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In diesem Beitrag geht es um Geschlechterübergänge (Gender Transitionen) als in der Übergangsforschung bisher kaum beforschtes Thema. Der herangezogene neomaterialistische Forschungsansatz ermöglicht, dabei über eine Betrachtung als... more
In diesem Beitrag geht es um Geschlechterübergänge (Gender Transitionen) als in der Übergangsforschung bisher kaum beforschtes Thema. Der herangezogene neomaterialistische Forschungsansatz ermöglicht, dabei über eine Betrachtung als individuellen Transformationsprozess hinauszugehen. Basierend auf empirischem Material beschreibe ich die Formation transitionierender Subjekte in situierten Praktiken, unter Berücksichtigung des komplexen Zusammenwirkens von u.a. Diskursen, Körpern, Gefühlen, Gegenständen, Wissen und institutionellen Regularien. Dadurch wird deutlich, dass eine Gender Transition und transitionierende Subjekte keine singulären, sondern relationale Prozesse darstellen, die weder rein soziokulturell noch rein materiell sind. Abschließend diskutiere ich Anregungen neomaterialistischer Ansätze für die Übergangsforschung, insbesondere ihre Reflexivierung und Relationierung.
Neuer Materialismus ist eine heterogene Denkrichtung, die sich gegen subjektzentrierte, repräsentationale Forschung wendet und Materialität als aktiv und handlungsmächtig versteht. Neue Materialismen bauen auf flachen Ontologien auf und... more
Neuer Materialismus ist eine heterogene Denkrichtung, die sich gegen subjektzentrierte, repräsentationale Forschung wendet und Materialität als aktiv und handlungsmächtig versteht. Neue Materialismen bauen auf flachen Ontologien auf und wenden sich gegen anthropozentrische Weltbilder und dualistische Denksysteme, wie bspw. die Trennung von Subjekt/​Objekt oder Natur/​Kultur.

Überblick
1 Zusammenfassung
2 Wissenschaftshistorische Entwicklung
3 Grundannahmen der neuen Materialismen
4 Beispielforschung
5 Beziehungen zu anderen Strömungen
5.1 Spekulativer Realismus und Neue Materialismen
5.2 Posthumanismus, Posthumen Turn und Neue Materialismen
5.3 Feministische Forschung und Neue Materialismen
5.4 Materialismus und Neuer Materialismus
6 Quellenangaben
In der aktuellen Krisensituation der Corona-Pandemie können wir eine Privilegierung und Stärkung der Familie beobachten. Medien und Politiker:innen vermitteln die Botschaft, es sei nun geboten, die eigenen Sozialkontakte zu beschränken... more
In der aktuellen Krisensituation der Corona-Pandemie können wir eine Privilegierung und Stärkung der Familie beobachten. Medien und Politiker:innen vermitteln die Botschaft, es sei nun geboten, die eigenen Sozialkontakte zu beschränken und sich ins Private zurückzuziehen. Kontakte sollen vermieden werden – es sei denn, man lebt in einem Haushalt und/oder ist eine Familie. Dieser Rückzug bedeutet daher „zumindest der Idee nach ein[en] Rückzug in die Familie” (Martinez Mateo 2020). Die Familie wird als Instanz der Fürsorge von der aktuellen Krise bestätigt und gestärkt.
Bibliographie: Goetzke, Louka Maju/Mussig, Magdalena: Die Covid-19-Pandemie bedroht alle. Geschutzt werden nur einige, Femina Politica – Zeitschrift fur feministische Politikwissenschaft, 2-2020, S. 121-122.... more
Bibliographie: Goetzke, Louka Maju/Mussig, Magdalena: Die Covid-19-Pandemie bedroht alle. Geschutzt werden nur einige, Femina Politica – Zeitschrift fur feministische Politikwissenschaft, 2-2020, S. 121-122. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v29i2.16
The conference addresses “Relational Perspectives on the Life Course” and aims at bringing together the Doing Transitions research group with other researchers concerned with conducting research on life course transitions in a reflexive... more
The conference addresses “Relational Perspectives on the Life Course” and aims at bringing together the Doing Transitions research group with other researchers concerned with conducting research on life course transitions in a reflexive and relational perspective. The concept of relationality will be discussed in terms of different theoretical dimensions and methodological aspects of transitions across the life course.
Research Interests:
Call for Papers der Sektion „Materielle Kulturen“ 7. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft 2022 Universität Graz, 25.-28. Mai 2022 Die Sektion »Materielle Kulturen« befasst sich seit ihrer Gründung in unterschiedlichen... more
Call for Papers der Sektion „Materielle Kulturen“
7. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft 2022
Universität Graz, 25.-28. Mai 2022

Die Sektion »Materielle Kulturen« befasst sich seit ihrer Gründung in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten mit dem Gebrauch, der Exposition und Verwertung von Dingen. Untersucht werden die sinn- und identitätsstiftenden Funktionen sowie die Praktiken und Kontexte, in denen Objekte eingebunden sind, wobei deren konkret-materielle Dimensionen nicht als bloße Eigenschaften, sondern auch als Prozesse verstanden werden. Damit bildet das oszillierende Verhältnis von Materialität und Immaterialität einen konstituierenden Schwerpunkt der Sektionsarbeit.
Die Sektion hat in den letzten Jahren mit ihren Workshops an die übergreifenden Themen der Jahrestagungen der KWG angeschlossen und die Beziehungen zwischen Körperpraktiken und Materialität (Bodies in Motion, Universität Gent, 2017), das Verhältnis von ästhetischen Praktiken und materiellen Kulturen, namentlich in Design und Konsumwelt (Ästhetische Praxis und kulturwissenschaftliche Forschung, Universität Hildesheim, 2018), sowie die grenzüber- und grenzunterschreitenden Bewegungen von Dingen in Zeit und Raum (B/Ordering Cultures, Viadrina Universität Frankfurt/ Oder, 2019) diskutiert. Auch im Jahr 2022 wird das Thema der Jahrestagung „Posthumanismus. Transhumanismus. Jenseits des Menschen?“ für den Sektionsworkshop aufgegriffen.
Aus posthumaner (Braidotti 2014) und neomaterialistischer (Coole & Frost 2010; Dolphijn & van der Tuin 2012) Perspektive stellt sich die Frage nach der Materialität von Dingen in neuer Radikalität. Dinge können als lebhafte (Bennet 2020) oder lebendige Materie (Braidotti 2014), materiell-semiotische (Haraway 1995) oder materiell-diskursive (Barad 2012) Prozesse erfasst werden. Damit wird Materialität nicht in den Dingen verankert, sondern die Prozesshaftigkeit betont, in der Dinge und ihre Materialität relational und intraaktiv (Barad 2012) entstehen.
In dieser veränderten Perspektive zeichnen sich neue Aspekte und Fragestellungen ab, denen der Sektionsworkshop exemplarisch nachgehen wird:
• Was bedeutet es, Materialität als aktiv und wirkmächtig bzw. agentiell zu begreifen respektive von einem vitalistisch-materialistischen Konzept radikaler Differenz auszugehen?
• Wie lässt sich ein posthumaner oder neomaterialistischer Ansatz konkret für die Erforschung materieller Kulturen umsetzen?
• Welche Auswirkungen hat es für die Untersuchung der Relation Kultur-Materialität, wenn diese radikal prozesshaft und intraaktiv gedacht und nicht als singuläre Qualität von Objekten oder Dingen verstanden wird?
• Welche heuristischen und methodologischen Konsequenzen ergeben sich für die Erforschung von Kultur und Materialität, wenn die Grenzen zwischen Menschen und Dingen verschwimmen?

Diese und weitere Fragen können an konkreten Forschungsgegenständen sowie in theoretisch oder methodisch orientierten Beiträgen von ca. 20 Minuten behandelt werden. Dabei ist auch die Vorstellung von Datenmaterial oder vorläufigen Ergebnissen aus laufenden Forschungsprojekten willkommen. Abstracts von ca. einer Seite sowie eine Kurzvita werden bis zum 31. Dezember 2021 erbeten an:
goetzke@soz.uni-frankfurt.de
nmschroeder@uni-koblenz.de
steinicke@uni-koblenz.de
Organisator*innen: Louka Maju Goetzke, Nicole Maruo-Schröder, Marion Steinicke


Literatur
Barad, K. (2012). Agentieller Realismus, Suhrkamp: Berlin.
Bennet, J. (2020). Lebhafte Materie, Matthes und Seitz: Berlin.
Braidotti, R. (2014). Posthumanismus. Leben jenseits des Menschen, Frankfurt a.M.: Campus.
Coole, D., Frost, S. (2010). New Materialisms: Ontology, Agency, and Politics. Durham, N.C: Duke University Press.
Dolphijn, R., van der Tuin, I. (2012). New Materialism: Interviews & Cartographies. Ann Arbor, Mich: Open Humanities.
Haraway, D. (1995). Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt a.M.: Campus.
Research Interests: