Bille und Zottel Bd. 02 - Unzertrennliche Freunde
Von Tina Caspari
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Über dieses E-Book
Bille liebt ihren vierbeinigen Freund Zottel über alles. Mit ihm kann sie "Pferde stehlen" gehen. Zottel ist nicht nur das gutmütigste, sondern auch das klügste Pferd für Bille. Ihr größter Traum ist es, Zottel zu besitzen. Wird sich ihr Geburtstagswunsch erfüllen?
Tina Caspari
<p>Tina Caspari wurde in Berlin geboren und lebt heute in der Nähe von München. Das Leben auf dem Land, Tiere und besonders Pferde spielen für Tina Caspari eine wichtige Rolle, hier findet sie ihre Ideen für ihre Geschichten. Bevor Tina Caspari das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machte, war sie Schauspielerin und Sprecherin in Funk und Fernsehen. Und eines möchte sie immer noch gerne: selber Filme machen.</p>
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Buchvorschau
Bille und Zottel Bd. 02 - Unzertrennliche Freunde - Tina Caspari
TIN A CASPAR I
Schriftzug.tifUnzertrennliche Freunde
SB_Logo_(3).epsBille bekommt einen Auftrag
„Stopp! Stooopp! Spinnst du!?"
Bille sprang im letzten Augenblick zurück und der Wagen raste klappernd und hüpfend an ihr vorbei. Karlchen stand breitbeinig wie ein Seemann bei Windstärke elf auf der Ladefläche des Karrens, die Zügel lässig in der einen Hand. Mit der anderen Hand schwang er die Peitsche übermütig über Zottels Rücken. Fröhlich schnaubend galoppierte Zottel den Parkweg hinunter. Bille rannte ihnen ein Stück weit nach und gab dann kopfschüttelnd auf.
Am Ende des Parks machte Karlchen eine rasante Wendung, versuchte es noch einmal mit einem Peitschenknall – eine Kunst, die er seit Kurzem mit Ausdauer und mäßigem Erfolg übte –, und Zottel kam in gestrecktem Trab auf Bille zu. Bille lehnte sich auf die Mistgabel und sah den beiden stirnrunzelnd entgegen.
„Gab’s gestern Ben Hur im Fernsehen oder glaubst du, du bist hier auf dem Nürburgring?, fragte sie ärgerlich und strich sich eine ihrer widerspenstigen Locken aus der Stirn. „Wenn du noch mal so was mit Zottel machst, dann schmeiß ich dir den Stallbesen ins Kreuz!
„Du tust gerade, als gehörte er dir. Ein ehemaliges Zirkuspferd ist doch ganz andere Sachen gewöhnt", verteidigte sich Karlchen grinsend und schielte dabei über Billes Kopf hinweg zum Stall hinüber.
Bille strich Zottel beruhigend über das rot-weiß gefleckte Fell und folgte Karlchens Blick.
„Ach so – Helga! Das hätte ich mir gleich denken können – es muss ja einen besonderen Grund haben, wenn du hier so eine Schau abziehst!"
Karlchen hechtete ungewöhnlich dynamisch vom Wagen herunter und griff nach der Mistgabel. Mit männlich kraftvollem Schwung stach er in den Abfallhaufen und begann aufzuladen. „Willst du uns helfen?", rief Bille Helga entgegen, die zögernd näher kam.
„Was macht ihr denn da?" Helga sah naserümpfend auf die Berge von Abfall zu Billes und Karlchens Füßen.
„Trümmerbeseitigung. Die Reste vom Feste, erklärte Bille und kippte einen vollen Korb auf die Ladefläche. Hähnchen- und Kotelettknochen kollerten zwischen Girlanden aus vertrockneten Blumen, Stroh und Krepppapierbändern. „Vergangenen Samstag war in Groß-Willmsdorf Erntefest. Karlchen und ich haben uns freiwillig zum Aufräumen gemeldet, aber wir nehmen gern noch Helfer in unsere Truppe auf.
Karlchen stach wie wild auf den Abfallhaufen ein. Die Ärmel seines T-Shirts hatte er bis zu den Schultern aufgekrempelt, damit man seine Muskeln spielen sah. Er ließ Helga nicht aus den Augen. Als die Zinken der Mistgabel beim besten Willen nichts mehr aufnehmen wollten, schwang er die Last hoch über seinen Kopf zum Wagen hinauf. Eine riesige Mohnblume aus Krepppapier löste sich flatternd aus dem Haufen und legte sich ihm wie ein Babymützchen auf den brandroten Schopf.
„Steht dir gut", sagte Bille trocken. Helga kicherte.
Karlchen wurde rot und zerrte sich den ungewollten Kopfschmuck verwirrt herunter.
„Na, was ist nun? Hilfst du uns?", fragte er Helga herausfordernd, um seine Würde zurückzugewinnen. Schließlich war er fast fünfzehn, beinahe zwei Jahre älter als Helga und Bille.
Helga betrachtete unentschlossen den stinkenden Abfall. „Ich müsste erst schnell nach Hause fahren und mir meine alten Jeans anziehen. Wartet ihr so lange?"
„Das dauert ja mindestens ’ne Stunde, bis dahin sind wir längst fertig, wehrte Bille ab. „Drüben im Stall hängt eine alte Kittelschürze von mir, die kannst du überziehen.
Wenn Helga bei jeder Gelegenheit hier aufkreuzte, um in Karlchens Nähe zu sein, dann sollte sie ruhig mitarbeiten – mitgefangen, mitgehangen.
Während Helga zum Stall hinüberging, um sich die Schürze zu holen, kletterte Karlchen auf den bereits wieder übervollen Wagen und fuhr zum Müllplatz hinaus. Bille setzte sich aufatmend auf den umgestülpten Korb, reckte sich in der milden Herbstsonne wie eine zufriedene Katze und begann sich die lahm gewordenen Arme zu massieren.
Welch ein Tag! Der Himmel war blitzblau, kein Lüftchen regte sich. Von fern kam ein Duft von frisch gepflügtem Acker und Kartoffelfeuern und mischte sich mit dem Geruch überreifer Äpfel und einem Hauch Stalldunst. Herrlich war das!
Aus den riesigen Kastanien im Park, die um das weiße Gutshaus standen, als müssten sie es beschützen, segelten lautlos die Blätter zu Boden. Von der Reitbahn her war leises Schnauben zu hören, denn der alte Petersen hatte den Fuchshengst Patrick an der Longe, „das schönste Pferd, das wir auf Groß-Willmsdorf haben", wie er manchmal sagte.
Hinter den Parkbäumen schimmerte es weiß. Frau Lohmeier, die Frau des Verwalters, hängte ihre frisch gewaschenen Gardinen im Garten auf.
Herr Tiedjen, der berühmte Turnierreiter und Billes Reitlehrer, dem das Gut Groß-Willmsdorf gehörte, war ausgeritten. Sinfonie hatte er heute satteln lassen, die kapriziöse Pferdedame, vor deren unberechenbarem Temperament Bille immer noch gehörigen Respekt hatte, auch wenn sie die schöne Fuchsstute genauso liebte wie all die anderen herrlichen Pferde, die im Stall von Groß-Willmsdorf standen.
So lange Bille zurückdenken konnte, hatte es sie magisch nach Groß-Willmsdorf gezogen. Zuerst war sie heimlich gekommen, hatte aus einem sicheren Versteck Herrn Tiedjen bei der Arbeit mit seinen Pferden beobachtet. Bald durfte sie im Stall helfen und es verging kein Tag, an dem sie nicht von Wedenbruck herübergeradelt kam, um in der Nähe ihrer geliebten Pferde zu sein. Und eines Tages war das Wunder geschehen: Zottel war auf den Hof gekommen, Überbleibsel aus einem verkommenen Wanderzirkus. Und Herr Tiedjen hatte sich bereit erklärt, ihr Reitunterricht zu geben. Seit diesem Tag war sie zu Hause zwischen den Scheunen und Ställen, dem geräumigen Hof mit der Reithalle und den beiden Reitbahnen.
Hubert, Karlchens älterer Bruder, der mit dem alten Petersen gemeinsam Herrn Tiedjens Pferde versorgte, rührte drüben im Fohlenstall seinen „Spezialbrei" für die jüngsten Schützlinge an, Bille hörte ihn mit den Eimern klappern. Nichts störte sonst die friedliche Stille dieses Nachmittags.
„Muss ja eine riesige Feier gewesen sein", riss Helga Bille aus ihren Träumen.
„Hm – fast achtzig Leute."
„Arbeiten die alle hier auf dem Hof?"
„Nein, natürlich nicht, erklärte Bille. „Es waren eine Menge Gäste da – von den Nachbarhöfen und aus der Stadt. Beim Erntefest kommen alle zusammen, die das Jahr über mit dem Gut etwas zu tun haben. Meine Mutter und Onkel Paul waren auch eingeladen – obwohl sie ja eigentlich nur die Lebensmittel und sonstigen Waren für den Gutsbetrieb liefern. Es war ein tolles Fest
, schwärmte Bille. „Festreden, Wettspiele und Tanz, eine Kapelle hat gespielt. Und im Hof war ein großes Feuer. Mutsch und Onkel Paul hatten doch kurz vorher ihre Verlobung bekannt gegeben. Sie wurden von allen so gefeiert, dass man meinen konnte, es sei einzig und allein ihr Abend."
„Deine Mutter ist bei allen sehr beliebt, nicht wahr? Sie ist ja auch schwer in Ordnung."
„Vielleicht liegt es daran, dass Mutsch sich seit Vatis Tod so tapfer durchgeschlagen hat. Das hat allen imponiert, und jeder freut sich mit ihr, dass sie nun wieder heiratet – und dazu noch so einen netten Mann, den alle mögen."
Karlchen kam mit Gepolter und Peitschenknallen vom Müllplatz zurück.
„Was is ’n hier los? Haltet ihr Kaffeeklatsch? Wir haben noch eine Menge zu tun! Er schaute besorgt auf Helgas zarte Hände. „Ich schlage vor, du nimmst in der Scheune die restlichen Girlanden ab und verpackst die Lampions. Wir beide machen hier weiter.
„Zu Befehl, Herr Brodersen!" Bille salutierte und griff zu Schaufel und Besen, während Karlchen mit Helga Richtung Scheune abschob, um ihr genaue Anweisungen zu geben.
Zottel, der nichts von seiner Gefräßigkeit eingebüßt hatte, auch wenn er noch so gutes Futter bekam, reckte den Hals nach einer Brotkruste, die nach Tomatenketchup und Bratwurstfett duftete.
„Nein, nein, mein Junge, kommt nicht infrage!" Bille zog ihren Liebling von den unbekömmlichen Verlockungen weg.
„Ob wir diesmal den ganzen Rest draufkriegen?" Karlchen kam aus der Scheune zurück und versuchte von seinen roten Ohren abzulenken. Bille konnte sich das Grinsen kaum verkneifen.
„Versuchen wir’s mal. Wir werden die Ladung eben ordentlich feststampfen."
Schaufel auf Schaufel voller Dreck flog auf die Ladefläche. Zwischendurch erschien Helga mit einem Arm voller Girlanden. Der Berg auf der klapprigen Karre wuchs. Karlchen sprang auf dem Wagen herum wie ein Verrückter und stampfte das Ganze fest, um Raum für mehr zu schaffen.
„Wenn das man gut geht", meinte Bille zweifelnd, als der Wagen schließlich doppelt so hoch beladen war wie vorher.
„Ach, hab dich nicht so, sagte Karlchen verächtlich. „Komm, gib das auch noch her
, rief er Helga zu, die mit einem Arm voller Papierblumen aus der Scheune kam. „Auf die setz ich mich drauf."
Helga sah ihm bewundernd zu, wie er sich