Die Vermittlung von kulturellem Erbe gewinnt im Bildungs- und Kulturbereich immer mehr an Bedeutung. Politische Entscheidungsträger in der EU, im Europarat und der Europäischen Kommission und in weltweiten Organisationen wie UNESCO,...
moreDie Vermittlung von kulturellem Erbe gewinnt im Bildungs- und Kulturbereich immer mehr an Bedeutung. Politische Entscheidungsträger in der
EU, im Europarat und der Europäischen Kommission und in weltweiten Organisationen wie UNESCO, engagieren sich sowohl für den Schutz
unseres Kultur- und Naturerbes als auch für die Nutzung unseres kulturellen Erbes, um Lernprozesse von Menschen im Allgemeinen und Jugendlichen
im Besonderen zu bereichern. Diese Bemühungen zur Erhaltung unseres Erbes auf der einen Seite und die Vermittlung kulturellen Erbes
in Schulen auf der anderen, scheinen einander positiv zu beeinflussen. Lernende werden sich über den Wert des kulturellen Erbes als solches
bewusst und erkennen den Vorteil des kulturellen Erbes für ihre persönlichen Lern- und Entwicklungsprozesse. Auf diesem Wege wird das kulturelle
Erbe als Bereicherung empfunden und möglicherweise auch vermehrt als schützenswert erachtet. Sowohl PädagogInnen als auch andere
Vermittler kulturellen Erbes profitieren davon. Viel wichtiger aber ist, dass Lernende ergiebigen und inspirierenden Lernumfeldern begegnen, die
ihre Lernprozesse unterstützen und erweitern. Vor diesem Hintergrund entschieden sich einige PädagogInnen und VermittlerInnen kulturellen
Erbes ein Projekt ins Leben zu rufen, das sich den Erwerb von Schlüsselkompetenzen im Sinne des Lebenslangen Lernens durch die Vermittlung
kulturellen Erbes in Schulen zum Ziel setzte - Aqueduct. Der Name des Projekts verweist auf den Prozess wie Kompetenzen erworben werden.
Das Aquädukt im Logo betont wie wichtig es ist, Klüfte zu überwinden, Brücken zu bauen und Informationen durch neue Kanäle fließen zu
lassen, um es vielen verschiedenen Menschen zu ermöglichen, von unseren gemeinsamen kulturellen und natürlichen Ressourcen zu profitieren.
Dieses Handbuch erläutert die Ideen des Aqueduct-Projekts. Es zeigt die Beziehung zwischen der Vermittlung kulturellen Erbes und kompetenzorientierter
Pädagogik, in deren Zentrum der Erwerb von Schlüsselkompetenzen im Rahmen des Lebenslangen Lernens steht, wie sie von der
Europäischen Kommission definiert wurden. Die Konzepte, die der Vermittlung kulturellen Erbes und der kompetenzorientierten Pädagogik zu
Grunde liegen, werden vorgestellt und verknüpft. Die positive wechselseitige Beeinflussung ist deutlich sichtbar. Darüber hinaus werden die
Bedingungen, die SchülerInnen sowie Lehrenden reichhaltiges Lernen in einem ergiebigen und inspirierenden Lernumfeld ermöglichen, identifiziert
und erörtert.
Anschließend erfahren die LeserInnen mehr über bestimmte Ansätze kompetenzorientierter Pädagogik im Bereich des kulturellen Erbes und über
die dafür benötigten Methoden. Näher erklärt werden die Storyline-Methode, Handlungslernen, Problembasiertes Lernen, Kooperatives Lernen
und die Methode der Geleiteten Entdeckung. Im Rahmen des Aqueduct-Projekts halten wir all diese Methoden und Ansätze für wesentlich
und gut anwendbar. Letzten Endes erwies sich aber die Storyline-Methode als die geeignetste, die den Anforderungen kompetenzorientierter
Vermittlung kulturellen Erbes am besten entspricht.
Wir hoffen, dass Aqueduct zur weiteren Verbreitung kompetenzorientierter Pädagogik und kompetenzorientierten Lernens beiträgt, das Interesse
an der Thematik verstärkt und den Zugang zu kulturellem Erbe vereinfacht.