Äneolithische Hügelgräber konnten in Österreich bisher kaum nachgewiesen werden. Lediglich das Grab von Neusiedl am See der Facies Neudsiedl der beginnenden Somogyvár-Kultur und die beiden glockenbecherzeitlichen Gräber aus Oberndorf... more
Äneolithische Hügelgräber konnten in Österreich bisher
kaum nachgewiesen werden. Lediglich das Grab von
Neusiedl am See der Facies Neudsiedl der beginnenden
Somogyvár-Kultur und die beiden glockenbecherzeitlichen
Gräber aus Oberndorf in der Ebene und Franzhausen
II sind hier zu nennen. Die Überreste von frühbronzezeitlichen Hügelgräbern wurden in Eggenburg,
Franzhausen, Getzersdorf, Großhöflein-Föllik, Herzogenburg,
Jois, Neusiedl am See (Nachbestattung) und Unterradlberg festgestellt. Da ein Großteil der frühbronzezeitlichen Gräber aus dem Unteren Traisental nach wie vor nicht ausreichend publiziert ist, lässt sich derzeit dem Schlusswort Z. Benkovsky-Pivovarovás aus dem Jahr 1987 nichts hinzufügen: „Trotz der geringen Anzahl der bis jetzt bekannt gewordenen Hügelgräber und der ungenügenden Kenntnisse über ihre Bauweise und ihr Inventar bezeugen diese Hügelgräber eine im mittleren Donauraum kontinuierlich fortgeführte Sitte
der Hügelbestattung vom Äneolithikum bis in die mittlere
Bronzezeit“
Als eine der größten stauferzeitlichen Burganlagen Deutschlands thront die Veste Coburg, die Krone Frankens, über dem Coburger Land. Im Jahre 1056 wurde die „Koburk“ als Schenkung der polnischen Königswitwe Richeza an das Erzbistum Köln... more
Als eine der größten stauferzeitlichen Burganlagen Deutschlands thront die Veste Coburg, die Krone Frankens, über dem Coburger Land. Im Jahre 1056 wurde die „Koburk“ als Schenkung der polnischen Königswitwe Richeza an das Erzbistum Köln erstmals erwähnt und dürfte zu dieser Zeit bereits ein nennenswertes Gut auf dem Festungsberg dargestellt haben. In den folgenden Jahrhunderten gewann die Anlage immer mehr an Bedeutung und wurde durch Erweiterungs- und Umbauarbeiten bis zu ihrer heutigen Gestalt weiterentwickelt. Die Anfänge und die Bestehenszeit der mittelalterlichen Befestigung auf dem benachbarten Fürwitz sind derweil noch unzureichend erforscht. Zahlreiche vorgeschichtliche Funde von beiden Hochplateaus weisen darauf hin, dass sie bereits einige Jahrtausende früher begangen und sogar besiedelt wurden. Im Folgenden sollen diese Funde nun erstmals vollständig vorgelegt, in ihrem Kontext interpretiert und eine Einschätzung zu ihrer Bedeutung für die Besiedlungsgeschichte des Coburger Landes abgegeben werden.
Archäologische Ausgrabungen in der Friedhofstraße erbachten neben Feuergruben des ausgehendes Mesolithikums und Keramik der neolithischen Rössener Kultur auch endneolithische, jungbronzezeitliche und eisenzeitliche Funde und Befunde. Der... more
In der Gemeindelehmgrube auf der Parzelle 1359 von Herrnbaumgarten wurden in den Jahren vor 1933 mehrere endneolithische Gräber zerstört. Lediglich drei Grabinventare gelangten in museale Verwaltung. Die zur Verfügung stehenden... more
In der Gemeindelehmgrube auf der Parzelle 1359
von Herrnbaumgarten wurden in den Jahren vor
1933 mehrere endneolithische Gräber zerstört. Lediglich
drei Grabinventare gelangten in museale
Verwaltung. Die zur Verfügung stehenden Unterlagen,
Funde und menschlichen Überreste erlauben
den Schluss, dass es sich bei einem der Grabensembles
um Reste aus einem zerstörten Körpergrab
einer sozial hoch stehenden, der weiblichen Sphäre
zugeordneten erwachsenen Person handelte, die im
späten Endneolithikum lebte.
Eine fundierte Interpretation der beiden anderen
Ensembles, die aus als Gruben bezeichneten Verfärbungen
stammen, ist nicht möglich, da es sich
sowohl um die Überreste aus Körper-, aber auch
aus Brandgräbern handeln könnten. Die erhaltene
Schale weist ebenfalls auf eine Datierung ins späte
Endneolithikum hin.
In: F. Koch-Heinrichs (Hrsg.), Das Ende der Steinzeit. Die ersten Bauern in der Oberlausitz. Begleitband zur Ausstellung „Das Ende der Steinzeit. Die ersten Bauern in der Oberlausitz“ vom 08.02.2020 bis 10.01.2021, Museum der Westlausitz... more
In: F. Koch-Heinrichs (Hrsg.), Das Ende der Steinzeit. Die ersten Bauern in der Oberlausitz. Begleitband zur Ausstellung „Das Ende der Steinzeit. Die ersten Bauern in der Oberlausitz“ vom 08.02.2020 bis 10.01.2021, Museum der Westlausitz Kamenz (Kamenz 2020) 50–65.
Dieser Artikel versucht, aufbauend auf Beiträgen von E. Sangmeister und H. Behrens aus den 1960er-Jahren überregionale Gemeinsamkeiten des Glockenbecherphänomens und im Speziellen zwischen Mittel-deutschland und der... more
Dieser Artikel versucht, aufbauend auf Beiträgen von E. Sangmeister und H. Behrens aus den 1960er-Jahren überregionale Gemeinsamkeiten des Glockenbecherphänomens und im Speziellen zwischen Mittel-deutschland und der Meseta-Region aufzuzeigen. Nicht nur anhand des „Beaker Package“, sondern auch anhand der jüngeren materiellen Kultur lassen sich überregionale Bezüge hinsichtlich Verzierungen und Begleit-/Komplementärkera-miken herausstellen.Gerade Verzierungsmotive gelangten möglicherweise als eine Form des Rückstroms von Mittel- nach Südwesteuro-pa. 14C-Daten untermauern ein früheres Einsetzen der Zwei-Zonen-Verzierung in Mitteldeutschland, und über die Ober-rheinregion sowie Südfrankreich gelangten diese Elemente auf die Iberische Halbinsel und in die Meseta-Region.Des Weiteren zeigen sich auch Bezüge zwischen dem iberischen Glockenbecherphänomen und der Ammenslebener Gruppe der Schönfelder Kultur. So wurden vermutlich Knickwandschalen und Kalottenschalen der Schönfelder Kultur vom iberischen Glockenbecherphänomen beeinflusst. Europaweit können innerhalb des Glockenbecherphänomens einzelne Netzwerkzentren ausgemacht werden, die die Bedeutung des Austausches von materiellen und immateriellen Ressourcen verdeutlichen. Absolutchronologische Daten deuten darauf hin, dass diese Zentren in kürzester Zeit entstanden sind und in einem ständigen Austausch zueinander standen. Aufgrund aktueller Forschungsergebnisse (aDNA) haben wir es wohl eher mit einer Form des kulturellen Ideen-transfers zu tun, verbunden möglicherweise mit dem Austausch von Gütern und Heiratspraktiken.
Bei der Begleitung für den Bau eines Wohnhauses auf der Eigenen Scholle in Brandenburg fanden sich mehrere urgeschichtliche Gruben. Wie in diesem Gebeit schon häufiger beobachtet, erwiesen sie sich als fundleer, weswegen eine... more
Bei der Begleitung für den Bau eines Wohnhauses auf der Eigenen Scholle in Brandenburg fanden sich mehrere urgeschichtliche Gruben. Wie in diesem Gebeit schon häufiger beobachtet, erwiesen sie sich als fundleer, weswegen eine 14C-Datierung vorgenommen wurde. Diese erbrachte ein Datum am Übergang vom Endneolithikum zur frühen Bronzezeit. Da andere untersuchte Befunde auf der Eigenen Scholle in das Mesolithikum datieren, wurde für den Bericht eine Zusammenstellung der fundleeren Gruben vorgenommen und diese soweit möglich diskutiert.
In 2000 the Department of Prehistoric Archaeology Bamberg excavated a Late Neolithic domestic site at Voitmannsdorf in the Franconian Alb. The features were dated into the first half of the third millennium BC. The detailed investigation... more
In 2000 the Department of Prehistoric Archaeology Bamberg excavated a Late Neolithic domestic site at Voitmannsdorf in the Franconian Alb. The features were dated into the first half of the third millennium BC. The detailed investigation of parts of the plateau showed evidence of Bernburg culture influence to Northern Bavaria in combination with a stone industry that usually is associated with Corded ware features.
Vorlage von typischen Siedlungsmaterialien aus einer Siedlung des späten Neolithikums. Die Siedlung liegt südlich der Donau im Bereich des Dunkelsteinerwaldes. Besonders zu nennen ist das Bruchstück einer Miniaturaxt, die aus Ton... more
Vorlage von typischen Siedlungsmaterialien aus einer Siedlung des späten Neolithikums. Die Siedlung liegt südlich der Donau im Bereich des Dunkelsteinerwaldes. Besonders zu nennen ist das Bruchstück einer Miniaturaxt, die aus Ton gefertigt ist (Kultobjekt?).
In comparison with other prehistoric times, children’s burials appear more common in the Corded Ware Culture. Especially multiple burials of children show the careful manner and the specific ways in which these have been performed, and... more
In comparison with other prehistoric times, children’s burials appear more common in the Corded Ware
Culture. Especially multiple burials of children show the careful manner and the specific ways in which
these have been performed, and they also indicate a close social relationship between the buried individual
and the obvious presence of family. The gender-specific foetal position and the found grave goods
within these burials, often applicable to children, leave space for further discussion. The following essay
will, on the one hand, present the better documented features for central and southern Germany which
are important, on the other hand, it will also provide a wide perspective on archaeological evidence of
the children of the Corded Ware Culture by more closely investigating the remaining regions. The aim
is to awaken a greater interest for more comprehensive and analytical structured research work with
regard to this theme.
A ground plan of the Únětice Culture was discovered during the construction of the road B6n near Kleinpaschleben, Anhalt-Bitterfeld district, in the summer of 2010. The chronological classification was based on typological parallels as... more
A ground plan of the Únětice Culture was discovered during the construction of the road B6n near Kleinpaschleben, Anhalt-Bitterfeld district, in the summer of 2010. The chronological classification was based on typological parallels as well as the radiocarbon dating of a bovine tooth which was recovered from a posthole (2132–1940 cal BC 2 σ).
It is a basically two-aisled house facing West-southwest-East-northeast with an entrance in the southern external wall. The extremities of the narrow sides of the building are
not preserved. The longhouse is approx. 23 m long and 5.5 m wide, consistent with the usual dimensions of Únětice buildings of the Březno type after M. Schefzik (2010). Comparable longhouses of the Early Bronze Age are known from the entire central area of Únětice Culture in central Germany, Bohemia and Moravia.
John, J. 2020: Sekera plná oblaků aneb vzácný doklad využívání lokálního sillimanitu v jižních Čechách? In: P. Mikota – R. Trnka (ed.), Na stopě (pre)historii jihozápadních Čech 4 - Sborník přátel k životnímu jubileu Vladimíra Prokopa,... more
John, J. 2020: Sekera plná oblaků aneb vzácný doklad využívání lokálního sillimanitu v jižních Čechách? In: P. Mikota – R. Trnka (ed.), Na stopě (pre)historii jihozápadních Čech 4 - Sborník přátel k životnímu jubileu Vladimíra Prokopa, 35–38.
B. Schneider/M. Conrad/S. Conrad, The geochemical interpretation of vessel contents from the Bell Beaker burial place/site near Schweta, Lkr. Nordsachsen, based on the analysis of soil from the inside and outside of features Some of the... more
B. Schneider/M. Conrad/S. Conrad, The geochemical interpretation of vessel contents from the Bell Beaker burial place/site near Schweta, Lkr. Nordsachsen, based on the analysis of soil from the inside and outside of features Some of the vessels retrieved from graves of the Bell Beaker burial site at Schweta were still filled with soil. In order to determine whether the contents of the vessels consisted of organic material such as cereals or meat, material from both the content and the undisturbed soil around the grave was examined to provide a geochemical reference. The results of the analyses show that the vessels had originally contained what was most likely an organic matrix, but that this was mixed with soil from the immediate surroundings over time. It can be speculated that the concretions detected on the sides of the buried vessels were caused by intentional anthropogenic filling, and not by a process of leaching from overlying soil horizons. It was not possible to determine whether these concretions were caused by usage prior to deposition in the grave, or by a filling of the vessels in the context of burial rituals. However, a primary function or usage of the vessels as containers for beverages or food can be assumed, as this would also help to explain their widespread symbolic function.
Das Neubaugebiet "Führse-Gärten" in Erichshagen, Stadt Nienburg (Weser), das 2014 auf Holtorfer Seite bereits bauvorgreifend untersucht wurde (Holtorf 9) und damals über 650 Befunde geliefert hat, ist mit 1670 neuen Befunden eines der... more
Das Neubaugebiet "Führse-Gärten" in Erichshagen, Stadt Nienburg (Weser), das 2014 auf Holtorfer Seite bereits bauvorgreifend untersucht wurde (Holtorf 9) und damals über 650 Befunde geliefert hat, ist mit 1670 neuen Befunden eines der dichtbesiedelsten Areale im Landkreis. Fast sämtliche Siedlungsepochen konnten dokumentiert werden. So wurden spätpaläolithische und mesolithische Fundstreuungen ebenso erfasst, wie mesolithische Feuerstellen, Holzkohle- und Haselnussröstgruben. Weiterhin liegen Befunde der Einzelgrabkultur, der Bronzezeit, der vorrömischen Eisenzeit und des frühen Mittelalters vor.
Vorlage von typischen spätneolithischen Siedlungsmaterialien, die seinerzeit auf der noch bewirtschafteten Ackerfläche geborgen wurden. Die Siedlung befindet sich in Höhenlage im Bereiche des südlich der Donau gelegenen... more
Vorlage von typischen spätneolithischen Siedlungsmaterialien, die seinerzeit auf der noch bewirtschafteten Ackerfläche geborgen wurden. Die Siedlung befindet sich in Höhenlage im Bereiche des südlich der Donau gelegenen Dunkelsteinerwaldes.
Besonders hervorzuheben ist der Nachweis einer Miniaturaxt, die aus Ton gefertigt wurde (Kultobjekt?).