Ziel dieses Aufsatzes ist die Beschreibung und Klassifikation der wichtigsten sprachspielerischen Abwandlungen onymischer Elemente in Überschriften und Schlagzeilen. Zu den häufigsten Verfahren, in denen Eigennamen umgeformt und... more
Ziel dieses Aufsatzes ist die Beschreibung und Klassifikation der wichtigsten sprachspielerischen Abwandlungen onymischer Elemente in Überschriften und Schlagzeilen. Zu den häufigsten Verfahren, in denen Eigennamen umgeformt und umgedeutet werden, gehören verschiedene Arten der Substitution, die
Hinzufügung einzelner Grapheme und Graphemfolgen, die Erweiterung durch lexikalische Morpheme, die Modifikation von Phraseologismen sowie direkte Übernahme von Zitaten. Resultat dieser „intendierten Abweichungen“ ist eine kommunikative, funktionale und/oder semantische Zusatzbedeutung (Dittgen
1989) der sie enthaltenden Überschriften und Schlagzeilen. Die Besonderheiten dieses Verfahrens sollen der Gegenstand einer korpuslinguistischen Untersuchung sein. Voraussetzung für das Funktionieren solcher Überschriften ist die kognitive Beteiligung der Rezipienten, die bei der Produktion mit bedacht wird.
Der vorliegende Aufsatz exponiert einen weniger beachteten Phänomenbereich der Medienlinguistik, nämlich die Produktion von Pressetexten im Schnittfeld von zwei Sprachen und Kulturen. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht eine spezifische... more
Der vorliegende Aufsatz exponiert einen weniger beachteten Phänomenbereich der Medienlinguistik, nämlich die Produktion von Pressetexten im Schnittfeld von zwei Sprachen und Kulturen. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht eine spezifische Kultur von Mehrsprachigkeit. Die Datenbasis stammt aus dem Deutschen als Minderheitensprache in Ungarn, genauer: aus der Mediensprache der deutschen Minderheit im Kommunikationsbereich ,politische Sprache'. In diesem Denk- bzw. Argumentationsrahmen wird ein Beitrag geleistet zu einer linguistischen Erfassung dieses sprachlich-kulturellen Realitätsbereichs hinsichtlich seiner grundlegenden typologischen Strukturen und konstitutiven Merkmale sowie zur Beschreibung im Hinblick auf seine aktuelle Verfasstheit. Ziel ist somit eine empirisch begründete Erschließung von Besonderheiten der politischen Sprache und Kommunikation im Segment der deutschsprachigen Minderheitenpresse. Außerdem werden journalistische Handlungsmöglichkeiten und -formen unter den speziellen Bedingungen von Mehrsprachigkeit und Inter- bzw. Transkulturalität hinterfragt.
In what form are personal names used in texts of German newspa-pers? This paper investigates the use and the reference of personal names in texts of different types which appeared on November 12, 2004 in five national quality newspapers... more
In what form are personal names used in texts of German newspa-pers? This paper investigates the use and the reference of personal names in texts of different types which appeared on November 12, 2004 in five national quality newspapers and five tabloid newspapers from Germany and dealt with Yassir Arafat’s death. One result of the investigation is that the usage of dif-ferent forms of personal names depends not only on specific patterns for cer-tain text types in general, but these text type specific patterns differ in various media types as well. A comparison of the usage of first and surnames, pseudo-nyms and pronouns for Yassir Arafat in opinion texts of two quality newspa-pers with different principal attitudes against the late Palestinian leader shows that attitudes against a person have an impact on the formal usage of personal names.
Im Beitrag werden Merkmale des formelhaften bzw. figurativen Sprachgebrauchs in Online-Präsenzen ungarndeutscher Minderheitenzeitungen am Material ihrer Facebook-Posts empirisch untersucht. Es zeichnete sich ab, dass spezielle digitale... more
Im Beitrag werden Merkmale des formelhaften bzw. figurativen Sprachgebrauchs in Online-Präsenzen ungarndeutscher Minderheitenzeitungen am Material ihrer Facebook-Posts empirisch untersucht. Es zeichnete sich ab, dass spezielle digitale Schreibmuster (noch) kaum zu erkennen sind, sodass sich die Befunde von denen der Untersuchungen an ungarndeutschen Printmedien nicht kategorial unterscheiden. Die datenbasierte Studie konnte – mit Einsatz von Salienz als Analysekategorie – eruieren, dass sich die Besonderheiten hinsichtlich ihrer Ursprünge in drei prototypische Klassen einteilen lassen: Es sind (1) Kontaktphänomene (Transfer oder Nachahmung von Elementen, Strukturen und Modellen der Kontaktsprache Ungarisch; (2) Verfremdungsprozesse als Folge einer unsicheren Beherrschung der Mediensprache Deutsch, etwa Übergeneralisierung der Sprachsystemnormen und (3) Flüchtigkeitsfehler, die selbst bei hochkompetenten Textproduzenten vorkommen können. Insgesamt überwiegt ganz eindeutig der Typ (1), sodass sich vielfach ein kontaktsprachliches Muster ergibt.
Der Aufsatz leistet einen Beitrag zur Erforschung auslandsdeutscher Pressesprache, indem er am exemplarischen Beispiel des „Sonntagsblattes“, einer ungarndeutschen Vereinszeitung, speziell figurativitäts- und formelhaftigkeitsbezogene... more
Der Aufsatz leistet einen Beitrag zur Erforschung auslandsdeutscher Pressesprache, indem er am exemplarischen Beispiel des „Sonntagsblattes“, einer ungarndeutschen Vereinszeitung, speziell figurativitäts- und formelhaftigkeitsbezogene Befunde aus einem aktuellen Forschungsprojekt zur Diskussion stellt. Primäres Ziel ist mithin eine fokussierte evidenzbasierte Erschließung von Besonderheiten des Sprachgebrauchs in diesem spezifischen Segment des Mediendiskurses. Es zeichnet sich ab, dass aufgrund der Mehrsprachigkeitssettings besondere textuelle Mechanismen vorherrschen, bei denen die Textproduzenten Musterhaftigkeiten aus der Kontaktsprache übernehmen: Es wird zwar grundsätzlich eine deutschbasierte figurative Sprache verwendet, die aber mit der der Kontaktsprache Ungarisch kongruiert, einschließlich ungarisch orientierter Frames. Das dominante Merkmal konstituieren in diesem Rahmen (virulente oder latente) sprachkontaktbedingte Erscheinungen mit eigener Dynamik: vorrangig Transferenz-Bildungen verschiedener Art.
Kratzert, Christian (2017). ÖVP und SPÖ – Parteien der Mitte? Eine framesemantische Diskursanalyse zum (öffentlichen) Sprachgebrauch österreichischer Regierungspolitiker*innen. Wiener Linguistische Gazette. 80. 27-46. The aim of this... more
Kratzert, Christian (2017). ÖVP und SPÖ – Parteien der Mitte? Eine framesemantische Diskursanalyse zum (öffentlichen) Sprachgebrauch österreichischer Regierungspolitiker*innen. Wiener Linguistische Gazette. 80. 27-46.
The aim of this paper is to examine the language use of the political centre parties in Austria from a theoretical stance by applying frame semantics to discourse analysis. The motivation for this research arises from the current and ongoing phenomenon which is heavily discussed in media on whether the Austrian centre parties are converging to right-wing populism. Hence, the focus lies on public language use of political actors which are members of the present governing parties ÖVP and SPÖ. The data basis is constituted of press interviews and press reports which were published on the online platforms of two well-known Austrian daily newspapers. The data material deals with the discursive frame ̒integration̕ in order to expose if the right-wing framing of the centre parties can be proven empirically.
Zusammenfassung: Gegenstand des Aufsatzes ist eine spezifische deutschbasierte Textkultur im Spannungsfeld zweier Sprachen und Kulturen: Die "Moskauer Deutsche Zeitung" wurde - am Material ihres Jahrgangs 2017 - im Hinblick auf bestimmte... more
Zusammenfassung: Gegenstand des Aufsatzes ist eine spezifische deutschbasierte Textkultur im Spannungsfeld zweier Sprachen und Kulturen: Die "Moskauer Deutsche Zeitung" wurde - am Material ihres Jahrgangs 2017 - im Hinblick auf bestimmte kommunikative und sprachliche Besonderheiten empirisch untersucht, um damit zur Erschließung des linguistischen Profils dieses wichtigen auslandsdeutschen Mediums beizutragen. Die phänomenorientierte empirische Analyse hat die MDZ als "kulturasymmetrische Grenzgänger-Zeitung" ausgewiesen und festgestellt, dass die erschlossenen Salienz-Fälle Ergebnisse dreier typologisch verschiedener Prozesse sind: (1) Kontaktphänomene, also Transfer oder Nachahmung von Elementen, Strukturen und Modellen der Kontaktsprache; (2) Verfremdungsprozesse, z.B. Kontrastverschiebungen oder Kontrastübertrei-bung, die sich aus einer unsicheren Beherrschung der Zielsprache Deutsch, etwa durch Übergeneralisierung des Sprachsystems, ergeben und (3) Normverletzungen aus Unachtsamkeit, d.h. Flüchtigkeitsfehler, die selbst bei Textproduzenten mit exzellenter Sprachbeherrschung vorkommen.
In: Földes, Csaba (Hrsg.): Sprach- und Textkulturen-interkulturelle und vergleichende Konzepte. Tübingen: Narr Francke Attempto 2018. (Beiträ-ge zur Interkulturellen Germanistik; 11). S. 43-77.
Die Sprache des Journalismus ist immer ein wichtiges Thema der deutschen Sprachkritik gewesen. Ausgehend von Lügers Publikation „Die Pressesprache“ hat die vorliegende Arbeit die Absicht, die Pressesprache zu... more
Die Sprache des Journalismus ist immer ein wichtiges Thema der deutschen Sprachkritik gewesen. Ausgehend von Lügers Publikation „Die Pressesprache“ hat die vorliegende Arbeit die Absicht, die Pressesprache zu analysieren. Zunächst behandele ich die Definition von „Pressesprache“ und die Kritik dieser Sprache, danach gehe ich auf die Klassifizierung der Publizistik und der journalistischen Textsorten ein und schließlich betrachte ich die Merkmale der Sprache, die die Journalisten benutzten. Zuerst handele ich in dieser dritten und letzten Teil von der Merkmale der Syntax und des Wortschatzes, mit einer Abweichung über die Anglizismen und die Neologismen; im Anschluss konzentriere ich mich auf die Sprache einer bestimmten Publikationsorgane, d.h. der BILD-Zeitung, und auf die rhetorisch-stilistische Aspekte des Zeitungsdeutsches (vor allem auf die Sprache der Zeitung DER SPIEGEL); zum Abschluss betrachte ich die Rubriksprachen und die Wirtschaftsrubrik.
Diese Studie verfolgt eine doppelte Zielsetzung. Einerseits möchte sie im Denkrahmen der interkulturellen Linguistik – mittels qualitativer hermeneutisch-analytischer Verfahren – zentrale Profilmerkmale der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“... more
Diese Studie verfolgt eine doppelte Zielsetzung. Einerseits möchte sie im Denkrahmen der interkulturellen Linguistik – mittels qualitativer hermeneutisch-analytischer Verfahren – zentrale Profilmerkmale der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ (DAZ) als auslandsdeutsche Zeitung in Kasachstan herausarbeiten. Andererseits strebt sie einen Beitrag zur Erschließung von Manifestationen der Kulturalität im analysierten interkulturellen Mediendiskurs durch Beleuchtung kulturinduzierter, in erster Linie lexikalischer, Charakterzüge an.