Para Além da Psicofísica: Fechner e as Visões Diurna e Noturna. Org. Arthur Arruda Leal Ferreira, André Elias Morelli Ribeiro, Hugo Leonardo Rocha Silva da Rosa, Marcus Vinicius do Amaral Gama Santos. (pp. 251-264) ISBN978-65-87079-32-5
Beim Formensehen höherer Säugetiere und Primaten spielt der über das Geniculatum laterale und den primären visuellen Kortex führende Signalweg die wichtigste Rolle, und dementsprechend finden sich die Projektionseigenschaften des... more
Beim Formensehen höherer Säugetiere und Primaten spielt der über das Geniculatum laterale und den primären visuellen Kortex führende Signalweg die wichtigste Rolle, und dementsprechend finden sich die Projektionseigenschaften des retinokortikalen Pfades in den psychophysischen Ergebnissen wieder. In vielen Fällen sind sie sogar ausreichend zur Erklärung der Leistungsunterschiede zwischen verschiedenen Ge-sichtsfeldorten. Im einfachsten Fall nimmt man, wie in Kap. 1.2.1 ausgeführt, an, daß die Struktur der Verschaltung an verschiedenen Gesichtsfeldorten gleichartig ist und daher nur die Volumen, oder auch − durch die flächige Struktur − die Flächen der beteiligten Nervengewebe eine Rolle spielen. Man bestimmt deshalb den Quotient zwischen beteiligter kortikaler und retinaler Fläche. Vermittels der optischen Abbil-dungeigenschaften des Auges entspricht einer Fläche der Netzhaut in eindeutiger Weise ein gewisser Raumwinkel des Gesichtsfeldes, und so gelangt man zur Definition des flächigen kortikalen Vergrößerungsfaktors als derjenigen Fläche Kortexge-webes, auf die 1×1 Grad des Gesichtsfeldes projizieren. Entsprechend ist der lineare kortikale Vergrößerungsfaktor als der Durchmesser des gleichen Areals definiert; er wird mit dem Buchstaben M bezeichnet. Über die Größe von M als Funktion des Gesichtsfeldortes ist heute sehr viel be-kannt, s. Kap. 1.2.1. Trotzdem sind, wie oben bemerkt, wichtige Fragen bis heute kontrovers und Gegenstand aktueller Forschung: • Wie groß ist M im Zentrum der Fovea? Auf Grund der lateralen anatomischen Verschiebung zwischen Rezeptorzellen und zugehörigen Ganglienzellen ist man hier gegenwärtig auf Schätzungen angewiesen. • Ist M unterschiedlich für Subpopulationen? Von P-und M-Zellen weiß man, daß sie unterschiedliche Übertragungseigenschaften besitzen, so daß ihr zahlenmäßi-ges Verhältnis zueinander Auswirkungen auf die Übertragungseigenschaften des Gesamtkanals hat.