Mit der Psychiatrie-Enquête der 1970er Jahre und der daraus resultierenden Reformierung psychiatrischer Praktiken und spätestens mit der Ratifizierung der UN Behindertenrechtskonvention erreichte die Psychiatrie eine grundlegende... more
Mit der Psychiatrie-Enquête der 1970er Jahre und der daraus resultierenden Reformierung psychiatrischer Praktiken und spätestens mit der Ratifizierung der UN Behindertenrechtskonvention erreichte die Psychiatrie eine grundlegende Statusverbesserung. Statt dauerhafter Unterbringung und Zwangsbehandlungen finden sich zunehmend ehemals emanzipatorische Begriffe von „Empowerment“ oder „Experienced-Involvement“ im Selbstverständnis psychiatrischer Praxis wieder. Ich möchte einen Blick auf diese „neue“ Psychiatrie werfen und der Frage nach der Aktualität von Psychiatriekritik nachgehen. In meinem Beitrag werde ich aufführen, wie ein scheinbarer Abbau der totalen Institution Psychiatrie in keinster Weise ein Abbau der hierarchisierenden Strukturen der psychiatrischen Ordnung mit sich brachte. Hierbei werde ich die These stark machen, dass die Reformierung psychiatrischer Institutionen zwar zu einer schrittweisen Auflösung der klassischen totalen Institution Psychiatrie führte, die sozialpsychiatrische Ordnung jedoch in ihren Grundzügen unverändert ließ. So ist die Öffnung des architektonischen Raums der Psychiatrie in keinster Weise gleichzusetzen mit einem Freiheitsgewinn ehemaliger Insass_innen. Unter Rekurs auf die historisch-kritischen Untersuchungen Michel Foucaults und seiner Diskursanalyse werden im kommenden Beitrag die Prozesse der Ausschließung, Disziplinierung und Subjektivierung in dem sozialpsychiatrischen Konzept des „Experience Involvement“ untersucht werden. Die Sprache der Expert_innen qua Profession beansprucht weiterhin die Deutungsmacht über die Erfahrungen und Handlungen der Betroffenen. Die durch psychiatrische Diagnosen Exkludierten werden unter dem Stichwort ‚Partizipation‘ in die sozialpsychiatrische Ordnung eingeschlossen, deren hierarchische Struktur unter dem Deckmantel der ‚Hilfe‘ weiterhin unangetastet bleiben kann. So wird unverändert eine Trennung zwischen den vermeintlich psychisch Kranken und den Professionellen aufrechterhalten, die nicht selten auch die Welt- und Selbstsicht der Betroffenen kontrolliert und in Frage stellt.
The mass media provides a frame for discourse around important health issues, and it has been widely demonstrated that the development and reinforcement of stereotypes of minority groups are strongly influenced by the news and... more
The mass media provides a frame for discourse around important health issues, and it has been widely demonstrated that the development and reinforcement of stereotypes of minority groups are strongly influenced by the news and entertainment media. An extensive search of academic databases failed to locate any studies which examined the representation of autism in the news media, although there were a number of articles on the media role in the autism and MMR debate. This paper reports on an examination of the extent, and nature, of coverage of 'autism spectrum disorders' in the Australian print media between 1996 and 2005. Key findings include a relatively limited amount of factual information and a dual stereotype of people labeled as having autism as either dangerous and uncontrollable or unloved and poorly treated. The paper concludes with a discussion of the implications of the nature and tone of this coverage of autism and its potential impact on individuals described as 'autistic', their families and carers and the community in general.