Geschäftsallianz von Sony und Kadokawa angekündigt
posted on by RocketsSnorlaxIm Vorfeld der Entscheidung gab es massive Gerüchte, sogar die Nachrichtenagentur Reuters meldete vermeintliche Gespräche über eine Übernahme.
Am 19. Dezember gab schließlich Sony Group Corp bekannt, rund 12 Millionen neu ausgegebene Aktien der Kadokawa Corporation zu erwerben und damit den eigenen Anteil auf fast 10 % zu erhöhen. Dieser Aktienkauf mit einem Wert von rund 50 Milliarden Yen (305 Millionen Euro) soll am 7. Januar vollzogen werden. Beide Firmen bekundeten die Absicht, künftig enger zusammenzuarbeiten, und nannten etwa die Produktion und Vertrieb von TV-Serien, Anime und Spielen auf Basis von Kadokawa-Werken. Kadokawa selbst ist, neben vielen anderen Tätigkeitsbereichen, eine der größten Konzerne im Manga & Light Novel-Bereich.
Beide Konzerne bzw. deren Tochterfirmen sind bereits seit Jahren in die Produktion kaum zählbarer Anime involviert, teils auch gemeinsam.
Zum Sony-Konzern gehören beispielsweise:
- Crunchyroll (Streamingdienst, DVD- & Blu-ray-Publisher in US, UK, FR, DE & AU, Manga-Publisher in DE & FR)
- Aniplex (u. a. Musikgeschäft, Anime-Publisher in JP & US)
- A-1 Pictures (Anime-Studio)
- Cloverworks (Anime-Studio)
Zum Kadokawa-Konzern gehören beispielsweise:
- Doga Kobo (Anime-Studio)
- Engi (Anime-Studio)
- Niconico (Streamingdienst)
- Yen Press (Manga-Publisher in US)
- J-Novel Club & JNC Nina (Novel-Publisher in US, FR & DE)
Nach der Bekanntgabe sackte der Kurs der Kadokawa-Aktie um fast 30 % ab, nachdem die Aktie in den Wochen zuvor, wohl durch die Gerüchte, stark gestiegen war.
Comments (6)
DIe Konsequenz Kunden werden abgezockt indem die Preise erhöht werden
Und da jeder selbst entscheiden kann wie viel ihn was wert ist wird es halt auch gekauft oder nicht wenn Sony übertreibt dann wird es halt nicht gekauft und woanders gelesen so was es früher schon und so wird es in Zukunft auch so sein und wenn die übertreiben und auf einmal 90% der Einnahmen aus dieser Sektion fehlen merken die wenigstens das fie was falsch gemacht haben 🤷🏻
So oder so am ende lacht der Kunde weil er das Zeug aich von woanders bekommen kann 🤷🏻
Dabei war Crunchyroll Deutschland nach Umsatz im Jahr 2023 wohl auf Platz 2 (hinter Carlsen), nach eigenen Angaben hat sich im aktuellen Jahr jedoch Altraverse diese Position erkämpft.
Konkrete Zahlen zum Manga-Volumen von Crunchyroll Frankreich habe ich nicht, gehe aber davon aus das etwa Pika Édition, Kana oder Glenat wohl mindestens ebenwürdige Konkurrenten sind.
Im englischsprachigen Manga-Geschäft ist Crunchyroll nur (noch) als Versandhändler, nicht aber als Verlag involviert - von den Abenteuern des Firmenmaskottchens mal abgesehen.
Im Hinblick auf den Anime-Streaming-Markt kann man Crunchyroll unbestritten eine dominante Position bescheinigen, sollte aber dennoch keineswegs vergessen, dass es neben Netflix und Disney+, die ebenfalls sehr viele Anime-Fans als Kunden haben, auch noch regional verankerte Konkurrenten wie ADN, Hidive, Anime Onegai oder den Streamingdienst von Seletca Vision gibt.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Japan an einer Monopolsituation im Ausland interessiert ist (gut, in China gibt es wohl eins von Bilibili - und Crunchyroll Australien würde ich zumindest bei Blu-rays auch eine Monopolstellung attestieren).
So hatten etwa beim Dragon Ball Franchise mehrfach lokale Konkurrenten die Nase vorn, was die Lizenzierung der Klassiker von Toei Europe anging.
Die japanische Firma Toho, u. a. My Hero Academia & Godzilla, hat vor kurzem sogar den US-Anime-Publisher GKIDS übernommen, der dort u. a. fast alle Ghibli- und Hosoda-Filme verlegt.
(Gleichwohl mag es vermutlich Ausnahmen geben, wenn ich etwa an Herr der Ringe, Adult Swim- und Netflix-Originals oder evtl. Beyblade denke)
Gleichwohl gibt es Fälle, in denen mindestens zu vermuten ist, dass bestimmte Projekte oder Fortsetzungen ohne die Lizenzgelder aus dem Ausland (inkl. China) nicht oder nicht mit vergleichbaren Produktonsbudgets zu Stande gekommen wären.
Umgekehrt sind es oft die japanischen Manga- und Novelverlage, die zwar an einer einzelnen 12-Folgen-Staffel interessiert sind (weil dadurch oft die Verkaufszahlen der Vorlage massiv steigen), an Fortsetzungen oder längeren Adaptionen aber oft nicht so viel Interesse zeigen (weil der Werbeeffekt geringer ist). Auch das Zeitdruck-Problem ist typischerweise nicht auf die ausländischen Partner zurückzuführen.