Die Arbeit diskutiert Goethes Gedichtzyklen Römische Elegien und Venezianische Epigramme im Kontext ihrer Entstehung und Publikation. Dabei fragt sie vor allem danach, wie diese beiden Textcorpora die Stabilisierung der Autorposition... more
Die Arbeit diskutiert Goethes Gedichtzyklen Römische Elegien und Venezianische Epigramme im Kontext ihrer Entstehung und Publikation. Dabei fragt sie vor allem danach, wie diese beiden Textcorpora die Stabilisierung der Autorposition Goethes auf dem literarischen Feld zwischen dem Italienaufenthalt und der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Schiller begleiten. Während die bisherige Goethe- und Klassikforschung diese Jahre eher randständig behandelt hat, werden sie hier als wichtige Scharnierstelle zwischen einer Ästhetik der Überbietung und der Klassik in ihrer kanonisierten Form sichtbar, weil in ihrem Verlauf die Grundmuster einer umfassenden Schreibstrategie formuliert und etabliert werden, die bis zur Moderne die Funktionsweisen des literarischen Feldes prägen. Mithin wird die Klassik nicht nur als literaturgeschichtliche Epoche verstanden, sondern als eine Dynamisierung der literarischen Kommunikation, die seither selbstreferenziell und relativ autonom funktioniert.
Pierre Bourdieu (1930-2002), Soziologe und engagierter Intellektueller, entwickelte seinen eigenen Ansatz auf der Basis seiner ethnosoziologischen Studien in Algerien. Er setzte sich dabei ebenso von der existenzialistischen... more
Pierre Bourdieu (1930-2002), Soziologe und engagierter Intellektueller, entwickelte seinen eigenen Ansatz auf der Basis seiner ethnosoziologischen Studien in Algerien. Er setzte sich dabei ebenso von der existenzialistischen Subjektphilosophie sartrescher Prägung ab wie von einem Strukturalis-mus, der die Akteure zu Epiphänomenen erklärte. Wenn er die relationelle Betrachtungsweise beibehält, so sieht er doch im Strukturalismus die Gefahr des Objektivismus durch die Verabsolutierung der Beobachterperspektive. Demgegenüber versucht er nach dem notwendigen Objektivierungsschritt eine praxeologische Erkenntnisweise zu entwickeln, die der Logik des HandeIns gerecht wird. Joseph Jurt stellt in dieser Einführung die zentralen theoretischen Kategorien Bourdieus-Feld, Habitus und Kapital-vor, die Resultate empirischer Frage-stellungen sind.
Joseph Jurt, geboren 1940, war von 1981 bis 2005 Professor für französische Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg i. Br. Buchpublikationen u. a.: (Hg.) Pierre Bourdieu: Forschen und Handeln, 2004; (Hg.) Die Literatur und die Erinnerung an die Shoah, 2005; (Hg.) Champ litteraire et nation, 2007.
Bis zu 400.000 studentische Hilfskräfte und MitarbeiterInnen übernehmen in Deutschland wichtige Aufgaben in Forschung und Lehre. Ihre Arbeitsbedingungen sind dabei häufig prekär. Gleichzeitig ergeben sich aus der Anstellung aber auch... more
Bis zu 400.000 studentische Hilfskräfte und MitarbeiterInnen übernehmen in Deutschland wichtige Aufgaben in Forschung und Lehre. Ihre Arbeitsbedingungen sind dabei häufig prekär. Gleichzeitig ergeben sich aus der Anstellung aber auch viele Privilegien. Dennoch ist diese Gruppe von studentischen ArbeitnehmerInnen bisher kaum sozialwissenschaftlich erforscht.
Christian Schneickert untersucht die Situation studentischer Hilfskräfte und MitarbeiterInnen an deutschen Hochschulen, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen. Dabei werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden kombiniert und in einen umfassenden theoretischen Rahmen eingebettet, der sowohl aus bildungssoziologischer als auch aus arbeitssoziologischer Perspektive von aktuellem Interesse ist. Das Buch versteht sich als empirische Anwendung der Soziologie Pierre Bourdieus auf das akademische Feld in Deutschland.
Anhand von umfangreichem empirischem Material wird in diesem Buch gezeigt, wie die Arbeit als studentische Hilfskraft einerseits einen Reproduktionsmechanismus sozialer Ungleichheit im Bildungssystem darstellt und wie andererseits an deutschen Universitäten eine neue Form prekarisierter ArbeitnehmerInnen geformt wird, die für die zukünftige Organisation von Arbeitsverhältnissen in unserer Gesellschaft noch von erheblicher Bedeutung sein wird.
Bourdieu hat mit dem Habituskonzept ein Instrumentarium vorgelegt, mit dem ökonomische Prozesse als soziale Phänomene analysiert und neue Erkenntnisse über Marktprozesse aus konflikttheoretischer Perspektive generiert werden können.... more
Bourdieu hat mit dem Habituskonzept ein Instrumentarium vorgelegt, mit dem ökonomische Prozesse als soziale Phänomene analysiert und neue Erkenntnisse über Marktprozesse aus konflikttheoretischer Perspektive generiert werden können. Hierbei muss grundlegend darauf hingewiesen werden, dass Bourdieu den Begriff „Ökonomie“ in zweifacher Weise verwendet: zum einen als Ökonomie bzw. Regelhaftigkeit der Praxis in gesellschaftlichen Feldern und im sozialen Raum, zum anderen zur Beschreibung der spezifischen Praxisformen im Feld der Wirtschaft (Hillebrandt 2009a: 186).
Some comments of Paul Tholey on field theory in biology, psychology and social sciences from a Gestalt theoretical point of view, published and introduced by Gerhard Stemberger.
Einführung Unter den Bedingungen eher fl üchtiger Begegnungsmöglichkeit mit wissenschaft-lich-psychologischen Erkenntnissen im Rahmen eines kurzen, durchgeplanten und fachlich übervollen Studiums künftiger Lehrerinnen und Lehrer werden... more
Einführung Unter den Bedingungen eher fl üchtiger Begegnungsmöglichkeit mit wissenschaft-lich-psychologischen Erkenntnissen im Rahmen eines kurzen, durchgeplanten und fachlich übervollen Studiums künftiger Lehrerinnen und Lehrer werden von den Studierenden solche Lehrveranstaltungen bevorzugt, die Praxisrelevanz für den künf-tigen Schulalltag versprechen. Wenn es dennoch ein Ziel ist, ihnen mehr und anderes als Praxistipps oder " nach der Prüfung Abhakbares " zu vermitteln, gilt es, diesem Bedürfnis nach Praxisrelevanz Rechnung zu tragen, zugleich aber ein wissenschaft-liches Fundament anzubieten, das über den aktuellen Horizont und die Ebene der Erziehungsratschläge hinausweist. Inwiefern die Gestalttheorie dafür eine geeignete Grundlage ist, soll im Folgenden für den Schwerpunkt der Erziehungspsychologie herausgearbeitet werden.
Ser soziale Raum: eine Ausgliederung von Feldern; die Geschichte der Autonomisierung der Felder; die Invarianten der Felder; die Entsprechung von Stellung und Stellunnahmen; die Geschichtlichkeit der Felder; die Frage der (relativen)... more
Ser soziale Raum: eine Ausgliederung von Feldern; die Geschichte der Autonomisierung der Felder; die Invarianten der Felder; die Entsprechung von Stellung und Stellunnahmen; die Geschichtlichkeit der Felder; die Frage der (relativen) Autonomie der Felder; Feld, Kapital und Habitus.