Die vorliegende Studie zeigt, in welchem Maße die Haltung des “modernen Menschen” in Siebenbürgen gegenüber dem Tod und der Trauer in der heutigen Gesellschaft noch die Züge der traditionellen rumänischen Gesellschaft trägt und inwieweit... more
Die vorliegende Studie zeigt, in welchem Maße die Haltung des “modernen Menschen” in Siebenbürgen gegenüber dem Tod und der Trauer in der heutigen Gesellschaft noch die Züge der traditionellen rumänischen Gesellschaft trägt und inwieweit sich seine Grundhaltung dazu verändert hat. Die Studie ist das Ergebnis einer Feldforschung aufgrund von Interviews mit denen herausgearbeitet wurde, wie sich heute die Menschen in einem bestimmten Teil Siebenbürgens zu Tod, Trauer und Rolle der Kirche in diesen Momenten stellen.
Aus der Untersuchung geht hervor, dass sich die Gesellschaft in einem Übergangsstadium befindet, dass sie einerseits fest an kirchlichen Ritualen hängt, sich aber andererseits mit den Herausforderungen der Postmoderne und der Globalisierung auseinandersetzt. Zur Bandbreite der Befragten gehören auch Personen mit traditionellen Auffassungen, doch diese sind i.d.R. älter. Die jüngeren und die gebildeten Befragten sehen den einen oder anderen Aspekt der Gestaltung der Beerdigungsfeier oder die Gestaltungsweise der Trauerzeit eher kritisch. Aus einigen Antworten klingt das Erbe des Kommunismus hervor, andere bezeugen eine echte Öffnung gegenüber dem Neuen in seinen verschiedenen Ausdrucksformen. Am schwersten findet die Idee einer professionellen Trauerbegleitung Akzeptanz. Mehr als die Hälfte der Befragten behaupten, dass sie solche Dienstleistungen nicht in Anspruch nehmen würden, wobei ersichtlich ist, dass sie sie auch nicht richtig verstehen.