Die bulgarische Volksmusik steht im Zentrum der Betrachtungen von Deniza Popova. Sie begreift Musik als Kommunikationsmedium und die bulgarische Musiktradition, die ihrerseits schon in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen... more
Die bulgarische Volksmusik steht im Zentrum der Betrachtungen von Deniza Popova. Sie begreift Musik als Kommunikationsmedium und die bulgarische Musiktradition, die ihrerseits schon in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde, als fortwährende Transformation, die sich durch Kreativität und aktives soziales Miteinander auszeichnet. Für diese »offene« und sich wandelnden Lebensumständen anpassende Musik führt sie den Begriff der »situativen Authentizität« ein. Diesen grenzt sie von dem der historischen Authentizität ab, wie er in musikethnologischen Untersuchungen Verwendung findet, die aus einer umfangreichen Liedgutsammlung der letzten beiden Jahrhunderte eine »authentische bulgarische Volksmusik« ableiten. Am Beispiel eines konkreten Liedes veranschaulicht Popova einerseits die Bedeutung des unveränderlichen Werkcharakters (historische Authentizität); anhand der zahlreichen Versionen des Liedes verweist sie andererseits auf die Bedeutung der Lebendigkeit und Transitivität der Volksmusik (situative Authentizität). Authentizität, so ihr Fazit, ist im Bereich der Volksmusik zweifach bestimmt: nämlich historisch und situativ.
Research Interests:
Die „bulgarischen Musiken“ im Spannungsfeld zwischen Verständnis und Selbstverständnis Bulgarien Jahrbuch, 2015 In der deutschen und in der bulgarischen Sprache benutzen wir den Singular von „Musik“ , obwohl wir Musik weder singulär... more
Die „bulgarischen Musiken“ im Spannungsfeld zwischen Verständnis und Selbstverständnis
Bulgarien Jahrbuch, 2015
In der deutschen und in der bulgarischen Sprache benutzen wir den Singular von „Musik“ , obwohl wir Musik weder singulär wahrnehmen noch kommunizieren. Wir verfügen nicht nur über eine musikalische Vielfalt, sondern auch über vielfältige Möglichkeiten der Wahrnehmungs-, Umgangs- und Kommunikationsweisen mit, über und durch Musik.
Was nun sind „bulgarische Musiken“? Verschiedene Kontexte werden zusammengetragen, wie z.B. die orthodoxe Kirchenmusik und die bulgarische Volksmusik.
Wie sind „bulgarische Musiken“ zu erleben?
Bulgarien Jahrbuch, 2015
In der deutschen und in der bulgarischen Sprache benutzen wir den Singular von „Musik“ , obwohl wir Musik weder singulär wahrnehmen noch kommunizieren. Wir verfügen nicht nur über eine musikalische Vielfalt, sondern auch über vielfältige Möglichkeiten der Wahrnehmungs-, Umgangs- und Kommunikationsweisen mit, über und durch Musik.
Was nun sind „bulgarische Musiken“? Verschiedene Kontexte werden zusammengetragen, wie z.B. die orthodoxe Kirchenmusik und die bulgarische Volksmusik.
Wie sind „bulgarische Musiken“ zu erleben?
Deniza Popova gibt einen umfassenden Einblick in die bulgarische Volksmusik und die Vielfalt ihrer Existenzformen. Durch ihren kulturanthropologischen und soziologischen Ansatz geht diese Studie weit über die musikethnologische... more
Deniza Popova gibt einen umfassenden Einblick in die bulgarische Volksmusik und die Vielfalt ihrer Existenzformen. Durch ihren kulturanthropologischen und soziologischen Ansatz geht diese Studie weit über die musikethnologische Beobachtung und Beschreibung von traditioneller Musik hinaus. Sie hinterfragt die Anbindung und Funktion von Musik sowohl im gesellschaftspolitischen und wissenschaftsgeschichtlichen Kontext als auch im Identitätskonzept des Einzelnen. So werden die im Titel aufgeführten Begriffe "Authentizität", "Medialität" und "Identität" mit zahlreichen möglichen Definitionen und Verständnissen konfrontiert. Eine aus der ethischen Perspektive geschriebene Wissenschaftsgeschichte der bulgarischen Musikethnologie, eine Monographie des rhodopischen Dorfes Dobralăk und zahlreiche Beispiele für die Transformationsbewegungen von "authentischer Musik" in andere musikalische Genres und Funktionsbereiche (z.B. Klassische Musik, professionelle nationale Volksmusik, Musikpädagogik, Laienmusizieren, Festivals und Massenmedien, als Transportmittel für Aussteiger oder zur Reanimation von Ritualen) sind die Ergebnisse dieser Arbeit.
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Deniza Popova gibt einen umfassenden Einblick in die bulgarische Volksmusik und die Vielfalt ihrer Existenzformen. Durch ihren kulturanthropologischen und soziologischen Ansatz geht diese Studie weit über die musikethnologische... more
Deniza Popova gibt einen umfassenden Einblick in die bulgarische Volksmusik und die Vielfalt ihrer Existenzformen. Durch ihren kulturanthropologischen und soziologischen Ansatz geht diese Studie weit über die musikethnologische Beobachtung und Beschreibung von traditioneller Musik hinaus. Sie hinterfragt die Anbindung und Funktion von Musik sowohl im gesellschaftspolitischen und wissenschaftsgeschichtlichen Kontext als auch im Identitätskonzept des Einzelnen. So werden die im Titel aufgeführten Begriffe "Authentizität", "Medialität" und "Identität" mit zahlreichen möglichen Definitionen und Verständnissen konfrontiert. Eine aus der ethischen Perspektive geschriebene Wissenschaftsgeschichte der bulgarischen Musikethnologie, eine Monographie des rhodopischen Dorfes Dobralăk und zahlreiche Beispiele für die Transformationsbewegungen von "authentischer Musik" in andere musikalische Genres und Funktionsbereiche (z.B. Klassische Musik, professionelle nationale Volksmusik, Musikpädagogik, Laienmusizieren, Festivals und Massenmedien, als Transportmittel für Aussteiger oder zur Reanimation von Ritualen) sind die Ergebnisse dieser Arbeit.
Research Interests:
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Les ensembles Sound of Montréal et Extrakte, respectivement basés à Montréal et à Berlin, rassemblent des musiciens et musiciennes dont les traditions musicales s’inscrivent dans la diversité, à l’image des communautés culturelles... more
Les ensembles Sound of Montréal et Extrakte, respectivement basés à Montréal et à Berlin, rassemblent des musiciens et musiciennes dont les traditions musicales s’inscrivent dans la diversité, à l’image des communautés culturelles présentes dans les deux métropoles. Dans le cadre de ce projet conjoint de recherche-création initié par Sandeep Bhagwati, des entretiens ont été réalisés par Deniza Popova et Julie Delisle afin de dresser un portrait des musiciens ainsi que des dynamiques et des interactions personnelles et musicales à l’oeuvre dans ce contexte de création musicale particulier.