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Publicly Available Published by De Gruyter Saur February 5, 2016

Selbst vermessen – fremd gesteuert? Konsequenzen der totalen Vernetzung

  • Georg Schnurer EMAIL logo

Wir leben in wahrlich tollen Zeiten: Alles was wir tun, wird erfasst, verarbeitet und mit unseren Aktionen aus der Vergangenheit abgeglichen. Wir hinterlassen teils bereitwillig, teils unbewusst, eine breite Datenspur im Netz. Als Lohn für diese Freigiebigkeit erhalten wir vor allem eines: Bequemlichkeit. Die uns umgebenden Systeme stellen sich immer besser auf unsere Bedürfnisse ein, sie erahnen quasi schon, was wir als nächstes wollen könnten. Sie lernen aus unserem Verhalten und können so Daten auf Vorrat bereithalten sowie Aktionen vorbereiten, obwohl wir unsern Wunsch noch gar nicht geäußert haben. Klingt das für Sie nach Science-Fiction? Nun, für mich nicht – die immer weiter fortschreitende Vernetzung aller möglichen Geräte, verbunden mit der Erfassung und dem systematischen Abgleich unserer Aktionen und Aktivitäten im Netz, hat längst globale Strukturen geschaffen, die genau solche Szenarien ermöglichen.

Google Analytics

Begonnen hat das alles vor einiger Zeit im Internet: Suchmaschinen, aber auch Shopping-Portale und andere Webseiten erfassen schon seit langem, wonach wir suchen, welche Webseiten wir besuchen, welche Produkte wir uns ansehen und was wir letztlich kaufen. Mit jeder Surf-Bewegung im Netz geben wir mehr von unseren Interessen und Bedürfnissen preis. Nichts bleibt unbeobachtet, nichts unerfasst – Web-Cookie und Tracking-Pixel begleiten uns von Webseite zu Webseite. Globale Analysewerkzeuge wie etwa Google Analytics machen es einfach, Profile zu erstellen. Einmal irgendwo eingeloggt und schon kann so ein Profil personalisiert werden. Suchmaschinen und übergreifende Werbenetzwerke haben dann ein persönliches Profil vom Surfer, dass mit jedem Besuch einer weiteren Webseite wächst und wächst. Genutzt werden solche Profile aktuell vor allem von Empfehlungssystemen in Shops, aber auch für personalisierte Werbung über mehrere Webseiten hinweg. Nutzbar wären sie für viel mehr.

Smartphone

So viel solche Profile auch von unserem Leben und Treiben in der virtuellen Welt verraten mögen – eine saubere Verknüpfung zum realen Leben ergeben sie noch nicht. Doch seit wir mit dem Smartphone stets einen kleinen Computer zur Hand haben, geht auch unser Verhalten in der realen Welt Stück für Stück in die Tracking-Profile ein: Surfen wir mit dem Smartphone, hält dieses neben unseren Bewegungen im Netz auch noch Standort-Informationen bereit. Viele Apps greifen diese Daten ab und übermitteln sie an globale Werbenetzwerke. Zudem gestatten wir solchen Anwendungen oft den Zugriff auf unser Adressbuch. Damit geben wir unter Umständen preis, mit wem wir in Kontakt stehen. Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Line vertrauen wir noch viel mehr an: Wir füttern sie mit Nachrichten an unsere Freunde, verteilen Bilder über sie und ermöglichen den Betreibern so, uns sehr viel genauer kennen zu lernen als durch reines Tracking im Netz. Wann wir wo waren, was wir mit wem besprochen haben, wer uns begleitet hat – all das wissen nicht nur unsere Freunde, sondern auch der Dienstleister hinter dem so komfortablen Messenger-Dienst.

Dabei sind WhatsApp, Facebook & Co. nur die offensichtlichen und schnell erkennbaren Datensammler auf dem Smartphone: In der Regel sammeln andere fleißig mit. Vorne weg natürlich die Anbieter der auf dem Smartphone laufenden Betriebssysteme Android, iOS und Windows: Es wäre naiv zu glauben, dass Google, Apple oder Microsoft auf die Gelegenheit verzichten würden, über die in den Systemen fest eingebundenen Dienste ebenfalls fleißig Daten über uns und unser Verhalten zu sammeln. Auch vermeintlich harmlose Anwendungen, wie etwa die schon legendäre Taschenlampen-App oder viele sogenannte Gratis-Spiele, fordern bei der Installation keck den Zugriff aufs Adressbuch, die Standort-Daten und die Telefon-Funktion des Smartphones. In der Regel wird ihnen dieser Wunsch automatisch bewilligt – wer liest schon die Hinweise bei der Installation der Apps? So etwas wird üblicherweise schnell durchgeklickt.

Smartwatch/Fitness-Armband

Richtig spannend wird die Datensammelei, wenn es um vermeintlich Sensibles geht wie etwa unsere Gesundheitsdaten. Was gab es bei der Einführung der Versicherungskarte für einen Aufschrei, nur weil in dem Chip auf der Plastikkarte möglicherweise Details über Krankheiten und Behandlungen gespeichert sein könnten? Dabei musste man die Karte erst in die Hand bekommen, um die Daten auszulesen.

Nichts, verglichen mit dem, was Fitness-Armbänder und später Smartwatches à la Samsung Gear oder Apple Watch an Daten liefern. Vor dem Aufkommen dieser Gadgets war die sogenannte Quantified-Self-Bewegung eher eine Randerscheinung. Gesunde Menschen, die ihre Körperdaten systematisch aufzeichneten und miteinander verglichen wurden eher belächelt. Doch als Fitnessband und Smartwatch als Lifestyle-Produkt auf den Markt gebracht wurden, bekam das ganze richtig Schwung: Puls, Blutdruck und sportliche Leistung wurden systematisch erfasst und natürlich ins Internet gestellt. Ergänzt um GPS-Tracks der erradelten oder erlaufenen Strecken war das schnell ein Spaß für fitnessbegeisterte Enthusiasten. Inzwischen haben alle Hersteller solcher Gerätschaften das Potential erkannt und bieten eigene Cloud-basierte Portale an, auf denen auch Otto-Normalnutzer sein tägliches Fitness-Programm hinterlegen kann – selbstverständlich vollautomatisch. Im Wettstreit mit anderen kann man dann seinen täglichen oder auch wöchentlichen Trainingsfortschritt präsentieren. Und weil so ein Fitness-Tracker am Arm nicht nur die körperliche Aktivität, sondern auch die Schlafqualität ermittelt, wird das Teil von vielen Tag und Nacht getragen – allenfalls unterbrochen von den noch notwendigen Ladepausen für den Geräte-Akku.

Einmal eingerichtet, entstehen beim Anbieter Datensammlungen, die nicht nur für den Nutzer von Interesse sind. Schon springen die ersten Krankenversicherungen auf den Zug auf und arbeiten an speziellen Tarifen für jene, die sich verpflichten, so einen Fitness-Tracker zu tragen und der Versicherung Zugriff auf die Daten zu gewähren. Sportliches und vermeintlich gesundes Verhalten wird dann mit Gutschriften belohnt – einmal etabliert, ist es nur noch ein kleiner Schritt zu einem Bonus- und Malus-System. Wer dann nicht mitmacht, bekommt eben nur noch die teuren Normal-Versicherungstarife.

Heimsteuerung

Finden Sie das gruselig? Nun, wer sich auf der CeBIT 2015 in Sachen „Internet of Things“ umgesehen hat, findet noch mehr Gründe für kaltes Schaudern. Denn in Sachen Heimautomation bahnt sich so einiges an. Google, Apple & Co. wollen künftig auch in diesem Bereich den Ton angeben. Was bislang vor allem ein Betätigungsfeld für Enthusiasten und professionelles Gebäudemanagement war, soll nun für jedermann attraktiv werden. Appetit auf die neuen Möglichkeiten machen aktuell vor allem steuerbare Lampen, die sich in jeder Mietwohnung schnell und einfach nachträglich installieren lassen. Raumsensoren, Fensterkontakte und steuerbare Heizungsventile sind der nächste Schritt. Alle Komponenten sind natürlich Teil des „Internet der Dinge“ und lassen sich bequem übers Smartphone steuern und überwachen. Wirklich hipp wird es aber erst, wenn die Steuerung von Licht, Heizung & Co. einfach per Sprache funktioniert. Statt am Heizungsregler zu drehen oder das Smartphone zu bemühen, heißt es dann nur noch: „23 Grad im Wohnzimmer, Lichtstimmung Fernsehen bitte“ und schon kann der gemütliche Abend vor der Glotze losgehen: Die Heizung fährt hoch und die Lampen im Wohnzimmer stellen sich auf die vordefinierte Fernseh-Lichtstimmung ein.

Mit klassischen Heimvernetzungs-Komponenten klappt das freilich nicht, denn wirklich gut funktioniert Spracherkennung nur, wenn ein leistungsfähiges Auswertungssystem zur Verfügung steht. Also verlagern mehr und mehr Anbieter die Steuerung des Heims ins Internet. Dort gibt es ja bereits funktionierende Spracherkennungssysteme wie etwa Apples Siri, Microsofts Cortana, Alexa von Amazon oder Google Now.

Zudem ermöglicht eine Heimsteuerung in der Cloud noch weitere Szenarien, bei dem uns die mühsame Arbeit des Konfigurierens und Programmierens eines solchen Heimsteuerungssystems einfach abgenommen wird. Solche Systeme sind nämlich lernfähig. Sie wissen nach kurzer Zeit, dass sie die Heizung drosseln können, wenn alle Familienmitglieder das Haus verlassen haben. Ist noch ein Fenster oder die Balkon- bzw. Terrassentür offen, erhält der letzte, der das Haus verlässt, eine Nachricht – oder das System geht automatisch in den Überwachungs-Modus und gibt Alarm, wenn ein ungewollter Besucher versucht, die Gelegenheit auszunutzen.

Befindet sich ein Mitbewohner wieder auf dem Heimweg, erkennt das System das natürlich und fährt die Heizung wieder hoch. Das dazu erforderliche Tracking der Familienmitglieder ist kein Problem, solange jeder stets sein Smartphone dabei hat. Doch auch innerhalb von Haus oder Wohnung kann es hilfreich sein, zu wissen, wer sich gerade wo aufhält. So lässt sich einerseits Energie sparen, andererseits sind aber auch Komfort-Funktionen denkbar, wie etwa automatisch von Raum zu Raum mitwandernde Musik, automatisch arbeitende Beleuchtung und so weiter. Damit das auch mit heute verfügbaren Komponenten klappt, benötigt jedes Familienmitglied freilich noch einen speziellen Token, den er oder sie stets mit sich führt – wie man auf der IFA 2015 bei Kasperski Labs sehen konnte, lässt sich so ein Chip ja notfalls auch unter die Haut implantieren... Alternativ kann man sein Heim natürlich auch mit Kameras spicken. Dann übernehmen intelligente Bilderkennungs-Algorithmen die Personenidentifizierung, was ebenso wie die Spracherkennung nur mit einer Bildauswertung „in der Cloud“ halbwegs zuverlässig funktioniert.

Apple Home Kit

Die schöne neue vollautomatische Welt hat freilich so ihre Nebenwirkungen, selbst wenn man sich nicht „chippen“ lässt und keine Kameras im eigenen Zuhause zulässt: Steuerungssysteme, die ihre Intelligenz ausschließlich in der Cloud haben, sind systembedingt anfällig gegen Störungen, Ausfälle oder Unterbrechungen der Internet-Verbindung. Das kann man bei der aktuellen Implementierung von Apples „Home Kit“ anschaulich erleben: Das System ist unbrauchbar, wenn keine Verbindung zum Internet besteht. Einfachste Steueraufgaben, wie etwa das Schließen eines Dachfensters bei Regen, werden nicht mehr ausgeführt. Zwar hat Apple hier einen Workarround vorgesehen, bei dem die Komponenten direkt miteinander kommunizieren. Das klappt allerdings nur, wenn die Hersteller aller beteiligten Elemente diese Funktion ebenfalls vorgesehen haben.

Doch auch dann gibt es noch einen Pferdefuß: Die Home-Kit-Komponenten kommunizieren untereinander entweder über WLAN oder via BlueTooth Low Power. „WLAN“ ist für batteriebetriebene Komponenten viel zu energiehungrig. Bei BlueTooth Low Power ist dagegen die Reichweite des Funkprotokolls arg begrenzt. „Sehen“ sich die Komponenten nicht, können Sie auch nicht direkt interagieren. Auch hier hat Apple Abhilfe vorgesehen: Sogenannte „Tunnel Accessories“, die BlueTooth-Signale in WLAN- oder LAN-Kommandos übersetzen.

Doch selbst wenn mit der Gerätekommunikation alles klappt, hat Apples Home Kit noch einen entscheidenden Geburtsfehler: Szenarien, wie das zuvor geschilderte automatische Schließen eines Dachfensters bei Regen, sind im System gar nicht vorgesehen – es kann derzeit schlicht nicht mit realen Ereignissen umgehen. Hinzu kommen noch Probleme bei der Regionalisierung des Systems: Da Apple extrem restriktiv bei der Zulassung von Komponenten und den Möglichkeiten der Individualisierung von Kommandos ist, stößt man immer wieder auf kuriose bis ärgerliche Verhaltensweisen von Home-Kit: Fragt man Siri etwa, welche Position das Fenster im Arbeitszimmer hat, antwortet Siri „Das Fenster ist oben“, statt „Das Fenster ist offen“. Angesichts all dieser Ungereimtheiten bleibt Home-Kit derzeit eine Spielerei für iPhone-Nutzer, die mit echter Automatisierung wenig zu tun hat.

Generell sind Heimautomationslösungen ohne leistungsstarke lokale Zentrale aus meiner Sicht ohnehin unsinnig: Sie funktionieren nicht mehr, wenn der Internet-Zugang gestört ist und bergen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, weil Angreifer nur einen zentralen Punkt, nämlich den in der Cloud angesiedelten Server des Anbieters, attackieren müssen, um zu einer Vielzahl von Systemen Zugang zu erhalten. Zudem eröffnen solche Systeme der Totalüberwachung Tür und Tor, schließlich garantiert niemand, dass der Anbieter nicht eine Hintertür in seinem System vorgesehen hat, die interessierten Kreisen Zugang zu meiner Heimsteuerung erlaubt.

PDA 2.0

Bleiben wir noch etwas beim Thema Spracherkennung und den dahinter stehenden Systemen wie Siri, Cortana, Google Now und Alexa. Microsoft, Apple, Google und auch Amazon sehen in ihnen weit mehr als nur Systeme zur Spracherkennung: Es sind vielmehr persönliche digitale Assistenten, die unsere Anfragen und Eingaben sammeln, um nach einer Lernphase immer besser auf unsere Wünsche reagieren zu können. Damit bilden sie ein weiteres wichtiges Element zur Erweiterung der bereits erwähnten Nutzerprofile. Wer Siri, Cortana, Alexa & Co. nutzt, muss sich zwingend beim entsprechenden Dienst anmelden. Nur so funktioniert das Lernen und nur so kann der Anbieter über meine Anfragen immer mehr über mich in Erfahrung bringen. Auch hier erkaufe ich mir also Bequemlichkeit in Form von Spracheingabe und immer besser auf mich zugeschnittene Ergebnisse mit Daten und Informationen, die ich dem jeweiligen Anbieter zur Nutzung überlasse.

Dem Anbieter gelingt es dank der wachsenden personalisierten Datensammlung nicht nur, mir immer mehr passende Werbung unterzujubeln, sondern er sperrt mich auch immer weiter in einen speziell für mich generierten Informations-Kokon ein. Da ich auf Suchanfragen nun nicht mehr alle relevanten Suchergebnisse präsentiert bekomme, sondern nur noch diejenigen, die besonders gut zu meiner bisherigen Erfahrungswelt passen, verschiebt sich meine Realitätswahrnehmung. Das steuere ich natürlich durch meine bisherigen Aktivitäten im Netz, doch auch der Anbieter steuert hier mit. Seine Parametrisierung meines Verhaltens schiebt mich Stück für Stück in die gewünschte Richtung. Das kann, muss aber nicht, böswillig oder von wirtschaftlichen Interessen getrieben sein. Allein der vordergründige Wunsch, mir immer das für mich optimale Ergebnis zu liefern, sorgt für die Bildung individuellen Informations- und Verhaltens-Kokons. Neue, nicht ins Weltbild passende Informationen und unerwartete Verhaltensoptionen bleiben mir so allerdings verborgen.

Livestreams

Ein für Erwachsene mitunter erschreckendes Phänomen sind Livestreams wie Periscope, Meerkat, YouNow, Twitch und Co.: Auf diesen Kanälen präsentieren sich zumeist Jugendliche live und alle die mögen, können zusehen. Die Bandbreite der auf diesen Livestreams gebotenen Inhalte reicht von teils privaten Einblicken in so manches Kinderzimmer bis hin zu beinahe schon professionell wirkenden Informationsbeiträgen aktueller Ereignisse.

Das Prinzip von Periscope und Co. ist dabei sehr simpel: Jeder, der die App auf seinem Smartphone installiert hat, kann sofort zum Live-Sender werden. Je nach Anbieter werden die gesendeten Beiträge gespeichert oder aber nur live im Netz bereitgestellt. Zuschauen ist gratis und wer den entsprechenden Kanal im Netz findet oder ihn abonniert hat, ist sofort mit dabei. Die Zuschauerzahlen der einzelnen Kanäle schwanken stark: Mal sind es nur zehn bis zwanzig, die etwa HelloKitty44221 beim Schlafen zusehen, mal aber auch 300 oder mehr, wenn etwa YouNow-Größen wie „Mr. Cashier“ auf Sendung gehen. Erfolgreiche Kanäle, wie etwa der von „Diegosaurs“ locken regelmäßig bis zu 1000 Zuschauer an. Eine besonders große Reichweite haben natürlich Prominente, wenn sie live kurze private Einblicke in ihr Leben ermöglichen. Auch Großereignisse, wie etwa Konzerte, Boxkämpfe oder Golf-Turniere, zu denen nicht jeder Zutritt hat, erfreuen sich in den gratis angebotenen Livestreams großer Beliebtheit. Sehr zum Ärger der jeweiligen Veranstalter, die in der Regel Exklusiv-Verträge mit Pay-TV-Anbietern oder Sponsoren haben. Eine ganz eigene Liga ist Twitch: Hier trifft sich die Spiele-Community. Rund um die Uhr lassen sich hier tausende von Spielern live beim Ballern, Bündnisse schmieden und Welten bauen beobachten.

Eine bislang offene Frage ist, wie sich die verschiedenen Live-Streaming-Plattformen langfristig finanzieren werden. Spartenkanäle wie Twitch, das kürzlich von Amazon für stolze 970 Millionen US-Dollar übernommen wurde, setzen vor allem auf Werbung. Das funktioniert sicher auch langfristig, schließlich ist die Spiele-Branche hier so dicht wie nur möglich an der Zielgruppe. Andere Dienste wie etwa Periscope, den sich inzwischen Twitter einverleibt hat, haben es da schwerer. Schließlich ist Twitter selbst aktuell alles andere als profitabel. Der Kauf von Periscope dürfte also eher als Zukunftsinvestition anzusehen sein, um im Bereich Livestreaming einen Fuß in der Tür zu haben. Bei Dienste wie YouNow von Google stellt sich die Finanzierungsfrage dagegen kaum: Google selbst verdient genug Geld und kann YouNow so auch lange Zeit ohne direkt zuordenbare Einnahmen betreiben. Alles was Google hilft, die User in den eigenen Kanälen zu halten, ist gut fürs Gesamtgeschäft.

Action Cam

Die steigende Bedeutung von Livestreams lässt sich auch bei der Entwicklung neuer Funktionen für Action-Cams erkennen: Nachdem diese kleinen und robusten Camcorder der klassische Videokamera immer mehr Marktanteile abnehmen, beginnen die Anbieter nun Schritt für Schritt, diese mit neuen Funktionen auszustatten. Ein auf der IFA im September 2015 deutlich erkennbarer Trend ist der Versuch, immer näher an eine Live-Übertragung der gefilmten Action heran zu kommen. Die Nutzer wollen das bei der rasanten Abfahrt mit einem Mountainbike oder Snowboard aufgezeichnete Video nicht mehr umständlich bearbeiten. Stattdessen ist weitgehend automatisierter Videoschnitt angesagt: Die Kameras ermitteln selbsttätig die Szenen mit der größten Action und erstellen daraus durchaus ansehnliche Videos. Der Nutzer muss das Ergebnis nur noch abnicken und auf den Send-Button drücken, schon steht das Video im weltweiten Netz. Als „Sender“ fungiert hier das ohnehin stets mitgeführte Smartphone und es kommen die gleichen Dienste zum Einsatz, wie bei den Livestreaming-Angeboten.

Ein typischer Vertreter dieser neuen Action-Cam-Klasse ist etwa das Modell Bandit von TomTom: Ausgestattet mit GPS und Beschleunigungssensor sowie erweiterbar durch einen Puls-Brustgurt kann das Gerät automatisch die Szenen mit der größten Geschwindigkeit, der höchsten Beschleunigung und dem kräftigsten Herzrasen ausfiltern. Bei Bedarf lassen sich die Beschleunigung oder der Herzschlag auch noch ins Video einmischen und fertig ist der Action-Streifen fürs Internet.

Google Glas

Nachdem Google mit der Datenbrille „Glas“ einige Zeit lang für Aufsehen gesorgt hatte, scheinen Datenbrillen und die damit verbundenen Möglichkeiten erst einmal wieder in den Hintergrund getreten zu sein. Doch die Entwicklung geht auch hier weiter: Unter dem Schlagwort Augumented Reality – oder kurz AR – kommen immer mehr Anwendungen auf den Markt, die nicht nur mit spezialisierten Dat-enbrillen, sondern auch mit normalen Smartphones funktionieren. Typische Szenarien sind Stadt- und Museumsführungen, aber auch virtuelle Spiele in der realen Welt. Das Grundprinzip ist stets gleich: In das Sichtfeld des Nutzers – oder eben in das Kamerabild des Smartphones oder des Tablets – werden Informationen zu dem gerade Gesehenen eingeblendet. Je nach Leistungsfähigkeit des Systems können das Texte und Zeichnungen, aber auch komplette 3D-Objekte sein. Der Anwender sieht dann eine erweiterte Realität, mit der er auch interagieren kann. Änderungen des Gesichtsfelds und andere Bewegungen haben direkte Auswirkung auf das gezeigte oder projizierte Bild.

Der Nutzer der zumeist kostenlosen Apps erhält also Informationen und bezahlt den Anbieter mit Daten, denn der kann natürlich die Standortinformationen des Nutzers auswerten und wiederum in Profile einbetten. Besonders für global agierende Unternehmen wie Google, Apple, aber auch Amazon und Microsoft sind AR-Anwendungen eine willkommene Möglichkeit, Nutzer fester ins eigene Universum einzubinden und nebenbei noch Bewegungsprofile und Standortinformationen abzugreifen.

Oculus Rift

Nicht weit entfernt von der Augumented Reality liegt das große Land der virtuellen Realitäten. Waren hier früher Websites wie 2nd-Life tonangebend, verschiebt sich die Aufmerksamkeit der Entwickler nun immer mehr zu echten virtuellen Welten, in die man dank VR-Brille wirklich eintauchen kann. Das Angebot passender VR-Brillen wächst ständig: Neben der nunmehr zweiten Entwicklerversion der Oculus Rift gibt es schon länger Gear VR von Samsung, ein Zusatzgerät für die besseren Samsung-Smartphones. Die Spieleplattform Valve und der Smartphone-Produzent HTC entwickeln gemeinsam die HTC Vive, Sony arbeitet schon einige Zeit am Projekt Morpheus. Je mehr Fahrt der VR-Zug aufnimmt, desto mehr Unternehmen springen auf, weil sie das Potential dieser Technik erkannt haben. Google hat quasi als VR-Appetizer eine Papp-Brille mit zwei Plastiklinsen entwickelt und die Pläne zur freien Verfügung ins Netz gestellt. Mit einer solchen Papp-Brille und einem beliebigen Android-Smartphone mit mindestens 5 Zoll Bildschirmdiagonale kann jeder für weniger als zehn Euro erste Erfahrungen in der virtuellen Welt sammeln. Passende Apps liefert Google ebenfalls gratis und so manches Spiel bietet bereits Schnittstellen für VR-Brillen.

Wer einmal so eine VR-Brille auf der Nase hatte und den Sprung in die Virtualität gewagt hat, erkennt sofort die faszinierenden Möglichkeiten: Nach kurzer Eingewöhnungszeit bewegt man sich wie selbstverständlich in einer nicht existierenden Welt. VR ermöglicht ein echtes Mittendrin-Gefühl bei Spielen – auch wenn die sensorische Rückkopplung noch fehlt, gaukelt unser Gehirn uns vor, in einer echten Achterbahn zu sitzen. Mit der HTC Vive kann man sich sogar in einem bis zu 25 Quadratmeter großen Raum bewegen, was völlig neue virtuelle Eindrücke ermöglicht. Neben der Spiele-Branche zeigt natürlich auch die Porno-Industrie reges Interesse an VR.

Auch Vergnügungsparks haben erste Experimente mit VR durchgeführt: Im Europa-Park Rust können Besucher auf einer realen Achterbahn durch eine virtuelle Welt fahren. Das Ergebnis ist beeindruckend und das VR-System erlaubt dem Parkbetreiber eine kostengünstige Modernisierung seiner bereits mehrere Jahrzehnten alten Bahn.

Natürlich wittern auch ernsthafte und unschlüpfrige Branchen in VR neue Geschäftschancen: Betreiber von Einrichtungshäusern, Architekten und Besitzer von Boutiquen oder Frisörsalons bekommen leuchtende Augen, nachdem sie einmal erlebt haben, was VR heute ermöglicht.

Doch auch diese Rose ist nicht ohne Dornen: Gerade die ungemeine Faszination von VR birgt die Gefahr, sich in den künstlichen Welten zu verlieren. Bereits heute verbringen viele Jugendliche sehr viel Zeit mit Computerspielen. Mit VR-gestützten Systemen dürften sich noch mehr Nutzer fesseln lassen. Zwar verhindern die aktuell noch sehr hohen Kosten von 500 bis 1000 Euro den massenhaften Einsatz von VR-Brillen, doch die Preise werden schnell fallen. Das unbestritten vorhandene Suchtpotential virtueller Welten birgt die Gefahr, dass wir uns als ohnehin schon stark egozentrierte Gesellschaft, noch weiter in die Isolation begeben. Hier frühzeitig gegenzusteuern, und zwar nicht durch wirkungslose Verbote oder Beschränkungen, sondern durch gemeinschaftsfördernde Angebote auch in der virtuellen Welt, dürfte eine interessante Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte sein.

Windows 10

Von der virtuellen Welt möchte ich noch einmal in die Alltags-Welt zurückspringen: Eine der einschneidendsten Neuerungen für PC-Nutzer dürfte sicherlich die Einführung von Windows 10 sein. Microsoft versucht mit aller Macht und auch allerlei Tricks, dieses neue Betriebssystem auf allen Rechnern zu etablieren. Nutzer älterer Windows-Versionen erhalten das neue System nicht nur kostenlos, nein, ihnen wird auch bei jedem Systemstart nahe gelegt, endlich umzusteigen. Neu verkaufte PCs und Notebooks haben ohnehin bereits Windows 10. Nun mag man das mit einem Schulterzucken abtun, doch Windows 10 ist weit mehr als nur irgendeine weitere Version eines populären Betriebssystems: Mit Windows 10 läutet Microsoft einen Paradigmenwechsel ein. Es soll nämlich die letzte Windows-Version sein. Danach soll es keine neue mehr geben. Stattdessen liefert Microsoft neue Funktionen einfach Stück für Stück aus. Der Nutzer kann sich dagegen kaum wehren. Wenn Microsoft beschlossen hat, eine neue Funktion oder andere Änderungen zu verbreiten, werden diese vom System automatisch installiert.

Für den Anwender heißt das natürlich: Nach Windows 10 braucht er sich kein neues Betriebssystem mehr zu kaufen. Sein Rechner arbeitet – so das Versprechen von Microsoft – fortan stets mit dem aktuellen Betriebssystem und beherrscht zumindest softwareseitig alle Funktionen, die auch ein grade frisch gekauftes System aufweist. Das ist natürlich ein klares Plus für den Anwender. Doch wie überall gibt es auch bei Microsoft nichts gratis. Microsoft will natürlich auch weiterhin Geld verdienen. Das passiert bei Unternehmen im Wesentlichen mit Service-Verträgen. Daneben will man aber auch ein Mietsystem etablieren, wie es bereits bei Office 365 existiert. Nutzer sollen bestimmte neue Funktionen als Apps erhalten und diese dann vorzugsweise per Mietvertrag nutzen. Das verspricht langfristig höhere Gewinne als der einmalige Verkauf einer Software, die dann möglicherweise viele Jahre genutzt wird, ohne dass dem Anbieter neue Einnahmen zufließen.

Neben höheren Einnahmen verspricht sich Microsoft von Windows 10 aber auch mehr Daten und Informationen vom Nutzer. So ist der Sprachassistent Cortana ebenso fester Bestandteil von Windows 10, wie das Microsofts Cloud-Angebot. In der Standard-Installation des Betriebssystems sind alle zugehörigen Funktionen aktiviert und der Nutzer gewährt Microsoft mit dem Abklicken der Allgemeinen Geschäftsbedingungen weitreichende Speicher- und Verwertungsrechte. Zudem übermittelt Windows 10 im Auslieferungszustand auch noch weitere Nutzerdaten an Microsoft und Microsoft lässt sich auch das Recht einräumen, gezielt auf den Rechner des Nutzers zuzugreifen. Freilich kann man viele dieser Datensammelfunktionen wieder in diversen Menüs deaktivieren, doch der typische Nutzer wird das nicht tun. Wer die Microsoft-Cloud und Cortana fleißig nutzt, stellt Microsoft ein recht detailliertes Profil zur Verfügung. Was Microsoft mit diesen Daten letztlich anfängt, bleibt abzuwarten.

Bei allen Vorbehalten gegen solche Datensammelei muss allerdings festgehalten werden: Microsoft ist hier nicht böser als andere. Auch Google, Amazon und Apple versuchen, so viele Informationen wie möglich über ihre Nutzer zu sammeln. Viele dieser Daten werden für den reibungslosen Betrieb der angebotenen Assistenzdienste und der Cloud-Anbindung benötigt, doch sie eignen sich natürlich auch für anderweitige Nutzung wie etwa personalisierte Werbung.

Ähnlich wie Apple und Google will Microsoft nicht nur auf Notebooks und Desktop-Systemen den Ton angeben. Auch auf mobilen Gerätschaften möchte man mit den beiden anderen Systemen konkurrieren. Deshalb ist Windows 10 als universelles Betriebssystem für alle Plattformen ausgelegt. Es soll sowohl auf Smartphones als auch auf Tablets arbeiten. Bislang spielt Microsoft hier allerdings eine untergeordnete Rolle: Apple und Google haben hier ganz klar die Nase vorn.

Smart-TV 2.0

Sie wollen angesichts des bislang Gelesenen nicht mitmachen? Wollen Ihre Daten für sich behalten? Nun, dann müssen Sie beim Kauf des nächsten Fernsehgeräts besonders gut aufpassen: Auch hier erobern die Datensammler nämlich immer mehr Terrain – doch um das zu erklären, muss man etwas ausholen. Fernsehgeräte sind inzwischen ja alles andere als reine Wiedergabegeräte. Alle TV-Neuheiten, die man auf der IFA 2015 sehen konnte, schmückten sich irgendwo mit dem Attribut „Smart“. Moderne Fernsehgeräte sollen schließlich nicht nur das TV-Programm zeigen, sie sollen auch Filme aus anderen Quellen, wie etwa Netflix, Maxdome, Amazon Prime oder Youtube wiedergeben. Dazu bedarf es einerseits einer Anbindung ans Internet und andererseits eine TV-Oberfläche, die eine komfortable Auswahl der verschiedensten Filmquellen ermöglicht. Einen ersten Anlauf dazu gab es bereits vor zwei Jahren: Die Smart-TV-Alliance versuchte, alle Hersteller in ein Boot zu bekommen, um hier eine einheitliche Lösung zu etablieren. Dieser Versuch ist grandios gescheitert. Folglich kocht jeder Hersteller nun wieder sein eigenes Süppchen. Allen gemeinsam ist, dass man sich beim Smart-TV an dem orientiert, was auf Smartphones und Tablets ohnehin schon den Ton angibt. So arbeitet nun also auch im Fernsehgerät ein Android, ein WebOS, Tizen oder eben Firefox OS. Um diese Oberflächen komfortabel nutzen zu können, ist in der Regel das Einrichten eines persönlichen Kontos beim jeweiligen TV-Hersteller erforderlich. Und schwupp, schon entsteht auch hier ein neuer Sammelpunkt für Daten – dieses Mal sind es meine Fernseh- und Surf-Gewohnheiten, die letztlich wieder zu einem Profil zusammenwachsen. Natürlich genehmigt man den jeweiligen Herstellern mit dem Abnicken der AGB wieder die Nutzungs- und teils auch Weitergabe-Rechte an diesen Daten.

Ganz nebenbei sammeln natürlich auch die TV-Sender und die übrigen Programmanbieter fleißig mit, denn Schnittstellen wie HbbTV ermöglichen auch hier eine lückenlose Erfassung der TV-Gewohnheiten – alles selbstverständlich nur, um ein noch besser auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmtes TV-Erlebnis bieten zu können. Welche Nebenwirkungen Fernsehgeräte mit Sprachsteuerung und Zuschauererkennung haben, muss wohl nicht näher ausgeführt werden.

Fazit

Kurzum: Ja, wir leben in tollen Zeiten. Noch nie zuvor stand uns so viel Technik zur Seite, noch nie zuvor war es so bequem wie jetzt, an Unterhaltung, Informationen oder Hilfestellungen zu kommen. Doch der Preis für diese Bequemlichkeit ist ganz eindeutig die Aufgabe unserer Privatheit im klassischen Sinne. Unser Leben wird von privaten Unternehmen in einem Maße durchleuchtet und erfasst, von dem Geheimdienste nur träumen können – und das mit unserer fleißigen Mithilfe. Wir liefern den Unternehmen die Daten frei Haus, verraten ihnen ohne jede Not unsere Wünsche und Vorstellungen und räumen ihnen, wie selbstverständlich, die kompletten Verwertungsrechte an den gesammelten Informationen ein. Das mag man von außen betrachtet erschreckend oder bedauerlich finden, doch wer sich nicht komplett vom modernen Leben abkapseln will, hat kaum eine andere Wahl.

Natürlich könnte man jetzt nach dem Gesetzgeber rufen, doch angesichts global agierender Unternehmen wie Google, Amazon, Apple oder Microsoft sind nationale, ja sogar europaweite Gesetzesinitiativen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Zu groß ist der Einfluss der Konzerne auf die Gesetzgebung und zu klein ist die Bedeutung eines einzelnen Landes, als dass man hier kurzfristig Wirksames erwarten dürfte.

Was also bleibt: Wir müssen lernen, wirklich Privates privater zu halten als bisher. Wir müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie schnell wir wo Datenspuren hinterlassen. Nur so können wir beurteilen, ob uns der jeweils gebotene Komfort wirklich eine Zustimmung zur Vermarktung unserer Daten wert ist. Und ganz nebenbei müssen wir auch als Individuum und als Gesellschaft lernen, mit dem Ende der Privatheit umzugehen. Wir leben in der Post-Privacy-Ära. Nun ist es an uns, moralische und gesellschaftliche Regeln aufzustellen, die für einen fairen Ausgleich der Interessen sorgen.

Deskriptoren: Internet, Daten, Überwachung, Fernsehen, Virtuelle Realität, Privat, Öffentlich

Georg Schnurer, Jahrgang 1960, befasste sich während seines Studiums der Elektrotechnik an der Universität Hannover vorrangig mit Messtechnik und Informationselektronik. Sein Studium finanzierte er mit zwei EDV-Firmen: Software-Beratung und Hardware-Verkauf. Seine Laufbahn bei Heise begann am 1. Juli 1990 mit einem Volontariat. Vier Jahre später wurde Schnurer Leitender Redakteur für das Ressort Test & Technik. Seit 1995 ist er als stellvertretender Chefredakteur zuständig für die Qualitätssicherung im Magazin und den Bereich Verbraucherschutz. Zusammen mit Mathias Münch moderierte er von Juni 2005 bis Juni 2011 die TV-Sendung „c’t magazin“ im Hessischen Rundfunk. Inzwischen ist die Sendung als „Technik Ranch“ auf YouTube gewandert. Vom Dezember 2006 bis Februar 2014 verantwortet er bei „heise online“, dem Online-Portal des Heiseverlags, als Chefredakteur auch den auf Informationen für IT-Händler spezialisierten Channel „heise resale“.

Online erschienen: 2016-2-5
Erschienen im Druck: 2016-2-1

© 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 17.8.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/iwp-2016-0005/html
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