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Wie lasst sich der Anspruch der Soziologie, eine kritische Wissenschaft zu sein, einlosen? Der Beitrag bietet erst eine Rekonstruktion der Entwicklung der Tragerschaft und der Domane von Kritik im Zuge der Entwicklung des Weltbildes der... more
Wie lasst sich der Anspruch der Soziologie, eine kritische Wissenschaft zu sein, einlosen? Der Beitrag bietet erst eine Rekonstruktion der Entwicklung der Tragerschaft und der Domane von Kritik im Zuge der Entwicklung des Weltbildes der Moderne. Eine entscheidende Konsequenz davon ist die Unterscheidung von Sein und Sollen. Dann werden unterschiedliche Ansatze diskutiert, in denen es um Verbindungen zwischen Sein und Sollen in kritischer Absicht geht. Gegen solche Versuche lautet das zentrale Argument des Artikels, dass der Anspruch, Kritik der Gesellschaft mit soziologischen Mitteln zu betreiben, nicht durch die Konfrontation der Realitat mit normativ aufgeladenen Masstaben, sondern nur uber den Umweg einer Soziologie der Kritik realisiert werden kann. Dazu muss sich die Soziologie auf die Analyse der institutionellen Bedingungen fur Kritik als gesellschaftliche Praxis konzentrieren. How can Sociology keep its claim to be a critical science? The article starts with offering a recon...
During the Corona-pandemic, restricting mobility became an important means of pandemic policy. Within the European Union, this resulted in stress for the Schengen area. The essay deals with the question of how the Schengen system coped... more
During the Corona-pandemic, restricting mobility became an important means of pandemic policy. Within the European Union, this resulted in stress for the Schengen area. The essay deals with the question of how the Schengen system coped with pandemic policy and argues that the exceptions from the basic rule of free movement provided the Schengen system with the flexibility necessary to survive the pandemic. Elaborating on this thesis, the paper explores some important changes the EU-borders are likely to undergo due to the pandemic.
Fur die Akzeptanz eines Grundeinkommens kommt es darauf an, die in der Diskussion zentralen Pro-Argumente mit Gerechtigkeitsvorstellungen der Leute abzugleichen. Ich argumentiere fur einen derart gesteigerten Realismus, um Probleme... more
Fur die Akzeptanz eines Grundeinkommens kommt es darauf an, die in der Diskussion zentralen Pro-Argumente mit Gerechtigkeitsvorstellungen der Leute abzugleichen. Ich argumentiere fur einen derart gesteigerten Realismus, um Probleme sichtbar werden zu lassen, an denen die Debatte ohnehin nicht vorbei kommt.
In dem Beitrag wird ein Begriff von »Intellektuellen« entwickelt und gepruft, inwie­ weit die soziale Situation und spezifische Denk- und Ausdrucksformen Studieren­ der dem entsprechen. Dies fuhrt dazu, Studierende als transitorische... more
In dem Beitrag wird ein Begriff von »Intellektuellen« entwickelt und gepruft, inwie­ weit die soziale Situation und spezifische Denk- und Ausdrucksformen Studieren­ der dem entsprechen. Dies fuhrt dazu, Studierende als transitorische Intellektuelle zu bezeichnen. Die Anschlussthese lautet, dass heute Intellektualitat nicht mehr auf Personen, sondern auf Texte zu beziehen ist. Diese Perspektive ist geeignet, Chan­ cen fur das Praktizieren von Intellektualitat uber das Ende des Studiums hinaus sichtbar zu machen. First, the contribution develops a notion of »intellectuals«. It then explores whether university students’ social situation and their specific forms of thinking and expressing their ideas are in compliance with the concept of intellectuals described before. This leads to characterizing students as transitory intellectuals. Subsequently it is argued that intellectuality can no longer be referred to subjects but has to be applied to texts. From this point of view it is possibl...
The chapter starts with a short theoretical sketch of the theory of the Dynamism of Europe. What follows is a description of the transformation of outsiders into insiders by referring to the last enlargement, namely the Eastern... more
The chapter starts with a short theoretical sketch of the theory of the Dynamism of Europe. What follows is a description of the transformation of outsiders into insiders by referring to the last enlargement, namely the Eastern enlargement in 2004 and 2007. The next step consists of the argument that the deepening of integration, and in particular the abandonment of state border controls within the EU (the so-called Schengen area), constitutes a common interest of EU members in controlling the outer borders. Finally, the chapter points out that at present EU’s outer border regimes are in a difficult process of change from maximal exclusion to semi-permeability.
Dies ist der Versuch einer Bestandsaufnahme der neuen Normalitat nach der Vollbeschaftigung: Immer mehr Menschen beziehen ihr Einkommen aus mehr als einer Quelle. Kapitaleinkommen, Arbeitseinkommen und Sozialtransfers sind die... more
Dies ist der Versuch einer Bestandsaufnahme der neuen Normalitat nach der Vollbeschaftigung: Immer mehr Menschen beziehen ihr Einkommen aus mehr als einer Quelle. Kapitaleinkommen, Arbeitseinkommen und Sozialtransfers sind die Bestandteile moderner Income Mixes. Wenn sich solche Income Mixes immer mehr ausbreiten, muss Politik die Schnittstellen zwischen diesen Einkommensarten so gestalten, dass sie tatsachlich kombinierbar werden. Damit entscheidet sich, ob Income Mixes eine Gefahr oder eine Chance sind.
In die Erweiterungspolitik der Europäischen Union (EU) war von ihren Anfängen an eine Asymmetrie eingebaut. Das praktisch-politische Problemverständnis der relevanten Akteure in der EU ging stets von der Annahme aus, dass das Interesse an... more
In die Erweiterungspolitik der Europäischen Union (EU) war von ihren Anfängen an eine Asymmetrie eingebaut. Das praktisch-politische Problemverständnis der relevanten Akteure in der EU ging stets von der Annahme aus, dass das Interesse an einer Erweiterung zum überwiegenden Teil bei den aufzunehmenden Mitgliedern liege. Im handlungsleitenden Verständnis der EU ging es immer um die Aufnahme in einen Club, dem man sich anzupassen und dessen Regeln man zu übernehmen habe. Darum ist die Übernahme des acquis communautaire, des Bestandes an Rechtsvorschriften innerhalb der EU, die Grundvoraussetzung für den Beitritt jedes Neumitglieds. Die Anpassung des Rechtsbestandes jedes Beitrittskandidaten an den acquis communautaire wird dem entsprechend in den Beitrittsverhandlungen kapitelweise verhandelt. Der Beitritt zur EU erfolgt nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen aller Kapitel.
Okologieproblematik und sich verfestigende Arbeitslosigkeit bestimmten den gesellschaftlichen Erfahrungshintergrund in der zweiten Halfte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ich habe in diesem Text versucht, beides miteinander zu... more
Okologieproblematik und sich verfestigende Arbeitslosigkeit bestimmten den gesellschaftlichen Erfahrungshintergrund in der zweiten Halfte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ich habe in diesem Text versucht, beides miteinander zu verbinden. Es ging um die Kritik an jenen unredlichen Positionen, die mit der Forderung nach einem Recht auf Arbeit durch die Hintertur zu planwirtschaftlichen Ansatzen kommen wollten, um die Verarbeitung beunruhigender Konfrontationen zwischen Arbeitern und Umweltschutzern. Und es ging – schon damals – um die Preisgabe von Politik im Namen von Jobs, Jobs, Jobs.
Die Diskussion uber Arbeitszeitflexibilisierung und die Grundeinkommensdiskussion liefen in den 80er Jahren etwa parallel aber weitgehend unverbunden. Eine Verbindung lag jedoch nahe und versprach, Blockaden in beiden Politikfeldern zu... more
Die Diskussion uber Arbeitszeitflexibilisierung und die Grundeinkommensdiskussion liefen in den 80er Jahren etwa parallel aber weitgehend unverbunden. Eine Verbindung lag jedoch nahe und versprach, Blockaden in beiden Politikfeldern zu losen. Darum bemuhte ich mich, Arbeitszeitpolitik und Grundeinkommen mit Blick auf wechselseitige Anschlussfahigkeit zu analysieren. Zugleich ging es mir darum, mich von okolibertaren Argumentationen und deren Mutationspotenzial zu schlicht neoliberalen Positionen abzugrenzen.
Peter Glotz, damals Bundesgeschaftsfuhrer der SPD, hatte in einem Aufsatz die Idee eines garantierten Grundeinkommens ausfuhrlich kritisiert. Es war in der Diskussion von herausragender Bedeutung, dass sich ein Spitzenreprasentant einer... more
Peter Glotz, damals Bundesgeschaftsfuhrer der SPD, hatte in einem Aufsatz die Idee eines garantierten Grundeinkommens ausfuhrlich kritisiert. Es war in der Diskussion von herausragender Bedeutung, dass sich ein Spitzenreprasentant einer grosen, traditionell stark auf Arbeit fixierten Partei auf diese Diskussion uberhaupt einlies. Glotz veroffentlichte seine Kritik in einem Sammelband (Opielka M, Vobruba G, Das garantierte Grundeinkommen. Entwicklung und Perspektive einer Forderung, Frankfurt a. M.: Fischer, 1986) und in der Theoriezeitschrift der Sozialistischen Partei Osterreichs (Glotz P, Freiwillige Arbeitslosigkeit, Zukunft, Wien, 1985). Dort erschien als meine Erwiderung dieser Aufsatz, in dem ich darzustellen versuchte, dass, jedenfalls beim Thema Arbeit und Einkommen, Klarungen theoretischer Grundlagen von unmittelbar politischer Bedeutung sein konnen.
Mit dieser Prognose uber die Aussichten der zweiten rot-grunen Bundesregierung (2002–2005) verfolgte ich zwei Absichten. Zum einen ging es darum, die politischen Kosten des Festhaltens am Vollbeschaftigungspostulat zu untersuchen. Zum... more
Mit dieser Prognose uber die Aussichten der zweiten rot-grunen Bundesregierung (2002–2005) verfolgte ich zwei Absichten. Zum einen ging es darum, die politischen Kosten des Festhaltens am Vollbeschaftigungspostulat zu untersuchen. Zum anderen habe ich versucht, das Argument so zu formulieren, dass das Interesse der politischen Akteure an ihrer Selbsterhaltung zum Abbau ihrer Lernresistenz in Fragen von Beschaftigung und sozialer Sicherheit mobilisiert wird.
Dieser Beitrag entstand unter dem Eindruck der damals intensiv gefuhrten Grundeinkommensdiskussion. Der rasche Austausch von Positionen und Einschatzungen war anregend, brachte aber eine gewisse theoretische Kurzatmigkeit zahlreicher... more
Dieser Beitrag entstand unter dem Eindruck der damals intensiv gefuhrten Grundeinkommensdiskussion. Der rasche Austausch von Positionen und Einschatzungen war anregend, brachte aber eine gewisse theoretische Kurzatmigkeit zahlreicher Beitrage mit sich. Es ging also darum, dieses Theoriedefizit abzubauen. Dazu habe ich die Entwicklung des Verhaltnisses zwischen Einsatz von Arbeit und Verteilung von Einkommen als Abfolge von Phasen in einem weiten Zeithorizont dargestellt, ohne dies als Automatismus zu interpretieren. Das ist nicht immer so verstanden und als „Geschichtsphilosophie“ (Wegener, Leviathan 13:91–114, 1985) kritisiert worden. Ich habe darauf spater mit dem Versuch einer handlungstheoretischen Rekonstruktion der Phasenubergange reagiert (Vobruba, Wahnsinn und Gesellschaft, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1997), um zu zeigen, dass der Ansatz ausreichend Raum fur historische Kontingenzen lasst.
ABSTRACT Der Beitrag bietet eine wissenssoziologische Erklärung der Entwicklung des Denkens der Gleichgewichtsökonomie, welche einige basale Argumente der historisch-genetischen Theorie verwendet. Die Vorstellung der Existenz eines... more
ABSTRACT Der Beitrag bietet eine wissenssoziologische Erklärung der Entwicklung des Denkens der Gleichgewichtsökonomie, welche einige basale Argumente der historisch-genetischen Theorie verwendet. Die Vorstellung der Existenz eines gesellschaftlichen Ausgleichsmechanismus wurzelt im traditionalen religiösen Denken. Von dort wurde sie in die ersten Ansätze moderner Ökonomie übernommen und weiter entwickelt. Das Modell eines allgemeinen Marktgleichgewichts dominiert die Ökonomie bis in die Gegenwart. Im Laufe der Theorieentwicklung wechselte die ökonomische Gleichgewichtsthese ihre Bedeutung von einer empirienahen Behauptung zu einem präskriptiven Muster. Aber die jüngsten ökonomischen Probleme haben gezeigt, dass sich aus der Aggregation gleichgewichtsorientierten individuellen Handelns keineswegs ein Gleichgewicht ergeben muss.
„Making a difference“ bedeutet: Etwas bewirken, das sich vom Zustand davor in entscheidenden Punkten unterscheidet. Im Deutschen gibt es keinen ahnlich kompakten Ausdruck. Die englische Redewendung zielt auf die intentionale Verursachung... more
„Making a difference“ bedeutet: Etwas bewirken, das sich vom Zustand davor in entscheidenden Punkten unterscheidet. Im Deutschen gibt es keinen ahnlich kompakten Ausdruck. Die englische Redewendung zielt auf die intentionale Verursachung einer Wirkung, die sich in einem vorher-nachher-Vergleich als Unterschied feststellen lasst. Wer aber entscheidet, ob tatsachlich etwas bewirkt wurde? Und wie wird dies entschieden? Wie lasst sich ein Unterschied feststellen? Das ist die Kernfrage.
Die Entwicklung europaischer Sozialpolitik ist weder okonomisch determiniert noch politisch frei gestaltbar. Es kommt also in Theorie und Praxis darauf an, einen Mittelweg zwischen okonomischen Restriktionen und polotischen Erfordernissen... more
Die Entwicklung europaischer Sozialpolitik ist weder okonomisch determiniert noch politisch frei gestaltbar. Es kommt also in Theorie und Praxis darauf an, einen Mittelweg zwischen okonomischen Restriktionen und polotischen Erfordernissen zu finden. In diesem Aufsatz versuche ich dies, indem ich in zwei Schritten argumentiere. Im ersten Schritt werde ich untersuchen, wie sich unterschiedliche Typen von Wohlfahrtsstaaten unter okonomischem Druck und angesichts politischer Integrationsprobleme der EU entwickeln. Dann werde ich nach den wichtigsten Interessen und Akteursgruppen fragen, welche von diesen Entwicklungen beruhrt warden und die Sozialpolitik in Europa, auf der nationalen wie auf der supranationalen Ebene, beeinflussen. Im Ergebnis sollte es moglich sein, ein Spektrum von Moglichkeiten sozialpolitischer Entwicklung zu beschreiben.
Das entscheidende soziologische Merkmal von Krisen ist, dass sie sozial offene Konstellationen sind. Sozial offen sind Krisen in dem Sinn, dass Handeln unter Krisenbedingungen nur schwach institutionell bestimmt ist, dass darum... more
Das entscheidende soziologische Merkmal von Krisen ist, dass sie sozial offene Konstellationen sind. Sozial offen sind Krisen in dem Sinn, dass Handeln unter Krisenbedingungen nur schwach institutionell bestimmt ist, dass darum gesteigerter Interpretationsbedarf der Handlungskontexte und Handlungsziele besteht, sich Spielraume dem Eigensinn der Akteure eroffnen, und dass der Ausgang von Krisen darum schlecht prognostizierbar ist. Mit anderen Worten: Krisen sind mehrdeutig. Das gilt auch fur die Eurokrise. Die an die Eurokrise anschliesenden Interpretationen reichen von Zerfallsszenarien bis zu der Perspektive der Kommission, „emerging stronger from the crisis“.
ABSTRACT Im Folgenden geht es um vorbereitende Bemerkungen zu einer Theorie, in deren Perspektive sich das Verhältnis von ökonomischer Effizienz und sozialer Sicherheit empirisch untersuchen lässt. Ausgangspunkt ist die These, dass... more
ABSTRACT Im Folgenden geht es um vorbereitende Bemerkungen zu einer Theorie, in deren Perspektive sich das Verhältnis von ökonomischer Effizienz und sozialer Sicherheit empirisch untersuchen lässt. Ausgangspunkt ist die These, dass Arbeitskraft in der kapitalistischen Ökonomie einen Überschuss an Bedürfnissen und Interessen aufweist, deren Realisierung effizienzmindernd auf die Ökonomie zurückwirken kann. Da die Unterdrückung solcher Interessen in einer modernen Ökonomie selbst nur um den Preis von Effizienzverlusten möglich ist, wird ihre sozialpolitische Absorption zur Voraussetzung ökonomischer Effizienz. Eine ökonomische Theorie, die mit dem Apriori marktgenerierter Optima operiert, muss die Möglichkeit eines solchen Zusammenhanges kategorial ausschließen und erschließt darum kein angemessenes Verständnis der Bedeutung sozialer Sicherheit als Rahmenbedingung moderner kapitalistischer Ökonomien. Eine Theoriealternative ist freilich noch nicht verfügbar. Dies wäre ein Theoriekonzept, das für empirische Variationen im Verhältnis von ökonomischer Effizienz und sozialer Sicherheit offen ist und Bedingungen benennen kann, unter denen sich erwünschte Varianten herstellen.
ABSTRACT „Die Idee der ‚Vereinigten Staaten von Europa‘ ist sehr alt. In ihr sehen auch heute viele Europäer das ersehnte Ideal, die einzige Rettung aus dem Chaos der Gegenwart – vor dem Zusammenbruch der Zukunft. Dennoch blieb dieses... more
ABSTRACT „Die Idee der ‚Vereinigten Staaten von Europa‘ ist sehr alt. In ihr sehen auch heute viele Europäer das ersehnte Ideal, die einzige Rettung aus dem Chaos der Gegenwart – vor dem Zusammenbruch der Zukunft. Dennoch blieb dieses Ideal inaktiv; es blieb ein literarisches Problem, ohne jemals politisches Programm zu werden“. Unter dem Eindruck der Ergebnisse des ersten Weltkriegs kontrastiert Richard Coudenhove-Kalerghi mit dieser Charakterisierung der früheren Geschichte der Eingung Europas als einer puren Ideengeschichte seinen groß angelegten Entwurf „Pan Europa“. Er sieht in den „Vereinigten Staaten von Europa“ die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass Europa mit seiner kriegerischen Vergangenheit bricht und in der ökonomischen Konkurrenz mit den „internationalen Komplexen“ – Panamerika, dem Russischen Bundesreich, dem britischen Bundesreich und Ostasien – bestehen kann. Die Idee zu einem „Pan-Europa“ wird in einem universalistischen Moralanspruch verankert und, fünfzehn Jahre vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs, „als die Lebensfrage von Millionen von Menschen“ vorgetragen.
Der historisch-rekonstruktive Ansatz zur Wissenssoziologie hat sich bisher uberwiegend darauf konzentriert, die Differenz zwischen der Logik des vormodernen und des modernen Weltbildes auszuarbeiten (vgl. Dux 2000; Dux 2004). Dagegen hat... more
Der historisch-rekonstruktive Ansatz zur Wissenssoziologie hat sich bisher uberwiegend darauf konzentriert, die Differenz zwischen der Logik des vormodernen und des modernen Weltbildes auszuarbeiten (vgl. Dux 2000; Dux 2004). Dagegen hat die Empirie von Mischformen vormoderner und moderner Logiken bisher relativ wenig Aufmerksamkeit gefunden. Zwar wird fallweise die Persistenz tradierter Weltbildstrukturen betont.

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