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Die Münzreihe von Niederwerth - Ein Schatzfund?

Numismatisches Nachrichtenblatt 68, 2019, Nr. 7, S. 255-261.

SUMMARY: The March issue of Numismatisches Nachrichtenblatt 68, 2019 presented a find of 27 coins from the island of Niederwerth (Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz), found in 1963 on "a narrowly limited area at a depth of about 30 cm". Those responsible hope to identify it as a treasure find or a purse. Due to the internal composition of the series of coins and the location of the find, a former ford, it is most likely a collective find, the coins of which were deliberately deposited over the course of about three decades (translated by Claire Franklin). ZUSAMMENFASSUNG: In der März-Ausgabe des Numismatischen Nachrichtenblatts 68, 2019 wurde ein Fund von 27 Münzen von der Insel Niederwerth (Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz) vorgestellt, der im Jahre 1963 auf „einer eng begrenzten Fläche in etwa 30 cm Tiefe“ gefunden wurden. Die Bearbeiter möchten in ihm einen Schatzfund oder eine Geldbörse erkennen. Aufgrund der inneren Zusammensetzung der Münzreihe und dem Fundort, einer ehemalige Furt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit aber um einen Kollektivfund, dessen Münzen im Laufe von rund drei Jahrzehnten bewusst niedergelegt wurden. RÉSUMÉ: Le numéro de mars du Numismatisches Nachrichtenblatt 68, 2019 a présenté une trouvaille de 27 pièces de monnaie provenant de l'île de Niederwerth (Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz), trouvée en 1963 sur "une surface étroitement limitée à environ 30 cm de profondeur". Les responsables souhaitent y reconnaître une trouvaille de trésor ou une bourse. En raison de la composition interne de la série de pièces et du lieu de découverte, un ancien gué, il s'agit très probablement d'une découverte collective dont les pièces ont été déposées sciemment au cours d'environ trois décennies (traduit avec www.DeepL.com). SOMMARIO: Nel numero di marzo del Numismatisches Nachrichtenblatt 68, 2019 è stato presentato un ritrovamento di 27 monete provenienti dall'isola di Niederwerth (Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz), rinvenute nel 1963 su "un'area ristretta a una profondità di circa 30 cm". I responsabili sperano di identificarlo come un reperto del tesoro o una borsa. A causa della composizione interna della serie di monete e della posizione del ritrovamento, un ex guado, si tratta molto probabilmente di un ritrovamento collettivo, le cui monete sono state deliberatamente depositate nel corso di circa tre decenni (tradotto con www.DeepL.com).

SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? Die Münzreihe von Niederwerth – Ein Schatzfund? Ulrich Werz I n der März-Ausgabe 2019 des Numismatischen Nachrichtenblatts wurde ein Fund von 27 Münzen von der Insel Niederwerth vorgestellt, der im Jahre 1963 auf „einer eng begrenzten Fläche in etwa 30 cm Tiefe“ gefunden wurde (Abb. 1). Dieses Ensemble wurde von Axel v. Berg und Sven Günther als Schatzfund gedeutet.1 Aufgrund der Zusammensetzung der Münzreihe scheint es mir jedoch gegeben, diesen Deutungsversuch kritisch zu hinterfragen. Die Münzreihe von Niederwerth Die Stücke sind hier noch einmal aufgeführt, wobei die Gliederung nicht dem Katalog von v. Berg und Günther folgt, sondern sich nach der inneren Zusammensetzung der Münzreihe richtet (Abb. 2). Zunächst sind die Prägungen in Silber (Nr. 1–3) und danach die Münzen aus Bronze (Nr. 4–27) gelistet. In der ersten Kolumne ist das Münzmetall aufgeführt. In der zweiten Spalte ist die laufende Nummer vermerkt, in der dritten die Katalog-Nr. von v. Berg und Günther. Es folgen Angaben zum Münztyp, das Referenzzitat, die Prägezeit der Münze, ihr Nominal und in der letzten Spalte Bemerkungen. Hier sind nachträgliche Eingriffe wie Gegenstempelung2 oder Halbierung angegeben. Phasen der Münzgeldversorgung am Niederrhein Entscheidend für die zeitliche Verortung eines Münztyps ist neben dem Prägedatum dessen Umlaufdauer. Denare der römischen Republik laufen noch aufgrund ihres vergleichsweise hohen Silbergehalts bis ins 2. Jahrhundert um.4 Die relativ seltenen augusteischen Quinare gehören ebenfalls noch zum Geldumlauf des ersten nachchristlichen JahrNNB 7/19 hunderts. Auf dem Martberg in Pommern gibt es Hinweise, dass noch in den ersten nachchristlichen Jahrzehnten im Heiligtum Quinare vom Typ „tanzendes Männlein“ deponiert wurden.5 Die Silbermünzen aus dem Fund von Niederwerth am Niederrhein können also gemeinsam umgelaufen sein. Bevor nun der Frage nachgegangen werden soll, ob auch die Bronzemünzen alle gleichzeitig umliefen oder verschiedenen Phasen des Geldumlaufs zuzurechnen sind, müssen wir uns die Beschränkungen bei der Interpretation von Münzfunden klar machen. Für die Fundmünzauswertung eines Ortes ist nicht in erster Linie die Anzahl der Münzen, sondern die innere Zusammensetzung der Münzreihe entscheidend. Für eine fundierte Auswertung werden die Münzfunde zunächst in zeitlich zusammenhängende Gruppen zusammengefasst. Diese Gruppen können aus einzelnen Münztypen oder den Prägungen eines Herrschers oder einer bestimmten Phase bestehen. Wenn wir die Fundmünzen eines Ortes auswerten, so bedienen wir uns hierzu in der Regel Balken- oder Kuchendiagrammen, in denen der Anteil der einzelnen Münztypen verzeichnet ist. Zur zeitlichen Einordnung der Plätze vergleichen wir diese Anteile und bringen sie in eine relative Abfolge. Ist ein Ort über längere Zeit belegt, so haben wir in den Funden nicht einen bestimmten Moment im Münzumlauf, sondern eine Phase abgebildet. Wir wissen daher zunächst nicht, wie schnell sich eine Münzreihe gebildet oder verändert hat. Abb. 3 soll die Problematik verdeutlichen. Vorhanden sind vier Münztypen: Blau, Orange, Lila und Grün, die zu einem gedachten Münzumlauf der Jahre zwischen 12 und 7 gehören. Jedes einzel- ne Jahr wird in der Grafik durch einen Münzstapel repräsentiert. Innerhalb von sechs Jahren wechselt der Anteil der einzelnen Münztypen. Im Jahre 12 laufen nur die Münztypen Blau, Lila und Orange um. Erst im folgenden Jahr kommt der Münztyp Grün in Umlauf, gleichzeitig nimmt der Anteil der Münztypen Blau und Lila ab, während der Münztyp Orange zunimmt. War im Jahr 10 noch der Typ Blau dominant, so ist er nach wenigen Jahren fast verschwunden und in seiner Bedeutung vom Münztyp Grün abgelöst worden. Im Jahr 7 sind die Münztypen Blau, Lila und Orange verschwunden, nur noch der Münztyp Grün läuft um. Im Diagramm (Abb. 4) wird die Münzmenge mit vier verschieden hohen Balken dargestellt, ohne dass die unterschiedlichen Anteile der Münztypen in den verschiedenen Jahren erkennbar sind. Das Diagramm liefert also nur das kumulative Ergebnis der Münzen, die über einen längeren Zeitraum in den Boden gelangten. Daher erlaubt ein Diagramm keine Rückschlüsse auf die Anteile der einzelnen Münztypen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig umliefen, denn es gibt lediglich den Anteil der Prägungen innerhalb einer bestimmten Phase wieder. Um einen Eindruck zu bekommen, welche Münztypen gemeinsam umliefen, können die Münzfunde aus archäologisch datierten Schichten einzelner Orte herangezogen werden. Die Datierung dieser Schichten erfolgt etwa über die Keramik oder ortstypische Gegebenheiten wie z.B. Brandschichten. Von großer Bedeutung sind auch die sogenannten „Katastrophenfunde“, wie sie aus Pompeji oder Kalkriese auf uns gekommen sind. Pompeji wurde in wenigen Stunden zerstört, in Kalkriese, sei es nun der 255 SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 17 18 21 22 25 26 15 16 19 20 23 24 27 Abb. 1: Münzreihe von Niederwerth 256 NNB 7/19 SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? Abb. 3: Anteil verschiedener Münztypen im Umlauf der Jahre 12–7 Abb. 4: Balkendiagramm mit Anteilen verschiedener Münztypen der Jahre 12–7 1. Oberaden, n = 325 2. Anreppen, n = 265 Abb. 2: Münzreihe aus Niederwerth3 Ort der Varusschlacht oder nicht, wurde eine Vielzahl römischer Soldaten, die ihre Barschaft bei sich trug, im Kampf innerhalb weniger Tage getötet. Neben dem archäologischen Fundkontext kommt Börsenfunden ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu, denn sie geben ein Abbild des Münzumlaufs zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Silber- und Bronzemünzen aus dem Fund von Niederwerth wurden innerhalb eines Zeitraumes von rund 130 Jahren geprägt, wobei die Silbermünzen allesamt älter sind als die Bronzeprägungen. Die älteste Münze ist ein Denar des Quintus Titius aus dem Jahre 90 v. Chr. Der Quinar des Augustus gehört in die Anfangszeit seiner Alleinherrschaft, als der erste römische Kaiser bestrebt war, seine Macht zu stabilisieren. Die keltischen Gepräge mit dem „tanzenden Männlein“, die als Quinare anzusprechen sind, gehören in die Stufe Latène D2b, somit in die Jahre etwa zwischen 60 und 40 v. Chr.6 So wurde ein Exemplar beispielsweise im Belagerungsgraben von Alesia, den Caesar im Jahre 52 v.Chr. anlegte, gefunden.7 Während der Regierung des Augustus wurden große Mengen an Bronzemünzen ausgegeben, deren Prägezeit sich NNB 7/19 nicht direkt über die Münzlegende erschließt. Um die Herstellung dieser Münztypen zeitlich einzuordnen, helfen die Münzfunde aus historischen und/ oder naturwissenschaftlich datierten Plätzen. Wichtig ist jedoch, dass die zum Vergleich ausgewählten Plätze möglichst die gleiche Funktion haben und innerhalb eines Gebietes liegen. Daher werden hier zunächst nur die Münzfunde aus Oberaden8, Anreppen9 und Kalkriese10 herangezogen (Abb. 5). Oberaden wird aufgrund von dendrochronologischen Untersuchungen und historischen Überlegungen in die Jahre 12 bis 9 v. Chr. datiert. Anreppen war wohl das Winterlager des Tiberius während des bellum immensum und datiert dendrochronologisch in die Jahren 4/5 n. Chr. Kalkriese gehört in die letzten Regierungsjahre des Augustus. Obwohl wieder heftig diskutiert, gibt es meines Erachtens bislang keine hinreichenden Belege, um von der Datierung in das Jahr 9 n. Chr. abzuweichen. Die in Niederwerth entdeckten Bronzeprägungen lassen sich in mehrere Phasen unterteilen. Die neun Stücke der 1. Serie von Nemausus gehören in die Zeit der ersten Okkupation des rechtsrheinischen Germaniens unter Drusus und Ti- 3. Kalkriese, n = 449 Abb. 5: Anteil einzelner Münztypen in den Fundorten Oberaden, Anreppen und Kalkriese berius, somit in die Jahre 12 bis 7 v. Chr. Dies geht deutlich aus den Münzfunden von Oberaden hervor, wo diese Stücke den Münzumlauf fast vollständig dominieren (Abb. 5,1). Die auf den Geprägen angebrachten Gegenstempel sind ebenfalls dieser Zeit zuzuweisen. In diesen zeitlichen Horizont gehören auch die Halbstücke dieses Münztypus. Die Besonderheit dieser Halbierungen besteht darin, dass die Stücke auseinandergebrochen wurden. Unklar muss bleiben, wie dies geschah, da sich auf den Münzen selbst keinerlei Spuren von Werkzeugen, etwa Zangen, gefunden haben. Um das Umlaufgebiet der Halb- und Ganzstücke zu erschließen, wurden die Anteile dieser Prägungen in 80 ausgewählten Fundorten untersucht. Die herangezogenen 257 SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? Abb. 6: Anteile der 1. Serie von Nemausus (Ganzstücke) in ausgewählten Fundorten Abb. 7: Anteile der 1. Serie von Nemausus (Halbstücke) in ausgewählten Fundorten Abb. 8: Inhalt einer in Mainz gefundenen Börse aus dem Jahre 14 n. Chr.12 Plätze liegen zumeist in den Niederlanden, in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Deutschland und in der Schweiz. Deutlich erkennbar ist, dass sich die Ganzwie die Halbstücke der 1. Serie von Nemausus sowohl im Rheingebiet wie auch in ganz Gallien finden (Abb. 6 und 7). Unterschiedliche Umlaufgebiete in Gallien oder Germanien sind hier nicht auszumachen. Das Gros der Nemaususmünzen der 1. Serie lief bis zum Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. um. In Anreppen (Abb. 5,2) ist ihr Anteil bereits stark rückläufig. Unter den Funden von Kalkriese spielen sie nur noch eine untergeordnete Rolle 258 (Abb. 5,3). Vergleichen wir den Anteil der Nemausus-Prägungen in beiden Fundorten, so wird deutlich, dass sie bereits zu Beginn des ersten nachchristlichen Jahrhunderts aus dem Münzumlauf verschwinden. Ein ähnliches Bild vermittelt ein in Mainz gefundener Geldbeutel, der in das Jahr 14 n. Chr. zu datieren ist.11 Auch hier sind keinerlei Prägungen aus Nemausus mehr vorhanden (Abb. 8). Die nächste Phase wird von zwei halbierten Assen der 1. Lyoner Altarserie und neun Kleinerzen gebildet, die als „Aduatuci“ bezeichnet werden. Die Asse der 1. Lyoner Altarserie wurden in den Jahren zwischen 7 und 3/2 v. Chr. hergestellt13 und lösten die Nemausus-Prägungen ab. Aufgrund der Münzreihen von Oberaden, Anreppen und Kalkriese kann gelten, je höher in einem Fundort der Anteil der Nemausus-Prägungen der 1. Serie im Vergleich zu dem der 1. Lyoner Altarserie ist, desto älter ist er. Auch die Asse der 1. Lyoner Altarserie wurden halbiert. Im Gegensatz zu den Nemausus-Stücken wurden die Münzen jedoch mit einem scharfen Gegenstand, etwa einem Meißel, durchtrennt. Um das Umlaufgebiet dieser Halbierungen zu erschließen, wurden wiederum die Anteile halbierter Prägungen in den rund 80 Fundorten untersucht (Abb. 9). Deutlich erkennbar ist, dass halbierte Asse der 1. Lyoner Altarserie fast ausschließlich in den Fundorten entlang des Rheins und nicht in Gallien begegnen. Halbierungen waren also nur noch innerhalb eines bestimmten Gebietes notwendig. Da die Plätze entlang des Rheines zu einem großen Teil in einem vom Militär geprägten Kontext stehen und sich in den zivilen Siedlungen in Gallien so gut wie keine dieser Halbierungen gefunden haben, wird ihr militärischer Zusammenhang deutlich. Die „Aduatuci“ wiegen rund 3 Gramm und fungierten im augusteischen Nominalsystem als Quadranten, d.h. Viertelstücke, und waren damit die unterste Werteinheit im Geldumlauf. Die Zuweisung an den keltischen Stamm der Aduatuci ergab eine Gleichstellung der Legende AVAVCIA mit ADVATVCI durch den französischen Numismatiker Félicien de Saulcy (1807–1880), dessen Benennung bis heute beibehalten wird, auch wenn nun diese Stücke mit dem keltischen Stamm der Tungerer, die ihr Siedlungsgebiet beim heutigen Tongern (Belgien) hatten, in Verbindung gebracht wird.14 Die Aduatuker-Kleinerze sind in Oberaden (Abb. 8,1) und Kalkriese (Abb. 8,3) nur sehr schwach vertreten, während sie in dem römischen Militärlager von Anreppen (Abb. 8,2) zahlreich vorkommen.15 Daher wird ihre Ausprägung grob in die Jahre zwischen 10 v. Chr. und 10 n. Chr. datiert. Die AduatuciPrägungen laufen im Gebiet rechts und links des Niederrheins um,16 wobei die hier berücksichtigten Fundorte an Rhein, Lippe und Weser fast alle militärisch geprägt sind (Abb. 10). Zusammen mit den ganzen Assen, von denen kein Exemplar im Fundgut von Niederwerth vertreten ist, und deren Halbstücken bilden die Aduatuci in den Fundorten zwischen Rhein, Main und Weser ein abgeNNB 7/19 SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? Abb. 9: Anteile halbierter Asse der 1. Lyoner Altarserie in ausgewählten Fundorten Abb. 12: Münzmeister-As mit den Gegenstempeln CAESAR 63 und IMPAVC 113 Abb. 10: Anteile der Aduatuci-Prägungen in ausgewählten Fundorten Abb. 11: Anteile halbierter Asse der 2. Lyoner Altarserie in ausgewählten Fundorten stuftes Kleingeldsystem, welches aus Ganz-, Halb- und Viertelstücken besteht. Unklar muss vorerst bleiben, wann mit der planmäßigen Halbierung der Lyoner Asse begonnen wurde. Da die Halbierungen zu einem in sich abgestuften Kleingeldsystem gehören, scheint es mir nicht unwahrscheinlich, diese Maßnahme in Verbindung mit dem bellum immensum zu bringen17, der in den Jahren zwischen 1 und 5 n. Chr., geführt wurde. Denn die Einrichtung eines funktionierenden Kleingeldsystems ging mit militärischen Aktionen oftmals Hand in Hand.18 NNB 7/19 Die dritte Phase wird durch die Prägungen der 2. Lyoner Altarserie bestimmt, die in den Jahren 9 und 14 n. Chr. ausgegeben wurden. Der Semis datiert aufgrund der in der Legende genannten 7. Tribunicia Potestas in das Jahr 14 n. Chr.19 Die halbierten Asse der 2. Lyoner Altarserie finden sich fast ausschließlich in den Plätzen entlang des Rheingebietes (Abb. 11). Somit entspricht ihr Umlaufgebiet denen der 1. Serie, auch wenn nun wesentlich weniger Münzen halbiert wurden. Die gezielte Halbierung dieser Stücke könnte mit den Feldzügen des Germanicus der Jahre 14 bis 16 in Ver- Abb. 13: Halbiertes As der 2. Lyoner Altarserie mit imitiertem Gegenstempel TIBIM 210 bindung gebracht werden. Der Rückgang der Halbierungen und das Fehlen der Aduatuci-Kleinerze in dieser Phase des Münzgeldumlaufs kann vielleicht mit einer Verteuerung von Waren erklärt werden,20 die dann aber bereits am Ende des ersten Jahrzehntes einsetzte, da in Kalkriese der Anteil der halbierten Asse der 1. Lyoner Altarserie und der Aduatuker-Kleinerze im Vergleich mit Anreppen wesentlich geringer ausfällt. Auf der unteren Stufe der Ämterlaufbahn stand das Amt der III viri monetales, welche für die Organisation und Durchführung der Münzprägung Sorge zu tragen hatten. Da auf den rückseitigen Legenden immer der Name mindestens einer der zuständigen Münzmeister erscheint, werden diese Stücke in der Forschung Münzmeister-Prägungen genannt. Wie die Funde aus Anreppen und Kalkriese zeigen, waren MünzmeisterAsse in geringen Mengen bereits Bestandteil des augusteischen Münzumlaufs im Okkupationsgebiet. Große Mengen von Münzmeister-Assen gelangten aber erst nach dem Tode des Augustus im Jahre 14 n. Chr. ins Rheingebiet und wurden dort teilweise mit den Schlagmarken IMPAVC, TIBIM, TIB259 SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? Abb. 14: Anteile der Münzmeister-Asse in ausgewählten Fundorten Abb. 15: Phasen des augusteisch-frühtiberischen Aesumlaufs AVC und CAESAR kontermarkiert.21 Diese Münzmeister-Asse waren bereits längere Zeit zuvor in Italien umgelaufen. Unklar muss bleiben, wo und unter welchen Umständen die Asse dem italischen Geldumlauf entnommen worden waren. Das vorliegende Münzmeister-As (Katalog-Nr. 26) trägt je eine Einstempelung der Schlagmarke CAESAR und IMPAVC (Abb. 12). Das halbierte As der 1. oder 2. Lyoner Altarserie (Katalog-Nr. 24) wurde, nachdem es einige Zeit zirkuliert war, mit einem Stempeleisen kontermarkiert, welches die Schlagmarke TIBIM zum Vorbild hatte und die Buchstaben teilweise spiegelverkehrt wiedergibt (Abb. 13). Die vier Schlagmarken CAESAR und IMPAVC, TIBIM sowie TIBAVC wurden gleichzeitig verwendet. Entscheidend für die zeitliche Einordnung ist der Gegenstempel TIBAVC, der als Tiberius Augustus aufzulösen ist, denn er bezieht sich auf Tiberius und kann erst nach seinem Herrschaftsantritt im Jahre 14 n. Chr. verwendet worden sein. Die Anbringung der Gegenstempel steht im Zusammenhang mit dem Legat des Augustus und den Unruhen am Nieder- und Mittelrhein des Jahres 14 n. Chr. Nach dem Tode des Augustus brach unter den Soldaten eine Meuterei aus, wobei hauptsächlich gegen die lange Dienstzeit und die schlechte Besoldung aufbegehrt wurde. Der Oberbefehlshaber der rheinischen Legionen Germanicus wurde in das Krisengebiet geschickt und schaffte es mit Diplomatie, Zwang und Geldzahlungen, die Situation wieder zu beruhigen. Die niedergermanischen Legionen 260 erhielten Geld aus seiner eigenen Kasse. Diese Zahlungen markierte Germanicus mit dem Gegenstempel CAESAR. Die Soldaten am Oberrhein ließen bald von der Meuterei ab und beschworen ihre Treue zu Tiberius. Diese erhielten zur Belohnung ebenfalls Geldgeschenke, die teilweise mit den Schlagmarken IMPAVC, TIBIM und TIBAVC versehen wurden. Mit dem Gegenstempel TIBAVC wurde das Geldgeschenk als eine Gabe des TIB(erii) AVC(usti) markiert und mit TIB(erii) IM(peratori) ausgesagt, dass der neue Kaiser das imperium proconsulare, also den militärischen Oberbefehl, hatte. Überdies wird diese Summe durch die Stempelung IMPAVC als Auszahlung aus dem Erbteil seines Vaters, des IMP(eratoris Caesaris divi filii) AVC(usti), gekennzeichnet. Die Beschickung mit Altgeld und deren Kontermarkierung bilden somit die vierte Phase. Die Münzmeister-Prägungen sind am stärksten in den Orten entlang des Rheines, zu geringen Teilen aber auch in den Plätzen in Gallien zu finden (Abb. 14). Das Vesta-As des Caligula darf einer weiteren Phase zugerechnet werden, auch wenn nicht vollkommen klar ist, ob diese Prägung ursprünglich zu den übrigen Münzen gehörte. Mit Caligula gelangen in den Jahren zwischen 37 und 41 große Mengen dieses Münztypus ins Rheingebiet. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die in Niederwerth belegten Bronzemünzen vier Phasen des frühkaiserzeitlichen Geldumlaufs am Niederrhein entstammen (Abb. 15). Die Nemausus-Prägungen sind das Kleingeld der Okkupationszeit unter Drusus und Tiberius, prägten den Kleingeldumlauf der Jahre 12 bis mindestens 7 v. Chr. und verschwinden danach. Dies ist ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzieht, wie die Münzen aus den datierten Fundplätzen vor Augen führen. Die sogenannten Aduatuci laufen gemeinsam mit den Assen der 1. Lyoner Altarserie um. Die Aduatuci sind offenbar in den rechtsrheinischen militärischen Anlagen nur relativ kurze Zeit im Umlauf und verschwinden aus der Zirkulation gegen Ende des ersten Jahrzehnts des ersten nachchristlichen Jahrhunderts. Ein gemeinsamer Umlauf von Aduatuker-Kleinerzen und Prägungen von Nemausus fand in genauso geringem Umfang wie mit den Prägungen der 2. Lyoner Altarserie statt. Ab dem Jahre 9 wird der Kleingeldumlauf mit Prägungen der 2. Lyoner Altarserie gespeist. In der vierten Phase gelangten kurz nach dem Herrschaftsantritt des Tiberius im Jahre 14 n. Chr. große Mengen an Münzmeister-Assen ins Rheingebiet, wie deren Gegenstempel IMPAVC, TIBIM und TIBAVC zeigen. Bis auf die Stücke der 1. Serie von Nemausus ist das Umlaufgebiet der übrigen in Niederwerth belegten Münzen in einem weitgehend militärisch geprägten Kontext zu sehen. Dies passt sehr gut zu der Bedeutung, die der Fundort im Zusammenhang mit den kriegerischen Operationen im Okkupationsgebiet hatte. Art des Fundes In der Fundnumismatik wird zwischen Einzel-, Weihe- und Schatzfunden unterschieden.22 Entscheidend für die Zuweisung an eine der Fundgattungen ist die Beobachtung der Fundumstände. Einzel- und Weihefunde gelangen über einen längeren Zeitraum in den Boden, während Hortfunde zu einem bestimmten Zeitpunkt niedergelegt werden. Einzelfunde sind unabsichtlich verlorene und nicht wieder gefundene Prägungen. Weihefund sind bewusst an einem sakralen Ort dauerhaft niedergelegt worden. Münzenweihungen, die mit Absicht, aber nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern über einen längeren Zeitraum dargebracht wurden, werden als Kollektiv- oder Komplexfunde bezeichnet.23 Schatz- oder Hortfunde bestehen aus Prägungen, die bewusst verborgen wurden, um später einmal wieder geborgen zu werden. Die Münzen wurden dazu in einem Behältnis aufbewahrt und sorgfältig deponiert. Oftmals wurden den Münzen zusätzlich noch pflanzliche Materialien beigegeben, um KondensNNB 7/19 SCHATZFUND ODER KOLLEKTIVFUND? wasser aufzunehmen.23 Bei allen Schatzfunden handelt es sich also um Funde, die der ehemalige Besitzer, aus welchen Gründen auch immer, nicht wieder heben konnte. Bei den Hortfunden muss wiederum zwischen Zirkulations- und Depothorten unterschieden werden. Bei Zirkulationshorten entsprechen die Münztypen denen, die zur Zeit der Verbergung in Umlauf waren. Der Hort ist also innerhalb eines kurzen Zeitraumes dem Geldumlauf entnommen worden. Demgegenüber bestehen Depothorte aus Münzen, die über einen längeren Zeitraum zusammengetragen wurden. Depothorte können daher auch Münzen enthalten, die zum Zeitpunkt der Verbergung nicht mehr in Umlauf waren. Allen Schatzfunden, gleich welcher Art sie sind, ist jedoch eigen, dass sie höhere Nominale beinhalten und fast immer nur aus Edelmetall- oder Bronzeprägungen bestehen. Gemischte Horte sind selten und in der Regel sind die verschiedenen Münzmetalle dann getrennt und in verschiedenen Behältnissen aufbewahrt worden. Bei dem Münzfund von Niederwerth wäre von vorne herein aus archäologischer Sicht eine Einzelfundreihe trotz der „eng begrenzten Fläche“, auf der diese Prägungen entdeckt wurden, nicht auszuschließen. Denkbar wäre nämlich eine sekundäre Verlagerung der Münzen bereits in antiker Zeit. Sie könnten aus Abraum stammen, der nach seiner Entnahme an der heutigen Fundstelle angeschüttet wurde. Die beiden Verfasser vermuten in dem Fund „womöglich eine verlorengegangene Barschaft“.25 Doch diese Interpretation ist wohl auszuschließen, da die Aesprägungen aus verschiedenen Phasen des Kleingeldumlaufs stammen und somit kein Abbild des Geldumlaufs zu einem bestimmten Zeitpunkt liefern. Da die Fundstelle der Münzen aber an einer Furt liegt, ist die Möglichkeit sehr groß, dass es sich hier um einen Weihefund handelt.26 Die Art der Deponierung und Zusammensetzung der Gepräge spricht für einen Kollektivfund, da die Münzen offenbar über einen längeren Zeitraum niedergelegt wurden und auffällig nahe zusammenlagen. Für diese Deutung als Kollektivfund spricht auch das Fehlen der für einen Schatzfund typischen Kriterien. So sind im Fund von Niederwerth Edelmetall- und Bronzemünzen vermischt und ein Behältnis zur Aufbewahrung ist nicht belegt. Letzteres könnte aber, besonders wenn es aus vergänglichem Material wie Holz oder LeNNB 7/19 der war, bei den Erdarbeiten nicht bemerkt worden sein. Fazit Die 27 Münzen, die im Jahre 1963 in Niederwerth auf einer engen Fläche, zusammen gefunden wurden, sind nicht als Schatzfund oder Geldbörse zu deuten. Die innere Zusammensetzung der Münzreihe spricht dagegen. Da der Fundort eine ehemalige Furt ist, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Kollektivfund, dessen Münzen im Laufe von rund drei Jahrzehnten bewusst niedergelegt wurden. Anmerkungen 1 von Berg, Axel; Günther, Sven: MFRP 35: Der frührömische Münzschatz von der Insel Niederwerth und die Germanenfeldzüge am Rhein. In: Numismatisches Nachrichtenblatt 68, 2019, S. 81–87. 2 nach Werz, Ulrich: Gegenstempel auf Aesprägungen der frühen römischen Kaiserzeit im Rheingebiet – Grundlagen, Systematik, Typologie. Winterthur 2009. 3 Craw = Crawford, Michael Hewson: Roman Republik Coinage. Cambridge 1974; RIC2 = Sutherland, Carol Humphrey Vivian: The Roman Imperial Coinage I. Revised Edition From 31 BC to AD 69. London 1984; Scheers = Scheers, Simone: Traité de numismatique celtique II. La Gaule Belgique. Paris 1977. 4 Gilles, Karl-Josef: Ein frühaugusteischer Münzschatz aus Gusterath, Kreis Trier Saarburg. In: Trierer Zeitschrift 54, 1991, S. 101–102. 5 Freundliche Mitteilung David Wigg-Wolf (Frankfurt am Main), vgl. auch Loscheider, Robert: Untersuchungen zum spätlatenezeitlichen Münzwesen des Trevererlandes. In: Archaeologia Mosellana 3, 1998, S. 92–93. 6 Wigg, David G.; Riederer, Josef: Die Chronologie der keltischen Münzprägung am Mittelrhein. In: Peter, Ulrike (Hrsg.): stephanos numismatikos. Edith Schönert-Geiss zum 65. Geburtstag. Berlin 1988, S. 667–668; Kaczynski, Boris Thomas: Produktion, Zirkulation und Funktion antiker Münzen in Nordgallien: die keltischen und römischen Fundmünzen vom Castellberg bei Wallendorf (Kr. Bitburg-Prüm). Frankfurt am Main 2018, S. 249–250, 255. 7 Colbert de Beaulieu, Jean-Baptiste: Numismatique celtique d'Alesia. In: Revue Belge de Numismatique, 1955, S. 66 Nr. 178. 8 Ilisch, Peter: Münzen aus den Ausgrabungen im Römerlager Oberaden. In: Kühlborn, Johann-Sebastian: Das Römerlager in Oberaden III. Münster 1992, S. 175–201 [Bodenaltertümer Westfalens, Bd. 27]. 9 Ilisch, Peter: Die Münzen aus dem Römerlager Anreppen. In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 66, 2016, S. 57–85. 10 Berger, Frank: Kalkriese 1. Die römischen Fundmünzen. Mainz 1996 [Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 55]; ders.: Die Münzen von Kalkriese: Neufunde und Ausblicke. In: Wiegels, Rainer (Hrsg.): Die Fundmünzen von Kalkriese und die frühkaiserzeitliche Münzprägung. Akten des wissenschaftlichen Symposions in Kalkriese, 15.–16. April 1999. Möhnsee 2000, S. 11–45 [Osnabrücker Forschungen zu Altertum und Antike-Rezeption, Bd. 3]. 11 Gorecki, Joachim: Rheinland-Pfalz 1. Nachtrag 1 Stadt Mainz, Mainz am Rhein 2006, Nr. 1243 [Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland, Bd. IV Nr. 1N1]. 12 Zu den verwendeten Abkürzungen siehe Anm. 3. 13 van Heesch, Johan: Proposition d’une nouvelle datation des monnaies en bronze à l’autel de Lyon frappées sous Auguste. In: Bulletin de la Société Française de Numismatique 48, 1993, S. 535–538. 14 Aarts, Joris G.; Roymans, Nico: Tribal emission or imperial coinage? Ideas about the production and circulation of the so-called AVAVCIA coinages in the Rhineland. In: van Heesch, Johan, Heeren, I. (Hrsg.): Coinage in the Iron Age. Essays in honour of Simone Scheers. London 2009, S. 1–17. 15 Werz, Ulrich: Die Kleingeldversorgung augusteischer Zeit in Gallien und Germanien – Überlegungen zu den Kleinerzen aus dem römischen Marschlager von Wilkenburg. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 87, 2018, S. 167–182. 16 Aarts/Roymans (Anm. 14), Fig. 3. 17 Johne, Klaus-Peter: Die Römer an der Elbe: Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der griechisch-römischen Antike. Berlin 2006, S. 115– 132. 18 Heinrichs, Johannes: Überlegungen zur Versorgung augusteischer Truppen mit Münzgeld. Ein neues Modell und daraus ableitbare Indizien für einen Wandel in der Konzeption des Germanienkriegs nach Drusus. In: Mooren, Leon (Hrsg.): Politics, Administration and Society in the Hellenistic and Roman World. Proceedings of the International Colloquium, Bertinoro 19–24 July 1997. Leuven 2000, S. 164 [Studia Hellenistica, Bd. 36]. 19 Faoro, Davide: Nota sulla cronologie delle acclamazioni imperatorie XV–XXI di Augusto e II–VII di Tiberio Cesare. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 199, 2016, S. 208– 212. 20 Doppler, Hugo W.; Peter, Markus: Vindonissa aus numismatischer Sicht. In: Jahresbericht Gesellschaft Pro Vindonissa, 1998, S. 51. 21 Werz 2009 (Anm. 2) Band II, 301–307. 22 Ausführlich zu den verschiedenen Fundgattungen Thüry, Günther Emerich: Die antike Münze als Fundgegenstand : Kategorien numismatischer Funde und ihre Interpretation. Oxford 2016. 23 R.-Alföldi, Maria: Rheinland-Pfalz 3.1 Trier (3001–3002), Berlin 1970, S. 9 [Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland, Bd. IV Nr. 3.1]; dies.: Rheinland-Pfalz 3.2 Stadt und Regierungs-Bezirk Trier; die sogenannten Römerbauten (3003–3020), Mainz am Rhein 2006 S. 22 [Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland, Bd. IV Nr. 3.2]. 24 Klee, Marlies: Analyse der botanischen Makroreste. In: von Kaenel, Hans-Markus (Hrsg.): Der Münzhort aus dem Gutshof von Neftenbach. Antoniniane und Denare von Septimius Severus bis Postumus. Zürich und Egg 1993, S. 72–81 [Zürcher Denkmalpflege Archäologische Monographien, Bd. 16]. 25 von Berg/Günter (Anm. 1) 86. 26 Zur Problematik der Gewässerfunde siehe etwa Bursche, Aleksander: Münzen der römischen Kaiserzeit aus Flüssen. Ein Beitrag zur Quellenkritik. In: von Carnap-Bornheim, Claus, Friesinger, Herwig (Hrsg.): Wasserwege: Lebensadern – Trennungslinien. 15. Internationales Symposion Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum. Schleswig 30. November – 4. Dezember 2002. Neumünster 2005, S. 307–317 [Schriften des Archäologischen Landesmuseums, Bd. 3]. 261