Im Jahre 1869 notiert der Journalist Julius Eckardt: " Man kann das russische Reich vom Peipus-See bis zum Ochozkischen Meerbusen, vom Tiflis bis an die eisigen Gefilde Achangels durchstreifen, in jeder Stadt von einiger Bedeutung wird... more
Im Jahre 1869 notiert der Journalist Julius Eckardt: " Man kann das russische Reich vom Peipus-See bis zum Ochozkischen Meerbusen, vom Tiflis bis an die eisigen Gefilde Achangels durchstreifen, in jeder Stadt von einiger Bedeutung wird man wenigstens einen deutschen Arzt und einen deutschen Apotheker finden, […] "
Johann Major (1564–1654) war Pfarrer, Professor der Theologie und Superintendent in Jena. Er entfaltete in ereignisreichen und leidvollen Zeiten, die von der Konsolidierung der lutherischen Theologie nach der Reformation, vom... more
Johann Major (1564–1654) war Pfarrer, Professor der Theologie und Superintendent in Jena. Er entfaltete in ereignisreichen und leidvollen Zeiten, die von der Konsolidierung der lutherischen Theologie nach der Reformation, vom Dreißigjährigen Krieg und von mehreren Pestjahren geprägt waren, großen Einfluss für die Theologische Fakultät Jena, die Gesamtuniversität und die Stadt Jena.
Der Band erhellt die Persönlichkeit Johann Majors in ihren verschiedenen Aspekten: seine Biographie, seine (wissenschafts-)politische Stellung, sein kirchliches Amt und seine Theologie. Die interdisziplinären Beiträge bieten einen außergewöhnlich vielfältigen exemplarischen Einblick in die Kirchen-, Kunst- und Profangeschichte der lutherischen Orthodoxie und des Barock
"Russian - Jewish - Subversive? The Pioneering Role of Russian Women Students in the German Empire and their Exclusion at the University of Jena" // Russian female students were both pioneers and outsiders at German universities. What... more
"Russian - Jewish - Subversive? The Pioneering Role of Russian Women Students in the German Empire and their Exclusion at the University of Jena" //
Russian female students were both pioneers and outsiders at German universities. What was the status of Russian students in the early years of female students at the University of Jena (1902–1914)? The article shows that the reactions to the so-called „Ausländerfrage“ were particularly unfavorable for women from the Russian Empire. In order to understand the events at the University of Jena, a historical contextualization is necessary: First, the origins of the idea and practice of women’s studies in Russia are outlined; in this way, it becomes clear why russian women were able to play a pioneering role in the german-speaking world. In a second step, Switzerland and especially Zurich become visible as a catalyst of women’s studies; here, the first practical experiences for a later adaptation in the German Empire were formed. Third, these practical experiences were closely related to the constructions of problems: Ideas were formed about what measures had to be taken in order to be able to admit women to study without problems for the gender relations of the educated middle-class. The thesis of the paper is that within these constructions there was a projection of problems onto female students who were both Russian and Jewish. Effects of these projections are finally examined on the basis of the practice of admission at the University of Jena. It can be shown that women from Russia have been disadvantaged not least because of their Jewish origin.
"Der Aufstieg der philologisch-kritischen Orientalistik innerhalb der Theologie der Aufklärung und der Paradigmenwechsel zu einer Philologie eigenen Rechts läßt sich an der Geschichte der Orientalistik an der Universität Jena verfolgen.... more
"Der Aufstieg der philologisch-kritischen Orientalistik innerhalb der Theologie der Aufklärung und der Paradigmenwechsel zu einer Philologie eigenen Rechts läßt sich an der Geschichte der Orientalistik an der Universität Jena verfolgen. Berührungspunkte zwischen literarischem und akademischem Interesse am Orient waren durchaus gegeben, doch vergleichsweise gering und häufig nur indirekt. Der wissenschaftliche Paradigmenwechsel in der Forschung von einer theologischen Hilfswissenschaft zu einer philologisch-historischen Orientalistik hatte unabhängig von Paris auch in Deutschland stattgefunden. Jedoch war die neue Richtung im Gegensatz zur École spéciale in Paris noch für längere Zeit nicht durch eigene Lehrstühle und Institute institutionell abgesichert, sondern in den Philosophischen Fakultäten jeweils mit der Lehre des Alten Testamentes verbunden.
Gleich in seiner Antrittsvorlesung für Theologie und morgenländische Literatur 1776 stellte Johann Gottfried EICHHORN die historische und philologische Textanalyse in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
GOETHE verhalf in der Zeit seiner intensiven Auseinandersetzung mit orientalischer Literatur der neuen von A. I. SILVESTRE DE SACY geprägten philologisch ausgericheten Orientalistik in Deutschland zum ersten Lehrstuhl. Im Jahr 1817 wurde dessen Schüler und Greifswalder Gelehrte Johann Gottfried KOSEGARTEN auf eine Professur in Jena berufen. Nach dem Weggang von KOSEGARTEN 1824 fehlte jedoch fünfzehn Jahre lang eine Orientalistik an der Philosophischen Fakultät.
Trotz einer soliden theologischen Ausbildung in Jena gehörte Johann Gustav STICKEL jener neuen Generation von Orientalisten an, die in Paris bei SILVESTRE DE SACY studierten und dort ihre wesentlichen Anregungen fanden. Diese Generation machte sich die Quellenerfassung und -edition unabhängig von theologischen Fragestellungen zur Aufgabe. STICKEL versuchte die Orientalistik zwischen den unausgesetzten Anforderungen theologischer Lehre und den Ansprüchen der neuen philologisch-historischen Richtung gegen institutionelle Widerstände in Jena zu durchzusetzen.
Im Jahr 1839 wurde eine sprachlich breit gefächerte konkurrenzfähige Orientalistik als historische Sprach- und Quellenwissenschaft vom Staatsministerium eingerichtet. STICKEL war für die semitischen Sprachen und Hermann BROCKHAUS für die indogermanischen Sprachen zuständig.
Jedoch der Weggang des Sanskritisten Hermann BROCKHAUS nach Leipzig schon 1842 stellte für die Orientalistik in Jena einen entscheidenden Verlust dar. Die Nachbaruniversitäten Halle und Leipzig waren nun durch ihr institutionalisiertes Lehrangebot von Persisch und Sanskrit für angehende Orientalisten interessanter und der orientalistische Lehrstuhl in Jena blieb in die Ausbildung der Theologen eingebunden. Über das Quellencorpus des Orientalischen Münzkabinetts gewann jedoch die Orientalistik in Jena im 19. Jahrhundert in der Forschung ein eigenes international anerkanntes Profil.
Die Entwicklung an der Universität Jena macht deutlich, dass in Deutschland die traditionelle Fächerstruktur nur mühsam verändert werden konnte. Verglichen mit der Situation in Frankreich und England lässt sich das Argument auch umdrehen. Da es keine ernsthaft verfolgten kolonialen politischen Interessen der deutschen Staaten im Orient—mit Ausnahme Österreichs—gab, die die Orientstudien politisch förderten, konnte sich die Orientalische Philologie in Deutschland nur aus dem Zusammenhang der protestantischen Theologie der Aufklärung und begleitet von einer am literarischen Orient interessierten Öffentlichkeit entwickeln.
Die Jenenser Universität ist ein zentraler Vermittlungsort aufklärerischen Denkens gewesen, zugleich aber auch der Ausgangspunkt für die Entwick-lung philosophischer Gedanken, die in Richtung Idealismus und Romantik gingen. So ist es kein... more
Die Jenenser Universität ist ein zentraler Vermittlungsort aufklärerischen Denkens gewesen, zugleich aber auch der Ausgangspunkt für die Entwick-lung philosophischer Gedanken, die in Richtung Idealismus und Romantik gingen. So ist es kein Wunder, daß sie vielfach Gegenstand wissenschafts-, universitäts-und philosophiegeschichtlicher Forschung und Darstellung wurde. 1 Oft liegt der Schwerpunkt hierbei auf den im Umkreis von Frühkan-1 Populär mit dem Fokus auf die Frühromantiker: Jena 1800 : die Republik der freien Geister / Peter Neumann.-1. Aufl.-München : Siedler, 2018.-255 S. : Ill. ; 22 cm.-ISBN 978-3-8275-105-9 : EUR 22.00. IFB 18-4 http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9414-Siehe auch Idealismus und Roman-tik in Jena : Figuren und Konzepte zwischen 1794 und 1807 / Michael Forster, Johann es Korngie bel, Klaus Vieweg (Hg.).-Paderborn : Fink, 2018.-352 S. ; 22 cm.-(Jena-Sophia : Abt. 2, Studien ; 17).-ISBN 978-3-7705-6296-1 : EUR 69.00 [#6285].-Rez.: IFB 19-2 http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9669-Das philoso-phische Thüringen : Persönlichkeiten, Wirkungsstätten, Traditionen / Detlef Igna-siak ; Frank Linder.-2. Aufl.-Bucha bei Jena : Quartus-Verlag, 2017.-295 S. : 161 Ill. ; 21 cm.-(Palmbaum-Texte ; 4).-ISBN 978-3-943768-92-3 : EUR 19.90 [#5874].-Rez.: IFB 18-2
Ján Kollár's Articles on the Pages of Ján Palkovič's Newspaper Týdenník Peter Podolan The edition presents the transcription of three articles of Ján Kollár which were published in the newspaper Týdenník during the year 1818. Publisher... more
Ján Kollár's Articles on the Pages of Ján Palkovič's Newspaper Týdenník
Peter Podolan
The edition presents the transcription of three articles of Ján Kollár which were published in the newspaper Týdenník during the year 1818. Publisher and main editor of this newspaper was Ján Palkovič. The subject of the articles are “reports” from Jena university and the student activities as well as the description of the notorious Wartburg Festival in 1817 as perceived by a young Slovak student (Ján Kollár); the record about the “self-study” of the Slovak students in Jena and the excerpt of the contemporary academic order (violations & penalties). The transcription has been carried out according to the current transcriptional rules and only the self-evident misspellings and printing errors have been fixed.
Keywords: Ján Kollár (1793-1852), Juraj Palkovič (1769-1850), Týdenník newspaper, Pamäti z mladších rokov života [Memoirs of the Early Years of Life], 300 jubilee of Luther's reformation, Jena university, students, student life, nationalism, 1818