Auszug Es gibt immer ein erstes Mal. Dieser Text ist so ein erstes Mal, da er mein erster Beitrag für eine Festschrift zu Ehren einer Wissenschaftlerin ist, und zwar einer, die ich seit 27 Jahren kenne. Sabine Schmölzer-Eibinger wird sich... more
Auszug Es gibt immer ein erstes Mal. Dieser Text ist so ein erstes Mal, da er mein erster Beitrag für eine Festschrift zu Ehren einer Wissenschaftlerin ist, und zwar einer, die ich seit 27 Jahren kenne. Sabine Schmölzer-Eibinger wird sich wahrscheinlich nicht daran erinnern, dass ich eine von ungefähr 20 Studierenden war, die im Wintersemester 1997/98 an der Universität Graz ihre Lehrveranstaltung mit dem Titel „Kulturen und Kommunikationsgemeinschaften (III): Österreichische Landeskunde“ im Rahmen des Universitätslehrgangs Deutsch als Fremdsprache besuchte. Ebenso wenig wie Ende der 1990er Jahre Deutsch als Zweitsprache im Titel des Grazer Universitätslehrgangs vorkam (Schmölzer-Eibinger 2021), war zu dieser Zeit auch noch nicht der Begriff kulturreflexives Lernen anstelle von Landeskunde üblich (Schweiger et al. 2015; Schweiger 2021). Viele Jahre lang nahm ich Sabine Schmölzer-Eibinger konzentriert und intensiv arbeitend wahr, stets anzutreffen in ihrem damaligen Büro am Grazer Institut für Germanistik in der Mozartgasse 8. Vermittelt über gemeinsame Deutschkolleginnen, mit denen ich ab dem Wintersemester 2003/04 am Grazer Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft zusammenarbeitete, nahm ich auch wahr, welch enormen Einsatz Sabine während der Phase ihrer Habilitierung leistete. […]
2001 führte der Verband für Angewandte Linguistik Österreich (verbal) zum ersten Mal eine Enquete zur Sprachenpolitik in Österreich durch, deren Anlass u. a. das Europäische Jahr der Sprachen war, aber auch die Tatsache, dass es in... more
2001 führte der Verband für Angewandte Linguistik Österreich (verbal) zum ersten Mal eine Enquete zur Sprachenpolitik in Österreich durch, deren Anlass u. a. das Europäische Jahr der Sprachen war, aber auch die Tatsache, dass es in Österreich keine explizite Sprachenpolitik gab, sondern dass im Wesentlichen und mit einigen Ausnahmen eine Laissez-Faire-Politik betrieben wurde. Nur wenn sich Konflikte im Zusammenhang mit Sprachen ergeben, wird reagiert, wie etwa in der Minderheitensprachenpolitik, oder wenn es dem nationalen Identitätsmanagement dient, wie im Fall des österreichischen Deutsch und Protokoll Nr. 10, oder im Zusammenhang mit Migration und Zuwanderung. Folgerichtig wurde in der Klagenfurter Erklärung die Forderung nach der Einrichtung einer für Sprachenpolitik zuständigen staatlichen Instanz aufgestellt, die allerdings bis heute nicht umgesetzt wurde (Busch und de Cillia 2003). Auch nach der zweiten Sprachenenquete 2011 und der ergänzten und revidierten Version der Klagenfurter Erklärung gab es keine Umsetzung unserer Forderung (de Cillia und Vetter 2013). Lediglich im Bereich der Bildungspolitik kam es 2003 zur Gründung des Österreichischen Sprachenkomitees ÖSKO, das für eine koordinierte Sprachenpolitik in diesem Bereich zuständig ist. Im Folgenden soll in gebotener Kürze die Entwicklung der Sprachenpolitik in der Zweiten Republik 1 nachgezeichnet werden, mit einem Schwerpunkt auf den letzten 20 Jahren nach der ersten Enquete. Um die Entwicklung der Sprachenpolitik nachzuzeichnen, könnte man eine sich an den äußeren politischen Ereignissen orientierende Periodisierung wählen:
2002 führte Robert Stockhammer den Begriff 'Sprachigkeit' ein. Diese kleine Würdigung – geschrieben anlässlich von Stockhammers Emeritierung 2024 – zeigt den Belang dieses Begriffs für die Erforschung von literarischer Mehrsprachigkeit.
Zusammenfassung: Der Artikel fasst die zahlreichen Funktionen der deutschen Sprache in Ungarn in Geschichte und Gegenwart zusammen und behandelt deren aktuelles sprachen-, bildungs- und kulturpolitisches Potenzial im Hinblick auf Deutsch... more
Zusammenfassung: Der Artikel fasst die zahlreichen Funktionen der deutschen Sprache in Ungarn in Geschichte und Gegenwart zusammen und behandelt deren aktuelles sprachen-, bildungs- und kulturpolitisches Potenzial im Hinblick auf Deutsch als Fremdsprache und auf Deutsch als Fachsprache. Es wird herausgearbeitet, dass Stellung und Prestige des Deutschen kontinuierlich abnehmen, während sich das Englische sowohl die Lernerzahlen als auch die Verwendung betreffend als konkurrenzlos führende Sprache durchsetzt. Dabei ist gleichzeitig festzustellen, dass Deutsch trotz seiner deutlichen Verluste einen festen Status als zweite Fremdsprache in der Schulkultur wie auch in der Welt von Gesellschaft und Politik (besonders im beruflichen Sektor, vor allem bezogen auf das Sprachenprofil Wirtschaftsdeutsch) innehat.
ZusammenfassungAnhand der Region südliches Lateinamerika stellt der Beitrag die Bedarfe, die Situationen und die Entwicklungspotenziale von Lehrerausbildungs- und Weiterbildungsprogrammen exemplarisch in einem strategisch an Bedeutung... more
ZusammenfassungAnhand der Region südliches Lateinamerika stellt der Beitrag die Bedarfe, die Situationen und die Entwicklungspotenziale von Lehrerausbildungs- und Weiterbildungsprogrammen exemplarisch in einem strategisch an Bedeutung zunehmenden Teil der Welt dar, der traditionell von deutschsprachiger Migration geprägt war, von dieser jedoch für die Rekrutierung von deutschsprachigen Lehrkräften nur noch unzureichend profitieren kann. Der vorliegende Beitrag stellt die fachlichen Hauptziele sowie die geplanten Instrumente der Kooperationen vor und beschreibt den Mehrwert und die strategische Bedeutung der Kooperationen für die beteiligten Partner vor dem Hintergrund ihrer politischen, curricularen, finanziellen und personellen Möglichkeiten.
This contribution deals with the views of in-service school teachers about a good lesson during a four-week period of teaching practice for future teachers as part of their bachelor's degree and explains the correlation between the... more
This contribution deals with the views of in-service school teachers about a good lesson during a four-week period of teaching practice for future teachers as part of their bachelor's degree and explains the correlation between the teaching practice and the didactics of German as a foreign language and foreign languages didactics in general. After describing the organization of the teaching practice and the theoretical background of the teacher training courses at the university, the contribution goes on to investigate and discuss what the student teachers put into practice in their lesson planning. It emerges that the interviews with the teachers' mentors about a good language lesson contain both pedagogical as well as didactic themes and that the professionalization of student teachers can differ depending on the inservice teacher.
Die Relevanz eines sprachsensiblen Fachunterrichts ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus bildungspolitischer, fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Diskussionen gerückt. Dabei geht es unter anderem um die... more
Die Relevanz eines sprachsensiblen Fachunterrichts ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus bildungspolitischer, fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Diskussionen gerückt. Dabei geht es unter anderem um die Sprachsensibilität im Fachunterricht, die sich insbesondere in der Unterrichtsinteraktion widerspiegelt. Untersuchungen zum Unterricht in spezifischen Klassenformen in der berufsorientierten (Vor-)Qualifizierung fehlen noch weitgehend. Der Beitrag knüpft an diese Forschungslücke an und setzt sich zum Ziel, ein Teilkorpus aus dem Projekt "Förderung der professionellen Wahrnehmung sprachbildender Lernunterstützung in berufsbildenden Lehramtsstudiengängen" (gefördert vom Ministerium BW) zu untersuchen, das aus videographiertem Unterricht in sogenannten AVdual-Klassen 1 besteht.
Citation (Atıf): Aksöz, M. & Darancık, Y. (2022). Vergleich der Meinungen von Lehrkräften und Studierenden der Deutschabteilung über die Durchführung der OnlineSeminare. Mesopotamia Journal of Interdisciplinary Studies, 2(1), 12-20.
Der Film hat sich zu einem im Fremdsprachenunterricht oft eingesetzten Lehr-und Lernmedium etabliert. Während sich Spielfilme besonders gut zur Thematisierung der filmtechnischen Aspekte eignen und die landeskundlichen Inhalte... more
Der Film hat sich zu einem im Fremdsprachenunterricht oft eingesetzten Lehr-und Lernmedium etabliert. Während sich Spielfilme besonders gut zur Thematisierung der filmtechnischen Aspekte eignen und die landeskundlichen Inhalte realitätsgetreu transportieren, wird in dieser Hinsicht die Leistungsfähigkeit der Sprachlehrfilme oft als unzureichend eingeschätzt. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass sich die modernen Lehrfilme ganz gezielt auf die Förderung der Sprachfertigkeit ausrichten und sich dazu noch durch motivierende Wirkung auszeichnen. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrages steht der Einsatz der Sprachlehrserie "Jojo sucht das Glück" im DaF-Unterricht an der Europäischen Humanistischen Universität. DaF-Unterricht, Film im DaF-Unterricht, Sprachlehrfilm, Telenovela im DaF-Unterricht, Hör-Sehverstehen, audiovisuelle Medien im Fremdsprachenunterricht Seit dem eindringlichen und wirkungsvollen Appell von Inge Schwerdtfeger im Jahr 1989 1 , Filmeinsatz im Fremdsprachen...
Fachlehrkräfte benötigen in der Lehrerausbildung Gelegenheit zum Kompetenzerwerb in Deutsch als Zweitsprache (DaZ), um die spezifischen Lernvoraussetzungen von Schülerinnen und Schülern nicht-deutscher Herkunftssprache berücksichtigen zu... more
Fachlehrkräfte benötigen in der Lehrerausbildung Gelegenheit zum Kompetenzerwerb in Deutsch als Zweitsprache (DaZ), um die spezifischen Lernvoraussetzungen von Schülerinnen und Schülern nicht-deutscher Herkunftssprache berücksichtigen zu können. Auf der Basis eines Kompetenzmodells mit den Dimensionen Fachregister, Mehrsprachigkeit und Didaktik wurde im BMBF-Projekt DaZKom derzeit ein Testinstrument entwickelt und mit IRT-Methoden ausgewertet. Die Ergebnisse der Validierungsstudie (N = 252) zeigen, dass Zusammenhänge zwischen DaZ-Kompetenz und linguistischem Wissen sowie pädagogischem Wissen bestehen, der Test aber konzeptuell ein eigenständiges Konstrukt misst. Darüber hinaus korrelieren eine höhere Semesterzahl, Deutsch als Studienfach und eine größere Anzahl an DaZ-Lerngelegenheiten mit einer höheren DaZ-Kompetenz. (DIPF/Orig.)
This article gives a broad overview of the works finished in the project DaZKom, supplemented by references to the single contributions presenting the particular issues in more detail. Essentially, this project established links between... more
This article gives a broad overview of the works finished in the project DaZKom, supplemented by references to the single contributions presenting the particular issues in more detail. Essentially, this project established links between Competence Research in the tertiary sector (university), Empirical Educational Research on teacher professionalization and research in the field of German as a Second Language (DaZ, GSL). This chapter points out the relevance of the topic and gives a short overview of the current state of teacher professionalization research. There is still a lack of standards in GSL education and performance, simply due to the fact that GSL in the context of teacher education is a fairly new competence area, corresponding with a research gap. To this point, it had not been settled exactly what GSL competencies prospective secondary teachers need in order to support their students in handling the academic language demands (Language awareness in subject teaching). The...
Sprachliches Handeln bildet im Kunstunterricht eine wesentliche Grundlage für den Aufbau von Bildkompetenzen in den Bereichen der Bildrezeption und -produktion. Alle Schüler*innen und insbesondere Kinder und Jugendliche, die über... more
Sprachliches Handeln bildet im Kunstunterricht eine wesentliche Grundlage für den Aufbau von Bildkompetenzen in den Bereichen der Bildrezeption und -produktion. Alle Schüler*innen und insbesondere Kinder und Jugendliche, die über geringere sprachliche Kompetenzen verfügen, benötigen beim fachbezogenen Kompetenzaufbau eine sprachsensible Unterstützung. Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in die Möglichkeiten des Scaffolding im Kunstunterricht der Sekundarstufe I, Klasse 5. Es wird aufgezeigt, welche fachlichen und damit verbundenen sprachlichen Unterstützungsangebote Lernende beim Erwerb von Kompetenzen im Bereich der Bildproduktion benötigen und wie diese angepasst werden können. Die Basis für die Lernstandsanalyse mit Bezug auf die Erfordernisse einer adaptiven Lernunterstützung bilden ausgewählte Gesprächsdaten von Fünftklässler*innen (n = 6) mit nachgewiesenem sprachlichen Förderbedarf (Profilanalysen; C-Tests). Die Daten wurden im Kontext einer explorativen Studie im Kunstunterricht der Klasse 5 zur Bildproduktion, genauer der Comicgestaltung, erhoben. Die dyadischen Gespräche der Kinder fanden während der praktischen Umsetzung der Comics mit einer eingeladenen Lehrkraft statt. Die Analyse ausgewählter Daten bezieht sich auf die fachlichen Diskurspraktiken und die damit verbundenen sprachlichen Herausforderungen in Relation zu den Anforderungen. Durch die Diagnose der mündlichen Praktiken sowie der fachlichen und sprachlichen Fähigkeiten der Lernenden wird aufgezeigt, wo die adaptive Unterrichtsplanung, orientiert an dem Modell zum Scaffolding nach Gibbons (2015), ansetzen kann.
In vielen DaF-(Deutsch als Fremdsprache) und DaZ-(Deutsch als Zweitsprache) Kontexten weltweit ist nach wie vor über den idealisierten Muttersprachler die Rede, d.h. diejenigen, die das "Urheberrecht an der kommunikativen Kompetenz... more
In vielen DaF-(Deutsch als Fremdsprache) und DaZ-(Deutsch als Zweitsprache) Kontexten weltweit ist nach wie vor über den idealisierten Muttersprachler die Rede, d.h. diejenigen, die das "Urheberrecht an der kommunikativen Kompetenz beanspruchen" 2 (Schmitz, 2003:146). Laut Oliveira (2017) wird der Muttersprachler öfters bezeichnet, als jemand, der in der Lage sei, in allen Situationen zu kommunizieren, auch wenn er diese Situationen noch nie erlebt hat. Die tendenziell zunehmende Anzahl von internationalen Studierenden an deutschen Universitäten (Morris-Lange, 2017:4) verdeutlicht die Notwendigkeit, das Fortleben des Begriffs des native speaker auch aus den Perspektiven der internationalen Studierenden, die sich als DaF-und DaZ-Lehrkräfte ausbilden lassen und direkt davon betroffen sind, tiefer zu erforschen.
Das Ziel dieses Artikels ist, zur Systematisierung diskriminierungskritischer Kunstpraxen beizutragen. Dabei werden Ausschlüsse im Kunst- und Kulturbetrieb am Beispiel der Kategorie ‚Migrant_in‘ besprochen. Der Fokus liegt danach auf... more
Das Ziel dieses Artikels ist, zur Systematisierung diskriminierungskritischer Kunstpraxen beizutragen. Dabei werden Ausschlüsse im Kunst- und Kulturbetrieb am Beispiel der Kategorie ‚Migrant_in‘ besprochen. Der Fokus liegt danach auf künstlerischen Praxen, die die Einbeziehung ‚migrantischer‘ Akteur_innen selbst vorantreiben. Schließlich werden Strategien diskriminierungskritischer Kunstpraxen vorgestellt, die konzeptuell mit Vielfalt arbeiten ohne dabei die Kategorie ‚Migrant_in‘ zu essenzialisieren. Exemplarisch wird anhand von Marta Górnickas Performance Grundgesetz veranschaulicht, wie eine solche künstlerische Arbeit aussehen kann.
Der Unterricht in Phonetik und Phonologie macht Lernenden und Studierenden in DaF, DaZ und Auslandsgermanistik nicht immer Spaß. Auf dieses Problem wollen der Künstler Stefan Reiss und der Linguist Oliver Herbst in einer interdisziplinär... more
Der Unterricht in Phonetik und Phonologie macht Lernenden und Studierenden in DaF, DaZ und Auslandsgermanistik nicht immer Spaß. Auf dieses Problem wollen der Künstler Stefan Reiss und der Linguist Oliver Herbst in einer interdisziplinär angelegten Konzeptskizze reagieren. Ziel der beiden Autoren ist, den Unterricht für Lernende und Studierende anschaulicher und spannender zu gestalten. Dazu wollen sie Laute farblich visualisiert darstellen. Unter dem Titel "Colour Alphabet" arbeitet Stefan Reiss seit 2015 daran, wie er sprachliche Laute in Farbtöne und Farbwerte übersetzen kann. Im Austausch der beiden kam Oliver Herbst auf den Gedanken, dass sich die Arbeit des Künstlers für den Unterricht nutzen ließe. Laute farblich zu visualisieren, soll das Hör-und das Sprechtraining unterstützen. Die Lernenden sollen dabei erkennen, wie wichtig Exaktheit in der Aussprache ist. Vielleicht motiviert ein wertiges, nach künstlerischen Kriterien gestaltetes Farbalphabet die Gruppe besonders dazu, darüber zu diskutieren, welche Farbe für welchen Laut stehen könnte. Mit Blick auf die Überlegungen für den Unterricht wäre eine interaktive digitale Lernplattform in Form einer App denkbar. Die Lernenden könnten hier auch ein eigenes Farbkonzept der Laute herstellen. Im Mittelpunkt der Plattform könnten Ausspracheübungen stehen-mit einer besonderen Rolle für die Minimalpaare. Auch regionale und kontrastive Aspekte ließen sich in das Konzept integrieren.
In den letzten Jahrzehnten haben sich zweisprachige Schulen weltweit vervielfacht und sind auch in Brasilien weit verbreitet. Hinter dieser Konzeption steht die Suche nach bilingualem Unterricht, um eine mehrdimensionale Sicht auf das... more
In den letzten Jahrzehnten haben sich zweisprachige Schulen weltweit vervielfacht und sind auch in Brasilien weit verbreitet. Hinter dieser Konzeption steht die Suche nach bilingualem Unterricht, um eine mehrdimensionale Sicht auf das Erlernen von Sprachen aus der Perspektive der kulturellen Vielfalt zu ermöglichen. Daher gewinnt der immersive Ansatz einer zweiten Sprache (L2) Platz in diesem zweisprachigen Bildungsuniversum. Ein anhaltendes Problem in der Immersionserziehung ist der angemessene Gebrauch der ersten Sprache (L1) beim Erlernen der Zielsprache. In den letzten Jahren haben mehrere Studien die Sprache von Lehrenden und Lernenden in zweisprachigen Kontexten und ihre Rolle beim L2-Lernen untersucht. Die vorliegende Arbeit reflektiert die Beziehung von L1-L2 im Unterricht von Deutsch als Fremdsprache. Zu diesem Zweck wurde in einer zweisprachigen Schule in Curitiba eine zweijährige Studie in der Grundschule durchgeführt. In der Forschung wurde ein immersiver Ansatz ohne die Verwendung der L1 durch die Lehrerin/Forscherin implementiert, und im gleichen Sinne sollten die Schüler*innen vorzugsweise auf L2 (Deutsch) mit ihr kommunizieren. Die vorwiegend qualitative empirische Studie versuchte, die schulische Leistung des L2-Lernens aus zwei Gruppen zu untersuchen — der Versuchsgruppe mit der eingeschränkten Verwendung der L1 und der Kontrollgruppe mit der uneingeschränkten Benutzung von L1. Zu diesem Zweck wurden teilnehmende Beobachtungen in der Versuchsgruppe durchgeführt und die Ergebnisse der Jahrestests im Fach Deutsch beider Gruppen verglichen. Die Forschung generierte Leitprinzipien, um Sprachlehrenden dabei zu helfen, Entscheidungen über ihren Sprachgebrauch im Immersionsunterricht zu treffen.
This paper focuses on major developments with regard to the conceptualisation of mediation (especially mediation of communication) between the release of the Common European Framework of Reference (CEFR, 2001) and the publication of the... more
This paper focuses on major developments with regard to the conceptualisation of mediation (especially mediation of communication) between the release of the Common European Framework of Reference (CEFR, 2001) and the publication of the Companion Volume with New Descriptors (CV, 2018). It will be clarified inasmuch as mediation is distinct from more traditional types of translation. In addition to that, the competencies required to act successfully as a cultural intermediary in the context of an action-oriented approach in the foreign language classroom and outside will be critically discussed. It will be shown that the revised concept of mediation is inextricably intertwined with how the CV (2018) defines plurilingual and pluricultural competencies. Finally, insight is provided into how mediation can be applied within the pedagogical framework of neighbour languages under consideration of the potentials and challenges of this language activity.
Im ersten Block "Identität und Akkulturation" werden soziologische und psychosoziale Aspekte thematisiert. Zur Akkulturation, Adaption und kulturellen Identität von Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt in Deutschland... more
Im ersten Block "Identität und Akkulturation" werden soziologische und psychosoziale Aspekte thematisiert. Zur Akkulturation, Adaption und kulturellen Identität von Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt in Deutschland bisher keine umfassende empirische Studie vor. ... Im zweiten Block "Spracherwerb und Sprachförderung" werden mögliche Vor- bzw. Nachteile der Zweisprachigkeit von Migranten für den Erwerb einer Fremdsprache (L3) untersucht. ... [Der dritte Teil] "Migration und Bildungserfolg" beleuchtet die Zusammenhänge zwischen dem Sprachhintergrund von Heranwachsenden und ihrem schulischen Erfolg. (DIPF/Orig.).
This German prevalence study examined disproportionate representation of language- minority students among children identified with learning disorder (LD) according to ICD-10 (WHO, 1992). Most German school achievement tests used in LD... more
This German prevalence study examined disproportionate representation of language- minority students among children identified with learning disorder (LD) according to ICD-10 (WHO, 1992). Most German school achievement tests used in LD diagnostics do not provide separate norms for language-minority students, and thus do not take these children's second language status into account when evaluating their academic performance. Although this is likely to result in an LD over identification of language-minority students, little is known about the magnitude of this effect. Therefore, we compared the estimation of LD prevalence between native German speaking students (n = 566) and language-minority students (n = 478) when pooled versus group-specific achievement norms were used for LD classification. Three important findings emerged from our study: Firstly, and as expected, significant disproportionality effects occurred under pooled norms. Specifically, the likelihood of being diagnos...
Fohr, Tanja (2021): DaF-Lernen außerhalb des Klassenraums: Erinnerungsorte mit der Applikation Actionbound erkunden. Deutsche Lehrer im Ausland. 2021/H.4, 456–464. In Beitrag geht es um ein Projekt zur Arbeit nach dem Konzept... more
Fohr, Tanja (2021): DaF-Lernen außerhalb des Klassenraums: Erinnerungsorte mit der Applikation Actionbound erkunden. Deutsche Lehrer im Ausland. 2021/H.4, 456–464. In Beitrag geht es um ein Projekt zur Arbeit nach dem Konzept Erinnerungsorte und dem Ansatz der kulturellen Deutungsmuster im Deutsch als Fremd- und Zweitsprache-Unterricht. Es wird aufgezeigt, wie für historisch bedeutsame Orten im Stadtraum Kassels mit dem App-Angebot Actionbound Orte erkundet werden können. Kriterien zur Umsetzung vergleichbarer Angebote an außerschulischen Lernorten werden anhand praktischer Beispiele erläutert.
In diesem Podium Plus diskutierten wir den Zusammenhang zwischen Sprache und Politik in unterschiedlichen Facetten. Darüber hinaus beleuchteten wir mögliche Konsequenzen, die sich aus der jeweiligen Sprach(en)politik für Individuen und... more
In diesem Podium Plus diskutierten wir den Zusammenhang zwischen Sprache und Politik in unterschiedlichen Facetten. Darüber hinaus beleuchteten wir mögliche Konsequenzen, die sich aus der jeweiligen Sprach(en)politik für Individuen und die Gesellschaft ergeben. Um uns an die Frage heranzutasten, ob respektive wie eine bestimmte Sprach(en)politik zu Exklusion oder gesellschaftlicher Teilhabe führt, wurden Problemfelder aus unterschiedlichen Bereichen wie Deutschlernzwang und sprachsensibler Unterricht im Kontext von Migration und von Minderheitensprachen besprochen. Verschiedene Thesenpapiere dienten hierbei als Diskussionsgrundlage.
Der folgende Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, welche komplexe Rolle dem Medium Bilderbuch in dem Sprach- und Schrifterwerb bereits im Vorschulalter zukommen kann, wie es die kognitiven Fähigkeiten der Kinder auf eine... more
Der folgende Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, welche komplexe Rolle dem Medium Bilderbuch in dem Sprach- und Schrifterwerb bereits im Vorschulalter zukommen kann, wie es die kognitiven Fähigkeiten der Kinder auf eine effektive Weise fördert und welche Verwendungsmöglichkeiten den Pädagogen im Bereich der Sprachförderung oder Fremdsprache-Vermittlung zur Verfügung stehen, um das Förderpotential zu maximalisieren. Bei der Darstellung dieses Problemfeldes wird vor allem auf die neueren Einsichten der deutschen und angelsächsischen Bilderbuchforschung zurückgegriffen, in denen sich neben den medientheoretischen und ästhetischen Überlegungen auch ein kognitionspsychologischer Ansatz durchsetzt. Durch diese Herangehensweise können wir nämlich gleichzeitig kind- und textorientiert vorgehen, die Phasen der kognitiven und emotionalen Entwicklung des Kindes mit den medialen-ästhetischen Gegebenheiten des Bilderbuches in einem pragmatischen und wissenschaftlich fundierten Rahmen behandeln. https://gfe.hu/wp-content/uploads/2023/01/nk-k2.pdf