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Kolja Alexander Bonke
Erfolg bei Frauen
Wie Sie Ihre sexuelle Anziehungskraft
erhöhen, gekonnt verführen
und regelmäßig Sex haben
Für Jess, Izzie, meine Mutter
und all die anderen großartigen Frauen.
Erfolg bei Frauen
Bonke, Kolja Alexander
Humboldt (2010)
Warum habe ich nicht ausreichend Erfolg bei Frauen? Wie erhöhe ich meine Anziehungskraft? Wie habe ich regelmäßig
Sex? Der Verführungscoach Kolja Alexander Bonke kennt die
Antworten und hat ein schlagkräftiges System entwickelt, mit
dem sich der Erfolg bei Frauen spürbar steigern lässt. Männer, die dieses Buch gelesen haben, können sich auf aufregende Nächte gefasst machen!
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
978-3-86910-582-6
ISBN der gedruckten Originalausgabe: 978-3-86910-484-3
ISBN des PDF-eBooks: 978-3-86910-587-1
Kolja Alexander Bonke ist Dating-Coach und Mitglied einer internationalen Gemeinschaft von Verführungskünstlern. Seine Coachings und Seminare haben zahlreichen Männern einen Zugang zum
Mysterium Frau ermöglicht, von dem sie vorher nicht zu träumen gewagt haben.
© 2011 humboldt
Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG,
Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
www.schluetersche.de
www.humboldt.de
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Gewähr übernommen werden.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der
gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
Lektorat: Nathalie Röseler, Dateiwerk GmbH, Pliening
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Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen
Titelfoto: Shutterstock/New Line
Vorwort
„Erfolg bei Frauen“ wird Zigtausend Mal pro Monat in Suchmaschinen im Internet eingetippt. Singles, aber auch vergebene
Männer suchen nach funktionierenden Tipps und Tricks, um ihr
Liebesleben zu verbessern. Wie spricht man Frauen an? Wie wird
man erfolgreich beim anderen Geschlecht? Und warum haben
manche Männer ständig attraktive Freundinnen, während andere
leer ausgehen?
Einige suchen sehr gründlich und stoßen irgendwann auf eine geheimnisvolle Internetgemeinde, die sich intensiv mit solchen Fragen beschäftigt …
Ja, ich war Teil davon. Es muss 2005 gewesen sein, als es in
Deutschland wirklich anfing. Ich wäre wohl nie von selbst auf
dieses damals noch sehr überschaubare Häuflein Männer
gestoßen – ein guter Freund hatte mich darauf gebracht. Zu
meiner Überraschung war er damals bereits ein angesehenes Mitglied dieser Gemeinschaft.
Offen gesagt, mein Interesse an dieser Sache hielt sich anfangs in
Grenzen. Probleme mit Frauen hatte ich nicht und wie so oft in
meinem Leben führte ich damals eine feste Beziehung. Zudem
wirkte diese Szene auf mich wie eine krude Mischung aus Sekte,
Selbsthilfegruppe und Stammtischtreffen, bei dem schmutzige
Geschichten erzählt werden. Na ja, jedenfalls auf den ersten Blick.
Trotzdem wurde ich weiter mit frisch aus Amerika eingetroffenem
Informationsmaterial zum Thema versorgt. Und die Lektüre verfehlte ihre Wirkung nicht. Einige Bücher später war ich bereits so
tief im Thema drin, dass schon damals der Gedanke entstand, ein
eigenes Buch zu schreiben …
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Vorerst begnügte ich mich allerdings mit Beiträgen in Internetforen unter verschiedenen Pseudonymen. Daraufhin häuften sich
die Anfragen und ich begann, Männer zu coachen. Viele ließen
sich von mir per E-Mail beraten, einige betreute ich später auch
persönlich. Sogar Frauen nahmen meine Beratung schon in
Anspruch.
Wie es aussieht, scheint sich mit diesem Buch nun der Kreis zu
schließen. Es soll die wichtigsten Erkenntnisse aus meiner Zeit als
Dating Coach zusammenfassen. Dieser Ratgeber kann Ihnen
helfen, sich so zu entwickeln, wie Sie es vielleicht nie für möglich
gehalten hätten. Dabei steht die Tür zur erfolgreichen Verführung
für Sie womöglich schon weit offen.
„Ich kann dir nur die Tür zeigen.
Hindurchgehen musst du alleine.”
Morpheus zu Neo, „Matrix”, 1999
Seien wir realistisch: Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie
nicht sofort mit Supermodels ausgehen, wenn Sie nicht schon zuvor entsprechende Bekanntschaften hatten. Sie werden auch nicht
plötzlich reihenweise Mädels aus Clubs abschleppen, wenn sie zuvor noch nie in einer Disco waren.
Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie allerdings wissen,
warum das so ist. Und wie Frauen sonst noch so ticken und was
zu tun ist, um mehr Erfolg bei ihnen zu haben. Vielleicht werden
Sie zukünftig in Gesellschaft attraktiver Frauen immer traumwandlerisch sicher wissen, was Sie sagen sollen. Oder Sie
erkennen, wie man es schafft, als Single regelmäßig Sex zu haben.
Unter Umständen fällt es Ihnen auch wie Schuppen von den Augen, wie in Ihrer langjährigen Beziehung mit Ihrer Freundin endlich wieder Funken sprühen können. Und möglicherweise lernen
Sie durch dieses Buch auch, wie Sie endlich die Frau verführen,
von der sie immer geträumt haben. Womöglich hilft es Ihnen
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sogar, in Zukunft öfter verführt zu werden, statt immer selbst verführen zu müssen. Fast alles ist möglich!
Kann sein, dass Sie sich dieses Buch mit Blick auf eine bestimmte
Frau gekauft haben. Ob es sich dabei um eine Frau dreht, die Sie
vor zwei Wochen kennengelernt haben oder um jemanden, mit
dem Sie bereits seit Jahren zusammen sind, ist völlig unerheblich
– Sie haben in beiden Fällen das richtige Buch gekauft. Schließlich erklärt es Gesetzmäßigkeiten der Verführung, die immer gelten. Und eine Beziehung ist nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Verführungen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Verführung bedeutet, jemanden gewaltlos zur Hingabe zu bewegen. Ein komplexer, dynamischer Vorgang mit Hunderten von
Variablen. So komplex und so dynamisch, dass man von einer
Matrix der Verführung sprechen könnte. Eine Matrix, eine
Formel, die Sie nach der Lektüre dieses Buches durchschauen
werden. Dabei helfen wird Ihnen ein Modell, das das Verführen
ganz einfach macht.
Auf diesem Modell beruht dieses Buch. Es hat nur zwei wichtige
Größen: Wert und Anziehung. Die Matrix der Verführung wird
von diesen beiden Größen bestimmt. Mit ihnen lässt sich jede
Verführungsform beschreiben und erklären. Erfolgreiche und
nicht erfolgreiche Verführungen ebenso wie geplante und ungeplante Verführungen. One-Night-Stands ebenso wie „flotte
Dreier“. Aber nicht nur das: Auch feste Beziehungen und Ehen
sind durch das Modell vollständig erklärbar. Ihre Entstehung, ihr
Fortbestand und sogar ihr Ende. Genau genommen könnte das
Wert-Anziehungs-Modell sogar zur Analyse von fast jeder Art von
zwischenmenschlicher Beziehung zwischen Frau und Mann herangezogen werden …
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Ich weiß, Wert-Anziehungs-Modell klingt sehr trocken und unheimlich kompliziert. Es ist aber ganz einfach, versprochen. Ich
habe es entwickelt, um herauszufinden, warum so viele Männer
Probleme mit Frauen haben.
Während der Jahre als Dating Coach fielen mir immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen bestimmten Gruppen von Männern auf.
Ich beschäftigte mich mit den Gesetzmäßigkeiten ihrer Probleme
und begann, die Systematik dahinter zu verstehen. Aus heutiger
Sicht betrachtet, habe ich damals begonnen, die Matrix der Verführung verstehen zu lernen und ihre Geheimnisse auszuloten.
Aus diesen Erkenntnissen entstand mein Modell. So seltsam es
klingt, es wird Ihnen ermöglichen, sich selbst mit den Augen einer
Frau zu betrachten. Zum Beispiel mit den Augen der Frau, die Sie
interessiert. Es soll dabei helfen, sich selbst richtig einzuordnen,
die Ursache für Probleme zu erkennen und auf die Behebung
dieser Schwierigkeiten hinzuarbeiten, um schlussendlich erfolgreicher bei dieser Frau zu werden. Und vielleicht auch bei einigen ihrer Geschlechtsgenossinnen …
Stellen Sie es sich aber bitte nicht zu einfach vor, alte Denkmuster
abzulegen und neue Verhaltensweisen zu erlernen. Es könnte ein
langer, beschwerlicher Weg werden – je nachdem, wo Sie heute
stehen. Viele Verhaltensweisen, die in diesem Buch geschildert
werden, verlangen Übung und ein hohes Maß an Disziplin. Es
wird Rückschläge geben und auch Körbe. Und doch wird es sich
lohnen, die Ratschläge dieses Buches anzunehmen und zu
übernehmen, denn je mehr Sie von ihnen in die Tat umsetzen,
desto größer wird Ihr Erfolg bei Frauen werden.
Wert
Was ist Wert?
Das Auge der Betrachterin
„Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, richtig? Mit diesem
Konzept von männlichem Wert verhält es sich ganz ähnlich.
Betrachten wir einmal einen Mann. Dieser Mann, nennen wir ihn
Hans-Peter, mag Frauen. Und manche Frauen mögen ihn. Ja, die
mögen ihn als Mann, also so richtig, mit allem Drum und Dran.
Für diese Frauen ist Hans-Peters Wert als potenzieller
Geschlechtspartner hoch. Warum, weiß eine Frau manchmal
selbst nicht so genau …
Nun gibt es da noch andere Frauen. Die finden unseren HansPeter deutlich weniger dufte. Sie stören sich zum Beispiel an den
weißen Socken in den Sandalen. Oder er verdient ihnen nicht
genug, aber das würde keine von ihnen so gerne öffentlich
zugeben. Jedenfalls ist für diese Frauen sein Wert als möglicher
Geschlechtspartner eher gering.
Hans-Peter kommt bei verschiedenen Frauen also verschieden
gut an. Genau genommen wird sein Wert von jeder Frau auf der
Welt unterschiedlich beurteilt werden. Wert ist relativ, denn er
hängt von der Beurteilerin ab. Und so unterschiedlich Frauen
sind, so unterschiedlich werden die Beurteilungen ausfallen. Individuelle Vorlieben, Werte, Einstellungen und Lebensumstände
spielen dabei eine entscheidende Rolle.
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Zwei Dimensionen von Wert
Der Wert eines Mannes als Geschlechtspartner ist also relativ.
Das heißt, es macht durchaus einen Unterschied, welche Frau wir
einen bestimmten Mann bewerten lassen. Nun stellt sich die
Frage, worauf Frauen denn achten, wenn sie nach dem Wert eines
Mannes als potenzieller Geschlechtspartner gefragt werden. Wie
sie urteilen. Und warum sie das auch dann tun, wenn sie überhaupt niemand danach fragt …
Frauen beurteilen Männer ständig, weil Mutter Natur es so will.
Unser Beispielmann Hans-Peter soll wie alle anderen Männer
viele kleine Nachkommen produzieren, um einen Teil zum Überleben der menschlichen Rasse beizutragen. Allerdings nur, wenn
sich weibliche Exemplare finden lassen, die nach der Beurteilung
seiner Qualitäten zu dem Schluss kommen, dass er so ziemlich
das beste an männlichem Material darstellt, das gerade verfügbar
ist. Wenn nicht, geht er leer aus in Sachen Kind und Kegel. Der
Nachwuchs soll ja schließlich auch was werden, um wiederum
selbst einen Anteil zum Fortbestand der menschlichen Rasse
beisteuern zu können. Ja, Mutter Natur hat hohe Ansprüche, die
sich in den Ansprüchen der Frauen wiederfinden.
Die Frage, „wie“ Frauen beurteilen, ist ebenfalls recht einfach zu
beantworten. Frauen beurteilen Männer in der Regel unbewusst.
Ob ein männliches Wesen als Geschlechtspartner infrage kommt,
ist ihnen meist schon sehr schnell klar. Wahrscheinlich direkt
beim allerersten Kennenlernen. Psychologen gehen davon aus,
dass es nur höchstens 30 Sekunden dauert, bis ein vermeintlich
vollständiges Bild des Gegenübers entstanden ist. Dieser erste
Eindruck ist oft nur schwer zu revidieren. Für ihn gibt es eben
keine zweite Chance!
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Kommen wir zu einer deutlich interessanteren Frage: Was beurteilen Frauen denn genau, wenn sie den Wert des Mannes als
möglicher Geschlechtspartner bewerten? Mit welchen Qualitäten
kann Mann bei ihnen punkten?
Nun, der Wert eines Mannes besteht für Frauen aus zwei Dimensionen:
männlicher
Überlebenswert
und
männlicher
Fortpflanzungswert.
Beide passen zu den beiden wichtigsten Aufgaben, die Mutter
Natur uns allen mit auf den Weg gegeben hat: überleben und
Nachkommen produzieren.
Überlebenswert
Eine Frau beurteilt einen Mann stark nach seinem Überlebenswert. Dieser beschreibt die erwartete Erhöhung ihrer eigenen Überlebenschancen durch eine engere Beziehung mit ihm.
Diese Überlebenschancen sollten nach Möglichkeit durch das
Eingehen einer festen Verbindung steigen. Das ist dann der Fall,
wenn ihre Wahl sich als richtig erweist und er seine Aufgabe erfüllt, für die Frau und mögliche Kinder zu sorgen. Wenn nicht, hat
sie seinen Überlebenswert überschätzt und ihre Wahl war falsch.
Mit allen Konsequenzen.
Nun gut, ich gebe zu, heutzutage geht es bei uns nur noch selten
ums nackte Überleben. Vor 20000 Jahren sah das aber noch völlig anders aus. Damals konnte ein männlicher Partner tatsächlich
entscheidend sein für das Überleben von Frau und Kind. Eiszeit,
Säbelzahntiger und locker sitzende Keulen fremder und meist
schlecht gelaunter Höhlenmenschen – in jenem rauen Zeitalter
war es als Frau durchaus vorteilhaft, einen Mann als festen
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Partner zu haben. Am besten einen, der hin und wieder ein totes
Tier in die Höhle schleppte und ungebetene Gäste fernhielt.
Da wir alle von Mutter Natur auf solch finstere Zeiten vorbereitet
wurden und das Überleben damals ganz oben auf der Prioritätenliste stand, ist eine Frau auch heutzutage noch darauf programmiert, einen Mann vor allem nach seinem Überlebenswert zu
beurteilen, der auch heute noch seine ursprüngliche Funktion hat.
Auch wenn es heute weniger ums nackte Überleben als um ein
schöneres Überleben geht. Man könnte auch sagen: um einen
möglichst hohen Lebensstandard, den der Mann bieten soll. Die
Bestandteile dieses Wertes haben sich über die Jahrtausende
geändert. Vor 20000 Jahren zählten hauptsächlich körperliche
Kraft, Jagdgeschick und ein großer Clan, der Schutz bieten konnte. Das Leben war rauer, sicherheitsbildende Eigenschaften
standen deshalb noch etwas höher im Kurs als heute. In unseren
Zeiten und unseren Breitengraden machen hauptsächlich vier Dimensionen einen hohen Überlebenswert aus:
• Stil & Körperpflege,
• Persönlichkeit,
• Status,
• Gemeinsamkeiten.
Jeder dieser vier Aspekte ist ausgesprochen relativ, also abhängig
von den Eigenschaften und Vorstellungen der beurteilenden
weiblichen Person. Gewissermaßen richtet also die Frau im Sinne
von Mutter Natur über die Qualitäten des Mannes.
Was ein gepflegter Körper und Stil mit dem Überlebenswert zu
tun haben? Nun, ein Mann zeigt mit seiner äußeren Erscheinung
und seinem stilsicheren Auftreten, dass er sein Leben und sich im
Griff hat und deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit auch abseits
von Körperpflege und Stilfragen erfolgreich sein dürfte. Doch
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Vorsicht, vor allem in Sachen Kleidungsstil sind die Geschmäcker
verschieden …
Persönlichkeit ist eine weitere wichtige Dimension des Überlebenswerts. Dazu zählen beispielsweise Facetten wie Offenheit,
Lust am Leben, die Fähigkeit, geliebte Menschen zu beschützen,
ein interessanter Lifestyle mit attraktiven Hobbys, eine Vision
und Ziele im Leben. Eine solche Persönlichkeit verheißt Erfolg
und eine schöne und spannende gemeinsame Zeit.
Wenig überraschend: Bei Frauen ist ein hoher Status nützlich.
Dazu zählen Job, Geld, Bildung und Freunde. Wie der Status
eines Mannes beurteilt wird, hängt nicht zuletzt von Status und
Lebensumständen der Beurteilerin ab. Eine weltweit bekannte
Millionärin wie Paris Hilton wird Otto Normalverbraucher nur
schwer beeindrucken können. Selbst wenn er attraktiv wäre wie
Fußballer Cristiano Ronaldo, würde sie wohl einen Mann
vorziehen, dessen Status zumindest mit ihrem mithalten kann.
Promis wie Frau Hilton bleiben deshalb bei der Wahl ihrer Partner im Normalfall lieber unter sich. So dürfte sich Herr Ronaldo
weniger aufgrund seines Waschbrettbauchs für eine kleine Affäre
angeboten haben – beeindruckende Sixpacks gibt es schließlich
wie Sand am Meer. Sein einzigartiger Ruhm und Verdienst als
Fußballstar dürfte für ihre Wahl weitaus wichtiger gewesen sein.
Zum Glück: Ganz im Gegensatz zur Hotelerbin gibt sich die
Wurstfachverkäuferin aus unserer Lieblingsfleischerei schon mit
viel weniger Glamour und Kleingeld zufrieden …
Gemeinsamkeiten mit der Traumfrau sind die vierte und letzte
Dimension des Überlebenswerts, bestehend aus Dingen wie
zusammenpassenden Identitäten, Interessen, Einstellungen, Werten, Zukunftsplänen und Träumen sowie einer Portion Vertrauen.
Gemeinsamkeiten sind ein Bestandteil des Überlebenswerts, da
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sie die Fortdauer der Beziehung sichern und verhindern, dass die
Mutter während der Kinderaufzucht verlassen wird.
Fortpflanzungswert
Das weibliche Geschlecht ist nicht nur durch einen hohen Überlebenswert zu beeindrucken, sondern auch durch einen hohen
Fortpflanzungswert. Männlicher Fortpflanzungswert dient der
Erhöhung der Fortpflanzungschancen der Frau, sollte sich eine
Beziehung entwickeln. Ihre Fortpflanzungschancen werden durch
ihn dann erhöht, wenn er fähig ist, gute Gene beizusteuern.
Aber woran können diese Erbanlagen im Voraus von der weiblichen Zielgruppe erkannt werden?
Frauen achten bewusst und unbewusst auf genau drei Dinge, um
vorteilhafte Erbanlagen bei einem Mann festzustellen:
• physische Gegebenheiten,
• Intelligenz,
• individueller Körpergeruch.
Auch beim Fortpflanzungswert liegt Relativität vor. Ob ein Mann
einen hohen Fortpflanzungswert für eine Frau verkörpert oder
nicht, hängt stark von der Frau ab, die ihn beurteilt.
Mit physischen Gegebenheiten sind hier ausschließlich schwer
veränderliche Dinge wie Fülle des Haupthaares und Körpergröße
gemeint. Symmetrie von Gesicht oder Figur ist ein weiteres Beispiel für solche Attraktivitätsmerkmale.
Übrigens ist Körpersymmetrie auch bei Tieren ein wichtiges Kriterium. Symmetrische Zähne stehen bei Affen hoch im Kurs, Fliegen fliegen auf symmetrische Flügel und Vögel stehen auf
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symmetrische Schwanzfedern. Menschen mögen einen symmetrischen Körperbau, weil dieser für ein wehrhaftes Immunsystem
steht. Symmetrisch gebaute Männer sind deshalb erwiesenermaßen besonders erfolgreich beim weiblichen Geschlecht.
Zum Thema intellektuelle Fähigkeiten als Bestandteil des männlichen Fortpflanzungswertes ist anzumerken, dass Intelligenz
nicht direkt vererbt werden kann. Vielmehr wird nur das Potenzial zur Intelligenz an die Nachkommen weitergegeben, aber ob
und wie dieses genutzt wird, steht in den Sternen. Schon deshalb
genügt den allermeisten Frauen ein gewisses Mindestmaß an intellektuellen Fähigkeiten bei einem Mann. Diese gewünschte
geistige Minimalkapazität hängt allerdings stets davon ab, in
welchen intellektuellen Sphären sich die Beurteilerin selbst bewegt. Geht es nach der Mehrheit der Frauen, sollte der Mann in
diesem Bereich mit seiner Angebeteten zumindest mithalten
können. Professorinnen und Reinigungskräfte stellen naturgemäß
meist unterschiedliche Ansprüche an ihren Traummann …
Nun zum dritten Kriterium männlichen Fortpflanzungswerts,
dem individuellen Körpergeruch. Ob Frauen unseren Beispielmann „riechen können“ – im wahrsten Sinne des Wortes –, ist
sogar ein K.o.-Kriterium für die Entwicklung einer Partnerschaft
mit ihm. Passt ihnen sein Geruch nicht, können im Normalfall
noch so viel physische Attraktivität und intellektuelle Fähigkeiten
diesen Mangel in Sachen Fortpflanzungswert nicht kompensieren. Auch sein Gesamtwert als potenzieller Geschlechtspartner
wäre damit zumindest schwer geschädigt, wenn nicht sogar förmlich ausradiert!
Die Natur hat dies so eingerichtet, damit der Nachwuchs fit und
gesund wird. Um Immunschwächen der Kinder durch zu ähnliche
Erbanlagen und Immunsysteme der Eltern zu verhindern. So
richtig gut riechen kann sich nämlich nur, wer unterschiedliche
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Gene und körperliche Abwehrmechanismen hat. Damit für die
Nachkommen ein wehrhaftes Immunsystem möglich wird, ist es
von Vorteil, dass beide Partner verschiedene Anlagen dafür
haben. Die Kombination aus diesen beiden gegensätzlichen Immunsystemen führt zu einer starken Abwehr beim Kind. Personen
mit gleicher Erbanlage und Körperabwehr riechen deshalb nicht
besonders attraktiv oder bestenfalls neutral, Personen mit
passenden Genen schmeicheln hingegen unserer Nase.
Frauen haben einen besseren Riecher für männliche Erbanlagen
als umgekehrt und selektieren deshalb stärker ihre Partner anhand des Geruchs. Frauen sind generell bei der Partnerwahl
sorgfältiger als Männer, sie tragen schließlich auch das Risiko einer Schwangerschaft. Männer sind außerdem mehr auf visuelle
Auswahlkriterien festgelegt, ihr Geruchssinn spielt eine untergeordnete Rolle bei der Suche nach einer Geschlechtspartnerin.
So sorgt vor allem das weibliche Geschlecht dafür, dass sich nur
dann mehr zwischen zwei Menschen entwickelt, wenn das Kriterium der unterschiedlichen Erbanlagen ausreichend erfüllt ist.
Frauen sind unbewusst in der Lage, über den Eigengeruch des
Mannes zu erkennen, ob dessen Erbanlagen und Immunsystem
günstig für gemeinsamen Nachwuchs sind oder nicht. Auch Parfum hilft nicht, wenn die Chemie zwischen Männlein und
Weiblein nicht stimmt.
Übrigens kann diese Fähigkeit des weiblichen Geschlechts durch
die Einnahme der Pille gestört werden. Gelegentlich kann es deshalb passieren, dass die Partnerwahl einer empfängnisverhütenden Frau auf einen Mann trifft, der mit seiner genetischen
Anlage eigentlich nicht zu ihr passt. Setzt sie die Pille ab, erscheint ihr sein individueller Körpergeruch plötzlich als weniger
angenehm und die Beziehung geht mit hoher Wahrscheinlichkeit
zeitnah in die Brüche. Es ist deshalb vorteilhaft, eine Frau in einer
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Phase kennenzulernen, in der sie nicht hormonell verhütet. Eine
unter diesen Umständen entstehende Beziehung hat zumindest in
diesem Bereich beste Voraussetzungen!
Wenn zwei Menschen mit perfekt zueinanderpassenden genetischen Anlagen aufeinandertreffen, kann dies über den
Geruchssinn sogar schnell zu Verliebtheit führen – ein intensives
Gefühl der Zuneigung, das mit einer Einengung des Bewusstseins
einhergeht und stets genossen werden sollte. In vieler Hinsicht ist
es vergleichbar mit einer Art Geisteskrankheit. In Acht nehmen
sollte man sich deshalb vor einer übermäßigen Fixierung auf das
Objekt der Begierde, die häufig aus Verliebtheit resultiert.
Abgesehen von schwülstigen Liebesliedern und Gedichten
entsteht aus ihr selten Gutes.
Zurück zum männlichen Fortpflanzungswert. Dessen drei
Facetten sind also allesamt schwer veränderliche Merkmale, deren Ausprägungen nicht mal eben über Nacht erzeugt oder
verbessert werden können. Nun aber die gute Nachricht: Der
Fortpflanzungswert ist für unsere weiblichen Zeitgenossinnen
weit weniger wichtig als männlicher Überlebenswert. Der Volksmund hat recht, ein Mann muss nicht unbedingt schön sein. Und
kein potenzieller Nobelpreisträger. Der Fortpflanzungswert
macht nur 30 Prozent seines Gesamtwertes aus, die restlichen 70
Prozent stehen für seinen Überlebenswert. Mann punktet bei der
Damenwelt also stark mit einem Job als Arzt, Pilot oder Gitarrist.
Ein IQ von 145 spielt hingegen eine eher untergeordnete Rolle.
Aber riechen müssen sie ihn können, das ist die Grundbedingung.
Ist diese hinreichend erfüllt, kann ein ansonsten geringer Fortpflanzungswert durch einen stark ausgeprägten Überlebenswert
durchaus kompensiert werden: Frauen suchen evolutionsbiologisch gesehen vor allem nach Ernährern und Beschützern!
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Der Wert eines Mannes aus Sicht der Frau.
Exkurs: weiblicher Wert
Für Männer zählt bei der Beurteilung von Frauen ein genau
umgekehrtes Verhältnis: Ihnen ist der Fortpflanzungswert der
Angebeteten sehr viel wichtiger als ihr Überlebenswert. Letzterer
macht nur 30 Prozent des weiblichen Gesamtwertes für einen
Mann aus.
Männer sind aus evolutionsbiologischer Sichtweise auf der Suche
nach einer Frau um sich fortzupflanzen und nicht, um sich von
ihr das Überleben sichern zu lassen. Selbst völlig auf sich alleine
gestellt hatten Männer in Urzeiten gute Überlebenschancen,
während Frauen einen Partner gebrauchen konnten, um harte
Winter zu überstehen. Für Nachwuchs ist allerdings damals wie
heute weibliche Gesellschaft nötig …
Nach dem Willen der Natur sollen sich Paare finden, die möglichst gute Chancen auf gesunden Nachwuchs haben. Dieser Wille
findet sich in jeder Frau, aber auch in jedem Mann wieder: Er
sucht nach einer möglichst attraktiven Frau, um diese für sich zu
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gewinnen. Signalisiert sie doch mit diesen Äußerlichkeiten Gesundheit, gute Gene und damit auch die Fähigkeit, mit hoher
Wahrscheinlichkeit Kinder erfolgreich großzuziehen. Deshalb
sind Vorzüge wie schöne Haut und kräftige Haare – sprich äußerliche Attraktivität – den meisten Männern bei einer Frau sehr
wichtig.
Haut und Haare sind ein Gesundheitszeugnis der Frau, das ihr
sozusagen ins Gesicht geschrieben steht. Während an der Haut
viel über den momentanen Gesundheitszustand und mögliche
Krankheiten abzulesen ist, gibt das Haupthaar sogar Auskunft
über die letzten Jahre einer Frau. Lange, schöne, gesunde Haare
bezeugen glaubwürdig, dass es ihr schon lange Zeit gut geht.
Haut und Haare sind auch deutlich wichtiger als beispielsweise
ein hoch dotierter Job. Weiblicher Überlebenswert ist zu unwichtig für Männer. Damals wie heute sucht ein Mann selten nach
einer Versorgerin oder Beschützerin, sondern eher nach der Mutter seiner Kinder. Selbst wenn er keinen Kinderwunsch hegt,
kann er sich diesen Bewertungen nicht entziehen. Mutter Natur
hat ihn schließlich darauf programmiert.
Wie ein Mann es nun schaffen kann, seinen Wert als potenzieller
Geschlechtspartner auf dem Singlemarkt zu steigern, soll das folgende Kapitel zeigen. Vorher wird das erste Kapitel noch in einem
Infokasten zusammengefasst. Solche Zusammenfassungen finden
Sie nach jedem Kapitel, um Ihnen die wesentlichen Punkte noch
einmal vor Augen zu führen.
||| Zusammenfassung
Der Wert eines Mannes als möglichem Geschlechtspartner variiert
von Frau zu Frau – für die eine hui, für die andere pfui.
Männlicher Wert für eine Frau besteht aus zwei Dimensionen: dem
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Überlebenswert und dem Fortpflanzungswert. Nach diesen beiden
Hauptkriterien beurteilt sie jeden Mann – vor allem unbewusst, versteht sich!
Der Überlebenswert steht für die Erhöhung der Überlebenschancen
der Frau durch den Mann und macht 70 Prozent des männlichen
Gesamtwertes für eine Frau aus. Er besteht aus den größtenteils
veränderlichen Kriterien Stil & Körperpflege, Persönlichkeit, Status
und Gemeinsamkeiten zwischen Frau und Mann.
Der Fortpflanzungswert steht für die Erhöhung der Fortpflanzungschancen der Frau durch den Mann und macht 30 Prozent des Gesamtwertes aus. Er besteht aus physischen Gegebenheiten, Intelligenz und individuellem Körpergeruch. Diese Merkmale sind kaum
beeinflussbar.
Das Kriterium Körpergeruch stellt dabei im Normalfall ein K.o.-Kriterium dar: Sollte er der Frau absolut nicht zusagen, rückt eine
geschlechtliche Beziehung zwischen Frau und Mann in weite Ferne.
Ein solcher Mangel ist praktisch nicht auszugleichen. Mit dem weiblichen Urteil über den männlichen Körpergeruch steht und fällt der
Gesamtwert eines Mannes für sie.
Für Männer gilt ein genau umgekehrtes Verhältnis: Sie achten bei
einer Frau vor allem auf ihren Fortpflanzungswert: Evolutionsbiologisch gesehen suchen sie schließlich nach der Mutter ihrer Kinder.
Erzeugung von Wert
„Versuch nicht, ein Mann des Erfolgs zu werden.
Werde lieber ein Mann von Wert!” Albert Einstein
Wie wir gesehen haben, sind die drei Bestandteile des männlichen
Fortpflanzungswertes im Prinzip kaum aktiv zu erzeugen, zu verändern oder auf kontrollierbare Weise zur Zielperson zu transportieren. Physische Gegebenheiten, Intelligenz und individueller
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Körpergeruch sind einfach da. Sobald ein weibliches menschliches Wesen ein männliches persönlich kennenlernt, wird es –
zumindest unbewusst – dessen Fortpflanzungswert registrieren
und einordnen. Ein Nachhelfen ist kaum möglich, Mann kann
weder an seiner gottgegebenen physischen Attraktivität noch an
der intellektuellen Kapazität oder an den Erbanlagen, die seinen
Körpergeruch bestimmen, kurzfristig etwas drehen.
Die gute Nachricht dabei: Wir Männer müssen uns bezüglich der
Erzeugung von Wert nur noch über unseren Überlebenswert
Gedanken machen, der sowieso viel wichtiger ist als der Fortpflanzungswert. Seine vier Facetten Stil & Körperpflege, Persönlichkeit, Status und Gemeinsamkeiten mit der weiblichen Zielperson sind außerdem beeinflussbar oder zumindest steuerbar in der
Hinsicht, wie sie bei anderen Menschen ankommen. Es genügt für
einen Mann nicht, einen hohen Überlebenswert zu haben. Er
muss ferner auch dafür sorgen, dass sein Überlebenswert bei den
Damen ankommt und sie ihn zur Kenntnis nehmen. Wie das
funktionieren kann, zeigen die folgenden Abschnitte.
Erzeugung von
Körperpflege
Wert
hinsichtlich
Stil
&
„Das Aussehen entscheidet, wer sich kennenlernt, die Persönlichkeit, wer zusammenbleibt“, sagt der Volksmund. Wenn dem so
ist, ist das Aussehen als Facette von männlichem Wert von ausgesprochen hoher Bedeutung. Was nützt eine spektakuläre Persönlichkeit, die niemand erkennt, weil die schwarzen Zahnstummel
und die seit den 1980er-Jahren unverändert selbst geschnittenen
Haare jedes weibliche Wesen instinktiv Reißaus nehmen lassen?
Solche Äußerlichkeiten sind keine besonders gute Voraussetzung,
um Frauen für sich zu begeistern …
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Zu den in diesem Abschnitt behandelten äußeren Erscheinungsmerkmalen ist anzumerken, dass sie prinzipiell veränderbar sind.
Sie stehen damit im Gegensatz zu den unveränderlichen physischen Gegebenheiten, die im Abschnitt über den männlichen Fortpflanzungswert besprochen wurden. Letztere erfordern schlicht
Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann.
Baustellen hinsichtlich Stil & Körperpflege hingegen verlangen
Mut und Anstrengung, um zum Positiven zu verändern, was
änderbar ist. Änderbare von nicht änderbaren Dingen unterscheiden zu können, ist zu diesem Zweck ausgesprochen
vorteilhaft!
Beginnen wir mit einem Allgemeinplatz: Es empfiehlt sich immer
ein zum Anlass passendes Styling in Verbindung mit einem angemessenen Maß an Körperpflege.
Die Frage, welches Styling zu welcher Gelegenheit passt, ist allerdings weniger banal. Experten haben mit ihrer Beantwortung
bereits Hunderte von Büchern gefüllt, Stylisten verdienen ihre
Brötchen damit und Illustrierte sind voll von solchen Themen.
Einen kurzen Abriss darüber kann ich mir an dieser Stelle
trotzdem nicht verkneifen, allerdings stets mit dem männlichen
Überlebenswert im Fokus. Stil und Auftreten sollen schließlich
primär der Erhöhung des männlichen Überlebenswertes dienen
und so die Chancen beim weiblichen Geschlecht erhöhen. Mit
gepflegtem Äußerem und stilsicherem Auftreten belegt der Mann,
alles im Griff zu haben und suggeriert so nicht nur der Frauenwelt, auch alle übrigen Lebensbereiche erfolgreich zu meistern.
Kleider machen bekanntlich Leute. So weit, so theoretisch. Ein
junger Mann namens Bjørnstjerne aus Norwegen wird uns nun
die Praxis der Wertfacette Stil & Körperpflege näherbringen.
Bjørnstjerne ist Sänger einer norwegischen Black-Metal-Band.
Black Metal – das sind kreischende Gitarren, kunstvoll schwarz-
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weiß geschminkte Gesichter auf der Bühne und davor, schwarze
Klamotten so weit das Auge reicht und freundliche junge Leute,
die in ihrer Freizeit manchmal dem Satan huldigen. Bjørnstjerne
hat gepflegte Haare, aber sie gehen ihm bis zum Nietengürtel. Auf
den Konzerten von Bjørnstjernes Band tropft der Schweiß von der
Decke und hin und wieder auch etwas Kunstblut auf die Bühne.
Was junge Leute in ihrer Freizeit eben so machen …
Unnötig zu erwähnen, dass Bjørnstjerne bei den Mädels vor der
Bühne ziemlich angesagt ist. Man könnte auch sagen, sein Wert
als potenzieller Geschlechtspartner geht in den Augen sämtlicher
Black-Metal-Fanatikerinnen praktisch durch die Decke.
Aber woran liegt das genau?
Unter anderem daran, dass Bjørnstjerne in ihren Augen hinsichtlich Überlebens- und Fortpflanzungswert wahnsinnig viel zu bieten hat.
Analysieren wir seinen Wert aus ihrer Sicht in aller Kürze. Wir
haben dafür vier Dimensionen des Überlebenswerts und die drei
Dimensionen des Fortpflanzungswerts kennengelernt: Stil &
Körperpflege, Persönlichkeit, Status und Gemeinsamkeiten sowie
physische Gegebenheiten, intellektuelle Fähigkeiten und individueller Körpergeruch.
Bjørnstjerne ist mit seinen hautengen Lederhosen, den vielen Nieten und der liebevollen Gesichtsbemalung für den Anlass eines
Black-Metal-Konzerts perfekt gestylt, sein Stil ist folglich über
jeden Zweifel erhaben. Volle Punktzahl.
Seine Persönlichkeit drückt sich unter anderem in seinen teilweise indizierten Texten aus, die alle anwesenden Damen auswendig mitschreien können.
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Als Frontmann der Band verkörpert er wie niemand sonst das
Alphatier, einen höheren Status zu haben, ist an diesem Abend in
dieser Location nicht möglich.
Nicht wenige Ladys im Publikum sind zudem davon überzeugt, in
ihm einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Und nicht nur
das: So manche dieser Damen haben Pläne geschmiedet, ihn
heute Abend endlich persönlich über die bestehenden Gemeinsamkeiten aufzuklären …
Soweit der Überlebenswert, der circa 70 Prozent von Bjørnstjernes Gesamtwert als möglichem Geschlechtspartner für die
Black-Metal-Mädels ausmacht.
Die restlichen 30 Prozent entfallen wie erwähnt auf seinen Fortpflanzungswert. Auch in diesem Bereich ist Bjørnstjerne fantastisch aufgestellt: Physisch und intellektuell ist alles bestens und
wegen seines Körpergeruchs hat sich auch noch keine beschwert,
sagt er sich zu Recht. Abgesehen davon, dass die meisten Mädels
vor der Bühne gar nicht die Möglichkeit haben, diesen wirklich zu
beurteilen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es bei Bjørnstjerne
um alle sieben Wertdimensionen sehr gut bestellt ist und ihm
heute Abend niemand die Poleposition bei den schwarzgekleideten Vertretern des weiblichen Geschlechts streitig machen wird.
Leider verläuft der Rest des Abends trotzdem wenig erfolgreich
für Bjørnstjerne. Bei der feuchtfröhlichen After-Show-Party mit
seinen Bandkollegen verirrt er sich alleine in einen Hip-HopClub. Wie wenig Black Music mit Black Metal zu tun hat, wird
ihm dort schnell klar. Sprechgesang, weite Jeans und dicke
Klunker … Aber die Mädels dort gefallen ihm. Umgekehrt halten
sich die positiven Reaktionen allerdings eher in engen Grenzen.
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Von seinem unglaublich hohen Wert auf dem Konzert seiner
Band ist in dieser neuen Location nichts mehr übrig. Mit seinen
Lederklamotten ist er dort nicht mehr als ein Freak, für seine Persönlichkeit interessiert sich nicht mal der Barkeeper, sein Status
ist unterirdisch und Gemeinsamkeiten mit den Rap-Fans existieren nicht. Kurz, sein Überlebenswert ist in diesem Club faktisch
nicht vorhanden!
Da kann auch sein verbliebener Fortpflanzungswert nichts mehr
retten. Fortpflanzungswert ist ohne Überlebenswert nämlich
nicht tragfähig, Fortpflanzungswert alleine nützt bei Frauen meist
wenig.
Bjørnstjerne bleibt heute Abend alleine, weil er sich in der Tür
geirrt hat. Sein missglückter Ausflug in eine fremde Welt unterstreicht zwei Dinge. Erstens die Relativität von Wert: Sein Wert
wird von unterschiedlichen Frauen unterschiedlich beurteilt.
Zweitens die Bedeutung der Wertfacette Stil & Körperpflege: Das
Outfit ist sehr entscheidend für den Erfolg bei Frauen.
Gleichzeitig hat Bjørnstjernes leidvolle Erfahrung gezeigt, wie
schwer es ist, wertvolle und allgemeingültige Tipps zur Erzeugung
von Wert hinsichtlich Stil & Körperpflege zu geben. Für seine eigentliche Zielgruppe war unser norwegischer Freund schließlich
perfekt gekleidet – für coole Hip-Hop-Mädels war sein Outfit jedoch unerträglich.
Plakativ zur Schau gestellte Zugehörigkeit zu einer Szene oder ein
anderweitig extremer Stil können sich also durchaus problematisch auswirken. Beides limitiert von vornherein die Anzahl der
Personen, die theoretisch Interesse zeigen könnten. Die weibliche
Zielgruppe eines Mannes wird auf diese Weise von vornherein
beschränkt. Wird die gewohnte Umgebung verlassen, droht sogar
ein wertmäßiger Absturz ins Bodenlose. Mit einem solchen
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Styling wird alles auf eine Karte gesetzt, genauer gesagt auf die
eine Zielgruppe, auf die es gemünzt ist …
Um nicht von vornherein einen Großteil der Damenwelt abzuschrecken, empfiehlt sich deshalb ein Stil, der Männlichkeit, Individualität und Massentauglichkeit verbindet. Ein solcher Stil trägt
am wahrscheinlichsten dazu bei, einen hohen Wert als potenzieller Geschlechtspartner in den Augen vieler Frauen zu entwickeln. Dafür ist es nützlich, einige Kleidungsstücke im Schrank zu
haben und um andere einen großen Bogen zu machen. Fangen wir
mit den Must-Haves an, also der Positivliste essenzieller Garderobe, die ein Mann besitzen und regelmäßig tragen sollte.
Dazu gehören definitiv schlichte schwarze Lederschnürer. Möglichst hochwertige Halbschuhe aus Leder, der gegenwärtigen
Mode entsprechend mit einer eher spitzen und keinesfalls eckigen
Form. Unnötig zu erwähnen, dass in ein paar Jahren eine völlig
andere Form angesagt sein könnte. Auf absehbare Zeit immer
noch gültig dürfte hingegen die Annahme sein, dass Ihre
Fußbekleidung umso länger hält, je mehr Geld Sie in sie investieren. Zur Beruhigung aller Studierenden sei aber gesagt, dass es
auch preisgünstige Ausführungen von hoher Qualität gibt. In jedem Fall wollen Schuhe gepflegt, repariert, imprägniert und mit
Schuhspannern aus Holz in Form gehalten werden.
Zu diesen Schuhen sollte ein passender Ledergürtel vorhanden
sein. Die Farbe des Gürtels muss stets der Farbe der Schuhe entsprechen, in diesem Fall also schwarz. Die zu wählende Breite des
Gürtels hängt wiederum von der Art der Hose ab. Eine elegante
Anzughose verlangt nach einem eher schmalen Gürtel, während
eine Bluejeans einen breiteren und lässigeren Gürtel verträgt.
Wenn dann noch die Socken farblich zur Hose passen, ist das
Outfit unterhalb der Gürtellinie in sich stimmig.
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Weiße Socken sind immer ein absolutes No-Go, außer bei sportlicher Betätigung. Das Privileg, weiße Socken zu jeder Gelegenheit
tragen zu dürfen, war einzig und allein Michael Jackson vorbehalten. Auch andersfarbige Sportsocken oder solche mit Comicmotiven sind verpönt – auffällige Farben sind bei Socken generell
zu vermeiden. Nur absolute Modeprofis können sich in Ausnahmefällen den Griff zu bunten Strümpfen leisten, ohne sich zu
blamieren. Für Anfänger ist eine solche Wahl viel zu riskant. Zu
einer schwarzen Hose gehen grundsätzlich nur schwarze Socken,
zur dunkelblauen Hose passen dunkelblaue und Bluejeans
brauchen zumindest dunkle Strumpfwaren. Bei einer hellen Hose
sollten sie etwas dunkler, aber mindestens einen Farbton heller
sein als die Schuhe.
Ein weiteres Must-Have sind langärmelige Hemden. Wenn ein
solches Hemd lang genug ist, um das Gesäß zu bedecken, muss es
in die Hose. Solche klassischen Hemden sind länger, damit sie
nicht aus der Hose rutschen, wenn man sich hinsetzt.
Freizeithemden sind kürzer und unten meist gerade geschnitten.
Sie können zu passenden Gelegenheiten über der Hose getragen
werden.
Ein sichtbares T-Shirt unter einem Hemd mit Rundhals kommt
meistens spießig, unbeholfen und uncool rüber. Nur wenn es
nicht oder kaum sichtbar ist, ist es als eine Art Unterhemd in Ordnung – am ehesten mit einem V-Ausschnitt. Kurzärmelige Hemden sind übrigens weniger zu empfehlen und erinnern oftmals an
Bedienstete von Fast-Food-Ketten.
Jeder Mann sollte eine schwarze, Skinny-Tie genannte dünne
Krawatte im Schrank haben und diese beispielsweise bei niveauvollen Clubbesuchen in der Stadt zum Einsatz bringen. Breitere
Krawatten sind für klassische Anzüge gedacht. Eine Krawatte sollte immer in der Mitte der Gürtelschnalle enden. Eine zu kurze
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Krawatte vermittelt einen inkompetenten Eindruck, eine zu lange
ist nicht minder peinlich.
Kommen wir zu den klassisch männlichen Kleidungsstücken
schlechthin, angefangen bei der schwarzen Lederjacke. Schlicht
und schnörkellos trotzt sie Wind und Wetter und verleiht auch
Bürohengsten das Flair von Freiheit und Abenteuer.
Ebenso essenziell wie die Lederjacke ist für einen Mann natürlich
der Anzug. Ein Mann kann in keinem Kleidungsstück der Welt
besser aussehen als in einem maßgeschneiderten oder zumindest
gut sitzenden Anzug. Nicht nur für Studierende bieten sich auch
Jacketts von günstigen skandinavischen oder spanischen Klamottenläden und ähnlichen Häusern an – das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt dort nämlich meist!
In aller Kürze nun die Negativliste. Diese besteht aus
Kleidungsstücken, die ein Mann weder besitzen noch tragen sollte
sowie bestimmten Kombinationen, die unbedingt vermieden werden müssen.
Es fängt an bei Dreiviertelhosen. Die gehen allgemein gar nicht
und zu keiner Gelegenheit. Vor allem nicht in der Kombination
mit Sandalen. Sandalen an sich sind schon problematisch, Socken
in Sandalen hingegen eine modische Todsünde. Wenn bei warmer
Witterung unbedingt nackte Männerfüße öffentlich zur Schau
gestellt werden müssen, sollte lieber zu Flipflops gegriffen werden. Und selbstverständlich ohne Socken!
Marken sollte man nicht blind vertrauen. Nicht alles, was teuer
ist, kann bedenkenlos getragen werden. Klamottenlabels sollten
vom aufmerksamen und mündigen Kunden sorgfältig beobachtet
werden. Beispielsweise werden Marken spätestens dann untragbar, wenn sie anfangen, den Markennamen übergroß auf jedes
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ihrer Produkte zu drucken. Zudem sollte stets darauf geachtet
werden, welcher Schlag von menschlichen Wesen eine bestimmte
Marke favorisiert. Schließlich möchte man mit gewissen Zeitgenossen nicht in einen Topf geworfen werden …
Allgemein gilt: Klamotten sollten dem Träger passen, nicht zu
viele verschiedene Muster aufweisen, möglichst wenig zerknittert
und vor allem sauber sein.
Kommen wir zum sensiblen Thema Schmuck und Accessoires.
Bekanntermaßen sieht die klassische Herrenmode nur eine Uhr,
einen Ehe- oder Siegelring und Manschettenknöpfe vor. Daran
muss sich nicht sklavisch gehalten werden, und das Tragen von
Manschettenknöpfen ist auch keine Bürgerpflicht, aber Orientierung sollte diese Regel allemal bieten. Ungestraft auf Weihnachtsbaum machen dürfen nämlich nur P. Diddy, Jay-Z und 50 Cent.
Normalsterbliche Nicht-Rap-Stars ohne Abkürzungen im Namen
sollten sich auf höchstens drei Teile beschränken. Von Ohrringen
und Armkettchen ist wegen des zu hohen Prollfaktors generell
eher abzuraten.
Brillenträger sollten sich bei der Auswahl des Gestells gut beraten
lassen – es ist ein wichtiges Accessoire und kann in Sachen Attraktivität viel zum Positiven oder Negativen hin verändern. Eine
stylishe Sonnenbrille kann eine fantastische Ergänzung eines
stimmigen Outfits sein, muss in geschlossenen Räumen aber stets
abgesetzt werden – auch wenn Udo Lindenberg dies möglicherweise anders sieht.
Versuchen wir, das Thema Stil hinter uns zu lassen und uns für
einige kurze Abschnitte der Körperpflege zu widmen.
Besondere Beachtung verdient dabei das Thema Haare. Es empfiehlt sich eine gewissenhafte Bearbeitung von Kopf- und
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Körperhaaren. Bearbeitung heißt im Fall des Haupthaares regelmäßiger Friseurbesuch und zeitgemäßes Styling, im Bereich
Nacken, Rücken, Füße, Ohren, Nase und Achseln gnadenlose Entfernung aller sichtbaren Büschel und in der männlichen
„Bikinizone“ sollte zumindest regelmäßig nach dem Rechten gesehen werden. Der Verbleib von Haaren auf Brust und Bauch bleibt
dem persönlichen Geschmack überlassen. Keinen Geschmacksfragen unterliegen dagegen die Haare zwischen Stirn und Augen:
Sind sie zusammengewachsen, sollten sie fachmännisch getrennt
werden. Am Anfang am besten von einer Kosmetikerin oder
einem weiblichen besten Freund, um größere Katastrophen zu
vermeiden. Danach darf dann selbstständig Hand angelegt werden, um Monobrauen zukünftig zu vermeiden.
Männliche Haut verlangt prinzipiell in gleichem Ausmaß Pflege
wie die weibliche Körperhülle. Es empfiehlt sich, für Gesicht und
Körper eine fettarme Creme zu benutzen. Welche Produkte sich
da eignen, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Im
Zweifel sollte die Trial-and-Error-Methode zum Ziel führen: Am
fröhlichen Ausprobieren verschiedener Produkte führt meist kein
Weg vorbei.
Zur Hautfarbe ist zu sagen, dass sich weder bleicher Vampirlook
noch die Optik eines knusprigen Brathähnchens empfiehlt. Solarium mehrmals die Woche ist tabu, allein schon wegen der
Hautkrebsgefahr. Dessen ungeachtet ist leicht gebräunte Haut
durchaus ansprechend, verleiht sie doch Frische und Attraktivität.
Sparsame Anwendung von Bodylotion mit einem geringen Anteil
an Selbstbräuner ist deshalb im Winter für einen Mitteleuropäer
des hellen Hauttyps unter Umständen zu empfehlen. Im Sommer
sollte man einfach dafür sorgen, regelmäßig an die frische Luft zu
kommen und sich maßvoll der Sonne auszusetzen.
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Zähne sollten unter Umständen gebleicht werden: Gelbe, braune
oder schwarze Exemplare kommen bei den Damen selten gut an.
Beim Aufhellen tut es meist ein gutes Produkt aus der Drogerie,
beispielsweise in Form von mit Gel gefüllten Kunststoff-Klebestreifen. Die teure, professionelle Version beim Zahnarzt lohnt
sich bei schwerwiegenden Verfärbungen.
Finger- und Fußnägel sollten bei öffentlichen Auftritten – sprich
dem Verlassen der eigenen vier Wände – stets geschnitten und vielleicht sogar gefeilt sein.
Parfum sollte sparsam benutzt werden. Frau sollte es nur riechen
können, wenn sie einem Mann sehr nahe gekommen ist. Eine
wabernde Duftwolke ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern
unangebracht.
Beim Thema Körperpflege im weitesten Sinne komme ich nicht
umhin, auf die Wichtigkeit von vernünftigem Essen und Trinken
sowie regelmäßiger sportlicher Betätigung hinzuweisen.
Grundsätzlich haben es fitte und gesunde Männer bei der Partnersuche leichter. Evolutionsbiologisch gesehen suchen Frauen
nach einem Partner, der vital und ausdauernd genug ist, die Familie durch einen harten Winter zu bringen, Feinde abzuwehren
und Tiere zu erlegen. Deshalb werden auch heute noch athletische
Körper bevorzugt. Auch das in der Damenwelt weitverbreitete
Faible für männliche Hinterteile ist evolutionsmäßig zu begründen: Ausgeformt und muskulös ist es ein Zeichen für Schnelligkeit und Wendigkeit und damit verbundenem Jagderfolg. Spätestens seit dem Tod von Humphrey Bogart haben es schmächtige
und kleine Männer eher schwer bei der Damenwelt. Lässt sich
Schmächtigkeit durch entsprechendes Muskelaufbautraining
noch korrigieren, ist fehlende Körpergröße leider nicht zu ändern.
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Männer unter 1,70 m sollten deshalb umso mehr daran setzen,
nicht zusätzlich auch noch hühnerbrüstig daherzukommen.
Beim Thema Sport kommt es aber nicht nur darauf an, dass sich
Frauen von sportlichen Männerkörpern angezogen fühlen. Sport
ist ausgesprochen wichtig für die Seele des Menschen, für Selbstvertrauen, Wohlbefinden und Stimmung ebenso wie für Potenz
und Libido. Und nur ein Mann, der regelmäßig Bewegung hat und
auch gelegentliches Hanteltraining nicht scheut, vermag es, in
textilfreiem Zustand alleine durch seinen Körper für weibliche
Wesen sexy zu wirken.
Auch der Prager Schriftsteller Franz Kafka war begeisterter Anhänger des Krafttrainings. Gewissenhaft und systematisch trainierte er unterschiedliche Muskelgruppen. Geeignet ist ein solches
Training übrigens in jedem Alter und als Altersvorsorge: Es erhält
die Stabilität von Muskeln und Knochen und die Manneskraft.
Empfehlenswert sind übrigens auch Übungen, die sich auf in
dieser Hinsicht häufig vernachlässigte Körperteile des Mannes
beziehen. Ja, auch der „kleine Johnny“ kann mit speziellen Übungen trainiert werden und dadurch Wachstum in Länge und Breite
sowie gewisse Leistungssteigerung verzeichnen. Das passende
Google-Stichwort zur Weiterbildung hierfür ist übrigens
„Jelqing“.
Ohne Sport hingegen leiden Ausstrahlung, Körperspannung und
damit auch die für das Flirten wichtige Körpersprache. Der Fettanteil des Körpers nimmt konstant zu, während die Konzentration des Hormons Testosteron im Körper abnimmt. Ein niedriger
Spiegel dieses Männlichkeitshormons ist gleichbedeutend mit
einer Katastrophe, fördert Testosteron doch Muskelaufbau, Fettverbrennung, Libido, Aggressivität und sogar mathematisches
Verständnis. Im Prinzip also fast alles, was einen Mann landläufig
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ausmacht. Ohne Testosteron verfetten auch die männlichsten
Männer und verzeichnen konstanten Muskelschwund. Von erhöhtem Schmerzempfinden, Erektionsstörungen, Osteoporose,
Antriebslosigkeit und Depressionen ganz zu schweigen. Ziel muss
es also sein, den körpereigenen Testosteronspiegel hochzutreiben
und maximal von den Vorzügen dieses Hormons zu profitieren.
Testosteron hat noch eine weitere Funktion: Es hat Einfluss darauf, wie attraktiv ein Mann von Frauen eingeschätzt wird.
Frauen nehmen die Konzentration dieses Hormons in einem
Männerkörper unbewusst wahr und beurteilen Männer mit einem
hohen Testosteronwert als anziehender. Männer mit geringeren
Werten schneiden zum Beispiel schlechter ab, wenn Frauen
maskuline Tanzstile bewerten sollen. Wissenschaftliche Studien
belegen eindrucksvoll, dass die Bewegungen von Männern mit
hohem Testosteronwerten auf das weibliche Geschlecht besonderen Eindruck machen.
Die zweite zentrale Methode neben dem Sport, für einen günstigen Hormonhaushalt und äußerliche männliche Attraktivität zu
sorgen, ist eine vernünftige Ernährung mit Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin. Sie ist ein Schlüssel zu körperlicher und auch
geistiger Gesundheit. Sie bildet die Basis für gutes Aussehen und
männlichen Überlebenswert und kann deshalb nicht wichtig
genug genommen werden. Achten Sie auf eine hohe Eiweißzufuhr
und auf möglichst hochwertige Kohlenhydrate. Außerdem sollten
Sie ausreichend Zink, Vitamin C und Magnesium konsumieren.
Bei einem Mangel ist die Ernährung durch entsprechende Tabletten zu ergänzen. Von Multivitaminpräparaten ist allerdings
eher abzuraten – diese sind meist nicht für den jeweiligen Organismus passend dosiert.
Um zu wissen, wo man gewichtsmäßig steht und wie das eigene
Gewicht eingeordnet werden kann, empfiehlt sich unter anderem
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ein Blick auf den Body-Mass-Index, häufig mit BMI abgekürzt. Es
handelt sich dabei um eine Maßzahl für die Bewertung des
Körpergewichts eines Menschen.
Anzumerken ist, dass der BMI nicht mehr als eine grobe Richtlinie sein kann und beispielsweise bei Bodybuildern – die meist
einen überhöhten Wert aufweisen – keine Aussagekraft hat, da
das Verhältnis von Muskelgewebe zu Fettgewebe nicht in die
Berechnungen einfließt. Sind solche Daten gefragt, muss z.B. in
einem gut ausgerüsteten Fitnessstudio eine Fettwaage konsultiert
werden, die den Körperfettanteil bestimmen kann.
Der BMI berechnet sich über das Körpergewicht in Kilogramm
geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Man kann
ihn einfach mithilfe eines Onlinerechners im Internet berechnen.
Das Normalgewicht liegt bei Männern im BMI-Bereich von 20 bis
25, darüber herrscht Übergewicht und darunter dürften es gerne
ein paar Kilo mehr sein. Bei einem BMI von über 25 sollten Fett
und Zucker in der Nahrung reduziert werden, bei Untergewicht
sollte gewissenhaft mehr gegessen werden.
Genaueres dazu verraten die beiden folgenden Infokästen. Der erste enthält Tipps, um abzunehmen, der zweite Tricks zum
Masseaufbau. Lesen Sie die zu Ihrem Fall passende Aufstellung.
Aber auch der jeweils andere Kasten enthält wertvolle Tipps zu
Training, Ernährung und allem, was dazugehört. In beiden sind
Übungen dargestellt, die für alle Männer zum Standardprogramm
gehören sollten.
Egal ob über- oder untergewichtig: Es ist nützlich, über beides
Bescheid zu wissen. Schließlich folgt klassischerweise auf den
Masseaufbau eine Diätphase – erst Muskeln aufbauen, dann das
Fett und den Wasseranteil zu reduzieren. So bin auch ich
vorgegangen. Mit dem Inhalt des ersten Kastens habe ich
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dauerhaft einen Körperfettanteil im einstelligen Bereich erreicht,
nachdem ich mit dem Trainingsplan aus dem zweiten Infokasten
mein Gewicht von 69 in nur elf Monaten auf 93 kg steigern
konnte …
||| Körpergewicht reduzieren
Abnehmen sowie schlank und fit werden können Sie, ohne viel Geld
oder übermenschliche Anstrengungen investieren zu müssen, sofern
Sie ein paar einfache Regeln beachten.
1. Möglichst viele Stoffwechselbeschleuniger konsumieren
Warum?
Weil sie praktisch ohne jede Anstrengung Pfunde purzeln lassen.
Welche Beschleuniger sind zu empfehlen?
Ankurbelnd für den Stoffwechsel wirken Kaffee, Schwarztee,
Grüntee, Chili, Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln. Bitte kein Geld für
Schlankmacher aus der Apotheke ausgeben, sondern bei dem
bleiben, was Mutter Natur uns zur Verfügung stellt.
2. Dickmacher vermeiden
Alkohol, Süßes, Fettes oder Salziges sowie jegliches Fast Food sollten an nur einem Tag in der Woche, dem sogenannten Fresstag,
konsumiert werden.
Warum?
Diese Nahrungs- und Genussmittel machen dick. Sich einen Fresstag
in der Woche zu erlauben, erscheint durch verschiedene Überlegungen trotzdem sinnvoll. Der erste Grund dafür ist in der menschlichen
Psychologie angesiedelt: Eine zucker- und fettarme Diät ist auf diese
Weise leichter durchzuhalten – praktisch unbegrenzt lange. Zweitens
wird der Fettstoffwechsel durch den Fresstag angekurbelt. Ein weiterer Vorteil: Während der folgenden Tage mit wenig Zucker und Fett
wird der Körper relativ leicht Fett abbauen. Falls Sie in Sachen Diät
blutiger Anfänger sind und bisher keine wirkliche Kontrolle über Ihr
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Essverhalten hatten, empfehle ich für den Anfang einen „perfekten
Tag” in der Woche einzurichten: einen Tag mit Bewegung, ohne
Zucker, Fettbomben und Alkohol. Wenn Sie durchgehalten haben,
werden Sie erkennen, wie einfach das ist. Danach sind Sie bereit für
einen zweiten „perfekten Tag”, einen dritten und so weiter. So
können Sie es innerhalb weniger Monate auf bis zu sechs „perfekte
Tage” die Woche schaffen!
3. Auf einen hohen Eiweißanteil in der Nahrung achten
Pute, Thunfisch, Harzer, Hüttenkäse und Magerquark sind Ihre Freunde.
Warum sind sie das?
Diese Nahrungsmittel machen nicht dick und helfen Ihnen, Muskeln
aufzubauen. Sie beeinflussen außerdem Ihren Hormonspiegel positiv.
4. Möglichst hochwertige Kohlenhydrate konsumieren
Wählen Sie lieber Reis, Pellkartoffeln oder Nudeln statt Pommes,
Kroketten oder Bratkartoffeln.
Warum?
Saubere Kohlenhydrate liefern Energie, ohne sofort für weiteres
Hüftgold zu sorgen. Vom gegenwärtigen Trend vieler Ernährungsberater, die Aufnahme jeglicher Kohlenhydrate zu verteufeln, ist
nichts zu halten. Ich halte mit einem kohlenhydratreichen Speiseplan seit einem Jahrzehnt einen Waschbrettbauch. Schlechte
Kohlenhydrate wie Einfachzucker sowie stark fetthaltige Nahrungsmittel müssen dafür aber unbedingt mindestens sechs Tage die
Woche vermieden werden.
Zum Frühstück empfehle ich Haferflocken, Müsli oder Vollkornbrötchen mit fettarmem Belag, gerne auch in größeren Mengen. Das
Volumen der Mahlzeiten sowie der darin enthaltene Kohlenhydratanteil sollten generell gegen Abend abnehmen. Morgens benötigt
der Körper viel Energie für den Tag, abends schaden reichhaltige
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Mahlzeiten sowohl der Schlafqualität als auch dem Körperfettanteil.
Zudem wird es nach üppigen abendlichen Mahlzeiten morgens
schwieriger, anständig zu frühstücken. Ein ordentliches Frühstück ist
aber unbedingt zu empfehlen! Der Körper macht in der Nacht eine
Minihungersnot durch, der man am Morgen kräftig entgegenwirken
sollte. Dann kommt er nicht auf die Idee, sich Fettreserven für die
nächsten kargen Zeiten anzulegen. So seltsam es klingen mag: Ihr
Körper soll Vertrauen in Sie aufbauen können und sich gut versorgt
fühlen!
5. Viel Obst und noch mehr Gemüse konsumieren
Warum?
Äpfel, Salat und Brokkoli sind gesund und haben wenige Kalorien.
Mit vielen Gemüsesorten kann man sich praktisch unbegrenzt vollstopfen, ohne zuzunehmen.
6. Viele kleinere Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen
Warum?
Fünf oder sechs kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bringen den
Körper dazu, körpereigene Fettreserven aufzugeben. Wenn der
Körper sich regelmäßig und ausreichend versorgt sieht, hat er Notrationen für schlechte Zeiten nicht nötig: Man nimmt ab.
7. Regelmäßig Krafttraining betreiben
Warum?
Weil sich Krafttraining in verschiedenen wissenschaftlichen Studien
als ausgesprochen effiziente Waffe gegen Übergewicht her ausgestellt hat. Es löst einen sogenannten Nachbrenneffekt aus: Auch an
den Tagen nach dem Training wird mehr Fett verbrannt als sonst.
Wie sollte man trainieren?
Eine Anmeldung in einem teuren Fitnessstudio ist nicht unbedingt
nötig, Kurzhanteln für daheim und ein zu Ihnen passender Trainingsplan können genügen – jedenfalls mit genug Disziplin!
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Zwei bis drei Mal pro Woche sollte angemessen hart trainiert werden. Jeweils zwei bis drei Übungen werden an einem solchen Trainingstag durchgeführt. Drei Sätze à zehn bis 12 Wiederholungen pro
Übung – falls Sie das schaffen – sind bereits völlig ausreichend.
Trainieren Sie kurz und intensiv, aber ohne Ihre Gesundheit zu gefährden. Versuchen Sie nicht, möglichst schwere Hanteln zu verwenden, sondern Gewichte, mit denen Sie die Übung perfekt ausführen können. Achten Sie auf Ihre Atemtechnik: Bei der Anstrengung ausatmen, bei der Entlastung einatmen!
Beginnen Sie mit Liegestützen für die Brustmuskulatur. Zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades sind Liegestützen auf Kurzhanteln zu
empfehlen – eine Variante, die ich seit einem Jahrzehnt praktiziere.
Einfach zwei Kurzhanteln auf dem Boden ausrichten und diese als
Griffe verwenden. Der Weg bis zum Boden ist nun länger – drei
Sätze à zehn bis 12 Wiederholungen sind auf diese Weise nicht
ohne! Die Brust wird stärker gedehnt und es entstehen mehr feine
Muskelrisse, die zu Muskelkater und Muskelwachstum und letztlich
auch zu Fettabbau führen. Muskelkater ist durchaus ein gutes
Zeichen in den Tagen nach dem Training.
Für den Rücken empfehle ich eine weitere klassische Kraftübung:
Klimmzüge. Auch hierfür braucht man kein Fitnessstudio, eine Klimmzugstange ist schnell im heimischen Türrahmen installiert. Auch an
Treppenstufen kann man sich hochziehen. Es gibt zwei Varianten
dieser Übung: breite und enge Klimmzüge. Bei breiten Klimmzügen
sind die Hände mehr als schulterbreit voneinander entfernt, die
Handrücken zeigen nach hinten. Zehn bis 12 Wiederholungen breiter
Klimmzüge werden Sie nur schaffen, wenn Sie wirklich fit sind –
geschweige denn drei Sätze davon hintereinander! Die enge Variante ist deutlich einfacher, da der Bizeps bei der Arbeit hilft. Die
Hände sind dabei nicht besonders weit voneinander entfernt und die
Handrücken zeigen nach vorne.
Für die Beine und das Hinterteil empfehle ich Kniebeugen. Auch
ohne zusätzliche Gewichte handelt es sich dabei um eine gute und
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athletische Übung. Die Oberschenkel und Gesäßmuskeln sind große
Muskelgruppen, die durch Kniebeugen optimal trainiert werden. Wie
bereits einige Seiten zuvor erwähnt, zieht das männliche Hinterteil
durchaus häufig weibliche Blicke und ein gewisses Interesse auf sich
– folglich sollte es möglichst gewissenhaft trainiert werden! Bei
dieser Übung sollten Sie nach kurzer Zeit deutlich mehr als zehn bis
12 Wiederholungen pro Satz durchführen können.
Der Bizeps ist der Armbeuger. Für das Bizepstraining bieten sich die
sogenannten Bizepscurls mit Kurzhanteln an: Dazu im Stehen die
Arme abwechselnd strecken und beugen. Drei Sätze mit jeweils
zehn bis 12 Wiederholungen links und rechts sind bei dieser Übung
wie bei fast allen anderen völlig ausreichend.
Der Trizeps ist der Gegenspieler des Bizepses, der den Ellenbogen
streckt. Ein gut trainierter Trizeps erzeugt männlich-breite Oberarme. Trizepsdrücken mit einer Kurzhantel bietet sich zu dessen
Ausformung an: Dabei im Stehen oder Sitzen die Hantel Richtung
Nacken ablassen und den Arm danach wieder Richtung Decke durchstrecken, während die andere Hand den Ellenbogen des ausführenden Arms stützen kann. Die in der folgenden Illustration
dargestellte Übung sollte links und rechts abwechselnd mit jeweils
drei Mal zehn bis 12 Wiederholungen durchgeführt werden.
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Für männliche Oberarme: Trizepsdrücken.
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Für das Schultertraining empfiehlt sich das Seitheben. Benutzt werden dafür Hanteln, die deutlich weniger Gewicht aufweisen als die
für Bizepscurls. Mit diesen relativ leichten Hanteln in der Hand werden die Arme seitlich vom Körper weggestreckt und bis in den
90-Grad-Winkel zum Körper gebracht. Währenddessen wird ausgeatmet. Zur Schonung des Schultergelenks dürfen die Arme am
höchsten Punkt die horizontale Position nicht überschreiten. Danach
wird langsam abgelassen und eingeatmet. Drei Sätze mit jeweils
zehn bis 12 Wiederholungen pro Schulter sind optimal.
Trainiert die Schultern: Seitheben.
Der Bauch sollte mindestens ein Mal pro Woche mit Situps,
Crunches oder Klappmessern bearbeitet werden. Auch das sogenannte Fahrradfahren bietet sich an, eine Bauchübung, bei der auf dem
Rücken liegend die Beine kreisförmig in der Luft bewegt werden –
wie auf einem Drahtesel. Die Hauptarbeit übernimmt dabei der
Bauch, auf den Sie sich währenddessen konzentrieren sollten. Fahrrad fahren sollten Sie je nach persönlichem Fitnesszustand bis zu
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mehrere Minuten am Stück betreiben, damit es optimale Ergebnisse
bringt. Mit einiger Übung empfehle ich drei Sätze à drei Minuten.
Für den Bauch: Fahrrad fahren.
Der Infokasten zur Gewichtszunahme illustriert eine weitere Übung,
die für einen trainierten Bauch wärmstens zu empfehlen ist.
8. Regelmäßig Ausdauersport betreiben
Warum?
Weil Ausdauersportarten eine gute Ergänzung zum Krafttraining sind
und fit und gesund halten. Eine halbe Stunde Joggen, 60 Minuten
Radfahren oder einige Bahnen Schwimmen empfehle ich zwei- bis
dreimal pro Woche. Fordern Sie sich, ohne sich zu überfordern.
Laufen, radeln und schwimmen sollten Sie mit Spaß am Sport und
nicht, weil Sie sich gezwungen fühlen. Ein weiterer Fitnesstipp: Boxen und andere Kampfsportarten betreiben – unglaublich anstrengend, gut für die Haltung und das Selbstvertrauen.
9. Viel schlafen
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Warum?
Während man schläft, isst man nichts. Außerdem beeinflusst wenig
Schlaf bestimmte Hormone so ungünstig, dass die Weichen zur
Entwicklung von Übergewicht gestellt werden.
Wie viel Schlaf ist nötig?
Acht Stunden und mehr im Durchschnitt und ein fester Rhythmus
sind eine gute Grundlage für die Gewichtsreduktion.
10. Auf eine gerade Haltung achten
Warum?
Ein gerader Rücken führt zu einer schlankeren Taille. Außerdem verhindert eine gute Körperhaltung, dass der Bauch herausgedrückt
wird. Neuere Studien besagen zudem, dass eine gestreckte Körperhaltung eine positive Wirkung auf die Hormonkonzentration im
Körper hat. Der Blutgehalt an Testosteron wird in die Höhe
getrieben, während die Konzentration des Stresshormons Cortisol im
Körper abnimmt. In den Studien wurde belegt, dass ein längeres
Verharren in gekrümmter Position einen exakt gegenteiligen Effekt
hat: Der Testosteronspiegel sinkt, während vermehrt Cortisol ausgeschüttet wird. Da möglichst viel Testosteron und möglichst wenig
Cortisol für ein erfolgreiches Abnehmen ausgesprochen wichtig sind,
ist dringend anzuraten, den Rücken aufzurichten.
Wie?
Die eigene Haltung sollte regelmäßig im Spiegel kontrolliert und
gegebenenfalls korrigiert werden. Eine ständige leichte Spannung in
den Bauchmuskeln ist vorteilhaft. Krafttraining und Sport im Allgemeinen bauen den Rücken auf. Dafür besonders zu empfehlen sind
Boxen und andere Kampfsportarten.
11. Regelmäßiges Kontrollieren des eigenen Gewichts
Warum?
Weil nur so effektive Zielsetzung betrieben werden kann und
Zusammenhänge zwischen Verhalten und Reaktion des Körpers
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erkannt werden können.
Wie?
Realistische, motivierende Gewichtsziele setzen und bei Zunahme
und Abnahme Ursachenforschung betreiben. So macht man wertvolle Erfahrungen und lernt, was sich gut und was sich schlecht
auswirkt auf die Entwicklung des eigenen Körpergewichts.
12. Ein Gefühl für den eigenen Körper entwickeln
Warum?
Besitzer von Waschbrettbäuchen haben in der Vergangenheit meist
nicht nur viel Sport getrieben und Disziplin beim Essen bewiesen,
sondern auch ein gutes Gefühl für ihren Körper entwickelt. Sie
kennen ihn gut und haben gelernt, ihn zu steuern und zu formen.
Wie?
Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Körper, begreifen Sie ihn als System und versuchen Sie seine Reaktionen auf Umwelteinflüsse zu
verstehen.
Zusammenfassung
Wenn Sie Ihren Körper durch Sport regelmäßig fordern und ihn
außerdem durch vernünftige Ernährung angemessen versorgen,
wird er es Ihnen nach gewisser Zeit durch einen härteren Bauch und
ein geringeres Gewicht danken.
Übrigens hängt beides direkt zusammen. Einen harten Bauch kann
man nicht ohne eine Reduzierung des gesamten Körperfettanteils
und Körpergewichts erreichen. Die viel zitierte „lokale Fettverbrennung” ist ein Mythos.
Auch der nachfolgende Infokasten enthält Informationen, die auf
dem Weg zu einem Körper nach Wunsch helfen können – auch
bei einem eher hohen BMI.
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||| Körpergewicht erhöhen
Masse- und Muskelaufbau fällt vielen von uns alles andere als leicht.
Vor allem Männer mit einem BMI von unter 20 müssen harte Arbeit
investieren, um zu einer männlicheren Figur zu kommen. Ich kann
ein Lied davon singen …
Dennoch gibt es mit Sicherheit schlimmere Schicksale, als zu dünn
zu sein. Schlanke dürfen nämlich im Gegensatz zu anderen
Menschen essen, was sie wollen. Ein Luxus, für den so manch
fettgeplagter Zeitgenosse seine eigene Großmutter verkaufen
würde.
Bei einem BMI von unter 20 dürfen Männer allerdings nicht nur essen, was sie wollen – vielmehr sollten sie essen, so viel sie können.
Sofern sie als Ausgleich ein intelligentes, auf sie zugeschnittenes
Sportprogramm absolvieren.
Ein solches Sportprogramm sollte zum Großteil aus Training mit
Gewichten bestehen. Ausdauersportarten sollten nur eine unbedeutende Rolle spielen, sie sorgen für zu großen Masseverlust. Die Anmeldung im Fitnessstudio ist für einen konsequenten Muskelaufbau
zu empfehlen, ebenso wie eine möglichst weitreichende Ausrichtung
des Lebens auf regelmäßiges Essen und Training sowie ausreichend,
aber nicht zu viel Schlaf. Ein Tagebuch über Trainingseinheiten,
Übungen und Gewichtsentwicklung zu führen kann sehr nützlich
sein. Ein Trainingspartner ist für manche Übungen nicht nur empfehlenswert, sondern fast unerlässlich.
Mit Untergewicht sollte man im Übrigen höchstens drei Mal die
Woche das Studio aufsuchen und dort möglichst kurz und heftig
arbeiten. Stundenlanges Training verbrennt zu viele Kalorien, Fett
und sogar Muskelmasse. Deshalb bringt es unter dem Strich weniger
Massezuwachs als ein schnelles, hartes Programm mit relativ hohen
Gewichten und eher wenigen Wiederholungen innerhalb eines
Satzes.
Masseaufbau sollte oberste Priorität für eher untergewichtige Männer haben – vor allen anderen möglichen Zielen, die erst danach
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effektiv angegangen werden können!
Wünscht sich beispielsweise ein eher dünner Mann eine volle Brust
und einen Waschbrettbauch, muss er zuerst richtig Masse aufbauen
– circa zehn oder 20 kg. Diese Masse kann natürlich nicht nur aus
Muskeln bestehen, Fett ist zwangsläufig mit dabei. Nach dieser
Massephase, die unter Umständen jahrelang dauern kann, ist eine
komplette Umstellung nötig: Es beginnt die Diätphase und das Ziel,
ein Sixpack zu erlangen. Fett und Wasser werden abgezogen, die Art
der Ernährung spielt jetzt eine noch wichtigere Rolle als vorher
(siehe Infokasten „Körpergewicht reduzieren”).
Für viele Männer führt der Weg zu einem Waschbrettbauch also über
den Umweg eines zeitweise dickeren Bauchs!
Ein guter Trainingsplan sollte aus drei festgelegten Tagen in der
Woche bestehen, beispielsweise Montag, Mittwoch und Freitag. Nach
einer ruhigeren Eingewöhnungsphase von unter Umständen mehreren Wochen nach der Anmeldung im Fitnessstudio, die Übertraining
und Verletzungen vermeiden soll, dürfen Sie richtig loslegen.
Mit dem folgenden Plan habe ich fast 25 kg in weniger als einem
Jahr zugelegt – von 69 auf 93 kg bei einer Größe von 1,86 m.
Beispiel für einen Trainingsplan.
Jedem Trainingstag in der Woche ist ein festgelegtes Programm verschiedener Muskelgruppen zugeteilt. Montags sollen die Muskelgruppen Brust, Trizeps und Bauch „malträtiert” werden, mittwochs kommen Rücken, Bizeps und Bauch an die Reihe und den Abschluss der
Woche bilden Schultern, Beine und Bauch am Freitag.
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Es ist darauf zu achten, so wenige Geräte und so viele Freihanteln
und freie Übungen wie möglich ins Training zu integrieren. Fitnessgeräte taugen eher wenig für den reinen Masseaufbau, nur ehrliche
Arbeit mit schweren, freien Hanteln lässt effektiv Masse entstehen.
Meiner Auffassung nach ist zu empfehlen, zum Aufwärmen in jeder
Trainingseinheit eine Übung – also drei Sätze – Bauch zu trainieren.
Große Muskelgruppen wie Brust, Rücken und Beine werden mit zwei
Übungen à drei Sätze bearbeitet, kleine Muskelgruppen wie Schultern, Bizeps und Trizeps mit einer Übung à drei Sätze.
Mindestens ein Aufwärmsatz pro Übung darf allerdings nicht vergessen werden, danach wird immer bis zum Muskelversagen trainiert. Ohne Schweiß und Brennen in den Muskeln tut sich nichts – „no
pain, no gain”!
Begonnen wird grundsätzlich immer mit der größeren Muskelgruppe.
Die jeweilige Wiederholungszahl eines Satzes können Sie je nach
bearbeiteter Muskelgruppe variieren, allgemein gelten jedoch eher
wenige Wiederholungen als sinnvoll zum Masseaufbau. Mit sechs bis
zehn Wiederholungen pro Satz liegen Sie grundsätzlich richtig.
Sämtliche Übungen sollten spätestens nach einigen Wochen oder
Monaten variiert oder ganz ausgetauscht werden, um die Gewöhnung des Körpers an bestimmte Übungen zu vermeiden. Erfolgreicher Muskelaufbau gelingt nur durch das ständige Überraschen des eigenen Körpers, um immer wieder möglichst intensiven Muskelkater
zu erzeugen. Muskelkater an den trainingsfreien Tagen ist
zugegebenermaßen nicht alles, darf aber als wichtiger Indikator für
wirkungsvolles Training angesehen werden.
Bei Fragen zur korrekten Ausführung der Übungen empfiehlt sich
immer, den Fitnesstrainer Ihres Vertrauens in Ihrem Studio zurate
zu ziehen.
Montag: Brust und Trizeps
Brust und Trizeps sollten einen gemeinsamen Trainingstag bilden,
da die Brust nicht ohne Trizepsarbeit separat trainiert werden kann.
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So wird beispielsweise bei der mit Abstand wichtigsten Brustübung,
dem Bankdrücken, der Trizeps automatisch mit in die Pflicht genommen. Brust und Trizeps stellen außerdem die wahrscheinlich wichtigsten Muskelgruppen für den Mann dar, bieten hinsichtlich der Übungen den höchsten Spaßfaktor und somit alle Voraussetzungen, einen
motivierten Trainingstag am Wochenanfang zu erleben. Nach den
obligatorischen Sätzen Bauch an einer Maschine oder Beinheben an
einer Klimmzugstange werden am Brusttag also zwei Übungen Brust
und eine Übung Trizeps trainiert.
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Beinheben an einer Klimmzugstange.
Sie beginnen Ihre Trainingseinheit mit einer der effektivsten
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Übungen für starke Bauchmuskulatur: An einer Klimmzugstange
oder daran angebrachten Lederschlaufen hängend heben sie pro
Satz zehn Mal die Beine bis zum 90-Grad-Winkel, während Sie den
Rücken dabei gerade lassen und möglichst wenig schwingen. Wie
immer gilt: Bei der Anstrengung ausatmen, bei der Entlastung einatmen. Werden die Beine gehoben – ausatmen, werden sie gesenkt –
einatmen.
Das Brusttraining wird dann am besten mit drei Sätzen Flachbankdrücken eröffnet, da diese Übung hohe Motivation durch gute Vergleichbarkeit mit den Leistungen von letzter Woche und Trainingspartnern mit sich bringt. Außerdem sorgt sie für starkes
Muskelwachstum.
Eröffnet das Brusttraining: Flachbankdrücken.
Wählen Sie ein hohes, aber nicht zu hohes Gewicht und führen Sie
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die Langhantel bis auf die Brust herunter, bevor Sie sie wieder nach
oben stoßen. Ein Trainingspartner kann Ihnen helfen, die Hantel
aufzunehmen und wieder abzulegen.
Danach sollte eine Übung wie Fliegen auf der Flachbank durchgeführt werden, die völlig andere Bereiche der Brust fordert.
Gibt der Brust den Rest: Fliegen.
Fliegen heißt, mit stets leicht angewinkelten Armen auf einer Flachbank relativ leichte Kurzhanteln im 90-Grad-Winkel zum Körper
nach hinten abzusenken und wieder hoch zu drücken, bis sie sich
vor der Brust fast wieder berühren.
Drei Sätze dieser Übung sollten Ihrer Brust den Rest geben und Sie
sich auf das Trizepstraining freuen lassen.
Am besten eignet sich für die Entwicklung der Trizepsmasse das sogenannte Trizepsdrücken. Diese Übung kann auf verschiedene Arten
durchgeführt werden.
Die Variante im Stehen mit einer Kurzhantel wurde bereits im Infokasten zur Gewichtsreduktion illustriert und ist für jeden Mann
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empfehlenswert – der Körperbau oder der Fettanteil sind dabei völlig
unerheblich. Auf einer Bank im Fitnessstudio ist die Ausführung auch
im Sitzen, Liegen oder aufgestützt möglich. Sowohl Kurzhanteln als
auch eine Langhantel eignen sich für diese Übung. So oder so sollten Sie nach drei Sätzen reif für eine Dusche sein.
Mittwoch: Rücken und Bizeps
Mittwochs sollte Ihr Muskelkater in Brust und Trizeps Sie nicht daran
hindern, nach ein paar Sätzen Bauch das Thema Rücken und Bizeps
hoch motiviert anzugehen. Rückentraining ist nicht nur zum Erreichen der viel gepriesenen V-Form sehr wichtig, sondern auch gut
für die Haltung und hilfreich gegen Rückenschmerzen.
Beginnen Sie mit drei Sätzen von breiten Klimmzügen, nachdem Sie
sich mit Bauchtraining warm gemacht haben. Diese klassische
Übung wird Ihnen das größte Muskelwachstum bringen, das Sie am
Rücken erreichen können. Sollten breite Klimmzüge für den Anfang
zu schwer sein, tut es auch die enge Variante. Beide wurden bereits
im vorherigen Infokasten zur Gewichtsabnahme beschrieben.
Als zweite Rückenübung empfiehlt sich zum Beispiel das Rudern mit
Kurzhanteln oder auch das Rudern an einer Maschine.
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Rudern an einer Maschine.
Bei dieser Übung sollte der Rücken gerade bleiben, bewegen sollten
sich hauptsächlich Schultern und Arme. Ziehen Sie den Griff der
Maschine bis zur Brust, atmen Sie dabei aus, danach ein und strecken Sie die Arme fast durch. Zehn Wiederholungen pro Satz sollten
mindestens durchgeführt werden.
Um das größtmögliche Wachstum des Bizepses zu erzeugen, sollten
Sie auf das Training mit der Langhantel oder mit Kurzhanteln
zurückgreifen und Bizepsmaschinen weitgehend meiden. Bizepscurls
trainieren den Armbeuger optimal und wurden bereits im Infokasten
„Körpergewicht reduzieren” erklärt.
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Freitag: Schultern und Beine
Schultern und Beine am Freitag – dieser Tag wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Ihr Lieblingstag, denn vor allem das Beintraining
hat es in sich. Nach den obligatorischen Sätzen Bauchtraining sollten
Sie mit der Schulterübung beginnen, obwohl die Schultermuskeln
kleiner als die Beinmuskeln sind. Die Begründung für diese Reihenfolge liefert das Beintraining: Es ist so anstrengend, dass Sie danach
kaum noch Energie für ein gutes Schultertraining haben werden!
Gute Übungen für die Schultern sind Seitheben, Nackendrücken und
Frontheben. Legen Sie Wert auf die Ausführung, statt darauf, möglichst viel Gewicht zu benutzen. Seitheben wurde bereits im Infokasten zuvor grafisch dargestellt und erklärt.
Danach folgt das Beintraining. Vor allem bei der ersten Übung
Kniebeugen ist es wichtig, am Anfang nur moderat Gewicht aufzulegen, da sonst Verletzungen sehr wahrscheinlich sind. Erst mit einiger Übung dürfen Sie an die Langhantelstange, die Sie bei dieser
Übung im Nacken tragen, ordentlich Gewichte hängen. Alternativ zu
Kniebeugen kann übrigens die Beinpresse genutzt werden, die in jedem Fitnessstudio vorhanden und für den Anfänger zu empfehlen
ist.
Als zweite Beinübung sollte eine Wadenmaschine benutzt werden.
Ein Training an der Maschine kann im Fall der Unterschenkel nämlich
durchaus effektiv sein. Dabei wird meist ein Bügel mit Gewichten auf
die Knie gelegt, der mit den Waden nach oben gestemmt werden
muss. Für optimale Ergebnisse sollten Sie die Schuhe dafür ausziehen. Führen Sie mindestens zehn Wiederholungen durch.
Fast wichtiger als das Training ist die Ernährung. Grundsätzlich ist
es bei einem zu niedrigen BMI eher sekundär, was man isst, solange
man immer so viel isst, wie man kann. Und das bei jeder einzelnen
Mahlzeit des Tages!
Versuchen Sie unter anderem, möglichst viel hochwertige, also
langkettige
Kohlenhydrate
zu
konsumieren,
beispielsweise
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Kartoffeln, Reis und Pasta. Dazu große Mengen an hochwertigem Eiweiß, zum Beispiel aus Hühnerfleisch, Rind und Fisch. Hauen Sie
ruhig richtig rein! Und 3,5%-Vollmilch sollten Sie täglich eher literstatt gläserweise zu sich nehmen …
Fazit:
Bei einem BMI von unter 20 sollten Sie Ihr Leben darauf ausrichten,
mindestens drei Mal die Woche hart zu trainieren und fünf Mal am
Tag möglichst viel zu essen. Ausgeprägter Muskelaufbau ist sonst
kaum möglich.
Vom Gewicht unabhängig sind die Ratschläge, lange Pausen zwischen den Mahlzeiten sowie Drogen, Alkohol und Zigaretten möglichst zu meiden und mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu
konsumieren.
Zum Abschluss dieses Abschnitts möchte ich noch gesondert hinweisen auf die besondere psychosomatische Beziehung zwischen
Geist und Körper, Psyche und Soma. Manche behaupten, am
Körper ist ablesbar, womit der Geist sich befasst. Vielleicht lohnt
es sich, darüber einmal nachzudenken …
Erzeugung
von
Persönlichkeit
Wert
hinsichtlich
Zur Persönlichkeit – der zweiten Dimension des männlichen
Überlebenswerts – zählen Facetten wie
• Offenheit für neue Erfahrungen
• eine Vision zu haben
• Lust am Leben zu versprühen
• die Fähigkeit, geliebte Menschen zu beschützen
• ein interessantes Leben
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• spannende Hobbys
Im Unterschied zur Dimension Stil & Körperpflege ist es für die
Erzeugung von Wert durch die eigene Persönlichkeit ausgesprochen wichtig, dass dieser Wert auch bei der Zielperson
ankommt.
Modesünden
oder
Schweißgeruch
werden
zwangsläufig sofort wahrgenommen, bei der Persönlichkeit ist das
meist etwas anders: Viele Facetten einer Persönlichkeit müssen
mitgeteilt und aktiv offenbart werden, ansonsten werden sie vom
Gegenüber nicht registriert. Folglich müssen Äußerungen getätigt
werden, die den Transport dieses Wertes zur Zielperson
übernehmen.
Werterzeugende Geschichten, die indirekt die eigene Persönlichkeit oder auch andere Bestandteile von Wert charakterisieren,
sollten authentisch rüberkommen und zur Persönlichkeit des
Erzählers passen. Im Klartext: Sie sollten nicht erfunden sein.
Viele Frauen riechen erfundene Geschichten sehr schnell. Bei exzessivem Gebrauch von Räuberpistolen bitte deshalb nicht wundern, dass der daraus resultierende Erfolg in der Mehrzahl der
Fälle nicht nachhaltig ist. Auch das Kopieren von Anekdoten anderer Leute ist schädlich. Früher oder später kommt alles ans
Licht. Vertrauen Sie lieber auf Geschichten, die Ihr Leben geschrieben hat. Das Gefühl, das sie beim Gegenüber erzeugen, wird
Sie sehr viel weiterbringen als das Schmücken mit fremden
Federn. Auf sich selbst zu vertrauen und die daraus resultierende
Glaubwürdigkeit hat einen größeren positiven Effekt, als es eine
erfundene Geschichte jemals haben kann. Authentische Coolness
ist das Stichwort.
Generell gilt: Zusammenpassende Persönlichkeit, Optik, Handeln
und verbale Äußerungen bilden den Grundstein dauerhaften Erfolgs beim weiblichen Geschlecht. All diese Bereiche in Einklang
zu bringen, dabei soll Ihnen dieses Buch helfen.
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Das Erfinden irgendwelcher Storys, um die eigene Persönlichkeit
„anzuzuckern“ und so einen hohen Wert in den Augen einer Frau
zu erlangen, ist schlicht unnötig. Jeder Mann hat in seinem Leben
genug spannende Dinge erlebt, die ihm Handeln gemäß seiner
Persönlichkeitsstruktur abverlangt haben und die eine gute
Geschichte ergeben. Extremsituationen, Unfälle und Kuriositäten
jeglicher Art, Tage, an denen man sich einfach als Mann beweisen
musste – nach etwas Nachdenken sollten solche Geschichten jedem einfallen. Jedes Leben ist interessant, es müssen nur die
richtigen Teile beleuchtet werden!
Nun ist das Darstellen der eigenen Persönlichkeit durch
Erzählungen ein sensibles Thema. Es gehört Fingerspitzengefühl
dazu, damit solche Versuche, Wert zu erzeugen, nicht prahlerisch
wirken und nach hinten losgehen. Qualität ist also gefragt. Allerdings ist auch die Quantität kriegsentscheidend: Die wenigsten
Frauen mögen Männer, die zu viel von sich erzählen und sie mit
dem Holzhammer auf ihre Qualitäten hinweisen. Wie so oft beim
Thema Verführung und im restlichen Leben ist es der goldene
Mittelweg, der hier zielführend ist.
Konversationen sollten immer in ausgeglichenem Verhältnis von
beiden Beteiligten am Leben erhalten werden. Es ist ungünstig, in
einem Gespräch mit einer Frau deutlich mehr zu reden als sie. Die
Person, die weitaus mehr Gesprächsanteile hat, versucht sich zu
qualifizieren und läuft Gefahr, sich dem anderen aufzudrängen.
Dies kann sinkendes Interesse des Gesprächspartners zur Folge
haben. Wir wollen uns niemandem aufdrängen. Eher sollte die
Gesprächspartnerin dazu gebracht werden, sich qualifizieren zu
wollen. Sie soll das Bedürfnis verspüren, sich von ihrer besten
Seite zu präsentieren!
Die Art, wie Geschichten und Anekdoten erzählt werden, ist
entscheidend dafür, ob die angepeilten Ziele erreicht werden.
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Geschichten sollten auf spannende und humorige Art und Weise
erzählt werden. Ein guter Schuss Selbstironie macht die Sache
rund und entwaffnend, ein ausreichendes Maß an eigener
Begeisterung überträgt sich auf die Zuhörer.
Die Erzeugung von Wert hinsichtlich Persönlichkeit besteht nur
zur Hälfte aus dem Erzählen irgendwelcher Geschichten, in denen
der Erzähler gut da steht: Diese Geschichten müssen mit Ihrer
Persönlichkeit harmonieren und – wie oben erwähnt – glaubhaft
sein, sie sollten also auf Tatsachen beruhen! Außerdem müssen
die dargestellten Persönlichkeitsfaktoren auch gelebt und demonstriert werden. Dieses Belegen der eigenen Persönlichkeit durch
entsprechendes Verhalten ist unersetzlich. Passen Geschichten
und eigenes Verhalten nicht zusammen, droht ein wertmäßiger
Absturz. Die Ohrenzeugin wird den Erzähler für einen Schwätzer
halten. Dieser Eindruck kann innerhalb von Sekunden geschehen,
ist praktisch unumkehrbar und sollte unter allen Umständen verhindert werden!
Kommen wir zu den einzelnen Teilen der Persönlichkeit, die wir
in entsprechenden Anekdoten, Bemerkungen und Geschichten
sowie in unserem Handeln darstellen wollen.
Da wäre als Erstes der Persönlichkeitsfaktor Offenheit zu nennen.
Offenheit für neue Erfahrungen und das Kennenlernen neuer
Leute ist damit beispielsweise gemeint. Mit dieser Eigenschaft
steht und fällt viel, Offenheit für Neues muss tatsächlich gelebt
werden – schließlich kommen nur soziale Menschen überhaupt in
den Genuss von Gesprächen mit ihren Mitmenschen! Ein sozial
ausgerichtetes Leben zu führen wirkt zudem an sich schon attraktiv auf Frauen. Geselligkeit sollte sich also sowohl im Verhalten als auch in erzählten Anekdoten ausdrücken, um diese Facette
Ihrer Persönlichkeit zu beleuchten. Falls Sie bisher das Leben
eines Einsiedlers geführt, sich bei einem Klingeln an der Haustür
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tot gestellt und außer Mutti die restliche Menschheit ignoriert
haben, wird es Zeit, Dinge zu ändern. Um Erfolg bei Frauen zu
haben, sollten die eigenen vier Wände zumindest vorübergehend
verlassen werden …
Eine Vision und Ziele im Leben zu haben charakterisiert einen für
das weibliche Geschlecht attraktiven Persönlichkeitsaspekt. Ein
echter Mann hat Ziele und verfolgt sie. Hat er sich ein Ziel gesetzt,
bleibt er auf dem eingeschlagenen Weg, solange er von ihm
überzeugt ist. Er trifft Entscheidungen und weicht nicht aus,
wenn ihm Gegenwind oder gar ein Sturm entgegenbläst. Jedoch
hinterfragt er sein Handeln ständig und kann sich gegebenenfalls
vom Gegenteil überzeugen lassen – schließlich ist er lernfähig und
weder blind noch beratungsresistent!
Was haben Sie für Ziele im Leben? Falls Sie keine haben, wird es
höchste Zeit, sich welche zu setzen. Ihre Ziele sollten weder zu
hoch sein noch zu leicht zu erreichen. Sie sollten ehrgeizig, aber
realistisch sein und auf diese Weise motivierendes Potenzial
haben. Arbeiten Sie bei der Erreichung Ihrer Ziele weniger an
einem stimmigen Verhältnis zu sich selbst, arbeiten Sie mehr an
einem stimmigen Verhältnis zu dem, was Sie werden wollen. Wo
sehen Sie sich in drei Jahren? Oder in fünf? Nicht nur in Vorstellungsgesprächen sollte man auf diese Fragen eine Antwort haben,
sondern auch bei der Unterhaltung mit der vermeintlichen
Traumfrau. Eine Vision von sich selbst in der Zukunft zu haben,
legt den Grundstein dafür, Dinge zu erreichen, die heute noch
kaum möglich erscheinen – abgesehen davon, dass es dem weiblichen Geschlecht imponiert! Dem eigenen Selbstbild kommt
dabei besondere Bedeutung zu, ist es doch eine der stärksten
Kraftquellen im Unbewussten. Wichtig ist also, sowohl Ziele zu
haben als auch der Frau diese Ziele mitzuteilen.
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Mindestens ein Ziel im Leben sollte sich direkt oder indirekt mit
dem Thema Glück befassen. Die Bedeutung der Erreichung von
materiellen Lebenszielen – wie zum Beispiel das der finanziellen
Abgesichertheit – wird durch die heutige Glücksforschung relativiert. Glücklich machende Momente sind hauptsächlich die, in
denen wir gar nicht bewusst nach Glück streben.
Glücklich macht nicht zuletzt ein bestimmter Zustand, den die
Psychologie „Flow“ nennt. In diesem Zustand gehen wir in einer
fordernden, aber nicht überfordernden Tätigkeit völlig auf,
machen uns keinerlei Sorgen und werden nur noch unvollständig
vom Verstand kontrolliert. Wie ein spielendes Kind vergessen wir
die Zeit und befinden uns in völliger Harmonie mit uns selbst.
Wir leben in diesen Momenten vollkommen in der Gegenwart
und verschwenden keinen Gedanke daran, was vorher war oder
was bevorsteht. Dieses vollkommen in der Gegenwart leben heißt
auch, es kann keine Angst existieren – Fragen wie „Was könnte
passieren?“ oder „Was ist früher passiert?“ spielen schlicht keine
Rolle. Einen Flow-Zustand möglichst häufig bei der Arbeit und im
Privatleben zu erreichen, erhöht das subjektiv empfundene Level
an Glück im Leben.
Lust am Leben ist eine nicht zu unterschätzende Facette einer für
Frauen attraktiven Persönlichkeit. Frauen suchen nach einem
Partner, der der Welt mit einem Lächeln entgegentritt und sich
und sein Leben mag. Jemanden, der ihnen Spaß bringt. Frauen zu
ermöglichen, eine gute Zeit zu haben, ist ausgesprochen sinnvoll.
Dieses wiederholt gute Gefühl verbindet sich im Kopf der Frau irgendwann mit der Persönlichkeit des Mannes, und das Verlangen
nach weiteren gemeinsamen Stunden steigt. Dafür hilfreich sind
eine generell positive Erwartungshaltung des Mannes, Optimismus und Enthusiasmus sowie positive Selbstachtung. Ein unerschütterlicher, weil tief im Innern fest verankerter Selbstwert
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ohne besondere Abhängigkeit von anderen ist der Schlüssel.
Bewusstes Leben im Jetzt ist dafür mehr als hilfreich.
Dazu passt folgendes Zitat:
„Den Augenblick immer als den höchsten Brennpunkt der Existenz, auf
den die ganze Vergangenheit nur vorbereitete, ansehen und genießen,
das würde Leben heißen.” Friedrich Hebbel
Die Fähigkeit, geliebte Menschen zu beschützen, appelliert ganz
besonders an den weiblichen Sinn für den männlichen Überlebenswert. Eine Geschichte, die mehr oder weniger beiläufig –
also nicht plump – mitteilt, wie man seine beste Freundin, seine
Schwester oder Exfreundin vor einer drohenden Gefahr beschützt
hat, lässt den eigenen Persönlichkeitswert steigen. Unweigerlich
wird sich Ihre Zuhörerin in die Person Ihrer Geschichte hineinversetzen, schließlich könnte auch sie eines Tages an ihrer Stelle
sein und Ihre Hilfe brauchen. Sie wird auf diese Weise leicht Vertrauen zu Ihnen aufbauen können.
Vom eigenen, interessanten Leben zu erzählen, ist häufig nötig,
weil es ohne entsprechende Hinweise niemand erahnen kann,
dass man über ein ebensolches verfügt. Wie bereits erwähnt, ist
jedes Leben interessant, es müssen nur die richtigen Teile ausgegraben werden. Zu diesem Thema ist es durchaus ratsam, sich in
einer ruhigen Minute im stillen Kämmerlein an spektakuläre und
erzählenswerte Erlebnisse und Aktionen zu erinnern. Geschichten, die das eigene Leben charakterisieren und sich möglicherweise für ein Zwiegespräch mit einer attraktiven Gesprächspartnerin eignen könnten.
Nun ist auch bei dieser Persönlichkeitsfacette das Erzählen nur
die halbe Miete: Ein interessantes Leben muss tatsächlich gelebt
und früher oder später auch der Frau vorgelebt werden. Ein
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solches Leben zu führen ist für Frauen bei einem Mann übrigens
attraktiver als die lockersten Sprüche und das höchste
Selbstvertrauen.
Coole Hobbys sind extrem hilfreich, um Frauen zu beeindrucken.
Nun betreibt bekanntermaßen nicht jeder Mann Kitesurfing oder
Kunstflug. Die Kunst ist, auch seine auf dem Papier vielleicht
weniger spektakulären Hobbys gut zu verkaufen und sich auf die
spannenden Bestandteile seiner Hobbys zu beschränken. Was für
das Leben gilt, lässt sich auch auf Hobbys übertragen: Fast jede
Freizeitbeschäftigung ist spannend, man muss nur die richtigen
Teile beleuchten und diese gut verkaufen. Falls Sie keine Hobbys
haben, so legen Sie sich bitte schleunigst welche zu: Männer, die
zwischen Bett und Couch hin und her pendeln, kommen eher selten bei den Ladys zum Zug …
Erzeugung von Wert hinsichtlich Status
Job, Geld, Bildung und Freunde sind die Bestandteile von männlichem Wert durch Status. Größere Defizite in Sachen gesellschaftlicher Stand sind fast immer Defizite im Leben und müssen
dringend ausgemerzt werden. Dies ist als Aufforderung zu verstehen, ständig Selbstverbesserung zu betreiben und nach Höherem zu streben – beruflich wie privat. Haben Sie den Willen, beharrlich an sich zu arbeiten und Leben als ständigen Verbesserungsprozess zu begreifen! Als mittelloser, arbeitsloser Schulabbrecher ohne Freunde läuft es meist weder im Leben noch bei den
Frauen so richtig rund …
Wenn Sie Ihre Stärken und Ihre Schwächen kennen, suchen Sie
sich einen Job, der Ihren Stärken entspricht. Es ist im Berufsleben meist sinnvoller, Stärken auszubauen, als an Schwächen
herumzudoktern. Schwächen zu bekämpfen führt häufig nur zu
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Mittelmäßigkeit, an Stärken zu arbeiten zu Perfektion. Nur in
einem Job, in dem Ihre Fähigkeiten zur Geltung kommen, werden
Sie irgendwann wirklich erfolgreich sein.
Einen guten Job zu haben und finanziell weich gebettet zu sein,
wirkt sich positiv auf das weibliche Interesse am männlichen Gesprächspartner aus. Ebenso wenig überraschend ist die Tatsache,
dass ein hohes Maß an Bildung von Vorteil ist. Auch ein illustrer
und nicht zu kleiner Freundeskreis kann nie schaden. Schwingen
solche Bestandteile von hohem gesellschaftlichem Stand unterschwellig in den eigenen Anekdoten mit und beruhen sie zusätzlich auf wahren Tatsachen, ist dieser Bereich von Wert für Sie
prinzipiell schon in trockenen Tüchern. Ob diese Storys wirklich
realen Ursprungs sind, lässt sich allerdings relativ leicht
nachprüfen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten kann die geneigte
Gesprächspartnerin schließlich durchaus beurteilen, ob ein
gewisses Bildungsniveau beim Gegenüber vorliegt. Früher oder
später wird sie auch Behauptungen über Job und Geld verifizieren
können. Und Anekdoten über riesige Freundes- und Bekanntenkreise werden schnell unglaubwürdig, wenn man nie gegrüßt oder
angerufen wird und nirgendwo jemanden kennt. Viel wirkungsvoller, als von seinen coolen Freunden zu erzählen, ist es übrigens, sie seiner weiblichen Begleitung einfach vorzustellen!
Wie bei den Geschichten zur Darstellung der eigenen Persönlichkeit gilt auch hier der Hinweis: Ein hoher Status sollte der Zielperson stets beiläufig demonstriert werden. Ist die Absicht zu offensichtlich, wird es schnell peinlich. Ist Mann wiederum zu vorsichtig, werden die Andeutungen nicht wahrgenommen. Dieser
goldene Mittelweg, der hier wie so oft beschritten werden muss,
ist die einzige feste Regel im Umgang mit Frauen, die es gibt.
Alles andere sind bloße Empfehlungen. Zwischen Protzen und unauffälligen, aber wirkungsvollen Andeutungen des eigenen Status
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liegen Welten. Und: Je höher der tatsächliche soziale Stand eines
Mannes, desto bescheidener sollte er im Verhältnis zur Schau gestellt werden.
Was für Leben und Hobbys gilt, ist auch auf Berufe übertragbar:
Fast jede Tätigkeit weist spannende Facetten auf, man muss sie
sich nur bewusst machen. Wenn sie dann noch der Gesprächspartnerin auf elegante Weise nähergebracht werden, ist die
Aufgabe erfüllt und dieser Bereich erfolgreich abgehakt.
Der Status eines Mannes offenbart sich übrigens auch in gutem
Benehmen – Manieren zu haben schadet nie. Der hinsichtlich
Frauen nicht völlig unbeleckte Frank Sinatra wurde einmal in
einem Interview gefragt, was man niemals in Gegenwart von
Frauen tun sollte. Ohne lange nachzudenken, antwortete er:
„Gähnen“.
Im Vorwort wurden bestimmte Gemeinsamkeiten von Männern
erwähnt, die wenig erfolgreich bei der Partnersuche waren. Zu
den häufigsten Gemeinsamkeiten zählten Schwächen in der Selbstdarstellung. Viele verkauften sich einfach zu schlecht. Den eigenen Wert in Sachen Persönlichkeit und Status günstig darzustellen, ohne Märchen zu erzählen oder wie ein Prolet dazustehen,
ist eine der wichtigsten Lektionen dieses Buches. Die Bedeutung
dieses Erfolgsfaktors ist nicht zu unterschätzen. Um in der Matrix
der Verführung zum Zuge zu kommen, muss man lernen, sich gut
zu verkaufen. Beginnen Sie deshalb heute noch damit, sich
darüber klar zu werden, welche Ihrer Facetten Sie in Zukunft
besser zur Geltung bringen könnten.
Erzeugung
von
Gemeinsamkeiten
Wert
hinsichtlich
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Gemeinsamkeiten des Mannes mit seiner Traumfrau sind die
vierte und letzte Dimension des Überlebenswerts. Solche Gemeinsamkeiten sind z.B. zusammenpassende Identitäten und Interessen, Einstellungen und Werte, Zukunftspläne und Träume
sowie ein Mindestmaß an Vertrauen, das sie zu ihm entwickeln
muss. Gemeinsamkeiten sind nützlich zur Sicherung der Beziehung und verhindern – ganz im Sinne von Mutter Natur – alleinerziehende Mütter.
An dieser Stelle wird erneut die Relativität von Wert deutlich. So
unterschiedlich Frauen sind, so unterschiedlich sind ihre Interessen, Einstellungen und Werte. Ich rate nicht nur aus diesem
Grund davon ab, künstlich Gemeinsamkeiten herstellen zu
wollen. Auch bei diesem Thema empfehle ich, immer bei der
Wahrheit zu bleiben und die eigene Identität nicht zu verleugnen,
nur um sich einer Frau anzubiedern.
Gleichwohl empfehle ich eine intelligente Gesprächsführung, um
keine wie auch immer gearteten, unerwünschten Diskussionen
ausbrechen zu lassen. Auch wenn unterschiedliche Interessen und
Meinungen meist eher das Salz in der Suppe als ein Problem sind.
So lange nicht wichtige Lebenseinstellungen oder Vergleichbares
betroffen ist, machen verschiedene Sichtweisen eine Unterhaltung spannend. Und selbst wenn in grundlegenden Dingen
schwerwiegende Differenzen vorliegen sollten, ist das meist halb
so schlimm. Gemeinsamkeiten als Teil männlichen Überlebenswertes sind meist nur insofern relevant, als es um feste
Beziehungen geht. Und dann auch erst in der mittel- bis langfristigen Perspektive. Für kürzere Affären und ähnliche Verbindungen sind Gemeinsamkeiten für eine Frau von nicht allzu
hoher Priorität. Oder anders ausgedrückt: Für guten Sex braucht
es wenig Gemeinsamkeiten außer der gemeinsamen Vorliebe für
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guten Sex. Die Wichtigkeit der Wertdimension Gemeinsamkeiten
soll also an dieser Stelle ausdrücklich relativiert werden.
||| Zusammenfassung
Für den Erfolg eines Mannes bei der Partnersuche ist in den Augen
der Damenwelt ein gewisser Wert als potenzieller Geschlechtspartner immens wichtig. Dieser Wert ist permanent vorhanden und verfliegt nicht einfach. Ist er einmal aufgebaut, kann ein Mann lange
davon zehren. Schließlich sind Frauen auf Männer von hohem Wert
programmiert: gesellschaftlich und biologisch. Sie sind durch
Erziehung und Mutter Natur dazu angehalten, sich einen „hochwertigen” Partner zu suchen.
Deshalb sollte jeder Mann, der etwas für Frauen übrig hat, darauf
bedacht sein, einen in ihren Augen möglichst hohen Wert zu erlangen. Die aktive Erzeugung männlichen Werts als Geschlechtspartner
für eine Frau beschränkt sich ausschließlich auf Überlebenswert, da
Fortpflanzungswert kaum beeinflussbar ist. Die Dimensionen des
Überlebenswertes hingegen – Stil & Körperpflege, Persönlichkeit,
Status und Gemeinsamkeiten mit der weiblichen Zielperson – sind
sehr wohl veränderbar. Um den männlichen Überlebenswert positiv
zu beeinflussen, empfiehlt sich die Arbeit an jeder einzelnen Wertdimension und allen zugehörigen Facetten sowie an deren Übermittlung an die Zielperson.
Das Hauptaugenmerk sollte dabei jedoch auf die erste Dimension
Stil & Körperpflege gelegt werden. Sie entspricht der Eintrittskarte in
die Damenwelt und wurde deshalb als Erstes und am ausführlichsten
behandelt. Außerdem ist diese Dimension am einfachsten und
schnellsten positiv veränderbar und bringt im Anschluss den durchschlagendsten Erfolg. Die zweithöchste Priorität sollte die Persönlichkeit erfahren, gefolgt von der Werterzeugung durch Status. Diese
Rangfolge begründet sich durch die einfachere und schnellere Möglichkeit, eine positive Veränderung an der eigenen Persönlichkeit zu
erreichen als am eigenen Status. Zudem folgt meist aus intensivem
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Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit eine Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung, beispielsweise in Sachen Job und Finanzen. An
der relativ gesehen unwichtigsten Dimension Gemeinsamkeiten mit
der weiblichen Zielperson kann hingegen kaum direkt gearbeitet
werden. Diese sind, sofern der Mann im Gespräch mit der Frau bei
der Wahrheit bleibt, im Prinzip nicht änderbar. Höchstens steuerbar
hinsichtlich der Art und Weise, wie die Frau sie wahrnimmt. Clevere
Gesprächsführung und das Umschiffen gewisser Klippen sorgen in
den meisten Fällen dafür, dass selbst größere Differenzen überbrückbar werden.
Grenzen von Wert
Im Vorwort dieses Buches ist von einem Modell der Verführung
die Rede. Hierbei handelt es sich um eine konsequente Vereinfachung, um komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen.
Verführung wird dargestellt durch zwei Parameter, Wert und Anziehung, die zusammen das Wert-Anziehungs-Modell bilden. Das
Modell, das Ihnen helfen soll, all Ihre Probleme, die Sie bisher mit
Frauen hatten, zu erkennen, anzugehen und zu lösen. Der eben
besprochene Wert ist also lediglich einer von zwei Pfeilern erfolgreicher Verführung, nur die eine Seite der Medaille. Ohne den
Gegenpol namens Anziehung ist er leider wenig schlagkräftig.
Der Wert als potenzieller Geschlechtspartner sollte doch schon
ausreichen, um Frauen erobern zu können? Tut mir leid, leider
nein. Ohne Anziehung fehlt das zweite Standbein und auf einem
Bein kann man bekanntlich nicht stehen. Jedenfalls nicht auf
Dauer. Warum das so ist, soll das folgende Beispiel mit Wolf-Otto
zeigen.
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Wolf-Otto ist 30 und hat meistens auf seine Mutter gehört. Sein
BWL-Studium brachte ihm einen soliden Job ein, eine nette
Wohnung und einen 5er Golf mit ordentlichem „Bums“ unter der
Haube. Manchmal ist Wolf-Otto ganz verwegen drauf, dann stellt
er den Kragen seines Polohemdes hoch und macht coole Handbewegungen. Meistens aber nicht. Wolf-Otto hat dafür handwerkliche Fähigkeiten, gepflegte Umgangsformen und kann gut
zuhören. Kurzum, er ist ein netter junger Mann.
Dann gibt es da noch so ein Mädchen. Ulrike heißt die. Ziemlich
sexy findet der Wolf-Otto die Ulrike. Deshalb hat er ihr auch bei
ihrem letzten Umzug geholfen und ist stets zur Stelle, wenn Not
am Mann ist. Regale aufbauen, Autos reparieren und Löcher bohren: Der Wolf-Otto kann fast alles.
In letzter Zeit kommt es dem Wolf-Otto allerdings so vor, als rufe
ihn die Ulrike nur noch an, wenn es etwas zu reparieren gibt.
Oder Löcher zu bohren. Außer in den Wänden ihrer Wohnung hat
Wolf-Otto aber noch nie bei der Ulrike herumbohren dürfen.
Okay, er hat es auch noch nie drauf angelegt, schließlich ist er gut
erzogen und die Freundschaft gefährden will er auch nicht. Aber
so langsam wurmt es ihn schon ein wenig …
Leider hat Ulrike überhaupt nicht vor, Wolf-Otto jemals diesen
Gefallen zu tun. Für sie ist er eine gute Freundin – Pardon, ein
guter Freund. Sie findet ihn nett, er hat einen gewissen Wert für
sie, allerdings mehr als kostenloser Handwerker, Seelentröster
und Rückhalt in schweren Zeiten. Weniger als ein Mann, mit dem
sie sich mehr vorstellen könnte. Und das, obwohl Wolf-Otto in
sämtlichen Dimensionen von Überlebenswert bei ihr zumindest
akzeptabel abschneidet.
Wo liegt also das Problem, warum kommt Wolf-Otto bei Ulrike
nicht zum Zug? Warum wird er trotz zweifellos vorhandenem
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Überlebenswert nicht als ernst zu nehmender Kandidat für „Schweinereien“ wahrgenommen?
Nun, es liegt auch nicht an mangelndem Fortpflanzungswert.
Optisch ist Wolf-Otto durchaus ansehnlich, geistige Fitness ist
mehr als genug vorhanden und seine Erbanlagen schrecken Ulrike geruchstechnisch nicht grundsätzlich ab.
Es muss also neben der Kategorie Wert tatsächlich noch eine andere Unbekannte in der Matrix der Verführung geben, auf deren
Skala Wolf-Otto weniger gut abschneidet. Richtig, Sie ahnen es
wahrscheinlich: Es mangelt ihm an Anziehung. Wegen kaum
vorhandener Anziehung genügt es Ulrike, durch die bestehende
platonische Freundschaft Zugriff auf Wolf-Ottos Überlebenswert
zu haben und so die Vorzüge seiner Gesellschaft genießen zu
können. Sein Fortpflanzungswert kommt auf diese Weise überhaupt nicht zum Einsatz, Wolf-Otto ist bei Ulrike ganz weit im
„Gute-Freunde-Land“.
Um nachhaltigen und vollumfänglichen Erfolg bei Frauen zu
haben, sind also sowohl Wert als auch Anziehung nötig. Dabei geht es vielen Männern so wie Wolf-Otto: Sie haben eine annehmbare Menge an Wert, aber einen Mangel an Anziehung. Genau
genommen liegt in vielen Fällen nicht nur einfach ein Mangel an
Anziehung vor: Anziehung wird förmlich vermieden. Was Anziehung genau ist, wie sie aufgebaut und erhalten werden kann,
klärt das folgende Kapitel.
||| Zusammenfassung
Wert alleine reicht nicht aus, um bei Frauen wirklich erfolgreich zu
sein. Herrscht ein Mangel an Anziehung, wird der Funke nie überspringen. Trotz vorhandenen Werts wird der Mann in diesem Fall nur
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als guter Freund wahrgenommen, mit dem mehr als Freundschaft
kaum möglich ist. Es fehlen der Reiz, die Spannung und das Feuer.
Anziehung
Was ist Anziehung?
Unter Anziehung verstehen wir einen im Zeitablauf mehr oder
weniger unkontrollierbaren, wechselseitigen Prozess, der zwischen zwei Menschen aufgrund von Sympathie, Interesse oder
Lust entstehen kann. Dieser Prozess ist gleichbedeutend mit dem
ersten Schritt der Verführung, er kann aktiv in Gang gesetzt
werden.
Da sich dieses Buch mit der Verführung von Frauen beschäftigt,
liegt das Hauptaugenmerk der hier betrachteten Anziehung auf
der weiblichen Seite. Es geht also darum, zu erfahren, wann sich
eine Frau von einem Mann angezogen fühlt und wie dieser Zustand erreicht werden kann.
Anziehung zwischen Frau und Mann kann von ihrer Seite aus augenblicklich entstehen. Beispielsweise dann, wenn er ihrer
Idealvorstellung eines Mannes sehr nahekommt. In solchen Fällen kann alles ausgesprochen schnell gehen, allerdings ist das
eher die Ausnahme. Mindestens zwei der drei möglichen Gründe
für Anziehung
• Sympathie
• Interesse und
• Lust
(aufsteigend nach Wichtigkeit sortiert) müssen dafür in hohem
Maß und gleichzeitig bei ihr vorliegen. Ist dies der Fall, ist sogar
eine augenblickliche Verliebtheit der Frau nicht ausgeschlossen.
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Sympathisch finden kann man übrigens die unterschiedlichsten
Menschen, auch wenn es häufig Personen mit Gemeinsamkeiten
zum eigenen Selbstbild zu sein scheinen. Prinzipiell ist „Gleich
und Gleich gesellt sich gern“ häufiger der Fall als „Gegensätze
ziehen sich an“. Außerdem ist es möglich, dass man Menschen
mag, die man eigentlich gar nicht mögen will und rational betrachtet ablehnt. Das macht das Auftreten von Sympathie ziemlich unberechenbar. Klar ist nur, dass Sympathie mit der Anzahl
der Kontakte zwischen zwei Menschen steigt.
Doch damit nicht genug: Für manche sexuellen Abenteuer muss
Sympathie nicht einmal vorhanden sein. Dafür reicht sogar schon
Lust, die bekanntermaßen nicht minder unberechenbar ist. Auch
wofür wir uns interessieren und welche Menschen unser Interesse
erregen, ist nur bedingt steuer- und vorhersagbar. Folglich sind
wir den Gesetzen der Anziehung zu einem gewissen Grad
ausgeliefert.
Wer daran schuld ist? Mutter Natur! Sie hat um der Fortpflanzung willen Männern und Frauen Triebe mit in die Wiege gelegt,
gegen die der Verstand zwar nicht machtlos ist, aber gegen die er
immer wieder empfindliche Niederlagen einstecken muss.
Niederlagen, die jeder von uns schon erlebt hat.
Menschen sind durch drei Basistriebe auf Arterhaltung getrimmt:
Sextrieb, romantische Liebe und Bindungstrieb. Der Sextrieb hält
den Menschen bei der Suche nach einem geeigneten Geschlechtspartner auf Kurs. Die Entstehung von romantischer Liebe sorgt
dafür, dass man sich auf einen Partner konzentriert. Bindungstrieb ist nützlich, um Kindern die Erziehung von beiden Elternteilen zukommen zu lassen, bis sie erwachsen sind.
Die verschiedenen Arten von Anziehung, die eine Frau zu einem
Mann verspürt, lassen sich im Übrigen danach unterscheiden, wie
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lange diese Anziehung bei ihr anhält: kurzfristige, mittelfristige
und langfristige Anziehung. Wie diese drei verschiedenen Arten
erzeugt werden können, zeigen die Passagen nach der folgenden
Zusammenfassung.
||| Zusammenfassung
Anziehung ist der Funke, der die heiße Affäre und die innige Liebesbeziehung von der Freundschaft zwischen Frau und Mann unterscheidet. Anziehung beruht auf Sympathie, Interesse oder Lust und
ist der erste Schritt der Verführung: Ein Prozess, der – einmal in
Gang gesetzt – nur schwer aufzuhalten ist.
Erzeugung von Anziehung
Erzeugung von kurzfristiger Anziehung
Kurzfristig anhaltende, also eher oberflächliche Anziehung
entsteht zunächst durch die richtige verbale Kommunikation.
Sinn für Humor und Schlagfertigkeit spielen dabei eine große
Rolle. Bringen Sie die Dame beim Flirten hin und wieder zum
Lachen, ohne in die Rolle des Clowns zu verfallen. Über Clowns
wird gelacht, aber mit Clowns hat niemand Sex.
Ein Flirt ist die Folge von vorhandener Anziehung: eine erotisch
motivierte Annäherung, bei der ein unverbindlicher, oberflächlicher Kontakt hergestellt wird. Mimik, ein Blickkontakt, eine
Geste, eine Äußerung oder eine Handlung können als Eröffnung
dieses Kontakts dienen. Der Flirt lebt dabei vom Spiel mit
sexueller Spannung.
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Prozess der Verführung.
Der Einsatz bestimmter Flirtinstrumente ermöglicht eine relativ
einfache Erzeugung von Anziehung während eines Flirts.
Das erste große Flirtinstrument: eine bestimmte Gesprächshaltung, die durch eine überheblich-witzige Art gekennzeichnet ist.
Sie hat sich für viele Männer als tragfähige Lösung ihrer Probleme
bei der Erzeugung von Anziehung erwiesen.
Diese im Folgenden mit „ÜW“ abgekürzte Haltung schlägt eine
Brücke zwischen dem Clown und einem unartigen Jungen. Wie
zuvor bereits angedeutet, ist es wenig zielführend, den Clown zu
spielen. Der Witz des Clowns für sich genommen ist aber dennoch
ein Bestandteil dieser mächtigen „Waffe“, die man nutzen kann,
um Anziehung zu erzeugen.
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Ebenso wenig praktikabel wäre es auf der anderen Seite, sich gegenüber Frauen einfach nur überheblich zu verhalten. Zu schnell
liefe man so Gefahr, als eingebildetes Arschloch abgestempelt zu
werden. Arroganz ist keine Eigenschaft, die alleine tragfähig ist,
um Erfolg bei Frauen zu haben. Und doch spricht einiges dafür,
dass böse Jungs tatsächlich gut bei Frauen ankommen …
Studien bestätigen, dass eine Kombination aus leichtem Narzissmus, moderater Psychopathie und Machtstreben auf Frauen offensichtlich attraktiv wirkt. Anders ausgedrückt: Egoisten und
Draufgänger haben bewiesenermaßen mehr Beziehungen mit
Frauen und mehr Sex. Der Erfolg beim anderen Geschlecht dieser
gemeinhin nicht unbedingt positiv besetzten Charakterzüge
wurde sogar in kulturübergreifenden Studien bestätigt. Das heißt:
Sowohl chinesische als auch amerikanische Draufgänger haben
mehr Sex als ihre vorsichtigeren Zeitgenossen.
Der Zusammenhang zwischen Unterschieden in der Persönlichkeit und dem Fortpflanzungserfolg ist nicht von der Hand zuweisen, aber wie ist er erklärbar? Stehen Frauen tatsächlich nur auf
selbstsüchtige Egos und Narzissten?
Ich persönlich glaube, dass diese Gattung draufgängerischer und
von sich selbst überzeugter Männer aggressiver und häufiger auf
Frauen zugeht und nicht zuletzt aus diesem Grund statistisch
gesehen mehr Erfolg hat.
Um Frauen erfolgreich anzusprechen, können selbstironischer
und sarkastischer Humor und eine rotzfreche, jungenhafte Überheblichkeit kombiniert werden. Doch grau ist alle Theorie, deshalb nun einige Beispiele für dieses selbstbewusst-überdrehte
Auftreten. Sie sind nicht dafür da, eins zu eins kopiert zu werden.
Sie beinhalten auch keine Erfolgsgarantien und funktionieren
weder bei jedem, der sie anwendet, noch in jeder Altersklasse.
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Und schon gar nicht bei jeder Frau. Sie sollen nur verdeutlichen,
was mit der überheblich-witzigen Art gemeint ist und so Inspiration liefern, um mehr ironischen und provokanten Witz in die eigene Kommunikation mit Frauen integrieren zu können.
Ratsam bei allen Äußerungen dieser Art ist ein leichtes
Hochziehen mindestens eines Mundwinkels, um zu signalisieren,
dass man nicht allzu ernst genommen werden will …
Ein mitten im Gespräch eingestreutes „Kompliment“ im
überheblich-witzigen Stil wie
: „Wo hast Du eigentlich so putzig tanzen gelernt?
“
oder
: „Ja, Du siehst ganz putzig aus. Wie meine kleine Schwester.
“
an eine attraktive Frau, über die Mann vor Kurzem in einer Bar
gestolpert ist, sollte immer lächelnd serviert werden!
Komplimente und ähnlich wohlwollende Äußerungen sollten
generell sparsam verteilt werden und stets als eine Art
„Belohnung“ fungieren. Nur nette, attraktive Frauen, die sich kooperativ am Gespräch beteiligen und z.B. brav ihren Namen
nennen, sollten demnach in deren Genuss kommen. Unfreundliche, unkooperative Zeitgenossinnen bekommen keine Komplimente – und seien sie noch so attraktiv!
Bei einem Kompliment, insbesondere bei einem Lob über Äußerlichkeiten der Frau, sollte bedacht werden, dass jede attraktive
Frau tagtäglich freiwillig und unfreiwillig mit Männern kommuniziert, die ihr physische Attraktivität bescheinigen. Folglich sind
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Sie mit Ihrem Kompliment nur einer von vielen und vollkommen
austauschbar. Deshalb sollte sich Ihre Schmeichelei von den unzähligen anderen Lobeshymnen abheben, die sie in den letzten
Tagen und Wochen gehört hat. Wenn Ihr Kompliment also schon
auf das Äußere der Frau anspielen muss, sollte es sich von anderen dadurch unterscheiden, dass es kleine Frechheiten enthält:
Worte wie „putzig“, einen Vergleich mit der kleinen Schwester
oder andere unterschwellige Neckereien. Das Wort „putzig“ repräsentiert dabei das ÜW-Konzept wie nur wenige andere Adjektive: Es ist die fast perfekte Kombination aus Kompliment und
Unverschämtheit.
Noch besser ist allerdings in den meisten Fällen, Komplimente
bezüglich Äußerlichkeiten komplett zu vermeiden. Je attraktiver
die weibliche Zielperson ist, desto mehr Komplimente hat sie bis
zum heutigen Tag gehört und desto weniger zielführend ist ein
weiteres aus Ihrem Mund. Wir wollen uns von der Masse an
Konkurrenten absetzen und bevorzugen deshalb Komplimente für
Dinge, die etwas weniger oberflächlich sind. Für eine interessante
Urlaubsgeschichte, die sie uns erzählt, oder für ihren schweizerischen Dialekt, den wir niedlich finden. Wir reduzieren
damit die Frau nicht wie all die anderen Männer auf ihre Schönheit und suggerieren ihr eher, ihre Attraktivität gar nicht zu bemerken. Ein möglicher Effekt dieses Verhaltens ist, dass sie Anstrengungen unternimmt, damit wir darauf aufmerksam werden.
Sie hat auf diese Weise den Anreiz, sich als attraktive Frau zu
qualifizieren.
Natürlich springen nicht alle Frauen so schnell auf eine
überheblich-witzige Art des Mannes an und versuchen sich
sogleich mit ihren Vorzügen in den Vordergrund zu spielen.
Häufig wird von weiblicher Seite versucht, Männer schon in der
ersten Phase des Kennenlernens mit dem Hinweis auf einen
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imaginären oder tatsächlich vorhandenen Partner abzuwimmeln.
Vor allem in Diskotheken oder Clubs, wo Frauen häufig angesprochen werden. Dies verlangt nach geeigneten Kontern.
: „…“
: „Ich habe einen Freund!“
: „Ach was, nur einen? Du Ärmste, ich hab sogar mehrere!“
Hier wird einer der häufigsten weiblichen Abschreckungsmethoden mittels eines einfachen, aber witzigen Perspektivenwechsels
der Wind aus den Segeln genommen. Wenn die Frau an dieser
Stelle zum Lachen gebracht wird und danach ein sofortiger Themenwechsel durchgeführt wird, ist diese Hürde des Kennenlernens erfolgreich genommen.
Ob sie tatsächlich einen Partner hat oder nicht, ist übrigens
vollkommen egal. Jedenfalls solange er nicht dabei ist. Schließlich
wollen wir uns – zumindest „offiziell“ – nur unterhalten, wir baggern niemanden offensichtlich an. Ein möglicher Partner Ihres
weiblichen Gesprächspartners sollte in Ihrem Kopf und Ihren
Überlegungen nicht nur deshalb überhaupt keine Rolle spielen!
Falls er wider Erwarten plötzlich auftauchen sollte, stellen Sie
sich vor, geben ihm die Hand und räumen das Feld.
Zurück zum Perspektivenwechsel: Dieser verbale Kunstgriff ist
generell die vielleicht wichtigste Waffe der Kommunikation, um
für Witz und Spannung zu sorgen. Clevere Perspektivenwechsel
sind überraschend und bringen den Gesprächspartner zum
Lachen.
Wie das konkret geht? Eigentlich ganz einfach: Bringen Sie in
geeigneter Situation beispielsweise Sprüche, die normalerweise
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eher von Frauen kommen könnten, und ziehen Sie sie auf. Spielen
Sie mit Rollenklischees.
Die Bar in einer Kneipe oder einem Club eignet sich prima für
flapsige Sprüche während eines Flirts mit einer frischen
Bekanntschaft:
: „Hey, schon gut, ich weiß schon, was Du denkst, aber Du
musst mir jetzt wirklich keinen Drink spendieren. “
Wenn Sie bereits ein Getränk in der Hand haben, könnten Sie ihr
nach kurzem Gespräch folgende Frage stellen:
: „Könntest Du bitte mal kurz auf mein Getränk aufpassen?
Aber bitte keine Drogen reinwerfen, ja? Ich hoffe, ich kann Dir
vertrauen.“
Lassen Sie das Glas bei ihr, verschwinden Sie und kommen Sie
kurz darauf zurück. In der Zwischenzeit hat sie darauf aufgepasst
und sich verantwortlich dafür gefühlt. So unbedeutend sich diese
kleine Aktion anhören mag, sie schafft erstes Vertrauen und eine
erste Bindung. Das Gespräch wird danach gefestigter sein als
vorher, probieren Sie es aus!
Wenn Sie sehr offensichtlich das Gespräch mit Ihrer neuen Gesprächspartnerin gesucht haben, können Sie kurz danach die Verhältnisse umkehren und sie „zurechtweisen“:
: „Du kannst doch hier nicht einfach ständig fremde Leute ansprechen! Das kommt echt komisch rüber, weißt Du …?“
Beiden ist natürlich völlig klar, dass Sie es waren, der das Gespräch eröffnet hat. Vielleicht protestiert sie lautstark, vielleicht
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verpasst sie Ihnen einen Schlag auf die Schulter. Oder beides
gleichzeitig. Für genug Anziehung dürfte jedenfalls gesorgt sein.
Ist die Unterhaltung schon weiter fortgeschritten, könnte sich die
überheblich-witzige Art eines Mannes in ausgelassener Stimmung
so anhören:
: „Ist das einer von Deinen Aufreißersprüchen?
“
: „Du bist ganz schön ungezogen. Wenn Du so weitermachst,
werden wir hier noch verhaftet. Aber Du hast Glück, Sträflingskleidung steht mir!“
: „Sagst Du das etwa zu allen Jungs?
“
: „Eins musst Du wissen, ich bin kein Mann für eine Nacht.“
: „Nein, mach Dir bitte keine falschen Hoffnungen, ich kann
nachher nicht mit Dir nach Hause kommen. “
Natürlich darf mit dieser Art niemals übertrieben werden. Solche
Sprüche müssen dosiert und gezielt eingesetzt werden und in den
Zusammenhang passen. Andernfalls würde man der Lady schnell
gewaltig auf die Nerven gehen.
Um solche Sprüche anwenden zu können, ist es nötig, überhaupt
erfolgreich ins Gespräch zu kommen. Beginnen wir also mit dem
ersten Schritt, dem Ansprechen einer Frau, wobei die in fast jedem Mann vorhandene Angst davor überwunden werden muss.
Risikobereitschaft ist hier gefragt, denn: Wer nichts riskiert, der
onaniert.
Ja, so gut wie alle Männer spüren diese Angst, auf Frauen zuzugehen. Sie sind damit also nicht der Einzige. Erklärbar ist sie durch
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die unter Umständen ernsten Konsequenzen, die ein Mann in
Urzeiten zu fürchten hatte, der sich dem falschen Ziel näherte.
Lebensbedrohliche Gewalt zum Beispiel. Heute endet eine solche
Annäherung zwar seltener in körperlichen Auseinandersetzungen
mit Geschlechtsgenossen oder sozialer Ausgrenzung, die Angst
davor ist trotzdem nicht weniger geworden.
Generell gilt: Der größte Hemmschuh der Weiterentwicklung und
Selbstverbesserung ist immer unsere Angst. Egal ob Angst vor
Zurückweisung, vor Veränderungen, vor Misserfolg oder sogar
vor Erfolg: Wir alle müssen unsere Angst besiegen, um erfolgreich
zu werden. So auch bei Frauen.
Neben unzähligen anderen Strategien, mit der Angst vor dem Ansprechen schöner Frauen fertig zu werden, eignet sich dafür vor
allem das Konzept der Ergebnisunabhängigkeit. Sich möglichst
weitgehend frei zu machen vom zahlenmäßigen Ergebnis eines
Abends – wie zum Beispiel der Anzahl der gesammelten Telefonnummern oder Körbe – ist ein wichtiger Schritt zum Erfolg. Der
Spaß an einem Ausgehabend sollte nie auf der Strecke bleiben. Es
sollte vielmehr um die spielerische Erweiterung von sozialen
Fähigkeiten gehen und darum, Erfahrungen zu sammeln und
Menschen kennenzulernen. Ohne ein Mindestmaß an Lockerheit
wird dieses Socializing kaum funktionieren.
Attraktive Frauen sehr schnell nach ihrer Sichtung anzusprechen,
kann das Entstehen von Angst verhindern helfen. Anstatt lange zu
überlegen, Pläne zu schmieden und sich Dinge zurechtzulegen ist
meist vorzuziehen, in Sekundenschnelle zu reagieren und einfach,
ohne darüber nachzudenken, das Gespräch zu eröffnen. Angst hat
auf diese Weise keine Chance.
Zweitrangig ist, was beim Ansprechen von Frauen gesagt wird.
Viel wichtiger ist, wie es gesagt wird. Sich ihr bei der Eröffnung
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des Gesprächs körperlich nicht voll zuzuwenden und sie eher seitlich im Vorbeigehen anzusprechen, ist häufig vorteilhaft, da dies
weniger bedrohlich wirkt. Eine natürliche, möglichst wenig
nervöse oder zappelige, sondern selbstsichere und ruhige Körpersprache ist dabei hilfreich. In Kombination mit einem ungezwungenen Lächeln auf den Lippen kann dies schon die halbe Miete
sein, um den Rest eines angebrochenen Abends in netter Gesellschaft verbringen zu dürfen.
Selbstsicherheit ist ein gutes Stichwort. Selbstsicherheit im Sinne
von Coolness und gewisser Unerschütterlichkeit ist ausgesprochen wichtig, um erfolgreich bei Frauen zu werden. Sollte
Ihnen diese Selbstsicherheit im Gespräch mit der holden Weiblichkeit noch abgehen, helfen Ihnen zwei Dinge: jede Menge
Übung und Erfolge, die sich durch das regelmäßige Üben einstellen werden. Selbstsicherheit kommt nicht über Nacht. Selbstsicherheit braucht Zeit. Es gilt deshalb im täglichen Leben, möglichst
viele Gespräche mit Frauen zu führen. Beginnen Sie wenn nötig
mit einfachen Dingen wie einer Frage nach dem Weg und steigern
Sie von Tag zu Tag den Schwierigkeitsgrad Ihrer sozialen Interaktionen – auf der Straße, im Supermarkt und im Büro.
Körpersprache ist häufig wichtiger als die verbale Verständigung.
Sie macht wahrscheinlich sogar mehr als die Hälfte der gesamten
Kommunikation aus. Wie sie wirkt, steht im folgenden
Infokasten:
||| Hinweise zur Körpersprache
1. Bekämpfen Sie sichtbare Nervosität
Versuchen Sie zu Übungszwecken hin und wieder sich selbst
genüber die Beobachterrolle einzunehmen. Schlüpfen Sie dafür
Ihrem geistigen Auge aus Ihrem Körper heraus und achten Sie
wusst auf jede Ihrer Bewegungen in sozialen Situationen.
gemit
beIm
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Gespräch mit attraktiven Frauen sollten wippende Füße, zuckende
Augenlider und rastlose Hände rigoros abgestellt werden.
2. Entspannen Sie sich
Atmen Sie bewusst tief durch. Lassen Sie sich fallen. Ihnen passiert
nichts, nicht einmal die schönste Frau der Welt kann Ihnen wirklich
gefährlich werden! Die meisten Frauen haben mehr Angst vor Ihnen
als umgekehrt.
Um Tiefenentspannung zu lernen, empfehle ich Meditation. Diese
Entspannungsform hat mir sehr dabei geholfen, ruhiger und
gelassener zu werden.
Meditation ist eigentlich ganz einfach und dabei so unglaublich nützlich. Das vegetative Nervensystem fährt herunter, der Blutdruck
senkt sich, auch das Hirn profitiert davon. Ich meditiere seit Jahren
nach der Zazen-Methode, was so viel wie Sitzmeditation heißt. Dafür
brauchen Sie nichts weiter als ein Kissen zum Sitzen und eine Kerze
als Beleuchtung. Dunkel und ruhig sollte es sein, je stiller, desto
besser – zur Not schaffen Sie sich Stille mit Ohrenstöpseln aus Silikon. Als Anfänger genügt es, sich im Schneidersitz auf das Kissen
vor eine brennende Kerze zu setzen und an nichts zu denken. Fortgeschrittene dürfen gerne den Lotossitz oder den halben Lotossitz
wählen, also die aus dem Yoga bekannten typisch verschränkten
Beine. Dies ist nützlich, um die Extremitäten näher an die Körpermitte zu führen und dadurch zentriert zu sitzen. Lassen Sie
Gedanken einfach kommen und gehen, halten Sie keinen fest. Schließen Sie die Augen und atmen Sie entspannt mit gestrecktem,
geradem Rücken tief ein und aus. Konzentrieren Sie sich auf Ihre
Atmung und Ihre Sinne, hören Sie tief in sich hinein. Achtsamkeit
nennt man diesen Zustand. Versuchen Sie täglich mehrere Minuten
lang zu meditieren. Den positiven Effekt werden Sie sehr bald
spüren.
3. Lassen Sie sich Zeit
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Achten Sie auf Ihre Bewegungen und versuchen Sie Gelassenheit zu
demonstrieren. Frauen lieben souveräne und sichere Männer. Strahlen Sie zu wenig innere Ruhe aus, wird sich der Erfolg bei der Damenwelt nur mühsam einstellen.
4. Nehmen Sie Raum ein
Ihre Bewegungen sollten nicht übertrieben ausladend sein, aber
doch raumgreifend. Nur unsichere Männer trauen sich nicht, Platz
einzunehmen.
5. Achten Sie auf eine gerade Haltung
Nicht nur, dass eine aufrechte Körperhaltung eine positive
Ausstrahlung unterstützt und attraktiver erscheint als ein Rundrücken und eingefallene Schultern. Auch auf unsere Emotionen scheint
unsere Haltung Einfluss zu haben. Selbstsicherheit wird durch
aufrechte Haltung positiv verstärkt und die Stimmung aufgehellt.
Versuchsgruppen in Studien, die sich minutenlang in Siegerpose
werfen durften, waren in Studien danach deutlich mehr von sich
überzeugt als die Teilnehmer, die eine eher krumme und weniger
raumgreifende Körperhaltung einnehmen sollten.
Die soziale Komfortzone eines Menschen beschreibt den Bereich
sozialer Situationen, in denen er sich wohlfühlt. Außerhalb der
Komfortzone liegen hingegen zwischenmenschliche Situationen,
die einem Unbehagen bereiten. Bei den meisten Menschen liegt
das Grüßen eines netten Nachbarn innerhalb der eigenen Komfortzone. Schwierig wird es dagegen zum Beispiel, wenn es darum
geht, einen Arbeitskollegen feinfühlig über dessen unerträglichen
Mundgeruch aufzuklären. Meist wird lieber der Geruchsbelästigung weiter standgehalten, als solch ein unangenehmes Gespräch
zu führen. Das Anschneiden solcher Themen liegt für die meisten
Menschen weit außerhalb ihrer Komfortzone.
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Um Frauen kennenzulernen, ist es vor allem für schüchterne
Männer häufig notwendig, eine systematische Erweiterung der
Komfortzone zu betreiben, die eigenen sozialen Fähigkeiten jeden
Tag durch Unterhaltungen mit fremden Menschen verbessern.
Ziel dabei ist, generell nicht mehr stark emotional auf Menschen
oder Ereignisse zu reagieren. Selbst wenn die Nervosität in Gegenwart schöner Frauen bleibt, sollte man sie Ihnen nach etwas
Übung nicht mehr ansehen können. Verbissenheit und Angst sollten Sie mit aller Macht bekämpfen, sie schränken Lockerheit und
Handlungsfähigkeit ein und machen authentische Coolness
unmöglich.
Zurück zum Ansprechen von Frauen: Gute Gesprächseröffnungen
erscheinen meist nicht als solche. Das Gespräch ergibt sich einfach. Nach einer dezenten Gesprächseröffnung haben Frauen
nicht das Gefühl, angesprochen oder gar angebaggert worden zu
sein.
Wichtig ist, langsam, klar und deutlich zu sprechen. In einer Bar
gleich reihenweise Frauen anzusprechen ist übrigens eher kontraproduktiv. Das vorhandene weibliche Publikum sollte bei
einem Mann nicht erkennen können, dass er das Lokal mit der
Absicht betreten hat, es nicht alleine zu verlassen. Und nicht nur
das: Es sollte auch gar nicht seine Absicht sein. Jedenfalls nicht
die einzige. Die anderen Gäste der Bar sollten lediglich erkennen
können, dass hier ein sozial aufgeschlossener Mann auf völlig
selbstverständliche Art und Weise Gespräche führt, um sich zu
amüsieren. Wenn seine Gesprächspartnerin dann noch durch ihr
Lachen und ihre Körpersprache signalisiert, dass ihr die Unterhaltung mit ihm Freude macht, ist der erste Schritt für einen erfolgreichen Abend in dieser Bar gemacht. Alle anderen anwesenden Frauen werden dies wahrnehmen und ihn deshalb von
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vornherein als interessant einstufen, woraus später leicht neue
Bekanntschaften entstehen können.
Folgenschwere Begegnungen zwischen Mann und Frau laufen
stets nach einem bestimmten Schema ab: Nach dem beiderseitigen Anziehen folgt so etwas wie Beziehungsaufbau und im Idealfall irgendwann das gegenseitige Ausziehen. Um diesen Prozess
anzuwerfen, muss man selbst das Gespräch suchen. Frauen
sprechen von sich aus äußerst selten Männer an. Mit Frauen ins
Gespräch zu kommen ist hauptsächlich auf drei verschiedene
Arten möglich:
• direkt
• indirekt
• situativ
Neben diesen drei verbalen Varianten besteht außerdem die Möglichkeit, nonverbal eine Unterhaltung zu provozieren.
Welche dieser Eröffnungen für Sie die richtige ist, sollten Sie
durch Ausprobieren herausfinden.
„Direkt“ heißt, meine Warnung vor der Vergabe von Komplimenten mehr oder weniger in den Wind zu schlagen. Bei direkter
Eröffnung wird der Frau relativ deutlich und gleich zu Beginn der
Unterhaltung Interesse signalisiert. Eine Frau direkt anzusprechen verlangt recht viel Mut und birgt das höchste Risiko einer
Abweisung. Ein beträchtliches Maß an Selbstsicherheit ist hierfür
notwendig. Für Männer, die noch wenig Erfahrung im Ansprechen fremder Frauen haben, ist diese Variante nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Generell bin ich kein besonders großer
Freund direkter Eröffnungen, kenne aber Männer, die damit erfolgreich sind.
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Eine mehr oder weniger typische direkte Eröffnung könnte
lauten:
: „Hi, Du scheinst gutes Karma zu haben, wer bist du?“
Hier wird ein eingeschränktes Kompliment verteilt, so als wäre
man sich noch nicht sicher über das abgegebene Urteil. Im Idealfall wirkt dies als Handlungsaufforderung an ihr Unterbewusstsein, dieses Urteil zu bestätigen. Ihr ein – genau genommen eher
sinnfreies – Kompliment über ihr Karma zu machen, ist zudem
weniger plump und weniger oft gehört, als ihre Ausstrahlung oder
gar ihre Augen zu loben. Die angehängte Frage „Wer bist du?“ ist
gegenüber dem klassischen „Wie heißt du?“ vorzuziehen, lässt ihr
dies doch weit mehr Spielraum für ihre Antwort.
Allgemein gilt: Direkte Eröffnungen werden von vielen DatingExperten für das Kennenlernen von Frauen am Tag empfohlen,
während indirektes Spiel eher für die Nacht geeignet ist. Mit den
verschiedenen Varianten zu experimentieren und Erfahrungen zu
sammeln, ist mit Sicherheit ein guter Weg, um einen eigenen Stil
zu finden.
Indirekte Eröffnungen vermeiden wirkungsvoll, gleich mit der
Tür ins Haus zu fallen und der Dame das zehnte Kompliment an
diesem Abend vor die Füße zu werfen. Tiefer gehendes Interesse
an der Lady und jegliche Wertschätzung ihrer Reize bleiben ihr
auf diese Weise zu Beginn verborgen.
Eine mehr oder weniger ernst gemeinte Frage zu beliebiger
Thematik an den Anfang zu stellen, ist für Anfänger eine gute und
recht unverfängliche Variante, um Frauen kennenzulernen:
: „Hey, was frühstückst Du gerne?“
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Ein spitzenreicher Schlagabtausch, der durch eine andere indirekte Eröffnung begonnen wurde, könnte so aussehen:
: „Hey, hübsche Jacke, woher hast Du die denn?“
: „Danke, aber bist Du sicher, dass sie Dir stehen würde?
“
: „Na, wer weiß! Aber Du hast recht, ich such’ ein Geburtstagsgeschenk für meine beste Freundin. Ich glaube, die hat ungefähr
Deine Größe, na ja, bisschen schlanker vielleicht … “
Falls der letzte, mit einem Grinsen servierte Satz einen Faustschlag auf die Schulter des Urhebers nach sich zieht, wäre dies kein
unbedingt schlechtes Zeichen. Im Gegenteil, das mit den frechen
Bemerkungen eingegangene hohe Risiko würde damit sogar belohnt werden. Bitte aber nur bei wirklich schlanken Damen
anwenden!
Harmlose, nette Schläge auf die Schulter sprechen für eine erste
kurzfristige Anziehung, die generiert wurde. Die Frau versucht,
diese durch solche Hiebe abzubauen. Übrigens nicht zu verwechseln mit ernst gemeinten Ohrfeigen, die dafür sprechen, dass man
sich komplett im Ton vergriffen hat. Erneut lässt an dieser Stelle
der goldene Mittelweg grüßen!
„Situativ“ Gespräche zu eröffnen eignet sich für das Kennenlernen
von Frauen auf der Straße und im Nachtleben. Dies ist im Prinzip
fast ebenso wenig risikobehaftet wie die indirekte Eröffnung und
damit für Anfänger recht gut geeignet. Streng genommen ist situativ nur eine Spielart von indirekt. Die Rotphase einer Ampel auf
einer mehrspurigen Straße zum Beispiel lässt sich mit der richtigen Gesprächsstrategie hervorragend nutzen, um attraktive
Verkehrsteilnehmer im benachbarten Fahrzeug kennenzulernen.
Auch für eine Situation zwischen Fußgängern an einer roten
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Ampel würde sich folgende Eröffnung mit anfangs ernster Miene
anbieten:
: „Hi! Eine Frage … aber bitte antworte ehrlich, ja?“
: „Ja, okay.“
: „… Ehrlich?“
: „Ja, sag ich doch!“
: „… Okay. Wartest Du auch auf Grün?
“
Diese vermeintlich wichtige, bedeutungsschwanger durch Pausen
verzögerte Frage zielt einzig und allein darauf ab, dem anderen,
der etwas völlig anderes erwartet hat, ein Lächeln ins Gesicht zu
zaubern. Situative Gesprächseröffnungen können alle erdenklichen Themen beinhalten, die Bezug zur gegebenen Situation
haben, und dürfen – wie in diesem Beispiel – auch an der Grenze
zum Blödsinn angesiedelt sein.
Nachdem ihre Reaktion auf diesen Gag abgearbeitet wurde, könnte dieser Kontakt mit einem eleganten Perspektivenwechsel
weitergeführt werden:
: „Und was machst Du sonst so, wenn Du nicht gerade irgendwelche Typen auf der Straße anbaggerst? “
In die gleiche Kerbe schlägt folgendes Beispiel für das Kennenlernen von Frauen im Club:
: „Hey, ich wollte heute genau dasselbe anziehen! Hast noch
mal Glück gehabt, wäre bestimmt peinlich für Dich gewesen … “
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Für den Erfolg ist die Sinnhaftigkeit der Eröffnung fast völlig unerheblich, solange die überrumpelte Zielperson die Annäherung
als lustig und originell empfindet.
Nonverbale Eröffnungen bestehen aus beliebig gearteten Handlungen, deren natürliche Konsequenz ein Gespräch ist. Ein
klassisches Beispiel für eine solche Aktion zeigt Stanley Kubricks
letzter Film „Eyes Wide Shut“, eine empfehlenswerte Verfilmung
von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“, die an anderer Stelle
dieses Buches noch detaillierter vorgestellt werden wird.
Alice Harford, gespielt von Nicole Kidman, besucht darin mit ihrem Gatten die Weihnachtsparty eines wohlhabenden Bekannten.
Von ihrem Mann für gewisse Zeit alleine gelassen, lehnt sie
scheinbar gedankenverloren an einem Tisch nahe der Tanzfläche
und widmet sich ihrem Glas Champagner. Ein eleganter, grau melierter Herr – verkörpert von Sky Du Mont – dreht sich nach
einem Gespräch mit einer attraktiven Dame im schwarzen
Abendkleid langsam zu Alice um und blickt sie einige Momente
über die Schulter an. Alice bemerkt ihn nicht und stellt ihr Glas
neben sich ab, während er jede ihrer Bewegungen aus geringer
Distanz beobachtet. Seelenruhig und wie in Zeitlupe nimmt er ihr
Glas in die Hand. Erst als sie nach ihrem Champagner greift,
scheint sie den Mann zu bemerken. Während sie ihn irritiert darauf hinweist, dass das Glas wohl ihr gehöre, dreht er sich mit ihrem Getränk in der Hand frontal zu ihr. Provozierend sieht er ihr
in die Augen und entgegnet, sich dessen sogar absolut sicher zu
sein. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, führt er ihr Glas an die
Lippen, leert es in einem Zug und komplettiert damit den Bruch
gesellschaftlicher Regeln. Als er das leere Glas langsam auf dem
Tisch platziert, ist die Spannung zwischen den beiden greifbar.
Wenige Augenblicke später führt er sie auf die Tanzfläche und der
Flirt nimmt seinen Lauf …
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Bei der Eröffnung eines Gesprächs – vor allem mit einer Gruppe
von Frauen – ist es wichtig, einen günstigen Energielevel aufzuweisen. Zwei Freundinnen in Partystimmung mit Sektgläsern in
der Hand haben einen hohen Energielevel. Ihnen sollte man nicht
allzu ruhig gegenübertreten, weil sie bestrebt sein werden, ihren
Partylevel zu halten. Mit zu wenig Energie würde man ihre Stimmung senken und dagegen werden sie sich wehren, indem sie sich
dem Gespräch verweigern. Die zwei Arbeitskolleginnen, die in
einer Bar den Tag im Büro ruhig ausklingen lassen, sollten weniger energetisch angesprochen werden, ansonsten würde man sie
stimmungsmäßig überfordern. Der eigene Energielevel sollte deshalb stets nur knapp über dem der Gesprächspartnerinnen
liegen.
So viel zum Flirtinstrument ÜW, das sowohl für Gesprächseröffnung, Unterhaltung und Kennenlernen, aber auch für alltägliches Leben in einer Beziehung wärmstens empfohlen wird. Die
überheblich-witzige Art tut überall ihre Dienste, wo das Erzeugen
und Halten von Anziehung zum Zwecke der Verführung nötig ist.
Da eine Beziehung nichts anderes als eine Aneinanderreihung von
Verführungen ist, sollte man auch in einer Beziehung diesen Stil
regelmäßig einfließen lassen.
Außerdem sorgt ÜW für einen positiven Selektionseffekt. Nur
Frauen mit Selbstvertrauen, die mit sich selbst zumindest
größtenteils im Reinen sind, finden eine überheblich-witzige Art
bei Männern attraktiv. Selbstvertrauen ist eine ausgesprochen
wichtige Charaktereigenschaft einer Frau und sollte bei Ihren
Auswahlkriterien der Partnersuche eine tragende Rolle spielen.
Langfristig erfüllende Beziehungen sind nur möglich bei ausreichender psychischer Stabilität beider Partner. Potenzielle
Geschlechtspartnerinnen mit angeknackstem Selbstvertrauen
oder sogar psychischen Schäden werden durch ÜW meist schnell
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ausgefiltert, was vorteilhaft ist. Es mag brutal klingen, aber mit
der Erfahrung aus über fünfzehn Jahren in festen Beziehungen
rate ich von engeren Bindungen zu Frauen mit geringem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl ab.
Starke, von sich selbst überzeugte Frauen sind häufig keine unbeschriebenen Blätter, was Männer angeht. Und das ist auch gut
so. Sie sollten keine Angst vor einer Frau als Partnerin haben, die
eine gesunde Sexualität aufweist und diese lebt. Beteiligen Sie
sich nicht an der vorherrschenden gesellschaftlichen Doppelmoral, die solche Frauen häufig stigmatisiert. Sexismus und Frauenfeindlichkeit sind nichts, woran Sie sich beteiligen sollten. Frauen
haben das gleiche Recht auf sexuelle Entfaltung wie Männer. Eine
liberale Einstellung bei diesem Thema wird sich immer zu Ihrem
Vorteil auswirken!
Generell bin ich ein Befürworter von festen Bindungen. Eine gesunde und dauerhafte Beziehung zu einer tollen Frau zu haben ist
für die Entwicklung eines Mannes meist wichtiger als Hundert
One-Night-Stands. Männer wissen allerdings oft nur bedingt, was
gut für sie ist. Männer, die versuchen, so viele Frauen wie möglich
ins Bett zu bekommen, bräuchten häufig eher eine feste Freundin.
Viele Männer, die nach einer festen Freundin suchen, sollten sich
wiederum lieber zuerst die Hörner abstoßen.
Zurück zu den Flirtinstrumenten. Das zweite, das ich hier vorstellen möchte, ist eine bestimmte „Metastrategie“, die ich „101“
nenne. Ein Konzept, aus dem sich erfolgreiches Verhalten
ableitet. Die dargestellte überheblich-witzige Art ist genau genommen eine konsequent angewendete 101-Strategie in Gesprächsform. 101 ist die theoretische Untermauerung, warum ÜW
funktioniert, und umfasst weit mehr als nur den Bereich Kommunikation und das Kennenlernen von Frauen. Auch männliches
Verhalten in einer Beziehung sollte von 101 geprägt sein. Um den
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Hintergrund von 101 richtig zu verstehen, eignet sich ein Vergleich von Frauen und Katzen.
Ja, Frauen sind wie Katzen. Sie sind neugierig, spielen gerne, aber
flüchten anfangs häufig, wenn man sie streicheln will, und kommen an, wenn man sie ignoriert. Sie können schnell eifersüchtig
werden und ebenso schnell das Interesse an Dingen verlieren, die
allzu einfach zu haben sind.
Genau dort setzt 101 an. Sie sind nicht einfach zu haben. Sie sind
eine Herausforderung – ja, Sie sind der Preis. Menschen bewerten im Nachhinein Dinge höher, für die sie sich anstrengen
mussten, um sie zu erreichen. Einfach zu erreichende Dinge werden als weniger wertvoll eingeschätzt. Der Katze, die so schnell
das Interesse verlieren kann, sollte es nie zu einfach gemacht werden. Wenn ein Mann eine attraktive Frau erobern will, muss er
bereit sein, sie schon beim Kennenlernen wieder zu verlieren.
Risiko spielen ist angesagt, denn Feiglinge verlieren zwar selten,
aber gewinnen auch nie. Einen Schritt vor, einen zurück. Heranziehen und wegstoßen. Mal loben, mal aufziehen. Mal ja, mal
nein. Mal meldet er sich, mal nicht. Mal heiß, mal kalt. Mal eins,
mal null. Das ist die 101-Strategie.
Verführung ist spontan und findet nicht auf dem Reißbrett statt.
Verführung mag ein Weg von A nach B sein, aber dieser Weg verläuft nicht linear. Verführung hat eher zyklischen Charakter mit
eigenem Rhythmus. Unvorhersehbarkeit ist ihr Schlüssel. Achterbahn statt Riesenrad. Aufregung statt Langeweile. Berg- und Talfahrten. Jedes klassische Drama, jede große Liebesgeschichte enthält dieses Auf und Ab. Frauen lieben es! Bewahren Sie sich deshalb das unzähmbar Männliche, auch in einer festen Beziehung.
Wenigstens ein Stück weit!
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Es ist außerdem empfehlenswert, die eigene Eifersucht gering zu
halten und der Partnerin noch weniger davon zu zeigen. Bleiben
Sie cool, was dieses Thema angeht – zumindest äußerlich. Moderate Eifersucht kann effektiv in Begierde umgewandelt werden und
ist unschädlich. Teilweise ist es sogar von Frauen erwünscht, dass
der Partner zumindest ein Minimum an Eifersucht an den Tag
legt. Stärkere Eifersucht hingegen zerstört mit Leichtigkeit jegliche vorhandene Anziehung in einer Partnerschaft!
„Eifersucht ist eine Leidenschaft,
die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.”
Franz Grillparzer
Nun kennen Sie bereits wichtige Teile der Matrix der Verführung.
Sie haben männlichen Wert für Frauen in seinen Ausprägungen
kennengelernt und einen ersten Einblick in die Gesetze der Anziehung erhalten, zumindest in die der kurzfristigen. Einen
bedeutenden Nachteil hat kurzfristige Anziehung allerdings im
Unterschied zum männlichen Wert: Sie verschwindet, wenn Sie
verschwinden – aus den Augen, aus dem Sinn. Deshalb nun zu
den nachhaltigeren Formen von Anziehung.
Erzeugung von mittelfristiger Anziehung
Mittelfristig lang anhaltende Anziehung kann durch von der
Zielperson wahrgenommene Vorselektion durch Geschlechtsgenossinnen erzeugt werden. Nichts qualifiziert einen Mann mehr als
andere Frauen, die ihn begehren. Der weibliche Jagdinstinkt wird
durch Konkurrenz geweckt.
Frauen sind wie Kredite: Man bekommt sie, wenn man nachweisen kann, dass man keine braucht. Gerade die vermeintliche
Traumfrau sollte deshalb erkennen können, dass man auch ohne
sie häufig in attraktiver weiblicher Gesellschaft und somit nicht
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auf sie angewiesen ist. Ihre Äußerungen sollten diese Information
beiläufig transportieren, sofern sich die Dame davon noch nicht
mit eigenen Augen überzeugen konnte. In diesem Fall tauchen
beispielsweise regelmäßig weibliche Vornamen in den Anekdoten
Ihrer Erlebnisse auf – aber bloß nicht übertreiben damit!
Hat eine Frau wahrgenommen, dass ein Mann bei der Damenwelt
hoch im Kurs steht, wird sie sich daran relativ lange erinnern
können. Die darauf beruhende Anziehung ist deshalb mindestens
als mittelfristig anhaltend anzusehen.
Intensiver Augenkontakt bis hin zum umgangssprachlich „Blickficken“ genannten „Sex mit den Augen“ ist ein weiteres Mittel zur
Erzeugung mittelfristiger Anziehung. Blickkontakte können auch
über Entfernung – beispielsweise in einem Club – so starke wechselseitige Anziehung auslösen, dass sie durchaus als eine Vorstufe
von Sex angesehen werden können und eine Frau sich auch noch
Tage und möglicherweise Wochen daran erinnern wird.
Um eine möglichst hohe Intensität zu erreichen, sollte nicht zu
früh weggeschaut und nicht zwischen dem rechten und dem
linken Auge der Frau hin- und hergependelt werden, sondern immer nur in ein Auge geblickt werden. Dies verhindert ein nervöses
Flackern Ihrer Augen und beruhigt Ihren Blick. Ein positiver Effekt, der sich auf die Frau übertragen wird.
Bei einem Blickkontakt sollten Sie dem der Frau standhalten.
Trotzdem ist das Beschreiten eines Mittelwegs ratsam, denn ein
Mann, der zu viel starrt, wird schnell als unattraktiv empfunden.
Je attraktiver die Frau, desto schneller wird dieser Effekt wahrscheinlich eintreten – sie wird einfach zu häufig angeglotzt!
Sieht sie zuerst weg, ist auf die Richtung ihres Blicks zu achten.
Schaut sie direkt nach dem Kontakt mit Ihnen nach oben, liegt
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geringe Anziehung vor und die Situation scheint nicht besonders
aussichtsreich zu sein. Sieht sie zur Seite, steht sie Ihnen eher
neutral gegenüber und der Augenkontakt sollte wiederholt werden. Senkt sie nach dem Blickkontakt ihre Augen, ist dies ein sehr
gutes Zeichen und der Flirt sollte schnellstmöglich eröffnet
werden!
Übrigens sind Blickkontakte mit Frauen auf der Straße fast immer
ein Zeichen von erstem Interesse. Versetzen Sie sich in die Lage
einer attraktiven Frau, die jeden Tag angebaggert wird – auf der
Straße, im Supermarkt, es passiert einfach überall. Eine solche
Frau hat gelernt, damit umzugehen und dafür Strategien entwickelt. Eine dieser Strategien ist das Ignorieren von Passanten. Auf
der Straße fängt sie nur selten Blicke von Männern auf, die die
Hälse nach ihr recken und Blickkontakt mit ihr förmlich erzwingen wollen. Sie würde damit nur noch mehr Anmachen provozieren und Abfuhren erteilen müssen. Entgegenkommenden männlichen Personen schaut diese Frau deshalb nur dann in die Augen,
wenn sie gewisses Interesse hat. Wenn die Optik für sie akzeptabel und der erste Eindruck gut ist. Wenn sie keine blöden Sprüche
und keinen aufdringlichen Spinner erwartet, den sie durch ihren
Blick nur noch schwer wieder loswird.
Konkret heißt das, dass Sie bei intensivem, längerem Blickkontakt
entgegenkommende Frauen sehr wohl anhalten und in ein Gespräch verwickeln können, wenn Sie sie interessant finden. Was
Sie fragen oder sagen, ist eher zweitrangig – blättern Sie bei
Bedarf auf das vorherige Kapitel zur Erzeugung von kurzfristiger
Anziehung zurück. Stoppen Sie sie ruhig und freundlich, aber
auch selbstsicher und bestimmt. Sie haben dadurch die Chance,
am helllichten Tag spannendste Unterhaltungen mit Frauen zu
führen.
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Eine für Frauen attraktive Stimmtonalität ist ein nicht zu unterschätzendes Attraktivitätsmerkmal und sorgt für mittelfristige
Anziehung. Menschen können sich sehr lange an Stimmen erinnern, die sie einmal gehört haben. Das männliche Organ zur Geräuscherzeugung ist von enormer Bedeutung für den Flirterfolg.
Eine eher tiefe, volle, aber nicht zu laute Stimme ist extrem hilfreich dabei, positiv wahrgenommen zu werden.
Versuchen Sie aus dem Bauch heraus zu sprechen. Der Ton macht
die Musik und die eigene Stimme unter Kontrolle zu haben, einen
souveränen Eindruck. Für intensive Zwiegespräche eignet sich
deshalb niemals die Tanzfläche einer Diskothek. Geflirtet wird
besser in ruhiger Umgebung, damit die Stimme richtig zur Geltung kommt.
Apropos Tanzfläche: Die Tanzfläche ist, wie der Name schon sagt,
zum Tanzen da. Als Mann tanzen zu können ist ein prima Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern, der regelmäßig auf der
Tanzfläche ausgenutzt werden sollte. Wer es nicht kann, sollte es
lernen oder bleiben lassen. Auch ohne tanzen zu können oder zu
wollen, kann Mann höchst erfolgreich im Nachtleben Frauen
kennenlernen!
Die wichtigsten Erzeuger von mittelfristiger Anziehung sind allerdings unzweifelhaft Berührungen. Es ist zielführend, Frauen
vom ersten Kennenlernen an zu berühren und den Intensitätsgrad der Berührungen in angemessener Geschwindigkeit zu
steigern. Ein Kuss, der kommt, ohne sich vorher mehrfach berührt zu haben, fühlt sich fremd an und ist zum Scheitern
verurteilt.
Begonnen wird mit flüchtigen und vermeintlich zufälligen Berührungen, bei der Vorstellung wird ihre Hand beispielsweise etwas länger als nötig gehalten. Beim gemeinsamen Gehen durch
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eine Türe wird sie sanft mit der Hand am Rücken geführt. Sitzt
man nebeneinander auf einem Sofa, berühren sich wie zufällig die
Beine. Langes Haar wird angefasst, Hände treffen sich, Umarmungen und Küsschen folgen. Schritt für Schritt, nicht übertrieben, sondern stets angemessen, wird die Treppe der Annäherung nach oben genommen – bis zu einem richtigen Kuss. All diese
Berührungen lösen bei ihr den Ausstoß bestimmter Hormone aus,
der Ihnen buchstäblich in die Hände spielt.
||| Küssen für Anfänger
Küssen ist durchaus eine sehr intime Angelegenheit. Prostituierte
beispielsweise haben Sex, knutschen aber im Normalfall nicht –
Paare kurz vor dem Ende ihrer Beziehung häufig ebenso! Ein Kuss
kann große emotionale Kraft haben und markiert für viele den Anfang einer neuen Beziehung.
Beim Knutschen mit einer noch recht fremden, aber beziehungstechnisch vielversprechenden Person ist auf einige Dinge zu achten …
Anfangs lieber etwas zu zaghaft als zu stürmisch rangehen, weniger
ist hier meistens mehr. Es gilt, vorsichtig zu forschen – ohne größeren Speicheleinsatz. Leichtes Saugen, kein Beißen oder Auffressen.
Zunge langsam und sanft spielen lassen, ohne gleich nach den Mandeln zu tasten. Für Liebesbisse und andere Profitechniken ist später
noch Zeit!
Sorgen Sie bei längerem Geknutsche für Abwechslungsreichtum,
nicht langweilig werden. Frauen haben neben Mund und Lippen auch
Hals, Ohren und Wangen …
Augen geschlossen oder offen? Ich empfehle Augen zu und durch.
Alkohol, Zigaretten, Knoblauch oder Zwiebeln sollten entweder alle
Beteiligten zu sich nehmen oder keiner von beiden. Achten Sie
generell auf möglichst weitreichende Mundhygiene – dazu gehören
neben den Zähnen auch die Zahnzwischenräume und die Zunge.
Nach dem Essen und vor dem Austausch von Zärtlichkeiten deshalb
bitte gründlich Speisereste aus dem Mundraum entfernen. Zähne
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putzen – im Optimalfall plus Zahnseide – sollte mehrfach täglich die
Regel sein.
Einen eigenen Absatz widme ich an dieser Stelle einem der größten
Abtörner in Sachen Mundhygiene und Zungenakrobatik, dem sogenannten Sprechkäse. Sprechkäse wird vor allem von viel und
schnell sprechenden Zeitgenossen produziert. Es handelt sich dabei
um Speichelansammlungen in den Mundwinkeln. In besonders ausgeprägten Fällen bilden sich sogar Blasen und eine unappetitliche
Substanz von weißer, festerer Konsistenz. Achten Sie penibel genau
darauf, Sprechkäse zu vermeiden. Wer dazu neigt, tut gut daran,
auf eine trockenere und bedachtere Sprechweise zu achten und regelmäßig mit der Hand über seine Mundwinkel zu wischen. Keine
Frau küsst gerne Lippen mit Sprechkäse!
Ein Hinweis zum Beginn der Kennenlernphase: Beim Berühren
einer mehr oder weniger fremden Frau ist Vorsicht geboten. Wird
dieses Anfassen falsch angestellt, kann es schnell kritisch werden.
Verhält sich ein Mann zu fordernd und übertreibt es, wird sie das
Gespräch unter Umständen schnell beenden. Zu seltene Berührungen können hingegen zu einem Mangel an Anziehung und
anderen Problemen führen. Der oft zitierte Mittelweg ist hier
nötig. Berührungen richtig auf die Situation abstimmen zu
können, verlangt eine Menge Übung mit Frauen. Kein theoretisches Wissen kann praktische Erfahrung bei solch kritischen
Bereichen der Verführung ersetzen. Also gehen Sie raus und üben
Sie!
Erzeugung von langfristiger Anziehung
Langfristig wirkende und tief greifende Anziehung kann selten in
einem Club oder beim Kennenlernen auf der Straße erzeugt werden. Diese Art von Anziehung entsteht hauptsächlich durch guten
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Sex. Der Mann „verankert“ sich durch ihn in der Frau – sie verbindet ihn mit den angenehmen Gefühlen, die mit dem lustvollen
Austausch von Körperflüssigkeiten zusammenhängen. Wenn sich
bereits eine feste Bindung etabliert hat, ist guter Sex nicht weniger wichtig: Er ist die Grundlage jeder Art von nicht platonischer
Beziehung.
„Er fragte mich, ob ich denn Sex für schmutzig hielte,
und ich sagte: Sex ist schmutzig, wenn man es richtig macht.”
Woody
Allen
Damit Sex eine langfristige beidseitige Anziehung erzeugen kann,
sind Orgasmen der Frau ohne Zweifel wichtig. Ihr sollte aber nie
das Gefühl gegeben werden, dass ihr Orgasmus einen so hohen
Stellenwert hat. Dies würde unnötigen Druck auf beide
Beteiligten aufbauen, der die Sache dann häufig unmöglich
macht. Schließlich ist der weibliche Orgasmus etwas komplizierter als der männliche. Frauen sind meist schwieriger zum
Höhepunkt zu bringen als Männer. Mutter Natur will das übrigens so: Die höchste Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft
besteht dann, wenn die Frau nach dem Mann kommt.
Im folgenden Kasten beantworte ich eine Frage, die mir gestellt
wurde, als ich an diesem Buch arbeitete. Einige solcher Fragen
werden auch in späteren Kapiteln zu finden sein.
||| : „Meine neue Freundin reagiert im Bett völlig
anders als meine Ex. Was ist da los?” (F., 27)
Keine Frau ist wie die andere. Vorlieben und körperliche Begebenheiten können sich von Frau zu Frau stark unterscheiden. Versuche
Deine Partnerin sexuell bestmöglich kennenzulernen und ergründe
ihre Geheimnisse. Worauf steht sie, wie will sie angefasst werden,
wann schnurrt sie wie ein Kätzchen? Wenn Du gelernt hast, wie sie
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funktioniert, perfektioniere Deine Technik und Du kannst der beste
Liebhaber werden, den sie je hatte.
Den Orgasmus der Frau in den Mittelpunkt der sexuellen Beziehung zu stellen ist genauso falsch wie ihn zu ignorieren. Frauen
sollten nie das Gefühl vermittelt bekommen, es würde sich im
Bett alles nur um sie drehen. Ich rate zu einer gesunden Portion
Egoismus und gelegentlichen Gesprächen über das gemeinsame
Sexleben, in denen beide Seiten ihre Wünsche offenbaren. Der
Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch rät in einem Interview
mit dem „Spiegel“, Vorlieben zu äußern, aber das Geheimnisvolle
dabei nicht zu zerstören. Sich in einer Beziehung sexuell ausleben
zu können, ist eine Grundvoraussetzung für deren glückliche
Fortdauer.
|||
: „Wie kriege ich es hin, dass meine Freundin
im Bett Dinge macht, die bisher Tabu waren?” (H.,
30)
Erstens empfehle ich regelmäßige Gespräche über Sex, so ungewohnt sich diese zu Beginn auch anfühlen mögen. Bitte nicht alles
zerreden, aber ein gelegentlicher Austausch über dieses Thema ist
in einer Beziehung durchaus wichtig. Während dieser Unterhaltungen sollten beide Seiten sich trauen, sexuelle Wünsche zu äußern.
Sofern Du ihre Wünsche erfüllst, wird sie Deine kaum ablehnen
können, richtig?
Zweitens empfehle ich bezüglich Deiner Wünsche, nicht immer um
Erlaubnis zu fragen und alles haarklein vorher anzukündigen. Kennst
Du Charlie Harper? „Bitte lieber um Verzeihung als um Erlaubnis” ist
eine der wichtigsten Maximen des von Charlie Sheen verkörperten
Helden der amerikanischen Sitcom „Two and a half Men”. Diesen
Ratschlag würde ich Dir gerne mitgeben. Bitte Deine Freundin lieber
danach um Verzeihung, falls Du über die Stränge geschlagen hast,
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als ständig kleinmütig um irgendwelche sexuelle Handlungen zu
betteln. Riskier was!
Guter Sex hin oder her: Lassen Stress, finanzielle Schwierigkeiten
oder andere Lustkiller grüßen, können Sie nicht immer gut sein.
Aber Sie können versuchen, niemals langweilig zu werden.
Berechenbarkeit und Routine im Bett sind der Anfang vom Ende
einer Beziehung.
Übrigens, was ist denn überhaupt guter Sex aus Sicht der Frau?
Meiner Erfahrung nach gibt es auf diese Frage nicht eine einzige
Antwort, genauso wenig wie es nicht „die Frau“ gibt. Keine Frau
ist wie die andere. Das gilt für sexuelle Vorlieben genauso wie für
alle anderen Präferenzen einer Frau im Leben.
Da wir an dieser Stelle trotzdem zumindest näherungsweise
klären wollen, was guter Sex aus weiblicher Sicht ist, fragen wir
einfach Karen Owen, eine Expertin auf diesem Gebiet. Karen
Owen ist eine amerikanische Studentin, die es über die USA
hinaus in die Schlagzeilen geschafft hat. Ihre viel beachtete
PowerPoint-Präsentation, die ihr eigenes Sexleben an der Uni illustriert, verbreitete sich im Jahr 2010 rasend schnell im Internet.
Karen hatte den klitzekleinen Fehler begangen, dieses heikle Dokument an ein paar Freunde zu schicken. Nun, einer ihrer Freunde
muss diese E-Mail „aus Versehen“ an einige seiner Freunde weitergeleitet haben und schon war der Weg bereitet für den weltweiten Siegeszug ihrer empirischen Arbeit aus dem Bereich des
Horizontalen. Zur schriftlichen Beurteilung ihrer Liebhaber aus
einschlägigen Baseball- und Lacrosse-Teams wendet sie ein
eindrucksvolles Bewertungssystem mit acht Kategorien an, das
uns im folgenden Infokasten die weibliche Sichtweise auf guten
Sex beispielhaft näherbringen soll.
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||| Weibliche Sicht auf guten Sex
Kategorie 1: Physische Attraktivität
In dieser Kategorie vergibt Karen Owen Punkte für Körpergröße,
Muskelmasse und Körperfettanteil, Ästhetik von Kieferpartie, Augen
nebst Brauen, Gesicht und Penis sowie Frisur und Fülle der Kopfhaare.
Wie unschwer zu erkennen ist, spielt das Aussehen des Sexualpartners eine große Rolle bei dessen Beurteilung. Auch deshalb lege ich
in diesem Buch großen Wert auf Verbesserungsvorschläge und
Tipps, die sich auf Äußerlichkeiten beziehen.
Kategorie 2: Größe
Nein, dieses Mal ist nicht die Körpergröße gemeint. Und ja, „Auf die
Größe kommt es nicht an” ist gelogen. Richtig ist zwar, dass ab einer gewissen Mindestgröße das Thema kein größeres Problem
darstellt. Vorteile haben gut ausgestattete Männer aber immer.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist das zu diesem Thema
passende Google-Stichwort „Jelqing”. Damit können zwar keine
Wunderdinge vollbracht werden, aber der „kleine Johnny” kann mit
speziellen Übungen trainiert werden und dadurch Wachstum in
Länge und Breite sowie eine gewisse Leistungssteigerung
verzeichnen.
Kategorie 3: Talent
In diesem Bereich vergibt Karen Punkte für den fachmännischen
Einsatz von Händen, Mund und dem eigentlichen Spielgerät. Gesondert merkt sie an, dass diese Kategorie streng von der vorherigen
getrennt zu behandeln sei.
Daraus darf abgeleitet werden, dass Männer, die in Sachen Penisgröße zu kurz gekommen sind, mit entsprechend guter Technik einiges ausgleichen können.
Kategorie 4: Kreativität
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Hiermit ist gemeint, dass der Mann Pluspunkte dafür bekommt,
wenn er hinsichtlich Location und Stellung Einfallsreichtum beweist.
Zusätzlich sollte er dann auch souverän mit diesen neuen Umgebungen und extravaganteren Positionen umgehen können.
Ja, nicht nur Männer stehen auf Abwechslung!
Kategorie 5: Dominanz
Diese Kategorie zeigt, dass Karen auf dominante Männchen steht.
Sie verteilt für aggressives Verhalten im Bett nämlich Bonuspunkte.
An dieser Stelle muss erneut darauf hingewiesen werden, dass solche sexuellen Vorlieben von Frau zu Frau völlig unterschiedlich ausgeprägt sein können und niemals verallgemeinert werden sollten. Es
gibt genauso Frauen, die dieses Verhalten nicht belohnen!
Kategorie 6: Unterhaltsame Persönlichkeit
Humor, lockere Sprüche und nicht allzu große Schweigsamkeit im
Bett ziehen bei Karen. Zudem steht sie auf „Dirty Talk”.
Karen will entertaint werden und ist in dieser Hinsicht sicher nicht
die einzige Frau auf der Welt. Ob alle ihre Vorliebe für schmutzige
Gespräche teilen, wage ich allerdings stark zu bezweifeln.
Kategorie 7: Sportliche Fähigkeiten
Dem Charme besonders guter Baseballer und Lacrosse-Spieler kann
sich Karen einfach nicht entziehen.
Diese Kategorie ist hauptsächlich auf den hohen männlichen Überlebenswert zurückzuführen, den Karen in einem herausragenden
Sportler sieht. Dieser Wert ist bei Karen mehr oder weniger direkt
mit Sex verknüpft.
Kategorie 8: Sonderpunkte
Hier spielen für die Studentin Faktoren wie das Vorhandensein eines
australischen Akzents eine Rolle. Ein kanadischer Einschlag würde
hingegen Minuspunkte nach sich ziehen.
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Sonderpunkte kann Mann bei jeder Frau sammeln, wenn auch nicht
unbedingt durch einen Akzent. Welche Faktoren wann zu Sonderpunkten führen, ist von Frau zu Frau selbstverständlich vollkommen
unterschiedlich.
Ein Hinweis zur richtigen Beleuchtung beim Sex: Neonröhren
eignen sich im Schlafzimmer nur bedingt, um für erotische Stimmung zu sorgen. Die meisten Menschen haben lieber indirektes
Licht beim Austausch von Zärtlichkeiten. Aber Vorsicht: Bei einer
noch unbekannten Frau sollten nicht gleich Kerzen aufgefahren
werden – zu bemüht und zu offensichtlich für den Anfang! Weniger ist hier oft mehr – verzichten Sie also bei neuen Partnerinnen
sowohl auf Festbeleuchtung als auch auf Kerzenschein.
Da nun auch das Thema Sex behandelt wurde, haben Sie alle
Arten von Anziehung kennengelernt und die Wege, wie sie
erzeugt werden kann. Die folgende Darstellung zeigt dies noch
einmal im Überblick.
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Es gibt verschiedene Arten von Anziehung.
Wie wir gesehen haben, kommt der Anziehung im Prozess der
Verführung besondere Bedeutung zu, ist sie doch der erste Schritt. Dieser wird maßgeblich vom Flirt und dem Einsatz gewisser
Instrumente wie ÜW und 101 bestimmt. Der Flirt wiederum lebt
von sexueller Spannung, sie ist gewissermaßen dessen Treibstoff.
Demzufolge ist sexuelle Spannung unerlässlich für den gesamten
Prozess, schließlich endet dieser – einige von uns kennen es aus
eigener Erfahrung – in einem körperlichen Akt, in dem die Spannung dann abgebaut wird. Von höchster Wichtigkeit ist deshalb,
sexuelle Spannung als überaus kostbar anzusehen, ihre Kraft
nicht zu vergeuden oder zu beschädigen. Sie sollte niemals vor
dem Sex abgebaut werden! Leider tun genau das fast alle Vertreter des männlichen Geschlechts ständig, wenn sie in Gesellschaft attraktiver Frauen sind. Wie sie das tun und wie sie es
schaffen können, diese folgenschweren Fehler nicht mehr zu
begehen und die so immens wichtige sexuelle Spannung
aufrechtzuerhalten, zeigt der folgende Abschnitt.
Erhaltung von sexueller Spannung
„Do less, not more.”
60 Years of Challenge
Die gute Nachricht vorweg: Um sexuelle Spannung zu erhalten,
müssen wenig Dinge unternommen werden. In diesem Kapitel geht es vielmehr darum, was nicht passieren sollte. Und – wie der
bekannte New Yorker Dating Coach 60 Years of Challenge sagt –
in manchen Fällen auch wirklich darum, weniger statt mehr zu
tun.
Es gibt viele kleine und größere Verhaltensweisen, die Spannung
reduzieren. Dieser Abschnitt soll Ihnen helfen, diese in Ihrem
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eigenen Verhalten zu erkennen und aus gewissen Situationen zu
verbannen.
Beispiele sind Höflichkeiten, Kommentare, Lachen, Reagieren,
Zappeln, kleine Gefallen, bestimmte Mimik und Gestik. Völlig
normale Dinge, die in manchen Situationen allerdings kontraproduktiv wirken, vor allem im Umgang mit Frauen. Wir
nennen sie ab jetzt Ventile. Sie sorgen dafür, dass sexuelle Spannung aus einer Interaktion entweicht wie Luft aus einem
Fahrradreifen.
Wir werden in unserem täglichen Leben im Umgang mit
Menschen nicht ohne Ventile auskommen, aber wir können üben,
in Gesellschaft von attraktiven Frauen in bestimmten Situationen
bewusst Ventile zu vermeiden.
Dieser Abschnitt zur Erhaltung von sexueller Spannung hat die
Funktion eines ausgleichenden Gegengewichts zu den Passagen
über die Erzeugung von Anziehung. Ich will damit dem möglichen
Eindruck entgegenwirken, man müsse eine Art Alleinunterhalter
spielen, um bei Frauen anzukommen. Oder ständig irgendetwas
tun und irgendwelche Tricks anwenden. Das ist nicht der Fall.
Der Trick ist manchmal, gar nichts zu tun.
Viele Frauen und Männer, die sich über den Weg laufen, sind
kompatibel – also wäre Sex zumindest theoretisch möglich. Wir
können davon ausgehen, dass grundsätzlich eine gewisse
Grundspannung zwischen kompatiblen Menschen verschiedenen
Geschlechts vorliegt. Mutter Natur will das so, weil aus sexueller
Spannung ganz gerne Nachwuchs entsteht. Also geht es häufig
darum, diese nicht entweichen zu lassen. Sie ist in manchen Situationen einfach da, mehr oder weniger automatisch! Manchmal
gibt es deshalb von männlicher Seite absolut nichts zu reden oder
zu unternehmen. Manchmal ist es besser, einfach nur da zu sein –
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äußerlich nicht zu reagieren und die sexuelle Spannung
auszukosten.
Leider spielt unsere Erziehung da nicht mit. Wir alle sind dazu
angehalten, Spannungen zu reduzieren, damit sich die anderen
Menschen um uns herum wohlfühlen. Um Aggressionen zu vermeiden, Streit, und Schlägereien. Um den Frieden zu wahren. Abweichendes Verhalten wird sanktioniert – darauf basiert unsere
Zivilisation. Gut erzogen reduzieren wir Spannung vor allem in
Gesellschaft von Frauen, schließlich sollen sie sich bei uns
wohlfühlen. Deshalb sind wir höflich, zuvorkommend und lesen
Wünsche von den Augen ab. Machen ein betroffenes Gesicht bei
unschönen Themen, nicken, wenn sie glaubt, recht zu haben, und
lachen auch über ihre unlustigen Witze.
Allerdings ist dies kein Verhalten, das uns ins Bett schöner
Frauen bringt. Warum nicht? Weil dieses Verhalten sexuelle
Spannung reduziert!
Frauen wollen Männer, die Spannung aushalten und nicht reduzieren müssen. Das gilt für Spannungen mit der Umwelt des
Mannes ebenso wie für Spannungen zwischen ihr und ihm. Eine
Frau wird sich nur schwer von einem Mann angezogen fühlen, der
weniger sexuelle Spannung aushält, als sie es kann.
Beim Spiel der Verführung kommt es deshalb nicht zuletzt darauf
an, wer die kleinen Spannungskämpfe verliert, die jeder von uns
kennt: Wer beim heißen Blickkontakt zuerst wegschaut. Wer beim
Vorstellen zuerst die Hand zurückzieht. Wer bei unangenehmer
Stille unter dem Druck zusammenbricht und zuerst das Gespräch
wieder aufnimmt. Wer als Erstes darüber sprechen muss, was
hier gerade abläuft und worum es sich bei dieser Begegnung zwischen Mann und Frau genau handelt. Wer eine wie auch immer
geartete Beziehung unbedingt klassifizieren muss. Wer zu früh
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seine Gefühle gesteht. Wer nach wenigen Wochen von Liebe
spricht.
Es gibt Hunderte Beispiele für diese Spannungskämpfe. Verliert
der Mann zu viele dieser kleinen Schlachten, verliert er den Krieg!
Wer Hitze nicht aushält, gehört nicht in die Küche, und wer Spannung nicht standhält, wird nicht erfolgreich flirten. Männer sollten sich nicht scheuen, sich als sexuelle Wesen zu präsentieren.
Zu sich und dem „Johnny“ in der Hose zu stehen ist ausgesprochen wichtig. Männer, die mit sich selbst und ihrer Sexualität
im Reinen sind, ziehen attraktive Frauen an. Zur eigenen Sexualität zu stehen sollte dabei nicht mit sichtbarer „Notgeilheit“ verwechselt werden. Männer werden für Frauen unattraktiv, wenn
sie zu offensichtlich auf der Suche sind. Der Eindruck von
Bedürftigkeit sollte deshalb unbedingt vermieden werden.
In der Praxis verringern Männer bereits Spannung, indem sie sich
beim Ansprechen einer Frau als Allererstes dafür entschuldigen.
Dadurch fühlen sich alle Beteiligten wohl, sämtliche Formen der
Höflichkeit werden gewahrt – aber die sexuelle Spannung wird im
Keim erstickt.
Viele Männer haben außerdem panische Angst vor unangenehmen Gesprächspausen und versuchen deshalb unter allen Umständen, Stille zu verhindern. Die Frau wird im Gespräch häufig
krampfhaft zwangsbespaßt und bekommt von ihm den Eindruck
eines Zirkusäffchens, das sich vor ihr qualifizieren und produzieren will. Entsteht wider Erwarten doch ein Moment der Stille,
brechen meist die Männer unter dem Druck zusammen und werfen als Ventil einen substanzlosen Pausenfüller ein, der sämtliche
Spannung entweichen lässt wie heiße Luft.
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Wenn die Frau tatsächlich doch dazu kommen sollte, eine eigene
Anekdote zum Besten zu geben, überschlägt sich der Mann darin,
auf jedes Wort ihrer Rede Reaktionen zu zeigen. Nicken, Mimik
und Gestik sollen Anteilnahme und konzentriertes Zuhören signalisieren, das festgetackerte Lächeln sie ermuntern, in ihrer
Geschichte fortzufahren. Leider ist das Gegenteil der Fall. Männer, die an den Lippen der Erzählerin hängen, werden meist
schnell uninteressant. Der Katze in der Frau wird es damit zu einfach gemacht. Stattdessen sollten Sie manchmal eher ein Pokerface aufsetzen und mit Feedback haushalten. Etwas schwächere
Rückmeldung gibt ihr einen Anreiz, sich mit ihren Worten und
ihrer Persönlichkeit noch mehr zu qualifizieren.
Selbst möglicher Widerstand der Frau gegen Bemerkungen, Berührungen oder einen Kuss des Mannes ist nicht unbedingt negativ
zu sehen, weil dieser Widerstand Spannung kreiert. Der Mann
darf allerdings nicht auf diesen Widerstand reagieren, sondern
sollte eher so tun, als ob nichts geschehen wäre. Selbst ein Lachen
oder ein Kommentar wäre in solchen Situationen ein kontraproduktiv wirkendes Ventil: Spannung würde entweichen.
Jeder Gesichtsausdruck, der den Vorgang kommentiert, hätte den
gleichen Effekt und ist deshalb zu vermeiden. Bleiben Sie cool!
Bitte Vorsicht: Ich empfehle hier niemandem, andere Menschen
zu belästigen. Nein bedeutet nein und ist zu respektieren.
Wenn eine Frau die sexuelle Spannung spürt, die zwischen ihr
und einem Mann herrscht, kann dies sehr unangenehm für sie
sein. Es ist möglich, dass sie versuchen wird, diese Spannung
abzubauen. Sie tut dies, indem sie Ventile einsetzt, um mit der
unangenehmen Situation zu brechen. Der beste Weg, um die
Spannung zu erhalten, ist der, nicht auf die von ihr benutzten
Ventile einzugehen, möglichst wenig zu reagieren. Dadurch verpuffen ihre Maßnahmen und die Spannung bleibt erhalten. Ein
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Kommentar, der ihr offensichtlich als bloßes Ventil dient, sollte
einfach ignoriert werden. Generell sollte im Umgang mit einer attraktiven Frau hin und wieder gewagt werden, sie und ihre Handlungen zu ignorieren. Wann dies sinnvoll ist, werden Sie mit einiger Übung lernen. Wohldosiertes Ignorieren kann häufig der
Spannung nützen …
Bei Widerstand sollte allerdings immer möglichst wenig Reaktion
gezeigt werden. Wenn eine Frau ihre Nummer nicht herausgeben
will und dafür Begründungen oder Ausreden anführt, sollte
darüber kein Wort verloren oder gar ein zweites Mal nachgefragt
werden. Diskutieren oder Betteln ist keine Option. Stattdessen
sollte man einfach da sein, vielleicht ein wenig näher kommen
und sie einen Moment lang wort- und ausdruckslos anschauen.
Die entstehende unangenehme Stille muss ausgehalten werden.
Auf diese Weise wird ein sogenanntes Vakuum erzeugt. Sie wird
mit hoher Wahrscheinlichkeit unter diesem Druck zusammenbrechen und Ihnen als Ventil doch ihre Nummer geben oder zumindest einen Kompromissverschlag machen. Falls nicht, ist das
einzig angemessene Ventil ein Achselzucken. Übrigens eine stark
unterschätzte Geste im Umgang mit Frauen, richtig angewendet
kann sie sehr wirksam sein!
Samstagabend, halb zehn. Sascha und ich lehnen in über 100
Metern Höhe an Nasirs Bar im noch halb leeren Club. Auf einer
winzigen Bildröhre gewinnt gerade Dänemark gegen Kamerun
und hat unsere volle Aufmerksamkeit. Zwei attraktive, mir völlig
unbekannte Damen unterbrechen unser Schweigen. Sie begrüßen
Sascha recht vertraut. Ich merke, dass er wie ich keine Ahnung
hat, wen er vor sich sieht. Als ich begrüßt werde, stelle ich mich
vor. Offensichtlich unnötig:
: „Oh, hey, wir kennen uns schon!“
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: „Ach was!“,
zitiere ich Loriot und mache keinerlei Anstalten, nachzufragen,
woher ich sie angeblich kennen soll. Sie erklärt es mir trotzdem.
Ich kommentiere ihre Erklärung nicht, sondern sage:
„Ich muss dann mal weiter gucken.“
Während sie ungläubig aus der Wäsche schaut, weise ich lakonisch auf den Fernseher.
Mit Interesse wird diese Szenerie von unseren zwei weiblichen
Begleitungen beobachtet, die sich einige Schritte entfernt
unterhalten.
Ohne auf weitere Sätze meiner Gesprächspartnerin weiter einzugehen, drehe mich langsam um. Ich merke, wie sich Sascha
ebenfalls ab- und der Glotze zuwendet. Sekunden später hat uns
das Spiel wieder. Gleichzeitig spüre ich förmlich, wie mit dieser
Aktion an der Grenze zur Unverschämtheit Spannung erzeugt
wurde. Die Anziehung blieb den ganzen Abend über groß. Obwohl wir offensichtlich bereits weibliche Gesellschaft genossen,
hielten sich die beiden Frauen für den Rest des Abends ständig in
unserer Nähe auf. Und auch die Spannung zu unseren Begleitungen, die wir mitgebracht hatten, schien nicht kleiner geworden
zu sein, im Gegenteil …
Aber warum ist das so?
Egal ob Männlein oder Weiblein, wir sind sensibel gegenüber Personen, von denen wir uns Bestätigung erhoffen. Von jemandem,
der uns wichtig ist, den wir sexuell attraktiv finden oder Ähnliches. Wir reagieren also sehr schnell auf Handlungen dieser
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Person, sind beeinflussbar und im Umgang mit ihr tendenziell
schwächer als mit anderen Menschen.
Einer Person gegenüber, die uns mehr oder weniger egal ist, sind
wir hingegen weniger sensibel. Verhalten wir uns ihr gegenüber
dementsprechend, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie Anstrengungen unternimmt, Bestätigung von uns zu bekommen.
Folglich sollten wir versuchen, uns im Umgang mit attraktiven
Personen, von denen wir Bestätigung wollen, zurückzuhalten: Das
gilt vor allem für die erste Phase des Kennenlernens. Nicht nur
deshalb ist es häufig unklug, zu früh zu starkes Interesse zu signalisieren. Wohldosierte Nichtbeachtung kann ein gutes Mittel
sein, um Interesse und Spannung beim Gegenüber zu erzeugen,
zu erhalten oder zu verstärken.
Als Faustregel gilt: Je attraktiver Ihr unbekannter weiblicher Gesprächspartner, desto mehr sollten Sie darauf achten, nicht zu
früh zu viel Interesse zu zeigen. Jedes andere Verhalten würde
Spannung reduzieren und Sie womöglich uninteressant machen!
Bei verschiedenen, aber auf den ersten Blick gleichwertigen
Handlungsoptionen ist eine gute Faustregel, immer die Handlungsalternative zu wählen, die mehr Spannung produziert. Ein
oder zwei Tage, nachdem man die Nummer einer Frau bekommen hat, ist ein Anruf meist vorteilhafter als eine SMS. Ein Anruf
verursacht viel mehr Spannung, während eine SMS der Frau Zeit
lässt und für sie weitaus komfortabler ist – komfortabel vor allem,
um abzusagen.
Noch spannender ist freilich, sie persönlich auf eine Verabredung
einzuladen. Wir wollen, dass die Spannung ihr Herz schneller
schlagen und sie schwerer atmen lässt. Auch wenn sich diese
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Spannung für beide Seiten nicht immer besonders angenehm
anfühlt.
Zu diesem Thema fällt mir Ulli Lommel ein, ein deutscher
Schauspieler, der zumindest in jungen Jahren sehr erfolgreich bei
Frauen war. Vielleicht ist er das auch heute noch, mittlerweile ist
er allerdings im Rentenalter. Lommel wurde in einem Interview
mit dem „Spiegel“ gefragt, warum er so erfolgreich bei Frauen
war. Er antwortete folgendermaßen:
„Ich war anders. Als ich mit Rudolf Thome ‚Detektive’ drehte, erschien am Set eine achtzehnjährige Debütantin. Ihr Name war
Iris Berben. Ihr erster Auftritt war eine Liebesszene mit mir. Ich
habe sie völlig ignoriert, weder Guten Tag gesagt noch mich
vorgestellt. Nach der Szene bin ich ohne ein Wort weggegangen.
Abends gab es ein Essen, zu dem ich zu spät kam. Ich ging auf Iris
zu, nahm sie bei der Hand und sagte: ‚Wir gehen jetzt!’ Das funktionierte. Wir waren dann ein halbes Jahr zusammen.“
Nun haben Sie bereits das Konzept von Wert im ersten Teil dieses
Buches kennengelernt und wissen, dass Lommel als damals
bereits bekannter Schauspieler einen imposanten Status und
damit einen hohen Überlebenswert für die junge Iris Berben
hatte. Unnötig zu erwähnen, dass der Frauenheld Lommel auch
einen hohen Fortpflanzungswert verkörperte. Worum es hier aber
geht, ist ein im Zusammenhang mit Anziehung beispielhafter
Umgang mit sexueller Spannung. Lommel lässt die Spannung
zwischen ihm und Berben nie durch ein Ventil entweichen, weil er
kein Wort sagt und so für höchste Unvorhersehbarkeit und Anziehung sorgt.
||| Zusammenfassung
Anziehung kann mithilfe bestimmter Werkzeuge aktiv erzeugt
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werden. Manche dieser Werkzeuge produzieren Anziehung, die sehr
lange anhält. Benutzt man andere, verfliegt sie sehr schnell wieder.
Es sollten alle Werkzeuge eingesetzt werden.
Kurzfristig anhaltende Anziehung lässt sich vor allem durch die
richtige Kommunikation erreichen. Die entsprechenden Werkzeuge
heißen ÜW und 101 – unterstützt von einer großen Portion demonstrierter Selbstsicherheit. Ob diese wirklich vorhanden ist, ist dabei
eher zweitrangig: Hauptsache, Sie wirken von sich selbst überzeugt.
Fokussieren Sie sich aber niemals nur auf kurzfristige Anziehungserzeuger – Sie kennen den Spruch: Aus den Augen, aus dem Sinn!
Auch die Werkzeuge der mittelfristig anhaltenden Anziehung sind für
wirklichen Erfolg beim weiblichen Geschlecht von großer Bedeutung:
Vorselektion durch andere Frauen, intensiver Augenkontakt, intime
Gespräche durch gekonnte Kontrolle der eigenen Stimme und sich
steigerndes Berühren der Frau.
Last, but not least: Guter Sex sorgt für intensivste und dauerhafteste Anziehung zwischen Frau und Mann.
Der Erhaltung von sexueller Spannung kommt dabei eine Sonderrolle zu. Mit dieser Energie fachmännisch umgehen zu können und
sich der kleinen Spannungskämpfe zwischen den Geschlechtern bewusst zu sein, kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden.
Grenzen der Anziehung
So wichtig funktionierende Anziehung nebst sexueller Spannung
auch ist – Anziehung & Co. alleine sind im Normalfall vor allem
auf längere Sicht nicht tragfähig. Nachhaltiger Erfolg ist damit
unwahrscheinlich. Männer, die eine hohe Anziehung haben, aber
geringen Wert aufweisen, haben häufig mit falschen Telefonnummern und ähnlichen Problemen zu kämpfen. Warum das so ist,
erklärt das Beispiel von Machmut, dem Macho.
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Machmut, von manchen auch „Macho-Machmut“ genannt, kann
nicht allzu viel, aber findet sich dafür ganz schön dufte. Alle
Frauen stehen auf ihn, sagt er. Machmut ist ein ganz schönes Arschloch, sagen viele Frauen. Machmut ist nicht der Hellste und
besonders sensibel ist er auch nicht. Seine mangelnde Sensibilität
ist aber nicht unbedingt nur von Nachteil im Umgang mit Frauen:
Spannung auszuhalten ist für ihn kein Problem, Machmut bleibt
da ganz cool.
Dementsprechend läuft es bei Machmut auch ganz gut, wenn er in
der Großraumdiskothek mit seinen Kollegen Spaß hat. Meistens
geht er mit zwei oder drei neuen Telefonnummern nach Hause
und sogar geknutscht wird hin und wieder am Rand der Tanzfläche. Letztes Wochenende mit Katrin. Katrin war ganz schön
betrunken und macht solche Sachen normalerweise nicht, wie sie
sagt, aber der gebräunte Machmut in seinem lässigen Unterhemd
war einfach zu süß.
Am nächsten Tag mit dickem Kopf ist ihr die Fummelei mit
Machmut ganz schön peinlich. Sie kennt ihn ja kaum und ihr Typ
ist er eigentlich auch nicht. Den gestrigen Abend würde sie am
liebsten so schnell wie möglich vergessen. Als ihr Handy klingelt,
befürchtet sie schon, unangenehm an ihren Absturz erinnert zu
werden. Bis ihr einfällt, dass Machmut eine kreative Variante ihrer Telefonnummer mit einigen kleinen Zahlendrehern bekommen
hat. Bei solchen Typen macht Katrin das manchmal. Machmut ist
deshalb nicht der erste Discokönig, der auf den Anrufbeantworter
einer Wäscherei spricht, als er versucht, Katrin zu erreichen.
Tja, und Machmut passiert das ebenfalls nicht zum ersten Mal.
Immer wieder muss er sich darüber wundern, dass viele Mädels
sich ihre eigene Nummer scheinbar nicht merken können. Nun
gut, auf manche trifft das alkoholbedingt vielleicht sogar zu. Für
die Mehrzahl der anderen falschen Nummern gibt es allerdings
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andere, viel wahrscheinlichere Erklärungen. Zum Beispiel ein
großer Mangel an Wert, den Machmut in den Augen vieler Discobekanntschaften aufweist. Sein Stil ist für die meisten Mädels
grenzwertig, seine Persönlichkeit fragwürdig und sein Status
ebenso unklar wie mögliche Gemeinsamkeiten. Folglich kann
Machmut seinen Überlebenswert getrost vergessen, vorhandener
Fortpflanzungswert alleine nützt da wenig. Abgesehen davon,
dass Machmut beim Thema Intelligenz, einem Kriterium des
Fortpflanzungswerts, nicht besonders positiv auffällt …
Seine zweifellos vorhandene Anziehung bringt ihm zwar immer
wieder neue, oberflächliche Bekanntschaften, aber die eingesammelten Telefonnummern nützen ihm meist wenig. Mit seinem
machohaften Auftreten und seinen markigen Sprüchen kann er
im Discolicht zwar punkten, aber danach wiedersehen möchten
ihn die Wenigsten.
||| Zusammenfassung
Anziehung alleine bringt wenig, wenn sie nicht mit einem ausreichenden Maß an Wert unterfüttert wird. Mit einem hohen Maß an
Anziehung, aber wenig Wert lernt man zwar Frauen kennen und
kann in den ersten Minuten und Stunden unter Umständen punkten.
Je weiter allerdings die Zeit voranschreitet, umso geringer werden
die Chancen werden. Frauen sind auf Männer von hohem Wert programmiert – biologisch und gesellschaftlich. Einige lassen sich von
hoher Anziehung eines Mannes zu Anfang blenden, dauerhaft wird
das aber selten gelingen.
Management von Wert und
Anziehung
Nun, da Sie Wert und Anziehung kennengelernt haben, werden in
diesem Kapitel beide Konzepte zu einem Modell zusammengeführt. Das Wert-Anziehungs-Modell soll Ihnen ermöglichen, sich
selbst einordnen zu können, eigene Schwächen zu erkennen und
diese gezielt anzugehen. Aus dem Modell folgen also Hinweise
zum Management Ihres Wertes und Ihrer Anziehung. Am Ende
des Kapitels gehe ich auf das optimale Verhältnis von Wert und
Anziehung ein und illustriere dies am Prozess einer beispielhaften
Verführung.
Das Wert-Anziehungs-Modell
Die bewusst einfach gestaltete Darstellung des Wert-AnziehungsModells beschränkt sich auf ein einfaches Koordinatensystem mit
X- und Y-Achse. Nichts weiter als ein Schaubild, um sich komplizierte Dinge möglichst einfach vor Augen halten zu können. Es ist
in vier Felder aufgeteilt – ein Prinzip, das aus der betriebswirtschaftlichen Portfolioanalyse übernommen wurde.
Männlicher Wert als potenzieller Geschlechtspartner für eine
Frau wird auf der X-Achse abgetragen. Diese verläuft horizontal
nach rechts. Je weiter rechts man sich im Schaubild befindet,
desto höher ist der Wert des Mannes.
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Das Wert-Anziehungs-Modell.
Die Y-Achse verläuft im Diagramm von unten nach oben und
zeigt die Anziehung des Mannes. Je weiter oben im Diagramm,
desto mehr Anziehung ist gegeben.
In der Portfoliografik habe ich Beispiele eingeordnet, die Sie in
diesem Buch bereits kennengelernt haben. Angefangen beim im
Hip-Hop-Club wenig erfolgreichen norwegischen Metaller Bjørnstjerne. Er befindet sich im linken unteren Feld, sein Wert und
seine Anziehung sind als ausgesprochen gering einzustufen.
Wohlgemerkt ist hier die Situation in der für ihn ungewohnten
Location gemeint: Wir betrachten ihn also mit den Augen der
weiblichen Black-Music-Fans in der Hip-Hop-Disco.
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Wolf-Otto hat in den Augen seiner angebeteten Ulrike zwar relativ hohen Wert, lässt aber die nötige Anziehung vermissen. Auf
seinen Wert als Freund und Heimwerker greift sie deshalb lieber
auf platonische Weise zurück. Wolf-Otto landet im rechten unteren Quadrat.
Discokönig und Vollblutmacho Machmut befindet sich im oberen
linken Quadranten. Anziehung liegt vor, aber leider viel zu wenig
Wert, um bei Frauen nachhaltig erfolgreich zu sein. So auch bei
seinem letzten Abenteuer namens Katrin.
Für dauerhaften Erfolg braucht es einen hohen Wert und eine
hohe Anziehung. Sollte sich Brad Pitt eines Tages in Machmuts
Lieblingsgroßraumdisco verirren, dürfte sich für den armen
Machmut kaum noch jemand interessieren. Die Anwesenheit des
Hollywoodschauspielers würde sich wie ein Lauffeuer herumsprechen, der VIP-Bereich müsste streng gesichert werden wegen
der Horden weiblicher Interessentinnen. Pitt würde die Skalen
von Wert und Anziehung in dieser Location förmlich sprengen.
Allein in Sachen Anziehung – ausgelöst durch die Vorselektion
der Geschlechtsgenossinnen – würde er an diesem Abend neue
Maßstäbe setzen. Für diesen Effekt müsste der Weltstar rein gar
nichts tun, seine bloße Anwesenheit reichte aus, um die Massen
zu mobilisieren. Die Frage nach der Einordnung Pitts dürfte nicht
allzu schwer zu beantworten sein: Er vertritt das begehrte Viereck
oben rechts in unserer kleinen grafischen Analyse.
Die weitaus wichtigere Frage lautet aber an dieser Stelle: Wo sind
Sie einzuordnen?
Welcher der vier Beispielfälle Bjørnstjerne im Hip-Hop-Club,
Wolf-Otto, Machmut und Brad Pitt in der Großraumdisco kommt
Ihrer Wert-Anziehungs-Kombination bei einer für Sie interessanten Frau am nächsten?
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Versuchen Sie sich möglichst realistisch anhand sämtlicher Dimensionen von Wert und den Arten von Anziehung im Diagramm
einzuordnen. Dabei sollten Sie sich zur Übung in verschiedene
weibliche Personen hineinversetzen, die Sie beurteilen. Dabei
kann es sich um Ihre Exfreundin, ein beliebiges Mädel aus der
Disco oder Ihre Putzhilfe handeln. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Hier liegt eine der Stärken des Modells: Je nachdem, mit wessen
Augen Sie sich selbst betrachten, wird sich Ihre Position im Diagramm verändern. Das Modell liefert dann neue Erkenntnisse
und Handlungsempfehlungen, um Ihr Standing bei der einen
bestimmten Frau zu verbessern.
Ihr Wert variiert je nach Beurteilerin. Ihre Anziehung auf Frauen
ist ebenso verschieden. Die Discobekanntschaft, die Sie vielleicht
vorletztes Wochenende um den Finger gewickelt haben, war hin
und weg von Ihrer lockeren Art und Ihrer Selbstsicherheit, die Sie
an diesem Abend ausgestrahlt haben. Ihre Anziehung auf sie war
hoch. Bei einer möglichen Traumfrau aus der Uni, die Sie zu Studentenzeiten während eines Gesprächs mit einem Blick total verunsichern konnte, lief es leider weniger glücklich. Ihre Anziehung
auf sie bewegte sich eher knapp über Nullniveau …
Nach etwas Herumspielen mit dem Modell und verschiedenen
Einordnungen Ihrer Person zur Probe sollten Sie sich mit Ihren
Überlegungen auf eine gegenwärtige Zielperson konzentrieren.
Zur Not tut es auch eine ehemalige Dame des Herzens – Sie
können dann in der Rückschau herausfinden, warum es nicht
geklappt hat. Ihre Zielperson kann natürlich auch Ihre gegenwärtige Freundin oder Frau sein. Wo würde sie Sie realistisch
einordnen? Wo stehen Sie hinsichtlich Wert und Anziehung bei
der Frau, die Sie im Moment am meisten interessiert? Versuchen
Sie sich an Ihre bisherigen Begegnungen mit ihr zu erinnern und
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ordnen Sie sich möglichst wahrheitsgetreu auf den beiden Verführungsdimensionen ein, die Sie in diesem Buch kennengelernt
haben.
Natürlich ist es hier nur sinnvoll, auf solche Frauen zurückzugreifen, mit denen Sie bereits kommuniziert haben. Weibliche
Wesen, von denen Sie bereits in irgendeiner Weise ernsthaft
wahrgenommen wurden. Sollte das bei Ihrer amtierenden Zielperson Nummer eins noch nicht der Fall sein, gilt die dringende
Empfehlung, sie endlich anzusprechen. Mögliche Gesprächseröffnungen und effektive Kommunikationsstrategien finden Sie im
Kapitel „Erzeugung von Anziehung“.
Hat Sie Ihre Angebetete bereits wahrgenommen, sollte die
Einordnung bezüglich Anziehung und Wert eigentlich kein großes
Problem sein, wenn Sie diesen Ratgeber bis hierhin aufmerksam
gelesen haben.
Es gilt einfach zu überlegen, welche Dimensionen Ihres Wertes sie
bereits wahrnehmen konnte. Sind Sie ihr bisher nur in Jogginghose begegnet oder haben Sie sie in der Oper kennengelernt?
Hat sie bisher überhaupt die Chance gehabt, Facetten Ihrer Persönlichkeit zu entdecken? Oder kennt sie bereits viele Freunde
von Ihnen und weiß, dass Sie Kampfpilot sind? Haben Sie sich
schon über die gemeinsame Liebe zu Irland austauschen können?
Hat sie Ihnen Komplimente über Ihren Körpergeruch gemacht,
als sie im Bus schmerzhaft gegen Ihre Achsel geknallt ist?
Gehen Sie im Geiste alle Dimensionen von männlichem Wert aus
weiblicher Sicht durch, wiederholen Sie unter Umständen das
Kapitel „Was ist Wert?“ und ordnen Sie sich danach auf der XAchse ein. Eine vollständige Auflistung von sieben relevanten
Fragen zum Thema Wert finden Sie im Infokasten, der dieses
Kapitel beschließt.
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Bei der Einordnung Ihrer Anziehung auf der Y-Achse sind ähnliche Überlegungen nötig. Haben Sie der Frau Ihrer Träume bei
der letzten Begegnung mit lustigen Sprüchen Lachkrämpfe verschafft oder lief sie ständig Gefahr einzunicken? Hatten Sie am
nächsten Tag blaue Flecken auf der Schulter, die sie vor lauter
gespielter Wut geboxt hat? Oder herrschte stets ein Sicherheitsabstand von mehreren Metern zwischen Ihnen? War die Spannung
greifbar, die Luft hat förmlich gebrannt? Oder war alles nur ein
laues Lüftchen?
Falls Sie unsicher sind bei Ihrer Einordnung und Sie sich nicht
mehr an alle Bestandteile von Anziehung erinnern können, blättern Sie bitte zurück. Oder werfen Sie einen Blick auf den nachfolgenden Infokasten, der eine vollständige Auflistung von sieben
Fragen zum Thema Anziehung beinhaltet.
Nach der Beantwortung der insgesamt 14 Fragen können Sie sich
im Diagramm einsortieren. Wenn Ihre Einordnung durch die
zwei Punkte auf den beiden Achsen des Modells abgeschlossen ist,
landen Sie in einem der vier Felder. Dazu müssen Sie nur zwei
Parallelen zu den Achsen durch die Punkte auf den Achsen
ziehen. Der Schnittpunkt dieser Geraden entspricht Ihrer Positionierung im Wert-Anziehungs-Modell. Die folgende Grafik zeigt
diesen einfachen Schritt.
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Beispielhafte Einordnung im Modell.
Je weiter rechts oben Sie sich befinden, desto näher sind Sie Ihrer
Traumfrau. Je weiter links unten Sie sich im Schaubild eingeordnet haben, desto weiter ist der noch zu gehende Weg.
Bitte beantworten Sie die folgenden 14 Fragen im Infokasten, um
sich im Wert-Anziehungs-Modell einzuordnen.
||| Fragen zum Wert-Anziehungs-Modell
Das Wert-Anziehungs-Modell besteht aus zwei Achsen. Nach rechts
verläuft die Wert-Achse, nach oben die Achse der Anziehung. Auf
diesen beiden Achsen können Sie sich – bezogen auf eine bestimmte
Frau Ihres Interesses – einordnen.
Um sich im Wert-Anziehungs-Modell richtig einzusortieren, versetzen Sie sich einfach in die Frau, die es Ihnen angetan hat.
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Versuchen Sie die gemeinsam verbrachte Zeit mit den Augen dieser
Frau zu sehen.
Stellen Sie sich danach folgende sieben Fragen zum Thema Wert
und beantworteten Sie sie jeweils mit Ja oder Nein.
Wert
1. Waren Sie bei den bisherigen Begegnungen angemessen
gekleidet und gepflegt (siehe „Überlebenswert: Stil & Körperpflege”)?
2. Konnten Sie bei den bisherigen Treffen attraktive Bereiche Ihrer
Persönlichkeit demonstrieren und hatte Ihre Zielperson die Möglichkeit, solche Charakterzüge positiv wahrzunehmen (siehe „Überlebenswert: Persönlichkeit”)?
3. Hatte Ihre Zielperson bisher die Chance, Ihren beruflichen,
sozialen oder finanziellen Status positiv wahrzunehmen (siehe
„Überlebenswert: Status”)?
4. Konnten Sie und Ihre Zielperson bereits Gemeinsamkeiten feststellen (siehe „Überlebenswert: Gemeinsamkeiten”)?
5.Schätzen Sie selbst Ihre physischen Merkmale positiv ein und
können Sie mit vergleichbaren Männern beispielsweise in Sachen
körperlicher
Attraktivität
oder
Haarfülle
mithalten
(siehe
„Fortpflanzungswert”)?
6. Können Sie mit der weiblichen Zielperson intellektuell mithalten,
sind Sie und Ihre Zielperson also geistig auf einer Wellenlänge
(siehe „Fortpflanzungswert”)?
7. Gab es seitens der Zielperson positive Rückmeldungen verbaler
oder nonverbaler Art bezüglich Ihres Körpergeruchs (siehe
„Fortpflanzungswert”)?
Je mehr dieser sieben Fragen Sie positiv beantwortet haben, desto
weiter rechts dürfen Sie sich im Modell einordnen.
Beachten Sie, dass die ersten vier Fragen circa 70 Prozent des Gesamtwertes ausmachen und die letzten drei Fragen mit insgesamt 30
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Prozent eine eher untergeordnete Rolle spielen. Wenn Sie die Fragen
zum Überlebenswert – also die ersten vier – positiv beantworten
können, sollten Sie sich auf jeden Fall in der rechten Hälfte des Diagramms einsortieren. Ihr Wert als potenzieller Geschlechtspartner
für die betreffende Frau ist dann hoch, egal wie die Beantwortung
der nächsten drei Fragen zum Fortpflanzungswert ausfällt. Wenn Sie
die ersten vier Fragen mit Nein beantworten, sollten Sie sich definitiv links einordnen, selbst wenn Sie die folgenden drei Fragen positiv
beantworten können.
Falls Sie alle sieben Fragen positiv beantworten können, dürfen Sie
sich ganz rechts einsortieren. Keine einzige mit Ja beantwortete
Frage heißt hingegen, sich ganz links einzuordnen. Wert scheint in
diesem Fall tatsächlich Ihre Baustelle zu sein!
Bei drei bis vier insgesamt positiv beantworteten Fragen kommt es
darauf an, ob die mit Ja Fragen mehrheitlich zu den ersten vier
beantworteten oder den drei letzten gehören.
Letztendlich sollten Sie ein gewisses Gefühl entwickeln, ob Sie in
Sachen Wert bei einer Frau gut oder schlecht dastehen. Eine exakte
Einstufung ist dann vollkommen unnötig und Sie wissen intuitiv, in
welches Feld Sie gehören.
Die siebte Frage hat eine gewisse Sonderstellung. Sollten Sie der
Frau bereits nähergekommen sein und es gab deutlich negative Signale der Frau über Ihren Körpergeruch, kann dies unter Umständen
auf ein ernstes Problem hindeuten. Schließlich hat das Kapitel zum
„Fortpflanzungswert” gezeigt, dass derartige Probleme in manchen
Fällen eine Beziehung sogar von vornherein unmöglich machen
können. Exakt feststellen lässt sich dies leider nur bedingt. Achten
Sie in jedem Fall genau auf solche Reaktionen und Äußerungen – sie
könnten die Erklärung sein für eventuell auftauchende Probleme
zwischen Ihnen und der Frau!
Falls Sie mehrere Fragen weder mit Ja noch mit Nein beantworten
können, sollten Sie zukünftig umso stärker den Kontakt zu dieser
Dame und nach den Antworten suchen. Einige Begegnungen mehr
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und Sie werden alle Fragen vollständig beantworten können.
Nachdem Sie jetzt über Ihren Wert Bescheid wissen, sollten Sie sich
nun fragen, wie viel Anziehung die Frau Ihnen gegenüber verspürt.
Beantworten Sie diese Fragen bitte ebenfalls wieder mit Ja oder
Nein:
Anziehung
1. Hatte Ihre Zielperson bei den Begegnungen mit Ihnen erkennbar
Spaß, lachte Sie beispielsweise viel (siehe Kapitel „Erzeugung von
kurzfristiger Anziehung”)?
2. Wirkten Sie bei den bisherigen Begegnungen mit Ihrer Zielperson
selbstsicher (siehe Kapitel „Erzeugung von kurzfristiger Anziehung”)?
3. Hatte die Zielperson bereits die Möglichkeit zu erkennen, dass Sie
häufiger in weiblicher Begleitung sind und durchaus gute Chancen
beim anderen Geschlecht haben (siehe Kapitel „Erzeugung von mittelfristiger Anziehung”)?
4. Waren die mit der Zielperson ausgetauschten Blicke intensiv
(siehe Kapitel „Erzeugung von mittelfristiger Anziehung”)?
5. Hatten Sie bereits intensive Gespräche mit Ihrer Zielperson (siehe
Kapitel „Erzeugung von mittelfristiger Anziehung”)?
6. Konnten Sie mit Ihrer Zielperson Berührungen austauschen
(siehe Kapitel „Erzeugung von mittelfristiger Anziehung”)?
7. Hatten Sie bereits Sex mit Ihrer Zielperson, der für beide Seiten
befriedigend war (siehe Kapitel „Erzeugung von langfristiger Anziehung”)?
Je mehr dieser sieben Fragen Sie positiv beantworten können, desto
weiter oben dürfen Sie sich im Schaubild einordnen. Im Gegensatz
zum Fragenblock des Bereichs Wert sollen hier alle Fragen mit gleichem Gewicht in die Beurteilung einfließen. Das heißt, bei fünf oder
mehr positiv beantworteten Fragen folgt eine Einstufung im oberen
Teil. Bei weniger als vier Fragen mit der Antwort Ja landen Sie im
129/184
unteren Teil des Diagramms. Bei genau vier positiven Antworten
scheint eine mittlere Anziehung vorzuliegen.
Bleiben mehrere Fragen unbeantwortet, sollten Sie versuchen, die
Frau häufiger zu treffen.
Die Einstufung in Sachen Wert kombiniert mit der Einstufung beim
Thema Anziehung ergibt Ihre Position im Wert-Anziehungs-Modell.
Natürlich immer bezogen auf die Frau, die Sie sich vorgestellt
haben. Sie werden in einem der vier Quadranten des Modells
landen. Je nach Ergebnis können Sie nun leicht erkennen, wo Sie
Nachholbedarf haben, und gezielt mithilfe dieses Buches auf die Behebung dieser Probleme hinarbeiten. Wie genau, beschreibt das
nachfolgende Kapitel.
Management Ihres Wertes und Ihrer
Anziehung
„Ehe du was anfängst, so frage zuvor,
und ehe du was tust, so nimm Rat dazu.”
Sirach, Kapitel 37, Vers 20, Apokryphen
Der erste Schritt ist, sich seiner Stärken und Schwächen hinsichtlich Wert und Anziehung bewusst zu werden. Dabei hilft die eigene Einordnung im Wert-Anziehungs-Diagramm.
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Niedrige Anziehung, niedriger Wert.
Eine realistische Einordnung Ihrer Person links unten – also in
der Nähe unseres deplatzierten Hobbysatanisten im Hip-HopClub – spricht für ein gewaltiges Verbesserungspotenzial. Sollten
Sie tatsächlich schon ernsthaft mit Ihrer Angebeteten kommuniziert haben und es ist weder Wert vermittelt noch Anziehung
erzeugt worden, ist es Zeit zu handeln. An beiden Pfeilern der
Verführung sollten Sie nun mit Hochdruck arbeiten. Verinnerlichen Sie die Kapitel zur Erzeugung von Wert und Anziehung.
Optimieren Sie Ihren Wert – genau genommen Ihren Überlebenswert – und arbeiten Sie an Ihren Fähigkeiten zur Erzeugung von Anziehung. Die Früchte dieser Anstrengungen werden
Sie bei der nächsten Begegnung mit der Frau ernten.
131/184
Niedrige Anziehung, hoher Wert.
Eine Einordnung rechts unten kommt unserem netten Wolf-Otto
gleich, Ihr Problem heißt also Anziehung. Gehen Sie sicher, dass
Sie die Techniken zur Erzeugung von Anziehung richtig verstanden haben, und üben Sie am „lebenden Objekt“. Reden Sie
mit fremden Frauen und trainieren Sie gewissenhaft Ihre Technik, so wie es in diesem Buch geschildert wird. Arbeiten Sie an
Ihrer Selbstsicherheit. Sollten Sie Ihrer eigentlichen Zielperson
dann wieder begegnen, sollte Ihnen die Erzeugung von Anziehung
und sexueller Spannung deutlich leichter fallen. Bitte achten Sie
dann aber darauf, nicht plötzlich ins andere Extrem zu verfallen.
Eine zu große plötzliche Veränderung Ihres Verhaltens sollte der
Frau nicht zugemutet werden, weil dies nicht zu ihrem bisherigen
Bild von Ihnen passen würde. Auf die Gefahr hin, mich zu
132/184
wiederholen: Versuchen Sie auch hier, den goldenen Mittelweg zu
finden.
Hohe Anziehung, niedriger Wert.
Bei einer Einordnung links oben in der Nähe von Macho-Machmut fehlt es Ihnen an Wert und Ihrem Erfolg bei Frauen deshalb
wahrscheinlich an Nachhaltigkeit. Frauen lernen Sie relativ einfach kennen, aber es wird häufig nicht viel mehr daraus. Werden
Sie sich Ihrer Schwächen bewusst und arbeiten Sie an ihnen. Ein
Mangel an Wert ist häufig gleichbedeutend mit einem Defizit im
eigenen Leben. Wie Sie Wertmangel effektiv bekämpfen, schildert
das Kapitel „Erzeugung von Wert“.
133/184
Hohe Anziehung, hoher Wert.
Sind Sie in der glücklichen Lage, rechts oben gelandet zu sein,
sollten Sie sich als Erstes fragen, wie realistisch diese Einordnung
ist. Sollte sie tatsächlich viel mit der Wirklichkeit zu tun haben,
gratuliere ich Ihnen von ganzem Herzen. Mit der holden Weiblichkeit läuft es bei Ihnen sehr zufriedenstellend, vielleicht
können Ihnen mein Modell und mein Buch durch den einen oder
anderen Hinweis trotzdem dabei helfen, noch erfolgreicher zu
werden.
Übrigens sind erfolgreiche Männer meist nicht halb so gut, wie sie
glauben. Umgekehrt sind erfolglose Männer nie so schlecht bei
Frauen, wie sie denken. Über Erfolg und Misserfolg entscheidet
häufig nicht das Können, sondern der Zufall. Wir haben viel weniger Kontrolle über soziale Situationen und damit über unseren
134/184
Verführungserfolg, als wir denken. Wirklich erfolgreiche Männer
wissen darüber allerdings meistens Bescheid!
||| Zusammenfassung
Bei einer Einordnung links unten weisen Sie einen Mangel an Wert
und Anziehung auf. Verinnerlichen Sie die entsprechenden Kapitel
zur Erzeugung von Wert und Anziehung und arbeiten Sie an Dingen
wie Ihrem Stil, Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Status sowie an Ihrer
Gesprächsführung,
Ihrem
Auftreten
und
Ihrer
sexuellen
Ausstrahlung, wie es dieses Buch empfiehlt.
Falls Sie sich in der unteren Hälfte des Modells einstufen mussten
und Anziehung Ihre Baustelle ist, betrachten Sie bitte die Fragen zur
Anziehung aus dem vorherigen Kapitel genauer, die Sie negativ
beantworten mussten, und verinnerlichen Sie sich die entsprechenden Kapitel besonders.
Sollten Sie in der linken Hälfte des Diagramms gelandet sein,
scheinen Sie in den Augen Ihrer Zielperson einen Mangel an Wert
aufzuweisen. Auch hier gilt, die Kapitel der mit Nein beantworteten
Fragen besonders zu beachten. Relevant sind vor allem die ersten
vier Fragen, die sich auf den Überlebenswert beziehen. Die letzten
drei Fragen betreffen den Fortpflanzungswert und sind deshalb
weniger relevant. Zudem sind die dort abgefragten Merkmale nicht
oder kaum veränderbar. Bei einem Mangel an Fortpflanzungswert
können Sie nichts weiter tun, als diesen Nachteil mit viel Überlebenswert auszugleichen.
Sollten Sie in den Augen Ihrer Zielperson rechts oben im Modell
gelandet sein, bleibt mir nur, Ihnen zu gratulieren. Sie haben einen
Großteil der Fragen zu Wert und Anziehung mit Ja beantwortet und
liegen bei Ihrer Zielperson offenbar sehr gut im Rennen. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass das möglichst lange so bleibt
und dass Sie nicht allzu schnell das Interesse an dieser Frau
verlieren.
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Optimales Verhältnis von Wert und
Anziehung
„Nicht denken, wissen.”
Morpheus zu Neo, „Matrix”, 1999
Ein wirklich optimales Verhältnis von Wert und Anziehung kann
ein Mann nur unter drei Voraussetzungen haben, die ausschließlich bei fortgeschrittenen Verführern vorliegen.
Er darf erstens keine bedeutenden Schwächen hinsichtlich Wert
und Anziehung haben, in beiden Bereichen sollte er also ungefähr
gleich stark sein. Herrscht eine deutliche Tendenz zu einem der
beiden Pole der Verführung, wird es schwierig sein, ein stets optimales Verhältnis zu erreichen beziehungsweise beizubehalten,
wenn nicht gar unmöglich. Ihr Ziel muss es also sein,
Ungleichgewichte Ihrer Verführungskünste auszumerzen und
Ihre Schwächen zu bekämpfen (siehe Kapitel „Management Ihres
Werts und Ihrer Anziehung“).
Zweitens muss ein solcher Mann wissen, in welchen Situationen
mehr Wert und wann mehr Anziehung wichtig ist. Es gibt Stationen bei der Verführung, die nach einer Demonstration von Wert
verlangen, während in anderen Momenten ausschließlich die
Erzeugung von Anziehung gefragt ist.
Es genügt nicht, kaum Schwächen zu haben und zu wissen, wann
mehr Wert und wann mehr Anziehung zu bevorzugen ist. Zusätzlich muss der erfolgreiche Verführer in der Lage sein, sein Verhältnis von Wert und Anziehung gemäß seinem theoretischen
Wissen oder seinem Bauchgefühl auf die vorliegende Situation
flexibel anzupassen. Dazu gehört eine deutliche Kontrolle seiner
Fähigkeiten – in manchen Situationen können schnelle Änderungen dieser beiden Stellschrauben der Verführung nötig sein.
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Situationsabhängige Balance ist deshalb das Zauberwort bei der
Frage nach dem idealen Verhältnis von Wert und Anziehung.
Wenden wir uns einigen typischen Situationen der Verführung zu,
um diese Balance zu veranschaulichen.
Beim ersten Kennenlernen, beispielsweise in einer Bar, ist Anziehung die oberste Priorität. Angefangen bei der Gesprächseröffnung. Auch während des Gesprächs sollten Sie versuchen,
spielerisch Intensität und Spannung aufzubauen und zu erhalten,
wie es im Kapitel „Erzeugung von Anziehung“ beschrieben wird.
Kleben Sie zudem nicht an der Zielperson. Bauen Sie, wenn es
sich ergibt, kurze Unterbrechungen ein, beispielsweise um eben
gute Freunde zu begrüßen. Sich manchmal etwas rarzumachen
kann schon am ersten Abend eine gute Strategie sein. Frauen sind
wie Katzen, also immer an die Katze denken – ihr sollte es nicht
zu einfach gemacht werden. Nützlich kann auch sein, den
Eindruck zu erwecken, auf dem Sprung zu sein. Wenn sie meint,
dass man schon am Gehen ist, wird die gemeinsame Zeit für sie
wertvoller. Außerdem hat sie dann keine Angst, mit einem Langweiler ein Gespräch zu beginnen, den sie anschließend nie wieder
loswird.
Ich rate meist zu indirekten oder situativen Gesprächseröffnungen, weil sie risikoärmer sind. Auch ich greife immer wieder gerne
auf diese Varianten zurück, wie der folgende kleine Bericht eines
Clubbesuchs zeigt:
Der Club im Frankfurter Bankenviertel ist noch halb leer, als
sich unsere Blicke treffen. Ich schlendere die Treppe zur Tanzfläche hinunter, die ein mir unbekanntes Mädchen, das ich ab
jetzt Blueeye nenne, mit ihren Freundinnen in Beschlag genommen hat. Ich muss grinsen und sehe ihr über mehrere Meter Entfernung unverschämt in die großen blauen Augen. Sie scheint
sich endlose Sekunden lang dagegen zu wehren, ergibt sich dann
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aber doch mit einem Lächeln und sieht für einen kurzen Moment
nach unten. Adrenalin pumpt durch meine Adern.
Mein Kollege winkt mir in diesem Moment hektisch von der Bar
aus zu und signalisiert mir, dass meine Gesellschaft dort erwünscht ist. Daraufhin verschiebe ich es halb zähneknirschend, halb
erleichtert auf später, sie anzusprechen. Kaum an der Bar angekommen, stehen zwei doppelte Wodka auf dem Tresen, wovon
mir einer in die Hand gedrückt wird. Noch bevor wir anstoßen
können, taucht Blueeye neben mir auf, um etwas zu bestellen. In
der gleichen Sekunde frage ich sie über die Schulter hinweg, ob
sie wie ich auch so genervt wäre von zu vollen Clubs. Sie sieht
sich in der noch fast menschenleeren Diskothek um und quittiert
meine Bemerkung mit einem Lächeln, bevor sie antwortet.
Leider geht ihr Beitrag im Lärm der Begrüßung mit einem
flüchtigen männlichen Bekannten und der längst fälligen Vernichtung des Wodkas vollkommen unter. Um weitere Unterbrechungen des Gesprächs mit ihr zu vermeiden, räumt mein
feinsinniger Kollege zusammen mit dem lautstarken Bekannten
umgehend das Feld und lässt mir damit freie Bahn.
: „Du musst unsere Manieren entschuldigen, in der Fremdenlegion bleiben die Umgangsformen manchmal auf der Strecke.
Ich bin Kolja.“
: „So was Ähnliches hab ich mir schon gedacht, ich bin
Blueeye.“
Sind die ersten Minuten lockeren Geplänkels überstanden, sollte
schon an einer etwas vertrauensvolleren Atmosphäre gearbeitet
werden. Wert wird nun wichtiger als Anziehung – sprich Gemeinsamkeiten, Persönlichkeit, Status … Flotte Sprüche sollten nun
zugunsten von etwas mehr Empathie – also Einfühlungsvermögen – und einer Spur Ernsthaftigkeit zurückgefahren werden.
138/184
Jetzt können Sie tiefere Gesprächsthemen anschneiden. Im Gespräch mit Frauen ist es stets sinnvoll, über angenehme Themen
und positive Gefühle zu sprechen, unangenehme Dinge sollten Sie
vermeiden. Achten Sie auch auf die Wortwahl, negativ besetzte
Vokabeln verwenden Sie bitte möglichst nicht. Die meisten
Frauen können schlicht nicht anders, als Worte und Gesprächsthemen direkt und ungefiltert zu fühlen. Unterhaltungen über angenehme Themen erzeugen Wohlfühlatmosphäre und letztendlich
sogar Vertrauen.
|||
: „Mir gehen im Gespräch mit Frauen häufig
die Themen aus. Was kann ich tun?” (I., 36)
Mit diesem Problem haben viele Männer zu kämpfen. Abgesehen
davon, dass Gesprächspausen völlig in Ordnung sind und meist einfach ausgesessen werden sollten (siehe Kapitel „Erhaltung von
sexueller Spannung”), ist die Lösung dieses Problems eigentlich
ganz einfach: Assoziativ immer wieder neue Gesprächsthemen finden und stets in Assoziationen denken. Assoziationsketten aus Stichworten bilden. Dafür ist nur ein wenig Kreativität nötig. Damit die
entstehen kann, ist es wichtig, während der Unterhaltung entspannt
zu bleiben. Einfach relaxen und die Ideen kommen wie von selbst!
Konkret heißt das, spontan Dinge aus ihrer Rede aufzugreifen und
mit „Apropos …” oder „Da fällt mir ein …” überzuleiten. Der Zusammenhang darf dabei ruhig ein anderer sein. Wichtig ist nur, dass immer zu angenehmen Themen gewechselt wird. Positiv besetzte
Small-Talk-Klassiker sind übrigens Urlaub, Filme, Musik, Mode,
Sport und Feiern.
Generell gilt, Frauen möglichst viel reden zu lassen. Nicht nur, weil
Frauen das gerne tun, sondern weil es vorteilhaft ist, in einer Unterhaltung weniger beizutragen als der Gesprächspartner.
Die Person, die mehr redet, versucht sich mehr zu qualifizieren. Der,
der weniger zum Gespräch beiträgt, wird meist als der Umworbene
wahrgenommen – sowohl von Außenstehenden als auch von beiden
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Beteiligten. Also einfach immer gut zuhören und das Gespräch
geschickt in vorteilhafte Bahnen lenken …
Ohne ein Mindestmaß an Vertrauen tauscht kaum eine Frau Telefonnummern oder gar Zärtlichkeiten aus. Dementsprechend muss
vor der Frage nach der Telefonnummer ausreichend Wert demonstriert werden, um später nicht wie Machmut bei der Annahmestelle einer Wäscherei zu landen. Empfehlenswert ist häufig, auf
einem Höhepunkt der Unterhaltung die Handynummer einzutüten, um „dieses interessante Gespräch bei nächster Gelegenheit weiterführen zu können“. Sich danach zeitnah zu verabschieden kann durchaus vorteilhaft sein.
Wie erwartet, kommt nach wenigen Minuten eine geballte
Ladung Freundinnen von Blueeye bei uns vorbei, um zu überprüfen, ob sie vor mir gerettet werden muss. Ich stelle mich
lächelnd vor und bald sind wir wieder zu zweit. Der sich füllende
Club veranlasst den DJ dazu, die Lautstärkeregler nach oben zu
reißen. Ich lotse BLUEEYE in den Außenbereich, um mich ruhiger und intensiver unterhalten zu können. In der frischen Luft
werden dann eine oder zwei Geschichten meines Surfurlaubs
ausgepackt, aus dem ich gerade zurückgekehrt bin. Natürlich
nicht, ohne sie wirkungsreich an ihre aktuellen Urlaubserlebnisse zu erinnern, an Sand unter ihren Füßen und Wind in ihren
Haaren.
Einige Zeit später melden sich erneut ihre Freundinnen, die augenscheinlich weniger Spaß haben als wir. Sie wollen in einen
anderen Club. Das Angebot, mitzukommen, lehne ich dankend ab
und tausche stattdessen mit Blueeye Handynummern, damit sie
mir später Bescheid sagen kann, ob sich der Locationwechsel
noch lohnt. Schon eine Stunde nach der Verabschiedung, als
meine Kollegen und ich noch feucht-fröhlichen Spaß haben,
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bekomme ich die erste SMS von ihr. Die Schlange vor dem anderen Club sei – wie ich geahnt hatte – viel zu lang gewesen und
sie nun schon im Bett …
Beim ein oder zwei Tage später stattfindenden Telefongespräch
zur Verabredung eines Treffens ist wieder erst Anziehung mittels
der oben erwähnten Flirtinstrumente wichtig: Sie zum Lachen
bringen und Spannung erzeugen sowie an den gemeinsamen
Abend erinnern. Außerdem am Telefon sehr wichtig: Auf die
Stimme achten! Nicht zu laut, nicht zu leise und am besten tief
aus dem Bauch. Gespräche sollten generell eher kurz und intensiv
gehalten werden, um die Spannung hochzuhalten.
Demonstrieren Sie Wert und Vertrauen, mindestens unterschwellig, damit Ihr Date nicht aufgrund irgendwelcher Zweifel
noch kurzfristig absagt. Wert verhindert Absagen, weil Frauen für
Wert ausgesprochen empfänglich sind und die positive Wirkung
von Wert nicht schnell verfliegt. Die biologischen und gesellschaftlichen Gründe dafür habe ich im ersten Kapitel ausführlich
dargestellt.
Zurück zur eigentlichen Verabredung des Treffens: Die Frau sollte
grundsätzlich weniger um ein Date gebeten als vielmehr eingeladen werden, an den spannenden, im Optimalfall bereits feststehenden Aktivitäten des Mannes teilzuhaben. Ihr wird so die
Möglichkeit gegeben, einen Teil seiner knapp bemessenen Zeit
mit ihm zu verbringen. Diese Freizeitbeschäftigung können ein
DJ-Set eines Freundes sein, ein Schwimmwettkampf, ein Weihnachtsmarktbesuch oder ein Studentenprotest. Was genau, hängt
von Ihnen und der Frau ab. Hauptsache nichts allzu Alltägliches
und etwas, bei dem beide sich wohlfühlen. Es sollte außerdem der
Eindruck erweckt werden, dass es relativ unerheblich ist, ob sie
dazustößt oder nicht. Sie werden in jedem Fall dort aufkreuzen
und massig Spaß haben, mit ihr oder ohne sie!
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Falls die Dame schwer zu erreichen sein sollte: Telefonieren Sie
niemandem hinterher. Ein oder maximal zwei Anrufe, ohne die
eigene Nummer zu unterdrücken, sind in Ordnung, mehr wäre
Bedürftigkeit signalisierendes Verhalten – also keine Option. Schließlich sind wir häufig in Gesellschaft attraktiver Frauen und
somit alles andere als bedürftig. Und falls doch, haben wir Sinnvolleres vor, als verzweifelt am Telefon zu hängen …
Lieber früher als später sollten Dates in die eigenen vier Wände
verlegt werden. Nach einigen Verabredungen in interessanten
Locations ist es Zeit für etwas mehr Intimität. Zu diesem Zweck
gibt es DVD-Abende zu zweit. Legen Sie bei deren Ausrichtung
besonders viel Wert auf die Auswahl der Medien – die meisten
Frauen weisen eine direkte Koppelung zwischen medialem Input
und emotionalem Erleben auf. Deshalb kommt der musikalischen
Untermalung eines solchen Abends entscheidende Bedeutung zu:
Ihr Musikgeschmack ist stets bei der Auswahl zu berücksichtigen.
Es gilt, Musik aufzulegen, die beiden Geschmäckern entgegenkommt und dem Abend die passende Atmosphäre gibt. Noch
wichtiger ist der richtige Film. Bestimmten Movies können sich
Frauen einfach nicht entziehen, die Stimmung des Films überträgt sich mehr oder weniger direkt auf die Stimmung der
Zuschauerin. Kriegsfilme eignen sich deshalb weniger gut für
DVD-Abende in weiblicher Gesellschaft, während einige sinnliche
bis erotische Meisterwerke ihre Wirkung nie verfehlen. Eine
kleine Auswahl meiner Lieblingsfilme – übrigens nicht nur für
Abende zu zweit geeignet – zeigt der folgende Infokasten:
||| Empfehlenswerte Filme für DVD-Abende
Toy Boy
Toy Boy bietet mehrere Vorteile, wenn man ihn in weiblicher Gesellschaft konsumiert. Da ist zum einen Hauptdarsteller Ashton Kutcher,
der sich bei den meisten Damen großer Beliebtheit erfreut. Zweitens
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beinhaltet dieser Film sehr gut gemachte, realistische Sexszenen,
die meiner Erfahrung nach wie für Frauen geschaffen sind. Zudem
ist der Film auch und gerade für Männer ausgesprochen unterhaltsam: Der tragische Held und Verführer Nikki auf Frauenjagd ist
ebenso sehenswert wie lehrreich. Insgesamt ist Toy Boy leicht und
locker zu konsumieren und uneingeschränkt zu empfehlen.
Alfie
Auch Alfie, gespielt von Jude Law, ist ein Verführer, wie er im Buche
steht. Ähnlich wie Toy Boy bietet dieser Film attraktive Darsteller
und viel Sex, ist allerdings etwas anspruchsvoller. Er besteht aus
geistreicher und bisweilen philosophischer Unterhaltung rund um die
Themen Monogamie, Beziehungen und Anziehungskraft zwischen
Frau und Mann.
Vicky Christina Barcelona
Ähnlich anspruchsvoll und nicht minder sexy präsentiert sich Vicky
Christina Barcelona. Dieser Film behandelt ähnliche Themen wie
Alfie, aber deutlich stärker aus der weiblichen Perspektive. Nicht nur
die attraktiven Darstellerinnen – Scarlett Johansson auf dem Zenit
ihrer körperlichen Schönheit im Zusammenspiel mit Penélope Cruz –
machen diesen Film auch für Männer sehenswert. Zudem verfehlt er
nie seine anregende Wirkung auf weibliche Zuschauer …
Swept Away
Swept Away mit Madonna ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme,
auch wenn die Kritiken dieses Machwerks unterirdisch schlecht ausfielen und er weitgehend zu Recht als Trash bezeichnet wird.
Ungeachtet dessen bietet er eine hohe Intensität, traumhafte Kulissen und eine spektakuläre Abhandlung über das Zusammenspiel von
Macht, Dominanz und Sex. Vielleicht nicht uneingeschränkt zu empfehlen und geschmacklich durchaus grenzwertig – meiner Meinung
nach trotzdem großartig. Besonders interessant: Der Film zeigt, wie
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unterschiedlich der Wert eines Mannes von einer Frau wahrgenommen werden kann: Er variiert je nach Lebenssituation und persönlichen Umständen. Auf einer einsamen Insel kann ein Mann für eine
Frau plötzlich völlig neue Bedeutung erlangen …
Hautnah
Hautnah mit Julia Roberts ist einer der sichersten Garanten dieser
Liste für schöne Zeiten zu zweit. Mit diesem Film kann man über alle
Geschmacksgrenzen hinweg kaum etwas falsch machen. Auf intelligente und intensive Weise behandelt er Themen wie Liebe, menschliche Beziehungen und Untreue und ist wärmstens für DVD-Abende
der besonderen Art zu empfehlen.
Eyes Wide Shut
Mit Eyes Wide Shut empfehle ich an dieser Stelle meinen absoluten
Lieblingsfilm, den ich bereits im Kapitel „Erzeugung von kurzfristiger
Anziehung” zitiert habe. Es ist der letzte Film von Stanley Kubrick
und ein Meisterwerk über Verlangen, Sex und Untreue. Beleuchtet
wird eine Episode im Leben eines New Yorker Ehepaars, gespielt von
den damaligen Ehepartnern Nicole Kidman und Tom Cruise. Was
dieser Film an düsterer Erotik und interessanten Einsichten bietet,
genügt bei anderen Regisseuren für drei Machwerke. Soundtrack,
Handlung, Bilder und Dialoge bieten Unterhaltung auf höchstem
Niveau.
Zu guter Letzt: Erwachsenenunterhaltung
Bei entsprechend fortgeschrittener Beziehung zwischen Frau und
Mann können Pornos
durchaus den einen oder anderen Abend versüßen. Generell sollte
Erwachsenenunterhaltung allerdings eher maßvoll als maßlos konsumiert werden und lieber zu zweit als alleine. Es gibt mehrere
Studien, die einen Zusammenhang zwischen Pornokonsum und Depressionen
bei
Männern
belegen.
Außerdem
sollten
bei
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gemeinsamen Abenden – vor allem bei den ersten Versuchen – erotische Filme speziell für Frauen irgendwelchen stumpfen Bumsorgien
vorgezogen werden. Machwerke von Andrew Blake sind für den Anfang ebenso zu empfehlen wie Streifen der Kategorie „Pink Prison”.
Beim ersten Date ist vor allem Anziehung wichtig, um die Abschiebung in das berüchtigte Gute-Freunde-Land, in das zum
Beispiel Wolf-Otto von seiner Ulrike geschickt wurde, zu verhindern. Die Spannung soll erhöht werden, es darf gerne knistern.
Wert als Untermauerung der eigenen Persönlichkeit darf aber
niemals vernachlässigt werden.
Eine häufig gestellte Frage ist die, wann man eine Frau küssen
sollte. Die Antwort: am besten zehn Minuten, bevor man sich
traut. Mit genug Berührungen, die vorher stattgefunden haben,
wird sich der erste Kuss wie eine fließende Sache ergeben. Kein
plötzlicher Vorstoß, sondern eine fast schon überfällige Handlung, von der sie dennoch angenehm überrumpelt wird.
Bei den nächsten Verabredungen sollten Spannung und Anziehung erhalten werden bis zum Abbau der Spannung durch die
Vollendung des sexuellen Aktes. Besonders zu Beginn einer
entstehenden sexuellen Beziehung brauchen vor allem jüngere
Frauen neben genug Vertrauen häufig auch Entschuldigungen
und Rechtfertigungen für ihr eigenes Verhalten. Diese sollte man
ihnen deshalb im Vorfeld gewisser gemeinsamer Aktivitäten stets
mitliefern. Und sei es nur die altbewährte nächtliche Tasse Kaffee
als Grund, um nach einem Date noch mit nach oben zu kommen.
Ein solcher Dialog könnte sich folgendermaßen anhören:
: „Kommst Du mit auf einen Kaffee zu mir?“
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: „Ich trinke keinen Kaffee.“
: „Ich hab’ auch gar keinen.
“
Im Ernst: Warum brauchen Frauen in solchen und anderen Situationen eigentlich häufig Entschuldigungen und Rechtfertigungen
für ihr Verhalten?
Weil sie Angst haben, von sich selbst, ihren Freundinnen oder
einem Mann, den sie noch nicht gut kennen, verurteilt zu werden.
Verurteilt dafür, zu einfach zu haben zu sein. In solchen Situationen greift ein durch Erziehung und Gesellschaft geprägter
Mechanismus, der sie davor bewahren soll, sich zu schnell hinzugeben. Selbst wenn größte Lust vorhanden ist, greift diese innere moralische Notbremse und unterbricht sie bei dem, was sie
tun.
Doch nicht nur Erziehung und Gesellschaft sorgen dafür, dass
Frauen sich nicht immer so frei verhalten (können) wie die
meisten Männer das tun. Wie im Kapitel „Fortpflanzungswert“
dargelegt, tragen Frauen das durch Geschlechtsverkehr ausgelöste
Risiko der Schwangerschaft. Zudem sind Frauen anfälliger gegenüber Krankheiten, die durch Sex verbreitet werden. Und
natürlich können Frauen auch leichter Opfer von sexuellen Gewaltverbrechen werden. Es gibt also jede Menge Gründe, warum
Frauen generell bei der Sexualpartnerwahl sorgfältiger und bedachter als Männer sind.
Bei diesem Thema fällt mir immer ein Experiment auf der Straße
ein. Es wurde schon mehrfach im Fernsehen gezeigt und illustriert den unterschiedlichen Umgang von Frauen und Männern
mit dem Thema „schneller Sex“. Das Fernsehteam schickt dabei
zwei Lockvögel getrennt voneinander in gut besuchte
Fußgängerzonen. Einen Mann und eine Frau, beide attraktiv. Sie
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sprechen 100 Vertreter des jeweils anderen Geschlechts an und
unterbreiten auf die Schnelle ein mehr als eindeutiges Angebot
auf ein kleines Abenteuer. Sie versuchen damit, arglose Passanten
in ein angeblich nahe gelegenes Hotelzimmer zu locken. Während
der weibliche Lockvogel größten Erfolg hat und fast nur Treffer
landet, geht der Mann praktisch vollkommen leer aus: Kaum eine
Frau lässt sich auf diese schnelle Nummer ein.
Zurück zum Thema: Wenn die Spannung während der Verabredungen steigt, landet man früher oder später im Bett. Wie diese
Spannung hochzutreiben ist, steht in Kapitel „Erzeugung von Anziehung“. Die Qualität des ersten Mals ist wichtig für den weiteren
Verlauf der Geschichte, die sich zwischen einer Frau und einem
Mann abspielt. Stößt der Sex bei ihr auf Gefallen, erhöht sich die
Chance weiterer körperlicher Eskapaden. So wird die wertvolle
langfristige Anziehung erzeugt.
Direkt nach dem ersten Sex ist es unerlässlich, Wert und Vertrauen zu demonstrieren, indem Sie ihr vor allem durch Verhalten
glaubwürdig vermitteln, dass der Geschlechtsverkehr nicht die
einzige Absicht war. Tun Sie ihr kleine Gefallen, bringen Sie ihr
ein Glas Wasser oder Ähnliches. Vertrauensvoll zu agieren und
entstehende Bindungshormone voll auszukosten ist angesagt.
Damit wachsen die Chancen für weitere Verabredungen. Erhöhen
Sie bei diesen Treffen wieder Spannung und Anziehung bis zur
nächsten körperlichen Vereinigung, setzen Sie danach wie immer
auf eine deutliche Wertdemonstration. Und so weiter und so fort.
Auf diese Weise hat man über kurz oder lang eine wie auch immer
geartete Beziehung mit seiner Zielperson. Situationsabhängiges
Management von Wert und Anziehung macht einen stabilen und
dauerhaften Kreislauf der Verführung möglich.
In der folgenden Grafik sehen Sie zwei Kurven und unterschiedliche Stationen des Kennenlernens von Mann und Frau.
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Dargestellt ist, wann mehr Wert und wann mehr Anziehung
wichtig ist. Die Wertkurve hat ihre Tiefpunkte, wenn die Anziehungskurve nach oben ausschlägt – und umgekehrt.
Wert und Anziehung im Verlauf.
||| Zusammenfassung
Ein erfolgreicher Verführer hat kaum Schwächen, was Wert und Anziehung angeht. Er weiß, in welchen Situationen Wert wichtiger ist
und wann die Erzeugung von Anziehung Priorität haben sollte.
Außerdem kann er bei Bedarf im Sinne der situationsabhängigen
Balance sein Verhältnis von Wert und Anziehung flexibel anpassen.
Beim ersten Kennenlernen ist Anziehung wichtig. Flirten, für Spannung sorgen und die Frau zum Lachen bringen. Sind die ersten
Minuten vergangen, wird es Zeit, erstmals Wert zu demonstrieren
und intensivere Gespräche zu führen. Tiefere Gespräche sorgen für
Vertrauen, das sie braucht, um Ihnen ihre Telefonnummer anzuvertrauen.
Beim folgenden Telefongespräch, das für die Verabredung eines
Treffens nötig ist, sollten Sie wieder mit der Priorität auf Anziehung
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einsteigen, ohne Ihren Wert zu vernachlässigen.
Für das erste Date gilt, dass die sexuelle Spannung durch den Einsatz von Werkzeugen der Anziehung erhöht werden sollte. Es soll
knistern, ohne dass dabei gelegentliche Demonstrationen von Wert
vergessen werden.
Bei den nächsten Dates sollte die Spannung auf die Spitze getrieben
werden, bis sie durch Sex abgebaut wird. Nach dem hoffentlich für
beide Seiten erlebnisreichen ersten sexuellen Abenteuer sollten Sie
sofort Wert in Hülle und Fülle demonstrieren. Vermitteln Sie ihr
durch Ihr Verhalten glaubwürdig, dass der Geschlechtsverkehr nicht
Ihre einzige Absicht war. Ich empfehle, ihr etwas Wasser zu bringen
und den wunderbaren gemeinsamen Hormonrausch voll auszukosten.
Bei allen weiteren Treffen sollten Sie immer wieder Spannung und
Anziehung bis zur nächsten körperlichen Vereinigung erhöhen und
danach wie gewohnt auf starke Wertdemonstration setzen. So
entsteht eine immer festere Bindung.
Jenseits der Matrix
Ihnen wurden männlicher Wert und die Wirkungsweise von Anziehung auf Frauen nahegebracht. Sie haben eine Einweisung erhalten in die effektivsten Flirtinstrumente, die es gibt. Sie haben
gelernt, wie die Erzeugung und Erhaltung von sexueller Spannung
funktioniert. Sie haben sich selbst im Wert-Anziehungs-Modell
eingeordnet und aus dieser Einordnung Schlüsse gezogen, wo Ihr
Verbesserungsprozess ansetzen muss. Und schließlich haben Sie
erfahren, in welchen Verführungssituationen die Betonung auf
männlichem Wert liegen sollte und wann für Anziehung gesorgt
werden muss, um ein erfolgreicher Verführer zu werden.
Damit haben Sie wesentliche Geheimnisse der Matrix der Verführung kennengelernt. Genug, um aus Ihren Abenden Nächte zu
machen. Doch Geheimnisse zu kennen, ohne sie anzuwenden, ist
nutzlos. Nutzen Sie sie!
Mehr zur Matrix der Verführung, Wert und Anziehung finden Sie
im Internet unter http://wertundanziehung.wordpress.com. Die
folgenden acht Kapitel schauen über den Tellerrand des Modells
– sie beschäftigen sich mit weiterführenden Themen, die für den
Erfolg bei Frauen wichtig sind.
Wert
online
und
Anziehung
Online Frauen kennenzulernen scheint in der heutigen Zeit nicht
nur immer wichtiger zu werden, sondern auch immer schwieriger.
Viele Dating-Plattformen und Internetchats weisen gewaltigen
Männerüberschuss auf. Dies führt dazu, dass ein weibliches Profil
selbst ohne Profilbild mit Anfragen überschwemmt wird. Einige
Männer sind offensichtlich bereit, sich mit allem zu treffen, was
sich im Netz als weiblich ausgibt. Dieser Wettbewerbsdruck führt
zur dringenden Notwendigkeit, sich von den Mitbewerbern
abzuheben. Wie genau, erklären Ihnen die folgenden Passagen.
Beim Dating im Internet sollte den Konzepten Wert und Anziehung ebenso große Bedeutung wie im sonstigen Leben beigemessen werden. Wenn in der virtuellen Kommunikation mit
Frauen erfolgreich Wert demonstriert und Anziehung erzeugt
wird, kann das Online-Dating eine sinnvolle Ergänzung des eigenen Liebeslebens darstellen.
Um im Netz männlichen Wert zu demonstrieren, müssen Sie ehrlich sein. So reizvoll Flunkereien bei den Profilangaben zu sein
scheinen, so problematisch sind sie leider auch. Aus jedem digitalen Kontakt soll schließlich besser früher als später ein realer
werden. Spätestens dann fliegen die meisten Schummeleien auf.
Damit Ihre Dates aus dem Internet nicht schon nach wenigen
Sekunden beendet sind, sollten Ihre Profilangaben mit Ihnen und
Ihrem Leben, Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Aussehen weitgehend deckungsgleich sein. Das soll keineswegs heißen, dass Sie
sich nicht in bestem Licht präsentieren dürfen. Im Gegenteil: Nur
der goldene Mittelweg zwischen Prahlen oder Lügen und
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bescheidener bis selbstironischer Darstellung der eigenen Persönlichkeit führt zu langfristigem Erfolg beim Online-Dating.
Gleiches gilt für das eigene Profilbild. Ein smartes und ansprechendes Profil wird von einem gut gewählten Bild gekrönt.
Dessen Auswahl ist ausgesprochen wichtig und kann schnell über
Erfolg und Misserfolg entscheiden. Zu viel „dicke Hose“ führt bei
der Betrachterin schnell zu einer Fremdschämorgie, ein zu braves
Bild lässt Sie dagegen in der Masse untergehen. Wie so häufig, ist
hier der goldene Mittelweg der richtige.
Kommunikation im Internet läuft hauptsächlich über Text. Legen
Sie deshalb größten Wert auf Rechtschreibung, sie ist die Visitenkarte, die sie abgeben. Korrekte Orthografie verstärkt den
Eindruck eines hochwertigen Kontakts mit einem gebildeten
Menschen. Frauen suchen nach Männern von hohem Status, die
ihnen intellektuell mindestens ebenbürtig sind. Um diese Bestandteile von Überlebenswert aufzuweisen, sollten Sie fehlerlos
und gleichzeitig schnell mit dem Keyboard umgehen können –
vor allem in Chats. Emoticons wie ;-) und ^^ sollten ab einem
gewissen Alter übrigens äußerst sparsam eingesetzt werden, um
nicht allzu infantil zu wirken.
Online-Dating erfolgreich zu betreiben heißt außerdem, Vertrauen aufzubauen. Ohne Vertrauen wird die Frau am anderen
Ende der DSL-Leitung kaum ihre Nummer herausgeben und sich
verabreden. Die Fähigkeit zur Empathie zumindest kurz während
des digitalen Kontakts aufblitzen zu lassen, ist deshalb ausgesprochen wichtig. Persönliche Themen, vertrauensbildende Maßnahmen und demonstrative Ernsthaftigkeit sollten immer wieder
eingestreut werden. Offline und online gilt: Ohne ein Mindestmaß
an Vertrauen werden äußerst selten Zärtlichkeiten ausgetauscht.
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Um neben Wert auch Anziehung in Bits und Bytes zu erzeugen,
gelten die gleichen Regeln wie im Leben abseits des Rechners.
Eine überheblich-witzige Art gepaart mit Schlagfertigkeit sorgt
bei ihr für Anziehung und Spaß. Einen selbstbewussten Eindruck
zu machen ist Gold wert.
Schon die Gesprächseröffnung sollte sich durch Originalität und
Frische von der Masse der Konkurrenten abheben. Wie im realen
Leben werden Sie meist den Anfang machen müssen, weil Frauen
sich lieber ansprechen lassen, als selbst den ersten Schritt zu gehen. Komplimente auf Äußerlichkeiten sollten nicht als Gesprächseröffnung verwendet werden. Von Bemerkungen zu ihrem Foto
ist zu Beginn der Kontaktanbahnung generell abzuraten, es sei
denn, es sind lustige Kommentare. Ja, man darf Frauen auf die
Schippe und nicht allzu ernst nehmen, aber bitte stets maßvoll!
Wie im Kapitel „Erzeugung kurzfristiger Anziehung“ beschrieben,
ist 101 eine hervorragende Strategie zur Erzeugung von Anziehung. Dies gilt auch für das Online-Dating. Eine Herausforderung zu sein und es der Jägerin in der Frau nicht zu einfach zu
machen, führt sehr häufig zum Erfolg. Der Großteil aller Männer
auf der Suche nach heißen Kontakten im Internet macht den
Fehler, für die weiblichen User allzu leicht zu haben zu sein. Statt
sich ebenfalls anzubiedern, drehen Sie den Spieß der üblichen
Geschlechterrollen einfach um und machen Sie sich besser rar.
Sie sind viel beschäftigt, haben ein tolles Leben und treiben sich
deshalb nicht allzu häufig in Partnerbörsen herum. Lassen Sie
Nachrichten im Postfach auch mal ein oder zwei Tage unbeantwortet und seien Sie dadurch weniger langweilig und berechenbar
als Ihre Konkurrenten. Gleichzeitig haben Sie Ihre Ziele – nämlich Telefonnummer und Date – stets fest im Blick. Aus der
Begegnung in Bits und Bytes soll schließlich eine Begegnung aus
Fleisch und Blut werden. Vermeiden Sie endlose virtuelle
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Kontakte ohne Ergebnis. Der elektronische Kontakt sollte eher
kurz und hochintensiv sein und zügig zum Austausch der Handynummern führen. Per Mobilfunk oder Festnetz können sich
dann real verabreden. Auf den Einsatz von SMS sollten Sie dabei
wenn möglich verzichten – viele Frauen spielen damit ein Spiel
namens „Ködern und Warten“: den Mann anlocken und durch
sparsame Textkommunikation in der eigenen Umlaufbahn halten,
ohne ernsthaftes Interesse an ihm zu haben. Dagegen hilft nur
eins: Genug Alternativen haben und ein solches Exemplar Frau
links liegen lassen, bis sie sich von selbst meldet.
Dates sollten nie verabredet werden, ohne vorher Telefonnummern ausgetauscht zu haben. Am besten ist es, wenn bereits telefonische Kontakte stattgefunden haben, bevor man sich trifft.
Dadurch erhöht sich die Chance, dass beide Beteiligten am
Treffpunkt auftauchen.
Sie sollten Online-Dating nur betreiben, wenn Sie Freude daran
haben. Sind Sie zudem häufig am Computer und schreiben gerne
fremden Menschen, bietet sich die virtuelle Variante der Kontaktanbahnung tatsächlich an. Achten Sie dabei auf ausreichende
Demonstration von Wert und Erzeugung von Anziehung und Ihr
Dating-Erfolg wird spürbar wachsen.
Echte Männlichkeit
„Echte Männlichkeit“ kommt niemals aus der Mode. Frauen werden sich immer unwillkürlich von echten Männern angezogen
fühlen. Lesen Sie, was einen Mann ausmacht:
Ein echter Mann ist gelassen, lässig, nonchalant, souverän und
kontrolliert. Seine Selbstsicherheit ist möglichst unerschütterlich.
Auf Handlungen anderer Personen oder Ereignisse reagiert er
möglichst selten mit sichtbaren negativen Emotionen. Er steht zu
sich und seinen Gefühlen, aber er wird nicht von ihnen kontrolliert. Dadurch ist Handlungsstärke in Situationen gewährleistet,
in denen andere aussteigen und den Kopf verlieren. In einer
chaotischen, hektischen Welt zieht ein solcher Mann nicht nur
alle weiblichen Blicke auf sich. Verbissenheit und Angst müssen
dazu allerdings konsequent überwunden werden.
Ein echter Mann steht zu seinen Fehlern und tritt der Welt mit
einem Lächeln entgegen. Er fällt. Und steht wieder auf. Ein echter
Mann hat Ziele und verfolgt sie. Hat er sich ein Ziel gesetzt, bleibt
er auf dem eingeschlagenen Weg, solange er von ihm überzeugt
ist. Er trifft Entscheidungen und weicht nicht aus, wenn ihm Gegenwind entgegenbläst. Aber er hinterfragt sein Handeln regelmäßig und hat ein offenes Ohr für Kritik und Beratung durch
Menschen, die ihm nahestehen.
Ein echter Mann hat funktionierende soziale Beziehungen und
Freunde, er kann sich selbst und anderen vertrauen. Er nimmt
den Wandel des Lebens an und kann loslassen, Schmerz wird angenommen. Er lebt im Jetzt.
Intelligent feiern
Neue Bekanntschaften macht man meiner Erfahrung nach am
einfachsten im Job und im Nachtleben.
Da Affären und Beziehungen an der Arbeitsstelle früher oder
später meist problematisch werden, rate ich generell von solchen
Eskapaden ab. Tauchen Sie besser nie Ihren Füller in Firmentinte. Es gibt Millionen attraktiver Frauen da draußen, sodass
Sie auf die weibliche Belegschaft Ihres Unternehmens lieber verzichten sollten.
Empfehlenswert ist vielmehr, in Bars, Clubs und Kneipen auf
Brautschau zu gehen. Alkohol, Musik und spärliche Beleuchtung
sind ideale Bedingungen, um Frauen kennenzulernen. Damit solche Abende erfolgreich verlaufen, ist nicht zuletzt ein
sachgemäßer Umgang mit Alkohol erforderlich. Besoffen durch
die Disco zu torkeln bringt einen nur in Ausnahmefällen in fremde Betten. Gehemmt neben der Tanzfläche Menschen beim
Partymachen zu beobachten kommt nicht viel besser an. Um
Alkohol sinnvoll einzusetzen, ist also der goldene Mittelweg zu
empfehlen.
Ich gebe zu, dass ich in meinem Leben selten wirklich nüchtern
war, wenn ich nachts fremde Frauen näher kennengelernt habe.
Ohne Alkohol wären viele verrückte Nächte, die ich erlebt habe,
weit weniger spektakulär verlaufen. Mir geht es dabei wie vielen
anderen Menschen: Alkohol kann durchaus nützlich sein, um
Hemmungen abzubauen und ausgelassen feiern zu können. Dagegen ist prinzipiell auch nichts einzuwenden, solange der Konsum
nicht ausartet und man nicht die Kontrolle über das eigene Trinkverhalten verliert. Beachten Sie stets Ihre Grenzen, auch weil zu
viel Gas bei vielen Männern vorübergehende Potenzprobleme zur
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Folge hat. Versuchen Sie herauszufinden, mit welcher Menge Sie
ganz besonders partytauglich sind – und ab wann es nur noch
peinlich wird. Der richtige Umgang mit Alkohol kann mitentscheidend über den Erfolg bei Frauen sein. Überkorrekte
Spießertypen haben es ebenso schwer wie lallende Hobbyalkoholiker. Sie sollten in keine dieser Kategorien passen.
Achten Sie nicht nur auf die konsumierte Alkoholmenge, sondern
auch auf eine ausreichende Wasserzufuhr. Mit genug antialkoholischen Getränken an einem feucht-fröhlichen Abend wird die
Handlungsfähigkeit weniger stark eingeschränkt und der Tag
danach deutlich erträglicher.
Einen Kater können Sie auch dadurch verhindern, dass Sie nicht
wie von Sinnen durcheinander trinken. Je weniger verschiedene
Arten Alkohol an einem Abend konsumiert werden, desto weniger
Kopfschmerzen sind zu erwarten. Wenn mit Bier begonnen wird,
sollten Sie diesem die ganze Nacht die Treue halten. Gleiches gilt
für Wein. Zwischen Rot- und Weißwein sollte man nicht ständig
abwechseln. Je teurer ein Wein ist, desto weniger unangenehme
Konsequenzen wird er nach sich ziehen. Bei Schnäpsen sind klare
Tropfen vorzuziehen, weil die meist weniger Beimischungen
enthalten.
Meiner Wahlheimat Frankfurt am Main habe ich die Liebe zum
Apfelwein zu verdanken. Hessischer Apfelwein ist bekömmlich
und lecker, macht mit einem Alkoholgehalt von etwas über fünf
Prozent ausreichend lustig und verursacht kaum Kater. Außerdem hat er wenige Kalorien. Höchst empfehlenswert!
Wenn die Party vorbei ist, sollten Sie bereits vor der Nachtruhe
Acetylsalicylsäure, kurz ASS, mit viel Wasser einnehmen. Magnesium in Tablettenform und Zink mit Vitamin C sind ebenfalls
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nützlich. Trinken Sie außerdem vor dem Schlafengehen ausreichend Wasser.
Frauentypen
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den kleinen Exkurs: Wie
beurteilt ein Mann den „weiblichen Wert“? Gestatten Sie mir eine
kurze Wiederholung.
Während Frauen bei einem Mann vor allem den Überlebenswert
im Sinn haben, zählt für Männer eher der Fortpflanzungswert
einer Frau. Vereinfacht gesagt, fliegen Frauen auf hohen sozialen
Status und eine interessante Persönlichkeit, Männer hingegen auf
schöne Haare und gesunde Haut.
Warum dieser männliche Hang zu Oberflächlichkeiten und
visuellen Reizen?
Die Herren der Schöpfung sind evolutionsbiologisch gesehen aus
einem einzigen Grund auf der Suche nach einer Frau: um sich
fortzupflanzen. Zu diesem Zweck suchen sie nach möglichst
schönen Frauen, denn diese signalisieren Gesundheit und gute
Gene. Aus einer Beziehung mit einer solchen Frau würden mit hoher Wahrscheinlichkeit wohlgeratene Kinder entstehen. Deshalb
sind weibliche Äußerlichkeiten und körperliche Attraktivität für
Männer so wichtig. Selbst wenn ein Mann rational keine eigenen
Kinder haben möchte, setzt er bei Frauen unbewusst diese
Maßstäbe an und versucht, eine möglichst attraktive Partnerin als
Mutter seiner Kinder zu gewinnen. Das wurde uns so in die Wiege
gelegt – aus guten Gründen.
Damit nun nicht alle Männer der Welt hinter einigen wenigen
super-attraktiven Damen herlaufen, hat Mutter Natur verschiedene Typen von Frauen eingerichtet: bestimmte Kombinationen unterschiedlicher Merkmale. Dazu passend gibt es bei
Männern vielfältigste Frauengeschmäcker. Schließlich gibt es
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Frauen in verschiedensten Farben, Größen und Formen und dazu
passend gibt es Vorlieben von Männern, die unterschiedlicher
nicht sein könnten. So wie es hellhäutige und dunkle, schwarzhaarige und blonde Frauen mit oder ohne Sommersprossen gibt,
so finden sich überall Männer, die entsprechende Vorlieben
haben. Gleiches gilt für große und kleine, asiatische und europäische sowie dünne und üppige Frauen. Alle Männer stehen auf
ebenmäßige, schöne Haut, aber welche Farbe der Haut am schönsten ist, liegt alleine im Auge jedes einzelnen Betrachters. Attraktivität ist eben wirklich Geschmackssache!
Natürlich gibt es Typen von Frauen, die statistisch gesehen in
bestimmten Kulturkreisen vielleicht etwas begehrter sind als andere. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass geschmacklich
auf so gut wie jeden Topf ein Deckel passt.
Der Typ einer Frau lässt sich fernab von Haar- oder Augenfarben
auch dadurch einordnen, ob sie eher klassisch schön ist, zum
mädchenhaft Süßen tendiert oder Richtung sexy geht. Schön –
süß – sexy sind drei Kriterien, mit denen sich jede Frau einordnen
lässt. Achten Sie mal darauf, wenn Sie an einem Sommertag
durch die Stadt flanieren: Jede Frau hat eine bestimmte
Punktzahl bei diesen drei Merkmalen. Wie viele das sind? Die
Punkte vergeben nur Sie!
Augen können zum Beispiel schön und/oder sexy sein. Oder
weder noch. Nasen von Frauen können schön und/oder süß sein
oder eben nichts davon. Und Münder können sexy und/oder
schön sein. Vermischt mit vielen anderen körperlichen Merkmalen unterhalb und oberhalb der Gürtellinie, deren Beschreibung hier zu umfangreich wäre, ergibt sich ein klassisch
schöner Typ, ein süßer Typ und der sexy Typ. Mit Sicherheit favorisieren Sie eine dieser drei Schubladen oder eine bestimmte
Mischform. Worauf stehen Sie?
160/184
Jeder Mann hat einen bestimmten Typ Frau, den er am attraktivsten findet. An dem er irgendwie nicht vorbei kommt, obwohl er
auch andere Typen von Frauen durchaus reizvoll finden kann.
Ich empfehle, sich über diesen eigenen Lieblingstyp klar zu werden. Worauf fahren Sie ab? Was ist Ihr Typ?
Zu wissen, worauf man steht, hat viele Vorteile. Wenn Sie genau
wissen, was Sie wollen, wissen Sie auch, was Sie nicht wollen. Das
spart Ihnen viel Zeit und Ärger mit Frauen, die Ihnen nicht wirklich zusagen. Werden Sie sich klar über Ihr ureigenes Beuteschema und kümmern Sie sich fortan vor allem um Frauen, die
diesem zumindest grob entsprechen. Ungefähr so wie Boris Becker! Besonders wenn es nicht nur um ein schnelles Abenteuer, sondern um bedeutendere Dinge geht, sollten Sie sich besonders um
Ihren Typ kümmern. Nur er kann Sie dauerhaft wirklich glücklich
machen. Ich rate von Beziehungen mit Frauen, die nicht dem eigenen Typ entsprechen, ab. So oft ich es versucht habe – es hat
selten lange funktioniert. Früher oder später dreht man sich auf
der Straße nach diesem einen Typ um. Irgendwann sogar in Begleitung der Freundin – was für alle Beteiligten keine schöne Situation ist.
Die Optik einer Frau ist für Männer ausgesprochen wichtig, keine
Frage. Ähnlich wichtig wie optische Reize sollte Ihnen bei einer
potenziellen Partnerin aber sein, dass sie ein hohes Selbstwertgefühl hat. Versuchen Sie möglichst früh zu erkennen, ob eine neue
Bekanntschaft sich selbst mag. Die Bedeutsamkeit des weiblichen
Selbstbewusstseins für eine erfolgreiche Partnerschaft kann ich
nicht genug betonen und erwähne es deshalb an mehreren Stellen
dieses Buches. Nur Frauen, die mit sich selbst im Großen und
Ganzen im Reinen sind, können Partnerinnen sein, wie ein Mann
sie sich wünscht. Aussehen ist nicht alles. Suchen Sie deshalb
161/184
nach einer
Partnerin.
attraktiven
und
selbstbewussten,
zufriedenen
Nur wer sich selbst liebt, ist fähig, echte Liebe zu geben. Das gilt
übrigens auch für Sie. Falls Sie damit Probleme haben, fangen Sie
an, sich selbst zu akzeptieren. Mit all Ihren Stärken und Schwächen. Das ist eine Voraussetzung für langfristigen Erfolg bei
Frauen.
Bauchgefühl
Routinen, Strategien und bestimmte Techniken können im
Umgang mit Frauen sehr nützlich sein. Gerade für Männer, die
noch nicht allzu viel Erfahrung mit dem anderen Geschlecht
haben.
Geht Ihnen während der Unterhaltung häufig der Gesprächsstoff
aus, können Sie sich im Vorfeld Geschichten zurechtlegen.
Fürchten Sie Langeweile bei Ihren Dates, kann Ihnen die im Kapitel zur Anziehung beschriebene, ÜW genannte, überheblichwitzige Kommunikationsstrategie helfen, um mehr Spannung zu
erzeugen. Aber: Menschen sind unterschiedlich. Frauen ebenso
wie Männer. Nicht alle Strategien und Techniken funktionieren
bei jedem Menschen gleich – todsichere Tricks gibt es nicht. Und
das ist auch gut so!
Deshalb ist die Entwicklung von Bauchgefühl und Intuition beim
Thema Frauen ausgesprochen wichtig. Sie sollten mit der Zeit
einen Sinn dafür entwickeln, was richtig und was falsch im
Umgang mit dem anderen Geschlecht ist. Intuitiv wissen, was zu
sagen ist und wie man sich verhalten sollte, statt nach Theorien
oder auswendig gelernten Mustern zu agieren.
So wie Kasparow, Karpow und Fischer beim Schach. Sämtliche
Großmeister spielen eher intuitiv und nicht mit im Vorfeld lange
vorbereiteten Strategien. Sie lassen es einfach fließen. Bis zu dem
Niveau ist es zugegebenermaßen ein weiter Weg voller positiver
und negativer Erfahrungen. Ein Weg, der mit einem einzigen Schritt beginnt und in die Betten und Herzen attraktiver Frauen
führt.
Loslassen
Dieses Buch wird bei Ihnen nur dann etwas zum Positiven verändern, wenn Sie zu Veränderungen bereit sind. Um Veränderungen herbeizuführen, muss man loslassen können. Loslassen ist
deshalb eine der wichtigsten Grundlagen von Selbstverbesserung
und Erfolg, nicht nur, was Frauen angeht!
Wer Übergewicht oder Zigarettenkonsum reduzieren will, muss
den ausschließlich auf Genuss ausgerichteten Lifestyle loslassen.
Wer süchtig nach Computerspielen ist und deshalb kein soziales
Leben abseits von Bits und Bytes führt, muss sein Hobby
loslassen. Wer in einer Beziehung oder in einem Job dauerhaft
unglücklich ist, muss loslassen.
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.”
Hermann Hesse
Loslassen ist der erste Schritt zur Veränderung. Leider fallen uns
Neuanfänge und Veränderungen ausgesprochen schwer.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Der Sprung ins kalte Wasser
wird meist erst dann gewagt, wenn wir uns dazu gezwungen
sehen.
Dabei sollten wir alle bestrebt sein, Loslassen zu lernen. Es handelt sich um eine der Fähigkeiten, die Erwachsene von Kindern
unterscheidet. Leider vollziehen viele Menschen diesen
Entwicklungsschritt nicht, bleiben in diesem Punkt ewig Kind
und dadurch zeitlebens unfähig für selbst herbeigeführte, tief greifende Veränderungen.
Fast jeder von uns kennt dieses beklemmende Gefühl von Abschied und Neubeginn. Dieses Klammern an Bewährtes wider
besseres Wissen. Diese seit frühester Kindheit in uns verankerte
164/184
Scheu vor Risiko. Der Wunsch nach Sicherheit. Wie ein Baby, das
reflexartig nach der Hand der Mutter greift, greifen wir immer
wieder auf unsere Gewohnheiten zurück. Auch wenn sie uns nicht
weiterbringen oder sogar schaden.
Schuld daran ist zum Teil unser Hirn. Es belohnt uns, wenn wir
auf gewohnten Pfaden bleiben, und meckert, wenn wir sie verlassen. Zu anstrengend findet es solche Ausflüge.
Viele Menschen ändern ihr Leben erst, wenn der Leidensdruck
unerträglich geworden ist. Häufig ist es dann bereits zu spät, um
noch galant die Kurve zu kriegen. Das Übergewicht ist dann
bereits zu weit fortgeschritten, die sozialen Fähigkeiten sind vollständig verkümmert, die einstige Liebesbeziehung ist nicht mehr
zu retten.
||| : „Die Beziehung mit meiner Freundin ist langweilig geworden. Woran merke ich, dass ich
Schluss machen sollte?” (J., 24)
Eine Beziehung zu beenden ist eine schwierige Entscheidung, die
ernste Konsequenzen nach sich zieht. Stehen derartig komplizierte
Entschlüsse an, haben sich Pro-und-Kontra-Listen bewährt. Nimm
ein DIN-A4-Blatt, lege es quer und schreibe links positive und rechts
negative Argumente auf: links die Gründe, um die Beziehung weiter
zu führen, rechts die für eine Trennung.
Falls der Hauptgrund zum Festhalten an der Beziehung die Angst vor
dem Alleinsein oder anderen negativen Konsequenzen ist, spricht
viel für das Schlussmachen. Wenn die Argumente der linken Seite –
zum Beispiel das Vorhandensein starker Gefühle – schwerer wiegen,
solltest Du um Deine Beziehung kämpfen. Solltest Du Dich für Letzteres entscheiden: Das Kapitel „Anziehung” liefert Rezepte gegen
Langeweile in einer Beziehung.
165/184
Handeln Sie, bevor Sie irgendwann zu bestimmten Handlungen
gezwungen sind. Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen.
Entscheiden Sie sich für eine günstige Alternative, solange diese
Möglichkeit besteht. Zögern führt meistens zu nichts und
Feiglinge verlieren zwar selten, gewinnen aber auch nie.
„Das Leben verlangt mutige Entscheidungen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.”
Michail Gorbatschow
Heute beginnt der Rest Ihres Lebens. Ändern Sie Ihr Leben und
Ihre Gewohnheiten so früh als möglich, wenn Sie Handlungsbedarf sehen. Die Mühe sollte es Ihnen wert sein. Seien Sie Ihr eigener Herr und bestimmen Sie, wohin die Reise geht. Lassen Sie
sich nicht einfach nur treiben, agieren Sie lieber, statt zu
reagieren!
Veränderungen müssen übrigens nicht immer groß sein. Auch
kleine Veränderungen können eine große Wirkung haben: ein
Perspektivenwechsel oder die Änderung von Prioritäten, eine
neue Vision, neue Ziele oder eine neue Bewertung alter Ziele. Gehen Sie es an!
Traumfrauen und andere
Illusionen
Dieser Abschnitt soll mit einigen Mythen aufräumen, die sich
leider hartnäckig in der Männerwelt halten.
Beginnen wir mit der sogenannten Traumfrau. Perfekt und
makellos. So leid es mir tut, Traumfrauen gibt es nicht. Deshalb
sind und bleiben sie – wie der Name schon sagt – Träume.
Menschen haben Fehler – und das ist auch gut so. Spätestens,
wenn man sie näher kennenlernt, wird man auf diese Fehler
stoßen. Schon deshalb sollte man niemanden auf ein Podest stellen und vergöttern. Falls jemand bei seinem Traumpartner aus
Fleisch und Blut keine Fehler findet, hat er ihn bisher nicht
richtig kennengelernt.
Es gibt also keine Traumfrauen. Ebenso unrealistisch ist die „Frau
fürs Leben“. „Für immer“ stellt sich meistens als „dann doch zu
lang“ heraus. Solche Wünsche enden oft mit bitteren Enttäuschungen. Wir werden heutzutage einfach zu alt, als dass man
erwarten könnte, sein Leben mit einer Partnerin zu verbringen.
Zum Trost: Zumindest zeitweilig gibt es sehr wohl optimale Partnerinnen. Und wie lange „zeitweilig“ dann wirklich ist, hängt davon ab, was man draus macht: Wochen, Monate oder Jahre.
Ich habe Mittvierziger gesehen, die nach einigen gescheiterten
Ehen und mit leichtem Bauchansatz nun auf der Suche nach der
Frau fürs Leben waren. Möglichst gebildet sollte sie sein, möglichst blond und möglichst Anfang 20. Tja, leider läuft das so
nicht. Sich und seinen Marktwert vernünftig einschätzen zu
können, ist eine wichtige Fähigkeit. Zu hohe Ansprüche sind
167/184
schädliche Illusionen und machen nachhaltigen Dating-Erfolg
unmöglich.
Ebenfalls häufig zu beobachten sind meist jüngere Männer mit
wenig Erfahrung, aber umso höheren Wünschen, was das Äußere
der Frau angeht. Generell gilt: Je weniger Know-how ein Mann
hat, desto weniger hoch sollten seine Ansprüche sein. Männer mit
geringer Praxis tun gut daran, weniger wählerisch zu sein. Oberste Priorität müsste das Nachholen von Erlebnissen haben, die
Geschlechtsgenossen schon während der Pubertät hatten. Übung
macht den Meister! Erst mit fortschreitender Expertise dürfen die
Ansprüche wachsen.
Die Suche nach Liebe und „wahrer Liebe“ ist ein weiterer Irrweg,
von dem ich an dieser Stelle gerne wegführen würde. Ich empfehle eher größte Gelassenheit bei diesem Thema. Aktiv nach
Liebe zu suchen führt in den seltensten Fällen zum gewünschten
Erfolg. Liebe passiert einfach, sie beruht häufig auf Zufällen und
lässt sich ungern erzwingen – so ähnlich wie Kreativität. Sie findet einen stets dann, wenn man es am wenigsten erwartet.
Sicherzustellen, dass man von ihr gefunden werden kann, ist die
einzige Maßnahme, die man aktiv ergreifen sollte. Konkret heißt
das vor allem, vor die Türe zu gehen und fremde Menschen
entspannt kennenzulernen. In den eigenen vier Wänden begegnet
man selten der großen Liebe!
Langfristige Beziehungen
am Leben erhalten
„When routine bites hard
And ambitions are low
And resentment rides high
But emotions won’t grow
And we’re changing our ways
Taking different roads
Love, love will tear us apart again”
Joy Division, „Love Will Tear Us Apart“
Bevor dieser Abschnitt Rezepte liefert, um langfristige Beziehungen zu sichern, sollten wir erneut klären, was eine Beziehung ist.
Beziehungen sind nichts anderes als Aneinanderreihungen von
Verführungen zwischen Menschen, meistens zwischen zweien. Ja,
ohne Sex keine Beziehung, sondern Freundschaft oder Ähnliches!
Beziehungen können auf verschiedene Weise beginnen. Manche
starten im Verborgenen, beispielsweise wenn einer oder gar beide
Beteiligten noch anderweitig gebunden sind. Andere entwickeln
sich zwischen Singles, also moralisch vollkommen legitim. Möglicherweise schaffen es Beziehungen, die sich im Verbotenen entwickeln, manchmal länger, erotische Spannung aufrechtzuerhalten. Ausnahmen bestätigen dabei aber wie immer die Regel.
Beziehungen können ferner danach unterschieden werden, was
die Beteiligten verbindet. Ist es nur Sex, spricht man von einer
„Fickbeziehung“ oder – etwas netter – von „Freundschaft plus“.
Solche Verbindungen gehen selten lange gut. Häufig verliert einer
der beiden nach einiger Zeit das Interesse und macht Schluss.
Oder einer von beiden entwickelt zu viel Gefühl für den Anderen.
169/184
Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Umwandlung der Fick- in
eine Liebesbeziehung oder Schluss.
||| : „Ich habe eine Freundschaft plus mit jemandem, in den ich mich nun verliebt habe. Was soll ich
tun?” (K., 21)
Auf keinen Fall solltest Du ihr nun Deine Liebe gestehen. Damit
würdest Du Dich wahrscheinlich nur der Gefahr aussetzen, sie auf
einen Schlag zu verlieren.
Ich rate Dir, ruhig zu bleiben und weiter die körperliche Beziehung
mit ihr zu genießen. Achte auf ihre Signale, geht es ihr vielleicht
sogar ähnlich wie Dir? Vielleicht empfindet auch sie mehr für Dich?
Je länger die körperliche Beziehung dauert, desto besser. Die Zeit
spielt Dir in die Karten. Die Wahrscheinlichkeit wächst, dass auch sie
Gefühle für Dich entwickelt. Meiner Erfahrung nach sind es meist
eher die weiblichen Beteiligten, die in einer Freundschaft plus Gefühle entwickeln.
Die Werkzeuge des Verführers zur Erzeugung von Anziehung und
Wert nützen auch in Deiner Situation. Verschaffe ihr mit gekonnter
101-Strategie (siehe Kapitel „Erzeugung von kurzfristiger Anziehung”) emotionale Achterbahnfahrten und steigere Deinen Wert,
wie weiter oben beschrieben. Ordne Dich mit Ihren Augen im WertAnziehungs-Modell ein und mach Dir klar, woran Du arbeiten musst.
Ach ja: Habe mit ihr weiterhin den besten Sex, zu dem Ihr beide imstande seid. Das ist fast schon die halbe Miete!
Wie der Name schon sagt, werden Liebesbeziehungen geführt,
weil die Beteiligten im Idealfall mehr verbindet als Sex. Ob das
immer der Fall ist, sei dahingestellt: Eine echte Liebesbeziehung
bleibt manchmal ein Wunschtraum.
Liebesbeziehungen können Fernbeziehungen sein, sollten es aber
nicht. Eine Fernbeziehung, vor allem die monogame Variante, ist
170/184
gelebter Masochismus und sollte möglichst vermieden werden.
Offene Fernbeziehungen können eher funktionieren, womit wir
beim nächsten Thema wären: körperliche Treue – ja oder nein?
Im Folgenden möchte ich kurz die Vor- und Nachteile von offenen
und monogamen Beziehungen näher beleuchten.
Der größte Nachteil an offenen Beziehungen ist die Tatsache, dass
man seinen Partner körperlich mit anderen teilen muss. Eifersucht und andere negative Gefühle sind häufig die Folge. Sofern
Eifersucht – die meist auf Angst vor dem Vergleich beruht – kein
größeres Problem darstellt, bietet eine nicht-monogame Beziehung allerdings eine hohe Lebensqualität.
Offene Beziehungen haben den Vorteil, dass Zeit freiwillig miteinander verbracht wird. In einer herkömmlichen monogamen Beziehung herrscht viel größerer Druck, freie Zeit gemeinsam zu verbringen – mit wem auch sonst?
Für viele Menschen scheint die offene Art der festen Beziehung
sogar die einzige Möglichkeit zu sein, sexuelle Spannung lange
aufrechtzuerhalten. Moderate Eifersucht kann zu diesem Zweck
effektiv in Begierde umgewandelt werden. Allerdings sind dafür
Spaß am Wettbewerb und ein hohes Selbstvertrauen wichtige
Voraussetzungen. Sind diese erfüllt, können offene Verbindungen
ein Höchstmaß an Ehrlichkeit bringen und die Möglichkeit, sich
sexuell ausleben zu können. Geheimnisse werden eher anvertraut
als in monogamen Beziehungen, sexuelle Wünsche häufiger
geäußert. Meist lernt man sich sogar näher und intensiver
kennen, während viele monogame Pärchen sich in vielen
Bereichen kaum zu kennen scheinen.
Von den insgesamt mehr als 15 Jahren in Beziehungen, die ich
hinter mir habe, verliefen die meisten monogam. Natürlich hat
171/184
auch diese Form entscheidende Vorteile, allen voran, dass man
seinen Partner nicht mit anderen körperlich teilen muss. Die
Kehrseite der Medaille ist allerdings mögliche Langeweile und ein
langsames Einschlafen der Angelegenheit. Oder sexuelle
Eskapaden hinter dem Rücken des Partners. Häufig kommen ungesunde Formen der Eifersucht auf. Mit der Monogamie sollte
man es deshalb nicht übertreiben und Regeln nicht zu fest zurren.
Wir sind schließlich alle nur Menschen!
Mit männlicher Konkurrenz sollte äußerst gelassen umgegangen
werden. Moderate Eifersucht darf zwar durchaus vorhanden sein,
sollte der Partnerin aber nicht übermäßig deutlich gezeigt werden. Bleiben Sie stets souverän und lassen Sie die Leine lang –
man wird es Ihnen danken. Echte Liebe kann loslassen, eine Beziehung braucht Freiheit.
In einer Bar weicht ein hübscher Jüngling mit 42er Oberarmen
und wallendem Haupthaar plötzlich nicht mehr von der Seite der
attraktivsten Frau in der Bar. Ich mache dem neuen Gesprächspartner meiner Freundin Komplimente, er hält mich für schwul.
Ich blickficke fortan mit einer netten Brünetten von gegenüber
und unterhalte mich. Hin und wieder wechsle ich mit meiner
Freundin einige Worte, während mich der Jüngling weiter für
einen homosexuellen guten Freund hält.
Als sich der Abend langsam dem Ende nähert, macht der attraktive Jüngling mit der Robin-Hood-Frisur meinem Mädchen
Angebote zur weiteren gemeinsamen Freizeitgestaltung. Als sie
ihm sagt, mit wem sie nach Hause geht, versteht er erst nicht –
dann purzelt sein Weltbild sichtbar in sich zusammen: Ich hatte
ihn so lange mit meiner Freundin reden lassen, ohne mich darum zu scheren … und scheine nicht mal schwul zu sein?! Ja,
genau. Weil er keine Bedrohung ist, deshalb. Kurze Zeit später
172/184
feierten die schönste Frau der Bar und ich unter vier Augen
weiter …
Einer Beziehung tut eine regelmäßige Dosis Freiheit gemischt mit
etwas Adrenalin sehr gut: Mit anderen Menschen sprechen und
gelegentlich die Wirkung der eigenen Attraktivität und die des
Partners testen, kann für eine lange glückliche Beziehung sehr
nützlich sein.
Eine feste und langfristig angelegte Bindung – egal ob offen oder
monogam – ist leicht einzugehen, aber schwer am Leben zu erhalten. Wenn nach einigen Monaten oder spätestens Jahren die Verliebtheit schwindet, müssen andere Anreize da sein, damit beide
Partner die Beziehung aufrechterhalten.
Einer dieser Anreize ist ausreichend vorhandene Anziehung zwischen Mann und Frau. Die überheblich-witzige Art, die im Kapitel
„Erzeugung von Anziehung“ beschrieben wird, tut gerade auch in
langen Beziehungen gute Dienste. Am besten ergänzt durch gesundes, also nicht übertriebenes Verhalten gemäß der
101-Strategie. Ich empfehle, es der Katze in der Partnerin nie zu
einfach zu machen: Stets die Spannung aufrechterhalten und nie
zu leicht auszurechnen sein. Anziehung ist immer ein Grundpfeiler von erfolgreichen festen Bindungen!
||| Der männliche Testosteronspiegel in der Beziehung
Männer tun gut daran, während einer festen, langen und vielleicht
sogar monogamen Beziehung auf ihren Testosteronspiegel zu achten. So seltsam es klingt, dieser sinkt, wenn die Phase der ersten
Verliebtheit vorbei ist und die Beziehung sich auf festem Niveau einpendelt. Je fester das ist, desto mehr sinkt er. Insbesondere wenn
man zusammenwohnt.
173/184
Die Natur hat dies so eingerichtet, um Männer an ihr Zuhause zu
binden. Um die Familie sollen sie sich kümmern, statt um die Häuser
ziehen. Sie werden ruhiger und das Interesse anderer Frauen an
diesen Männern wird bei sinkendem Testosteronspiegel ebenfalls
geringer: Frauen haben ein Gespür für Testosteron. Und je enger die
Beziehung ist, desto stärker ist dieser Effekt. Insbesondere wenn
sich Männer um die Kinder kümmern.
Wie bereits an mehreren Stellen dieses Buches erwähnt wurde, ist
der Testosteronspiegel leider alles andere als unwichtig. Von
Muskeln bis Manneskraft hängt vieles von ihm ab. Ein sinkender
Testosterongehalt im Blut führt außerdem leicht zu Übergewicht.
Deshalb sollte man ihm zuliebe einige Dinge niemals vernachlässigen.
Ich empfehle Sport, regelmäßiges Krafttraining, ausreichend Schlaf,
hin und wieder mit den Jungs um die Häuser zu ziehen, mit anderen
Frauen zu flirten und eiweißreiche Ernährung mit ausreichend Zink.
Kurzum: auch in einer festen Bindung ein Mann zu bleiben.
Ach ja: Nach einer Trennung steigt der Spiegel des Männlichkeitshormons übrigens wieder …
Wie gesagt, sind Beziehungen nichts anderes als Aneinanderreihungen von Verführungen, sprich sexuellen Akten. Sex ist also
deren elementarer Baustein. Es sollte daher viel Energie darauf
verwendet werden, Sex spannend zu halten: immer wieder Neues
ausprobieren, darüber reden und vielleicht sogar Eifersucht –
sofern vorhanden – effizient nutzen, um sich anzuheizen. Eifersucht kann eine aphrodisierende Wirkung haben, empfundene
Konkurrenz kann sich in sexuelle Energie umwandeln und das
Sexleben bereichern. Eine Grundvoraussetzung für ein langfristig
funktionierendes Sexleben ist übrigens ein Mindestmaß an
körperlicher Fitness. Dem gemeinsamen körperlichen Vergnügen
zuliebe sollten beide Partner deshalb nie ihren Körper
vernachlässigen!
174/184
Erfolgreich miteinander zu kommunizieren ist das nächste
Puzzleteil einer glücklichen Beziehung. Die Wahrheit hoch, aber
nicht zu hoch hängen, dem Partner zuhören, ihn aussprechen
lassen und auf ihn eingehen – besonders auf dessen sexuelle
Wünsche.
|||
: „Meine Freundin ist häufig zickig und macht
Drama. Wie soll ich damit umgehen?” (T., 35)
Viele Frauen machen Drama, Deine Freundin ist da nicht die Einzige.
Viele Coaches und Berater aus dem Dating-Bereich raten dazu,
Frauen nicht ernst zu nehmen, wenn Drama angesagt ist. Drama sei
ausschließlich überschüssige sexuelle Energie: Man solle sie abwechselnd aufziehen und ignorieren, Öl ins Feuer gießen und die
entstehende sexuelle Spannung durch Geschlechtsverkehr abbauen.
Damit sei beiden am meisten geholfen.
Keine Frage, funktionieren kann das schon. Für einige Frauen sicherlich genau die richtige Reaktion, verbunden mit fantastischem Sex
zum Abbau der enormen Anziehung, die dadurch entsteht. In vielen
Fällen ist dieses Verhalten allerdings nicht zu empfehlen!
Ich würde Dir eher raten, je nach Situation zu entscheiden und nicht
blind Öl ins Feuer zu gießen. Teste verschiedene Strategien und
probiere aus, womit Du bei Deiner Freundin am besten fährst. Schließlich ist keine Frau wie die andere!
Außerdem sprechen wir hier von Deiner Freundin und nicht von einer unbedeutenden Affäre. Mit Frauen, die einem wirklich wichtig
sind, kann und darf man nicht immer so umspringen. Sie etwas anzustacheln kann im Einzelfall auch bei Deiner Freundin richtig sein,
Du solltest es Dir aber gut überlegen. Die Situation kann enormen
Stress für sie bedeuten, unter Umständen auch für Dich. Die Spannung kann so groß werden, dass bis hin zum Nervenzusammenbruch alles möglich ist. Außerdem gilt generell: Je mehr eine Beziehung Dir bedeutet, desto mehr Arbeit solltest Du in sie investieren.
Ernste Gespräche sind eine Form von Arbeit. Folglich solltest Du bei
175/184
der Frau, die Dir wichtig ist, auch mal ernste Gespräche und Diskussionen zulassen. Das kann wirklich helfen!
Zumal meiner Meinung nach in vielen Situationen unklar ist, ob es
sich bei diesem weiblichen Verhalten tatsächlich um völlig unbegründetes Drama handelt. Ist es wirklich immer nur Drama? Oder stecken ganz andere Dinge dahinter, die vielleicht durch ein klärendes
Gespräch ausgeräumt werden könnten?
Sollte das alles nichts helfen und Deine Freundin eine chronische,
unerträgliche Dramaqueen sein, dürfte es irgendwann Zeit werden,
sich umzuorientieren. Frauen mit hohem Selbstvertrauen, die mit
sich und der Welt zufrieden sind, machen äußerst selten Drama.
Eine Beziehung mit dieser Art Frau ist wärmstens zu empfehlen.
Ein weiterer Erfolgsfaktor langer Beziehungen ist, das richtige
Maß hinsichtlich Nähe und Distanz zu finden. Im Rückblick auf
meine Erfahrung in festen Beziehungen war das für mich lange
Zeit sehr schwierig. Ich brauchte lange, um ein für mich günstiges
Verhältnis zu finden. Ich denke, jeder muss für sich selbst lernen,
wie viel Nähe und wie viel Distanz in seinen Beziehungen funktioniert. Räumen Sie sich und Ihrer Partnerin genug Freiheit ein.
Weitere Patentrezepte kann und will ich hier nicht geben.
Als Paar einen gemeinsamen Humor zu haben, schafft eine starke
Form von Wirgefühl. Insiderwitze definieren In- und Outgroup
und stärken die innere Verbindung zwischen Mann und Frau. Humor ist deshalb ein wichtiger Faktor einer funktionierenden Beziehung, gemeinsam lachen zu können geradezu unabdingbar.
Schließlich wollen Frauen Männer, mit denen sie Spaß haben.
Gemeinsame Interessen sind ebenso hilfreich. Sport zum Beispiel,
um sich für gemeinsames fleischliches Vergnügen fit zu halten.
Oder jede andere Art von Freizeitgestaltung, die beiden Spaß
macht.
176/184
Neben Anziehung, gutem Sex, funktionierender Kommunikation,
einem vernünftigen Verhältnis von Nähe und Distanz, Humor
und Gemeinsamkeiten ist vor allem eins nötig, um Beziehungen
langfristig am Leben zu erhalten: Arbeit. Beide Partner müssen
jede Menge Arbeit investieren, damit die Verbindung über Jahre
funktioniert. Arbeit in Form von Worten, Kompromissen und
Zeit.
Ach ja: Wie manche behaupten, muss Verliebtheit langfristig
durch etwas ganz Bestimmtes abgelöst werden: Liebe. Vielleicht
stimmt das ja.
Register
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101-Strategie (1)
A
Alkohol (1)
Angst (1)
Anziehung (1), (2)
–, Erzeugung von (1)
–, Grenzen (1)
–, kurzfristige (1)
–, langfristige (1)
–, mittelfristige (1)
Attraktivität, physische (1)
Ausdauersport (1)
Aussehen (1)
B
Bauchgefühl (1)
Beleuchtung (1)
Berührungen (1)
Beziehungen (1)
–, monogame (1)
–, offene (1)
Blickkontakt (1)
BMI (1)
Body-Mass-Index (1)
178/184
C
Creme (1)
Crunches (1)
D
Dating Coach (1)
Dating-Plattformen (1)
Dickmacher (1)
Dominanz (1)
E
Eifersucht (1), (2)
Empathie (1)
Ernährung (1), (2)
Eröffnungen
–, direkte (1)
–, indirekte (1)
–, nonverbale (1)
–, situative (1)
Erscheinungsmerkmale, äußere (1)
F
Fähigkeiten
–, intellektuelle (1)
–, sportliche (1)
Filme (1)
Fingernägel (1)
Flirt (1)
–, -instrumente (1)
Flow (1)
179/184
Fortpflanzungswert (1), (2)
Frauentypen (1)
Fußnägel (1)
G
Gegebenheiten, physische (1), (2)
Gemeinsamkeiten (1), (2)
Gesprächseröffnungen (1)
Gesprächsthemen (1)
Glück (1)
Größe (1)
Gürtel (1)
H
Haare (1), (2)
Halbschuhe (1)
Haltung (1), (2)
Haut (1), (2)
–, -farbe (1)
Hemden (1)
Hobbys (1)
Humor (1)
I
Intelligenz (1)
Internetchats (1)
Intuition (1)
J
Jelqing (1)
180/184
K
Kleidungsstücke (1)
Körpergeruch (1)
–, individueller (1)
Körpergewicht
–, erhöhen (1)
–, reduzieren (1)
Körperpflege (1), (2), (3), (4), (5), (6), (7), (8), (9), (10), (11), (12), (13), (14), (15)
Körpersprache (1)
–, Hinweise zur (1)
Kohlenhydrate (1)
–, langkettige (1)
Komfortzone, soziale (1)
Komplimente (1)
Krafttraining (1)
Krawatte (1)
Kreativität (1)
Kuss (1), (2)
L
Lederjacke (1)
Loslassen (1)
Lust (1)
M
Männlichkeit (1)
Matrix der Verführung (1)
Meditation (1)
Muskelaufbau (1)
Must-Haves (1)
181/184
N
Nachbrenneffekt (1)
Nervosität (1)
O
Online-Dating (1)
P
Parfum (1)
Persönlichkeit (1), (2), (3), (4), (5)
Perspektivenwechsel (1), (2)
Pornos (1)
S
Sandalen (1)
Schlaf (1)
Schmuck (1)
Selbstdarstellung, Schwächen (1)
Selbstsicherheit (1)
Sex (1)
–, -trieb (1)
sexuelle Spannung (1)
Sixpack (1)
Socken (1)
Sonderpunkte (1)
Sport (1)
Status (1), (2), (3), (4)
Stil (1)
Stil & Körperpflege (1), (2)
Stimme (1)
182/184
Stoffwechselbeschleuniger (1)
Styling (1)
Sympathie (1)
T
T-Shirt (1)
Talent (1)
tanzen (1)
Testosteron (1)
–, -spiegel (1)
Trainingsplan (1)
Traumfrauen (1)
Trennung (1)
U
Überlebenswert (1)
Untergewicht (1)
V
Ventile (1)
Verabredung (1)
Vertrauen (1), (2)
W
Waschbrettbauch (1)
Wert (1)
–, -Anziehungs-Diagramm (1)
–, -Anziehungs-Modell (1), (2), (3)
–, als Geschlechtspartner (1)
–, Dimensionen (1)
–, Erzeugung von (1)
183/184
–, Grenzen (1)
–, weiblicher (1)
Wirgefühl (1)
Z
Zähne (1)
Ziele (1)
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