Books by Sarah Schilliger
MarxNoMarx, 2018
Welche Bedeutung haben Marx' Schriften heute für feministische Fragestellungen? Können wir bei de... more Welche Bedeutung haben Marx' Schriften heute für feministische Fragestellungen? Können wir bei der marxschen Kapitaltheorie ansetzen, um über aktuelle Dynamiken der Care-Ökonomie nachzudenken? Insbesondere seit den 1970er Jahren diskutieren FeministInnen verschiedene Leerstellen und blinde Flecken im marxschen Werk, wenn es um die Thematisierung der sozialen Reproduktion geht. Kritisiert wird dabei, dass Marx eine androzentrische Perspektive auf die Gesellschaft einnimmt und »vor allem einen Teil der Gesellschaft im Blick hat: die männlichen Lohnarbeiter. Damit wird die Erfahrung all derjenigen an den Rand gedrängt, deren Arbeit die kapitalistische Akkumulation weltweit ohne Entlohnung befeuert« (Federici 2017, 86). Gleichzeitig bietet sein Werk eine grundlegende Perspektive zum Verständnis kapitalistischer Ausbeutungsverhältnisse und damit auch inspirierende Bausteine für eine Analyse der aktuellen Rekonfiguration der sozialen Reproduktion. Um Marx im Licht gegenwärtiger Erfahrungen zu nutzen, empfiehlt es sich, »mit Marx gegen Marx« zu denken (Bourdieu 2000, 115). Dies macht Sinn, wenn man bedenkt, dass Marx uns ja kein abgeschlossenes Werk hinterlassen hat, sondern seine Schriften geprägt sind »durch theoretische Ambivalenzen und offene Fragen, an denen wir arbeiten können« (Streckeisen 2014, 21).
In: Contending Global Apartheid: Transversal Solidarities and Politics of Possibility, 2022
Soziale Arbeit und Integrationspolitik in der Schweiz, 2023
In diesem Beitrag zeige ich auf, wie soziale Bewegungen und zivilgesellschaftliche Initiativen im... more In diesem Beitrag zeige ich auf, wie soziale Bewegungen und zivilgesellschaftliche Initiativen im Bereich Migration, Flucht und Antirassismus in den letzten Jahren nicht nur eine dezidierte Kritik am Schweizer Integrationsregime übten, sondern auch alternative Konzeptionen und kreative Praktiken entwickelten, um demokratische und soziale Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte zu fördern. Gleichzeitig wird thematisiert, wie diese Bewegungsakteur:innen mit ihrer Praxis den längst gelebten postmigrantischen Alltagsrealitäten einen öffentlichen Ausdruck verschaffen und dazu beitragen, Stereotypisierungen von «Wir und die Anderen» herauszufordern. Entsprechend können – so meine These – soziale Bewegungen als wichtige Impulsgeberinnen und als transformative Akteur:innen innerhalb des Schweizer Integrationsregime betrachtet werden.
In einem ersten Schritt schlage ich eine praxeologische Regime-Perspektive auf Integration vor, mittels derer Integration als ein gesellschaftlich umkämpftes Konzept gefasst werden kann. Nach einem historischen Rückblick auf Deutungskämpfe um Integration seit den 1970er Jahren werden anschliessend die Diskurse und Praktiken von zwei migrationspolitischen Organisationen (das «Institut Neue Schweiz» und das Kollektiv «Wir alle sind Bern») genauer in den Blick genommen. Mit Bezug auf demokratietheoretische und postmigrantische Ansätze analysiere ich, welche Kritiken diese Bewegungen an der Schweizer Integrationspolitik äussern; wie sie auf vielfältige Weise die kategoriale, nationalstaatliche Logik des herrschenden Integrationsparadigmas durchkreuzen und wie sie damit neue Formen eines solidarischen Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft vorleben. Abschliessend skizziere ich thesenhaft, welche Impulse die bewegungspolitischen Praktiken, Kritiken und Erfahrungen für die staatliche sowie institutionelle Integrationspraxis sowie für die Soziale Arbeit mit sich bringen.
Racial Profiling Erfahrungen - Wirkungen - Widerstand , 2019
Racial Profiling findet sich in alltäglichen Überprüfungsroutinen von Polizei und Grenzschutz. De... more Racial Profiling findet sich in alltäglichen Überprüfungsroutinen von Polizei und Grenzschutz. Der Verdacht des Illegalen steht im Raum – sei es von unterstellten kriminellen Aktivitäten, von unrechtmäßiger Teilhabe am öffentlichen Raum oder auch einfach nur, weil die Alltagswahrnehmung rassistisch unterlegt ist und sortiert, wer* als fremd – als der eigenen Gesellschaft (nicht) zugehörig – wahrgenommen wird.
Die empirische Basis der vorliegenden Untersuchung bilden Interviews mit Menschen in der Schweiz, die von diskriminierenden Polizeikontrollen betroffenen sind. Gleichwohl analysieren sie Erfahrungen, die viele Menschen auch in Deutschland und anderen Ländern in ähnlicher Weise machen müssen. Die Autor*innen zeigen mit ihrer partizipativen Forschung auf, wie wissenschaftliche Analyse und politischer Aktivismus zusammenzuführen sind, und wie dies zu verändernden Praxen und zu Selbstermächtigung führen kann.
Inhalt
Einleitung:
Diskriminierungserfahrungen zu Gehör bringen
Widerstand als Ausgangspunkt des Forschungsprojekts
Kollaborative Forschungsgruppe Racial Profiling in der Schweiz
Aufbau der Studie
Erfahrungen:
Verschiedene Personengruppen im Fokus der Polizei
Rassifizierung: Hautfarbe als Stigma
Kriminalisierung: Wie Menschen unter Generalverdacht gestellt werden
Physische Gewalterfahrung
Intersektionales Zusammenwirken sozialer Ungleichheiten
Wirkungen:
Unmittelbare Auswirkungen
Langfristige Folgen
Widerstand:
Taktiken im Umgang mit rassistischen Polizeikontrollen
Wie wird Widerstand möglich?
Theorie und Methode:
Forschungsvorgehen und theoretische Grundlagen
Methodik
Rassismustheoretische Bezüge
Was ist Racial Profiling?
Fazit:
Erfahrungen mit Racial Profiling anerkennen: Rassismus als Problem wahrnehmen!
Racial Profiling wirkt nachhaltig und hat tiefgreifende Folgen
Rassismuserfahrung als Impuls für Widerstand
Den öffentlichen Raum zu einem sicheren und offenen Ort für alle machen!
In Europa wachsen die Bewegungen der Städte des Willkommens, der Zuflucht und Solidarität. Zivilg... more In Europa wachsen die Bewegungen der Städte des Willkommens, der Zuflucht und Solidarität. Zivilgesellschaftliche Gruppen, städtische Politiker*innen und Stadtverwaltungen widersetzen sich so den wachsenden Restriktionen europäischer und nationaler Grenz- und Migrationspolitiken. Zugleich entwickeln sie konkrete kommunale Politiken zum Schutz oder zur sozialen Inklusion von Menschen mit prekärem Aufenthaltsstatus. Nicht zuletzt bilden sie diskursive Gegenpole zum europaweiten Aufstieg rechter Parteien, welche die Abschottung der Grenzen sowie die Kriminalisierung von Migrant*innen vorantreiben.
Die hier angerissenen Debatten in Politik und Zivilgesellschaft zeigen auch das wachsende Interesse linker Akteure in Europa an Erfahrungen und Ideen aus anderen «Städten der Solidarität». Allerdings sind die administrativen und politischen Voraussetzungen wie auch die jeweils involvierten Akteure, Schwerpunktsetzungen und Handlungsansätze verschieden. In anderen Worten: Es gibt kein einheitliches Konzept einer solidarischen Stadt. Die Unterschiede beginnen bei der Diversität migrantischer Communities und Flüchtlingsgruppen in den einzelnen Städten. Sie gehen weiter bei den Fragen, wer auf kommunaler Ebene für was zuständig ist, etwa welche Rolle die Polizei und welche Kompetenzen die Städte haben. Oder: Wo liegen kommunale Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten? Wie sehen die aufenthalts- und migrationsrechtlichen Bedingungen aus? Wie ist der Zugang zu sozialstaatlichen Leistungen geregelt? Schon innerhalb Deutschlands sind diese Fragen unterschiedlich gelöst, noch größere Unterschiede bestehen im europäischen Vergleich. Studien, die diese Unterschiede (und Gemeinsamkeiten) in international vergleichender Perspektive und empirisch fundiert betrachten, existieren indes bislang nicht. Die vorliegende Broschüre soll deshalb dazu beitragen, diese Wissens- und Forschungslücke zu schließen.
Racial Profiling. Struktureller Rassismus und antirassistischer Widerstand. Transcript, Open Access, 2019
Rassistische Polizeikontrollen gehören zum Alltag in Europa. Sie machen auf drastische Weise sich... more Rassistische Polizeikontrollen gehören zum Alltag in Europa. Sie machen auf drastische Weise sichtbar, wer nicht als Mit-Bürger*in gilt. Während ein Großteil der Dominanzgesellschaft diese rassistische Praxis als normal empfindet, sind immer mehr betroffene Menschen nicht mehr bereit, sie widerstandslos zu akzeptieren.
Der Band versammelt wissenschaftliche, künstlerische und aktivistische Beiträge zu den gesellschaftlichen Hintergründen und Wirkungsweisen von Racial Profiling und den Möglichkeiten eines intersektionalen antirassistischen Widerstands. Dabei liegt der Fokus auf der Schweiz, ergänzt durch Perspektiven von Autor*innen, die mit dem deutschen Kontext vertraut sind.
Mit Hoffnungen und Wünschen verlassen sie ihr Herkunftsland, um sich die Grundlage für eine besse... more Mit Hoffnungen und Wünschen verlassen sie ihr Herkunftsland, um sich die Grundlage für eine bessere Zukunft zu schaffen. Hier erwartet sie ein Alltag, der geprägt ist vom irregulären Aufenthalt, von Prekarität in allen Arbeits- und Lebensbereichen wie auch von der Notwendigkeit, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Die Rede ist von den rund 8 000 Sans-Papiers, die im Kanton Zürich in schätzungsweise jedem 17. Privathaushalt meist stundenweise als Hausarbeiterinnen beschäftigt werden. Mit Reinigungsarbeiten halten sie Wohnungen in Schuss und tragen durch Betagtenpflege und Kinderbetreuung einen beträchtlichen Teil zur gesellschaftlichen Reproduktionsarbeit bei. Sie leben marginalisiert, aber dennoch inmitten der Gesellschaft. Ihre Angst, verhaftet und ins Herkunftsland zurückgeschickt zu werden, ist omnipräsent. Dieses Buch bietet einen Einblick in ihren Alltag und lässt Frauen zu Wort kommen, die sonst meist ungehört bleiben. Dabei werden vielfältige Strategien des Widerstands und des Umgangs mit Prekarität sichtbar. Schliesslich möchte das Buch politische Perspektiven zu irregulärer Migration und Care- Arbeit in Privathaushalten formulieren.
Papers by Sarah Schilliger
Wörterbuch der Schweizer Sozialpolitik, Dec 1, 2020
Verlag Barbara Budrich eBooks, Jul 17, 2023
XIX ISA World Congress of Sociology (July 15-21, 2018), Jul 20, 2018
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2019
Routledge eBooks, Jun 7, 2021
BRILL eBooks, Sep 22, 2022
Dictionnaire de politique sociale suisse, Dec 1, 2020
Uploads
Books by Sarah Schilliger
In einem ersten Schritt schlage ich eine praxeologische Regime-Perspektive auf Integration vor, mittels derer Integration als ein gesellschaftlich umkämpftes Konzept gefasst werden kann. Nach einem historischen Rückblick auf Deutungskämpfe um Integration seit den 1970er Jahren werden anschliessend die Diskurse und Praktiken von zwei migrationspolitischen Organisationen (das «Institut Neue Schweiz» und das Kollektiv «Wir alle sind Bern») genauer in den Blick genommen. Mit Bezug auf demokratietheoretische und postmigrantische Ansätze analysiere ich, welche Kritiken diese Bewegungen an der Schweizer Integrationspolitik äussern; wie sie auf vielfältige Weise die kategoriale, nationalstaatliche Logik des herrschenden Integrationsparadigmas durchkreuzen und wie sie damit neue Formen eines solidarischen Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft vorleben. Abschliessend skizziere ich thesenhaft, welche Impulse die bewegungspolitischen Praktiken, Kritiken und Erfahrungen für die staatliche sowie institutionelle Integrationspraxis sowie für die Soziale Arbeit mit sich bringen.
Die empirische Basis der vorliegenden Untersuchung bilden Interviews mit Menschen in der Schweiz, die von diskriminierenden Polizeikontrollen betroffenen sind. Gleichwohl analysieren sie Erfahrungen, die viele Menschen auch in Deutschland und anderen Ländern in ähnlicher Weise machen müssen. Die Autor*innen zeigen mit ihrer partizipativen Forschung auf, wie wissenschaftliche Analyse und politischer Aktivismus zusammenzuführen sind, und wie dies zu verändernden Praxen und zu Selbstermächtigung führen kann.
Inhalt
Einleitung:
Diskriminierungserfahrungen zu Gehör bringen
Widerstand als Ausgangspunkt des Forschungsprojekts
Kollaborative Forschungsgruppe Racial Profiling in der Schweiz
Aufbau der Studie
Erfahrungen:
Verschiedene Personengruppen im Fokus der Polizei
Rassifizierung: Hautfarbe als Stigma
Kriminalisierung: Wie Menschen unter Generalverdacht gestellt werden
Physische Gewalterfahrung
Intersektionales Zusammenwirken sozialer Ungleichheiten
Wirkungen:
Unmittelbare Auswirkungen
Langfristige Folgen
Widerstand:
Taktiken im Umgang mit rassistischen Polizeikontrollen
Wie wird Widerstand möglich?
Theorie und Methode:
Forschungsvorgehen und theoretische Grundlagen
Methodik
Rassismustheoretische Bezüge
Was ist Racial Profiling?
Fazit:
Erfahrungen mit Racial Profiling anerkennen: Rassismus als Problem wahrnehmen!
Racial Profiling wirkt nachhaltig und hat tiefgreifende Folgen
Rassismuserfahrung als Impuls für Widerstand
Den öffentlichen Raum zu einem sicheren und offenen Ort für alle machen!
Die hier angerissenen Debatten in Politik und Zivilgesellschaft zeigen auch das wachsende Interesse linker Akteure in Europa an Erfahrungen und Ideen aus anderen «Städten der Solidarität». Allerdings sind die administrativen und politischen Voraussetzungen wie auch die jeweils involvierten Akteure, Schwerpunktsetzungen und Handlungsansätze verschieden. In anderen Worten: Es gibt kein einheitliches Konzept einer solidarischen Stadt. Die Unterschiede beginnen bei der Diversität migrantischer Communities und Flüchtlingsgruppen in den einzelnen Städten. Sie gehen weiter bei den Fragen, wer auf kommunaler Ebene für was zuständig ist, etwa welche Rolle die Polizei und welche Kompetenzen die Städte haben. Oder: Wo liegen kommunale Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten? Wie sehen die aufenthalts- und migrationsrechtlichen Bedingungen aus? Wie ist der Zugang zu sozialstaatlichen Leistungen geregelt? Schon innerhalb Deutschlands sind diese Fragen unterschiedlich gelöst, noch größere Unterschiede bestehen im europäischen Vergleich. Studien, die diese Unterschiede (und Gemeinsamkeiten) in international vergleichender Perspektive und empirisch fundiert betrachten, existieren indes bislang nicht. Die vorliegende Broschüre soll deshalb dazu beitragen, diese Wissens- und Forschungslücke zu schließen.
Der Band versammelt wissenschaftliche, künstlerische und aktivistische Beiträge zu den gesellschaftlichen Hintergründen und Wirkungsweisen von Racial Profiling und den Möglichkeiten eines intersektionalen antirassistischen Widerstands. Dabei liegt der Fokus auf der Schweiz, ergänzt durch Perspektiven von Autor*innen, die mit dem deutschen Kontext vertraut sind.
Papers by Sarah Schilliger
In einem ersten Schritt schlage ich eine praxeologische Regime-Perspektive auf Integration vor, mittels derer Integration als ein gesellschaftlich umkämpftes Konzept gefasst werden kann. Nach einem historischen Rückblick auf Deutungskämpfe um Integration seit den 1970er Jahren werden anschliessend die Diskurse und Praktiken von zwei migrationspolitischen Organisationen (das «Institut Neue Schweiz» und das Kollektiv «Wir alle sind Bern») genauer in den Blick genommen. Mit Bezug auf demokratietheoretische und postmigrantische Ansätze analysiere ich, welche Kritiken diese Bewegungen an der Schweizer Integrationspolitik äussern; wie sie auf vielfältige Weise die kategoriale, nationalstaatliche Logik des herrschenden Integrationsparadigmas durchkreuzen und wie sie damit neue Formen eines solidarischen Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft vorleben. Abschliessend skizziere ich thesenhaft, welche Impulse die bewegungspolitischen Praktiken, Kritiken und Erfahrungen für die staatliche sowie institutionelle Integrationspraxis sowie für die Soziale Arbeit mit sich bringen.
Die empirische Basis der vorliegenden Untersuchung bilden Interviews mit Menschen in der Schweiz, die von diskriminierenden Polizeikontrollen betroffenen sind. Gleichwohl analysieren sie Erfahrungen, die viele Menschen auch in Deutschland und anderen Ländern in ähnlicher Weise machen müssen. Die Autor*innen zeigen mit ihrer partizipativen Forschung auf, wie wissenschaftliche Analyse und politischer Aktivismus zusammenzuführen sind, und wie dies zu verändernden Praxen und zu Selbstermächtigung führen kann.
Inhalt
Einleitung:
Diskriminierungserfahrungen zu Gehör bringen
Widerstand als Ausgangspunkt des Forschungsprojekts
Kollaborative Forschungsgruppe Racial Profiling in der Schweiz
Aufbau der Studie
Erfahrungen:
Verschiedene Personengruppen im Fokus der Polizei
Rassifizierung: Hautfarbe als Stigma
Kriminalisierung: Wie Menschen unter Generalverdacht gestellt werden
Physische Gewalterfahrung
Intersektionales Zusammenwirken sozialer Ungleichheiten
Wirkungen:
Unmittelbare Auswirkungen
Langfristige Folgen
Widerstand:
Taktiken im Umgang mit rassistischen Polizeikontrollen
Wie wird Widerstand möglich?
Theorie und Methode:
Forschungsvorgehen und theoretische Grundlagen
Methodik
Rassismustheoretische Bezüge
Was ist Racial Profiling?
Fazit:
Erfahrungen mit Racial Profiling anerkennen: Rassismus als Problem wahrnehmen!
Racial Profiling wirkt nachhaltig und hat tiefgreifende Folgen
Rassismuserfahrung als Impuls für Widerstand
Den öffentlichen Raum zu einem sicheren und offenen Ort für alle machen!
Die hier angerissenen Debatten in Politik und Zivilgesellschaft zeigen auch das wachsende Interesse linker Akteure in Europa an Erfahrungen und Ideen aus anderen «Städten der Solidarität». Allerdings sind die administrativen und politischen Voraussetzungen wie auch die jeweils involvierten Akteure, Schwerpunktsetzungen und Handlungsansätze verschieden. In anderen Worten: Es gibt kein einheitliches Konzept einer solidarischen Stadt. Die Unterschiede beginnen bei der Diversität migrantischer Communities und Flüchtlingsgruppen in den einzelnen Städten. Sie gehen weiter bei den Fragen, wer auf kommunaler Ebene für was zuständig ist, etwa welche Rolle die Polizei und welche Kompetenzen die Städte haben. Oder: Wo liegen kommunale Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten? Wie sehen die aufenthalts- und migrationsrechtlichen Bedingungen aus? Wie ist der Zugang zu sozialstaatlichen Leistungen geregelt? Schon innerhalb Deutschlands sind diese Fragen unterschiedlich gelöst, noch größere Unterschiede bestehen im europäischen Vergleich. Studien, die diese Unterschiede (und Gemeinsamkeiten) in international vergleichender Perspektive und empirisch fundiert betrachten, existieren indes bislang nicht. Die vorliegende Broschüre soll deshalb dazu beitragen, diese Wissens- und Forschungslücke zu schließen.
Der Band versammelt wissenschaftliche, künstlerische und aktivistische Beiträge zu den gesellschaftlichen Hintergründen und Wirkungsweisen von Racial Profiling und den Möglichkeiten eines intersektionalen antirassistischen Widerstands. Dabei liegt der Fokus auf der Schweiz, ergänzt durch Perspektiven von Autor*innen, die mit dem deutschen Kontext vertraut sind.
My post-doc project addresses the im-/possibilities of claiming rights in the context of transnational migration and precarious labour. In doing so I bring three major themes into a dialogue: a) the forms of citizenship that have emerged in the context of changing migration regimes, the stratification of social rights that accompanies this transformation, and the expansion of precarious and exploitative employment relations; b) the practices of claim-making for social rights and decent working/living conditions of migrants that have emerged within these migration regimes and c) the implications both processes entail for theorizing/conceptualizing the enabling conditions of rights-claiming and of access to justice for migrants.
The aim of this post-doc project is to elaborate an empirically grounded and theoretically attuned analysis of rights-claiming practices in different national contexts. Based on ethnographic case studies in labour sectors like agriculture/horticulture and domestic/care work in Switzerland and Germany and drawing on comparative research in Italy and Canada, I explore the effects of current mobility regulations and restricted citizenship on migrants’ livelihood, their vulnerability and subjectivities. Furthermore, I examine the processes, practices, institutions and discourses within which migrant workers construct their (political) selfhood and agency in order to get access to social rights and entitlements to social services. These investigations aim at gaining deeper insights in the ways fundamental social rights can be deployed, by drawing attention to different dimensions of the ‘infrastructure of claim-making’: a) actors/subjects; b) networks/ sociabilities c) space/place-making practices, d) scale (urban/local/ translocal/national/ transnational); e) knowledge/legal consciousness.