September Girl: Ein endloser Augenblick
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Über dieses E-Book
Rückblickend erkennt man, ein Jahr ist doch sehr kurz.
Viola versuchte bereits in ihren Frühlingsmonaten ganz eigene Schlüsselmomente für sich zu schaffen. Auch die Sommermonate verliehen ihr nicht die Gelassenheit, die sie sich erhoffte.
Frustriert und immer noch rebellisch wird sie schließlich vom Regime verstoßen.
Viele Monate politisch inhaftiert.
Von den Eltern verleugnet.
Die eigene Familie zerschlagen.
Allein.
Isa, ihre Freundin, bringt aus ihrer scheinbar intakten Familie ganz eigene Probleme mit in diese Freundschaft.
Auch wenn sich die Freundinnen immer wieder aus den Augen verlieren, bleibt Isa für die Ewigkeit DER Dreh und Angelpunkt.
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Buchvorschau
September Girl - Holger Rutkiewicz
Holger Rutkiewicz
September Girl
Impressum
September Girl
Holger Rutkiewicz
Veröffentlichung April 2018
Texte: © Copyright by Holger Rutkiewicz
Umschlag: © Copyright by Holger Rutkiewicz
Verlag: epubli
Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Konvertierung: sabine abels | www.e-book-erstellung.de
Dieses Buch widme ich meiner lieben Frau Birgit
13.04.2018
Vorwort
Dies ist meine Erzählung,
… so ungewöhnlich einige Darstellungen und Handlungsweisen auch erscheinen mögen und so zeitlich sprunghaft diese auch für Dich sind, basiert sie doch auf tatsächlichen Begebenheiten.
Ich habe aus Respekt und Bitten einiger hier handelnden Personen nur deren Namen geändert.
Verziehen sei mir auch das einige Abläufe manchmal nicht komplett oder auch Zeitversetzt erscheinen mögen. Doch zu meiner Entschuldigung. … es ist bereits ein halbes Menschenleben her.
Und nun tauch ein, hab einfach Spaß!
Kapitel 1
September Girl
Die Haare noch klamm und der Geruch von Farbspülung umflog ihr Gesicht.
Schon wieder zu lange unter der Dusche geträumt …
Ich mag es noch halb verschlafen im Wasserfall zu stehen, die heißen Wassertropfen spüren, wenn sie den Seifenschaum von meiner Brust trommeln.
Beinahe jeden Morgen fühle ich mich unwirklich, hell wach und doch unendlich ausgelaugt. Auch das morgendliche duschen, wenn der Seifenschaum durch meine Haare dann entlang den Beinen und zwischen den auffällig rotlackierten Nägeln gespült wird, kann nichts daran ändern.
Aber genau das sind die Tage vor denen ich mich als junges Mädchen gefürchtet habe.
Nie wollte ich fühlen wie schmerzhaft akribisch die Zeit mich täglich zerreißt. Zeit, die ich nicht halten vermag. Tage welche fließen als ob Wasser durch meine Finger rinnt.
So wie jemand ein herannahendes Unwetter oder drastische Wetterkapriolen schmerzhaft wahrnehmen kann, was kaum einer versteht, verspüre ich unerklärbare Schmerzen beim Sprung jeder Stunde.
Im Handtuch gehüllt suche ich in meinem Koffer nach der letzten sauberen Wäsche, und immer die Frage, heute Rock oder Hose. Doch bei der heutigen Tour kann ich es riskieren meinen Lieblingsrock und die dazu auffällig gemusterte Strumpfhose zu tragen.
Männer mögen das, auch wenn sie's kaum zugeben würden.
Den Frühstücksraum betrete ich heute als Erste. Die Tische sind gemütlich hergerichtet und ich schlendere mit meinem Teller Rührei dem Platz am Fenster entgegen. Kaum das ich sitze steht auch schon der Kellner mit einem heißen Kännchen Kaffee neben mir.
„Darf ich Ihre Zimmernummer erfahren?" Bittet er standartgemäß.
„Warum?" Frage ich neckisch zurück.
„Wollen Sie mich heute Abend etwa mit einer Flasche Wein besuchen? Daraus wird leider nichts, ich reise noch heute Morgen ab."
Sein Augenrollen sagt mir alles. Also, … da hast du deine drei Zahlen und nun her mit der Kanne Kaffee.
Wahrscheinlich geht er zum Lachen in den Keller und nimmt noch Zwei weitere mit die ihm dabei helfen.
Nach einer weiteren großen und starken Tasse dieses Muntermachers in der Hotellobby und dem musternden Blicken des Herrn vom Nachbartisch entflohen, bin ich nun endlich mit meinem Gepäck auf dem Weg zum Auto.
Alles dabei?
Meine Ohrringe, Badelatschen …?
Nicht wie in der letzten Woche als ich nur mit meinem Kulturbeutel zu Hause aus dem Auto stieg.
… Was ist das denn?!
Son Mist, total zugeparkt und dabei wollte ich gerade heute Morgen zeitig los um noch zu tanken.
Und warum auch immer läuft schon zum 20’000-mal dasselbe bescheuerte Lied zu dieser Zeit im Radio?
Wenn dieser Tag nicht gut anfängt, ja dann weis ich auch nicht.
Ririrtping, riritping … He schon so früh das Telefon?
„… Hi Isa, guten Morgen meine Süße, na aus dem Bett gefallen oder im Lotto gewonnen?"
„Hi, … morgen Püppi, weder noch, … ich will noch zum Dock, hab heute frei, wo steckst du grad …?"
Isa kenn ich schon seit ich 15 war.
Gefunden haben wir uns durch puren Zufall, als sie durch ihren Umzug neu in unsere Klasse kam.
Irgendwann, in einem Anfall von Langerweile mussten wir uns ja unbedingt zur rhythmischen-Sportgymnastik anmelden.
So nannte man das damals in der (DDR) bei uns.
Wir waren eine durchgeknallte Schar junger Gänse mit Elan und quirligen Blödsinn im Kopf. Schon nach wenigen trainings-Monaten stieg Isa dann zur „Lieblings rechten Hand" von Bodo (Ballermann), unseren Tanzlehrer auf.
Bodo war zwar nicht wirklich sein Name, warum jedoch alle ihn so nannten erfuhr ich Monate später.
… Und es ergab dann wirklich Sinn …
Isa sollte für immer meine beste Freundin werden.
Zu Beginn aus dem Grund, weil sie so total anders war. Und, wie ich dann auch später noch erfuhr spielte sich beinahe wöchentlich etwas Ungewöhnliches in ihrem „trauten Heim" ab.
Es stimmte mich zornig und wütend in was für ein zu Hause sie täglich nach der Schule zurückkehren musste.
Ihre Mutter, leicht gehbehindert, schneiderte die wunderschönsten Dinge, reparierte Kleidung und verlieh diesen ungeahnten Schick. Gesegnet mit so einem Talent konnte Sie sich vor Anfragen an Änderungen und neuen Anfertigungen kaum retten. Doch leider war sie gestraft mit so einem Arsch von Ehemann.
NEIN.
Teufel.
Ja Teufel trifft es.
Einer der tagsüber auf dem Bau hart schuftete und sich keiner Arbeit zu schade war. Das Gesicht gekennzeichnet von Stärke, Stress, und Müdigkeit dazu selten gut gelaunt.
Gut gelaunt, mittwochs beim Skat mit Bierchen und 42 prozentigen Brandwein (Gülden-Tor). Oder auch wenn's am Freitagabend mit den Kollegen ins Stadtrestaurant ging, anschließend die Nachtbar aufsuchend um dort fremde Haut zu begrabschen.
Ob es nun Frauen die enttäuscht von ihren Männern, … Spät-Zünder … oder dauergeile Gottesanbeterinnen waren … egal, es gab genug von jeder Fraktion.
Zu oft und mehr als genug Alkohol im Blut ging es dann allein oder mit einem anderen Idioten von Kollegen zu sich nach Hause um dort den Übermenschen raushängen zulassen.
Gegrölt, geflucht und die beiden Frauen krankhaft- schmutzig beleidigt, als ob es die Notwendigkeit bzw. Selbstverständlichkeit gebiete. Ähnlich als wäre es der morgendliche Gang zum Klo.
Immer wieder hörte sie ihre Mutter sagen, Männer sind ebenso.
Na Bravo!
Und als ob es so sein sollte.
Wieder einmal war heute Mittwoch als wir beide kichernd nach Hause schlenderten.
Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit hatten wir heute das dickste Ding aller Zeiten gebracht.
Trotz