Phänomenal
Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie
„…, dass Intuition einfach ein menschliches Talent ist, wie die Fähigkeit zu
lieben, zu denken, Theorien zu entwickeln oder Kunstwerke zu schaffen“
Ruth C. Cohn
Zur Intuition in der Psychotherapie
Dieter Zabransky (Maissau und Wien)
Intuition erscheint auf den ersten
Blick etwas geheimnisvoll: Wie
von Zauberhand trifft mich plötzlich ein Erkenntnisblitz und ich
kann nicht sagen, woher er gekommen ist, wie er zustande gekommen ist und was mir gleichzeitig die Gewissheit gibt, etwas
Richtiges erkannt zu haben. Es hat
den Charakter einer Eingebung,
die nicht von mir selbst zu kommen scheint, manchmal wie eine
kleine Erleuchtung. In den meisten
Fällen wird es aber schlichter erlebt, wie das plötzliche Verstehen
eines komplexeren Zusammenhangs, wo mir etwas „wie Schuppen von den Augen fällt“ oder
eine unerwartete kreative Lösung
eines Problems oder eine plötzliche Idee, die mir zuerst weithergeholt erscheint, bei näherer Betrachtung aber stimmig ist und
schließlich „einleuchtet“.
In der psychotherapeutischen Arbeit sind intuitive Vorgänge von
großer Relevanz, da sie tiefgehende Erkenntnisse bei der Klientin¹
wie bei der Psychotherapeutin bewirken können, die für den therapeutischen Prozess grundlegend
sind. Die Klientin etwa gewinnt
in der Therapie plötzlich eine
Einsicht, die ihrem Leben eine
ganz neue Perspektive mit neuen
Möglichkeiten eröffnet. Als Psychotherapeutin wiederum drängt
sich mir beim Gespräch mit einer Klientin scheinbar zusammenhanglos eine Idee auf, in welche
Richtung die Therapie auch gehen
könnte. Dabei ist aber auch Vorsicht angebracht: Es muss mir bewusst sein, dass mich meine Intuition auch täuschen kann. Das
intuitiv Erahnte muss deshalb im
weiteren Therapieverlauf erst
sorgsam überprüft werden².
Es hat mich schon erstaunt, dass
sich z.B. im umfangreichen „Wörterbuch für Psychotherapie“
(Stumm & Pritz 2000), kein eigenes Stichwort Intuition findet und
nur Weniges über intuitive Vorgänge. Möglicherweise gibt es
Vorbehalte diesem Thema gegenüber, um nicht in die Nähe unwissenschaftlicher oder gar metaphysischer Spekulationen zu kommen.
So merkt der Gestaltpsychologe Conrad zum Intuitionsbegriff
kritisch an:
„Für manche enthält er heute beinahe
schon ‚Okkultes‘, d.h. unbewusste und
übersinnliche Wahrnehmung, die ans
Wunderbare grenzt“³ (Conrad 1957, 373).
Zusammenfassung
Die Intuition kann uns plötzlich wie ein
Geistesblitz treffen, ohne dass wir sagen
können, wie dieser zustande gekommen
ist. In der Psychotherapie haben intuitive Vorgänge eine große Bedeutung,
indem sie der Psychotherapeutin und
der Klientin wertvolle Erkenntnisse vermitteln können. Intuition kann sich als
plötzliche Einsicht, als „Gespür“ oder als
Ahnung zeigen. Carl G. Jung und Ruth C.
Cohn setzen sich zunächst aus psychoanalytischer Sicht mit dem Phänomen
der Intuition auseinander. An die Darstellung ihrer Auffassungen schließt sich
in diesem Beitrag, auch an Hand von
Beispielen, die Erläuterung der Bedeutung von kreativen Problemlöseprozessen im Sinne des Produktiven Denkens
nach Max Wertheimer, des intuitiven
Wahrnehmens, sowie des intuitiven Erfassens von Situationen und Handeln
aus gestalttheoretischer Sicht. Da uns
die Intuition auch täuschen kann, wird
schließlich dargelegt, wie nach Ruth
Cohn intuitive Fähigkeiten geschult und
gefördert werden können.
In der Psychologie hat man Themen wie die Intuition lange Zeit
Dichtern und Künstlern überlassen.
Demgegenüber hebt der Kunstpsychologe und Gestalttheoretiker
Rudolf Arnheim hervor:
„How would we account otherwise for the creation of a work of art or
the conception of a scientific theory,
In diesem Beitrag wird „Psychotherapeutin“ und „Klientin“ zur Vereinfachung der Schreibweise sowohl für die weibliche als auch für die männliche
Form verwendet.
² Aus kritisch-realistischer Sicht sind jegliche Erkenntnisse über uns selbst, über andere Personen und über die von uns vorgefundene Welt ausschließlich subjektiv, da wir keinen unmittelbaren Zugang zur physikalischen Welt haben; wir sind ja immer auf unsere subjektive Wahrnehmung, auf
unser Denken, Fühlen, Erinnern, usw. - d.h. auf unsere phänomenale Welt – angewiesen, wobei wir uns auch irren können (vgl. Metzger 1967/2018
und Metzger 2001). Die Intuition spielt sich eben in der eigenen phänomenalen Welt ab und ihre Ergebnisse sind vom Gesamtzustand dieser phänomenalen Welt abhängig, einschließlich der eigenen Ich-Zustände und der eigenen kritisch-phänomenalen Zustände (vgl. dazu Stemberger 2016,
Stemberger 2018, Sternek 2018).
³ Abraham S. Luchins schreibt, dass ideengeschichtlich im deutschsprachigen Raum in der Zeit der Aufklärung eine anti-wissenschaftliche Gegenbewegung gegen die Dominanz der Ratio entstand, in der die Romantiker ihr Unbehagen ausdrückten, vieles Wertvolle im Leben entwertet zu sehen:
„They dethroned Reason, they set up in its place intuitionism, mysticism, vulgarized Spinozaism and/or Herder’s new Humanism“ (Luchins 1975, 23).
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given that in both activities nothing is
more characteristic than the intimate
cooperation of intuition and intellect?“
(Arnheim 1991, 191).
Wie können nun intuitive Vorgänge verstanden werden, die sich auf
ganz verschiede Art zeigen können? Und wie können intuitive Fähigkeiten gefördert werden, da sie
in der psychotherapeutischen Arbeit wertvolle Hilfe leisten? Es waren vor allem C.G. Jung und Ruth
Cohn, die sich mit dem Phänomen
der Intuition auseinandergesetzt
haben (zu Leben und Werk von R.
Cohn siehe Rainer 2018). Ich möchte deshalb zunächst in diesem
Beitrag einige ihrer psychoanalytischen Überlegungen und Erfahrungen dazu ausführen, um anschließend verschiedene Formen
intuitiver Vorgänge aus gestalttheoretischer Sicht in ihrem Bezug zur
Psychotherapie näher zu beleuchten. Schließlich soll dargelegt werden, wie nach Ruth Cohn Intuition
geschult werden kann.
Das Verständnis von Intuition bei
C.G. Jung
C.G. Jung, der Begründer der
Analytischen Psychologie, beschreibt im Rahmen seiner Persönlichkeitstypologie – neben den
Originalarbeiten aus Theorie und Praxis
psychischen Funktionen Empfinden, Denken, Fühlen - die Intuition als vierte wichtige psychische Funktion bzw. Fähigkeit des
Menschen. Er sieht dabei im Denken und Fühlen rationale Funktionen, im Empfinden und Intuieren
irrationale Funktionen, die jeweils
in gewisser Weise ein Gegensatzpaar bilden; rational bedeutet
hier für Jung wertend und irrational nicht-wertend im Sinne von
einfach gegeben. C.G. Jung meint
dazu:
“Die Empfindung (das heißt Sinneswahrnehmung) sagt, dass etwas existiert; das
Denken sagt, was es ist; das Gefühl sagt,
ob es angenehm oder unangenehm ist;
und die Intuition sagt, woher es kommt
und wohin es geht“ (C.G. Jung 1986, 61).
Jung sieht in der Intuition eine
hohe Form menschlicher Erkenntnis. Sie vermittelt ein tiefes Verstehen und hilft bei der Lösung von
Problemen. Er versteht die Intuition nicht losgelöst von den Funktionen des Wahrnehmens, Denkens
und Fühlens; gemeinsam mit den
anderen Funktionen können wir
uns über uns selbst oder über die
Situation, in der wir uns befinden,
Klarheit verschaffen und ethisch
richtig handeln. Das ist insofern bedeutsam, als wir diese Funktionen
auch widersprüchlich erleben
können: z.B. kann eine von mir
ethisch richtig angesehene Handlung gefühlsmäßig unangenehm
sein (vgl. Kästl 2010).
Jung ordnet diese vier Funktionen
als rechtwinkelige Koordinaten in
einem Kreis an („psychischer Kompass“): die Pole Denken und Fühlen
bilden die eine Koordinate, demgegenüber stehen die Pole Empfindung und Intuition. Dieser „Kompass“ soll es ermöglichen, eine
bestimmte Person zu charakterisieren. So kann bei einer Person das
Denken im Vordergrund stehen und
das Fühlen schwächer ausgeprägt
sein, bei einer anderen ist es gerade umgekehrt. Oder die Intuition ist
gegenüber der Empfindung deutlich
schwächer ausgebildet, was einen
Mangel an Phantasie ausdrücken
kann. Ziel psychotherapeutischer
Arbeit ist es für Jung, zu einer Ausgewogenheit der psychischen Funktionen beizutragen, indem jene
Funktionen gestärkt werden, die
nur schwach entwickelt sind.
Jung beschreibt das Wesen der Intuition
folgendermaßen: „Die Intuition ist diejenige psychologische Funktion, welche
Wahrnehmungen auf unbewusstem
Wege vermittelt. Gegenstand dieser
Wahrnehmung kann alles sein, äußere
und innere Objekte oder deren Zusammenhänge. Das Eigentümliche der Intuition ist, dass sie weder Sinnesempfindung, noch Gefühl, noch intellektueller
Schluss ist, obschon sie auch in diesen
Formen auftreten kann. Bei der Intuition präsentiert sich irgendein Inhalt als
fertiges Ganzes, ohne dass wir zunächst
fähig wären, anzugeben oder herauszufinden, auf welche Weise dieser Inhalt
zustande gekommen ist. Die Intuition ist
eine Art instinktiven Erfassens, gleichviel welcher Inhalte. Die intuitive Erkenntnis hat daher ihren Charakter von
Sicherheit und Gewissheit, der Spinoza
vermochte, die ‚scientia intuitiva‘ für die
höchste Form der Erkenntnis zu halten“
(zit. nach Conrad 1957, 373).
In seinem Beitrag über den „Zugang zum Unbewussten“ spricht
Phänomenal
Jung an einer Stelle von Intuition
als „Ahnung“, an anderer Stelle
spricht er explizit von plötzlicher
Einsicht im Kontext einer Traumanalyse über seine intuitive Erkenntnis dabei. Er berichtet von
der Analyse eines eigenen Traums,
der auch ein interessantes Licht
auf seine Beziehung zu seinem
Lehrer, S. Freud, wirft:
„Meine intuitive Erkenntnis bestand in
der plötzlichen und unerwarteten Einsicht, dass mein Traum mich meinte,
mein Leben und meine Welt, meine
ganze Realität gegen eine theoretische
Struktur, die von einem fremden Verstand aus dessen eigenen Gründen und
für dessen eigene Zwecke errichtet war.
Es war nicht Freuds Traum, sondern mein
eigener; und auf einmal verstand ich
auch, was mein Traum bedeutete“ (C.G.
Jung 1986, 57).
Das Verständnis von Intuition bei
Ruth C. Cohn
Die Psychoanalytikerin R. Cohn,
die sich intensiv mit dem Phänomen der Intuition beschäftigte, beschreibt diese Erfahrung ähnlich:
„Die Erscheinung, die wir Intuition nennen, ist gekennzeichnet durch Plötzlichkeit und Gewissheit, ohne bewusstes
Wissen um ihre Herkunft“. Wie die Gestalttheorie sieht sie intuitive Vorgänge
basierend auf ganzheitlichem Erleben,
sie meint: „Es ist anzunehmen, dass
sich eine intuitive Erkenntnis aus zahlreichen Elementen zusammensetzt, die
ihren Ursprung in Sinneswahrnehmung,
Erinnerungen, Deduktionen und Empfindungen haben, und doch erscheint
Intuition als „'Gestalt' – als ganzheitliches Muster oder Struktur, wobei
diese Erkenntnis bzw. Einsicht, Interpretation oder Vorahnung sein kann“
(Cohn 2004, 134).
Cohn fasst den Begriff der Intuition weit und sieht in ihr eine
grundlegende menschliche Fähigkeit, „wie die Fähigkeit zu lieben,
zu denken, Theorien zu entwickeln oder Kunstwerke zu schaffen“ (Cohn 2004, 134). Intuition
Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie
kann nach Cohn wie alle anderen
menschlichen Fähigkeiten gefördert und geschult werden. Sie bedarf jedoch einer Pflege, um nicht
zu verkümmern, was ihrer Meinung nach aber häufig geschehe.
Intuition erstreckt sich zumeist
auf den Bereich zwischenmenschlichen Geschehens, aber auch auf
die Gebiete künstlerischer, wissenschaftlicher oder praktischer
Natur. Auf Schöpferisches bezogen spricht sie von Inspiration.
Ganz ausschließen will Cohn auch
nicht, dass es hypothetisch auch
eine Form von außersinnlicher Intuition geben könnte, dafür gebe
es aber keine wissenschaftlichen
Beweise.
Cohn entdeckte in ihren Workshops, in denen sie mit erfahrenen
Psychotherapeuten über deren
Gefühle und Gegenübertragung
ihren Patienten gegenüber arbeitete, dass sich quasi als Nebeneffekt die Intuition der Teilnehmer
zunehmend verbesserte. Sie lernten immer besser zwischen adäquaten emotionalen Reaktionen
auf die Bedürfnisse ihrer Patienten und eigenen Störungen zu unterscheiden. In diesen Workshops
ging es auch darum, eigene Phantasien und Gefühle anderen Gruppenmitgliedern gegenüber wahrzunehmen und mitzuteilen. Im
Zuge der Gruppenarbeit konnte
Cohn feststellen, dass sich auch
die empathischen Fähigkeiten
verbesserten.
Ihre Erfahrungen daraus fasst
Cohn schließlich folgendermaßen
zusammen:
„Wir können Intuition einmal versuchsweise als einzigartige und komplizierte Fähigkeit zur spontanen Erkenntnis
definieren, die basiert auf: Klarheit der
Wahrnehmungen, ausreichender Speicherung entsprechender Fakten, geschultem Denken und unblockierten,
wachen Gefühlen“ (Cohn 2004, 136).
Intuition und Psychotherapie aus
gestalttheoretischer Sicht
In der Gestalttheorie werden alle
psychischen Vorgänge im Menschen als dynamisch-ganzheitliches Geschehen betrachtet, für
das die Gestaltgesetze gelten und
allgemein die Tendenz zur guten
Gestalt wirksam ist (vgl. die Feldtheorie Kurt Lewins, 1963). Die
heuristische Trennung in verschiedene psychische Bereiche, wie in
Wahrnehmung, Denken, Fühlen
und Handeln wird als bloß fiktiv gesehen; so ist z.B. Wahrgenommenes oder Erinnertes immer mehr
oder weniger auch gefühlsgefärbt.
Anders als in einem atomistischen
Ansatz, in dem Komplexes bloß
aus Einzelelementen zusammengesetzt gedacht wird, lässt sich Intuition aus der ganzheitlichen Sicht
der Gestalttheorie gut verstehen,
indem sie eine spontane plötzliche
Umstrukturierung des psychischen
Feldes4 des Menschen darstellt. Intuition äußert sich auf verschiedene Weise: Sie kann sich in kreativen
Problemlösungsprozessen im Sinne
des Produktiven Denkens, im intuitiven Wahrnehmen sowie im intuitiven Erfassen von Situationen und
entsprechendem Handeln zeigen,
die allesamt in der Psychotherapie
eine wichtige Rolle spielen.
Intuition und Problemlösungsprozesse
„Woher kommt die Erleuchtung, der Geistesblitz?“ fragt Max
⁴ Das psychische Feld umfasst als offenes System neben dem phänomenalen Feld auch
jene Kräfte, die wir nur in ihren Auswirkungen
wahrnehmen, ohne dass uns diese Kräfte auch
phänomenal zugänglich wären. „In ähnlicher
Weise, wie wir zwar die Wirkung des Windes an
Bewegung von Zweigen und Blättern erkennen,
nicht aber den Wind selbst sehen können“. Das
betrifft vor allem Kräfte der Selbstorganisation
(Prägnanztendenz), aber auch Konstrukte der
Tiefenpsychologie, wie die nicht bewussten
Kräfte der Abwehr, des Widerstandes u.v.m.
(Stemberger 2009, 34).
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Wertheimer (1964) im Untertitel
seines Werkes „Produktives Denken“, „Was geschieht, wenn man
wirklich denkt und dabei vorwärts
kommt?“. Produktives Denken
meint ein selbständiges, einsichtiges Denken, das in lebendiger
Auseinandersetzung mit einer Sache zu eigener Einsicht und Verstehen5 führt. Es ist das Gegenteil
eines blinden, starren Regeldenkens, das selbst bei richtiger Anwendung der Regeln der Logik und
bestimmter Verfahrensvorschriften zwar eine richtige Lösung bietet, aber keine neuen Erkenntnisse vermittelt6. Produktives Denken
ist hingegen weiterführendes Denken, das an seinem Höhepunkt in
einem mehr oder weniger plötzlichen Umstrukturierungsvorgang
in eine neue Einsicht wie dem
Aha-Erlebnis umschlägt. Voraussetzung dafür ist das Entstehen
einer seelischen Spannungslage,
die bei der Beschäftigung mit dem
Problem nach Ausgleich drängt
(Zöller 1993).
In einem eigenen Beispiel zum Produktiven Denken spricht Wertheimer (1964) von „Intuition“7 als
gleichbedeutend mit Einsicht. Seine Lösung des Problems erlebt er
⁵ „Vom Verstehen eines Menschen kann erst in
dem Augenblick die Rede sein, wo seine Verhaltensweisen und, soweit sie bekannt sind,
auch seine Erlebnisse, im richtigen Zusammenhangs-, Ableitungs- und Gewichtsverhältnis,
jedes an seinen richtigen Ort und in seiner
wirklichen Rolle im Ganzen gesehen wird“ meint
Wolfgang Metzger (1975, 242); er bezieht sich
dabei auf W. Köhler und M. Wertheimer.
⁶ Kuo et.al. (2009) konnten zeigen, dass intuitive Denkprozesse andere Hirnnetzwerke in Anspruch nehmen als rein logische Denkprozesse,
die hintereinander ablaufen; sie schließen daraus, dass es sich um zwei verschiedene Systeme
im Gehirn handelt.
⁷ Möglicherweise setzt Wertheimer hier den
Begriff Intuition in Anführungszeichen, weil
er den Begriff der Intuition zu seiner Zeit auch
als Modebegriff „in der gebildeten Welt“ sieht,
der oftmals nur oberflächlich im Sinne eines
nett klingenden Etiketts ohne tiefergehendes
Verständnis verwendet wird (vgl. Wertheimer
1924/1985).
Originalarbeiten aus Theorie und Praxis
anschaulich, indem er das Gefühl
hat, die Sache zu „durchschauen“:
„Wer hat nicht selbst erlebt, wie solches Begreifen vor sich geht, wenn
einem zum ersten Male ein mathematischer Zusammenhang etwa
aufgeht,“ meint Wertheimer in einem Vortrag (1924/1985). Für die
geometrische Problemstellung einer
Winkelsumme beschreibt er seine
Erfahrung bei der Problemlösung:
„Jede Seite hat zwei äußere Seitenwinkel, an jedem Ende eine. Es können so
viele Seiten sein und daher auch so viele
derartige Winkel, wie man will; aber in
jeder Figur müssen die d’s die Drehungswinkel, eine vollständige Umdrehung
ausmachen. Das war eine ‚Intuition‘. Ich
war in diesem Augenblick glücklich. Ich
hatte das Gefühl ‚jetzt durchschaue ich
die Sache‘ […] Die Erkenntnis, dass die
Summe der d’s 360‘ ist, entstand hier
nicht als eine willkürliche Annahme, als
allgemeine Feststellung oder Meinung,
sondern als eine ‚Intuition‘ (eine Einsicht), bei welcher aus der strukturellen
Erfassung der Figur die innere Bezogenheit zwischen Geschlossenheit und
Gesamtheit der d’s sichtbar wurde.“
(Wertheimer 1964, 175)
Duncker stellt fest, dass jedes Produktive Denken in einem sehr allgemeinen Sinn anschaulich ist. Es hat
eine heuristische Funktion, indem es
„viele Implikationen der Voraussetzungen, die logisch nur in schwerfälligem
Nacheinander explizit zu werden vermöchten, simultan [...] überschaubar
macht, das Gesamtterrain sondiert.
Auf diese Weise ermöglicht sie es dem
Denkenden, die entscheidenden Angriffsstellen zu sehen und sich auf diese zu konzentrieren“ (Duncker 1935, 62).
Und:
„Diesen allgemeinsten Begriff von ‚Anschauung‘ hat H. Poincare im Auge,
wenn er in seinem Buche ‚Der Wert der
Wissenschaft‘ sagt: ‚Wir brauchen eine
Gabe, die uns von weitem das Ziel sehen
lässt, und diese Gabe ist die Intuition.‘“
(Duncker 1935, 20-21).
Produktives Denken ist nicht ein
isolierter Denkvorgang, sondern
steht in inniger Wechselwirkung
mit den anderen psychischen
Prozessen des Wahrnehmens, Denkens, Fühlens und Handelns. So
stellt Arnheim fest:
„the same principles apply to all the various mental capacities because the mind
always functions as a whole. All perceiving is also thinking, all reasoning is also
intuition, all observation is also invention.“ (Arnheim 1973, 5)
Im Alltag sind wir oft mit schwierigeren Aufgaben oder Problemen konfrontiert, die mit einer
höheren Spannungslage einhergehen und uns regelrecht Tag und
Nacht beschäftigen. Wir erleben
es als seelische und körperliche
Anspannung, „es arbeitet in uns“,
einzelne Gedanken und Ideen gehen uns immer wieder durch den
Kopf. Vielleicht schlafen wir auch
unruhiger. Oft wirkt die Suche
nach Lösungen bis in unsere Tagträume oder Träume hinein8. Bis
wir endlich in diesem produktiven
Prozess, möglicherweise auch in
Zwischenschritten, unserem Ziel
näher kommen und plötzlich eine
Einsicht haben, die eine stimmige
Lösung darstellt und uns wieder
zur Ruhe kommen lässt.9
Diese produktiven Denkprozesse haben in der Psychotherapie
große Bedeutung, wenn auch der
psychotherapeutische
Prozess
eine kompliziertere Gesamtsituation darstellt als der Vorgang des
⁸ Berühmt geworden ist das Beispiel des Chemikers August Kekulés. Er berichtete anlässlich
der 25-Jahr Feier über sein Erlebnis, das zur
Entdeckung der chemischen Verbindung des
Benzolringes führte. Er berichtete, dass er in einem Zustand des Halbschlafes Atome vor seinen Augen “gaukelten“, bis sie sich schließlich zu
einer Schlange formten, die sich in den eigenen
Schwanz biss. Der Songschreiber Paul McCartney wieder erzählte, dass er die weltbekannte
Melodie „Yesterday“ morgens beim Aufwachen
„im Kopf“ hatte. Er habe dann wochenlang
überprüft, ob diese Melodie nicht schon bekannt sei, so klar und deutlich sei diese Erfahrung
gewesen.
⁹ Zur einsichtsorientierten Problemanalyse, die
die Gestaltpsychologin Erna Hruschka ausgearbeitet hat, siehe Weidinger 2017.
Phänomenal
reinen
Problemlösens
einer
schwierigen Denkaufgabe. Ausgangspunkt jeder Psychotherapie
ist, dass jemand mit sich und seiner
Umwelt nicht zurechtkommt. Wie
beim Produktiven Denken geht es
um die Klärung des im Lebensraum
Vorgefundenen, das zumeist nur
einseitig, lückenhaft oder unklar
erlebt wird. Schon das Entdecken
des eigentlichen Problems ist eine
produktive Leistung. Zunächst werden häufig nur die Beschwerden,
wie eine innere Angespanntheit,
Angst oder Schmerzen, als Problem erkannt. Die Einsicht in die zugrundeliegenden Zusammenhänge
entsteht hingegen erst allmählich
im Verstehen der eigenen Lebenssituation; das entspricht dem Prozess der Umstrukturierung des
psychischen Feldes.
Zöller meint dazu:
„Die im Sinne struktureller Wahrheit
geklärte Problemsituation des Klienten
selber ist es, welches das Therapieziel
auf natürliche Weise definiert“ (Zöller
1993, 223).
Auch die der Einsicht entsprechenden Veränderungen im Verhalten
und im Verständnis der Welt umzusetzen, stellt wieder eine schwierige Aufgabe dar, die nur über weitere produktive Prozesse lösbar ist.
Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie
Weder das Gewinnen von Einsicht,
noch das ihr entsprechende Handeln lassen sich aber erzwingen (vgl.
auch die Kennzeichen der Arbeit am
Lebendigen W. Metzgers, 1962). Es
gilt, in der Therapiesituation förderliche Randbedingungen herzustellen, die es ermöglichen, Einsicht zu
gewinnen und für das Leben nutzbar zu machen (vgl. Zöller 1993).
Intuitives Wahrnehmen
Der gestaltpsychologisch orientierte Psychiater Klaus Conrad beschäftigt sich mit Intuition in seiner
Arbeit „Über ‚occulte‘ Phänomene im Lichte gestaltpsychologischer Forschung“. Er sieht in dem
Phänomen intuitiver Wahrnehmung „die ursprünglichste und zugleich vollkommenste Form der
den Sohn beschreibt Conrad, wie
intuitive Wahrnehmungsvorgänge verständlich werden. Der Sohn
liest den Brief und es beschleicht
ihn plötzlich der Gedanke, der Vater könnte krank oder gar gestorben sein. Wenig später erhält er
tatsächlich die Todesnachricht. Ein
Fall von übersinnlicher Wahrnehmung? Obwohl der Brief inhaltlich
nichts Alarmierendes enthalten
hat, waren kleine Veränderungen
im vertrauten Stil und der Schrift
des Vaters gegeben, „die Physiognomie der Schrift hat sich geändert“. Conrad spricht hier von der
physiognomischen Qualität (vgl. die
Wesensmerkmale bei W. Metzger,
2001). Ähnlich wie wir aus einem
Gesicht feinste Stimmungswechsel
„herauslesen“ können - nicht durch
unsere Aufmerksamkeit auf einzelne Gesichtsmuskeln, sondern aus
dem Gesamteindruck des Gesichtes
-, können wir „zwischen den Zeilen
lesen“. Aus solchen unmerklichen
Veränderungen erwachsen Ahnungen, in denen möglicherweise eine
richtige Erkenntnis zum Ausdruck
kommt, die aber natürlich nichts
Übersinnliches an sich hat.
Wahrnehmung, die gegenüber allen späteren ein genetisches Primat besitzt. In unserem Zusammenhang ist nun entscheidend,
dass es sich hierbei natürlich nicht
um außersinnliche Wahrnehmung
handelt. Im Gegenteil, das Sensorium ist entscheidend beteiligt.“
(Conrad 1957, 376)
Beim intuitiven Wahrnehmen
achten wir vor allem auf den Gesamteindruck des Wahrgenommenen, die Details treten mehr in
den Hintergrund. Wir achten in der
psychotherapeutischen Arbeit auf
unser „Gespür“, wenn wir unserer
Klientin zuhören und zusehen; es
geht um die physiognomische Qualität des Mitgeteilten: Was drückt
diese, neben dem sprachlichen Inhalt, insbesondere mit ihrer Mimik,
mit ihrer Körpersprache, mit dem
Klang ihrer Stimme, ihrer Sprachmelodie aus? Was klingt da bei uns
an? Worum geht es der Klientin?
Was erscheint wesentlich zu sein?
In einem anschaulichen Beispiel des Briefes eines Vaters an
Die nonverbalen Mitteilungen sind
direkter und insofern wesentlicher,
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als sie dem menschlichen Wesen
näher stehen. Im Bewusstwerden
ihrer Körpersprache kann die Klientin einen Zugang finden, wie es
ihr wirklich geht. Walter berichtet
dazu ein Beispiel von einer Therapiesitzung, in der deutlich wird,
„dass Lebensgefühl und Körperhaltung oder Stimme etwas miteinander zu tun haben: Therapeut:
‚Achte mal auf deine Stimme. Beschreib wie sie klingt.‘ Klient: ‚Es
ist wie leises Weinen.‘ Therapeut:
‚Sei die Stimme.‘ Klient: weint.“
(Walter 1985, 196)
Das mindert nicht, was die Klientin sprachlich ausdrückt, was sie
inhaltlich bewegt und beschäftigt;
beides ist Gegenstand der Psychotherapie. Aus Sicht der Psychotherapeutin allerdings ist bedeutsam, inwieweit das von der
Klientin verbal Ausgedrückte mit
dem intuitiv Wahrgenommenen
übereinstimmt. Insbesondere die
Diskrepanzen, die hier deutlich
werden, sind wertvolle Informationen, denen nachgegangen und
an denen weitergearbeitet werden kann. Umgekehrt nimmt auch
die Klientin ihre Therapeutin auf
Originalarbeiten aus Theorie und Praxis
eine bestimmte Weise wahr, erlebt
sie in ihrem Ausdruck und Verhalten intuitiv als mehr oder weniger
stimmig bzw. authentisch. Diese
Stimmigkeit fördert das Vertrauen
und ist deshalb für die Qualität der
therapeutischen Beziehung wichtig
(vgl. die so genannten „Therapeutenvariablen“ Authentizität und
Transparenz von Carl Rogers).
Intuitives Erfassen von
Situationen und entsprechendes
Handeln
Es ist immer wieder erstaunlich,
wie schnell wir eine Situation erfassen können. Als Autofahrer reagieren wir in Sekundenbruchteilen auf eine oft recht komplexe
Verkehrssituation. Das intuitive Erfassen und Reagieren erfolgt blitzschnell und was dabei in uns vor
sich geht, ist uns nicht bewusst.
Wenn wir uns dazu erst Gedanken
machen müssten, wären wir viel zu
langsam, um angemessen reagieren zu können. Die Fähigkeit zum
intuitiven Erfassen von Situationen
und angemessenem Reagieren ist
für uns lebenswichtig. Die richtige
Reaktion setzt allerdings voraus,
dass wir Autofahren gut erlernt
haben und nicht mehr darüber
nachdenken müssen, wie wir das
Fahrzeug bedienen müssen.
Es gibt aber auch Situationen, in
denen wir mehr Zeit haben, um
uns „ein Bild“ zu machen und unserem „Gespür“ zu folgen, indem wir
die Gesamtsituation auf uns wirken
lassen, was gewöhnlich für die Therapiesituation zutrifft. Diese ist aus
der Sicht der Psychotherapeutin allerdings sehr komplex: Sie beinhaltet den Eindruck, den die Klientin
gerade auf sie macht und was sie
verbal mitteilt, vor allem aber auch
den Kontext der therapeutischen
Beziehung sowie den Kontext des
bisherigen Therapieprozesses. Ein
angemessener Umgang mit der
Therapiesituation erfordert, diese
auch intuitiv in ihrer Komplexität
zu erfassen und sie entsprechend
zu gestalten.
H.-J. Walter betont hier die Bedeutung der geschulten Intuition nach
R. Cohn für die psychotherapeutische Arbeit: „Die Wahl des jeweils
richtigen Zeitpunkts für eine Intervention in der therapeutischen Arbeit mit Einzelnen oder mit Gruppen (‚timing‘), erfordert eine
Geschicklichkeit des Therapeuten,
die sich nur teilweise in konkrete
Regeln fassen lässt“. Angemessene Interventionen lassen sich einerseits aus den Kennzeichen W.
Metzgers (1962) bei der Arbeit am
Lebendigen ableiten; das genügt
aber nicht: „Über solche Regeln
hinaus kommt es auf die mit ihrer Hilfe ‚geschulte Intuition‘ (Ruth
Cohn 1975, 134 ff.) an.“ (Walter
1985, 152)
Schulen und Fördern
der intuitiven Fähigkeit
Wie anfangs beschrieben, sieht
Ruth Cohn die Intuition als
Phänomenal
einzigartige
Fähigkeit
zur
spontanen Erkenntnis, die trainiert werden kann. Andererseits
betont sie aber auch, dass keine
intuitive Erkenntnis unfehlbar ist:
„Unsere intuitive Fähigkeit täuscht
uns, wenn vorausgehende Wahrnehmungen, Erinnerungen, geistige Prozesse oder Emotionen falsch
oder gestört sind“ (Cohn 1975,
136). Wir können eben auch falsch
liegen, wenn wir gedanklich nicht
klar oder gefühlsmäßig nicht offen
sind, bei unklarer Erinnerung oder
wenn wir noch zu wenig Wissen und
Erfahrung haben usw.
Cohn geht es deshalb um die
Schulung der Wahrnehmung („genaues Hinsehen“), klar denken zu
lernen („etwas gedanklich durchdringen“), sowie wache Gefühle
und Empathie zu entwickeln. Es
geht weiter darum, sich mit dem
jeweiligen Gegenstand auch theoretisch und praktisch intensiv
auseinanderzusetzen, um auf das
Wissen und auf die Erfahrungen
damit zurückzugreifen zu können.
So meint Conrad, dass sich intuitive Fähigkeiten immer dort entwickeln, „wo jemand in einer Materie vollkommen zuhause ist. Sie
zeichnen den Meister jedes Faches
aus“ Conrad (1957, 375). Das ist
vermutlich immer dort der Fall, wo
Psychotherapie zur Kunst wird10.
10
Es ist vergleichbar mit dem Erlernen eines
Musikinstrumentes, wo zunächst das intensive
handwerkliche Üben im Vordergrund steht, bis
es möglich wird, sich von dem Gelernten auch
frei zu machen, „in der Musik aufzugehen“, den
Eingebungen zu folgen und selbstvergessen frei
zu improvisieren.
Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie
Festzuhalten ist, dass sich Intuition
nicht erzwingen lässt. Als förderliche Bedingung für intuitive Einsichten in der Psychotherapie sieht
Cohn vor allem einen offenen und
entspannten Geist der Psychotherapeutin, der möglichst unvoreingenommen, aber engagiert bei der
Sache ist (vgl. die gleichschwebende Aufmerksamkeit in der Psychoanalyse). Förderlich ist auch, wenn
die Psychotherapeutin in der therapeutischen Arbeit ihr intellektuelles Wissen soweit zurückstellen kann, dass es im Hintergrund
bleibt und sie für das intuitive Erfassen der Therapiesituation und
für ihr Handeln möglichst offen
sein kann.
Literatur
Arnheim, Rudolf (1973): Art and Visual Perception. Berkeley, Los Angeles, London: University
of California Press.
Arnheim, Rudolf (1991): To the Rescue of Art.
Twenty-Six Essays. Berkeley, Los Angeles, Oxford: University of California Press.
Cohn, Ruth C. (2004): Von der Psychoanalyse zur
themenzentrierten Interaktion. 15. Auflage.
Stuttgart: Klett-Cotta.
Conrad, Klaus (1957): „Occulte“ Phänomene
im Lichte gestaltpsychologischer Forschung.
Zeitschrift für experimentelle und angewandte
Psychologie, 4, 363 – 383.
Duncker, Karl (1935): Zur Psychologie des Produktiven Denkens. Berlin: Springer.
Jung, Carl Gustav (1986): Zugang zum Unbewussten. C.G. Jung, Marie-Louise von Franz,
Joseph L. Henderson, Jolande Jacobi, Aniela
Jaffé (Hrsg.) in: Der Mensch und seine Symbole.
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Kästl, Rainer (2010): Ethische Implikationen verschiedener psychotherapeutischer Schulen.
Phänomenal – Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie, 2 (2), 10 – 17.
Kuo, W.-J. et.al. (2009): Intuition und Deliberation: Two Systems for Strategizing in the Brain.
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Lewin, Kurt (1963): Feldtheorie in den Sozialwissenschaften. Ausgewählte theoretische Schriften. Bern und Stuttgart: Verlag Huber.
Luchins, Abraham S. (1975): The place of Gestalt
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