With our article we plead for a differentiated phase-classification within the field of youth res... more With our article we plead for a differentiated phase-classification within the field of youth research. On the basis of videorecordings we show multimodal welcome rituals of postadolescent people at the beginning of a party. We discuss these welcome sequences on the slide of marking social age.
Mit Rückblick auf die letzten 60 Jahre der Migrationslinguistik 1 (vgl. in diesem Zusammenhang u.... more Mit Rückblick auf die letzten 60 Jahre der Migrationslinguistik 1 (vgl. in diesem Zusammenhang u.a. die Arbeit von Weinreich 1953 2) fällt auf, dass sich das Untersuchungsgebiet gewandelt und erweitert hat. Standen zunächst Fragen des Grammatikerwerbs ausländischer Gastarbeite-rInnen im Fokus des soziolinguistischen Forschungsbereichs (vgl. dazu die Ausführungen in u.a. Dittmar/Klein 1975; Keim 1978), gewinnen gesprächsanalytische Betrachtungen unter-schiedlicher Sprachkontaktphänomene und Sprechergruppen in der 70er und 80er Jahren früh an Raum (vgl. u.a. Quasthoff 1973). Auch wenn das Studium von Sprachkontakten in den letz-ten Jahren in Deutschland zunehmend Beachtung gefunden hat, zeigt sich, dass die einschlägigen Monographien im neuen Jahrtausend vermehrt aus dem anglophonen Sprachraum stammen (vgl. Földes 2010: 134). Ausnahmen – um zwei der thematisch und methodisch ähnlichen, neu-eren Arbeiten aus dem Repertoire der deutschsprachigen Linguistik hervorzuheben – stellen die gesprächsanalytisch orientierte Dissertationsschrift von Katharina König (2014) und die im Ap-ril 2016 erschienene Arbeit von Olga Artamonova dar. Während sich König mit Identitätskon-struktionen junger Deutsch-Vietnamesen auseinandersetzt, geht Artamonova auf (kulturelle) Zugehörigkeitsverhandlungen junger MigrantInnen an einer hessischen Hauptschule ein. Die " Kategorie Ethnie " (u.a. S. 34) und deren Hervorbringung in Unterrichtsinterkationen bleiben im Verlauf der Studie zentral. Mit ihr verbunden sind immer die Fragen: " Wie wird ethnische Zugehörigkeit hervorgehoben? " und " Wie werden kommunikative Ziele umgesetzt, indem die eigene oder fremde Ethnie zum Gegenstand der Interaktion gemacht wird? ". Mit ihrer Arbeit möchte die Autorin die Betrachtungslücke auf unterschiedliche Positionierungsaktivitäten Ju-gendlicher nicht-deutscher Herkunft im schulischen Umfeld schließen und der ambitionierten Frage nachgehen, mit welchen (sprachlichen) Mitteln das " Ausländersein " indiziert wird.
Geleitworte stellen eine recht heterogene textuelle Gattung dar, die Fami-lienähnlichkeiten zu de... more Geleitworte stellen eine recht heterogene textuelle Gattung dar, die Fami-lienähnlichkeiten zu den Vorworten aufweist. Sie sollen im Dienste der Sa-che Kontextualisierungshinweise für einen intendierten RezipientInnenkreis zur Verfügung stellen und gleichwohl aus einer persönlichen Perspektive Einblicke bereitstellen. Dies bedarf der Erklärung: Über das Geleitwort er-fahren die LeserInnen meist durch eine oder einen nur indirekt Beteiligte(n) oder Beauftragte(n) vom Produktionsprozess oder der Intention einer Arbeit oder eines Projektes. Sie sind fakultative Bestandteile zur Rahmung wissen-schaftlicher und nichtwissenschaftlicher Publikationen, Veranstaltungen o-der Einrichtungen (wie zum Beispiel Sammelbänden, Ausstellungen, Stif-tungen etc.). Somit können sie Teil geistig-künstlerischer oder sozialer Schaffensprozesse sein, die oftmals der Eröffnung einer finalisierenden (schriftlichen) Ergebnisdokumentation oder auch einfach der Begleitung an-dauernder (sozialer) Aktivitäten dienen. Es handelt sich um Texte in Relati-on zu Ereignissen, die kommunikativ-pragmatische Funktionen erfüllen. Ge-leitworte weisen mehr oder weniger verfestigte Muster auf.
Vorlesen fördert Sprachentwicklung – da sind sich die wissenschaftlichen Subdisziplinen im Allgem... more Vorlesen fördert Sprachentwicklung – da sind sich die wissenschaftlichen Subdisziplinen im Allgemeinen einig. Wird aber auch Biliteralität gefördert, wenn grundlegende Aspekte in Prosodie sowie Sprache in Interaktion nicht immer reibungslos gebraucht und vermittelt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich der folgende Beitrag. Wir stellen die Hypothese auf, dass trotz "Vorleseschwierigkeiten" in den einzelnen Sprachen die Sprache des Kindes durch biliterale (deutsch-türkische) Vorleseinteraktionen gefördert wird. Bei der exemplarischen Analyse eines Fallbeispiels zu mehreren Mutter-Kind-Interaktionen eines Probanden, gehen wir triangulativ vor. Wir untersuchen zunächst auf prosodischer Ebene unter Unterstützung sequenzieller Analysen Charakteristika wie Intonation, Prosodie und Pause beim Vorlesen. Anschließend schauen wir über den Tellerrand der Oberflächenbetrachtung hinaus, indem wir den ersten Teil mit Methoden der Gesprächsanalyse anreichern. Der Untersuchungsgegenstand wird damit ergänzt, da auch gemeinsame und eigenständige Nacherzählungen nach dem Vorlesen in den Fokus der Arbeit rücken. Abschließend wird ein Fazit aus den einzelnen Untersuchungsschritten gezogen, das schließlich die Hypothese verifizieren soll.
Preprint des Artikels zur kommenden Ausstellung "Sprache".
Der Artikel fokussiert exemplarisch un... more Preprint des Artikels zur kommenden Ausstellung "Sprache". Der Artikel fokussiert exemplarisch unterschiedliche Aspekte zum Thema "Jugendsprache" und dessen Begrifflichkeit in allgemein verständlicher Weise.
Das DFG-Projekt „Jugendsprache im Längsschnitt“ (DI279/16) unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Di... more Das DFG-Projekt „Jugendsprache im Längsschnitt“ (DI279/16) unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Dittmar war von 2008 bis 2011 an der Freien Universität Berlin angesiedelt. Im vorliegenden Buch werden auszugsweiseTranskripte, die nach GAT2 transkribiert wurden, veröffentlicht. DerTranskriptband bietet einen Querschnitt durch die unbeobachtete Faceto- Face-Kommunikation Jugendlicher.
Dieser Beitrag wurde für den kommenden Sammelband "Deutsch Digital" von Julia Knopf und Ulf Abrah... more Dieser Beitrag wurde für den kommenden Sammelband "Deutsch Digital" von Julia Knopf und Ulf Abraham geschrieben. Er befasst sich mit dem Erstellen von digatalen Fotostorys unter dem Thema der Sprachreflexion und -kritik in der Primarstufe.
Der Begriff der „Gattungsfamilie“ wird in der Sprachwissenschaft als Schmelztigel für verfes-tigt... more Der Begriff der „Gattungsfamilie“ wird in der Sprachwissenschaft als Schmelztigel für verfes-tigte, (sprachlich) ähnliche Muster mit repetitiver Frequenz zur Lösung kommunikativer Probleme gefasst. Wenig Aufmerksamkeit wurde bislang den Gemeinsamkeiten und Unterschieden – also den Abgrenzungsmöglichkeiten – von prototypischen zu weniger prototypischen Vertretern einzelner Gattungsfamilien zuteil.
Im vorliegenden Beitrag beschreiben wir anhand von authentischen Daten die sogenannten „Gassigespräche“ als spontane, primär nichtintendierte Kommunikation des Alltags von Hun-debesitzerInnen. Außerhalb der Sprachwissenschaft werden diese primär als Hyponym des Hyperonyms „Small-Talk“ subsumiert. Wir versuchen zunächst unter gattungsanalytischen Gesichtspunkten die obligatorischen und fakultativen Einheiten um ein – sofern es denn über-haupt existiert – prototypisches Zentrum von „Small-Talk“ zu gruppieren. Anhand eines para-digmatischen Falls beschreiben wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf andere Gattungen, die sich im Spektrum der Alltagsgespräche – oder auch darüber hinaus – ansie-deln. Wir plädieren in der Diskussion dafür, Gattungsfamilien als mehr oder weniger verfes-tigte Netzwerke mit teils wiederkehrenden Merkmalen zu sehen, die ihre Eigenschaften in Form und Funktion teilen können.
Keywords: Small-Talk, Alltagsgespräche, Gassigespräche, Kommunikation mit Hunden, Ani-maltalk, Gattungsanalyse
Erzählen als die kreativ-kommunikative Ausgestaltung von ehemals Erlebten im Rahmen jugendlicher ... more Erzählen als die kreativ-kommunikative Ausgestaltung von ehemals Erlebten im Rahmen jugendlicher Gemeinschaft ist sicherlich kein Primat der alltagsweltlichen Jugendlichkeit. Erzählt wird bereits im Kindesalter und fortwährend bis ins hohe Alter hinein. Dabei verorten sich Erzählungen stets in der Gemeinschaft – Erzählen benötigt das Gegenüber, Alltagserzählungen entstehen im aktiven sozialen Miteinander (Quasthoff 1980 und 2001) und bieten mannigfaltige Möglichkeiten zur sprachlichen Ausgestaltung, zur reflektierenden Bewertung von Ereignissen und zur Positionierung des Erzählers wie des Gegenübers. Im Erzählen manifestieren sich Identitätskonzepte und -facetten (Bamberg 1997; Lucius-Hoene/Deppermann 2004; Georgakopoulou 2007:157ff), die gerade in der Phase der Adoleszenz von enormer Bedeutung sind (Schmidt 2004). Versierte Erzähler werden teilweise via Fremdwahl explizit aufgefordert, eine bestimmte „Story“ zu erzählen. Das Erzählen einer „krassen Geschichte“ unterliegt somit einer bestimmten gruppendynamischen und prestigesteigernden Funktion. So beinhalten die Wahl des Erzählers, die Wahl des Themas, des Ortes und der Zeit und der an der Geschichte beteiligten Personen bereits Positionierungsaktivitäten – vor allem gelingt dies aber über das verwendete Vokabular und insbesondere über den Modus, in welchem die Alltagserzählungen präsentiert werden.
Seit 1992 die erste SMS verschickt wurde, hat die schriftliche handyvermittelte Kommunikation imm... more Seit 1992 die erste SMS verschickt wurde, hat die schriftliche handyvermittelte Kommunikation immer mehr an Bedeutung in der Alltagsinteraktion gewonnen. Technische Neuerungen wie die Einführung von internetfähigen "smart phones" sowie der hiermit verbundenen internetgestützten "messenger"-Systeme (wie z. B. WhatsApp) haben die mobile schriftliche Kommunikation nachhaltig beeinflusst.
Die Beiträge in dem vorliegenden Band nähern sich diesem Forschungsgegenstand aus verschiedenen linguistischen Perspektiven: Es werden verfestigte kommunikative Muster und Gattungen in SMS-, WhatsApp- und Facebook-Dialogen in den Blick genommen (z. B. Begrüßungen, Verabredungen, Klatsch). Deutsch-chinesisch kontrastive Arbeiten zeigen Spezifika beim Anredeverhalten und in der Vorwurfskommunikation auf. Unter variationslinguistischen Gesichtspunkten wird zudem die Bedeutung sprachlicher Variation (z. B. Codeswitching, geschlechtsspezifische Muster) in der mobilen schriftlichen Kommunikation diskutiert.
It is increasingly evident, through reviewing comments and remarks, that the editing of violation... more It is increasingly evident, through reviewing comments and remarks, that the editing of violations in grammar belong to the communicative processes in digital media. With a quick glance at the research literature available, this idea seems remarkable since it features through conceptual orality in social media. This, on the other hand, rarely succumbs to the growing theme of grammar violations. Therefore we want to answer the question, how grammatical violations, specifically ones which are con-nected to written processes in youth language communities, are made a topic of conversation. The conversational data we analyze for this purpose is taken from everyday written language of so called “social media groups”
In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Normen, die für jugendliche Sprechergemeinsc... more In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Normen, die für jugendliche Sprechergemeinschaften eine Rolle spielen, solidarisierende Funktionen haben und Abgrenzungsversuche gegenüber anderen Sprechergruppen widerspiegeln können. Die konkreten kommunikativen Verfahren der Manifestierung eines Normverstoßes in jugendlichen Sprechergemeinschaften haben dabei aber noch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erfahren. Daher wollen wir in unserem Beitrag auf der Grundlage alltagssprachlicher mündlicher Gesprächsdaten, die in dem DFG-Projekt „Jugendsprache im Längsschnitt“ erhoben wurden, der Frage nachgehen, wie soziale Normverstöße und die damit verbundenen Sanktionen in einer jugendlichen Sprechergemeinschaft kommunikativ zum Gesprächsgegenstand gemacht werden können. Wir konzentrieren uns dabei auf die Rolle, die konditionale Formate bei der Lokalisierung und Indizierung von Normverstößen sowie der Initiierung oder Ankündigung von Sanktionen spielen.
With our article we plead for a differentiated phase-classification within the field of youth res... more With our article we plead for a differentiated phase-classification within the field of youth research. On the basis of videorecordings we show multimodal welcome rituals of postadolescent people at the beginning of a party. We discuss these welcome sequences on the slide of marking social age.
Mit Rückblick auf die letzten 60 Jahre der Migrationslinguistik 1 (vgl. in diesem Zusammenhang u.... more Mit Rückblick auf die letzten 60 Jahre der Migrationslinguistik 1 (vgl. in diesem Zusammenhang u.a. die Arbeit von Weinreich 1953 2) fällt auf, dass sich das Untersuchungsgebiet gewandelt und erweitert hat. Standen zunächst Fragen des Grammatikerwerbs ausländischer Gastarbeite-rInnen im Fokus des soziolinguistischen Forschungsbereichs (vgl. dazu die Ausführungen in u.a. Dittmar/Klein 1975; Keim 1978), gewinnen gesprächsanalytische Betrachtungen unter-schiedlicher Sprachkontaktphänomene und Sprechergruppen in der 70er und 80er Jahren früh an Raum (vgl. u.a. Quasthoff 1973). Auch wenn das Studium von Sprachkontakten in den letz-ten Jahren in Deutschland zunehmend Beachtung gefunden hat, zeigt sich, dass die einschlägigen Monographien im neuen Jahrtausend vermehrt aus dem anglophonen Sprachraum stammen (vgl. Földes 2010: 134). Ausnahmen – um zwei der thematisch und methodisch ähnlichen, neu-eren Arbeiten aus dem Repertoire der deutschsprachigen Linguistik hervorzuheben – stellen die gesprächsanalytisch orientierte Dissertationsschrift von Katharina König (2014) und die im Ap-ril 2016 erschienene Arbeit von Olga Artamonova dar. Während sich König mit Identitätskon-struktionen junger Deutsch-Vietnamesen auseinandersetzt, geht Artamonova auf (kulturelle) Zugehörigkeitsverhandlungen junger MigrantInnen an einer hessischen Hauptschule ein. Die " Kategorie Ethnie " (u.a. S. 34) und deren Hervorbringung in Unterrichtsinterkationen bleiben im Verlauf der Studie zentral. Mit ihr verbunden sind immer die Fragen: " Wie wird ethnische Zugehörigkeit hervorgehoben? " und " Wie werden kommunikative Ziele umgesetzt, indem die eigene oder fremde Ethnie zum Gegenstand der Interaktion gemacht wird? ". Mit ihrer Arbeit möchte die Autorin die Betrachtungslücke auf unterschiedliche Positionierungsaktivitäten Ju-gendlicher nicht-deutscher Herkunft im schulischen Umfeld schließen und der ambitionierten Frage nachgehen, mit welchen (sprachlichen) Mitteln das " Ausländersein " indiziert wird.
Geleitworte stellen eine recht heterogene textuelle Gattung dar, die Fami-lienähnlichkeiten zu de... more Geleitworte stellen eine recht heterogene textuelle Gattung dar, die Fami-lienähnlichkeiten zu den Vorworten aufweist. Sie sollen im Dienste der Sa-che Kontextualisierungshinweise für einen intendierten RezipientInnenkreis zur Verfügung stellen und gleichwohl aus einer persönlichen Perspektive Einblicke bereitstellen. Dies bedarf der Erklärung: Über das Geleitwort er-fahren die LeserInnen meist durch eine oder einen nur indirekt Beteiligte(n) oder Beauftragte(n) vom Produktionsprozess oder der Intention einer Arbeit oder eines Projektes. Sie sind fakultative Bestandteile zur Rahmung wissen-schaftlicher und nichtwissenschaftlicher Publikationen, Veranstaltungen o-der Einrichtungen (wie zum Beispiel Sammelbänden, Ausstellungen, Stif-tungen etc.). Somit können sie Teil geistig-künstlerischer oder sozialer Schaffensprozesse sein, die oftmals der Eröffnung einer finalisierenden (schriftlichen) Ergebnisdokumentation oder auch einfach der Begleitung an-dauernder (sozialer) Aktivitäten dienen. Es handelt sich um Texte in Relati-on zu Ereignissen, die kommunikativ-pragmatische Funktionen erfüllen. Ge-leitworte weisen mehr oder weniger verfestigte Muster auf.
Vorlesen fördert Sprachentwicklung – da sind sich die wissenschaftlichen Subdisziplinen im Allgem... more Vorlesen fördert Sprachentwicklung – da sind sich die wissenschaftlichen Subdisziplinen im Allgemeinen einig. Wird aber auch Biliteralität gefördert, wenn grundlegende Aspekte in Prosodie sowie Sprache in Interaktion nicht immer reibungslos gebraucht und vermittelt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich der folgende Beitrag. Wir stellen die Hypothese auf, dass trotz "Vorleseschwierigkeiten" in den einzelnen Sprachen die Sprache des Kindes durch biliterale (deutsch-türkische) Vorleseinteraktionen gefördert wird. Bei der exemplarischen Analyse eines Fallbeispiels zu mehreren Mutter-Kind-Interaktionen eines Probanden, gehen wir triangulativ vor. Wir untersuchen zunächst auf prosodischer Ebene unter Unterstützung sequenzieller Analysen Charakteristika wie Intonation, Prosodie und Pause beim Vorlesen. Anschließend schauen wir über den Tellerrand der Oberflächenbetrachtung hinaus, indem wir den ersten Teil mit Methoden der Gesprächsanalyse anreichern. Der Untersuchungsgegenstand wird damit ergänzt, da auch gemeinsame und eigenständige Nacherzählungen nach dem Vorlesen in den Fokus der Arbeit rücken. Abschließend wird ein Fazit aus den einzelnen Untersuchungsschritten gezogen, das schließlich die Hypothese verifizieren soll.
Preprint des Artikels zur kommenden Ausstellung "Sprache".
Der Artikel fokussiert exemplarisch un... more Preprint des Artikels zur kommenden Ausstellung "Sprache". Der Artikel fokussiert exemplarisch unterschiedliche Aspekte zum Thema "Jugendsprache" und dessen Begrifflichkeit in allgemein verständlicher Weise.
Das DFG-Projekt „Jugendsprache im Längsschnitt“ (DI279/16) unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Di... more Das DFG-Projekt „Jugendsprache im Längsschnitt“ (DI279/16) unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Dittmar war von 2008 bis 2011 an der Freien Universität Berlin angesiedelt. Im vorliegenden Buch werden auszugsweiseTranskripte, die nach GAT2 transkribiert wurden, veröffentlicht. DerTranskriptband bietet einen Querschnitt durch die unbeobachtete Faceto- Face-Kommunikation Jugendlicher.
Dieser Beitrag wurde für den kommenden Sammelband "Deutsch Digital" von Julia Knopf und Ulf Abrah... more Dieser Beitrag wurde für den kommenden Sammelband "Deutsch Digital" von Julia Knopf und Ulf Abraham geschrieben. Er befasst sich mit dem Erstellen von digatalen Fotostorys unter dem Thema der Sprachreflexion und -kritik in der Primarstufe.
Der Begriff der „Gattungsfamilie“ wird in der Sprachwissenschaft als Schmelztigel für verfes-tigt... more Der Begriff der „Gattungsfamilie“ wird in der Sprachwissenschaft als Schmelztigel für verfes-tigte, (sprachlich) ähnliche Muster mit repetitiver Frequenz zur Lösung kommunikativer Probleme gefasst. Wenig Aufmerksamkeit wurde bislang den Gemeinsamkeiten und Unterschieden – also den Abgrenzungsmöglichkeiten – von prototypischen zu weniger prototypischen Vertretern einzelner Gattungsfamilien zuteil.
Im vorliegenden Beitrag beschreiben wir anhand von authentischen Daten die sogenannten „Gassigespräche“ als spontane, primär nichtintendierte Kommunikation des Alltags von Hun-debesitzerInnen. Außerhalb der Sprachwissenschaft werden diese primär als Hyponym des Hyperonyms „Small-Talk“ subsumiert. Wir versuchen zunächst unter gattungsanalytischen Gesichtspunkten die obligatorischen und fakultativen Einheiten um ein – sofern es denn über-haupt existiert – prototypisches Zentrum von „Small-Talk“ zu gruppieren. Anhand eines para-digmatischen Falls beschreiben wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf andere Gattungen, die sich im Spektrum der Alltagsgespräche – oder auch darüber hinaus – ansie-deln. Wir plädieren in der Diskussion dafür, Gattungsfamilien als mehr oder weniger verfes-tigte Netzwerke mit teils wiederkehrenden Merkmalen zu sehen, die ihre Eigenschaften in Form und Funktion teilen können.
Keywords: Small-Talk, Alltagsgespräche, Gassigespräche, Kommunikation mit Hunden, Ani-maltalk, Gattungsanalyse
Erzählen als die kreativ-kommunikative Ausgestaltung von ehemals Erlebten im Rahmen jugendlicher ... more Erzählen als die kreativ-kommunikative Ausgestaltung von ehemals Erlebten im Rahmen jugendlicher Gemeinschaft ist sicherlich kein Primat der alltagsweltlichen Jugendlichkeit. Erzählt wird bereits im Kindesalter und fortwährend bis ins hohe Alter hinein. Dabei verorten sich Erzählungen stets in der Gemeinschaft – Erzählen benötigt das Gegenüber, Alltagserzählungen entstehen im aktiven sozialen Miteinander (Quasthoff 1980 und 2001) und bieten mannigfaltige Möglichkeiten zur sprachlichen Ausgestaltung, zur reflektierenden Bewertung von Ereignissen und zur Positionierung des Erzählers wie des Gegenübers. Im Erzählen manifestieren sich Identitätskonzepte und -facetten (Bamberg 1997; Lucius-Hoene/Deppermann 2004; Georgakopoulou 2007:157ff), die gerade in der Phase der Adoleszenz von enormer Bedeutung sind (Schmidt 2004). Versierte Erzähler werden teilweise via Fremdwahl explizit aufgefordert, eine bestimmte „Story“ zu erzählen. Das Erzählen einer „krassen Geschichte“ unterliegt somit einer bestimmten gruppendynamischen und prestigesteigernden Funktion. So beinhalten die Wahl des Erzählers, die Wahl des Themas, des Ortes und der Zeit und der an der Geschichte beteiligten Personen bereits Positionierungsaktivitäten – vor allem gelingt dies aber über das verwendete Vokabular und insbesondere über den Modus, in welchem die Alltagserzählungen präsentiert werden.
Seit 1992 die erste SMS verschickt wurde, hat die schriftliche handyvermittelte Kommunikation imm... more Seit 1992 die erste SMS verschickt wurde, hat die schriftliche handyvermittelte Kommunikation immer mehr an Bedeutung in der Alltagsinteraktion gewonnen. Technische Neuerungen wie die Einführung von internetfähigen "smart phones" sowie der hiermit verbundenen internetgestützten "messenger"-Systeme (wie z. B. WhatsApp) haben die mobile schriftliche Kommunikation nachhaltig beeinflusst.
Die Beiträge in dem vorliegenden Band nähern sich diesem Forschungsgegenstand aus verschiedenen linguistischen Perspektiven: Es werden verfestigte kommunikative Muster und Gattungen in SMS-, WhatsApp- und Facebook-Dialogen in den Blick genommen (z. B. Begrüßungen, Verabredungen, Klatsch). Deutsch-chinesisch kontrastive Arbeiten zeigen Spezifika beim Anredeverhalten und in der Vorwurfskommunikation auf. Unter variationslinguistischen Gesichtspunkten wird zudem die Bedeutung sprachlicher Variation (z. B. Codeswitching, geschlechtsspezifische Muster) in der mobilen schriftlichen Kommunikation diskutiert.
It is increasingly evident, through reviewing comments and remarks, that the editing of violation... more It is increasingly evident, through reviewing comments and remarks, that the editing of violations in grammar belong to the communicative processes in digital media. With a quick glance at the research literature available, this idea seems remarkable since it features through conceptual orality in social media. This, on the other hand, rarely succumbs to the growing theme of grammar violations. Therefore we want to answer the question, how grammatical violations, specifically ones which are con-nected to written processes in youth language communities, are made a topic of conversation. The conversational data we analyze for this purpose is taken from everyday written language of so called “social media groups”
In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Normen, die für jugendliche Sprechergemeinsc... more In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Normen, die für jugendliche Sprechergemeinschaften eine Rolle spielen, solidarisierende Funktionen haben und Abgrenzungsversuche gegenüber anderen Sprechergruppen widerspiegeln können. Die konkreten kommunikativen Verfahren der Manifestierung eines Normverstoßes in jugendlichen Sprechergemeinschaften haben dabei aber noch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erfahren. Daher wollen wir in unserem Beitrag auf der Grundlage alltagssprachlicher mündlicher Gesprächsdaten, die in dem DFG-Projekt „Jugendsprache im Längsschnitt“ erhoben wurden, der Frage nachgehen, wie soziale Normverstöße und die damit verbundenen Sanktionen in einer jugendlichen Sprechergemeinschaft kommunikativ zum Gesprächsgegenstand gemacht werden können. Wir konzentrieren uns dabei auf die Rolle, die konditionale Formate bei der Lokalisierung und Indizierung von Normverstößen sowie der Initiierung oder Ankündigung von Sanktionen spielen.
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Papers by Nils Bahlo
Der Artikel fokussiert exemplarisch unterschiedliche Aspekte zum Thema "Jugendsprache" und dessen Begrifflichkeit in allgemein verständlicher Weise.
Face-Kommunikation Jugendlicher.
Im vorliegenden Beitrag beschreiben wir anhand von authentischen Daten die sogenannten „Gassigespräche“ als spontane, primär nichtintendierte Kommunikation des Alltags von Hun-debesitzerInnen. Außerhalb der Sprachwissenschaft werden diese primär als Hyponym des Hyperonyms „Small-Talk“ subsumiert. Wir versuchen zunächst unter gattungsanalytischen Gesichtspunkten die obligatorischen und fakultativen Einheiten um ein – sofern es denn über-haupt existiert – prototypisches Zentrum von „Small-Talk“ zu gruppieren. Anhand eines para-digmatischen Falls beschreiben wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf andere Gattungen, die sich im Spektrum der Alltagsgespräche – oder auch darüber hinaus – ansie-deln. Wir plädieren in der Diskussion dafür, Gattungsfamilien als mehr oder weniger verfes-tigte Netzwerke mit teils wiederkehrenden Merkmalen zu sehen, die ihre Eigenschaften in Form und Funktion teilen können.
Keywords: Small-Talk, Alltagsgespräche, Gassigespräche, Kommunikation mit Hunden, Ani-maltalk, Gattungsanalyse
Im Erzählen manifestieren sich Identitätskonzepte und -facetten (Bamberg 1997; Lucius-Hoene/Deppermann 2004; Georgakopoulou 2007:157ff), die gerade in der Phase der Adoleszenz von enormer Bedeutung sind (Schmidt 2004). Versierte Erzähler werden teilweise via Fremdwahl explizit aufgefordert, eine bestimmte „Story“ zu erzählen. Das Erzählen einer „krassen Geschichte“ unterliegt somit einer bestimmten gruppendynamischen und prestigesteigernden Funktion. So beinhalten die Wahl des Erzählers, die Wahl des Themas, des Ortes und der Zeit und der an der Geschichte beteiligten Personen bereits Positionierungsaktivitäten – vor allem gelingt dies aber über das verwendete Vokabular und insbesondere über den Modus, in welchem die Alltagserzählungen präsentiert werden.
Die Beiträge in dem vorliegenden Band nähern sich diesem Forschungsgegenstand aus verschiedenen linguistischen Perspektiven: Es werden verfestigte kommunikative Muster und Gattungen in SMS-, WhatsApp- und Facebook-Dialogen in den Blick genommen (z. B. Begrüßungen, Verabredungen, Klatsch). Deutsch-chinesisch kontrastive Arbeiten zeigen Spezifika beim Anredeverhalten und in der Vorwurfskommunikation auf. Unter variationslinguistischen Gesichtspunkten wird zudem die Bedeutung sprachlicher Variation (z. B. Codeswitching, geschlechtsspezifische Muster) in der mobilen schriftlichen Kommunikation diskutiert.
Der Artikel fokussiert exemplarisch unterschiedliche Aspekte zum Thema "Jugendsprache" und dessen Begrifflichkeit in allgemein verständlicher Weise.
Face-Kommunikation Jugendlicher.
Im vorliegenden Beitrag beschreiben wir anhand von authentischen Daten die sogenannten „Gassigespräche“ als spontane, primär nichtintendierte Kommunikation des Alltags von Hun-debesitzerInnen. Außerhalb der Sprachwissenschaft werden diese primär als Hyponym des Hyperonyms „Small-Talk“ subsumiert. Wir versuchen zunächst unter gattungsanalytischen Gesichtspunkten die obligatorischen und fakultativen Einheiten um ein – sofern es denn über-haupt existiert – prototypisches Zentrum von „Small-Talk“ zu gruppieren. Anhand eines para-digmatischen Falls beschreiben wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf andere Gattungen, die sich im Spektrum der Alltagsgespräche – oder auch darüber hinaus – ansie-deln. Wir plädieren in der Diskussion dafür, Gattungsfamilien als mehr oder weniger verfes-tigte Netzwerke mit teils wiederkehrenden Merkmalen zu sehen, die ihre Eigenschaften in Form und Funktion teilen können.
Keywords: Small-Talk, Alltagsgespräche, Gassigespräche, Kommunikation mit Hunden, Ani-maltalk, Gattungsanalyse
Im Erzählen manifestieren sich Identitätskonzepte und -facetten (Bamberg 1997; Lucius-Hoene/Deppermann 2004; Georgakopoulou 2007:157ff), die gerade in der Phase der Adoleszenz von enormer Bedeutung sind (Schmidt 2004). Versierte Erzähler werden teilweise via Fremdwahl explizit aufgefordert, eine bestimmte „Story“ zu erzählen. Das Erzählen einer „krassen Geschichte“ unterliegt somit einer bestimmten gruppendynamischen und prestigesteigernden Funktion. So beinhalten die Wahl des Erzählers, die Wahl des Themas, des Ortes und der Zeit und der an der Geschichte beteiligten Personen bereits Positionierungsaktivitäten – vor allem gelingt dies aber über das verwendete Vokabular und insbesondere über den Modus, in welchem die Alltagserzählungen präsentiert werden.
Die Beiträge in dem vorliegenden Band nähern sich diesem Forschungsgegenstand aus verschiedenen linguistischen Perspektiven: Es werden verfestigte kommunikative Muster und Gattungen in SMS-, WhatsApp- und Facebook-Dialogen in den Blick genommen (z. B. Begrüßungen, Verabredungen, Klatsch). Deutsch-chinesisch kontrastive Arbeiten zeigen Spezifika beim Anredeverhalten und in der Vorwurfskommunikation auf. Unter variationslinguistischen Gesichtspunkten wird zudem die Bedeutung sprachlicher Variation (z. B. Codeswitching, geschlechtsspezifische Muster) in der mobilen schriftlichen Kommunikation diskutiert.