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Funktionsverbgefüge Fall GERATEN aus kontrastiver (deutsch-tschechischer) Sicht mithilfe des Paralellkorpus InterCorp In __________________ am ____________________ Inhalt Einleitung Das Thema meiner Seminararbeit bezieht sich auf die Arbeit mit der Text-Datenbank – Korpus – konkret mit dem deutsch-tschechischen Parallelkorpus InterCorp. Das Korpus enthält verschiedene Texte, vor allem Prosa-Texte. Die Methode ist eine konkrete Probe auszuwählen und mithilfe des Korpus eine detaillierte Recherche zu machen. Für diese Forschung habe ich das Verb „geraten“ ausgewählt. Es gehört nicht nur in die Gruppe der Vollverben, sondern auch zur Gruppe der Funktionsverben, die zusammen mit einem Nominalteil ein sog. Funktionsverbgefüge (weiter als FVG) bilden. Aus der Gesamtmenge der 1.572 Ergebnisse zum Verb „geraten“ habe ich schließlich 421 FVG-Fälle gefunden und diese aufgelistet. Von dieser Liste ausgehend ist die Forschung fortgeschritten. Im InterCorp sieht man die Übersetzungen der ausgewählten Fälle, deshalb kann man auch eine Statistik bearbeiten, wie einzelne Beispiele übersetzt wurden. Diese Statistik unterstützte ich mit Tabellen, die Häufigkeit und Möglichkeit der Übersetzungen illustrieren. Die einzelnen FVG habe ich in der Arbeit nicht alphabetisch, sondern nach der quantitativen Menge geordnet. Je mehr Ergebnisse im InterCorp zu einem konkreten Fall des FVGs gefunden wurden, desto häufigere Angaben zum Übersetzen. Die Ergebnisse, die nur einen Fall des FVGs und so eine mögliche Übersetzung haben, werden in dieser Arbeit kurz behandelt und mit Angabe konkreter Kategorie der Übersetzung versehen. Im Anhang auf einer CD befindet sich eine alphabetisch nummerierte Liste der herausgesuchten Treffer von FVG. Theoretischer Teil Beschreibung von Funktionsverbgefügen in Grammatiken In diesem Abschnitt widme ich mich vor allem der Definition des Funktionsverbgefüges und der Einordnung in die konkrete Gruppe der Verben. Mithilfe ausgewählter Literatur kam ich zu der Schlussfolgerung, dass die Funktionsverbgefüge auf allen stilistischen Ebenen dieselbe Form haben. Folgende Zitate führen zu den verschiedenen Linguisten, die sich in ihren Grammatiken mit der Beschreibung des FVGs beschäftigen. Als erste führen Peter von Polenz und Hans Jürgen Heringer in den 60er Jahren ein, dass die Funktionsverben im Funktionsverbgefüge stark grammatikalisiert wurden. Bis zu dieser Zeit wurden die FVG kritisch betrachtet und als „schlechtes Deutsch“ bezeichnet. ZIFONUN, Gisela, BREINDL, Eva, GUNKEL Lutz und STRECKER, Bruno. Grammatische Untersuchungen: Analysen und Reflexionen : Gisela Zifonun zum 60. Geburtstag. Tübingen: G. Narr, c2006, S. 297 Die Rangordnung der Autoren wird diachron arrangiert, um ein sich entwickelndes Schema zu bekommen. Das Erfassen linguistischer Termini ändert sich, wie sich die Sprache ändert. Meine Frage an die Grammatiken war: Was ist das das Funktionsverbgefüge? Im Jahre 1953 erschien ein Beiheft 5 zur Zeitschrift Wirkendes Wort im Pädagogischen Verlag Schwann Düsseldorf, dessen Autor Peter von Polenz sich mit dem Thema von Funktionsverben im gegenwärtigen Deutsch beschäftigte. Er versteht unter FVG eine Wortgruppe, in der ein Nomen – ein Abstraktum die sachliche Kernbedeutung des Satzes darstellt, während das Verb in der Wortgruppe eine formale Satzfunktion ausdrückt. Das Verb verliert seine konkrete Bedeutung und wird zu einem Funktionsverb. Die Funktionsverben innerhalb der FVG verändern die Aktionsart des Verbs – sie dienen zur Abstufung des Vorgangs. Die desubstantivischen Verben mit einer Präpositionalphrase können im Gegensatz zum FVG keine Abstufung des Vorgangs ausdrücken. Vgl. von POLENZ, s.13: FVG: Der Bundestag bringt diese Frage zur Entscheidung. Verb + Präp.: Der Bundestag entscheidet über diese Frage. Die syntaktische Funktion übernehmen in den FVG die Verbalnomina – sie stehen an Stelle des Infinitivs: Ich lasse das Geld verteilen vs. Ich bringe das Geld zur Verteilung, und werden von Polenz ‚Nennglieder eines Vorgangsgefüges’ genannt. Sie bezeichnen das Ziel oder den Inhalt des Geschehens. Die Funktionsverben trägen die grammatischen Kategorien, deshalb nennt sie Polenz ‚Leitglieder’. Polenz beschäftigt sich weiter mit dem Unterschied zwischen Funktionsverben und Hilfsverben, weil sich diese verbalen Konstruktionen ähnlich sind Polenz unterscheidet die Konstruktion von einem Leitglied (Funktionsverb) mit einem Nennglied (Verbalnomen) und einem Vollverb mit einem Präpositionalobjekt: Ich bringe das Geld zur Verteilung vs. Ich bringe das Geld zur Buchhaltung (vgl. von Polenz, S. 23). Das Gemeinsame für beide Kategorien ist es, dass das Verb seine Vollverbbedeutung verliert: haben Vollverb: Er hat einen Hund. Hilfsverb: Er hat die Prüfung geschafft. kommen Vollverb: Er kommt morgen. Funktionsverb: Er kommt zur Entscheidung, dass… Der Unterschied steht darin, dass das Nennglied bei Hilfsverben von einem Infinitiv gebildet wird, bei den Funktionsverben wird das Verbalsubstantiv zum Nennglied. (von POLENZ 1953: 26) Im Jahre 1962 erschien Die Grammatik der deutschen Sprache von Schulz/Griesbach. Die Funktionsverben werden hier buchstäblich nicht genannt, sondern unter Passivparaphrasen als „[a]ndere grammatische Bildungen“ behandelt, mit denen eine Handlung als Vorgang dargestellt wird (SCHULZ/GRIESBACH 1962: 59). Neben dem bekommen-Passiv, der Konstruktion sein + zu, usw. dienen die Funtkionsverben zur Transofrmation von einem Passivsatz zu einem Aktivsatz: sein Wunsch wurde erfüllt – sein Wunch ging in Erfüllung Solche Aktivsätze mit Verben wie gehen, kommen, finden, erfahren, gelingen, usw., die zusammen mit einem Nomen stehen, das meist vom Verb mithilfe der Nachsilbe –ung (sog. Aktionsnomen) abgeleitet ist, stellen der Beschreibung nach das Funktionsverb dar. Man erfährt noch den stilistischen Wert von diesen Konstruktionen: Geschäfts- und Zeitungsstil. Jung nennt als Funktionsverbgefügung eine feste verbale Wortverbindung. Die Form des Prädikats kann mehrteilig sein: in Frage stellen, instand setzen, zugrunde richten, zur Schau stellen, Rechnung tragen, Rücksicht nehmen, usw. (JUNG, 1980: 67). Funktionsverben bezeichnen ein Geschehen nicht allein, sondern immer in Verbindung mit einem abstrakten Substantiv oder einer Präposition mit einem Substantiv. Solche Verb-Substantiv-Verbindungen heißen entsprechend Funktionsverbgefüge. Die einzelnen Teile in FVG treten auf und schließen andere Satzglieder ein“ (JUNG, 1980: 170). Jung beschreibt noch morphosyntaktische Eigenschaften der FVG und betont, dass der Nominalteil ohne Verbindung mit einer Präposition eher abstrakt sei (Gefühle), mit der Präposition kann auch konkret sein. Für diese Behauptung führt er aber keine Beispiele ein. In der Einführung in die Grammatik der deutschen Sprache von Sommerfeldt/Starke (1988) werden die Funktionsverben sofort als Bestandteile der Funktionsverbgefüge genannt. Die Funktionsverbgefüge nennt man hier auch Streckformen. Die bedeutungsschwachen Funktionsverben werden mit einem Substantiv zusammengesetzt: einen Kuss geben = küssen Die Funktionsverbgefüge erfüllen 3 Aufgaben. Erstens variieren sie die Aktionsart („Verlaufsweise“ und Abstufung des Geschehens, das vom Verb bezeichnet wird) und dienen dazu, den Vorgang zu perfektivieren oder zu punktualisieren, vgl. ängstigen – in Angst versetzen. Zweitens dienen die FVG als eine Umschreibungsform für das Passiv, vgl. Die Maschine wurde vervollkomnet – Die Maschine erfuht ene Vervollkomnung. Drittens bildet die Konstruktion von einem Funktionsverb und einem Substantiv einen verbal-prädikativen Rahmen. Normalerweise steht ein bedeutungstragendes Verb am zweiten Platz in einem Aussagesatz. In einem Funktionsverbgefüge ist das Bedeutungstragende ein Substantiv, das in einem Aussagesatz auf der letzten Position steht, vgl. Der Handel entwickelt sich gut – Der Handel nimmt eine gute Entwicklung. (SOMMERFELDT, STARKE 1988: 56f.) Nur mit kurzem Vermerk ohne Beispiele führen Sommerfeldt/Starke den Unterschied zwischen FVG und Phraseolexemen mit verbalen Bestandteilen ein. Als Beispiele für solche Phraseologismen nennen wir etw. unter den Tisch fallen (=etw. nicht beachten), auf dem Spiel stehen (= in Gefahr sein), o.ä. Laut Flämig übernehmen Funktionsverben […] als „Ersatzverben“ mit eingeschränkter oder aufgegebener Eigenbedeutung die grammatischen Verbfunktionen in Wortgruppen, in denen gewöhnlich ein ursprüngliches Verb substantiviert wurde. Dabei wird das eigentliche Geschehen durch eine Substantivgruppe (im Akkusativ) ausgedrückt, während das Funktionsverb oft eine perfektivierende Wirkung ausübt, aber auch durativ, inchoativ bzw. kausativ charakterisiert ist, so dass die Funktionsverbgefügung die Eingangs- oder Endphase, aber auch die Dauer eines Geschehens bezeichnet“ (FLÄMIG, 1991: 369). Diese Erklärung von Funktionsverben bezieht sich zu einer übergeordneten Gruppe von den Verben (neben Vollverben und Hilfsverben) und zwar der Gruppe mit einem semantischen Merkmal. Diese Verben verfügen über grammatische Bedeutungsmerkmale hinsichtlich ihres Anteils an der Geschehensbezeichnung. Povejšil in Mluvnice současné němčiny spricht über kein Funktionsverbgefüge, sondern über eine Konstruktion von Funktionsverben mit einer Nominalphrase: „Dem Auxiliarcharakter von einem spezifischen Charakter entsprechen im Deutschen die sog. Funktionsverben, die eine vollständige semantische Einheit von einem Substantiv im Akkusativ oder im Präpositionalkasus bilden (zum Schluß bringen, zum Entschluß kommen, Anwendung finden, in Brand setzen, in Aussicht stellen, eine Wahl treffen)“ (POVEJŠIL, 1992: 97). Povejšil erwähnt in seiner Grammatik weder die semantische Leistung der FVG noch ihre syntaktischen Eigenschaften oder ihre stilistischen Funktionen. Zwei Jahre später erschien das Handbuch der deutschen Grammatik von Weydt/Hentschel (1994), die die FVG als Verbindung von Funktionsverben mit zusätzlichen lexikalisch festgelegten Elementen beschreiben. Die Bedeutung des gesamten Ausdrucks trägt nicht der verbale Teil, sondern der Nominalteil. Der Form des Nominalteils nach handelt es sich um ein Akkusativ-Objekt oder eine Präpositionalphrase, die einen festen Bestandteil des FVGs und somit des ganzen Prädikats bilden und nicht als Objekt oder Adverbialbestimmung betrachtet werden können. Zum Unterschied zwischen dem Gebrauch eines Verbs als Funktionsverbs mit einer Präpositionalphrase oder als Vollverbs mit Objekt oder Adverbialbestimmung vgl.: FVG: (eine Diskussion) zur Sprache bringen Vollverb: (ein Päckchen) zur Post bringen Weydt/Hentschel (1994) postulieren Kriterien, die der Abgrenzung von FVG helfen: Ersetzbarkeit durch ein einfaches Verb (Rache nehmen – sich rächen) Pronominalisierung ist nicht möglich (Sie brachte das Problem zur Sprache - *Sie brachte das Problem dazu.) Passivtransformation ist bei den FVG mit Akkusativ-Objekt unzulässig (Die Ereignisse nehmen ihren Lauf. - *Der Lauf wird von den Ereignissen genommen.) Der Artikelgebrauch und die Negation sind festgelegt: FVG stets mit null-Artikel: in Ordnung bringen, in Anspruch nehmen, in Frage stellen FVG stets mit bestimmtem Artikel: aufs Spiel setzen, zur Sprache bringen, ums Leben kommen Negation mit kein ist nicht möglich, wenn der Artikelgebrauch festgelegt ist Negation mit kein ist möglich, wenn der Artikelgebrauch frei ist (WEYDT, HENTSCHEL 1994: 78) Zifonun et al. widmen sich dem Funktionsverbgefüge in einem Abschnitt über Komplemente (=obligatorische Ergänzungen), die das Prädikat bilden können. Eine übergeordnete Gruppe der Komplemente sind Nominalisierungsverbgefüge Verfestigte, syntaktisch komplexe, aber semantisch einfache Prädikate, die aus einem sog. Nominalisierungsverb und einer AKK-Phrase oder Präpositionalphrase mit deverbalem oder deadjektivischem Nomen gebildet sind (Verzicht leisten, Hoffnung, Ahnung, haben, einen Besuch machen) (Zifonun et al. 1997:1068), deren Subtyp die Funktionsverbgefüge sind. Funktionsverben zeigen gegenüber ihrer Vollverbverwendung eine „verblasste“ Bedeutung, die einfache Bedeutungskomponenten wie ‚kausativ’, ‚passiv’ oder solche der zeitlichen Phasierung wie ‚inchoativ, ‚durativ’ umfasst. „Die Kernbedeutung des Prädikats wird […] durch den nominalen Bestandteil denotiert, i.d.R. durch ein deverbales oder deadjektivisches Nomen (verbinden – in Verbindung setzen). […] Funktionsverbgefüge lassen oft Substitution durch das dem nominalen Bestandteil zugrundeliegende Verb, oder durch Kopulaverb und zugrundeliegendes Adjektiv zu, wobei die Differenzierung hinsichtlich der zeitlichen Phasierung dann verlorengehen kann. […]“ (Zifonun et al. 1997:1068) FVG bilden sowohl mit dem nominalen als auch mit ihrem verbalen Bestandteil Reihen aus, die durch die Differenzierung nach der zeitlichen Phasierung das System des verbalen Wortschatzes ausbauen, vgl. Beispiele aus Zifonun et al. 1997: in Verbindung setzen/stehen/sein in Angriff/in Anspruch/in Betrieb/in Empfang/… nehmen Der Valenz nach liegen die Muster vor, die von der Vollverbverwendung des Funktionsverbs abgeleitet sind: Bei den Verben gehen, kommen, geraten, gelangen, setzen, stellen, bringen, nehmen ist der nominale Bestandteil des FVGs eine Präpositionalphrase mit dem AKK der Direktivkomplemente, bei stehen, sein, sich befinden mit dem Dativ der Situativkomplemente. Bei den transitiven Verben erheben, leisten, haben, nehmen, geben, finden, üben, halten, tragen, erteilen erscheint der nominale Bestandteil des FVGs als AKK-Nominalphrase. Zwei- und dreiwertige Konstruktionen stehen oft als transitiv-intransitives Minimalpaar gegenüber: (3) Wir geben das Manuskript in Druck (3a) Das Manuskript ist in Druck. (4) Ich setze ihn unter Druck. (4a) Er steht unter Druck. Die Verfestigung der gesamten Fügung bedingt aber bei den FVG eine „Degradierung“ des Argumentes, so dass man ihre nominalen Bestandteile bestenfalls als Komplemente ohne Argumentstatus bezeichnen kann. (ZIFONUN et al. 1997:1069ff.) Helbig und Buscha in ihrer Deutsche Grammatik für Ausländerunterricht beschreiben die FVG folgendermaßen: „Aus den finiten Verben werden die Funktionsverben als solche Gruppe von Verben ausgesondert, die in einer bestimmten Verwendung im Satz das Prädikat nicht allein ausdrücken.“ (H/B 2001: 68) Weiter führen Helbig und Buscha sieben Eigenschaften ein, durch die die Funktionsverben (FV) in einem Funktionsverbgefüge (FVG) charakterisiert sind: Ein FVG besteht aus einem FV und einem nominalen Bestandteil (in der Regel Substantiv im Akkusativ oder eine Präpositionalgruppe), die beide zusammen eine semantische Einheit darstellen und als solche das Prädikat bilden. [...] Der nominale Teil des FVGs wird nach seinem Satzgliedcharakter als lexikalischer Prädikatsteil aufgefasst. FVG entspricht in der Bedeutung einem Vollverb oder einem Adjektiv (+ Kopulaverb), die den gleichen Stamm wie das Nomen in FVG haben. FV üben innerhalb des FVGs eine grammatische Funktion aus. Ihre lexikalische Bedeutung wird verloren. Die eigentliche Bedeutung des Prädikats ist in dem nominalen Teil verlagert, der Verbal- oder Adjektivabstraktum ist. In anderen Kontexten können auch FV als Vollverben auftreten. Der Grammatikalisierung der FV entspricht eine Lexikalisierung des gesamten FVG. Die Präpositionen üben in FVG vor allem eine kasusartige Funktion aus. Es hängt mit der Lexikalisierung des FVGs zusammen. Aufgrund der Zerlegbarkeit des FVGs dürfen sie nicht mit den „phraseologischen Verbindungen“ identifiziert werden. [...] FV sind die Träger der Aktionsart – durativer, inchoativer oder causativer, mitunter bei denselben nominalen Bestandteilen im FVG. (HELBIG/BUSCHA, 2001: 68-70) Die Autoren listen meistgebrauchte FVG (insgesamt 38) so auf, dass jedes Beispiel noch weitere Anmerkungen enthält. Weiter beschäftigen sich Helbig und Buscha mit der Subklassifizierung der FVG nach morphologischen und semantischen Kriterien. Diese Kriterien werden konkret beim Fall „geraten“ beschrieben. In Česko-německá srovnávací gramatika setzt Štícha (2003) die Funktionsverbgefüge, die er buchstäblich nicht als FVG nennt, in Verbindung mit den Phraseologismen. Er heißt diese Konstruktion „Verb + Präposition + Substantiv“ (ŠTÍCHA, 2003:537), die zweierlei Funktion hat. Die erste drückt die Intransitivität (1), die zweite die Kausativität (2) aus: in Vergessenheit, in Zorn geraten in Gang, zum Kochen bringen In Engels Neue Grammatik (2009) findet man, dass „[zu den] Verben, die sich mit nominalen Ausdrücken kombinieren lassen, gehören Funktionsverben und Hauptverben. Die Funktionsverben bilden zusammen mit einer Nominalphrase oder einer Präpositionalphrase ein Gefüge, das sog. Funktionsverbgefüge. In diesem Gefüge bezeichnet der nominale Kern (der „Gefügenomen“genannt wird) immer ein Geschehen. Er ist der eigentliche Sinnträger, während das Verb nur noch eine grammatische Funktion erfüllt (ENGEL, 2009: 210ff.): vgl. zum Ausdruck kommen zum Ausdruck bringen Dieser Erläuterung muss man vorwerfen, dass die Verben innerhalb des FVGs nicht nur eine grammatische Funktion (wohl als Hilfsverben) einnehmen, sondern sie bilden auch semantische Unterschiede beim Ausdruck von verschiedenen Aktionsarten: zur Durchführung bringen = inchoativ zur Durchführung gelangen = finit Diese FVG haben ihrerseits, wie die einfachen Verben, eine eigene Valenz. Häufig stehen ihnen einfache Verben mit ähnlicher Bedeutung gegenüber (zum Ausdruck bringen - ausdrücken). Die Funktionsverben haben doch den Vorteil, einen Vorgang in seiner Abstufung darstellen zu können. Die Gefügenomina sind zum Teil durch Determinative und Adjektive erweiterbar. Die Variabilität wird vom Gesamtkomplex gesteuert. Es gibt mehr als hundert Funktionsverben. Die meisten von ihnen regieren eine akkusativische Nominalphrase (Überlegungen anstellen) oder eine Präpositionalphrase (in Anrechnung bringen). Die FVG haben teils „aktivische“ (zur Aufführung kommen, in Druck geben), teils „passivische“ Bedeutung (zur Aufführung bringen, die Erlaubnis bekommen). Vielfach gibt es Verbpaare, die die jeweilige Geschehensperspektive ausdrücken: in Verbindung setzen/stehen [...]“ (ENGEL, 2009: 210-211). Ähnlich wie Helbig und Buscha listet Engel die FVG auf, aber nur die mit reiner Akkusativ-Nominalphrase. Nach seiner Auffassung gehören die FVG auch gleichwertig zu der Gruppe der Funktionsverben. Im Buchregister seiner Grammatik wird eingeführt, die Funktionsverben seien solche Verben, die eine sinntragende Nominalphrase in ihrer Umgebung verlangen. Mit Hinsich auf die oben eingeführten Beschreibungen von FVG in verschiedenen Grammatiken kann man zusammenfassend sagen, je älter die Grammatik ist, desto unkonkreter wird die Beschreibung der Funktionsverben und des Funktionsverbgefügen. Zu einem weniger kritischen Ansehen der FVG im Bereich der Stilistik half die Erweiterung des englischen Einflusses auf das Deutsche, Ökonomie der Sprache und ihre Geschwindigkeit. Eine allgemeine Tendenz im Deutschen ist die sog. Nominalisierung oder Substantivisierung – vor allem bei den Vollverben, bei denen die eigene Handlung nicht wichtig ist im Gegenteil zu der Phase des Geschehens. Diese Aktionalität und Aspektualität ist nur durch bestimmte Kriterien möglich (perfektive/imperfektive Verben, ihre passivische/aktivische Bedeutung, usw). Diese Kriterien erfüllen gerade auch die Funktionsverbgefüge. Das Verb „geraten“ im FVG Das Vollverb „geraten“ ist laut Duden Universalwörterbuch als starkes Verb charakterisiert und hat drei Hauptbedeutungen: 1. a) ohne Absicht, zufällig an eine bestimmte Stelle, irgendwohin gelangen [und dadurch Nachteile erfahren, Schaden erleiden] b) in einen bestimmten Zustand, eine bestimmte Lage kommen 2. am Ende einer Herstellung bestimmte Eigenschaften aufweisen, ausfallen 3. (einem Eltern- oder Großelternteil) ähnlich werden Für meine Untersuchung ist Punkt 1.b wichtig. Aus detailliertem Anschauen der Wendungen und Bedeutungen wird klar, dass es im Sinne von „in einen bestimmten Zustand/Lage kommen“ meistens um die Verbindungen mit solchen Substantiven geht, deren Stamm auch manche Verben beinhalten (in Vergessenheit geraten = vergessen), oder durch eine Verbindung Adjektiv + Kopulaverb ersetzt werden können (in Wut geraten = wütend werden). Bibliographisches Institut GmbH (www), abgerufen unter: http://www.duden.de/rechtschreibung/geraten_gelingen_hingelangen (Zugriff am 13.8.2013) Substantive, mit denen sich das Verb „geraten“ nach Duden meistens verknüpft, sind Vergessenheit (in), Panik (in), Druck (unter), Gefahr (in), Fuge (in), Hintertreffen (ins), Kontrolle (außer). Als erstes Synonym wird im Duden das Verb „kommen“ angegeben. Das entspricht der Anmerkung bei den Funktionsverbgefügen in der Grammatik von Helbig und Buscha. Das Verb „geraten“ setzt in den Funktionsverbgefügen ein nicht-intentionales Geschehen voraus (Subjekt in dem Satz ist nicht der Täter der Handlung im Gegensatz zu Agens). Das Verb „geraten“ paraphrasiert so das Passiv: Die Sprache wurde vergessen. – Die Sprache geriet in Vergessenheit. Beide Verben (geraten, kommen) gehören zu der Gruppe der perfektiven Verben mit inchoativer Aktionsart; beide bezeichnen einen Anfang des Geschehens und deswegen werden sie im Gebrauch in den FVG meistens durch das Adjektiv und Kopulaverb „werden“ ersetzt, vgl. zur Aufführung kommen – aufgeführt werden; in Zorn geraten – zornig werden, usw. Manchmal besitzt das Verb „geraten“ noch eine kausative Aktionsart, bei derer Paraphrase mit dem Verb „bringen“ (einen Zustand ändern) sich Agens als Subjektsnominativ benimmt. Was die Semantik betrifft, unterscheidet sich die Bedeutung des Verbs „geraten“ als Vollverb und Funktionsverb fast nicht. Zum Beispiel in der Verbindung in Gefangenschaft geraten, die kein FVG ist, bedeutet das Verb „geraten“ das Gleiche, wie beispielweise in dem FVG in Isolierung geraten. Der Unterschied besteht darin, dass das Verb in dem FVG ausgelassen werden kann und ganze Phrase kann durch Kopulaverb „werden“ und ein Adjektiv paraphrasiert werden: in Isolierung geraten –isoliert werden Die Nominalteile beim Fall „geraten“ sind von substantivierten Verben (stutzen - ins Stutzen, stottern - ins Stottern, stolpern - ins Stolpern, schaukeln - ins Schaukeln, zittern - ins Zittern,...) und Abstrakta (Wut, Zorn, Aufregung) gebildet. Immer gebräuchlicher werden die Präpositionalphrasen mit einem Fremdwort wie z.B.: in Euphorie, in Delirium, in Ekstase, in Konflikt, in Krise, in Offensive, in Defensive). Wie wir weiter in dieser Arbeit, die auf die Übersetzungen in dem deutsch-tschechischen parallelen Korpus InterCorp beruht, sehen, nicht alle FVG unbedingt nur eine Übersetzung haben müssen. Die Bedeutungen können konkret, aber auch übertragen sein. Zum Beispiel beim FVG in Brand geraten geht es einerseits um (a) ein angefangenes Feuer, andererseits (b) um ein steigerndes Gefühl des Sodbrennens: (a) Restaurants gerieten in Brand, Häuserblocks brachen zusammen und begruben ihre Bewohner unter sich. Hořely restaurace, hroutily se bloky domů a pohřbívaly pod sebou své obyvatele. (b) Er muß Eingeweide aus Stahl gehabt habenm denn er war der einzige Fremde, der keine Bauchschmerzen vom Trinkwasser bekam und der mehrere Empanadas hintereinander essen konnte, ohne daß sein Magen in Brand geriet. Musel mít vnitřnosti z olova, protože byl jediným cizincem, kterému po zdejší pitné vodě nezčervivěly, a dokázal spořádat několik empanadas, místních pirožek, aniž by mu shořel žaludek. Mit der Präpositionalgruppe in Brand verbinden sich noch weitere Verben – stecken, setzen, die aber nicht beliebig mit dem Verb „geraten“ austauschbar sind. „Stecken“ und „setzen“ bedeuten eine Handlung des Subjekts, die das echte Feuer verursachte, während „geraten“ eine eigenmächtige Entflammung des Subjekts bedeutet. Beim Fall in Feuer geraten, der Scheinbar synonymisch mit der Präpositionalgruppe in Brand geraten ist das FVG in Feuer geraten. In dem parallelen Korpus befindet sich nur eine Übersetzung dazu – geärgert werden: Fonty geriet in Feuer. Fonty se rozohnil. In folgender Forschung gibt es auch Fälle der FVG, die man ins Tschechische in konkreter Realisierung nicht wortwörtlich oder mithilfe einer Umschreibung übersetzen kann. In der Datenbank des parallelen Korpus InterCorp geht es um Beispiele wie: 1. Mag der letzte Satz im neuen Testament etwas schwülstig und kitschig klingen, das Leben ist kitschig, so wie man einen Sonnenuntergang im Pazifik nicht beschreiben kann, ohne in den Verdacht zu geraten, trivial zu sein. Poslední věta snad zní trochu kýčovitě, ale ani západ slunce v Pacifiku nelze popsat bez použití přesládlých a kýčovitých výrazů. 2. […] bis die beiden fast gleichzeitig im Sonnenschatten des Laubengangs einschliefen, wie zwei Engel lächelnd, doch eines Morgens, als sie die kleine Chica kämmte, fand die Régula eine Laus zwischen den Kammzinken und geriet in Wut und lief zum Azarias. […] dokud oba neusnuli skoro současně s andělským úsměvem na tváři ve stínu loubí, až jednou ráno, když Régula česala Drobečka, našla jí ve vlasech veš a přistoupila k Azariasovi. 3. Judit Kinski durchlief die Zeremonie, ohne ein einziges Mal ins Stocken zu geraten; sie hatte nicht übertrieben, als sie zu Kate Cold sagte, sie habe sich gründlich auf die Gepflogenheiten im Verbotenen Reich vorbereitet. Ona provedla všechny obřadní úkony naprosto bezvadně Anmerkung: Das unterstrichene Beispiel wird weder wortwörtlich noch mit einer Umschreibung, sondern mit antonymischer Paraphrase übersetzt: bezvadně = „ohne Fehler, fehlerlos“. In der Statistik wird dieses Beispiel aber zur Kategorie der fehlenden Übersetzungen zugeordnet. ; nežertovala, když Kate Coldové říkala, že do hloubky prostudovala zvyky této země. Weitere Beispiele der FVG mit dem Verb „geraten“ und ihre Übersetzungen laut InterCorp liste ich in nächstem Kapitel. Möglichkeiten der Übersetzung von FVG mit dem Verb „geraten“ ins Tschechische Die Untersuchung von Funktionsverbgefügen im InterCorp ermöglicht eine quantitative als auch qualitative Forschung von den Übersetzungen der gefundenen FVG. Am Anfang der Forschung bekommt man 421 FVG aus der sämtlichen Menge von 1.572 Ergebnissen mit dem Verb „geraten“. Die einzelnen FVG werden absteigend nach der Treffer-Anzahl im InterCorp gelistet. Alle tschechischen Übersetzungen und ihre qualitative Entsprechung zum gegebenen FVG werden beachtet und weiter kategorisiert. Der folgende Abschnit geht auf die Katerosierung näher ein. Zu jedem gefundenen FVG gehört eine Tabelle (im Anhang auf der CD zu dieser Arbeit), die eine Gesamtzahl der Treffer im Korpus enthält und mit Mengeangaben zu konkreten Kategorien der Übersetzung versehen wird. Die Kategorisierung von den tschechischen Übersetzungen ist davon abhängig, inwieweit sie dem deutschen FVG entsprechen. Der Anschaulichkeit halber werden vier Hauptkategorien gesetzt: Übersetzung durch ein Verb das entsprechende Verb ein anderes Verb Übersetzung durch Umschreibung mithilfe eines Substantivs (in prädikativer Verwendung) mithilfe eines Adjektivs (in prädikativer Verwendung) freie Übersetzung Wortwörtliche Übersetzung Fehlende Übersetzung Unter der Übersetzung durch ein entsprechendes Verb versteht man solch eine Übersetzung, die im Tschechischen mithilfe eines Verbs, das von dem Nominalteil des FVGs ableitbar ist - stammt aus gleicher Wortfamilie, realisiert wird. Die Übersetzung durch ein anderes Verb heißt, dass das tschechische Verb von der lexikalischen Bedeutung des Nominalteils in FVG abweicht: Bsp.: in Panik geraten - zpanikařit (das entsprechende Verb) - zděsit se (ein anderes Verb) Im Falle, dass ein FVG durch solche Konstruktion übersetzt wird, die nicht aus seiner Wortfamilie stammt, wird die Übersetzung zur Kategorie Freie Übersetzung zugeordnet. Die folgende Korpusanalyse zeigt, welche Art der Übersetzung bei den ausgewählten FVG überwiegt. Jedes FVG wird mit einem Beispiel der meistgebrauchten Übersetzung versehen. Bei jedem FVG befindet sich der Verweis auf die entsprechende Seite in der tabellarischen Übersicht im Anhang zu dieser Arbeit. Alle übrigen Übersetzungsbeispiele befinden sich auch auf der CD. Übersetzung durch das entsprechende Verb In Aufregung geraten (S.8) Vrabec se strašně rozčilil : Der Sperling geriet in furchtbare Aufregung : In Begeisterung geraten (S.10) Moravu nadchlo , když Buback prohlásil , že hodlá zítra zajet na zámek Celtice osobně . Morava geriet in Begeisterung , als Buback erklärte , er wolle morgen persönlich nach Schloß Celtice fahren . In Brand geraten (S.6) Chlapec si nedovedl dost dobře představit , že by mohl hořet svěží zelený les , ale zřejmě tomu tak bylo . Der Junge konnte sich fast nicht vorstellen , daß der frische grüne Wald in Brand geraten könnte . Und doch mußte es so sein ! In Erregung geraten (S.7) To už byl také rozčilen . Nun geriet er ebenfalls in Erregung . In Panik geraten (S.2) Když jsem se tam objevil - můj článek už měli na stole - , tak zpanikařili . Als ich dort auftauchte - meinen Artikel hatten sie ja schon auf dem Tisch - , gerieten sie in Panik . Ins Schwanken geraten (S.9) Cosi neurčité barvy a tvaru se zapotácí , uklouzne , něco jiného křičí , jako by to na nože brali . Etwas von unbestimmter Farbe und Form gerät ins Schwanken , rutscht , etwas anderes schreit wie abgestochen auf . Ins Schwitzen (S.10) Pan učitel má pravdu a Líza se začíná potit . « Der Herr Lehrer hatte recht , und Líza geriet ins Schwitzen . In Streit geraten (S.3.) Hezky rychle jsme se pohádali . Wir gerieten schon bald in Streit . Ins Stocken geraten (S.5.) Potom rozhovor musil váznout , neboť mluví - li spolu dva lidé , slova se jedno o druhé zapalují a rozplameňují , ale jejich slova šla jedno mimo druhé a každé pro sebe . Dann geriet die Unterhaltung ins Stocken , denn wenn zwei Menschen miteinander reden , entzündet sich ein Wort am anderen , und das Gespräch lodert auf , aber bei diesen beiden gingen die Worte aneinander vorbei , und jedes lebte für sich allein . In Vergessenheit geraten (S.2) Když však skončila Tiberiova vláda , zapomnělo se i na verše tvého syna . Aber als die Herrschaft von Tiberius vorbei war , gerieten sie in Vergessenheit . In Zorn geraten (S.4) Velkého bratra by to možná rozzlobilo . Es konnte ja sein , daß der große Bruder dadurch in Zorn geriet . Übersetzung durch ein anderes Verb Obwohl die Zahl der Übersetzungen durch ein anderes Verb ziemlich hoch ist, wurden die meisten FVG durch das entsprechende Verb übersetzt. Eine große Menge von verschiedenen Übersetzungen durch ein anderes Verb als das entsprechende Verb weisen die FVG „in Bewegung geraten“ und „ins Wanken geraten“ auf. Zu jedem FVG werden drei Beispiele präsentiert: In Bewegung geraten (S.4) Nejprve se rozběhne několik jedinců , pak více a nakonec běží všichni . Erst geraten einige in Bewegung , dann mehr , dann alle . Dokonce ani zženštilá paráda jezdeckého oděvu nemohla skrýt nesmírnou sílu toho těla - zdálo se , že třpytící se jezdecké boty vyplňuje do té míry , že šněrování na horním konci hrozí prasknutím , a když pod tenkým kabátem pohnul paží , bylo vidět , jak se mu tam převaluje veliký chomáč svalů . Die gewaltige Kraft dieses Körpers war auch in dem feminin geschwungenen Reitdreß nicht zu verkennen . Seine blitzblanken Stiefel saßen so prall , daß die Schäfte sich spannten , und wenn er unter dem feinen Reitjackett mit der Schulter zuckte , sah man , wie ein ganzes Muskelpaket in Bewegung geriet . " Někdy se Milimu musí říct všechno dvakrát , " usmál se pan Kopfrkingl a pohlédl ke vchodu , kde pořád stála ta podobná Maličké od Malvazu a teď tam právě nastal nějaký rozruch , lidé se tam nějak zavlnili a poskočili , ale oč jde , nebylo vidět . » Manchmal muss man dem Mili alles zweimal sagen « , Herr Kopfrkingl lächelte und blickte zum Eingang , wo noch immer die der Kleinen vom Malvasier Ähnelnde stand , und eben dort entstand jetzt irgendein Aufruhr , die Menschen gerieten dort irgendwie in Bewegung und sprangen auf , aber worum es da ging , konnte man nicht sehen . Ins Wanken geraten (S.5) " Po dvaceti pěti tisících za patnáct lidí ? " zeptal se Arthur a jeho nevzrušené vystupování se hroutilo pod útoky ze dvou stran soudní síně . » Fünfundzwanzigtausend für jeden der fünfzehn Betroffenen ? « fragte Arthur . Er befand sich in einem Zweifrontenkrieg , und seine Unerschütterlichkeit geriet ins Wanken . Jenom si s úžasem uvědomil , že protější dům se zachvěl ( neuvěřitelný a hrůzný pohyb hmoty , kterou až dosud považoval za nehybnou ) a v oblacích prachu se počal sesouvat , ten pohled byl tak nezvyklý , tak příšerný a tak úchvatný , že nestačil vnímat žádný z ohlušujících zvuků , které jej doprovázely . Er merkte nur entsetzt , wie das gegenüberliegende Haus ins Wanken geriet , diese Masse , die er bis dahin für festgefügt gehalten hatte , und von Staubwolken umhüllt in sich zusammensank . Dieser Anblick war so ungewohnt , so unheimlich und faszinierend , daß er keines der ohrenbetäubenden Begleitgeräusche wahrnahm . stěna jejich štítů se však prolomila jako pod úderem blesku a byli smetáni , podtínáni anebo svrháváni ze skály do kamenitého proudu dole . doch die Mauer ihrer Schilde geriet ins Wanken , als ob der Blitz eingeschlagen habe , und sie wurden hinweggefegt , niedergemacht oder über den Felsen in den steinigen Bach unten geworfen . Übersetzung mithilfe eines Substantivs Das Substantiv kommt vor allem als Prädikativ vor bei dem FVG „in Bewegung geraten“: Jako by všechno kolem bylo v pohybu , vlny vrboví , vlny trávy , nížina žila a kromě princezny tu nebyla živá duše . Es war , als wäre alles in Bewegung geraten , Wellen aus Weidengezweig , Wellen aus Gräsern , die Ebene lebte und kein Mensch außer ihr lebte darin . Bei anderen FVG erscheint die Übersetzung mithilfe eines Substantivs relativ selten. Übersetzung mithilfe eines Adjektivs In Verwirrung geraten (S.7) „ Váš stroj nedokáže zírat ani být zmatený , nemůže tedy ani objevit nic nového . „ Ihre Maschine kann nicht staunen und nicht in Verwirrung geraten , also kann sie auch nichts Fremdes entdecken . Freie Übersetzung In Verzweiflung geraten (S.11) Když se Římanům nakonec podařilo lstí a za noci vniknout do pevnosti - všichni spali a zpozorovali Římany až za úsvitu - , propadli Židé strašnému zoufalství a houfně páchali sebevraždy . Als es den Römern schließlich gelang , durch List bei Nacht einzudringen - alles schlief , und man bemerkte sie erst , als der Tag anbrach - , gerieten die Juden in furchtbare Verzweiflung und brachten sich in hellen Scharen selber um . In Wut geraten (S.3) Pak si to představil a dostal vztek . Tak to ne , vážení , šílence ze mě neuděláte , to by se někomu hodilo , odstřelit mě , že jsem na holčičky , na tak zatuchlý špek musíte chytat blbější kosy , milánkové , i s tou vaší povedenou babičkou … ! Dann stellte er es sich bildlich vor und geriet in Wut : So haben wir nicht gewettet , Freunde , einen Hanswurst macht ihr nicht aus mir , das könnte wem so passen , mich abzuschießen , weil ich angeblich auf kleine Mädchen fliege , für einen so ranzigen Speck müßt ihr euch eine blödere Maus suchen , ihr Herzchen , mitsamt eurem durchtriebenen Großmütterlein ! Wortwörtliche Übersetzung In Bedrängnis geraten (S.14) Uprostřed rozsáhlých úprav se projekt ocitl v obrovských finančních nesnázích . Die Arbeiten am Park waren schon weit vorangekommen, als das ganze Unternehmen in schwerste finanzielle Bedrängnis geriet . In Bewegung geraten (S.4) " A teď se zaplaťpánbůh daly věci konečně do pohybu . " Jetzt sind Gott sei Dank die Dinge endlich in Bewegung geraten . In Gefahr geraten (S.12) Měli co dělat , aby se vlkům , ubránili , a ocitli se ve velkém nebezpečí . Man hatte Mühe , sich der Wölfe zu erwehren , und geriet in große Gefahr . Ins Plaudern geraten (S.12) Upadl tu do tlachání , rozmarně ironizoval slaměnkový motiv , zahalekal : Dabei geriet er ins Plaudern , ironisierte launig das Immortellenmotiv , rief : In Stimmung geraten (S.13) Když pak táhli hanáckou rovinou , dostal se táta do plačtivé nálady . Als sie dann gemeinsam durch die hannakische Ebene weiterzogen , geriet mein Vater allmählich in weinerliche Stimmung . In Verdacht geraten (S.9) Tak se moudrý Nathan z Berlína N . dostane sám do podezření , pro nedostatek důkazů je však propuštěn . So gerät der weise Nathan aus Berlin N. selbst in Verdacht , wird aber dann mangels Beweisen wieder freigelassen . In Verlegenheit geraten (S.6) Ostrostřelec upadl do rozpaků a zdráhal se . Der Scharfschütze geriet in Verlegenheit und zierte sich . In Verzückung geraten (S.11) Tedy nejprve : Margret upadla do vytržení , v jejím ( už značně znetvořeném ) obličeji se objevilo něco dětsky vroucího , když první , co řekla , bylo prosté : Nun , zunächst : Margret geriet in Verzückung , ihr ( schon reichlich entstelltes ) Gesicht bekam einen kindlich-innigen Zug , als sie schlichtweg als erstes sagte : » Ja , den hab ich geliebt . Fehlende Übersetzung Aus einer hohen Anzahl von fehlenden Übersetzungen könnte man schlussfolgern, dass die Übersetzung eines konkreten FVGs ins Tschechische außergewöhnlich problematisch wäre. Das ist aber bei keinem der untersuchten FVG der Fall. Die fehlenden Übersetzungen sind bei allen untersuchten FVG selten und nicht besonders aussagekräftig. Tabelle 1 zeigt noch weitere FVG, die 1 oder 2 Ergebnisse im InterCorp haben: in Aufruhr ins Stottern in Schwingung ins Lächeln ins Elend in Euphorie ins Schwärmen ins Berichten ins Taumeln ins Wackeln in Schande in Eifer ins Sinnieren in Schwung ins Lächeln in Glut in Verwunderung ins Hintertreffen in den Verderb ins Taumeln in Verlust in Klirren in Erstaunen in Fahrt in Schwung in Rage ins Rollen ins Schlottern in Widerspruch in den Verderb ins Rutschen ins Straucheln ins Elend in Erstaunen in Fahrt in Wallung ins Fabulieren ins Wackeln ins Schlottern in Widerspruch [Tabelle 1] Diese Arbeit konzentriert sich auf die häufiger gerbauchte FVG, bei denen man unter mehr als drei Treffer unterscheiden kann. Bei diesen Verben kann man keinen Vergleich von Übersetzungen machen, deshalb werden sie in dieser Arbeit ausgelassen. Die Treffer aus dem Korpus von diesen Verben gibt es aber auch auf der CD. Schlussfolgerung Als Ergebnisse dieser Forschung darf man folgende Annahmen bezeichnen: Im InterCorp gibt es 421 FVG mit dem Verb „geraten“ Zu dem Verb „geraten“ richten sich im InterCorp 73 Nominalphrasen Die drei häufigsten Nominalphrasen sind: a) in Panik b) in Vergessenheit c) in Streit Im Tschechischen werden die FVG meistens mithilfe eines entsprechenden Verbs übersetzt. Es geht um die Verben, die in gleiche Wortfamilie gehören, wie das Substantiv im deutschen FVG Gefundene Beispiele sind hauptsächlich Prosa-Texte Alle Beispiele mit dem Verb „geraten“ bezeichnen einen Veränderungszustand und Anfang eines Geschehens Statistische Auswertung Aus insgesamt 1 572 Treffern vom Verb „geraten“ lässt sich 421 Verben mit einem hinzugefügten Nominalteil finden. Das bildet zirka einen Fünftel aller Treffer vom Verb „geraten“. Literatur- und Quellenverzeichnis ENGEL, Ulrich. Deutsche Grammatik: Neubearbeitung. 2., durchgesehene Aufl. München: Iudicium, 2009, 485. S. FLÄMIG, Walter. Grammatik des Deutschen: Einführung in Struktur- und Wirkungszusammenhänge : erarbeitet auf der theoretischen Grundlage der "Grundzüge einer deutschen Grammatik". Berlin: Akad.-Verl, 1991, 640 S. GRIESBACH Heinz, KNUST Herbert, SCHULZ Dora. Grammatik der deutschen Sprache. 2. Aufl. München: Hueber Verlag, 1962, 445 S. HELBIG Gerhard, BUSCHA Joachim. Deutsche Grammatik: ein Handbuch für den Ausländerunterricht. 2001. Berlin: Langenscheidt, 2001. JUNG, Walter. Grammatik der deutschen Sprache. 6. Aufl. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1980, 518 S. POVEJŠIL, Jaromír. Mluvnice současné němčiny. 3. vyd. Praha: Academia, 1994, 313 S. POLENZ, Peter von (1953): Funktionsverben im heutigen Deutsch. Sprache in der rationali-sierten Welt. Wirkendes Wort, Beiheft 5. SOMMERFELDT Karl-Ernst, STARKE Günter. Einführung in die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 1. Aufl. 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