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Die "Macht" der Dinge : Schweizer Hausfrauen in den 'goldenen' 50er Jahren Autor(en): Berger, Silvia Objekttyp: Article Zeitschrift: Rosa : die Zeitschrift für Geschlechterforschung Band (Jahr): - (1998) Heft 17 PDF erstellt am: 19.02.2022 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-631566 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch golden fifties? Die "Macht" der Dinge Schweizer Hausfrauen in den 'goldenen' 50er Jahren Die Schweiz erlebte in den 50er Jahren im Rahmen eines gesamteuropäischen Phänomens den wohl längsten ununterbrochenen Konjunkturaufschwung ihrer Geschichte. In bezug auf die zuletzt eine soziale Nivellierung der Gesellschaft versprach. Eine Konfliktdimension der sich neu konstituieren- Konsumgesellschaft stellten die jedem Transformationsprozess eingelagerten Neuden Lohnentwicklung der Arbeitnehmerinnen bewirkte der Boom der 50er Jahre eine dispositionen sozialer Arrangements, Werte und Rollcnzuweisungen dar. Für die Schweizer Familien wurden mit dem Einbezug des Haushalts als neuer Einheit des Massenkonsums und, damit verbunden, den neuen standardisierten und industrialisierten Din- aussergewöhnliche Steigerung des Durchschnittseinkommens und trug durch die erhebliche Vergrösserung des finanziellen Spielraums der Privathaushalte zu einer Neukonfiguration des Haushaltswarenkorbes und des materiellen Konsumstandards bei. gen und Konsumformen insbesondere die gewohnten Ansichten zu Identitäten und familiären Autoritäten sowie zur Trennung von öffentlichem und privatem Bereich herausgefordert. In der feministischen Forschung zur Strukturkategorie Im Haushaltsbudget der Schweizer Familie verdrängte der Erwerb langlebiger Konsumgüter wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Haushaltsapparate, deren Markt sich drastisch erweiterte, die bis anhin ins Ge- Geschlecht in der Konsumgesellschaft entspann sich seit den 60er Jahren in bezug auf die neue Konsumgüter- oder Dingwelt des Haushaltes und deren Im- wicht fallenden Ausgaben für 'basic needs' wie Ernährung oder Bekleidung. Eindrücklich illustriert wird die Eroberung des Marktes durch die neuen Konsum- plikationen für die Stellung der Frau im privaten und öffentlichen Raum eine scharf geführte Forschungskontroverse. Während eine Interpretationslinie der feministischen Auseinandersetzung dem Massenkonsum und der damit einhergehenden Ausweitung und Demokratisierung der Dingwelt eine die Banden der weiblich konnotierten Domestizität torpedierende Wirkung zuschrieb, verwiesen andere Autorinnen auf die der Dingwelt der Haushaltstechnologie immanenten 'irrationalen', die familialen Strukturen und Konzepte aufrechterhaltenden Momente. Im Kontext dieser Forschungsdiskurse soll im folgenden auf die presumptive Interdependenz zwischen der insbesondere für den Haushaltsbereich boomenden güter durch die von der Zeitschrift "Der Schweizerisehe Beobachter" in den Jahren 1950 und 1960 erhobenen konsumstatistischen Daten zum Lebensstandard seiner den und Konsumgewohnheiten Abonnentinnen': Besassen 1950 beispielsweise nur 36% der Abonenntinnen eine Waschmaschine, fanden sich 1960 bereits in 73% aller Haushaltungen Waschmaschinen. Insgesamt wird aus der Studie des Beobachters jedoch nicht nur die markante Zm.vvvc/fwng langlebiger Konsumgüter in den Schweizer Haushaltungen ersichtlich. Es manifestiert sich zugleich auch eine bezüglich der neuen Welt der Dinge im Sinne einer Verallgemeinerung der Konsumchancen und der Überwindung schroffer Konsumgüter- oder Dingwelt der 50er Jahre und den Transformationsprozessen bezüglich der Stellung der Hausfrau in der familiären und öffentlichen Sphäre Klassenschranken. Im Lichte dieser Entwicklungen stellen die 50er Jahre den Beginn des Massenkonsums und der Konstruktion von Geschlechterrollen und - räumen eingegangen werden. Mit Hilfe eines auf semiotischen und sozialpsychologischen Ansätzen dar, welcher breite Schichten der Schweizer Bevöl- kerung mit neuen Verbrauchsmustern, Konsumleitbildern und Dingwelten konfrontierte und nicht beruhenden theoretischen Modells werden dabei die 13 golden fifties? komplexen Wirkungsgefüge und -mcchanismen zwi- Katalog zur Ausstellung als "uralte Aufgabe der Frau" bezeichnet und es erstaunt deshalb wenig, dass der sehen der die Hausfrau umgebende Welt der Dinge und ihrem Status in und ausserhalb der häuslichen Hauptakzent der gesamten Ausstellung auf die Bereiche Wohnen, Erziehung und Hauswirtschaft gelegt wurde. Gemäss den Ausstellungsmacherinnen er- Sphäre sowie ihren individuellen Lebenschancen näher zu beleuchten versucht. wuchs der Hausfrau als "Priesterin ihres Tempels" im Weiblich konnotierter Privatraum und das Konstrukt der 'modernen Hausfrau' Hause die Verantwortung bei der Schaffung einer per- sönlichen häuslichen Atmosphäre. Als gute Ehegefährtin konnte sie überdies durch die tatkräftige psycho- Die Frauenleitbilder der 50er Jahre als die in der GeSeilschaft massgeblichen Vorstellungen über die SollZustände des weiblichen Seins und Tuns, der anzustrebenden Ziele und den Anforderungen, welchen frau Genüge zu leisten hatte, sprechen bezüglich der Wirkungsfelder der verheirateten Frau und deren RollenZuweisung in der Sphäre des Privaten und des Offenlliehen eine eindeutige Sprache.- Als Beispiel für das Medium Frauenzeitschrift unterstrich die "Annabelle", deren Abonnentinnenprofil eindeutig auf die Hausfrau zugeschnitten war, die Selbstverständlichkeit der Orientierung der verheirateten Frau auf den "natürlichen Wirkungsbereich" von Haus und Kernfamilie und explizierte das eigentliche Ziel der weiblichen ExiStenz in der Liebe und Hingabe an die Familie. In der "Annabelle" wurde hierbei ausgeführt, dass sich die Arbeit im Haushalt aufgrund der von der Hausfrau durch kluges Management eingesetzten Rationalisierung der Arbeitsschritte mit Hilfe des neuen Technoparks' (Haushaltsapparate und -maschinen) immer weniger zeitraubend gestalte. Die der Hausfrau neu zur Verfügung stehende Zeit sollte deshalb für die psychologische Befriedigung der Bedürfnisse der Kinder sowie des Mannes eingesetzt werden, welcher im Heim seine wohlverdiente Rückzugsbastion vor der logische Unterstützung des Ehemannes vom kleinen Kreis der Familie auch auf den grossen Kreis der Öf(cntlichkeil einwirken. Das Hausfrauendasein selbst wurde an der SAFFA als vollwertiger Beruf dargestellt, welcher die verschiedensten Teilberufe mitein- bezog; so figurierte die Hausfrau als GeräteSpezialistin, Feinmechanikerin, Ernährungswissenschaftlerin und Wirtschaftsexpertin im privaten Raum. Zusammenfassend lässt sich aufgrund der skizzierten Leitbilder der 50er Jahre eine neue Ausdifferenzierung der 'männlichen' Welt der Öffentlichkeit und der "weiblichen' Welt des Heimes und der Familie festhalten, wobei die Separierung und Vergeschlechtlichung der beiden Sphären mit einer Neudefinition des Konstruktes der 'modernen Hausfrau' einhergeht, welches sich aus widersprüchlichen und spannungsreichen Bausteinen konstituiert: Die Hausfrau wird professionalisiert, als die Familienangehörigen stärkende Persönlichkeit funktional individualisiert und mit einer stark biologistischen Zuschreibung auf die Weiblichkeit emotionalisiert. Wegweisend für die Dekonstruktion des Konstruktes der 'modernen Hausfrau' wie auch für die kritische Auseinandersetzung mit den realen Existenz- arbeitsintensiven und emotional wenig stimulierenden Erwerbswelt finden wollte. Zur Hauptaufgabe der 'modernen' Hausfrau gehörte demnach insbesondere die Fähigkeit, im Heim Behaglichkeit und Emotionalität zu schaffen. Lfm diese in ihrem Grundzug als typisch weiblich dargestellte Fähigkeit zu entwickeln, bedurfte es einer gewissen Formung der weiblichen Persönlichkeit, der Entwicklung einer spezifischen Individualität, um einerseits den Mann als "Partne- bedingungen in den Lebens- und Wirkungsräumen der verheirateten Frau lesen sich Iris von Rotens "offene Worte" in ihrem 1958 erschienenen Buch "Frauen im Laufgitter'". Von Roten bezeichnet darin die Professionalisierung, Individualisierung und Emotionalisierung der Hausfrau als "ideologische Hebung" des Hausfrauendaseins und ihrer Arbeit, welche als "neuzeitliche Strategie" einzig dazu beitrage, den Hausfraucn ihre Not als hohe Tugend erscheinen zu lassen und sie im Glauben zu bestärken, die Hausarbeit unlerstreiche ihre Andersartigkeit. Mit dem Verweis auf die "grundsätzliche Einkerkerung der Ehefrau im Heim" skizziert von Roten das Leben der Hausfrau in den 50er Jahren in ihrer Rolle als "hauptamtliche persönliche Dienerin" als uninteressantes, durch den Ta- rin" zu unterstützen und andererseits dem privaten Raum den Stempel der weiblichen Persönlichkeit auf- zudrücken. Ahnliche Dispositionen vermittelte auch die 1958 auf der Landiwiese in Zürich veranstaltete Ausstellung "Die Schweizer Frau, ihr Leben, ihre Arbeit" (SAFFA 1958). Die Sorge der Frau um ihre Familie wurde im 14 golden fifties? gesablauf der "Hausfrauenmoral" vorgeschriebenes Leben. Ernüchtert konstatiert sie schliesslich in ihrem Urteil zu den Lebenschancen der Hausfrau Mensch-Ding-Manipulation: "Social Shaping of Technology" in der Der von McCracken entworfene Gedanke der sich in Schweiz, dass die weibliche Konnotation der PrivatSphäre der Beschneidung der individuellen Chancen zur Selbstverwirklichung der verheirateten Frau Vor- den Dingen manifestierenden Kategorien und Prinzi- schub leiste. Beziehungen zwischen der technologischen Entwicklung der Welt der Dinge und dem GeschlechterVerhältnis beschäftigt.'' Nach Wajcman ist die technologische Dingwelt gesellschaftlich geprägt, weshalb auch die Geschlechterverhältnisse darauf einwirken. Werte des wissenschaftlich-technischen Arbeitens sind demnach aufgrund der komplementär-hierarchischen Einbindung des Geschlechts in Produktion und Re- pien menschlicher Kultur wird von Wajcman rezipiert, welche sich in ihren Arbeiten insbesondere mit den Interdependenz zwischen der Welt der Dinge und dem Menschen des Mit Hilfe nachfolgend zu erläuterternden Modells sollen nunmehr die Wechselwirkungen zwischen der eingangs formulierten Ausweitung und Demokratisicrung der Welt der Dinge in der Schweiz der 50er Jah- Produktion als 'gendered' zu begreifen ("Social Shaping of Technology"). re, der neuen Ausdifferenzierung und Vergeschlechl- der damit lichung Privatsphäre einhergehenden Beschneidung individueller Lebensund der In den sozioökonomischen Transformationsprozessen 'kulturelle Bailast', d.h. die 'vergeschlechtlichten' Bedeutungen, Werte und Erwartungen, welche beispielsweise auf den Gestaltungsprozess einer Waschmaschine Einfluss nehmen, im Set der Vorstellungen über bereits existierende traditionelle soziale Arrangements (wie in der Schweiz der 50er Jahre ist der chancen der Hausfrau beleuchtet werden. Basis des theoretischen Modells bildet die Arbeit des Anlhropologen McCracken zum symbolischen Charakter der Konsumgüter oder Dinge und deren Rollen und Funk- tionen innerhalb moderner gesellschaftlicher Transformationsprozesse.'' Unter einem Gut oder Ding versteht McCracken hierbei ein Medium, in welchem bspw. den geschlechtsspezifischen RollenzuWeisungen) zu suchen. Diese Überlegung wird insbesondere vor dem Hintergrund des von den Historikerinnen Tilly und Scott entworfenen "time lag"-Phänomens, eines historischen Modells des sozialen Wandels, welches mit dem marxistischen Mo- kulturelle Bedeutungen aufgeladen und vielfältig manipuliert werden können. In der Lesart McCrackens können Waschmaschinen oder Kühlschränke damit als Signalobjekte oder manifest gewordene Kultur Çkultureller Ballast') interpretiert werden, welche aufgrund ihres Symbolismus fähig sind, kulturelle Vorstellungen und Gedanken zu übermitteln. Mensch / Produzent vergesc/dec/rf/zc/rfe, fradzf/one//e Werfe, Erwartungen dell der "gleichzeitigen Ungleichzeitigkeit" korrespondiert. erhellt/' Nach Tilly und Scott besteht zwischen Manipulation Mensch-Ding "Social shaping of Technology" (Wajcman) Ding .S'pezc/îerung ku/fure//er Karegorze/7 "ku/fure//er ßa/Zasf " (McCracken) I + Mensch/Hausfrau i I 4 Manipulation Ding-Mensch D/nge " Qua/baf/ve Veränderungen der .SYandards und Ansprü- (Csz/kszenf/nz/za/vz/Roc/zberg-Wa/fon) c/ie an Reprodukf/onsarbeb "Soz('a//.s7ere/7i-/e Wirkung r/er 1 Internalisierung qualitativ Materielle Konsumarbeit/ neuer Standards und Ansprüche an Reprodukationsarbeit Gebrauch der Dinge Werbung als Ausdruck der Funktion, welche der Hausfrau beim Gebrauch der Dinge zufällt 15 golden fifties? konformen" Gebrauch der neuen Güter der 50er Jahre bei der materiellen Konsumarbeit mit den in ihnen den Prozessen sozialen und ökonomischen Wandels und dem Wandel von Verhalten, Mentalitäten und damit auch Werten ein "time lag", wobei der Haushalt aufgespeicherten, als 'engendered' zu begreifenden Werten und Erwartungen und internalisiert somit die und die traditionellen Rollen der Familienmitglieder sowie die Familienform als Wahrer der residualen traditionellen Strukturen im Verhältnis zum grösseren Prozess des sozialen und ökonomischen Wandels zu bereits angesprochenen, qualitativ neuen Ansprüche und Anforderungen an die Reproduktionsarbeit. Die Werbung für Konsumgüter in den 50er Jahren drückt dabei die Funktion, welche der Frau bei der Realisierung des Gebrauchswertes der Güter (Benützung der verstehen sind. Über den von Wajcman beschriebenen Prozess der Einlagerung 'vergeschlechtlichter Werte führte in den 50er Jahren die beständige Ausweitung und Verfeinerung der Produktionstechnik und damit der Dingwelt zu erhöhten Qualifikationsanforderungen an die Güter) und der materiellen Konsumarbeit zufällt, aus. Als Synthese der beschriebenen Wirkungsmechanismen lässt sich bezüglich der "Macht" der Dinge somit festhalten, dass die Ausweitung und Demokratisierung der Dingwelt der Ausdifferenzierung und Vergeschlechtlichung der Privatsphäre und damit der Beschneidung individueller Lebenschancen der HausIVauen in der Schweiz der 50er Jahre Vorschub leistetc. indem die in den neuen Konsumgütern aufgespeicherten vergeschlechtlichten Werte und Vorstellungen durch den Gebrauch der Güter bzw. deren Konsum durch die Hausfrau die Standards und Ansprüche an deren Reproduktionsarbeit qualitativ veränderten. Reproduktionsarbeit und zu neuen Wunschdispositionell, welche über die Güter kommuniziert wurden. Diese Mensch-Ding-Manipulation lässt sich am Konsumgut Waschmaschine gut illustrieren: so führte zum einen die Verfeinerung der Technologie in Verbindung mit den Innovationen der chemischen Industrie (Waschmittel) zur Besetzung der Wäsche mit neuen Ansprüchen und Wertvorstellungen (die Wäsehe wurde häufiger gewaschen und hatte nunmehr weisser, hygienischer, duftender und weicher zu sein). Zum andern wiederspiegeln die räumlich-personellen Benutzungsverhältnisse wiederum die 'vcrgeschlecht- ,S'(7via berger Die Awforin .v/W/erf Gescb/cbfe ««ri Po/iiik- lichten' Werte des wissenschaftlich-technologischen Arbeitens, da die Waschmaschine für die Benutzung im Privatraum durch eine Einzelperson konzipiert vvi.v.ve/j.s'c/rafr a/7 t/er Uni Ziiric/7. Dieser Arti&ei ba- .viert aw/'i/irer bembtararbe/Y "Dzagvve/f «trt/ Lebe/i.vvre/r. Schweizer Wa«s/rrH/e77 i/7 e/err 'go/t/ene/î ' wurde. ./abre/7 /abob Ding-Mensch-Manipulation: die "Sozialisierende Wirkung von Dingen" Unter einer sozialpsychologischen Perspektive versuchten Cszikszentmihalyi und Rochberg-Halton in ihrer Studie "Der Sinn der Dinge" die vielfältigen Dimensionen der Wirkungsweisen zwischen der Dingweit und dem Menschen zu beschreiben? Sie inierpretieren den "kulturkonformen" Gebrauch eines Dinges als unmittelbares Erfahren der Kultur, dem Teilnehmen an einem Zeichen-Medium, das für die Kultur konstitutiv ist. Die Interaktion mit der Objektweit entspricht damit einer Sozialisierung des Mensehen und dient der Weiterverbreitung einer bereits artikulierten Reihe von Werten und Attitüden oder kann die Strukturierung einer Reihe neuer Einstcllungen fördern. Im Sinne des Mechanismus der Ding-Mensch-Manipulation interagiert die Hausfrau durch den "kultur- ' c/ie .vie i/77 Wb7fer.se/77e.vter 50er 7997/98 bei Pro/ 7a/7/7er geschrieben bar. Wie sie leben. Eine Untersuchung über Lebensstandard und Konsumgewohnheit der Abonnenten des Schweizerisehen Beobachters, Basel 1951. Wie sie leben, 10 Jah- - re später, Basel 1961. Siehe dazu ausführlicher Johanna Gisler, Mariana Christen, Die "Schule der Frauen", Zur Modernisierung des Frauenleitbildes in der Nachkriegszeit, in: Andreas Ernst et al. (Hg.), Kontinuität und Krise, Sozialer Wandel als Lernprozess. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Schweiz (FS Hansjörg Siegenthaler). Zürich 1994, S. 181-205. Eva Krähenbühl. "Unsere Wohnstube ist die Welt, helfen dass sie wohnlich wird". Das Frauenleitbild der SAFFA 1958. Lizentiatsarbeit der Universität Zürieh 1990. Siehe dazu auch ihren Artikel zur Safffa in diesem Heft. Iris von Roten. Frauen im Laufgitter, Offene Worte zur Stellung der Frau in der Schweiz, 2. Auflage, Bern 1959. wir mit, 16 golden fifties? * Siehe dazu ' ® ' Grant McCracken, Culture and Consumption: New Approaches to the Symbolic Character of Consumer Goods and Activities, Bloomington 1988. Judy Wajcman, Technik und Geschlecht, Die feministische Technikdebatte, Frankfurt a.M. 1994. Louise A. Tilly, Joan Wallach Scott, Women. Work, and Family, New York 1987. Mihaly Cszikszentmihalyi. Eugene Rochberg-Halton. Der Sinn der Dinge, Das Selbst und die Symbole des Wohnbereichs (dt. Übersetzung), München-Weinheim 1989. / Interessierte melden sich bitte bei Mirjam Bugmann, Friesenbergstrasse 80, 8055 Zürich, Tel. 01 461 23 90. 17