My comment concentrates on very general theoretical lines in Hauke Brunkhorst's Critical Theory of Legal Revolutions. The focus lies on forms of normativity and their interconnection with negativity. Two different approaches to... more
My comment concentrates on very general theoretical lines in Hauke Brunkhorst's Critical Theory of Legal Revolutions. The focus lies on forms of normativity and their interconnection with negativity. Two different approaches to normativity in Brunkhorst's account are distinguished, and a constitutive connection between negativity and norma-tivity is developed. An interpretation of Brunkhorst's 'sense of injustice' as a reactive attitude, which was put forward by Peter Strawson, is discussed. Finally, some critical remarks on the transformative power of the sense of injustice are made.
In this paper it is argued that Brandom’s conception of linguistic practice in terms of an I-thou-sociality articulates an embodied conception of persons. Linguistic practice in Brandom’s normative terms of commitment and entitlement... more
In this paper it is argued that Brandom’s conception of linguistic practice in
terms of an I-thou-sociality articulates an embodied conception of persons. Linguistic practice in Brandom’s normative terms of commitment and entitlement involves a spatio-temporal distinction between agents or persons that is not made explicit by Brandom.
The conception of I-thou-sociality that articulates a symmetrical
pattern of communicative action, as well as Brandom’s inferential account of objectivity
in terms of de dieto and de re contexts, involve reference to spalio-temporal categories
to distinguish persons and contexts from one another.
Im vorliegenden Text nehme ich den sozialpragmatischen Ansatz der Fundierung von Moralität, den Strawson in Freedom and Resentment formuliert, zum Ausgangspunkt für Überlegungen zum Verhältnis von Mensch und Person. Mit Bezug auf... more
Im vorliegenden Text nehme ich den sozialpragmatischen Ansatz der Fundierung von Moralität, den Strawson in Freedom and Resentment formuliert, zum Ausgangspunkt für Überlegungen zum Verhältnis von Mensch und Person. Mit Bezug auf Strawsons Verankerung der Moralität im „general framework of human life“ wird argumentiert, dass nicht der Begriff der Person, sondern bereits die Rede vom Menschen ein Netz normativer und moralischer Begriffe wie Verantwortung, Zurechnung, Moralität, Lohn und Strafe instanziiert. Die Konzeption der menschlichen Lebensform bildet den Rahmen, innerhalb dessen im Folgenden die begriffliche Bestimmung des Menschen als Person erfolgt.
Eine philosophische Analyse der Empörung im Kontext der Endlagerdebatte kann durch das Explizitmachen von Gründen und Regeln für Empörungshaltungen und Empörungsäußerungen zu einer Rationalisierung und Evaluation von Empörungshaltungen... more
Eine philosophische Analyse der Empörung im Kontext der Endlagerdebatte kann durch das Explizitmachen von Gründen und Regeln für Empörungshaltungen und Empörungsäußerungen zu einer Rationalisierung und Evaluation von Empörungshaltungen und Ausdrucksformen von Empörungbeitragen. Die vorgeschlagene Analyse von Empörung und ihren Außerungsformen dient analytisch zur Identifikation strittiger Normen, Regeln, Handlungstypen sowie Situationsbeschreibungen als auch normativ zur Rechtfertigung oder Anfechtung sowohl von Entscheidungsvorschlägen, Verfahrensregeln als auch Gegenständen und Ausdrucksformen der Empörung. Auf Grundlage der explizit gemachten Gründe und Regulierungen soll zwischen gerechtfertigten nicht gerechtfertigten Formen der Empörung unterschieden werden.
Anknüpfend an die Beobachtung der Modifizierbarkeit von Emotionen durch (auch rechtliche) Regeln und die These, dass rechtliche Regeln auch im Bewusstsein der Kanalisierung von Emotionen formuliert und legitimiert werden, werden im... more
Anknüpfend an die Beobachtung der Modifizierbarkeit von Emotionen durch (auch rechtliche) Regeln und die These, dass rechtliche Regeln auch im Bewusstsein der Kanalisierung von Emotionen formuliert und legitimiert werden, werden im Folgenden inferenzielle Zusammenhänge von Regeln und Emotionen der Empörung in Grundzügen herausgearbeitet. Anknüpfungspunkt der Analyse sind Ansätze der Oxford Philosophy, in denen Zusammenhänge zwischen Regeln und reaktiven Haltungen und Emotionen in unterschiedlichen Bereichen wie etwa dem Recht, der Moral und der Alltagsprache untersucht werden. Das regeltheoretische Modell reaktiver Haltungen eröffnet eine zukunftsorientierte Perspektive auf das regeltransformierende Potenziel reaktiver Haltungen oder Emotionen: Insbesondere im öffentlichen Raum geäußerte Haltungen wie Empörung oder Ärger können Anstöße zu Regeländerungen sowie für die Einführung neuer Regeln und rechtlicher Rahmen liefern.
Im vorliegenden Aufsatz werden mentale Prädikate in Handlungszuschreibungen als Aushandlungs- und Austarierungsinstrumente von Verantwortungszuschreibungen interpretiert. Überzeugungen oder Meinungen sind inferenziell eingebunden in... more
Im vorliegenden Aufsatz werden mentale Prädikate in Handlungszuschreibungen als Aushandlungs- und Austarierungsinstrumente von Verantwortungszuschreibungen interpretiert. Überzeugungen oder Meinungen sind inferenziell eingebunden in Wahrnehmungs- und Handlungskontexte. Meine These lautet, dass Zuschreibungen mentaler Prädikate u.a. normative Status von Personen markieren und Fremdzuschreibungen auch dazu dienen, die normative Stellung einer Person in einem bestimmten Kontext zuzuschreiben, zu akzeptieren, zu rechtfertigen oder anzufechten. Mit Bezug auf Brandoms Begriff der Überzeugung wird herausgearbeitet, wie radikal Brandom etwas, was man vielleicht noch als mentalen Gegenstand missinterpretieren könnte - Überzeugungen - durch einen Handlungsbegriff der Festlegung zu ersetzen versucht.
Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, dass mit der perspektivischen Konstruktion linguistischer Praxis als Ich-du-Sozialität bei Brandom zugleich eine raumzeitliche Konzeption diskursiver Personen artikuliert wird. Brandom selbst... more
Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, dass mit der perspektivischen Konstruktion linguistischer Praxis als Ich-du-Sozialität bei Brandom zugleich eine raumzeitliche Konzeption diskursiver Personen artikuliert wird. Brandom selbst konzentriert sich bei der Explikation des Selbstverständnisses diskursiver Wesen vor allem auf die Sozialität und Perspektivität diskursiver Praxis. Im vorliegenden Beitrag soll der Fokus der Analyse im Ausgang von der Ich-du-Sozialität auf das in der diskursiven Praxis vorausgesetzte und pragmatisch in Anspruch genommene raumzeitliche Bezugssystem gelegt werden. Es wird gezeigt, wie die genuin inferentiellen Zuschreibungen assertorischer Sprechakte, das Einfordern und Geben von Gründen und der Ausdruck normativer Einstellungen auf raumzeitliche Kategorien zurückgreifen bzw. in raumzeitlich lokalisierte Kontexte eingebunden sind. In einer Analyse von Brandoms perspektivischer Konzeption der Ich-du-Sozialität, seiner Kritik an einer Ich-wir-Sozialität...
"Eine systematische Neubewertung der transzendentalen Phänomenologie Husserls auf der Folie aktueller Diskussionen in der Philosophy of Mind steht unerachtet einiger neuerer Annäherungsversuche bislang aus. Die Arbeit lotet die... more
"Eine systematische Neubewertung der transzendentalen Phänomenologie Husserls auf der Folie aktueller Diskussionen in der Philosophy of Mind steht unerachtet einiger neuerer Annäherungsversuche bislang aus.
Die Arbeit lotet die Möglichkeiten, aber auch die methodologischen Grenzen eines solchen Brückenschlages aus. In detaillierten Analysen werden dabei gravierende konzeptuelle und metatheoretische Äquivokationen zwischen phänomenologischen und (sprach)analytischen bzw. kognitivistischen Modellen des Mentalen aufgeklärt. Kritisch fokussiert werden insbesondere repräsentationalistische Projekte der Naturalisierung des phänomenalen und intentionalen Bewusstseins, neuere Selbstbewusstseinstheorien sowie Husserls Sonderstellung gegenüber der gegenwärtigen (semantischen und geisttheoretischen) Internalismus/Externalismus- und der Realismus/Anti-Realismus-Debatte.
Die Studie zeigt so das deskriptive und explanatorische Potenzial von Husserls Bewusstseinstheorie auf und präsentiert die Phänomenologie als ernstzunehmenden Diskussionspartner nicht nur der Philosophie des Geistes bzw. der Philosophie der Psychologie und Kognition, sondern auch der analytischen Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie.""
Standard accounts in social ontology and the group cognition debate have typically focused on how collective modes, types and contents of intentions or representational states must be con-strued so as to constitute the jointness of the... more
Standard accounts in social ontology and the group cognition debate have typically focused on how collective modes, types and contents of intentions or representational states must be con-strued so as to constitute the jointness of the respective agents, cognizers and their engagements. However, if we take intentions, beliefs or mental representations all to instantiate some mental properties, then the more basic issue regarding such collective engagements is what it is for groups of individual minds to share a mind. Somewhat surprisingly, this very issue has not re-ceived much attention in the respective debates and when it has, typically the outlook has been skeptical or outright negative. In this paper I argue that it is epistemologically possible for a group of individuals to literally share a single mental unit. In particular, I will put forward and defend what I shall call the zombie conception of group minds.
The last years have witnessed the emergence of a new, ‘third-wave’ current within the thriving extended mind and distributed cognition debate. It aims to socially extend the bounds of cogni-tion, involving not only extra-organismic... more
The last years have witnessed the emergence of a new, ‘third-wave’ current within the thriving extended mind and distributed cognition debate. It aims to socially extend the bounds of cogni-tion, involving not only extra-organismic technological props (notebooks, etc.) but, moreover, other individuals, groups and social institutions (cf. Kirchhoff 2012; Cash 2013; De Jaegher 2013; Gallagher 2013). Drawing on an ingenious proposal in social ontology (Pettit 2003), here, I shall propose a novel social-integrationist model for shared extended minds, which not only is immune against typical objections but also allows, in contrast to standard approaches, to drive home the insights from ‘first-’ (parity-type) and ‘second-wave’ (integrationist) construals of the extended mind thesis.