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2012
This paper was written for the GSA annual conference in 2012. It analyzes a particular page in Peter Kuper's comic adaptation of Franz Kafka's DIE VERWANDLUNG, highlighting Kuper's deconstruction of reading conventions of comics and, doing so, discussing a different approach towards adaptations.
In den letzten Jahren hat sich die narratologische Forschung immer mehr über ihre ursprünglichen Grenzen hinaus entwickelt. Im Rahmen einer “intermedialen Narratologie” ist auch nach dem narrativen Vermögen von nicht (oder nicht rein) verbalen Medien zu fragen. Zur Filmerzählung liegen bereits einige umfassende Untersuchungen vor; eine “Baustelle” stellt noch immer das hybride Medium Comic dar. In diesem Aufsatz werden im Besonderen Comics untersucht, denen ein literarischer Prätext zugrunde liegt. Sofern es sich um eine ernstgemeinte Adaption bzw. Transformation handelt, wird nicht nur der “Stoff” (die story oder histoire der literarischen Erzählung) einem Medienwechsel unterzogen, sondern auch die Diskursebene, die Art und Weise der Erzählung. Für den Comic allgemein wie auch für den Literaturcomic ist die Frage nach der Erzählperspektive zentral, die zunächst für die visuelle und die verbale Ebene getrennt gestellt werden muss. Gerade für die visuelle Ebene scheint sich Genettes visuelle Metapher der “Fokalisierung” zu eignen. Anhand zweier Comic-Adaptionen zu Texten Franz Kafkas wird gezeigt, wie die Comicerzählung perspektiviert wird, um im Anschluss zu untersuchen, inwiefern Genettes Fokalisierungskategorien auf diese Phänomene anwendbar sind. Wenn das Fokalisierungskonzept, wie im vorliegenden Aufsatz, auf die Ebene der visuellen Perspektivierung im Comic übertragen wird, sind jedoch nicht nur Innen- und Außensicht zu unterscheiden, sondern alle drei Typen der Fokalisierung in Betracht zu ziehen.
JOURNAL OF THE KAFKA SOCIETY OF AMERICA, 2018
Kafkas Texte haben nach dem Tod des Autors eine gewaltige Publikationswelle ausgelöst und eine Deutungsvielfalt herbeigeführt, die ihresgleichen suchen. Es gibt keine Interpretationsschule im 20. Jahrhundert, die sich nicht ausgiebig mit Kafkas Romanen und Erzählungen auseinandergesetzt hat und die Mannigfaltigkeit der diversen Ansätze ist beispiellos und unüberschaubar. (Engel 411). In der Forschung wird die Anziehungskraft, die Kafkas Texte auf Kritiker und Leser ausüben, auf die Unmöglichkeit zurückgeführt, den Kafkaschen Korpus zu interpretieren. „Das bezeichnet genau jene Dialektik von Deutungsprovokation und Deutungsverweigerung, die jeder Kafka-Leser sofort wiedererkennen wird: Man kann Kafkas Texte nicht wörtlich verstehen“ (Engel 411). Eine sinnstiftende Be-deutung hinter dem Gesagten zu suchen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil die Texte so angelegt sind, dass jeder Interpretationsversuch an ihnen abprallt. Während bestimmte kritische Auseinandersetzungen immer noch in der Lage sind, ein bezeichnendes Licht auf Kafkas Werke zu werfen (oder sie vielmehr in einem Zwielicht erscheinen zu lassen), kann die Beschäftigung mit filmischen und graphischen Kafka-Adaptionen neue Einsichten generieren, die es in dieser Form in der Kafka-Forschung noch nicht gegeben hat. Aufgrund der veränderten Ausdrucksmöglichkeiten der jeweiligen Medien, durch die seine Texte wiedergegeben und wiedererzählt werden, eröffnet sich dem Leser bzw. Zuschauer ein Bild der Kafkaschen Welt, das man sowohl als intermediales Spiegelbild seiner Texte als auch als deren Gegenpol auffassen kann. Eine Adaption ist aus dieser Sicht nicht einfach eine Transliteration, sondern eine Interpretation eines Textes und damit imstande, das Verständnis und die Wahrnehmung eines Werkes maßgeblich zu beeinflussen.
The German Quarterly , 2019
Die vorliegende Studie analysiert Film- und Comic-Adaptionen, die auf Franz Kafkas Roman Das Schloß basieren. Die Untersuchung, die sich mit drei als distinkt wahrgenommenen Medien befasst (Text, Film, Comic), benutzt einen intermedialen Ansatz, der auf Verknüpfungen zwischen ihnen bedacht ist, ohne dabei die medienspezifischen Eigenschaften der diskutierten Werke außer Acht zu lassen. Formale Elemente des Romans, und allen voran das auffällige Auftreten des Präfixes „vor,“ stehen zunächst im Zentrum der Überlegungen, während anschließend Türen und Fenster in den Adaptionen in den Fokus rücken. Diese Motive werden als visuelle Schwellenmotive markiert und als solche in Zusammenhang mit ihrem textlichen Gegenstück, die „vor“-Wörter im Roman, untersucht.
In: Agnes Bidmon, Michael Niehaus (Hg.): Kafkas Dinge. Würzburg 2019 (Forschungen der deutschen Kafka-Gesellschaft, Band 6), S. 23-50.
Scientia Poetica, 2009
In: Julian Hanich/Hans-Jürgen Wulff (eds.): Auslassen, Andeuten, Auffüllen. Der Film und die Imagination des Zuschauers. Paderborn: Fink, 2012., 2012
Verfilmungen illusionsbildender Romane lösen bei Zuschauern, die zuvor das Buch gelesen und dabei eine starke Bindung an den Text entwickelt haben, häufig eine stereotype Reaktion aus: Die Leser sind unzufrieden, ja enttäuscht. Dieser Aufsatz schlägt eine psychologische Hypothese für die Gründe dieser Unzufriedenheit vor und stützt sie mit einer vergleichenden Phänomenologie und Rezeptionsästhetik. Weil vielen Lesern der illusionsbildende Roman wichtig ist, wünschen sie sich, der Film solle so aussehen, wie sie sich selbst die Welt des Textes imaginiert haben. Die Verfilmung würde auf diese Weise eine Anerkennung der eigenen Roman-Konkretisierung bedeuten. Diese Hoffnung wird häufig enttäuscht, weil die Romanwelt im Film in eine andere, sehr konkrete Form gebracht wurde. Da der Leser seine eigene Version nicht dagegenhalten kann, scheint diese gleichsam von jemand anderem ersetzt – der Leser unterliegt in einem ‚Konkurrenzkampf’ der Konkretisierungen. In eine Position der Machtlosigkeit gebracht, fühlt er sich gekränkt und enttäuscht. Diese psychologische Hypothese ist eng verknüpft mit dem Konzept der Meinigkeit: Aufgrund der unterschiedlichen medialen Rezeptionskonstellationen und der verschiedenen mentalen Tätigkeiten empfinde ich als Zuschauer das zuvor gelesene Buch im Kontrast zur gerade ablaufenden Verfilmung in einem höheren Maße als zu-mir-gehörig, als von mir konkretisiert, als meinig. Dass meine großen Erwartungen vom Film nicht erfüllt werden, wird mir im Kino insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Grade an Meinigkeit bewusst.
1990
Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie 3, 2017
Strategic Humour in the Work of Franz Kafka, 2021
Strategischer Humor im Werk Franz Kafkas, 2021
Orbis Litterarum, 2006
kgg.german.or.kr
Figur und Psyche. Neudefinition des Unheimlichen
Laboratorien der Moderne. Orte und Räume des Wissens in Mitteleuropa. Hg. v. Bernd Stiegler und Sylwia Werner, 2016
Kafkas Dinge. Hrsg. von Agnes Bidmon und Michael Niehaus (= Forschungen der Deutschen Kafka-Gesellschaft, Bd. 6), Würzburg, Königshausen & Neumann, ISBN 978-3-8260-6783-9, 2019
Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien, 2015
Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 2019
Frankfurt a.M.: Peter Lang-Verlag 2013, ISBN 978-3-631-63932-0, 2013
In: Anke Kramer, Annegret Pelz (Hrsg.): Album. Organisationsform narrativer Kohärenz. Göttingen: Wallstein 2013, S.107-122., 2013
Masters Dissertation, 2013
2014
Kleist-Jahrbuch, 2010
Neues historisches Erzählen. Hg. v. Monika Wolting. Göttingen: V & R unipress, 2019
Franz Kafka und die Weltliteratur. Ed. by Manfred Engel and Dieter Lamping. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006, 247-262, 2006
Comics: Zur Geschichte und Theorie eines populärkulturellen Mediums, 2009