Tracing the devotional beliefs and practices of everyday people during the late Middle Ages through documents is tricky, as most were written with other purposes in mind. To make up for this, it is necessary to examine the abundant... more
Tracing the devotional beliefs and practices of everyday people during the late Middle Ages through documents is tricky, as most were written with other purposes in mind. To make up for this, it is necessary to examine the abundant material culture that survives from this period. By analyzing a variety of finds and comparing them with well-known objects used by the upper classes, it becomes evident that ordinary people shared the same religious views and practices. Both classes were interested in pieces that inspired active devotional and amuletic practice. They were intended to be gazed at and handled, then rested on a tabletop or nailed to a wall. Some folded, some rang, some could be blown through, while others were gazed upon. Lower quality materials and production of pieces had no impact on their ultimate use in the home.
Die räumliche Beziehung zwischen dem Fundort eines Objektes und seinem Herstellungs- oder Emissionsort verrät viel über den Wert, den es für seinen Besitzer hatte – gerade bei Gegenständen mit einem ideellen oder religiösen Wert. Man kann... more
Die räumliche Beziehung zwischen dem Fundort eines Objektes und seinem Herstellungs- oder Emissionsort verrät viel über den Wert, den es für seinen Besitzer hatte – gerade bei Gegenständen mit einem ideellen oder religiösen Wert. Man kann diesen Zusammenhang wohl auf diese Formel reduzieren: Je größer die Entfernung zwischen der ursprünglichen Emissionsstelle und dem Fundort ist, desto größer war auch der Wert des Objektes in den Augen seines Besitzers. Das bedeutet weiterhin: Je mehr Fundstücke eines Herkunftsortes in einer Distanz angetroffen werden, die den Radius alltäglicher Mobilität seiner Bewohner deutlich übersteigt, umso beliebter war das Objekt. Handelt es sich dabei um ‚Souvenirs‘, dann zeigen sie den Grad der Beliebtheit des Herkunftsortes an.
Die insbesondere im Spätmittelalter an vielen Wallfahrtsorten ausgegebenen Pilgerzeichen waren zweifelsohne Objekte, die vor allem einen ideellen Wert im Sinne solcher Souvenirs besaßen – daher besteht für Gnadenorte eine direkte Proportionalität zwischen der Größe des Verbreitungsraume ihrer Pilgerzeichen und ihrer Popularität. Die folgenden Ausführungen illustrieren dies am Beispiel der Pilgerzeichen zwei der bedeutendsten spätmittelalterlichen Wallfahrtszentren im deutschsprachigen Raum – Aachen und Köln.
Further investigation of seemingly simple iconography by Hanneke van Asperen reveals that generalized pilgrim souvenirs of the Annunciation are actually intricate constructs that link them firmly to the active cult site of Aachen.
Tracing the devotional beliefs and practices of everyday people during the late Middle Ages through documents is tricky, as most were written with other purposes in mind. To make up for this, it is necessary to examine the abundant... more
Tracing the devotional beliefs and practices of everyday people during the late Middle Ages through documents is tricky, as most were written with other purposes in mind. To make up for this, it is necessary to examine the abundant material culture that survives from this period. By analyzing a variety of finds and comparing them with well-known objects used by the upper classes, it becomes evident that ordinary people shared the same religious views and practices. Both classes were interested in pieces that inspired active devotional and amuletic practice. They were intended to be gazed at and handled, then rested on a tabletop or nailed to a wall. Some folded, some rang, some could be blown through, while others were gazed upon. Lower quality materials and production of pieces had no impact on their ultimate use in the home.
Der Einführungsaufatz zum Ausstellungskatalog "Pilgerspuren" ist gemeinsam mit Hartmut Kühne entstanden. Weitere eigene Artikel zur Jerusalemnachbildung und diversen Handschriften mit Wallfahrtszeugnissen befinden sich im Band. Museum... more
Der Einführungsaufatz zum Ausstellungskatalog "Pilgerspuren" ist gemeinsam mit Hartmut Kühne entstanden. Weitere eigene Artikel zur Jerusalemnachbildung und diversen Handschriften mit Wallfahrtszeugnissen befinden sich im Band.
Museum Lüneburg: 26. Juli bis 1. November 2020 Schwedenspeicher Stade: 3. Oktober 2020 bis 14. Februar 2021
Obwohl Pilgern seit etlichen Jahren wieder voll im Trend liegt, gab es nur wenige Forschungen zu den Ursprüngen der Wallfahrten im Mittelalter – noch geringer war das Wissen über Pilgerfahrten und ehemalige Wallfahrtsorte in Norddeutschland. Ein spektakulärer Pilgerzeichenfund im Stader Hansehafen gab den Impuls, diesen offenen Forschungsfragen nachzugehen. Die Ergebnisse des daraus entstandenen Projektes und einer 2019 veranstalteten Tagung mündeten in eine Doppelausstellung der Museen Lüneburg und Stade, die mit diesem opulenten Katalog dokumentiert wird, zu dem 64 Expertinnen und Experten beigetragen haben. Er stellt bekannte und unbekannte Norddeutsche auf den Wegen zu den großen und kleinen Wallfahrtskirchen des mittelalterlichen Europa vor. Behandelt werden aus norddeutscher Sicht die Fernpilgerfahrten nach Santiago de Compostela, Rom und Jerusalem, die rheinische Wallfahrtslandschaft, die Fahrten nach Wilsnack und Sternberg, aber auch heute fast vergessene Wallfahrtskirchen wie Nikolausberg bei Göttingen, Hainholz bei Hannover oder das Kloster Marienwohlde ebenso wie der in der Reformation untergegangene Sankt-Hulpe-Kult. Ein Katalog aller einschlägigen archäologischen Funde aus dem Stader Hansehafen steht am Ende des reich bebilderten Bandes, der das Potential eines neuen Standardwerkes in sich trägt.