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~ ~= - : Paläoökologische Untersuchungen am Lössprofil von Duttendorf (Oberösterreich) im Vorfeld des würmeiszeitlichen Salzachgletschers Reinhard Starnberger" Jean-Nicolas Haas 2 & Andreas Heiss 2 1 Institut für Geographie der Universität Innsbruck, 21nstitut für Botanik der Universität Innsbruck Der Salzachgletscher wurde schon sehr früh Gegenstand der Quartärforschung, so hatte ihn etwa Eduard Brückner in seiner Doktorarbeit zum Thema (Brückner 1886). Im 20. Jahrhundert wurden für den bayerischen und den österreichischen Teil des ehemaligen Gletschergebietes zahlreiche Arbeiten durchgeführt und eine Karte des Gebietes erstellt (Ebers et al. 1966; Abb. 2). Wenig später untersuchten Traub & Jerz (1975) erstmals das Lössprofil von Duttendorf (Abb. 1), mit besonderem Augenmerk auf die Quarlärstratigraphie sowie die Molluskenfauna (Abb. 3a & b). Sie datierten die FundsteIle anhand der fossilen Schnekkenhäuser auf ca. 22.650 ± 100 Jahre vor heute (14C, unkalibriert). Nach Kohl (2000) und van Husen (2004) ist diese Datierung die bisher einzige aus der Zeit des letzten Hochglazials des Salzachgletschers.ln jüngerer Zeit wurde das Gebiet des pleistozänen Salzachgletschers im Rahmen eines Forschungsprojektes mit Schwerpunkt Paläoböden / Stratigraphie / Sedimentanalyse näher untersucht (Terhorst 2003). Im Zuge dieser Arbeit wurde auch das Profil von Duttendorf erneut aufgenommen. DER SAlZACHVORLANDGLETSCHER t:...l....L...l 0~- - m= . _- [§l - - - D. " ""~ § __"'" =-__ 1I::iI...... o- (rechts; Fotos: Starnberger) a) Gastropoden: s~ w~-, ~- 0- C'J -" 0 - ""- anm- Abb. 2: Karte des Salzachgletschers während seiner letzten maximalen Ausdehnung (Quelle: Ebers et al. 1966) c) Mikroreste (Pollen, Sporen, Dinoflagellaten) b) indet. =-- ""'-rn - "" -13m 0- 0,- ftbb. 1: Blick auf den Steilhang am Salzachufer (links) mit dem Lössprofil im oberen Bereich CD d) Makroreste: L1guliflorae cerast;lI11sp. Pilzsporen: 1-Arian<haarbuslorumalpicolol Dinoflagellaten: 2- Trichiahispfdalerrena 4- Ciausiiiaparvuia 5 - Pupila muscorum desengyrala ~.1 I.1 6- CoiurneiJa coumeiia Holzkohle (p;cea-Lar;x-Typ) ftbb.3 a) - d): Mollusken-, Mikro- und Makroreste aus der FundsteIle Duttendorf; a) identifizierte Men (Quelle: Traub & Jerz 1975), b) nicht bestimmte Art; c) Mikroreste (Pollen, Pilzsporen, Dinoflagellagen); d) Makroreste (Fotos: Starnberger; Abb. 3a) aus:Traub & Jerz 1975) I I li I il 1I il lhllulll!ldllj Duttendor! Hj1I ! I!l i}lJljjj j)1 ... In dieser Arbeit wurde das Profil Duttendorf erstmals poilenanalytisch und nach Makroresten untersucht (Abb. 3 und 4), um das periglaziale Löss-Sediment paläoökologisch charakterisieren zu können. Das Sediment erwies sich als überraschend reich and Pollen und Großresten und erlaubt somit einen Einblick in die Landschafts- und Vegetationsgeschichte des Salzachgletschergebietes. Eine Datierung des Sediments in 3.5-3.8 m Tiefe GOF ergab ein Alter zwischen 19.000 und 21.000 Jahren (OSL-Datierung, Terhorst unveröff.). Die Datierung einer Fichtennadel (Picea abies) aus etwa 4,5 m steht noch aus, es könnte sich aber um einen der bisher ältesten Fichtenfunde Mitteleuropas handeln. ; -r ~· I ~ Literatur: Brückner, E. (1886): Die Vergletscherung des Salzachgebietes: nebst Beobachtungen über die Eiszeit in der Schweiz. Wien, 183 S. J ftbb. 4: Pollenprofil der vier Probenhorizonte (3 m, 3.5 m, 4m, 4.5 m) Ebers, E., L. Weinberger & W. Del-Negro (1966): Der pleistozäne Salzachvorlandgletscher, München, 216 S. Kohl, H. (2000): Das Eiszeitalter in Oberösterreich. Linz, 487 S. Traub, F. & H. Jerz (1975): Ein Lößprofil von Duttendorf (Oberösterreich) gegenüber Burghausen an der Salzach. Zeitschrfft für Gletscherkunde undGlazialgeobgie 1112, 175-193, Innsbruck. DSpelialfund DVontamnation Terhorst, B. (2003) (Hrsg.): Exkursionsfuhrer zur 22. Tagung des Arbeitskreises Paläoböden in Oberästerreich. - Tübinger GeowissenschafU. Arbeiten, Reihe D, 9: 155 S., Tübingen. ~