgl. S.258). Literatur : Ke ll er u. Reinerth 1925, 287; JbSGU 1948, 94; TB 1948, 79 . Abb. 242 : Hüttwi len, Nussba umen/ Untergraben, Niederfeld. Skramasax ( ein schne idiges Kurzschwert ; rechts) ; Üss lingen- Buch, Hasensee. Karolingische Flüge llanze. M I : 4. Üss lingen-Buch, Hase nsee, LK 1052 ca. 704925 / 273740 Karolingische Flügellanze (A bb. 23 1, Nr. 20) In den ftin fz iger Jahren wurde in der Nä he des Südufers des Hase nsees eine karolingische F lügellanze aus dem Schlamm gezogen (A bb. 242). Albert Knöptli , der die Waffe eingehend in den Mitt. aus dem Thurg. Muse um 12, 1957 beschrieb, dati ert sie ins 8./ 9. Jh. Das O bj ekt, 45 ,5 cm lang, ist ftir einen Wasserfund aus Eisen erstaunlich gut erhalten. Einz ig das Tüll enende und ein F lüge l we isen g rössere Korrosionsschäden auf. Die weidenblattähnli che Klinge bes itzt eine Länge vo n 36 cm und trägt einen Mittelgrat Flüge llanzen wurden vo r all em im Kampf gegen Berittene e ingesetzt. Die Lanzenfl üge l ve rhinderten ein zu ti efes Eindri nge n und erlaubten ein rasc hes Zurückziehen der Waffe. Abb. 243: Hüttwi len, Nussbaumen/ Untergraben, N iederfe ld. Sil bertausch ierte Gürtelschnall e. Literatur: Mitt. aus dem Thurg. Museum 12, 1957, 5 ff.; TB 196 1, 57 . 264 Zusammenfassung - Resume - Summmy 10. Zusammenfassung - Resurne - Summary Zusammenfassung Archäologische Flächengrabungen 1985 in der seit langem bekannten, spätbronzezeitlichen Siedlung auf der Halbin sel Horn am Nussbaumersee (Gemeinde Hüttwilen TG) haben mit aller Deutli chkeit den desolaten Zustand der organi schen Siedlungsreste offengelegt Der nachweisliche Zerfall se it den Sondierungen im Jahre 1970 muss auf die Absenkung der Seespi egel im Zweiten We ltkrieg zurückgeführt werden. Die 198 5 gemachten Feststellungen gaben Anlass, neben ausgedehnten Rettungsgrabungen auf der Halbinse l, zu einer Bestandesaufnahme der Siedlungsreste im gesamten Seengebiet, namentlich in den ehemaligen Feuchtgebieten. Di ese Arbeiten wurden 1992 abgeschlossen und beinhalteten Bohrsondi erungen in den Uferbere ichen, Unterwassergrabungen und Geländebegehungen. Z u den überraschenden Ergebni ssen zählt der Nachweis mesolithi scher Begehungen des Seebachtals. Acht Fundpl ätze führen Sil exmaterial, das ins Frühmesolithikum, allenfall s sogar noch ins ausgehende Paläolithikum dati ert. Die Stationen reihen sich um die drei Seen und liegen etwa 5 m über den heuti gen Seespiege ln. Im Nussbaumersee konnte mittels Bohrungen im Umkreis der kleinen Inse l ein Siedlungsplatz der Pfyner Kultur lokalisiert werden. In den Randbereichen des Siedlungsareals sind die Siedlungsschichten infolge Erosion we itgehend, teilweise sogar vollständig abgetrage n; in unmittelbarer Inselnähe sind örtlich noch anthropogene Ablagerungen von bi s zu 2 m Mächti gkeit vo rhanden . Nach Ausweis der Dend roc hronologie liegt der Si edlungsbeginn um 3840 v. C hr. Di e letzte, sicher nac hgewiesene Bauphase muss einige Jahre nach 3700 v. Chr. stattgefunden haben. Noch als unsicher ist eine Mittelkurve zu werten, wonac h 3582 v. C hr. nochmals Hölzer ve rbaut worden wären. Das gehobene Fundmaterial , da grösstenteil s aus nicht stratif iziertem Zusammenhang stammend, ist fti r eine innere G liederung der Pfy ner Kultur nur bedingt brauchbar. Vereinzelte Keramikfunde im Oberfl äc henmateri al sprechen für schwache Siedlungsakti vitäten auch zur Zeit der Horgener Kultur. Im bronzezeitlichen Siedlungsarea l auf der Ha lbinsel Horn konnte ein schnurke rami sc hes Grubenhaus untersucht we rden. Die quadrati sche G rube von 3,4 m Seitenlänge ist in den anstehenden Lehm einge lasse n und später von abgeschwemmtem Material überdeckt worden. Ob we itere Wohng ruben auf der Halbinsel vorhanden sind, bl eibt offen. Wi e drei Fundbereiche auf der Halbinsel, bei der Inse l und am Westufer ze igen, wurde der Nussbaumersee erneut in der ausgehenden Frühbronzezeit und in der beginnenden Mittelbronzeze it besiedelt. Si edlungsstrukturen fehlen allerdings we itgehend . Die Endj ahre der wenigen j ahrringdatierten Pfahl e aus dem See fallen in di e Ze it vo n ca. 1585 bi s 1538 v. Chr. Di e nicht sehr zahlreich vo rhandene Keramik aus dem See lässt sich recht gut mit dem Inve ntar vo n Arbon-Bleiche 2 ve rg leichen. Das teilweise aus G ruben stammende Material vo n der Ha lbinsel mit typschen mittelbronzeze itli chen Merkmalen dürfte gesamthaft etwas jünger se in . Eine weitere bronzezeitli che Fundstelle, di e ni cht näher untersucht wo rden ist, liegt im «Moos» (Oberstammheim ZH), am Westufe r des Nussbaumersees. Den Lesefund en nac h zu urteil en, scheint sie einer mittelbronzezeitli chen und vielleicht auch einer früh en spätbronzezei tlichen Epoche anzugehören. In di e 2. Hälfte des 9. Jh s. v. Chr. dati ert di e spätb ronzezeitliche Siedlung auf der Halbinsel Horn . Mit schätzungswe ise über I00 Bauten gehört sie zu den g rössten Siedlungen der ausgehenden Bronzeze it. Sie dürfte wegen zunehmender Vernässung, als Folge des anste igenden Seespiege ls, gegen Ende des Jahrhunderts aufge lassen worden sein . Zu den überrasc henden Grabungsergebni ssen zählt, dass im südli chen Anschluss an das Siedlungsareal, aber offenbar ab 660 v. Chr. , wiederum Bauten errichtet wurden. Im Z uge der Unterwasse runtersuchungen im pfy nerzeitlichen Siedlungsareal ist e ine erhebliche Menge auch an mittelalterli chem und frühn euzeitli chem Material geborgen worden. Es handelt sich in erster Lini e um Geschirr- und Ofenkeramik aus dem 15 .- 18.Jh. n.Chr., di e mit der 17 11 abgebrochenen Fischerhütte auf der Inse l in Verbindung zu bringen ist. Am Ausflu ss des Hüttwilersees konnte mit Sondi erbohrungen ein seit Jahrzehnten ve rmuteter Si edlungs platz gefasst werden. Eine kleine Sondierung hat zwar nur weni g und nicht eindeutig dati erbares Fundmateri al erbracht. Aufgr und ve reinzelter Altfunde und der stratigraphi schen Situation ist aber davon auszugehen, dass es sich mit recht g rosser Wahrsche inlichkeit ebenfall s um eine Pfy ner Siedlung handelt. Ein weiterer, neolithi scher Siedlungsplatz ist aufgrund mehrfac h gemachter Altfunde im ehemaligen Verl andungsgebi et zwi schen Nussbaumer- und Hüttw ilersee vo rauszusetzen. Sondi erbohrungen im in Frage kommenden Bereich haben aber ergeben, dass kaum noch mit Siedlungsresten gerechnet werden darf. Di e Fundstell en sind durch Torfabbau in den vierziger Jahren wahrscheinlich restl os zerstört worden. Keine Siedlungspl ätze konn te n am Hasensee nachgewiesen we rden, obwohl gerade hi er die fl ac hen Strandpl attenverl äufe solche vermuten lassen. Umfang reiche poll enanalyti sche Untersuchungen an Sedimenten aus dem Nussbaumersee ergänzen das archäologisc he Wissen um di e Siedlungsgeschichte des Seebachtales. Abschli essend sei festgehalten, dass im Verl aufe der letzten 200 Jahre Meliorati onen, Absenkungen der Seespiege l und intensive Torfausbeutung die ur- und frühgesc hichtlichen Siedlungsreste arg in Mitl eidenschaft gezogen haben. Der Substanzverlust an Q uell enmaterial kann nur erahnt we rden. 265 Zusammenji:tssung - Resume - Summwy Resurne Le site Bronze final de Ia presqu 'ile de Horn , sur Je Nussbaumersee (commune de Hüttwilen TG), est connu de longue date; des sondages y ava ient ete effectues en 1970. Les fouilles de 1985 ont revele une degradation massive des ni veaux organiques par rapport ä ces premiers travaux , due ä l'abaissement du niveau du lac durant Ia Seconde Guerre mondiale. Cesobservations ont motive une importante intervention de sauvetage sur Ia presqu 'ile, assoc iee ä un etat des lieux des gisements situes dans Ia regiondes lacs (Nussbaumersee, Hüttwilersee et Hasensee), correspondant aux anciennes zones humides. Le programme de recherche, acheve en 1992, comprenait des carottages ä prox imite des rives, des fouilles subaquatiques et des campagnes de prospection. La decouverte en prospection d'occupations mesolithiques dans Je Seebachtal compte parmi les resultats les plus surprenants de ce projet: huit stations ont Iivre des complexes lithiques remontant au Mesolithique ancien ou meme ä I'Epipaleo lithique. Ces gisements s'egrenent en borduredes trois lacs, ä environ 5 m au-dessus du niveau actuel des eaux. Les carottages rea li ses aux alentours de Ia petiteile du Nussbaumersee ont permis de locali ser un vill age Pfy n. Dans les zones en marge du site, les couches archeo logiques sont partiellement ou completement detruites par l'eros ion alors que, ä proximite immedi ate de l'ile, les niveaux anthropiques atteignent par endroits jusqu'ä deux metres d'epaisseur. D'apres les dates dendrochronolog iques, Je debut de l' implantation remontera it ä 3840 av. J.- C. La derniere phase de constructi on attestee avec certitude est legerement posterieure ä 3700 av. J.-C. D'apres une courbe moyenne, des arbres auraient ete abattus et utili ses pour Ia construction en 3582 av. J.-C. encore, mai s Je doute plane sur Ia fiabilite de cette date. Le materiel archeologique a ete recolte en majorite hors contexte stratigraphique et ne permet pas d'affiner Ia structurati on chronologique de Ia culture de Pfy n. Quelques tessons de ceramique decouverts en surface evoquent une occupati on au Horgen egalement. Dans Ia zone de Ia presqu'ile occupee ä l' äge du Bronze, on a pu examiner un fond de cabane du Neolithique Corde. La fosse quadrangulaire mesurait 3,4 m de cöte et ava it ete creusee dans l'argil e sous-j acente, avant d'etre comblee par des co lluvions. 11 est possible que d' autres structures de ce type ex istent encore sur Ia presqu 'ile. La region du Nussbaumersee a ete occupee ä nouveau ä Ia fin du Bronze ancien et au debut du Bronze moye n, comme l' attestent Ies decouvertes realisees sur Ia presqu 'ile, ä proximite de I'ile, ainsi que sur Ia rive occidentale; Ies structures d ' habitat sont toutefois fort rares. La datation dendrochronologique des pieux les plus recents extraits du lac s' in scrit dans une fourchette chronologique situee entre env. 1585 et 1538 av. J.-C. Le petit ensemble ceramique mi s au jour lors des fouilles subaquatiques s'apparente ä l' inventaire d'A rbonBleiche 2. Globalement, Je materiel issu de Ia presqu 'ile, provenant parfoi s de fo sses et attribue par Ia typologie au Bronze moyen, pourrait etre un peu plus recent. On recense encore un gisement de läge du Bronze au lieu-dit «Moos» (commune d'Oberstammheim, ZH), sur Ia rive occidentale du Nussbaumersee; il n'a pas fa it l'obj et d' une etude detaillee. Gräce au materi el recolte en surface, on peut I'attribuer au Bronze moyen, ou peut-etre au debut du Bronze final. Le site Bronze final decouvert sur Ia presqu 'ile de Horn remonte ä Ia 2<moi ti e du 9e s. av. J.-C. On peut estimer ä plus de 100 Je nombre de bätiments qu ' il comportait, ce qui en fait un des sites les plus importants pour Ia fin de l'äge du Bronze. Le village a sans doute ete abandonne ä Ia suite d'une montee du niveau du lac vers Ia fin du 9c s. La fouille a permi s de determiner que, dans Ia zone sud contigue au village, de nouveaux bätiments ont vraisembl abl ement ete eri ges des 660 av. J.- C. Les recherches subaquatiques effectuees dans Je perimetre du village Pfyn ont Iivre une quantite considerable de materi el med ieva ] Oll plus recent. 11 s'agit en premi er Ji eu de vaissell e ou de carreaux de poeles datant d' une periode all ant du 15cau 18° s. , en relati on avec Ia cabane de pecheur impl antee sur I'IJe et demantelee en 1711. A Ia hauteur de I'exutoire du Hüttwil ersee, des carottages ont permi s d'attester Ia presence d' un gisement dont on supputait l'ex istence depui s des decennies. Un petit sondage n'a toutefois Iivre que peu de materiel, dont I'attributi on chronologique est par ailleurs diffi cile. En se basant sur Je contexte stratigraphique et les trouvailles iso lees faites anciennement, on peut cependant ded uire qu ' il s' agit Ia encore tres vra isemblablement d' une Station Pfyn. Un autre gisement neo lithique ex iste sans doute dan s Ia zone autrefo is exondee situee entre le Nussbaumersee et le Hüttwilersee, comme l'attestent les nombreuses trouvaill es anci ennes. Des carottages rea li ses dans cette region montrent qu ' il n' ex iste plus de couche archeo log ique en place: Jes sites ont sans doute ete entierement detruits dans les annees 40 par les travaux lies ä l'exploitation de Ia tourbe. Les rives du Hasensee sembl ent n 'avoir j amai s ete occupees par l' homme, bi en que Ia beine lacustre offre des conditi ons favorables ä une implantation . Mentionnons encore qu'un important programme d'analyses polliniques realisees sur les Sediments du Nussbaumersee vient completer nos connaissances de I' hi stoire du peuplement du SeebachtaL Au cours des deux siecles passes, le patrimoine archeo logique de cette region a ete victime de destructions considerables dont nous ne pouvons mesurer l'ampleur, que ce soit lors de trava ux d'amendement, de l'abaissement du nivea u du lac ou de I' expl oitation intensive de Ia tourbe. (Traducti on: C. Leuzinger- Piccand) 266 Summary In 1985 archaeo logica l area excavations in the late Bro nze Age settl ement, which has been known for a long time, on the Horn peninsula on Lake Nussbaumen (municipality Hüttwil en TG) have clearly revealed the desolate state of organic remains of the Settlement. The provable decay, di scovered through soundings in 1970, are due to lowering of the Ieve l of the Iake during World War ll. Observations made in 1985 resulted, apart from extensive rescue excavati ons on the peninsula, in an inve ntory of re mains of settlements in the entire Iake region, parti cul arly the former moi st regions. These wo rks we re compl eted in 1992 and include drill soundings in the bank areas, underwater excavations and ground inspections. Among the surpri sing res ults can be coun ted proof of mesolithic visiting of the Seebach vall ey. Eight f ind places contain flint material which date from the early meso lithic, possibly even fro m the later paleolithic, period. The stations can be found ara und the three lakes and are situated about 5 m above the actual Ieve l of the lakes. Near the small island in Lake Nussbaumen a settl ement of the Pfy n C ulture could be located by means of drilling. In the fringes ofth e settlement area layers are, as a result of erosion, large ly, partl y even completely, cleared; in the immedi ate vicinity of the island anthropogenic sediments up to a thi ckness of 2 m have been found. According to dendrochrono logy the settlement was founded about 3840 BC. The last asce rtained building phase, must have taken pl ace some years after 3700 sBC. It is till uncertain how to estimate a middle curve acco rding to which in 3582 BC woods have been buildet aga m. The find materi al excavated, whil e originating mostly from non stratifi ed context, is onl y partly suitable for an inner classification of the Pfyn Culture. Occasional ceramic f inds in surface materi al point to poor Settl ement acti vities also during the Horgen C ulture. In the Bronze Age settlement area a Corded Ware Cultu re pit house could be examined on the Horn peninsula. The square pit of3 ,4 m side length has been set in un wo rked clay and was covered later with was hed away materi al. Whether there are other housing pits on the peninsul a is an open question. According to three find places on the peninsul a, near the island and the western bank, Lake Nussbaumen was popul ated again at the end ofth e earl y Bronze Age and at the beginning ofthe middle Bronze Age . Structural settlements however are entirely absent. The final years of the few stilts found in the Iake and dated with annual rings, fall between circa 15 85 to 1538 BC. The not ve ry numerous ex isting ceramies from the Iake are very well comparable whit the inventory of ArbonBleiche 2. The material from the peninsula, partl y orig inating from pits, with typical middl e Bronze Age carac teri stics, may altogether be sli ghtly younger. A further Bonze Age f ind pl ace, whi ch has not been examined closer, is located in «Moos» (Oberstammheim ZH), on the western bank of Lake Nussbaumen. To judge by the strewing finds, it belongs to a middl e Bronze Age and may be also to an earl y late B ro nze Age peri od. Zusammenfassung - Resunu!- Swnmaty ln the second half ofthe 9 th century BC dates the late Bro nze Age settl ement on the Horn peninsul a. With approx imately more than a I 00 buildings it belongs to the largest Settl ements of the closing Bronze Age. Due to increas ing wetness, because of the ri sing Ievel of the Iake, it has probably been abandoned by the end of the centu ry. Among the surprising results of excavations counts the fac t that in the southern part of the settl ement area, apparently fro m 660 BC on, buildings we re establi shed again . In the course of underwater research in the Pfyn Age Settl ement area, a considerabl e amount al so of medi eva l and earl y modern time materi al has been saved. It concerns f irst of all pottery and stove ceramies fro m the 15th until the 18th century AD, which is to be connected with the fi sherman's cabin on the island, demoli shed in 17 11. At the outl et of Lake Hüttwilen a settlement pl ace, presumed to have been there for centuries, could be located by means of drill soundings . A sma ll sounding resulted however in . few and not clearly datable f ind materi al. On the basis of sporadi c o ld find s and the Strati graphie situation, it can be presumed that we are here, with a strong pro bability, concerned a lso with a settl ement of the Pfy n Age . A further neolithic sett lement pl ace can be ass umed on the basis of frequently made old f inds in the former drained land between Lake Nussbaurnen and Lake Hüttwilen. Drill soundings in thi s area have shown however that settlement remains can hardly be counted w ith. The find pl aces are probably compl etely destroyed by peat explo itation in the forties. No settlement places could be proved at Iake Hasen, although ri ght here fl at courses ofb eachpl ateas may be presumed. Numerous poll enanalytic examinati ons of sediments fro m Lake Nussbaumen compl ete the archae logica l knowledge about the settlement hi story in the Seebac h va lley. To conclude we can observe that in the course of the last 200 years so il improve ments, lowering of the Ievel of the Iake and intensive peat expl oitati on have done te rribl e harm to the pre- and early historic settl ement f inds. The substanti al loss of source materi al can onl y be presumed. (Translation : L. Romanino) 267 Anhang Anhang Literaturverzeichnis Amacher, U. ( 1996) Zürcher Fischerei im Spätmittela lter. Mitt. der Antiq. Ges. Z ürich , Band 63. Bil lamboz, A. u. Goll ni sch, H. ( 1997) Die Dendrodatierung der Sied lungsphase n von Uerschhausen-H orn (C H/ Thurgau) in der Spätbronzezeit und früh en Eisenze it. Pl attfo rm 5/ 6, 1996/ 97, I 02 f. Bie uer, E. u. Hardmeyer, B. 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Archaeo logische Forschungen. Züri ch. St UK WS Signaturen lillil セ@ Allgemeine Ablciirzungen Abb. Abbildung Bdm Bodendurchmesser BS Bodenscherbe D Dicke Dat. Datierung Durchm esser Dm Dragendorff Drag FAY Fayence Gram m g GeHissnummer Gef. Nr. Gew icht Gew. glas. glasiert H Höhe lnv. Nr. Inventarnummer IRD Irdenware Innenseite IS M Massstab Meter über Meer m ü. M. Oberkante OK Oberseite OS Randdurchmesser Rdm Rand scherbe RS Torf Holzkohle Seekreide Lehm Sand セ@ Abkürzungen Bibliographische Abkürzungen AS Archäologie der Schweiz ASGA A nzeiger für Schweizeri sche Geschichte und A ltertum skunde BerRGK Beri chte der Römi sch-G ermani sche n Kommi ss ion HA He lveti a Archaeologica JbSGU Jahresbericht, ab 1938 Jahrbuch der Sc hweizeri schen Gese ll schaft für Ur- und Frühgeschichte (bi s 1976). JbSGU F Jahrbuch der Schweizeri schen Gesell sc ha ft ft.ir Ur- und Frühgeschi chte (ab 1977). Mitte ilungen der Antiquari schen Gesell schaft Züric h MAGZ Prähi sto ri sche Bronze funde PBF Thurgauer Beiträge zur vate rländi sche n Geschichte TB Thurgaui sches Urkundenbuch T UB Ur- und früh geschi chtliche Archäo logie der Schweiz UFAS ZA K Ze itschrift für Sc hweizeri sche Ar chäologie und Kunstgeschichte Stärke Unterkante Wandsc herbe G llliliiUIIIull llllil ャセ￟jOQ@ I•• I I®L9® I I°Kb I D Mollusken Moos Holz und Hol z Nr. Zi egel Steine Keramik Dendrodati ertes Holz セM g > セァ@ セ@ セ@ : : "' o..o ..,"' "'- ':"iCl>N "'x "T1 v. セ@ ;"9 .• • セ@ セ@ セ@ セ@ i N N セ@ セ@ セ@ § . ::: N w セ@ セ@ Kalibriertes Aller vor Chr. (BC) 0 = i 'セ@ ? "'セ@ セM 25. "' "'-· ' ()110 '< öl 2.3 "' 3 g.6 3 t: セ@ ::l z t: ,.., "' EXCELSIOR U> ::-er - · 0> "' t: §::3 () () :::-"' g セ@ セS@ c: ;:: :;: セ@ セ@no - T ::: (")(10 0 セ@ セ@ 。N " セ@ = N " t: :1' "' 0 "' = iii" t: !! :::: セ@ HQPセ@ "'""" :::: ? p;- --1 . c;n· ZPセ@ ]M セ@ -<<>' ::· BG@ セ セ@ _B セ@ N._, w l!' I!' !!' Vt(3 LPAZ 0 -,<N セZ@ ' (1) N e. '"n • セ M (/0 N"' "'3 .V> •EICHENMISCHWALD •CORYLUS AVELLANA •FAGUS SYLVATICA i<3 i:J VJ セN@ "' .o,.O.. :__§ O"' -< ;:; ZPセ@ ' セ セᆳ Bäume und S träucher (AP) 0 セ@ "T10 セ セZ@ セ@ Ei セ セ () < :r セᄋ@ (b "'.., ":::"o = o.. -" "'"'" 0> セ@ セ[ - .r <1l{/Q F r r r r o ...... o セ@ l't.l (..) j="' M セM o ca. co - - - r - Mセ - - :<)..<2 - r - -セ@ セGvB@ M - - - - ]j Xセ「Gowj@ - - - - - - - --- - - --- - M セ セMNB セ@ ) -- - ]エュセPス - - j - ·- M セ J-- - r :l-セ - - - ')'-セ@ MZN@ - - - - r - j セ J セ@ r '.;. v セBMヲvGj - _" ' r mviaセイMNBGO ,. セ - - セ@ カ@ .. セ@ 'V - イNBMセ@ セ@ ' • - 'A - '" BMセ@ - セM l.;_CYPERACEAE AST ERA(;EAE - LIGULIFLORAE ASTERACEAE - TUBULIFLORAE J SCROPHULARIACEAE j SCROPHULARI A r ype 1RHINANTHUS type l ODONTITES j VERONICA type lPEDICULARIS PALUSTRIS type ""TMEL AMPYRUM ""TDIGITALIS type - j ROSACEAE -,FILIPENDULA A - ) - - M セ セ@ M セ@ V セe セ イャ ・ャ a@ ]エ セ・R 1GEUM t ype 1 POTENTILL A type T ARUNCUS t ype 1FABACEAE j ASTRAGALUS type jRANUNCULACEAE j ACONITUM type j AOONIS VERNALIS T ANEMONE NE MO ROSA t ype - I THALICTRUM j TROLLIUS j PULSA TILLA type 1CAL THA t ype 1 AJUGA l MENTHA type 1PRUNELLA type j TEUCRIUM lST ACHYS type > LILIACEAE jfRITILLARIA type > COLCHICUM j ERICACEAE >CALLUNA Mセ@ セ ACRIS type ll..J. r\"- - · -- - セ[@ セcanbe@ セ@ M M セM セ@ M セ M BGsヲ| - -- - - - セ セ セエ j TAMUS COMMUNIS ""THELIANTHEMUM - -- セM type jVICIA type ]j - - - -- - - - - '· - - - - - - - - - -- - - - M セ ]ゥV￟セ」ウ@ - - _ _ _ _ - -セ@ セM m@ セ セ セa - - ヲセウャオm@ j ßUPLEURUM type ""TSANGUISORBA MINOR type jTRIFOLIUM type j 0NONIS type - -- ANNUA CENTAUREA JACE A type QIPSACACEAE KNAUTI A SCABIOSA セ - - - ウ@ tャエQ セ セ CHENOPODIACEAE - l BRASStCACEAE j CARYOPHYLLACEAE j 5PERGUL A type j j j j Mセ@ セ@ セM - - - - - - - BG セ@ - - セ Mス '""""'""' <; "'ni""""'=_<>'"'Vvo== - o- AVICULARE type j POLYGONUM BISTORTA type JURTtCA :::: :::::= :::Z: - - N Vセ_エ@ j PL ANTAGO MAJOR ACETOSA type 1RUMEX ACETOSELLA セrumex@ セ@ BGAW NLBGセ 「セ G セ エセ セュァ@ - - - セ@ セー・@ ]エセ・￟オ -rsEcALE g>EREALE -,CEREALIA indet . - - w N = r r r セ@ セM - セ@ セ@ セvBG セ セ@ N Mセ@ vBG^j = 'F - - -- - - .... --.......,. - . ._".. . . . セ@ - - -- - -セ@ - - - - - F- -- - セ@ セ@ o l!cEREALIAro ro l -T TRITICUM type - - . . . - ._.."_...._..... .... --- ._.... . . . セ@ - セ@ - -.....J• = - - -- v=-= --- - v--- - r セ o .... セ@ M - - "<::>"--- - - - - r r r r o m - セ セc|@ o - - - - "<: >" - r -..,.....,.- r- OBGMカセ o 01 - - - - - j= ;:; - • -- - - - r M セ - - - -: - :::::::- -- - :"- :.. -- - r セM セ@ o F -- - - """ ---.-:7 Z セZᅣnaャe@ ...,.PHYTEUMA - , RUBIACEAE 1 PRIMULA VERIS type j ANAGALLIS 1 L YSIMACHIA jCERASTIUM ty pe j VALERI ANA jVALERI ANELLA j CORY OALIS j CONVOL VULUS 1 EPILOBIUM T FUMARIA j GENTIANA PNEUMONANTHE type 1 HYPERI CUM type j MALVACEAE l MERCURIALis 1 PEUCEDANUM j SAXIFRAGA OPPOSI. t. 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