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1932 kam es um einen der letzten sowjetischen Filme, die in Österreich noch ins Kino kamen, zu einem Eklat mit gerichtlichen Folgen: Der Film, Dziga Vertovs spektakulärer erster Tonfilm ENTUZIAZM (SIMFONIJA DONBASSA), war nur einen Tag... more
1932 kam es um einen der letzten sowjetischen Filme, die in Österreich noch ins Kino kamen, zu einem Eklat mit gerichtlichen Folgen: Der Film, Dziga Vertovs spektakulärer erster Tonfilm ENTUZIAZM (SIMFONIJA DONBASSA), war nur einen Tag regulär im Wiener Kreuz-Kino gelaufen, und zwar am 20.5.1932, dem Tag, an dem Engelbert Dollfuß seine Kanzlerschaft antrat. Tags darauf wurde der Film von der Polizei beschlagnahmt und gegen die Kinobesitzerin Golda Landau und den Verleiher des Filmes, Josef Szende, ein Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs, Anzeige erstattet. Ein halbes Jahr später wurde Szende zu zwei Wochen bedingtem Arrest verurteilt. Wer war Josef Szende? Vor allem aus Gerichtsakten lassen sich die Umrisse eines Lebenslaufes rekonstruieren, in dem filmischer und politischer Aktivismus einander kurzfristig trafen.
Since the 1990s, public commemoration of Yom an-Nakba – meaning ‘Day of the Catastrophe’ – has become more and more visible. This date and its loaded memory are the starting point for the films by Ula Tabari (PRIVATE INVESTIGATION, 2002... more
Since the 1990s, public commemoration of Yom an-Nakba – meaning ‘Day of the Catastrophe’ – has become more and more visible. This date and its loaded memory are the starting point for the films by Ula Tabari (PRIVATE INVESTIGATION, 2002 and JINGA48, 2009) and by Elia Suleiman (THE TIME THAT REMAINS, 2009)  I will discuss in this chapter. Palestinians with Israeli passports, both filmmakers were born in Nazareth, live in Paris, and travel continuously back and forth. Tabari and Suleiman are both engaged in a struggle of naming, an artistic activism that calls into question hegemonic discourses about identity and memory. Both maneuver
aesthetically from a position of relative loneliness beyond the discourse of Palestinian nationalism and divorced from the realm of official representative politics. Rather than participate in procedures of nationbuilding, they investigate and articulate processes of minoritarian ‘becoming.’ Their films create and occupy a symbolic space beyond the ongoing traumatization of a permanent state of emergency that jeopardizes the subject’s capacity to desire, enjoy, experience, reflect, and act.
Research Interests:
Chris Markers »Description d'un combat« blendet im Unterschied zu den meisten fiktionalen oder dokumentarischen Kino-und Fernsehfilmen, die sich in die Repräsentationsgeschichte Israel-Palästinas einschreiben, die Frage nach dem prekären... more
Chris Markers »Description d'un combat« blendet im Unterschied zu den meisten fiktionalen oder dokumentarischen Kino-und Fernsehfilmen, die sich in die Repräsentationsgeschichte Israel-Palästinas einschreiben, die Frage nach dem prekären Status filmischer Darstellung nicht aus. Jenseits von »dokumentarischen Jargons der Eigentlichkeit« (Hito Steyerl) oder fiktionaler Realitätseffekte konstruiert er sein Sujet-  den zwölf Jahre jungen Staat Israel - aus einer Lektüre visueller Zeichen. Neben der Beschreibung der idiosynkratischen Poetik dieses Filmes aus dem Jahr i960 geht es im Folgenden auch um die eigentümliche Zeitlichkeit des Filmes selbst: Wenige Jahre nach seiner Premiere verschwand er aus der Öffentlichkeit und erfuhr erst 2006 im Film eines jungen israelischen Regisseurs eine Art kritische Restitution.
Research Interests:
Peter Grabher untersucht, wie französische, israelische und palästinensische Filmautor*innen zwischen 1960 und 2010 auf den Nahostkonflikt und die audiovisuelle Repräsentation Israel-Palästinas reagierten. In detaillierten Filmanalysen... more
Peter Grabher untersucht, wie französische, israelische und palästinensische Filmautor*innen zwischen 1960 und 2010 auf den Nahostkonflikt und die audiovisuelle Repräsentation Israel-Palästinas reagierten. In detaillierten Filmanalysen beschreibt er die transgressiven Strategien von Essayfilmen von Chris Marker, Jean-Luc Godard/Anne-Marie Miéville, Ariella Azoulay, Udi Aloni, Ula Tabari und Elia Suleiman, sowie deren historischen und ästhetischen Kontext.

Peter Grabher questions how French, Israeli and Palestinian filmmakers between 1960 and 2010 have dealt with the Middle East conflict and with audiovisual representations concerning Israel-Palestine. He examines the transgressive strategies of essay films by Chris Marker, Jean-Luc Godard/Anne-Marie Miéville, Ariella Azoulay, Udi Aloni, Ula Tabari und Elia Suleiman and provides a detailed analysis of their historical and aesthetic context.

https://www.schueren-verlag.de/programm/titel/624-hier-und-anderswo-msm-82.html
Am 7. März 1277 veröffentlichte der Pariser Bischof Étienne Tempier ein Dekret, welches bei Strafe der Exkommunikation die Benutzung bestimmter Texte und die Lehre von 219 Thesen untersagte. Die Maßnahme richtete sich vor allem gegen die... more
Am 7. März 1277 veröffentlichte der Pariser Bischof Étienne Tempier ein Dekret, welches bei Strafe der Exkommunikation die Benutzung bestimmter Texte und die Lehre von 219 Thesen untersagte. Die Maßnahme richtete sich vor allem gegen die artes-Fakultät, wo die Rezeption der Werke des Aristoteles seit Jahren aus dem Ruder gelaufen war. Außerdem waren dort jetzt ungeheuerliche Meinungen laut geworden, wie etwa dass man höchstens zum Schein beichten solle, dass die Reden der Theologen in Fabeln begründet seien und dass es Glückseligkeit nur in diesem Leben gebe, nicht in einem anderen. Magister der artes-Fakultät behaupteten in ihrer Lehre die Selbständigkeit der Philosophie und verkündeten, deren Ausübung stelle die höchste Lebensform dar. Im Herzen der christlichen gelehrten Welt, an der Universität von Paris, standen sich im 13. Jahrhundert zwei konträre Beschreibungen der Welt gegenüber: die der augustinisch-monastisch geprägten Theologie und die einer aristotelisch-averroistischen Philosophie. Due contrarie veritates - zwei konträre Wahrheiten, gar eine doppelte Wahrheit von Glauben und Wissen, konnte es jedoch nicht geben. Der Bischof hatte keine Wahl, er musste einschreiten. Die Verurteilung von 1277 war nur die detaillierteste und folgenreichste Verurteilung in einer Reihe von ähnlichen Dekreten. Seit 1210 die Pariser Synode das Studium der naturphilosophischen Schriften des Aristoteles untersagt hatte, waren immer wieder Verbote ausgesprochen worden, um die Rezeption der heidnischen Schriften zu kontrollieren, mit der sich die Magister und Studenten der Pariser Universität befassten. Die Lektüre dieser Texte, die ab dem Ende des 11. Jahrhunderts über die Vermittlung islamischer und jüdischer Gelehrter wieder nach Europa gelangt waren, riss Viele zu Schlussfolgerungen hin, die nicht mit der Lehre der heiligen Kirche vereinbar waren.
English draft translation of texts from the 2021 published german book "Hier und anderswo. Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)" (Marburg: Schüren) // Chapter 6: Minoritarian Cinema in Palestine-Israel. Films by Ula Tabari... more
English draft translation of texts from the 2021 published german book "Hier und anderswo. Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)" (Marburg: Schüren) // Chapter 6: Minoritarian Cinema in Palestine-Israel. Films by Ula Tabari and Elia Suleiman (43 pages)
English draft translation of texts from the 2021 published german book "Hier und anderswo. Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)" (Marburg: Schüren) // Chapter 5: The Angel of History in Palestine-Israel. Films by Ariella... more
English draft translation of texts from the 2021 published german book "Hier und anderswo. Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)" (Marburg: Schüren) // Chapter 5: The Angel of History in Palestine-Israel. Films by Ariella Azoulay and Udi Aloni (69 pages)
English draft translation of texts from the 2021 published german book "Hier und anderswo. Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)" (Marburg: Schüren). // Content, Introduction, Prologue, Resumé and Epilogue (34 pages)