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Seit Lessing einst die Vermischung von Literatur und Malerei – und damit das Verquicken der Darstellungen von Zeit und Raum – tabuisierte, ist viel Zeit vergangen. Heute lesen wir mit großer Selbstverständlichkeit Comics, ein Medium, das... more
Seit Lessing einst die Vermischung von Literatur und Malerei – und damit das Verquicken der Darstellungen von Zeit und Raum – tabuisierte, ist viel Zeit vergangen. Heute lesen wir mit großer Selbstverständlichkeit Comics, ein Medium, das sich genau diesen Gegensatz von Schrift und Bild zunutze macht. Doch trotz der gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung in den vergangenen Jahren kommt dem Comic gerade von seiten der Wissenschaft noch immer nicht das Interesse zu, das er verdient.
Der erste Band der Edition Kritische Ausgabe beleuchtet in wissenschaftlichen Essays das erzählerische Potential des Mediums und zeigt auf, in welch vielfältiger Weise Comics den Gegensatz von Schrift und Bild fruchtbar machen.
Abgerundet wird der Band durch Rezensionen, ein Interview mit der Comiczeichnerin Barbara Yelin und kurze Strips und Geschichten von jungen deutschen Comiczeichnern und -zeichnerinnen.
"Der poetologische Diskurs des schwedischen Lyrikers Gunnar Ekelöf (1907–68) läßt sich in vielen seiner Texte auffinden: in Gedichten, in der erzählenden Prosa, in theoretisch-programmatischen Essays. Er wird hier an eher peripheren... more
"Der poetologische Diskurs des schwedischen Lyrikers Gunnar Ekelöf (1907–68) läßt sich in vielen seiner Texte auffinden: in Gedichten, in der erzählenden Prosa, in theoretisch-programmatischen Essays. Er wird hier an eher peripheren Stellen gesucht, »zwischen den Zeilen«, wie es das Gedicht »Poetik« nahelegt. Dem thematisierten wie auch typographisch materialisierten Schweigen wird nachgespürt, der Kontext des Ekelöfschen Sprachdenkens aufgerissen in seinem Bestreben, »das Unsagbare auszusagen«. Ausführlich wird das Prosastück »Ett fotografi« analysiert, das vielfältige Aspekte der Poetik freilegt. Der Blick der Studie konzentriert sich auf die sprachliche und metaphorische Verfaßtheit der Texte statt – wie die bisherige Forschung – auf literarische Einflüsse oder die Biographie des Autors.
– Sämtliche Zitate sind zusätzlich in deutscher Übersetzung angegeben. –
Aus dem Inhalt: Vorüberlegungen zur Autorenpoetik; Poetik und Metapher; Forschungsüberblick; Sprache und Schweigen; Ekelöfs Konzeption der poetischen Sprache: das Gedicht »Poetik«; Schweigen typographisch; Schweigen und Geschwätz: zwei Erzählungen; Auf der Suche nach der vollkommenen Sprache; Doppelbelichtung: das Prosastück »Ett fotografi«; Anhang: drei Texte Gunnar Ekelöfs in deutscher Erstübersetzung"
»Die Klassiker der skandinavischen Literatur« präsentieren die bedeutenden Schriftsteller der Länder Nordeuropas, angefangen vom Zeitalter des Barock und der Aufklärung im 18. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.... more
»Die Klassiker der skandinavischen Literatur« präsentieren die bedeutenden Schriftsteller der Länder Nordeuropas, angefangen vom Zeitalter des Barock und der Aufklärung im 18. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Jeder Artikel enthält eine kurzgefasste Biographie und eine fundierte Übersicht über die Werke des jeweiligen Autors; eine Zeittafel und eine Bibliographie der wichtigen Werkausgaben und der Forschungsliteratur schließen sich an. Gegenüber der ersten Auflage des Lexikons von 1990 sind alle Angaben auf den aktuellsten Stand gebracht. Im Anhang bietet eine übergreifende Bibliographie eine umfassende Auflistung der Standardwerke für das vertiefende Studium der skandinavischen Literaturwissenschaft.
Gunnar Ekelöf (oder ist es sein Doppelgänger?) steht an einem Müllhaufen und wühlt nach alten Gegenständen. Scherben, Abfall, Gebrauchtes kommt zum Vorschein. Erinnerungsfetzen und -fragmente tauchen auf. Ekelöf versucht, sie mit Kleister... more
Gunnar Ekelöf (oder ist es sein Doppelgänger?) steht an einem Müllhaufen und wühlt nach alten Gegenständen. Scherben, Abfall, Gebrauchtes kommt zum Vorschein. Erinnerungsfetzen und -fragmente tauchen auf. Ekelöf versucht, sie mit Kleister zusammenzukleben.
Ausgehend von dem Prosastück »På ödetomter« (1947)  rekonstruiert der Aufsatz Aspekte von Ekelöfs Memoria-Konzeptionen, die auf eine Poetik der Erinnerung hinweisen – wichtige Stichworte sind dabei unter anderen Archäologie und Palimpsest, das Fragmentarische, Destruktion und Tradition, der Abfall, das autobiographische Schreiben.
– Sämtliche Zitate sind zusätzlich in deutscher Übersetzung angegeben. –
Der Vortrag nimmt drei Comicserien in den Blick, in denen mythische Figuren auftreten, die traditionelle Geschlechterrollen unterlaufen oder auf den Kopf stellen. In den 1990er Jahren, wo noch am Ende des Jahrzehnts der Sexismus der... more
Der Vortrag nimmt drei Comicserien in den Blick, in denen mythische Figuren auftreten, die traditionelle Geschlechterrollen unterlaufen oder auf den Kopf stellen. In den 1990er Jahren, wo noch am Ende des Jahrzehnts der Sexismus der Superheldencomics beklagt wird, lässt Neil Gaiman in der Serie "The Sandman" den androgynen Helden Dream auftreten, der als Personifikation des Traums gottähnliche Kräfte besitzt. Seine Geschwister, die unsterblichen "Endless", haben, wie die Figuren Desire oder Delirium, entweder ein unbestimmtes Geschlecht oder aber sie stellen die traditionellen Rollen auf den Kopf, wie Death, die als personifizierter Tod nicht die althergebrachte Gestalt eines Knochenmanns annimmt, sondern wie ein junges Mädchen im Goth-Outfit daherkommt.
Etliche Jahre später reagiert der Comicverlag Marvel, Stammhaus unzähliger Superhelden, auf die langjährigen Klagen über die sexistisch geprägten Darstellungen seiner weiblichen, hauptsächlich als Blickfang für die männlichen Leser gestalteten Figuren (und denen des Konkurrenzunternehmens DC, das immerhin die zur feministischen Ikone gewordene Superheldin Wonder Woman beherbergt – als Amazonenprinzessin übrigens ebenfalls eine mythische Figur) und lässt seinen Helden Thor, gestaltet nach dem Vorbild der altnordischen Gottheit, zeitweilig durch eine weibliche Inkarnation ersetzen.
Die noch nicht abgeschlossene Serie "Ody-C" setzt diesen Ansatz noch entschiedener um. Darin wird Homers Odyssee umgeschrieben in ein Science Fiction Szenario, in dem die Protagonistin Odyssia durch die Machenschaften eines rein weiblichen Pantheons an der Rückkehr in ihre Heimat gehindert wird; Zeus tritt als üppige Frau auf, die Göttinnen sind teilweise bebartet à la Conchita Wurst.
Die Comicserien werden zum einen gelesen als parodistische Umsetzungen von Judith Butlers Gendertheorien des Geschlechts als Maske (Butler 1990), wobei an Konzepte des Comics als Spektakel und Parodie (Frahm 2000, Ahrens 2019), zum Teil auch an Susan Sontags "Camp" (Sontag 1964) angeknüpft werden kann. Zum anderen werden sie als Stationen betrachtet, in denen Verlage und Autoren versuchen, durch Inklusion weibliche Leserschichten (zurück) zu gewinnen, wobei besonders die Reaktionen des Publikums (in Form von Leserbriefspalten, Blogs und Fan-Rezensionen) in den Blick genommen werden.
Der Krimi hat in der Geschichte des Mediums Comic eine bedeutende Rolle gespielt, bis hin zur entscheidenden Einflussnahme auf die gesamte historische Entwicklung dieser Kunstform weltweit. Dabei nehmen bestimmte Höhepunkte des Genres... more
Der Krimi hat in der Geschichte des Mediums Comic eine bedeutende Rolle gespielt, bis hin zur entscheidenden Einflussnahme auf die gesamte historische Entwicklung dieser Kunstform weltweit. Dabei nehmen bestimmte Höhepunkte des Genres Trends in der Literatur und im Film sogar vorweg. Die Geschichte des Kriminalcomics ist aber auch eng mit seinen unterschiedlichen Trägermedien verbunden, dem Comic Strip in Zeitungen, dem Comicheft und der als Buch in Erscheinung tretenden Graphic Novel, die die narrativen Strukturen sowie Produktion als auch Rezeption entscheidend prägen.
Die Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung (kurz BOBC) stellt mit zur Zeit über 9.300 Titeln (Stand: 1.9.2015) eine zuverlässige und umfassende Fachliteraturdatenbank zum Bereich Comic, Graphic Novel, Manga und verwandte Gebiete... more
Die Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung (kurz BOBC) stellt mit zur Zeit über 9.300 Titeln (Stand: 1.9.2015) eine zuverlässige und umfassende Fachliteraturdatenbank zum Bereich Comic, Graphic Novel, Manga und verwandte Gebiete dar. Der Vortrag führt in den Aufbau der Literatureinträge, die Schlagwortsystematik und, anhand konkreter Beispiele, in die Nutzung der verschiedenen Recherchemöglichkeiten ein.
Seit Mitte der 1960er-Jahre entdecken junge Künstlerinnen und Künstler weltweit den Comic als Möglichkeit des Selbstausdrucks; alsbald rollt eine bis heute ungebrochene Welle der Ich-Darstellung durch die Geschichte dieser Kunstform. Der... more
Seit Mitte der 1960er-Jahre entdecken junge Künstlerinnen und Künstler weltweit den Comic als Möglichkeit des Selbstausdrucks; alsbald rollt eine bis heute ungebrochene Welle der Ich-Darstellung durch die Geschichte dieser Kunstform. Der Vortrag möchte den historischen Kontext dieser Entwicklung beleuchten, unterschiedliche Formen des visuell erzählenden ›Life Writings‹ herausstellen und wichtige Vertreter dieser Kunstform aus verschiedenen Ländern in ausgewählten Beispielen präsentieren.
In den letzten Jahren erscheinen zunehmend als »Graphic Novels« bezeichnete Comics in Buchhandel und Feuilletons. Ist dies nur der Versuch eines unter dem alten Namen lange Zeit verachteten populären Mediums, endlich in der Hochkultur Fuß... more
In den letzten Jahren erscheinen zunehmend als »Graphic Novels« bezeichnete Comics in Buchhandel und Feuilletons. Ist dies nur der Versuch eines unter dem alten Namen lange Zeit verachteten populären Mediums, endlich in der Hochkultur Fuß zu fassen? Besteht der Name zu Recht, oder versucht sich der Comic damit parasitär an die als seriös empfundene Literatur zu heften? Haben wir es vielleicht gar mit einer neuen Kunstform zu tun, die die eingefahrenen Konventionen des althergebrachten Comichefts verlässt? Der Vortrag greift diese Fragen auf, stellt sie in einen historischen Kontext und stellt Beispiele für diese Entwicklung vor.
Im zweiten Kapitel von Alan Moores und Eddie Campbells monumentalen Comicroman »From Hell« wird der Leibarzt Königin Victorias und Serienmörder Sir William Withey Gull (AKA Jack the Ripper) als zielstrebiger Mann der Wissenschaft... more
Im zweiten Kapitel von Alan Moores und Eddie Campbells monumentalen Comicroman »From Hell« wird der Leibarzt Königin Victorias und Serienmörder Sir William Withey Gull (AKA Jack the Ripper) als zielstrebiger Mann der Wissenschaft eingeführt. Schon als Halbwüchsiger dringt er in die Geheimnisse der Natur ein, indem er eine tote Maus seziert, später reüssiert er vom Medizinstudenten mit preisgekrönter Dissertation zum hochangesehenen Professor der Anatomie und Physiologie und geadelten "Royal Physician". Gull wird als gefühlsarmer, hochgebildeter und vorurteilsfreier Mensch dargestellt, der eine strikt rationale Position fernab jeglichen Aberglaubens vertritt.
Gegen den faktenorientierten Diskurs der Naturwissenschaften stehen in »From Hell« ältere Wissensdiskurse wie Hellseherei, Prophezeiungen und Träume, die von Gull (wie auch vom Vertreter der ebenfalls naturwissenschaftlich ausgerichteten Kriminologie, Gulls Gegenspieler Abberline) als bloße Fiktionen abgetan werden.
Aber ausgerechnet die wissenschaftliche Berufung Gulls scheint eng mit dieser fiktionalen Sphäre verbunden, das Sezieren der Ratte kann auch als Hieroskopie, als Zukunftsschau in den Eingeweiden eines Opfers betrachtet werden. Durch einen Schlaganfall fällt er dem Wahnsinn anheim und fühlt sich von Gott berufen, fünf Prostituierte zu ermorden, die das Königshaus erpressen wollen. Die rituell ausgeführten Morde ziehen Visionen nach sich, die ihn am Schluss ins zwanzigste Jahrhundert versetzen, als dessen ›Geburtshelfer‹ und verborgenes Zentrum er sich sieht.
Als ›mad scientist‹ – ein der Populärkultur des 19. Jahrhunderts entstammendes, auch im Comic reichlich vertretenes Kollektivsymbol – scheint Gull damit am Kreuzungspunkt zwischen Wissenschaft und Okkultismus zu stehen. Eine konkrete Verknüpfung dieser beiden gegensätzlich erscheinenden Bereiche bildet das Interesse an der in »From Hell« vielbeschworenen ›vierten Dimension‹, das vor und nach der Jahrhundertwende Mathematiker und Physiker wie auch Künstler und Literaten vereinte. Der Vortrag wird den vielfältigen Zusammenhängen dieses Komplexes mit der medialen Eigenheit des Comics ein Stück weit nachgehen.
This bibliographic database tries to gather the international scholarly literature on comics, graphic novels, and manga. Not included are comics anthologies as well as articles in fan magazines und newspapers. All entries are tagged with... more
This bibliographic database tries to gather the international scholarly literature on comics, graphic novels, and manga. Not included are comics anthologies as well as articles in fan magazines und newspapers. All entries are tagged with keywords and variously cross-linked.
Die Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung ist eine bibliographische Datenbank, die die internationale wissenschaftliche Literatur zu Comics, Graphic Novels, Manga und verwandten Gebieten erschließen möchte. Alle Titel sind verschlagwortet und mehrfach kreuzverlinkt.
Research Interests:
Gunnar Ekelöf: Drömmen om Indien och andra prosastycken. Stockholm 1989
Gunnar Ekelöf: Dikter och prosastycken. Stockholm 1990
Gunnar Ekelöf och Gottfried Walldén. En brevväxling. Jonsered 1990
Schematische Skizze einer Musteranalyse von Comics am Beispiel von Alan Moores und David Lloyds »V for Vendetta« für Teilnehmer meiner Comic-Seminare. Der stichpunktartige Überblick soll in die Lage versetzen, selbstständig Ansatzpunkte... more
Schematische Skizze einer Musteranalyse von Comics am Beispiel von Alan Moores und David Lloyds »V for Vendetta« für Teilnehmer meiner Comic-Seminare. Der stichpunktartige Überblick soll in die Lage versetzen, selbstständig Ansatzpunkte für die Analyse anderer Comics, insbesondere für Hausarbeiten, zu finden.
Programm für die Tagung »Der Comic und das Populäre«, 1.–3.12.2017, Universität Bonn
Programme of the Conference “Comics and Their Popularity”, Dec. 1st–3rd, 2017, University of Bonn
Research Interests:
Call for Papers für die 12. Wisenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor), 1.–3. Dezember 2017, Universität Bonn Call for Papers for the 12th annual research conference of the German Society for Comics Studies (ComFor),... more
Call for Papers für die 12. Wisenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor), 1.–3. Dezember 2017, Universität Bonn

Call for Papers for the 12th annual research conference of the German Society for Comics Studies (ComFor), dec 1st–3rd, 2017, University of Bonn
Call for Papers für die 12. Wissenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor)

Call for Papers for the 12th annual research conference of the German Society for Comics Studies (ComFor)
Research Interests: