Kosmology

Der Begriff Theosophie lässt sich bis ins zweite Jahrhundert verfolgen und bezeichnet je nach "Traditionsstrom" 1 , vor allem seit dem Mittelalter, hauptsächlich mystisch-religiöse und naturphilosophische Weltanschauungs-modelle, die Offenbarungscharakter haben. 2 Dem Charakter nach beinhaltet Theosophie zudem eine "imaginativ-symbolische Denkweise" 3 , die auf Gnosis 4 ausgerichtet ist. Steiners Theosophie galt jedoch in erster Linie Fragen, welche die Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft in der Nachfolge Blavatskys beschäftigten, auch wenn er im Unterschied zu dieser und ihren Anhängern einen an Goethes und Fichtes Erkenntnismethoden orientierten Zugang zur Geisteswelt skizzierte und sich ausdrücklich auf beide bezog.

Was hält die Welt im Innersten zusammen? Das einzige, was wir wissen, ist, daß es vier Naturkräfte gibt, die dafür verantwortlich sind. Über deren eigentliche Natur wissen wir allerdings so gut wie nichts. Diese Aporie wurzelt im Wesen menschlicher Naturerkenntnis: Deren Struktur erlaubt uns durchaus, das Werden in der Welt wahrzunehmen und die Zusammenhänge zu begreifen. Sie versagt jedoch, wenn es um das Begreifen des Seienden an sich geht. Wir stoßen hier offenbar bald auf die Grenzen nicht nur unserer sprachlichen und semantischen Mittel, sondern der Vorstellungskraft überhaupt. Umso merkwürdiger ist die Tatsache unseres Unvermögens, elementare Naturgrößen, wie sie die Konstituenten der Welt, Raum, Zeit, Materie, darstellen, in ihrem Wesen zu begreifen. Mit diesen gekoppelt bzw. in diesen eingebettet sind die sogenannten fundamentalen Naturkonstanten, und mit diesen letzteren hängen wiederum die anfangs erwähnten vier elementaren Kräfte zusammen: Die hadronische starke Kraft, die elektromagentische Kraft, zuständig für den Zusammenhalt der Materie im Ganzen, die leptonische schwache Kraft und schließlich die Gravitationskraft, verantwortlich für den Zusammenhalt der gesamten Welt.