Sambir
Sambir | ||
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Самбір | ||
Basisdaten | ||
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |
Höhe: | 295 m | |
Fläche: | 13,00 km² | |
Einwohner: | 36.218 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 2.786 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 81412 | |
Vorwahl: | +380 3236 | |
Geographische Lage: | 49° 31′ N, 23° 12′ O | |
KOATUU: | 4610900000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Mychajlo Kit | |
Adresse: | пл. Ринок 1 81400 м. Самбір | |
Statistische Informationen | ||
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Sambir (ukrainisch Самбір; russisch Самбор/Sambor, polnisch Sambor, deutsch Sombor) ist eine ukrainische Stadt mit etwas mehr als 36.000 Einwohnern in der Oblast Lwiw.
Lage
Sambir liegt in der Vorkarpaten-Ebene am Oberlauf des Flusses Dnister, 74 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Lemberg, etwa 40 km östlich der ukrainischen Grenze zu Polen. Die nächstgrößere Stadt ist Drohobytsch.
Geschichte
1199 wurde Sambor erstmals erwähnt als Teil des Fürstentums Halytsch-Wolhynien.
Nach dem Überfall der Goldenen Horde 1241 siedelte ein Teil der Bevölkerung an die jetzige Stelle und gründete den Ort Nowyj Sambor (Neu-Sambor). Der ursprüngliche Ort erhielt die Bezeichnung Staryj Sambor (Alt-Sambor) und existiert bis heute.
1340 kam Sambor zum Königreich Polen, 1366 wurde es in die die neugegründete Woiwodschaft Ruthenien eingegliedert, als Sitz eines Powiat Sambor im Przemyśler Land (Ziemia Przemyśka).
1387 kam es kurzzeitig unter ungarische Herrschaft.
Unter König Władysław II. Jagiełło bekam Sambor 1390 das Magdeburger Stadtrecht. In der Folgezeit kamen zahlreiche deutsche und jüdische Bewohner in die Stadt.
Bekannt wurde die Stadt durch ihre Salzbergwerke. Sie war schon im 14. Jahrhundert ein Zentrum der Salzgewinnung.
1569–1772 war sie Teil der Ziemia Lwowska (Lemberger Land) der Adelsrepublik Polen-Litauen.
Zwischen 1772 und dem Ende des Ersten Weltkrieges gehörte es zur österreichischen Monarchie
Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt kurzfristig Teil der Westukrainischen Volksrepublik, gehörte dann aber nach der Nichtanerkennung der Curzon-Linie durch Polen bis 1939 zum polnischen Staat und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Lemberg.
Während des Zweiten Weltkrieges besetzten auf der Grundlage des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes zunächst sowjetische Truppen die Stadt, bis nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion die Stadt dem Generalgouvernement einverleibt wurde. Mit dem Kriegsende wurde ihre Eingliederung in die Ukrainische Unionsrepublik der UdSSR vollzogen, die 1991 ein souveräner Staat wurde.
Sehenswürdigkeiten
- Ruine des Schlosses (16.Jahrhundert)
- Kirche St. Johannes der Täufer (1530-1568)
- Kloster der Bernhardiner (17.Jahrhundert)
- Kloster der Brigitten (17.Jahrhundert)
- Rathaus (17.-19.Jahrhundert)
- Kirche der Heiligen Valentina und der Wundertätigen Muttergottes von Sambir (18.Jahrhundert)
- Bürgerhäuser am Markt (17.-20.Jahrhundert)
Wirtschaft
Schon im 14. Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum der Salzgewinnung. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist die Holzindustrie.
Söhne und Töchter
- Georg Franz Kolschitzky (Jerzy Franciszek Kulczycki, 1640–1694), polnisch-österreichischer Geschäftsmann, Dolmetscher und Spion
- Andrij Tschaikowskyj (1857–1935), ukrainischer Schriftsteller und Politiker
- Salka Viertel (Salomea Steuermann, 1889–1978), österreichische Schauspielerin und Drehbuchschreiberin
- Eduard Steuermann (1892–1964), österreichisch-amerikanischer Pianist und Komponist
- Zygmunt Steuermann (1899–unbekannt), polnischer Fußballnationalspieler und Opfer des Holocausts
- Zacharias Dische (1895–1988), US-amerikanischer Biochemiker
- Tadeusz Pankiewicz (1908–1993), polnischer Pharmazeut und Gerechter unter den Völkern
- Artur Sandauer (1913–1989), polnischer Literaturkritiker
Städtepartnerschaften
Sambir ist mit Oświęcim in Polen partnerschaftlich verbunden.
Weblinks