Foundation of Towns

Während Jahrhunderten wurde der deutsche Geschlechtsname Weinmann oder Wiman, wie er im Mittelalter geschrieben wurde, mit Wein im breitesten Sinne des Wortes in Zusammenhang gebracht, obwohl -merkwürdigerweise - in der Epoche, in welcher die Geschlechtsnamen entstanden sind, keine Verbindung zwischen diesem Geschlechtsnamen und dem Weinbau oder Weinhandel festgestellt werden kann. In Gegenteil, was festgestellt werden kann ist, dass genau dieser Geschlechtsname im 14. Jahrhundert immer wieder in den Urkunden und Ratsprotokollen verschiedenster mittelalterlichen Städte auftaucht und dass Personen, die diesen Familiennamen führten, meist zu den vermögendsten und (demzufolge) einflussreichsten Bürgern der Stadt gehörten. Auffallend ist ebenfalls, dass dieser Name in seiner mittelalterlichen Schreibweise "Wiman" oder "Winman" auch ausserhalb der deutschsprachigen Welt, wie zum Beispiel in England, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Schweden und dem Baltikum vorkommt. Dieser Aufsatz setzt sich mit den festgestellten Diskrepanzen auseinander und legt offen, warum die hartnäckige, landläufige Meinung bezüglich der Herkunft des Geschlechtsnamens Weinmann auf einer Fehlinterpretation beruht. Die kritische Auseinandersetzung mit der linguistischen Fachliteratur der letzten Jahrhunderte sowie mit dem sozialökonomischen Umfeld der mittelalterlichen Gründungsstädten führt zum Schluss, dass sich der Geschlechtsname Weinmann viel mehr aus dem frühmittelalterlichen Begriff Wikman (Fernhändler) entwickelt haben dürfte.

Armand Baeriswyl, Zähringer und Bären. Die Gründungslegende und der aktuelle Forschungsstand zur Entstehung der Stadt Bern, in : Bäschlin, Elisabeth, Mayer, Heike, Martin Hasler (Hrsg.) Bern – Stadt und Region. Die Entwicklung im Spiegel der Forschung (Jahrbuch Geographische Gesellschaft Bern 64) Bern 2014 , 187-204.

Winterthur shows a long continuity in urban development begining in the first century and has not been interrupted after the Romans abandoned the pre-alpine area during the fifth century. Although Oberwinterthur was recognised over the centuries as the Roman centre, the awareness that Niederwinterthur may have played a major role in the Roman epoch started to grow some decades ago. The assumption that a Roman auxiliary castrum might have existed in Niederwinterthur is supported by the successful reconstruction of the limitatio romanum. Up to now, Niederwinterthur has been considered as a mediaeval foundation town established by the Counts of Kyburg in 1180 A.D. Analysis of the urban structure revealed the same geometrical foundation pattern as can be found in many other mediaeval foundation towns. Most amazing is the observation that the limitatio romanum was considered in the mediaeval town plan. This shows that the Roman heritage has survived in a remarkable way. Alleys and property borders being still in the limitatio grid indicate habitation continuity. Particularly the Marktgasse as former decumanus maximus must have played a vivid role as a commercial hub in the post-Roman era, which becomes apparent looking at the fragments of crockery, found during archeological excavations, from many parts of Europe like Greece, France, Italy northern Germany and other countries. This essay casts a new light on the historical development of Winterthur clearing away paradigms and giving impulses for further research.

Armand Baeriswyl, Wurzeln, Gründung und frühe Entwicklung von Bern in der Schweiz, in: Manfred Schneider Manfred Gläser (Hrsg.), Vorbesiedlung, Gründung und Entwicklung (Lübecker Kolloquium zur Stadtarchäologie im Hanseraum X), Lübeck 2016, 691-704.