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Unser Titelbiltl: Blick uon der Bastei zum Lilielutein. Foto: HoRmonn. 9156 Oelmitz H セ ・ 「 N I 28./ahrgang . Heft 4/1982 . 2,50Mark AUS DEM INHALT: Für ein sozialistisches Verhalten der Bürger zu unserer natürlichen Umwelt. Aus der Tätigkeit des Arbeitskreises Sädlsische Sdlweiz • Die Erforschung des geologischen Aufbaus des Elbsandsteingebirges • Kalkabbau im Gebiet Hinterhermsdorf-Saupsdorf • Zur noristisdJen Erschließung der Sädtsischen Schweiz • Die Sebnitzer Kunstblumeoindustrie • Goßdorfer Raubschloß • Faunistisch-ökologische Untersuchungen • Steinkreuze im Gebiet der Sädtsischen Schweiz Zwei neue urgeschichtliche Funde aus dem östlichsten Erzgebirge und ihre verkehrsgeographische Problematik Von Matthias Torke Besonders wichtig bei der Erforschung urgeschichtlicher Verkehrsverhältnisse ist die Ermittlung von Paßwegen im allgemein kaum besiedelten Gebirge, die hier durch auffallende Funddichte einwandfrei markiert werden können. Das trifft im "Paßland" Sachsen in hohem Maße für den Kulmer P.ßweg' zu, der der wichtigste Träger des gebirgsübersmreitenden Verkehrs im Raum Osterzgebirge!Sächsische Schweiz war. Verlauf und Bedeutung dieser Verbindung in uc- und friihgeschichtlichec Zeit sind archäologisch und historisch recht gut 」イウ ィャセ￟「。イL wozu auch zwei neue Funde aus dem unmittelbaren Bereich dieses streckenweise als "Kulmer Steig"2 bis in die Gegenwart erhalten gebliebenen Wegezuges beitragen. Während einer planmäßigen Flurbegehung zwischen Gelsen und Bad Gottlcuba entdeckte der Verfasser am 10. Juni 1979 einen urgeschichtlichen Fund im Zuge dieser Verbindung (Abb. 1,1). Kleines schlankes Randleislenbeil mit kaum geschwungenen Seiten und nUT gering verbreitertem Schneidenteil. Flache gestreckte Bahn mit grob ausgebrochener, ursprünglich wobl trapezförmiger Nackellkerbe. Kräflige mitgegossene Randleistcn, nach der Mitte VI leicht eingezogen und im Nackenteil von der ebenen Bahn durch Grale abgesetzt. Schwach geschwungene Schneide nachgeschmiedet und -geschliffen. Schmalseiten 1:acb Nacken und Schneide gleichmäßig spitz auslaufend, mit liings/aceuenoTtigen Nachbearbeitungsspuren. Oberfläche an Schmalseiten und Schneidenteil zum Teil zernarbt, Schneide knapp abgefressen, Patina stelleftWeise abgeplatzt. Dicke glAue Patina, dunkel- bis briiunlich-schwar:r,grün. Max. L. 11,5; max. Br. 3.6; max. St, 1,6,. Sdmeidenabstump/ung 0,2-0,35 cm; Gewicht 205,7 g, LaJldesmuseum für Vorgeschichte Drcsdcn, D., 7896/79 (Abb. 2). Das Stück war beim Ausheben einer Grabentrasse aus seiner primären Lagerung entfernt und wiederum unbeobachtet beim Zuschütten des Grabens an der Oberfläche des Aushubs abgelagert worden. Die ursprüngliche Fundstelle, die in unmittelbarer Nähe zu suchen sein dürfte, konnte durch eine Nachuntersuchung am Fundort nicht mehr ermittelt werden. Es ergab sich jedoch ein Bodenprofil, mit dem die noch am Beil haftende Erde verglichen wurde. Daraus ging hervor, daß der Fund vor seiner Verlagerung zwischen der Humusunterkante'und dem anstehenden Gestein in einer Tiefe von mindestens 0,35 m gelegen haben muß. Ob dieser Umstand in einer absichtlichen Niederlegung der Bronze vor möglicherweise 'kultischem Hintergrund begründet liegt, kann auf Grund des nicht mehr zu klärenden Befundes nicht entschieden werden:) Das Randleistenbeil gehört zu den wenigen sächsischen Funden der Stufe Bronzezeit B und steht damit zeidich zwischen der Aunjetitzer und der Lausitzer Kultur. Als typische Beilform der Hügelgräberkultur indiziert es einen von Süden, wahrscheinlich dem böhmischen Raum ausgehenden, nach Norden gerichteten Vorgang. Der für jenen Zeitabschnitt charakteristische Einfluß aus den Bereichen der Hügelgräberkultur, der sich besonders nördlich der Mittelgebirgsschwelle niederschlug' und auf die sich ausbildende frühe Lausitzer Kultur einwirkte,5 ist durm den neuen Paßfund nun auch erstmals direkt faßbar - er wurde u. a. über den Kulmer Paßweg nach dem Norden vermittelt. Die Fundstelle (Flur Bad Gottleuba, Kr. Pirna; Mb!. 5149; 160,5, S 140,8 mm) liegt auf der Wasserscheide zwischen Gottleuba und Fuhde in 487 rri Höhe ü. NN, nur knapp 7 m o H westlich der rezenten Wegeführung des "Kulmer Steigs , die auf diesem smmalen Höhenrücken wohl mit der prähistorischen Trasse annähernd identisch ist. Jener Wegezug überschreitet vom Kulm-Nollendorfer Paß kommend 6 die Staatsgrenze südlich der Oc1sener Höhe (644,5 m). um über diese hinweg OeIsen anzustreben, dessen feuchte Mulde er umgeht. Im weiteren Verlauf wird über den Hackhübel (532,1 m) hinweg die neue FundsteIle erreicht. Bereits diese Strecke kann als archäologisch relativ gesichert gelten, da in ihrem unmittelbaren Bereich nördlich der Oelsener Höhe ein neolithischer Hammer aus Hornblendeschiefer und südöstlich des Hackhühels ein frühesteisenzeitlichcr fünfkantiger Axthammer (Ahb. 1,3) geborgen wurden.' Durch unseren Neufund dürfte die vorher bis zum Hackhübe1 fest":' gelegte Trasse erweitert und eine Fortsetzung der Wegeführung entsprechend der heute noch existierenden Trassierung des "Kulmer Steigs" wahrscheinlich zu machen sein. Der zunächst noch nicht gesicherte Fuhdeübergang kann auf Grund der topographischen Situation zwischen Tannenbusch und Augustusberg (Ahb. 1) vermutet werden, wobei aueh noch die Möglichkeit eines weiteren Verlaufs im Fuhde- bzw. Gottleubatal ins Auge gefaßt werden muß. Die Taltrasse bis Bad Gottleuba mit Gottleubaübergang im Ort hat mindestens in frühgeschichtlich-historischer Zeit gewisse Berechtigung und ist in Verbindung mit der ehemaligen mittelalterlichen Befestigung im Bereich der heutigen Kirche sowie eines unmittelbar nördlich von dieser verlaufenden Wegezuges über die Rennpläne nach GersdorfS zu werten (Abb. 1). Nach orographischen Erwägungen jedoch wird man erfahrungsgemäß eine Fortsetzung des Strangt--s in dem charakteristischen Höhenweg auf der Wasserscheide zwischen Fuchsbach und Gottleuba suchen. Seine weitere Linienführung über den flachen Sattel der Panoramahöhe (439,0 m) zeichnet sich durch einen Hohlweg an deren Nordabstieg ab. Nur etwa 10 m östlich dieses Weges wurde am Nordfuß der Erhebung ein weiterer Neufund aufgelesen (Abb. 1,2). Konisch durchbohrte Steinaxt mit leicht gcwölbter Schneide, Seiten eben/alls gewölbt, Qucrschnitt etwa rechteckig, leicht verzogen. Altere und frische Beschädigungen, besonders an Nacken, Bohrung und leicht abgeset(.tem Schneidentcil, Material wahrscheinlich Hornblendescbie/er.9 Max. L. 12,7,. max. Br. 5,6,. max. St. 4,5: Boh· rungs-Dm. 2,3-2,6 cm. Stadtmuseum Pirna, D,: 679/78 (Abb. 3). Das Fundstück war 1968 von dem scinerzeitigen Schüler R. Göbel aus Berggießhübel enrdeckt und 1978 dem Leiter des Stadtmuseums Pirna, K." Grumpelt, vorgelegt worden, der umgehend Meldung an das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden erstattete. Der Untergrund der Fund,telle (Mb!. 5149; N 127,0125 mm)1U wird von schiefrigen Hornblendegesteinen gebildet. l1 die im ョ・セ 。ァ Raum Berggießhübel zwischen Jagdstein und Fuchsbach anstehen und vor allem durch den Gottleubalauf angeschnitten sind. Da nun mit den Funden von Gelsen und Berggießhübel zwei neolithische Geräte aus dem Bereich des Kulmer Paßwegs vorliegen, die beide aus Hornblendeschiefer bestehen, und da ferner nahezu das gesamte Materialspektrum auch aller anderen bisher im Zuge djeser Paßverhindung gefundenen Steingeräte im Elhtalschiefergebirgc ansteht,l1 wird· man eine Nutzung solcher Werkstoflvorkommen in Betracht ziehen müssen,12 zumal hier durch das Vorhandensein von Bodenschätzen und wichtigen Gesteinen in einem verkehrsgünstig gelegenen Gebiet zwei wichtige Siedlungsgunstfaktoren gegeben sind. 13 Daß diese relative Siedlungsgunst. wenn auch sicher nur innerhalb bestimmter Grenzen, .genutzt worden sein könnte, geht besonders aus den beiden Handmühlensteinen von Giesenstein (Abb. 1, 4) hervor, die wohl kaum als Transportobjekte anzusehen sind. 14 Hinzu kommt, daß die Funde von gゥセウ・ョ エ・ゥョ u. U. ebenso wie ein neolithisches Flachbeil von Oelsengrund durch zeitweilige Gottleubaübergänge an diesen Stellen erklärt werden können, an denen sicher auch gelegentlich zu wohl meist kürzerem Aufenthalt die Flußniederung selbst aufgesucht wurde. Im Hinblick auf die relative Funddichte im Raum Berggicßhübd-Giesenstein Abb. 1: Urgeschichtliche und ausgewählte historische Wegt!:lüge sowie urgeschidJtliche Fundsteilen im Raum Berggießbiibel-Bad GoUleubll. Flußnetz im ursprünglichen Zustand kartiert; a mittelalterlicher "Kulmer Steig" j b Höhenweg zwischen Gottleuba- und Fuchsbachtal; 1 Bad Gottleuba, Kr. Pirna: Randleistenbeil; Z Berggießhübel, Kr. Pirna: Steinaxt; 3 Bad Gottleuba: lün/kantiger Axtbammer.. 4 Giesenrtein, Ortsteil von Bad GoUleuba; twci Mahlsteine einer Gctreidehandmiible; 5 Ciesenstein: Scbuhleistenkeil; 6 Langenhenner$dQrf. Kr. Pima: fiinfkantiger Axthammer. ZeichttUng: Verfasser müssen noch die reichen Erzvorkommen um Berggießhübel erwähntwcrden. So treten außer den ergiebigen Eisenerzlagern in Verbindung mit diesen sulfidische Kupfererze auf. 15 Ferner sind " Zinnvorkommen im Gebiet des Großen Horns (Abb. 1) zu nennen. 16 Angesichts derartiger Voraussetzungen erscheint es interessant zu untersuchen, ob sich der archäologisch nachweisbare allgemeine Durchzugscharakter dieses Gebietes um Berggießhübc1-Giesenstein zu teilweiser Seßhaftigkeit verdichtete,17 An dieser Stelle sei noch kurz auf die problematische Rolle neolithischer Steingeräte·bei Untersuchungen zur frühesten Erschließung der Mittelgebirge eingegangen. Abgesehen davon, daß sie wenigstens bis in die Bronzezeit hinein benutzt worden sein können,18 besteht für einen Teil von ihnen die Möglichkeit einer Verschleppung im Mittelalter. insbesondere während der Kolonisationsphase, unter dem Einfluß abergläubischer Vorstellungen. 19 Sofern dies nicht schon durch den Befund auszuschließen ist,20 liegen die Dinge auch bei Gerätfunden innerhalb urgeschichtlicher Verkehrskorridore anders. Dort kommt derartigen neolithischen Funden durch die relative Funddichte und das gemeinsame Auftreten mit gesicherten urgeschichtlichen Fundstellen 21 u. E. in ihrer Aussage mehr Gewicht zu. Der weitere Verlauf der ursprünglichen Trasse ab GiesensteinBerggießhübel ist fehlender Funde wegen noch ungeklärt, doch bietet sich hier als bequemste Variante die Überquerung des Gottleubatales mit Weiterleitung der Wegebahn über Gersdorf an. Gersdorf scheint wenigstens in historischer Zeit Anlaufpunkt des Paßverkehrs gewesen zu sein, weil der Gottleubalauf nordöstlich von Berggießhübel in ein Felsenengtal übergeht und sich damit nicht mehr als Leitbahn für den Verkehr anbot Auch von den "Zehistaer Wänden" nördlich von Berggießhübel wird eine verkehrsfeindliche Wirkung ausgegangen sein. 22 184 Gesichert wiederum ist für den Kulmer Paßweg der Müglitzübergang bei Dohna. Hier war der Anschluß an das Siedlungsweiterem Verlauf der zentrum der Dresdner Elbtalweitung ョセゥエ Trasse über Lockwitz - Leubnitz- Plaucn - Briesnitz gegeben. Das Teilstück Lockwitz - Briesnitz bildete dabei vom Frühneolithikum bis in das Mittelalter hinein ein im Kontakt mit dem Elblau! stehendes Rückgrat der Besiedlung und war zugleich für Jahrtausende als Verkehrsbrücke Teil der Hauptverbindung zwischen Böhmen und dem Mittelelbe-Saale-Gebiet. 23 Die Orientierung der urgeschichtlichen Wegeführung am Gottieubalauf, speziell an dessen rechtem Hochufer, wird, nicht zuletzt dank der beiden Neufunde, immer unverkennbarer. Eine allgemeine Bindung der ältesten Paßwege an die größeren Flüsse, d. h. die Wasserscheiden zwischen ihnen und ihren Nebenläufen, ist, obwohl in geringerem Maße. auch am westlichen Nehenfluß der Gottleuba. der Scidcwitz. zu TRNョセ|エィ」。「ッ・ Die auf kürzestem Wege nach Norden in das Elbtal strebenden Mirtelgebirgsflüsse waren für den ältesten gebirgsüberschreitenden Verkehr Leidinien bis in die Kammregionen hinauf, deren Bedeutung für die Herstellung von Verbindungen über die Gebirgsschranken hinweg nicht unterschätzt werden sollte. 25 Auf Grund optimaler natürlicher Voraussetzungen dürfte der Kulmer Paßweg zugleich mit der Herausbildung der ältesten Verkehrsverbindungen überhaupt entstanden sein und bei der Neolithisierung der Dresdner Elbtalweitung26 sowie der Vermittlung von Kontakten während der Bandkeramik27 eine wichtige Rolle gespielt haben. Hier sind der Schuhleistenkeil (Abb. 1, 5) und u. U. auch die eventuell neolithischen Handmühlenfunde von Giescnstein 28 zu nennen. Gemeinsam mit dem ebenfalls spätdonauländischen Hammer von Gelsen kennzeich... net das plättbolzenartige Steiogerät vnn Berggießhübel29 eine Benutzung während des Früh- bis .Mittclneolithikums, wobei ein Anschluß an die Bandkeramik möglich erscheint. Eine nächste nachgewiesene Nutzungsphase liegt am Ende der jüngeren Steinzeit, als die Glockenbecherkultur über den l<ulmer Paßweg von Böhmen nach Mitteldeutschland vordrang. 30 Die Begehung während der Brol1ze- und frühen Eisenzeit wird durch die beiden urgesdlichtlichen FundsteIlen von Bad Gottleuba belegt. Nach der slawischen Einwanderung ins sächsische Elbgebiet, als deren Träger der Kulmer Paßweg u. a. in Frage kommt,31 setzte seine Entwicklung zu einer frühgeschichtlichen Verkehrsverbindung von überragender Bedeutung ein, als die er seit dem 10./11. Jahrhundert erscheint." Darüber hinaus macht die Fundverteilung beiderseits des Gebirges auf indirektem Wege generell eine ständige Begehung dieser Paßverbindung wahrscheinlich,33 wenn auch von wechselnder Intensität und in ihrer Bedeutung zeitweise hinter andere Trassen zurücktretend. Inwieweit dabei von einer Benutzungskontinuität die Rede sein kann, läßt sich von der gegenwärtigen Fundsituation aus nicht entschdden. In ihrem Verlauf jedoch scheint die Trasse, soweit das heute schon erkennbar ist, relativ konstant gewesen zu sein und im wesentlichen der historischen frühmittclalterlichcn Linienführung zu entsprechen. Damit wird die Trasse über den Kulmer Paß dem wohl ebenfalls zu allen Zeiten genutzten Elbweg Zur Seite gestellr. So scheint die Rolle dieser kürzesten und bequemsten Landverbindung:Yi zwischen der Dresden-Pimaer Elbtalweitung und dem nord böhmischen Siedlungsgebiet dem gegenwärtigen Forschungsstand entsprechcnd annähernd umrissen zu sein. Dabei muß die Wechselbcziehung zwischen dem Elbweg und dieser Wegebahn betont wcrdcn. 35 Sie äußert sich u. a. darin, daß das Schwcrgewicht der Bcnutzung zu verschiedenen Zeiten jeweils auf einer jener beidcn Hauptverbindungen Sachsens und damit dcs Mittclclbe-Saalc-Raumcs mit dem Südosten lag. 36 Anmerkungen & ist zwar nicht möglich, einzelne urgeschichtliche Wegeführungen in ihrem Verlauf genau festzulegen, aber man kann einen Verkehrskorridor als einen Raum angeben, in dem sich diese der Fundsituation und den geographischen Bedingungen zufolge bewegt haben durften. Unter dem "Kulmer Paßweg" wird hier ein solcher Verkehrskorridor verstanden. 2 Schon der Name deutet auf ein hohes Alter hin. Vg!. D. Denecke, Methodisme Untersuchungen zur hinorisch-geographischen Wegeforschung im Raum zwischen Solling und Ha.rz - Ein Beitrag zur Rekonstruktion der mittelalterlichen Kulturlandschaft (Göttingcr Gcogroph. Abh. 54), Göttingen 1969, S. 110. 3 Als Parallelen kommen bronzezeitliche Paß- und Hähenfunde aus dem I Abb. 2: Bad Got1leub•• Kr. R4ndkin."J"iJ. I ,L Abb. 3: bBァ ゥセー「Z[ィセャN Steinaxt. 1: 2. pゥョオセ Kr. Pi,na. I I Zeichnungen: H. Mäckel, L'lndesmuseum für Vorgeschichte Dresden Abb.4: Bad Cottleuba, Kr. Pirna. Rtmdleistenbeil im Zustand der Aulfindung. Ahb. 5: Blick von der Fundstelle des Ra1ldleistenbeil$ über den "KJJlmer Steig" 'ladJ Süden in Richtung HackhüheL. Recbt.r neben dem Weg der wiederverfiillte Lcitung$graben. links im Mittelgrund die Quellmulde der Fubde. Fotos: Horst Torke, Pirna 185 aャー・ョイ。セ in Frage, bei denen es sich um Opfergaben handeln dürfte. gebirge, in: Prace i Matetialy Mu;,;eum Archeol. i Ethnogr. w l.odzi, V81. R. Wyss, Die Erob'erung der Alpen durch den Bronu2:eitmensdlen. S. A.cbeol. 25, 1978. S. 96. in: Zeitachr. f. Schweiz. Archäol: u. Kunstgesch. 28, 1971 (a), S. 140. 19 A. Hennig, Boden und Siede1ungen im I<önigrdch Sachsen, Rudolstadt den., Siedlungswesen und Verkehrswege, in: Ur- und ヲイ「セ・ウ」ィゥュエャ「・ 1912, S. 80; G. Mildci>b..gCT 1959, 5. 76-86,bes. 84 11. Archäologie der Schwdz, Bd. 3. Die Bronzezeit, Basel 1971, S. 119. :l) Zum Beispiel bei ·Zusammenfunden mit Keramik:. Vgl. S. Sieber, Vori W. Coblenz, Bemerkungen zum Stand der Forschungen über die !.augeschidttliche Funde im Erzgebirge, in: Natur und Heil'113t I, 1954, sitzet Kultur, in: Beiträge zur Lausiu.er Kultur, Bedin 1969, S. 13f. S.19. 5 W. Coblenz, Zu den Anfängen der Lausitzer Kultur im Süden der DDR, 21 Im FaUe des Kulmer Paßweges sind das in erster Linie die Mahlsteine in: PAN Oddzial we Wrodawiu, Komisja Nauk Humanistyczoym, von Giesenstein und der Bronzefund von Bad Gottleuba. Sekcja Artheol.. 1977, S. 92. 22 Immerhin könnte aber das red1tc Ufer des Gottleubaunterlaufs von G Zum aJJgemeioen Verla:uf des WegezugcI vgl. A. Simon, Die Verkchrs:einer Trasse benutzt worden sein, die durch _Funde von Cunnersdorf. straßen in Sachsen und.ihr Einfluß auf die Städteentwicklung bi.s zum RosenthaI, Langenhenneo;dorf (Abb. 1, 6) sowie eventuell Pirna-RottJahre 1500, Stuttgart 1892; C. ]ahnel, Vcrsuch einer geschichtlichen wemdorf und Mannewitt gekennzeichnet ist und einen Verkehrskorridor Ortskunde der Bezirkshauptm:1nnschaft Außig bis 1346, in: Mitth. d. mit Mittchtcllung zwischen Elbweg und Kulmer Paßweg zu belegen Nordböhm. Excur'sions-Clubs 17, 1894. S. 202 /t., bcs. S. 204; E. BerIet. scheint. Obwohl.der älteste Verkehr in diesem Gebiet wegen der geringeren morphologischen Vorzeichnung' anscheinend nicht in so feste· Die sächsisch·böhmische Grenze im L・ァイゥ「・ァLセ Oscbatz 1900, bes. :S. 19-29; H. Wiethel. Die ältesten Wege in Sachsen (Abb. d. NaturBahnen gezwungen wurde, ist auch hier eine Orientierung an regionalen wUs. Ges. Isis), Dresden 1901, S. 41 f.; J. Hemleben, Die Pässe des Landschaftselementen zu erkennen. VgI. W. :Coblenz 1974, S: 94fl.; Erzgebirgetl, Berlin 1911. Ortsaktc:n im Arcb.iv des La'ndesmuseums für Vorgeschichte Dresden. 7 Ortsakten Oelsen und Bad Gottleuba im Archiv des Landesmuseums 23 Im Detail berausgenrbeitet von H. Jacob 1978, S. 69 f., 140. Diese Erfür Vorgeschichte Dresden; v,:::l. G. Bierbaum, Tätigkcitsbcricht des kenntnin:e sind auch hinsicbtlich der Bedeutung des Kulmer Paßwegs . von großer Widltigkeit. Landespßegen für Bodenaltertümer in Sachsen und des LaodelimuseuDlS V; Funde von Liebstadt, Breicenau und eventudJ auch Meusegast deuten für Vorgesdüdtte in Dreldcn für die Zeit vom 1. IV. 1939 bis 31. DI. 1942, in: Nachrlchtenbl. f. Dt. Vorzeit 18, 1942, S. 224. eine Bindung wohl ebenfalls an das rechte Hochufer des Flusses an. 8 V 81. auch R. Spehr, Der :zweite Brakteatenschatz von Copitt - Eio ß:eiAnscheinend wurde auch der NoUc=ndorler Paß gemeinsam mit dem trag zur Prühge!cbichte der Stadt Pirna, in: Ausgrab. u. Funde 20, 1975, Kulmer Paßweg benutzt, wie die FundsteIle von Oelsengrond nahelegt. S. 108, hnm. 27. 2:; Vgl. W. Jobst u. H. Grundig 1961, S. 6; W. Coblenz 1969. S. 13; den. 9 Makroskopische Bestimmung durch Heml De. D. BecRer, Staatliches 1978, S. 95. Die Rolle der Flusse bei der Erschließung der Gebi.rge Museum für Mineralogie und Geologie In Dresden, wird an der Eibe ooonders deutlich. 10 Ihre Lokalisierung erfolgte am 8. 11. 1978 durch den Verfasser im Beibis· ins Mittelalter, in: Gcundriß der 1li W. Radig, Von der jセゥョァウエ・ゥョコ イ sein da Fmde:rs. Vorgeschichte Sachsens, Leipzig 1934, S. 124; E. Walther, Vor- und frühgeachichtliche Funde in der Sächsischen Schweiz, in: Gcundriß der 11 Geologische Karte von Sachsen 1 : 25 000. Nr. 102, Leipzig QY Nセ Vorgeschichte Sachsens, Leipzig 1934, S. 359; H. Jacob 1978, S. 68. 12 Es liegt nahe, anzunehmen, daß die Rohstoffe in den Siedlungsgebieten verarbeitet wurden, zumal hier die günstige Verkehrslage fördernd ·.27 W. Coblenz, Die übergänge vom Brzgebirge bis zum Lausitzer Bergwirkte. Vgl. R. Herrmann u. A. Schüller, Die Gesteine mittel- und jungbnd, in: Acta ArchaeoJ. Carpathica 5,1963, S. 178. Ilteinzcitlidier Geräte des Döbelner Raumes und ihre Verarbei.tung, in: セ Die Einstufung in das Neolithikum ist nicht· sieber. Vgl. E. Walther, Albeits- u. Forsmungsber. z. セウィ」¦ Bodendenkmalpflege (2), 1952, Vorgeschichte der Sächsischen SchweiZ, 2. Aufl., Dresden 1931, S. 82; S. 116. t19f.• 122. Jedoch ist bei. einigen Steingeriiten, wie z. B. bei G. Mildenberger 1959, S. 81. dem Neufund von Berggießhübel, mit der MöglidJkeit einer Herstellung 29 Dieses Stück findet in einer nur wenige Kilometer flußabwärts in Pirnaam Ort des anstehenden Gesteins zu fechnen. wenn Fundort und GeRottwemdorf entdeckten Axt aus Homblendegneis eine auffallende ウエ・ゥNョセッイォ ュ ・ョ direkt beieinander liegen. Vgl. F. Scbmitt u. W. Dehn, Entsprechung, die auch in den gleichen kulturellen Zusammenhang einSteinbeile des Trierer I...a:ndes, jn: Trierc=r Zeitschr. 13, 1938, H. 1/2, zustufen ist. S. 16. Als mögliche Parallele aus der näheren UmgebunR ist ein schnur:n G. Neumann, Die Gliederung der Glockenbecherkultur in Mittelkernmismer Axthammer aus dem Tharandter Forstgatten anzuführen.. deuudJland. in: Prähist. Zcibichr. 20, 1929, S. 36. Vgl. H. Jacob. Die ur- und früh geschichtliche Besiedlung im Raum zwi31 W. Cohlenz 1978, S. 99; vgl. den., Bemerkungen zur slawisdJen Beschen Dresdener Elbtalweitung und Oberc=m Osreagebirgc, ungedr. siedlung nördlich von Erzgebirge und !.ausitzet Bergland, in: Ber. ü. d. Diplomarbeit, Dresden 1978. S. 43. Hinzu kommt natürlich eine Mate· ß. Internat. KODgfeß f. slaw. Atchäol., Bd. II, Berlin 1973, S. 393; rialentnahme aus Flußschottern o. ä. den. 1963, S. 180; E. Walcber 19H, S. 361. i3 H. Jaeob 1978. S. 28, 32 f. Neben der Rolle, die der Raum für den :n W. Coblenz 1963. S. 180; s. Anm. 6. Paßverkeh.a: gespielt hat, waren hier zugleich Veranlassungen für die 33 Das geht vor allem aus dem FWldbild der weit nach Südosten 。オウセ genereUe Ersdlließung des ッセアゥィ」g gegeben, besonders durch die begreifenden Dresdner Elbtalwcitung hervor. Vgl. H. Jacob 1978, bes. stimmten Gesteinen. Erzen und anderen Materialien 'gelrende ProspekS. 69 f.• 140. Besonders erwähnt seien nur Kugelamphorcnkultur und tion sowie sider auch durch Jagd und Ertangung bestimmter v・ァエ。セ Völkerwaildcrungszeit. VAL W. R.adig 1934, S. 133 f., 159; H. ]acob billen. Vgl. G. Mildenberger. Zur Frage der neolithischen Besiedlung 1978, S. 90. Ferner ist hier die cömismc Kaiserzeit mit Münzfuodeo des der Mittelgebirge, in: Jschr. f. mitte1dt. Vorgesch. 43, 1959, S. 86; 1. und 2. Jh. von Chlumec (Kulm) auf der einen sowie des 1. und 3. Jh. R. Wyu 1971 a, S. 138. aus Pima oder Umgebung b:zw. aus Pima-Copitz auf der anderen Seite Sie bestehen aus Lausltzer Granit bzw. Quarzporphyr und weisen damit des ウセイゥ「・g zu nennen. Vgl. C. Jahnel 1894, S. 203'; E. Walther 1931, ・ゥョセ in die DreSdrier Elbtalweitung und andererseits in die unS. 94; den. 1934, S. 361; D. Zühlke (Benrb.), Pirna und sdne Ul)lmittelbae:e Umgebung der FundsteIle. gebung (Werte d. dt. Heimat 9). Bedin 1966, S. 43 f. Hierher gehören 15 H.-i:>: Beeger u. W. QucllmaJz, Geologischer Führer durch die Umauch ver:smollene Funde von Zehista (wahrsdJcinlich neolithismes Feuttsteinbeil) und Zuse:bendorr (möglicherweise 141tC:nezeitLiche Griiber), gebung von Dresden, Dresden/Leipzig 1965, S. 71, 143; W. Jobst u. H. Grundig, Um Gottlcuba, Berggießbiibel セ、 Liebstadt (Werte d. dt. heide Orutri1 von Pima. Vgl. Sachsens Kirchen-Galerie, Bd. 4, Dresden Heial4t 4). Berlin 1961, S. -49. Solche..Eae wurden in urgeschichtlidter o. J. (um 18-(0), S. 168; Omakten im Ardüv des Landesmuscums für Vorgeschid:Jtc Dresden. '. .. Zeit verarbeitet. H. Orto. Methode=n %ur Untersuchung vor- und frühgeachichdidJet Metalle, in: Ausgrab. u. Funde 6. 1961, S. 319. J.l. Entfernung der besiedelten Gebiete (Chlumec [Kulm] - Dohna) etwa -40 km, mn_te Paßböhe um 700 m ü. NN. Vgl. auch B. Walther H.-D..ßee8er u. W. QueUmalz 1965, S.143; W. Jobst. u. H. Gruadig 1934. S. 359; W . .Radig, Wege der Vorzeit:. in: Grundriß der Sach.1961. S. 90. Die Überlieferung behauptet, セ lkru:ießhübler Bergbau sei älter ·ab der zu FrCibcrg. 1m ·vorigen. Jahrhundeit soU man hier in suchen VoIkskw>de. Lcipzig 1932, S..60: 35 Vd- bes.. W. Cobleoz 1963. So kann u. E. als sicher gelten, daß. seit alten sエッャ ・ョNw・セァ unbekannten Alters gcfut1cden haben. vii. A. Meiche. Historisch·topographische Beschreibung der Amtshnu,ptmannder l.au:siaa' Kultur die Frequenz desEJbweges höher lag, wänrend ウセヲエ Pirnl\, I;lresden '1927,· S. 77. Der acchäolbgische Nachweis einer du in dca ...xugegangenen Phasen .uE den Kulmer Paßwc:g zutreHen frühen Ljォコァ・wゥョーNオセL um Berggießhühel dürfte aber, wenn überhaupt, dilr:&e. Siehe audt W. Coblenz, Zur BesiedluOg der Sächsischen Sdlweiz 。ョァ・Zウゥ」ャ セ der. starken Überformung dieses. Raumes durch den Bergbau in da- iI:taIat Ei'""'C'it, in: Ausgrab. u. Funde 6, 1961, S. 75 f.; den., in hi,torlscher .Zeit, nur schwer möglich sein. Zur- &-. Besiedlung des Liliensteines in der Sächsischen Schweb:, ia, "-"b- u. F.mde·12. 1967, S. 8311. .. t7 V gl. W., Coolem, Zu einem Neufund von der· Südwestgrenze der Sich.• .M llIiott StdJe möchte ich den Mitarbeitern des Lnndesmuseums für sischen sChweiz. in: Ausgrab. u. Funde 19,1974, S. 98fI. V. & .... J:>rnden sowie Herrn Or. G. Billig (Dresden) für· Untersi Coblenz, Zwis.cben oder und EIbe - Bemerkungen :zu den. セ セ -.I Himreise auf das herzlidJste danken. beziehungen in 'ur- lind frühgeschichdicher Zeit nördlidJ der G«az- t' I. W. i86