Fortschritt

Die Naturwissenschaften, in ihrer modernen Phase, sind ein wichtiges Element in der Idee des Fortschritts. Eigentlich besteht er nur darin, daß, wie bei jeder andauernden menschlichen Tätigkeit, auch die Naturforschung nicht stillstehen kann; es kommt immer etwas Neues dazu. Ändern sich die Konzeptionen, so kommt viel Neues dazu und viel Altes wird verdrängt. Es sind also Veränderungen eingetreten, aber diese können keinem Werturteil unterliegen. Da der Teufel ein abgefeimter Ästhetiker ist, könnte es sich sogar herausstellen, daß eine neue, schöne interessant Entdeckung eine böse Entdeckung ist. Dabei verstehe ich unter Naturwissenschaften die Gesamtheit der von der Forschung auf allen Gebieten gesammelten sogenannten Tatsachen. Manche würden sich in ihrer Definition auf die Summe der neuesten Ergebnisse beschränken. Indem ich nun die Frage stelle: ist der wissenschaftliche Fortschritt ein Fortschritt? ‚ erhebt dieses Wort sein Hydrahaupt. Wenige naturwissenschaftliche "Fortschritte" der Vergangenheit wurden mit einem solchen Knalleffekt eingeleitet, wie ihn die Veröffentlichung von Charles Darwins großem Buch im Jahre 1859 darstellt. Da dieses Werk, ähnlich dem "Kapital", zu den Büchern gehört, die ihre hauptsächliche Wirkung auf diejenigen ausüben, die sie nicht gelesen haben und nicht lesen können, verbreitete sich die Lehre mit unglaublicher Geschwindigkeit. Heutzutage muß jeder Virus Angst haben, daß man aus ihm durch molekularen Hokuspokus einen tödlicheren Virus machen wird. Dem innigsten Wunsch einer jeden Art, nämlich in Ruhe gelassen zu werden,kann von dieser Seite forscher Forschung nicht entsprochen werden.

Die Quora-Frage nach dem Zusammenhang von Stadt, Demokratie und Freiheit (https://de.quora.com/Wurden-mittelalterliche-St%C3%A4dte-zu-treibenden-Kr%C3%A4ften-moderner-Gesellschaften-Demokratie-und-Freiheit) hat mich veranlaßt, verstreute Bemerkungen zu diesem Thema aus anderen Texten zusammenzufassen.

Der Text ist gekürzt unter dem Titel "Lob der Stadt" erschienen in Lothar W. Pawliczak: Stadt, Neuerung, Kaufmann. Drei Lobpreisungen für Camilla Warnke zum 90. Berlin 2021, S. 3-29

Längst ist „Heimat“ zu einem politischen Kampfbegriff geworden. Die einen verbinden damit das Bewahren einer eigenen Kultur und Identität, andere setzen dem vermeintlich überholten oder gar gefährlichen Wort Werte wie Weltoffenheit und Diversität entgegen und meinen, Heimat sei für jeden etwas anderes.
In dieser polarisierenden Debatte hilft es, sich einen Überblick über Geschichte und Bedeutungsspektrum des Heimatbegriffs zu verschaffen. Susanne Scharnowski verfolgt seine Genese seit der Romantik über Heimatschutzbewegung, Kolonialzeit und Nationalsozialismus bis hin zu Heimatvertriebenen, Anti-Atomkraft-Bewegung und Globalisierung. In einem systematischen Teil beleuchtet sie Schlüsselbegriffe, die oft mit Heimat in Verbindung gebracht werden, wie Kitsch und Nostalgie und zeigt, warum es verfehlt ist, Heimat als Gefühl zu bezeichnen.

Lebende Systeme aber arbeiten niemals gradlinig auf absolute Zwecke zu, sondern stets in feinvernetzten Regelkreisen, in denen Produkt und Nebenprodukt des einen Prozesses Rohstoffe für einen anderen werden. Stellt man Technik und Natur in ihren Grundfunktionen gegenüber, so lässt sich aufzeigen, dass gerade die lebende Natur im Grunde voller Technologien steckt... Die Biosphäre als Superfabrik So haben wir es in dem technologischen Supersystem der Natur nicht nur mit einem Energie-und Stoffumsatz gewaltigen Ausmaßes zu tun, sondern auch mit einem traumhaften Wirkungsgrad, der dies alles unter geringstem Energie-und Rohstoffverbrauch bewerkstelligt. Und ähnlich wie es dort keine Rohstoffsorgen gibt, sind auch Abfallsorgen unbekannt. Im Gegensatz zu unserer Technik wurde für die Entsorgung, die Weiterverwertung und das Recycling ebenso viel an Entwicklung investiert wie in den ersten Teil des Geschehens, das Produzieren. Kein Wunder, denn hier im biologischen Bereich ist letztlich jede Technik ursprünglich zu Hause. Sie ist seit Urzeiten mit sämtlichen Lebensfunktionen untrennbar verbunden und hat dadurch viele Millionen Jahre auf einem einzigartigen Prüfstand verbracht. Vielleicht mag all dies einen Naturfan erschrecken, aber unsere moderne Technik hat in der Tat ihren Ursprung in Lebensvorgängen und nur dort. Zwei Arten der Produktion Wie kommt es zu diesem Qualitätsunterschied? Liegt er wirklich nur in der kurzen Zeit begründet, die wir Menschen uns mit Technik beschäftigen? Sicher nicht nur. Mindestens ebenso tiefgreifend scheint der gänzlich andere Ansatz zu sein, mit dem wir unsere Techniken entwickeln. So stehen die Produkte der Natur schon von Planung und Konstruktion an in enger Beziehung zu ihrer Umwelt. Anders die Technik des Menschen. Sie wird fast ausnahmslos in sich abgeschlossen geplant und konstruiert, nach genauen Vorgaben, so dass sich möglichst alles wie innerhalb einer Maschine abspielt, die erwartete Funktion also nicht auf die Mitwirkung der natürlichen Umwelt angewiesen ist. Darin liegen gewisse Vorteile. Fortschritt als Rückschritt Das, was man in der Natur als Fortschritt bezeichnet, nämlich Evolution, nämlich dass eine Spezies ihre Lebensfunktionen mit immer weniger Energie-und Materialaufwand bewerkstelligt und damit unabhängiger und flexibler wird-solche Lebensformen waren gegenüber ihrem Vorgänger im Vorteil-, das wurde ins Gegenteil verkehrt.

"Auf den Schwingen der Wissenschaft begibt sich die Menschheit geradewegs zurück in die Steinzeit." "Der wissenschaftliche Fortschritt ist ein Bruchteil, und zwar der wichtigste Bruchteil, jenes Intellektualisierungs-prozesses, dem wir seit Jahrtausenden unterliegen, und zu dem heute üblicherweise in außerordentlich negativer Art Stellung genommen wird .... "

Die allerseits nun so hastig verlangte ökologische Wende ist nicht nur ein Zeichen dafür, daß allzu vieles schief gelaufen ist. Sie verrät auch, da sie in der Theorie wie in der Praxis nur noch aus partiellen Reparaturen besteht, daß der eitle Geist des Menschen weiterhin planlos, naturwüchsig agiert und meistens lediglich durch seine eigenen Irrtümer gezwungen reagiert.