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F. Bautsch/T. Schoo, Auf den Hund gekommen. Eine Lübische Mark von 1549 in Lüneburg (coin from Lübeck 1549)

2024, Denkmalpflege in Lüneburg 2023

This paper deals with the single find of a coin from Lübeck (1549), which was found near Lüneburg. As a detail, reference is made to the mark of the Lübeck mint master Joachim Thiele - a dog.

Denkmalpflege in Lüneburg 2023 Denkmalpflege in Lüneburg 2023 Lüneburger Stadtarchäologie e. V. Lüneburger Stadtarchäologie e. V. 90 91 Auf den Hund gekommen. Eine Lübische Mark von 1549 in Lüneburg Florian Bautsch und Tobias Schoo Lübische Mark Silber, Dm. 36 mm, G. 18,86 g Lübeck, 1549 Fundort: westlich von Lüneburg Diese außergewöhnlich gut erhaltene Silbermünze wurde vom Sondengänger Florian Bautsch im Oktober 2023 westlich von Lüneburg geborgen. Es handelt sich um eine in Lübeck geprägte Münze. Lübeck war zu dieser Zeit – ebenso wie Lüneburg – Mitglied des wendischen Münzvereins. Dies war ein Zusammenschluss verschiedener Hansestädte, der eine einheitliche Münzgeldwirtschaft zum Ziel hatte und beispielsweise die spezifischen Gewichte der unterschiedlichen Münzarten überregional festlegte. Auf der Vorderseite der Münze ist ein zweiköpfiger Adler mit Flügelbinden zu erkennen, der von der Umschrift MONETA NOVA LVBICENSIS 1549 begleitet wird. Während der doppelköpfige Adler im Stadtwappen von Lübeck die Reichsfreiheit der Hansestadt symbolisiert, wird in der Umschrift auf das „neue Lübecker Münzgeld“ sowie das Prägejahr hingewiesen. 3 cm Die Rückseite der Münze zeigt die Wappenschilde von Hamburg (Stadtabbreviatur mit drei Türmen und einem kleinen Wappenschild mit Stern), Lüneburg 92 (Stadtabbreviatur mit drei Türmen und einem kleinen Wappenschild mit Löwen) und Wismar (geteilter Schild mit halbem Stierkopf und vier Balken gleicher Breite), die in einem Dreieck angeordnet sind. In deren Mitte befindet sich das kleine Stadtwappen der prägenden Stadt, in diesem Fall also das lübeckische Stadtwappen (zwei Balken). Die in der Umschrift genannte STATUS MARCE LUBICE verweist auf die einheitliche „Staatsmark“, die seit dem Anfang des Als abschließendes Detail ist noch einmal auf die Vorderseite der Münze zurückzukommen. Hier findet sich in der Umschrift zwischen der Jahreszahl und MONETA direkt über dem Adler ein kleiner Hundekopf, der das Zeichen des Lübecker Münzmeister Joachim Thiele darstellt. Wenngleich die Hunderasse aufgrund der einfachen Darstellungsart nicht mehr bestimmt werden kann, legt das Münzzeichen ein beredtes Zeugnis des frühneuzeitlichen Prägewesens des wendischen Münzvereins ab. Literatur BEHRENS 1905: Heinrich Behrens, Münzen und Medaillen der Stadt und des Bisthums Lübeck. Berlin 1905, bes. 31. DUMMLER 2012: Dieter Dummler, Die Münzsammlung der Reichs- und Hansestadt Lübeck: 1114–1819. (Handel, Geld und Politik vom frühen Mittelalter bis heute 12) Lübeck 2012. JESSE 1928: Wilhelm Jesse, Der wendische Münzverein. Lübeck 1928. Abbildungsnachweis Abb. 1–2: Tobias Schoo. 3 cm 16. Jhs. von allen Mitgliedern des wendischen Münzvereins auf Grundlage des Gewichts der Lübischen Mark einheitlich geprägt wurde. Vignette (S. 90): Umzeichnung F. Dreger nach Schema einer Kreuz-Punktortung: https://eifelsucher.de/metalldetektorwissen/die-richtige-benutzung-des-metalldetektors/ mit freundlichem Dank an Thomas Schwarz. Lüneburger Stadtarchäologie e. V. In der Techt 2a · 21335 Lüneburg www.stadtarchaeologie-lueneburg.de Autoren kai.baars@icloud.com Fynn Krause fynn.krause@googlemail.com Florian Bautsch f.bautsch@alice.de Wiebke E. Lüdtke w.luedtke@yahoo.com Lea Bischop lea.bischop@studium.uni-hamburg.de Dr. Mario Pahlow Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege mario.pahlow@nld.niedersachsen.de Kai Baars Mike Böhme mike-handorf@t-online.de Leonard Brey l.brey@gmx.de Dietmar Gehrke Museum Lüneburg d.gehrke@museumlueneburg.de Heiner Henschke heiner@heinz-henschke.de Felix Jordan f.jordan@archaeofirm. de Prof. Dr. Edgar Ring edgar.ring@uni-hamburg.de Tobias Schoo Hansestadt Lüneburg tobias.schoo@stadt.lueneburg.de Markus Tillwick Dipl.-Rest. Blohm & Tillwick GbR info@tillwick.net Dr. Ulfert Tschirner Museum Lüneburg u.tschirner@museumlueneburg.de