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Die wichtigsten Tragödien von Marlowe
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eBook182 Seiten1 Stunde

Die wichtigsten Tragödien von Marlowe

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Über dieses E-Book

In 'Die wichtigsten Tragödien von Marlowe' präsentiert der Autor Christopher Marlowe eine Sammlung seiner bekanntesten Werke, darunter 'Tamburlaine', 'Dr. Faustus' und 'The Jew of Malta'. Marlowes literarischer Stil zeichnet sich durch seine kraftvolle Sprache, dramatischen Konflikte und tiefgründige Charakterisierung aus. Diese Tragödien reflektieren die politischen und gesellschaftlichen Spannungen des elisabethanischen Englands und bieten Einblicke in die menschliche Natur und moralische Dilemmata. Marlowe ist bekannt für seine kontroverse Behandlung von religiösen und politischen Themen, die in seinen Werken subtil verwoben sind.
SpracheDeutsch
HerausgeberMusaicum Books
Erscheinungsdatum15. Sept. 2017
ISBN9788027215225
Die wichtigsten Tragödien von Marlowe
Autor

Christopher Marlowe

Christopher Marlowe (1564–1593) was a playwright, poet, and, famously, a contemporary of and influence on the great bard Shakespeare. Though he died before his thirtieth birthday and his career lasted only six years, he nonetheless made a lasting impression on literary history with his works such as The Tragicall History of Doctor Faustus, Tamburlaine the Great, and The Jew of Malta.

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    Buchvorschau

    Die wichtigsten Tragödien von Marlowe - Christopher Marlowe

    Doktor Faustus

    Inhaltsverzeichnis

    (The Tragicall History of D. Faustus)

    Personen.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Chor

    Faustus

    Mephostophilis

    Der Pabst

    Der Kaiser von Deutschland

    Bruno

    Raimund, König von Ungarn

    Der Herzog von Sachsen

    Der Herzog von Vanholt

    Die Herzogin

    Friedrich,

    Martin,

    Benvolio,

    Edelleute

    Valdes

    Kornelius

    Guter Engel

    Böser Engel

    Lucifer

    Beelzebub

    Ein alter Mann

    Drei Studenten

    Die sieben Todsünden

    Wagner

    Rüpel

    Dick, ein Stallknecht

    Ein Kärner

    Ein Pferdephilister

    Eine Wirthin

    Ein Schenk

    Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe, Priester, Mönche, Hofleute, Soldaten, Diener, der Geist der Helena, des Alexander, des Darius u.s.w., Teufel in verschiedenen Gestalten u.s.w.

    DER CHOR tritt auf.

    Nicht schreitend durch die Thrasimener Felder,

    Wo Mars sich mit dem tapfern Punier maß,

    Nicht tändelnd in dem losen Spiel der Liebe

    An Königshöfen, im verkehrten Staat,

    Nicht in dem Glanze stolzer Heldenthaten

    Will unsre Mus' auf hehren Versen prangen:

    Ein Andres wolln wir heut, ihr Herr'n, euch spielen,

    Das Spiel von Faustus Schicksal, gut und schlecht.

    Und um Geduld nun rufen wir euch an,

    Ein Wort von Faustus Kindheit euch zu sagen.

    Geboren ist der Mann aus niedrem Stamme,

    In einer Stadt von Deutschland, heißet Rhodes:

    In reifrer Zeit gieng er nach Wittenberg,

    Wohin ein Vetter sonders ihn gebracht,

    Und kömmt so weit in der Theologie,

    Daß bald der Doktorhut das Haupt ihm schmückt:

    Der Erste überall, der schönste Redner

    Im heilgen Felde der Theologie,

    Bis daß in Witz und Eigendünkel schwellend

    Sein Dädalsflügel überhoch ihn trug

    Und ihm das Wachs der Himmel schmolz zum Sturz.

    So fällt herab er in des Teufels Schule

    Und von der Weisheit goldnen Gaben satt,

    Will er mit schwarzer Kunst sich überladen.

    Nichts ist so lieb ihm schon als die Magie,

    Er zieht sie seinem ewgen Heile vor.

    Doch seht, da sitzt er selber am Studirtisch!

    FAUSTUS am Studirtisch.

    Setz' ab mal vom Studiren, Faust, und schaue

    In diese Tiefe, die du willst ergründen!

    Des Doktors wegen heiß' nur Theolog,

    Doch nach dem Ziele jeder Weisheit streb'

    Und leb' und stirb im Aristoteles.

    O süße Analytik, meine Wonne!

    Bene disserere est finis logices.

    Gut disputiren ist der Logik Krone?

    Kann diese Kunst kein größres Wunder bieten?

    Dann lies nicht mehr: die Krone ist gewonnen!

    Nach einem höhern Preis fragt Faustus Geist.

    Fahr' hin, Philosophie! Galen, komm her!

    Sei denn ein Arzt, Faust, häufe Gold zusammen

    Und werd' ein Gott für eine Wunderkur!

    Summum bonum medicinae sanitas.

    Gesundheit ist der Heilkunst letztes Ziel –

    Wie, Faustus, hast du nicht dieß Ziel erreicht?

    Hängen nicht deine Recipes zum Denkmal

    In mancher Stadt, die sie der Pest entrissen

    Und retteten aus tausend grimmen Seuchen?

    Und bist doch nur der Faustus und ein Mensch!

    Könntst du den Menschen ewges Leben spenden,

    Die Toten wieder aus den Gräbern wecken,

    Dann wäre diese Kunst noch etwas werth.

    Leb' wohl, Arznei! Wo ist Justinian?

    Si una eademque res legatur duobus,

    Alter rem, alter valorem rei –

    O armer Fall von ärmlichen Legaten!

    Exhereditare filium non potest pater, nisi –

    Ist dieß der Inhalt der Institutionen,

    Ist dieß das ganze große Corpus Juris?

    Das Studium ist für einen Lohnknecht gut,

    Der nur nach fremdem Wegwurf lüstern ist,

    Für mich zu sklavisch, zu illiberal!

    Da bleibt zuletzt das Erste doch das Beste!

    Die Bibel Hieronymi – laß sehn!

    Stipendium peccati mors est – ha, stipendium!

    Der Lohn der Sünd' ist Tod – ei, das ist hart!

    Si peccasse negamus, fallimur,

    Et nulla est in nobis veritas –

    Wenn einer sagt, er habe keine Sünde,

    Der täuscht sich und in ihm ist keine Wahrheit –

    Das heißt denn doch: wir müssen sündigen

    Und demzufolge sterben,

    Ja, müssen sterben einen ewgen Tod.

    Das nenn' ich mir 'ne Weisheit! Que sera, sera

    Was sein wird, wird sein – Bibel, leb' denn wohl!

    Die Metaphysika der Zauberei,

    Die Nekromantenbücher, die sind himmlisch!

    Die Linien, Kreise, Lettern, Charaktere,

    Die sind's, wonach am meisten mich verlangt.

    O welche Welt der Wonne, des Genusses,

    Der Macht, der Ehre und der Allgewalt,

    Ist hier verheißen einem treuen Jünger!

    Was zwischen beiden Polen sich bewegt,

    Ist mir gehorsam; Könige und Kaiser

    Sind Herren, jeder nur in seinen Gauen;

    Doch wer es hier zum Herrschen bringt, deß Reich

    Wird gehn soweit der Geist des Menschen reicht.

    Ein guter Zaubrer ist ein halber Gott –

    Hier gilt's zu grübeln um ein Himmelreich.

    Wagner tritt auf.

    FAUST.

    Wagner, empfiehl mich meinen theuren Freunden,

    Den Deutschen, Valdes und Kornelius,

    Und bitt' inständig sie, mich zu besuchen.

    WAGNER.

    Ich gehe, Herr.

    FAUST.

    Mit ihnen sprechen wird mich weiter fördern,

    Als Tag und Nacht bei meinen Studien sitzen.

    Guter und böser Engel, treten von verschiedenen Seiten auf.

    GUTER ENGEL.

    O Faust, leg' das verfluchte Buch beiseite.

    Sieh nicht hinein, s' versucht dir deine Seele

    Und häuft des Herren schweren Zorn auf dich,

    Lies in der Bibel – dieß ist Gotteslästrung.

    BÖSER ENGEL.

    Geh' vorwärts, Faust, in dieser großen Kunst,

    Darin der Schatz der ganzen Welt verschlossen.

    Sei du auf Erden, was im Himmel Zeus,

    Herr und Regirer aller Elemente!

    Die Engel verschwinden.

    FAUST.

    Wie der Gedanke mich so ganz erfüllt! –

    Solln mir die Geister holen, was mich lüstet?

    Aus allen Zweifeln meine Seele lösen?

    Vollbringen, was tollkühner Muth erdenkt?

    Gen Indien sollen sie nach Golde fliegen,

    Des Orients Perlen aus dem Meere wühlen,

    Die Winkel all der neuen Welt durchspähen

    Nach edlen Früchten, leckern Fürstenbissen;

    Sie sollen mir die neue Weisheit lesen,

    Der fremden Könge Kabinett enthüllen:

    Ganz Deutschland sollen sie mit Erz umwallen,

    Den schönen Rhein um Wittenberg mir leiten;

    Sie solln mit Geist die hohen Schulen füllen,

    Daß die Studenten reich damit sich schmücken –

    Soldaten werb' ich mit dem Geld der Geister,

    Den Prinz von Parma jag' ich aus dem Lande

    Und herrsch' als ein'ger König aller Reiche.

    Ja, wundersamre Kriegsmaschinen als

    Das Feuerfaß auf der Antwerpner Brücke

    Solln meine Geisterdiener mir erfinden.

    Valdes und Kornelius treten auf.

    FAUST.

    Kommt, meine Freunde Valdes und Kornelius,

    Und gönnt mir eure weise Unterhaltung.

    Valdes, Freund Vales und Kornelius,

    Wißt, daß eur Wort mich endlich hat gewonnen,

    Die Magik und geheime Kunst zu üben.

    Philosophie ist lästig mir und dunkel,

    Arznei und Jus sind gut für kleine Seelen,

    Magie, Magie ist's, was mein Herz entzückt!

    Drum, edle Freunde, helft mir dieß erstreben,

    Und ich, der ich durch feine Syllogismen

    Der deutschen Kirche Hirten jüngst verwirrt,

    Um deß Probleme sich die stolze Jugend

    Der Schule drängte, wie die Höllengeister

    Um des Musäus Lied im Reich der Schatten,

    Ich will nun werden was Agrippa war,

    Deß Namen ganz Europa noch verehrt.

    VALDES.

    Dein Witz, die Bücher, unsre Kunsterfahrung,

    Solln bald zu Heilgen aller Welt uns machen.

    Wie ihrem span'schen Herrn die Indermohren,

    So solln die Geister aller Elemente

    Gehorsam dienen unsrem Herrscherwort.

    Wie Löwen solln sie jetzo um uns wachen,

    Wie deutsche Ritter ihre Lanzen schwingen,

    Wie Laplands Riesen uns zur Seite traben,

    Und dann als Weiber oder junge Mädchen

    Enthüllt uns ihre Luftgestalt mehr Reize

    Als einer Liebesgöttin Schwanenbrust.

    Sie solln die Flott' uns aus Venedig holen

    Und aus Amerika das goldne Vließ,

    Das Philipps Schatz alljährig füllen muß –

    Nur, weiser Faustus, sei entschlossen auch.

    FAUST.

    Entschlossen bin ich hier, wie du zu leben

    Entschlossen bist, drum wende nichts mehr ein.

    KORNELIUS.

    Die Wunder, so Magie vollbringen kann,

    Solln bald dich ganz an dieses Studium fesseln.

    Wer sattelfest in der Astrologie,

    Sprachen versteht, im Steinreich ist bewandert,

    Hat die Prinzipia, so die Magik fordert.

    Drum zweifle nicht, bald so berühmt zu sein,

    Und so besucht um die geheime Kunst,

    Wie ehemals das Delphische Orakel.

    Die Geister wollen uns die See austrocknen

    Und Schätz' aus allen fremden Scheitern suchen,

    Ja, alles Gut, was unsre Väter einst

    Vergruben in der Erde festem Schoße –

    Dann sage, Faust, was wird uns dreien fehlen?

    FAUST.

    Nichts, nichts, mein Freund – o es entzückt mein Herz!

    Komm, zeig' mir ein paar magische Versuche,

    Daß ich mir eines Waldes Schatten suche

    Und schlürf' in vollem Maß des Zaubers Freuden.

    VALDES.

    Dann eile nur zu einem stillen Haine.

    Nimm Bakons und Albanus Werke mit,

    Die Psalmen und das neue Testament,

    Und was noch sonst dazu erforderlich,

    Sollst du vor unsrem Abschied alles wissen.

    KORNELIUS zu Valdes.

    Erst theil' ihm mit die Wörter unsrer Kunst,

    Und kennt er alle Ceremonien erst,

    Mag seine Klugheit sich von selbst versuchen.

    VALDES.

    Erst will ich dich die Elemente lehren,

    Dann wirst du bald den Meister übertreffen.

    FAUST.

    So kommt und speist mit mir und nach der Tafel

    Wolln wir die Sach' in allen Punkten prüfen.

    Denn eh' ich schlafe, will ich mich versuchen,

    Noch diese Nacht beschwör' ich, gält's mein Leben.

    Alle ab.

    Zwei Studenten treten auf.

    ERSTER STUDENT.

    Ich wundre mich, wo heut' der Doktor bleibt,

    Den jeder Mund mit Bravo möcht' empfangen.

    Wagner kömmt.

    ZWEITER STUDENT. Das werden wir gleich erfahren: hier kömmt sein Famulus.

    ERSTER STUDENT.

    Heda, Bursch, wo ist dein Herr?

    WAGNER.

    Gott im Himmel weiß es.

    ZWEITER STUDENT.

    Und warum weißt du es denn nicht?

    WAGNER.

    Ja, ich weiß es, aber es folgt nicht nothwendig daraus.

    ERSTER STUDENT.

    Geh', geh', Bursch, laß dein Spaßen, und sage, wo er ist.

    WAGNER. Es folgt aber doch nicht kraft des Schlusses, was ihr, als Licentiaten, doch wohl wissen solltet. Darum erkennt euren Irrthum an und hört

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