Geheimdienste

Die italienischen Geheimdienste und die " Strategie der Spannung ": Neuere zeitgeschichtliche Veröffentlichungen haben sensationelle Enthüllungen über die provokatorische Rolle italienischer Geheimdienste in den 1960er Jahren erbracht.
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ZUSAMMENFASSUNG

Polnischen Intelligenz Posten in Chojnice (Konitz). Beitrag zur Geschichte Pommerns in der Zwischenkriegszeit


Die offensive Militärspionage der Zweiten Republik teilte sich organisatorisch in tiefe (strategische) und untiefe  (taktische) Spionage. Die tiefe war territorial nicht beschränkt. Die damit beschäftigten Offiziere und Vertreter befanden sich in politischen und wirtschaftlichen Zentren anderer Staaten, manchmal tausende Kilometer von Warszawa (Warschau) entfernt, wo sich die Spionage-Zentrale befand. In den Jahren 1919 – 1921 war das die II. Abteilung der obersten Heeresleitung der Polnischen Armee (NDWP), später umbenannt zur II. Abteilung des Generalstabs (seit Dezember 1928 – Hauptstab). Die untiefe Spionage lag im Geschäftsbereich der Ortsexposituren der II. Abteilung, die ihren Sitz in grösseren Städten Polens hatten. In den kleineren Städten bildeten die Exposituren in der Regel die Offiziersposten. Ihre Leiter sollten das manchmal zig Kilometer in das Nachbarland ausgreifende Vorfeld der eventuellen Militärtätigkeiten  ausspionieren. Um erfolgsarm die Grenzzone zu erkunden, musste die  untiefe Spionage auf der ortsansässigen Bevölkerung  beruhen. Ihre Eigenschaft waren also sich in kleinen Städten und Dörfern befindende Vertreternetze. Chojnice war der Sitz von einigen solcher Posten.
Vorliegende Bearbeitung ist eine zweite, erweiterte Probe, die Tätigkeit der Vertretungen der polnischer Spionage darzustellen. Die erste Kapitel bespricht die Vorbereitungen auf die Eröffnung einer Spionage-Vertretung der polnischen Militärspionage in Chojnice, während der Spionagedienst des Pommernfronts von General Jozef Haller gebildet wurde. Die Tätigkeit der Vertretung zur Zeit der Pommern - Übernahme von Deutschland 1920 wurde auch untersucht. Zum Schluss wurde die mit Chojnice verbundene Spionageabwehr-Tätigkeit bis 1921 erwähnt.
Das zweite Kapitel wurde der Tätigkeit des Offizierspostens in Chojnice gewidmet, die gegründet und der Expositur Nr.3 der II. Abteilung in Poznań (Posen) untergeordnet war. Sie arbeitete in den Jahren 1924 – 1926 und koordinierte die untiefe Offensivspionage im Ost-Gebiet des II. Reichswehr – Militärkreises  (Wehrkreis II).
Das dritte Kapitel beschreibt die Tätigkeit des Offizierspostens Nr. II, welcher 1929 bis 1933 Spionagetätigkeiten hauptsächlich in Westpommern ausübte.  Er war der Expositur der II. Abteilung in Gdansk untergeordnet, und ab der zweiten Hälfte des Jahres 1930 - der Expositur der II. Abteilung in Bydgoszcz (Bromberg). Untersucht wurde die Personen-Besetzung des Postens, Ziele und Arbeits-Methoden sowie Besetzung der in Deutschland platzierten Agenturnetze, die sich meistenteils auf polnischer Nationalminderheit stützte. Die Aktion mit dem Decknamen „ciotka“ (später „wózek“ genannt) wurde ausführlicher beschrieben – sie wurde 1930 bis 1939 realisiert und im Allgemeinen als eine er größten Erreichungen der polnischen Spionage in der Richtung Deutschland angesehen anerkannt. Diese Aktion beruhte auf Überprüfen und Wegstehlen der deutschen mit Zügen nach Ostpreußen transportierten Post.
Das letzte, das vierte Kapitel hat eine meist komplizierte Struktur. Hier wurden Spionage und Spionageabwehr auf dem Gebiet Chojnice (und Kreis) nach 1933 beschrieben. Das sind also die Tätigkeiten der Posten von der Expositur Bydgoszcz der II. Abteilung, des Grenzschutzes, der staatlichen Polizei und des Selbständigen Informationsreferats vom Bezirkskommando Korps VII, das in Chojnice seine Vertretung hatte. Ein getrenntes Teil des Kapitels bespricht das schwierige Nachkriegsschicksal der Personen, die bei der Spionage tätig waren. Der kommunistische Sicherheitsdienst begann nach dem II. Weltkrieg mit geheimer Beobachtung der ehemaligen Agenten und Offiziere  der II. Abteilung.
Eine Ergänzung bilden zu jedem Kapitel Geschichtsquellen, die die wesentlichsten und interessantesten Aspekte der Spionagetätigkeit der Vertretungen in Chojnice veranschaulichen. Die Dokumente wurden in dem Centralne Archiwum Wojskowe (Warszawa), Archiwum Akt Nowych (Warszawa) sowie Archiwum Straży Granicznej in Szczecin (Stettin) aufgefunden.

Zusammenfassung
Liquidation des polnischen Konsulat in Stettin im Jahre 1939

Das polnische Konsulat war auf dem Gebiet der preussischen Provinz Pommern seit 1925 tätig. In 1939 arbeiteten in ihm zehn Beamten. Dieser kleine Posten wurde in den letzten Monaten des Friedens zum Terrain der polnisch-deutschen Konfrontation. Im Mai und Juni 1939 verhafteten die Deutschen zwei Beamten des Konsulates. Der erste (K.Ziembiewicz) war Offizier des polnischen Spionagedienstes, der zweite (W.Gostkowski) sein Gehilfe. Wahrscheinlich war das Realisierung des Planes, der auf Zerstörung des polnischen Spionagedienstes auf Westpommern beruhte. Diese Verhaftungen zwangen polnische Botschaft und polnisches Aussenministerium zur Handlung. In Polen nahm man einige Arbeiter der deutschen Konsulate fest. Vor dem Ausbruch des Krieges zog man den Austausch der Verhafteten voll. Die Deutschen haben „den Krieg der Spionagedienste” auf dem Westpommern in 1939 gesiegt, weil der polnische Spionagedienst nicht die Panzergruppierungen der Wehrmacht vor dem Angriff auf Polen aufgeklärt hat. Im letzten Teil des Aufsatzes ist Evakuierungsprozess Arbeiter polnischer Konsulate nach Dänemark beschprochen, mit besonderer Berücksichtigung des Konsulates in Stettin.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Bruno Wüstenberg entspricht kaum den kirchlichen Idealvorstellungen eines katholischen Priesters. Aber: Wenn ich eine historische Person als Vorlage für einen spannenden Vatikan-Thriller suchen würde, würde ich Bruno Wüstenberg als Vorlage wählen. 1938 in Köln zum Priester geweiht, diente er von 1942 bis zu seinem Tode 1984 unter den fünf Päpsten Pius XII. (1939-1958), Johannes XXIII. (1958-1963), PaulVI. (1963-1978) Johannes Paul I. (1978) und Johannes Paul II. (1978-2005).

The Co-Operation of the Consular Service of the Republic of Poland
with Military Intelligence
The interwar period witnessed the development of two basic forms of co-operation
between the consular service and Polish military Intelligence. The first consisted of entrusting espionage to consular officials, who carried them out on the margin of their work in the Ministry of Foreign Affairs. The consulate personnel conducted „white Intelligence" (based on official publications) and realised the simplest counter-Intelligence tasks. The most operative members of the staff ran independent Intelligence outposts in the consulates, which also constituted part of a logistic hinterland for Intelligence employees active abroad. The second, more advanced and intensive form of co-operation exploited the official structures of the consulates for concealing full-time Intelligence officers. Preserved documentation entitles us to ascertain that the Intelligence of the Second Republic — both shallow and strategic —
benefited to a considerable degree from the support rendered by the consular service. In the basic trends of the reconnaissance performed by the Second Department of the Supreme Staff, i. e. in Germany and the Soviet Union, the participation of consulates in the organisation of Intelligence was so extensive that we may speak about a certain norm and a fragment of official pragmatic. During the 1930s Polish Intelligence networks in those countries were based on consular outposts.
The specific symbiosis of the consular service and Intelligence required close co-operation involving the two departments of state administration; this, in turn, signified contacts between two environments representing a different mentality and ways of acting. In order to avoid conflicts several conventions signed at the beginning of the 1920s regulated the co-operation between the consulates and the Intelligence employees. The fundamental convention, completed in January 1922, remained in force until the end of the 1920s. The May 1926 coup d'etat swerved Poland onto a path of building an authoritarian system of power dominated by the military which, for all practical purposes, annulled earlier resolutions. After 1926 the heads of Polish Intelligence paid increasingly less attention to the opinions of the Ministry of Foreign Affairs, a stand rendered possible by the influx of officers into the Ministry; the tense international situation determined a radicalisation of attitudes. In 1931 the Consular
Department of the Ministry of Foreign Affairs found itself in the hands of former Intelligence officers. As a consequence, the significance of Intelligence officers working in consulates increased: they exerted a large impact upon the personnel policy, enjoyed independence, and to a certain extent controlled the work carried out by the consulates. This situation produced multiple conflicts, ultimately eliminated by the encroaching war.

Polonia a wywiad wojskowy Drugiej Rzeczypospolitej (1918-1939). Zarys problemu Wielomilionowa Polonia była uznawana przez władze Polski za rezerwuar wsparcia dla kraju. Ministerstwo Spraw Zagranicznych prowadziło działania mające uczynić z niej narzędzie rządu. Polonia, rozumiana jako Polacy na stałe przebywający za granicą, była w dwudziestoleciu międzywojennym podstawą działań wywiadu polskiego. Do takiego wniosku prowadzi analiza wybranych siatek wywiadowczych i narodowości agentów. Nie dotyczyło to wyłącznie „agenturalnej drobnicy”, owych tysięcy osób zbierających drobne wiadomości. Również najważniejsi agenci – choć rzadziej – byli z pochodzenia Polakami.

POLNISCHE MILITÄR-SPIONAGETÄTIGKEIT IN SZCZECIN IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT (1919 BIS 1939) Fast die ganze Zwischenkriegszeit war Szczecin der Sitz der polnischen Spionageangestellten (II.Abteilung des Generalstabs des polnischen Heers), deren Aufgabe war, die Nachrichten über die Stadt und die Provinz Pommern zuzustellen. Bis 1935 waren dort Vertreter der Zweig-Exposituren der II. Abteilung in Poznan, Gdansk und Bydgoszcz tätig. In den letzten Friedensjahren war Szczecin der Sitz der Angestellten der strategischen Spionage, die der Zentrale der II. Abteilung in Warszawa unmittelbar untergeordnet waren. Zusammenfassend arbeiteten in der Zwischenkriegszeit in Szczecin vier vollzeitbeschäftigte Offiziere der polnischen Spionage, zwei Reserveoffiziere des polnischen Heers, ein Feldwebel sowie zig Vertreter der II. Abteilung (die hauptsächlich von der polnischen Minderheit in Deutschland kamen). Sie waren ein wichtiges und bisher wenig bekanntes Bestandteil „der ponischen Anwesenheit „in ...

The activities of the Polish Intelligence Service in the Free City of Danzig in the years 1920-1925

The Free City of Gdańsk (Die Freie Stadt Danzig) was as attractive for special intelligence services of Central and Eastern Europe, as Switzerland was for Western Europe. In Gdańsk the German, Soviet and Lithuanian intelligences were very active and almost disclosed. Different active Ukrainian organizations were also of interest to the above mentioned special intelligence services. Such a situation was facilitated by a specific neutrality and geographical location as well as transport facilities. The most important factor was, however, the fact that the legislation of the City there were no sanctions for espionage, which is an obvious reason for the much attention given to Gdańsk by both Polish and German intelligence. It was not only the symbol of the conflict between the two countries, which were in the center of the public interest, but also a convenient area to get familiarized with the northern forces of the opponent. Paradoxically, in Polish historiography the activity of the German intelligence in the Pomerania region has been much better examined than the one of the Polish intelligence.
The Polish intelligence site in Gdańsk was the center of the Polish intelligence for the area of North-East Germany up to 1925. It was created in March in 1920 when one of the most talented secret agents of those times, captain Karol Dubicz-Penther, arrived in Gdańsk. He created the so-called Intelligence Agency, which consisted of three departments: the offensive, the media and the analysis. To keep them secret they were located in different parts of the city. In May 1920, due organizational changes in Polish offices, Karol Dubicz's subordinates became part of the headquarters — the General Office of the Republic of Poland. In this way the secret agency became part of the office which was under the authority of the Foreign Ministry. Twenty people worked there at that time (in 1922 the number of workers was halved due to the re-organization in the Polish army). They received 50,000 Polish marks and 120,000 German marks monthly for their activities. In August 1921 Dubicz's unit was transformed into one of the six national intelligence agencies. It was given the name: Intelligence Agency number 2, the Second Detachment of the Polish Army's headquarters. It must be emphasized that it was the only agency of this kind based out of the Polish sovereignty. It was still camouflaged as a part of the Polish General Office. Comparing the budgets of all the agencies, the conclusion is that Germany was not the main target of the Polish secret forces.
The Gdańsk unit received the lowest funds in spite of having a similar number of employers. The year 1925 was a breakthrough for them as Eastern Prussia started to be examined by the Warsaw agency. It was then that the activities conducted by the Gdańsk unit (changed into Agency number 7) became supplementary. The main task of the Gdańsk unit was to examine the German forces in the Baltic Sea (Ostsee), the dislocation and general condition of land army in Eastern Prussia. The secondary aim was to examine the German intelligence's activities against Poland and to learn about the political situation in the Reich and in Gdańsk. Those directives were in force to 1925. In June 1920 the unit was made to send weekly military and press reports as well as two political reports a month. During the Polish-Russian war the priority was to follow the moves of the Red Anny and its contacts with the Reichswehr and Lithuanians. Dubicz's subordinates made daily reports about political and social life in the Free City. Once a week they prepared a compiled report. Before plebiscites in the Warmia, Mazury and Powiśle (Westpreussen) the headquarters required reports concerning German preparations in Gdańsk. From 1923 the area of the Prussian province — Pomorze (Provinz Pommern) started to be investigated.
Collecting secret information was conducted in two basic ways. The first one, typical of the Polish shallow secret forces in the first years of independence, was based on sending abroad groups of secret agents or employing permanent collaborators there, who worked under the officer of the national agency. There worked between ten and nineteen agents for the agency. The second way, employed from the time of transforming the Intelligence Office into the Intelligence Agency number 2, was based on setting up the so-called officers' units abroad, which means placing there intelligence residents employed as officials of the Polish Foreign Ministry. They were based in Polish consulates in Królewiec (Königsberg) and Olsztyn (Allenstein). In consulates in Ełk (Lyck) and Kwidzyn (Marienwerder) there worked employers of the foreign office who were not connected with the army.

Millions of Poles living outside of their native lands, that is members of Polish diaspora, were recognized by the Polish authorities as a reservoir of strong support for the homeland. The Polish Ministry of Foreign Affairs conducted activities aimed at turning them into a useful tool in the hands of the government. Polish diaspora, mainly understood as Poles permanently living abroad, formed the basis for Polish intelligence activities in the interwar period. An analysis of selected intelligence networks and agents’ nationalities may lead to such a conclusion. This phenomenon applied not only to “small fries” in the intelligence cycle, that is thousands of people gathering meaningless information, but also to the most prominent agents, who - although less often - were of Polish origin.

Zusammenfassung: Die Tätigkeit der Agentur des polnischen Militärgeheimdiensts in Dirschau (1928-1930)
In den Jahren 1928-1930 war in Dirschau eine Agentur des polnischen Militärgeheimdiensts tätig. Ihre Aufgabe war Durchdringung der westlichen Kreise Ostpreußens, nördlichen Gebiete der Grenzmark Posen-Westpreußen und der Freien Stadt Danzig. Die Agentur unterlag direkt der Expositur des II. Militärverbandes des Generalstabs Polnischen Militärs (mit dem Kryptonym BIG), die im Danziger Revier Republik Polens konspiriert wurde. In der Geheimdienstnomenklatur wurde sie als „Offiziersposten Nr. 4“ (PO Nr. 4) bezeichnet. Für eine kurze Zeit wurde Dirschau zum Befehlszentrum des Geheimdienstlernetzes. Die Geheimdienstler waren u. a. in Marienburg, Marienweder, Elbing, Allenstein, Schneidemühle und Danzig tätig. Das war eine typische Agentur des grenznahen Geheimdienstes, das heißt sie war auf dem Grenzgebiet vom 150 km tätig.
An der Spitze des Offizierspostens Nr. 4 stand Oberleutnant Tadeusz Górowski (1899-1939), der junge Offizier, der seine Erfahrung während der Ablenkungsaktionen in Oberschlesien sammelte. Die Platzierung der Agentur gerade in dieser Stadt war eine gut durchdachte Entscheidung. Dirschau lag nämlich bei der Haupt- (und Transit)strecke.
Die Platzierung der Agentur gerade in dieser Stadt war eine gut überlegte Entscheidung. Dirschau lag bei der Haupt- (und Transit-)Eisenbahnlmie, die Ostpreußen mit dem Rest Deutschlands und Danzig mit Polen verband. Dort lief auch der beste Weg von Königsberg nach Berlin vor. In der Grenzgegend liegendes Dirschau war sozusagen die Spitze des polnischen Keiles, das sich zwischen Danzig und Ostpreußen eindrückte.
Die Aufgaben, die dem Offizierposten 4 im Bereich des Offensivgeheimdienst l gestellt wurden, waren ähnlich den Aufgaben mit denen man übrige dem BIG l unterworfene Posten in Graudenz, Berent, Stettin und Königsberg beauftragt l gleich. Sie umfassten drei Bereiche: einen militärischen, politischen und ökonomischen Bereich. Für das wichtigste hielt man Militärahngelegenheiten. Im BIG erwartete man Auskünfte über Einquartierung und Zahlenmäßigkeit der Militärverbande, Stimmungen, Ernährung, Bewaffnung, ausgeübte Exerzierungen, Mobilisationsprinzipien, Militärschulen und-Kurse, Körpererziehungsgestaltung, Reserveschulungen und Regulamine. Nicht weniger wichtig waren Mitteilungen von Truppenübungsplätzen, Flughäfen, Waffen- und Munitionsfabriken. Angesichts der vom Wiener Kongress auf gezwungenen Begrenzungen erwartete man Berichte über - besonders geheime, auf den Fall des Waffenkonflikts für zivilmilitärische Organisationen vorbereitete Waffenlager. Für die Sammlung dieser Informationen warb Leutnant Górowski bezahlte Agenten an. Das Agentennetz zählte von 6 bis 15 Personen - Soldaten, Beamte und Bauern, die hauptsächlich in Ostpreußen wohnten.

Fast die ganze Zwischenkriegszeit war Szczecin der Sitz der polnischen
Spionageangestellten (II.Abteilung des Generalstabs des polnischen Heers),
deren Aufgabe war, die Nachrichten über die Stadt und die Provinz Pommern
zuzustellen. Bis 1934 waren dort Vertreter der Zweig-Exposituren der II.
Abteilung in Poznań, Gdańsk und Bydgoszcz tätig. In den letzten
Friedensjahren war Szczecin der Sitz der Angestellten der strategischen
Spionage, die der Zentrale der II. Abteilung in Warszawa unmittelbar
untergeordnet waren. Zusammenfassend arbeiteten in der Zwischenkriegszeit
in Szczecin vier vollzeitbeschäftigte Offiziere der polnischen Spionage, zwei
Reserveoffiziere des polnischen Heers, ein Feldwebel sowie zig Vertreter der
II. Abteilung (die hauptsächlich von der polnischen Minderheit in
Deutschland kamen). Sie waren ein wichtiges und bisher wenig bekanntes
Bestandteil „der polnischen Anwesenheit“ in dieser Stadt. Es ist den Leitern
der Spionagevertretungen in Szczecin gelungen, ein Informatorennetz zu
bilden, das den Raum von Ostpreußen bis zur deutschen Hauptstadt
umschloss. Die Hauptstadt Westpreußens war neben Königsberg, Wroclaw
und Berlin ein der wichtigsten Punkte beim Erkunden des Reichs durch
polnische Spionage. Institutionelle Unterstützung der Spionage war das
polnische Konsulat, das von 1925 bis 1939 in Szczecin tätig war.

THE FIRST YEARS OF THE POLISH MILITARY INTELLIGENCE IN THE FREE CITY OF GDANSK (1920-1925)
(Summary)
The Free City of Gdansk was as attractive for special intelligence services of Central and Eastern Europe, as Switzerland was for Western Europe. In Gdansk the German, Soviet and Lithuanian intelligences were very active and almost disclosed. Different active Ukrainian organizations were also of interest to the above mentioned special intelligence services. Such a situation was facilitated by a specific neutrality and geographical location as well as transport facilities. The most important factor was, however, the fact that the legislation of the City there were no sanctions for espionage, which is an obvious reason for the much attention given to Gdansk by both Polish and German intelligence. It was not only the symbol of the conflict between the two countries, which were in the center of the public interest, but also a convenient area to get familiarized with the northern forces of the opponent. Paradoxically, in Polish historiography the activity of the German intelligence in the Pomerania region has been much better examined than the one of the Polish intelligence.
The Polish intelligence site in Gdansk was the center of the Polish intelligence for the area of North-East Germany up to 1925. It was created in March in 1920 when one of the most talented secret agents of those times, captain Karol Dubicz-Penther, arrived in Gdansk.
He created the so-called Intelligence Agency, which consisted of three departments: the offensive, the media and the analysis. To keep them secret they were located in different parts of the city. In May 1920, due organizational changes in Polish offices, Karol Dubicz’s subordinates became part of the headquarters the General Office of the Republic of Poland. In this way the secret agency became part of the office which was under the authority of the Foreign Ministry. Twenty people worked there at that time (in 1922 the number of workers was halved due to the re-organization in the Polish army). They received 50,000 Polish marks and 120,000 German marks monthly for their activities. In August 1921 Dubicz’s unit was transformed into one of the six national intelligence agencies. It was given the name: Intelligence Agency number 2, the Second Detachment of the Polish Army’s headquarters. It must be emphasized that it was the only agency of this kind based out of the Polish sovereignty. U was still camouflaged as a part of the Polish General Office. Comparing the budgets of all the agencies, the conclusion is that Germany was not the main target of the Polish secret forces.
The Gdańsk unit received the lowest funds in spite of having a similar number of employers. The year 1925 was a breakthrough for them as Eastern Prussia started to be examined by the Warsaw agency. It was then that the activities conducted by the Gdansk unit (changed into Agency number 7) became supplementary.
The main task of the Gdansk unit was to examine the German forces in the Baltic Sea, the dislocation and general condition of land army in Eastern Prussia. The secondary aim was to examine the German intelligence’s activities against Poland and to learn about the political situation in the Reich and in Gdansk. Those directives were in force to 1925. In June 1920 the unit was made to send weekly military and press reports as well as two political reports a month. During the Polish-Russian war the priority was to follow the moves of the Red Army and its contacts with the Reichswehr and Lithuanians. Dubicz’s subordinates made daily reports about political and social life in the Free City. Once a week they prepared a compiled report. Before plebiscites in the Warmia, Mazury and Powiśle the headquarters required reports concerning German preparations in Gdansk. From 1923 the area of the Prussian province — Pomorze (Pomerania) started to be investigated.
Collecting secret information was conducted in two basic ways. The first one, typical of the Polish shallow secret forces in the first years of independence, was based on sending abroad groups of secret agents or employing permanent collaborators there, who worked under the officer of the national agency. There worked between ten and nineteen agents for the agency. The second way, employed from the time of transforming the Intelligence Office into the Intelligence Agency number 2, was based on setting up the so-called officers’ units abroad, which means placing there intelligence residents employed as officials of the Polish Foreign Ministry. They were based in Polish consulates in Konigsberg and Olsztyn. In consulates in Elk and Kwidzyn there worked employers of the foreign office who were not connected with the army.

DIE ERSTEN JAHRE DER AKTIVITÄT DES POLNISCHEN MILITÄRGEHEIMDIENSTES IN DER FREIEN STADT DANZIG (1920-1925)

Im Rückblick auf die Berliner Nach-kriegsgeschichte wird ein Bild immer wieder bemüht: Berlin-und zwar Ost und West-war ein Tummelplatz für Spione jedweder Herkunft. Das galt für Ostberlin, wo der sowjetische Geheim-dienst und unter sorgsamer Kontrolle der " Freunde " auch die Staatssicher-heit der DDR in beiden Teilen der Stadt meinten, viel Arbeit zu haben. Das galt freilich noch mehr, was die Zahl an-geht, auch für Westberlin, wo die drei alliierten Besatzungsmächte auch ihren jeweiligen Geheimdiensten viel Raum gewährten.

W. Skóra, Działania wywiadu polskiego a plany zbrojnego zajęcia Wolnego Miasta Gdańska przez II RP w latach 20. XX wieku [w:] Si vis pacem, para bellum. Bezpieczeństwo i polityka Polski. Księga jubileuszowa ofiarowana profesorowi Tadeuszowi Dubickiemu, red. R. Majzner, Częstochowa - Włocławek 2013, s. 449-470.

In Bydgoszcz, with a population of just over 100,000, at least seven Polish military intelligence and counterintelligence agencies operated in the interwar period. They are discussed sequentially in the text. In total, taking into account the staff changes, several dozen officers of these services worked in the city, supported by hundreds of non-commissioned officers and civilian employees. It was a noticeable and specific professional group. Some city authorities assessed their presence in Bydgoszcz negatively, complaining and sending inspections.

In Bydgoszcz, with a population of just over 100,000, at least seven Polish military intelligence and counterintelligence agencies operated in the interwar period. They are discussed sequentially in the text. In total, taking into account the staff changes, several dozen officers of these services worked in the city, supported by hundreds of non-commissioned officers and civilian employees. It was a noticeable and specific professional group. Some city authorities assessed their presence in Bydgoszcz negatively, complaining and sending inspections.

URL: http://www.spiegel.de/einestages/ddr-tonbandmitschnitte-west-und-ostdeutscher-denunzianten-a-1041952.html.
Da ruft jemand bei staatlichen Stellen der DDR an, um seine Freunde, Kollegen oder Geschäftspartner zu verraten, ohne seinen Namen zu nennen. Die anonymen Denunzianten, so fanden Historiker heraus, waren keineswegs immer Ostdeutsche. Hier sind die Mitschnitte zu hören. Von Peter Wensierski - mit einem Interview mit Hedwig Richter

Am 8. September 1951 wurde „Fred Walter“ in Ost-Berlin von der sowjetischen Geheimpolizei festgenommen. „Walter“ war Mitarbeiter der anti-kommunistischen „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ (KgU), im Frühjahr 1951 aber zum amerikanischen Geheimdienst übergewechselt. Nur Stunden später begann eine heute nahezu vergessene Verhaftungswelle, die den Namen ihres mutmaßlichen Verursachers erhielt – „Affäre Walter“. Bei dieser Aktion, die nach Gründung der DDR wohl die meisten Todesopfer gefordert hat, wurden etwa 200 Personen festgenommen. Sie hatten Flugblätter gegen das kommunistische Regime verteilt und Informationen gesammelt. In einer Reihe von Geheimprozessen fällten sowjetische Militärtribunale nach bisheriger Kenntnis ca. 50 Todesurteile; mindestens 43 Menschen wurden in Moskau erschossen oder starben im Lager.

Dezember 1949, Stalins 70. Geburtstag. In Altenburg versuchen Angehörige einer Widerstandsgruppe, mit einem Radiosender die Übertragung der Rede Wilhelm Piecks zu Ehren des sowjetischen Diktators zu stören und selbst auf Sendung zu gehen. Der Sprecher prangert das DDR-Regime an, verlangt die Entlassung von politischen Häftlingen und freie Wahlen. Drei Monate später wird die Gruppe vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR und von der sowjetischen Geheimpolizei zerschlagen. Sowjetische Militärgerichte führen den Prozess gegen ein Dutzend Angeklagte. Vier junge Männer werden zum Tod verurteilt und hingerichtet.