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Die Soziologie Pierre Bourdieus gehört heute zum Standardrepertoire der Sozialwissenschaften und entfaltet eine nachhaltige Wirkung auf die gesamte Disziplin der Soziologie. Innerhalb der soziologischen Theoriearbeit Bourdieus kommt der... more
Die Soziologie Pierre Bourdieus gehört heute zum Standardrepertoire der Sozialwissenschaften und entfaltet eine nachhaltige Wirkung auf die gesamte Disziplin der Soziologie. Innerhalb der soziologischen Theoriearbeit Bourdieus kommt der Wissenschaftssoziologie dabei eine zentrale Stellung zu. Sie verbindet seine philosophischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen mit seinem soziologischen Forschungsprogramm. Um Bourdieus Gesamtwerk verstehen zu können ist es daher unerlässlich, seine wissenschaftstheoretische Grundlage zu berücksichtigen. Das vorliegende Buch versteht sich als Hilfestellung hierfür. Obwohl Bourdieus Theoriekonzeption in großen Teilen in der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft und der Produktion von wissenschaftlichem Wissen entwickelt wurde, wird seine Wissenschaftssoziologie in der deutschen Wissenschaftsforschung bis heute nur eingeschränkt rezipiert und es liegt bisher keine systematische Abhandlung seiner Wissenschaftssoziologie vor. Diese Lücke schließt der vorliegende Band
Research Interests:
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Im Zentrum des vorliegenden Promotionsprojektes steht die Forschungsfrage, wie soziale Ungleichheit und Machtverhältnisse systematisch in die ordnungsökonomische Analyse integriert werden können. Dahinter steht die Einsicht, dass... more
Im Zentrum des vorliegenden Promotionsprojektes steht die Forschungsfrage, wie soziale Ungleichheit und Machtverhältnisse systematisch in die ordnungsökonomische Analyse integriert werden können. Dahinter steht die Einsicht, dass ökonomische Prozesse signifikant durch Machtprozesse beeinflusst werden, d.h. dass Individuen mittels Privilegiensuche und Diskriminierungsmaßnahmen mit Blick auf ihre individuelle Position innerhalb der Gesellschaft (bewusst und/oder unbewusst) Einfluss auf ökonomische Verteilungs- und Produktionsergebnisse nehmen. Gleicher-maßen sind aber auch die Aushandlungsprozesse auf der Suche nach wünschenswerten Rahmenbedingungen für eine marktwirtschaftliche Ordnung durch bestehende Machtverhältnisse geprägt.
Um zu realitätsnahen und in der Praxis umsetzbaren wirtschafts- und sozialpolitischen Schlussfolgerungen zu gelangen, muss eine moderne Ordnungspolitik – so das zentrale Anliegen der Dissertation – die soziale Einbettung der Wirtschaftsakteure systematisch berücksichtigen, d.h. die sozialen Beziehungen und kulturellen Referenzpunkte von Individuen in die ökonomische Analyse integrieren. Damit werden in dem Promotionsprojekt neben der politischen Dimension explizit auch die Bedeutung von Normen, Institutionen, Kultur, soziale Strukturen, soziale Ungleichheiten und die Begrenztheit kognitiver Prozesse zur Erklärung moderner Wirtschaftsordnungen bzw. Wirtschaftsverfassungen herangezogen.
Anknüpfend an diese konzeptionellen Überlegungen richtet sich das weitere Forschungsinteresse in der vorliegenden Arbeit insbesondere auf die faktisch vorherrschenden, in Abhängigkeit zur sozialen Lage divergierenden, Gerechtigkeitsvorstellungen, welche somit als ein Schlüssel zum Verständnis von ökonomischen Macht- und Konfliktfragen verstanden werden müssen. Dabei wird explizit geprüft, inwieweit Teilhabe- und Inklusionskonzepte zur positiven Erklärung und Lösung existierender Machtasymmetrien und Konfliktstrukturen beitragen können.
Studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen nicht mehr wegzudenken – bis zu 400.000 von ihnen betreiben Literatur- und Internetrecherchen, fotokopieren, beschaffen Bücher und... more
Studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen nicht mehr wegzudenken – bis zu 400.000 von ihnen betreiben Literatur- und Internetrecherchen, fotokopieren, beschaffen Bücher und Zeitschriftenaufsätze in Bibliotheken, redigieren Texte, geben Daten ein, betreuen ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen in Lehrveranstaltungen und helfen bei deren Vorbereitung, sie leiten Tutorien, beaufsichtigen Klausuren, bereiten Tagungen vor, transkribieren Interviews, werten Daten aus und erstellen Statistiken, führen Laborarbeiten aus und überwachen Geräte ... Wie aber sieht die Situation der studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich aus? Das haben Alexander Lenger, Christian Schneickert und Stefan Priebe in einer durch die Max-Traeger-Stiftung geförderten Studie untersucht, die die GEW jetzt veröffentlicht. Die Studie gibt einen einmaligen Überblick über die Lage der studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im deutschen Hochschul- und Forschungssystem. Knapp 4.000 Personen wurden befragt, darüber hinaus vorhandene Daten und Studien ausgewertet. Erstmals liegen umfassende Informationen zum Profil, zu den Beschäftigungsverhältnissen und Arbeitsbedingungen der studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor.
Die Frage nach der sozialen Herkunft von Akademikern ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Sozial- und Bildungsforschung geworden. Promovierende hingegen finden kaum Berücksichtigung. Die soziale Herkunft von Doktoranden/innen... more
Die Frage nach der sozialen Herkunft von Akademikern ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Sozial- und Bildungsforschung geworden. Promovierende hingegen finden kaum Berücksichtigung.

Die soziale Herkunft von Doktoranden/innen an deutschen Universitäten ist Gegenstand der vorliegenden Studie. Es wurden über 1800 Doktoranden und Doktorandinnen aus 92 verschiedenen Fächern zum Ausbildungsverlauf und ihrer biografischen Situation befragt. Dabei zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit für den Erwerb eines Doktortitels weniger auf der individuellen Leistungsfähigkeit oder persönlichen Qualifikation beruht, sondern maßgeblich durch die ökonomischen, sozialen und kulturellen Bedingungen des Elternhauses bestimmt wird.
Trotz der Einigkeit bezüglich der Bedeutung ökonomischer Bildung wird gegenwärtig kontrovers diskutiert, wie an allgemeinbildenden Schulen wirtschaftliche, politische und sozialwissenschaftliche Themen gewichtet und behandelt werden... more
Trotz der Einigkeit bezüglich der Bedeutung ökonomischer Bildung wird gegenwärtig kontrovers diskutiert, wie an allgemeinbildenden Schulen wirtschaftliche, politische und sozialwissenschaftliche Themen gewichtet und behandelt werden sollen.
Der vorliegende Sammelband zeigt, dass letztlich nur eine auf wirtschaftliches Sinn-Verstehen ausgerichtete (sozio-)ökonomische Ausbildung die Voraussetzungen dafür schafft, Schüler*innen langfristig in gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen einzubeziehen. Da wirtschaftliche Themen der sozialwissenschaftlichen Analyse, der wirtschaftswissenschaftlichen Reflexion sowie der politischen Urteilsbildung unterliegen, müssen gleichermaßen wirtschaftliches Verstehen und gesellschaftliche Moralvorstellungen zur Beurteilung gesellschaftlicher Arrangements herangezogen werden.
Despite the fact that the globalization process tends to reinforce existing inequality structures and generate new areas of inequality on multiple levels, systematic analyses on this very important field remain scarce. Hence, this book... more
Despite the fact that the globalization process tends to reinforce existing inequality structures and generate new areas of inequality on multiple levels, systematic analyses on this very important field remain scarce. Hence, this book approaches the complex question of inequality not only from different regional perspectives, covering Africa, Asia, Europe, Latin and Northern America, but also from different disciplinary perspectives, namely cultural anthropology, economics, ethnology, geography, international relations, sociology, and political sciences.


The contributions are subdivided into three essential fields of research: Part I analyzes the socio-economic dimension of global exclusion, highlighting in particular the impacts of internationalization and globalization processes on national social structures against the background of theoretical concepts of social inequality. Part II addresses the political dimension of global inequalities. Since the decline of the Soviet Union new regional powers like Brazil, China, India and South Africa have emerged, creating power shifts in international relations that are the primary focus of the second part. Lastly, Part III examines the structural and transnational dimension of inequality patterns, which can be concretized in the rise of globalized national elites and the emergence of multinational networks that transcend the geographical and imaginative borders of nation states.
Der Sammelband widmet sich theoriegeschichtlich, methodologisch und interdisziplinär dem Konzept des Habitus von Pierre Bourdieu. Im ersten Teil werden die philosophischen und sozialwissenschaftlichen Hauptquellen und Ursprünge des... more
Der Sammelband widmet sich theoriegeschichtlich, methodologisch und interdisziplinär dem Konzept des Habitus von Pierre Bourdieu. Im ersten Teil werden die philosophischen und sozialwissenschaftlichen Hauptquellen und Ursprünge des Begriffs in jeweils eigenen Beiträgen herausgearbeitet. Mit diesem vertieften Verständnis werden Potenziale erschlossen, die das Habituskonzept für zukünftige theoretische und empirische Forschung bereithält. Daran anschließend stellt ein zweiter Teil die bisher einflussreichsten Ansätze der empirischen Habitusanalyse vor. Im dritten Teil schließlich wird aufgezeigt, wie das Habituskonzept in verschiedenen Fachdisziplinen zur Anwendung kommt und zur Klärung sowohl fachinterner als auch interdisziplinärer Fragestellungen beitragen kann. Hierzu werden aktuelle fachspezifische Diskussionen aufgegriffen und aus Bourdieu’schem Blickwinkel analysiert. Die Beiträge des Bandes zeigen, dass Bourdieu mit der Habitus-Feld-Theorie eine allgemeine Theorie konflikthafter Differenzierung vorgelegt hat, die nicht nur Mikro- und Makroebene verbindet, sondern ihren wissenschaftlichen Wert darüber hinaus für verschiedenste Disziplinen, analytische Ebenen und soziale Phänomene unter Beweis stellt.
Der vorliegende Artikel behandelt die Frage, wie Professorinnen und Professoren im deutschen Hochschulwesen ihre eigene Handlungsmacht auf ihrem Karriereweg hin zur Professur ex post in ihrer Biographie konstruieren und inwiefern sie... more
Der vorliegende Artikel behandelt die Frage, wie Professorinnen und Professoren im deutschen Hochschulwesen ihre eigene Handlungsmacht auf ihrem Karriereweg hin zur Professur ex post in ihrer Biographie konstruieren und inwiefern sie ihren Lebensverlauf als strukturiert begreifen. Dem Ansatz der Biographieforschung folgend, werden Biographien hinsichtlich der individuellen Deutungsmuster der Lebensgeschichte der einzelnen Subjekte rekonstruiert. Ergänzend geht der hier vorliegende Artikel im Anschluss an Pierre Bourdieu davon aus, dass professorale Lebensläufe von strukturellen Elementen des akademischen Feldes geprägt werden; entsprechend werden in einem ersten Schritt die vorhandenen Strukturen des deutschen Hochschulsystems beschrieben und in den Forschungskontext eingeordnet. In einem zweiten Schritt behandelt der Artikel die Frage, wie Professorinnen und Professoren ihren Lebenslauf und ihre eigene Handlungsmacht hinsichtlich der vorhandenen Strukturen konzipieren. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden sechs leitfadengestützte, teilbiographische Interviews mit Professorinnen und Professoren zu ihrem akademischen Werdegang aus einem größeren Korpus ausgewählt und mit der Methode der Agency-Analyse ausgewertet. Unsere Analysen zeigen, dass alle interviewten Professorinnen und Professoren ihre akademische Karriere als – auf irgendeine Art – strukturiert begreifen. Hierbei ergeben sich aus dem Material drei Grundnarrative, die sich hinsichtlich des Erlebens von Strukturiertheit des Lebenslaufs und der Zuschreibung von Agency deutlich unterscheiden: Das passive Erfahren und/oder Erleiden der Strukturen bei gleichzeitiger Beibehaltung vorheriger Dispositionen (Grundnarrativ I); die aktive Herstellung von Handlungsmacht durch das Verfolgen eines strategischen Plans (Grundnarrativ II) sowie die passive Prägung und Anpassung an die Strukturen des akademischen Feldes (Grundnarrativ III). Die in den Grundnarrativen erkennbaren Erzählungen von strategischem Handeln und Karriereplanung geben dabei Hinweise auf eine mögliche Erweiterung des feldspezifischen Handlungsmodus im Sinne eines Neuen Geistes des akademischen Kapitalismus.
Rezension mit Kommentar zu dem berühmten Aufsatz von Keynes
Research Interests:
Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist die Situation studentischer Hilfskräfte an deutschen Universitäten. Um deren Lage innerhalb des universitären Betriebs näher zu untersuchen, wird die Anstellung als studentische Hilfskraft zunächst... more
Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist die Situation studentischer Hilfskräfte an deutschen Universitäten. Um deren Lage innerhalb des universitären Betriebs näher zu untersuchen, wird die Anstellung als studentische Hilfskraft zunächst aus bildungssoziologischer Perspektive, d. h. als produktive Strategie innerhalb einer individuellen Bildungslaufbahn, analysiert. Daran anknüpfend werden studentische Mitarbeiter zusätzlich aus arbeitssoziologischer Perspektive, als moderne Form hochqualifizierter und voll flexibilisierter Arbeitnehmer in prekären Arbeitsverhältnissen, analysiert. Der Beitrag zeigt, dass sich die problematischen Bedingungen, unter denen studentische Hilfskräfte arbeiten, aus den spezifischen Strukturen des deutschen Bildungssystems ergeben. Ursache hierfür ist die Differenz zwischen den subjektiv-positiven Einschätzungen und den objektiv-begrenzten Möglichkeiten studentischer Hilfskräfte, wodurch die „Ausbeutung“ günstiger Arbeitskraft möglich wird.
This paper analyses the issue of widening global access, i.e., increasing opportunities for people from the developing countries from the Global South to participate in international higher education. Following Bourdieu it is argued that... more
This paper analyses the issue of widening global access, i.e., increasing opportunities for people from the developing countries from the Global South to participate in international higher education. Following Bourdieu it is argued that there are class specific patterns to higher education hidden by the neoliberal postulate of excellence. Using Wallerstein’s global system analysis a brief discussion of the global structure is presented.
Thereafter, a normative framework is developed using the idea of inclusion and capabilities to legitimise Widening Global Access. Since the capabilities are reproduced unequally the need is for widening participation of students from the developing countries. Widening Global Access means that the comparison between students from the industrialised and developing countries cannot be done on an absolute level but rather a relative approach taking into account the unequal starting position must be applied.
Der Beitrag verknuepft die wirtschaftsethischen ueberlegungen der Freiburger Schule um Walter Eucken mit dem gegenwaertigen Stand des konstitutionenoekonomischen Forschungsparadigmas von James Buchanan und dem Inklusionskonzept von... more
Der Beitrag verknuepft die wirtschaftsethischen ueberlegungen der Freiburger Schule um Walter Eucken mit dem gegenwaertigen Stand des konstitutionenoekonomischen Forschungsparadigmas von James Buchanan und dem Inklusionskonzept von Amartya Sen. Der Capability-Ansatz von Sen ist geeignet, das klassisch ordnungsoekonomische Anliegen einer privilegienfreien Ordnung mit der Idee einer diskriminierungsfreien Gesellschaftsordnung, in der kein Mitglied dauerhaft und systematisch von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen wird, zu verknuepfen. (The paper brings together the ethical considerations of the Freiburg School, as developed by Walter Eucken’s circle, with the current stand of James Buchanan’s constitutional economics research para-digm as well as the capability approach of Amartya Sen. The capability approach in particular is well suited to combine the classical constitutional economics issue of a privilege-free order with the notion of a non-discriminating social order in which no member is permanently and systematically excluded.)
This paper analyzes the relation of culture, institutions and economic development using the example of Indonesia. The success of economic catch-up development depends essentially on the interconnection between pre-existing informal... more
This paper analyzes the relation of culture, institutions and economic development using the example of Indonesia. The success of economic catch-up development depends essentially on the interconnection between pre-existing informal constraints on the one hand and novel, imported institutions on the other. Hence culture, understood as the interplay between legal rules and non-legal constraints, has to be considered as an important determinant of economic development and growth. In order to adapt economic policies and thereby prevent institutional traps, which may otherwise hinder economic reforms, it is essential to understand culture and the ways in which different cultural factors support or constrain the functioning of formal institutional settings. Applying a cultural approach to economics in the case of Indonesia's economic development allows for the inclusion of complex cultural conditionality of economic behavior and puts special emphasis on the role of politicians as public and cultural entrepreneurs. Altogether, the example of Indonesia demonstrates once more the necessity to apply a cultural approach to the study of catch-up development in a globalized world.(Online publication June 12 2012)
Ziel der Studie ist es, die Wechselwirkungen zwischen der Kapitalausstattung und der Möglichkeit zur Promotion von Doktorandinnen und Doktoranden darzustellen und systematische Ungleichheiten aufzuzeigen. Der Beitrag ist wie folgt... more
Ziel der Studie ist es, die Wechselwirkungen zwischen der Kapitalausstattung und der Möglichkeit zur Promotion von Doktorandinnen und Doktoranden darzustellen und systematische Ungleichheiten aufzuzeigen. Der Beitrag ist wie folgt aufgebaut: In Abschnitt 1 werden das methodische Vorgehen sowie die Datenqualität dargestellt, bevor in Abschnitt 2 eine deskriptive Analyse erfolgt. Abschnitt 3 zieht ein kurzes Fazit und deutet erste (bildungspolitische) Konsequenzen an. Es wird argumentiert, dass in Deutschland nicht unbedingt die Studierenden mit den besten Universitätsabschlüssen den Doktortitel erwerben. Somit ist festzuhalten, dass nicht einzig die Leistung an der Hochschule, sondern gleichermaßen personale Faktoren, wie die soziale Herkunft und der Habitus die Chancen zur Aufnahme einer Promotion bestimmen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Promotion zu beginnen, wird maßgeblich von dem zur Verfügung stehenden ökonomischen Kapital beeinflusst. Obwohl für Promovierende eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen worden sind, beginnt nur ein sehr kleiner Teil aus sozial schwächeren Familien eine Promotion. Gleichermaßen belegen die Befunde zum Berufsstatus des Vaters, dass Promovierende tendenziell aus eher privilegierten, bildungsnahen sozialen Schichten stammen
The paper highlights the question: how does a cultural theory of economics contribute to a better understanding in respect to the conflict between the prevailing notions of justice and the principles of a modern market economy? For this... more
The paper highlights the question: how does a cultural theory of economics contribute to a better understanding in respect to the conflict between the prevailing notions of justice and the principles of a modern market economy? For this purpose, the relationship between justice and efficiency is first analyzed from the perspective of modern constitutional economics. On the basis of the criticism of the concept of social justice, presented by Friedrich August von Hayek, we then demonstrate that the fundamental tension between justice and economic efficiency stems from cultural conditions. A cultural perspective helps broaden the reflections on that issue and thus solve the conflict between justice and efficiency. Thus, it will be demonstrated that, transcending Hayek, it is necessary to expand the concept of a more complex homo culturalis in order to deal with the “spheres” of justice and efficiency in a comprehensive way.
Prozesse nachholender Entwicklung werden nicht nur durch wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst, sondern sind eingebettet in ein Zusammenspiel von politischen, rechtlichen und kulturellen Faktoren. In der (entwicklungsökonomischen)... more
Prozesse nachholender Entwicklung werden nicht nur durch wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst, sondern sind eingebettet in ein Zusammenspiel von politischen, rechtlichen und kulturellen Faktoren. In der (entwicklungsökonomischen) Literatur gibt es zunehmend Ansätze, die wirtschaftliche Entwicklung im Zusammenspiel von politischen und ökonomischen Entscheidungen betrachten. So ist das Zustandekommen wirtschaftspolitischer Reformen sowie die resultierenden volkswirtschaftlichen Ergebnisse eng mit der Ausgestaltung staatlicher Gewalt und politischer Macht verbunden. Diese Ausgestaltung kann anhand des Konzeptes der Institutionen systematisch beschrieben und erklärt werden. Ausgehend von diesen Ansätzen wird verdeutlicht, welchen Beitrag eine kontextuale Ökonomik zum Verständnis von institutionellen Reformen leisten kann. Dabei wird der kulturelle Kontext als der entscheidende Kontext angesehen, da er die individuellen Deutungs- und Handlungsmuster und somit auch die Herausbildung der politischen und wirtschaftlichen Regelordnung prägt. Eine Wirtschaftswissenschaft, die realitätsnahe Politikempfehlungen liefern will, muss folglich stärker auf die interdependenten gesellschaftlichen Problemlagen eingehen und zudem eine kulturelle Sensibilität entwickeln.
Vor kurzem veröffentlichte Jürgen Gerhards einen höchst interessanten Beitrag in dieser Zeitschrift. Die Überlegungen Gerhards nimmt der Artikel zum Anlass, einige ergänzende empirische Befunde aus einem laufenden Forschungsprojekt zum... more
Vor kurzem veröffentlichte Jürgen Gerhards einen höchst interessanten Beitrag in dieser Zeitschrift. Die Überlegungen Gerhards nimmt der Artikel zum Anlass, einige ergänzende empirische Befunde aus einem laufenden Forschungsprojekt zum soziologischen Feld in Deutschland zu präsentieren, in dessen Kontext bisher 2.218 Studierende der Sozialwissenschaften zu den Lehrinhalten der Soziologie befragt wurden. Anhand der Ergebnisse dieser Befragung kann ein systematisches Bild über den gegenwärtigen Status Quo der tatsächlich gelesenen Werke in der Soziologie gewonnen werden. Dabei bestätigen die Befunde die von Gerhards diagnostizierte Orientierung an den Klassikern und den geringen Grad der inhaltlichen Paradigmatisierung, weisen jedoch auf eine verstärkte Kanonisierung der deutschsprachigen Soziologie hin. So geben die Befunde erste Hinweise darauf, dass durchaus Standardisierungstendenzen der Lehrinhalte über verschiedene Standorte hinweg zu beobachten sind.
Die Vorteile qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschungsmethoden sind in sozialwissenschaftlichen Fächern seit langem anerkannt und werden in der Forschungspraxis umfassend eingesetzt. Im wirtschaftswissenschaftlichen Feld hingegen... more
Die Vorteile qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschungsmethoden sind in sozialwissenschaftlichen Fächern seit langem anerkannt und werden in der Forschungspraxis umfassend eingesetzt. Im wirtschaftswissenschaftlichen Feld hingegen spielen qualitative Methoden, wie z.B. leitfadengestützte Interviews oder teilnehmende Beobachtungen, praktisch keine Rolle. Vor dem Hintergrund, dass eine Mehrzahl deutscher Ökonomen Interesse und Kenntnisse in empirischen Forschungsmethoden für sehr wichtig hält, sollte es umso mehr überraschen, dass qualitative Forschungsmethoden so gut wie keine Verwendung in wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen finden. Um uns diesem Phänomen auf empirische Weise anzunähern, wurde eine qualitative Befragung unter deutschsprachigen Ökonomen durchgeführt, um mehr über den Stellenwert und die Repräsentationen qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschungsmethoden herauszufinden. Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Volkswirtschaftslehre fast ausschließlich quantitativ arbeitet. Ursache für die systematische Ablehnung des qualitativen Forschungsparadigmas – so unser Befund – sind die unzureichenden Kenntnisse über die Logik und den Nutzen qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschungsansätze, der fehlende Umgang mit qualitativen Verfahren sowie eine unzulässige Methodenfixierung auf quanti-tative bzw. mathematische Designs. Entsprechend gilt es herauszuarbeiten, welche Gründe und Entwicklungen für eine solch rigorose Ablehnung qualitativer und vor allem rekonstruktiver Forschungsmethoden in der Volkswirtschaftslehre verantwortlich sind. Es ist das Ziel des vorliegenden Beitrags, die fachspezifische Einstellung und das allgemeine Wissenschaftsverständnis von deutschen Ökonomen herauszuarbeiten sowie Aussagen über Bedeutung, Relevanz und insbesondere Potentiale qualitativer und auch rekonstruktiver Forschungsmethoden für ökonomische Fragestellungen aufzuzeigen.
Der Verhaltensökonomik wird das Potenzial zugeschrieben, Erkenntnisse über moralisches Verhalten und Gerechtigkeitsvorstellungen durch Berücksichtigung von psychologischen und verhaltenswissenschaftlichen Faktoren in wirtschaftlichen,... more
Der Verhaltensökonomik wird das Potenzial zugeschrieben, Erkenntnisse über moralisches Verhalten und Gerechtigkeitsvorstellungen durch Berücksichtigung von psychologischen und verhaltenswissenschaftlichen Faktoren in wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Kontexten zu generieren. Dieses Potenzial der Verhaltensökonomik für den gesellschaftlichen Kontext wird im vorliegenden Text kritisch hinterfragt. Es wird argumentiert, dass die Verhaltensökonomik nur wenig zur Ausgestaltung sozialpolitischer Arrangements und somit zur Weiterentwicklung einer Sozialstaatsethik beitragen kann, da sie aufgrund ihrer Fokussierung auf individuelles Verhalten die strukturellen Probleme hinsichtlich der Gestaltung gesellschaftlicher Institutionen nicht in den Blick nimmt.
Die Theorie Bourdieus gehört heute zum Standardrepertoire der Sozialwissenschaften, was sich nicht zuletzt durch die Vielzahl an Sekundärtexten belegen lässt (vgl. exemplarisch Janning 1991; Jenkins 1992; Schwingel 1995; Bittlingmayer /... more
Die Theorie Bourdieus gehört heute zum Standardrepertoire der Sozialwissenschaften, was sich nicht zuletzt durch die Vielzahl an Sekundärtexten belegen lässt (vgl. exemplarisch Janning 1991; Jenkins 1992; Schwingel 1995; Bittlingmayer / Eickelpasch 2002; Papilloud 2003; Ebrecht / Hillebrandt 2004; Fuchs-Heinritz / König 2005; Barlösius 2006; Rehbein 2006; Wacquant 2006; Bohn / Hahn 2007; Schultheis 2007; Jurt 2008; Fröhlich / Rehbein 2009; Kastner 2009; Schumacher 2011; Šuber / Prinz / Schäfer 2011). Obwohl das Habituskonzept das Schlüsselkonzept der Gesamttheorie darstellt (vgl. Miller 1989: 196) und geradezu inflationär verwendet wird (vgl. hierzu auch Zuckermann 2010), widmet sich im deutschen Sprachraum lediglich der Band von Beate Krais und Gunter Gebauer (2002) dezidiert dem soziologischen Ursprungskonzept (für einen Überblick zur Rezeption im deutschsprachigen Raum siehe Abschnitt 5). Die häufige Verwendung zeigt einerseits die große Popularität Bourdieus, birgt aber andererseits die Gefahr, ihn als Klassiker kaum noch im Original zu lesen und seine theoretischen Konzepte nur stark vereinfacht zu rezipieren. Solche theoretischen Verkürzungen können dann zu stereotypen Auffassungen wie etwa dem Vorwurf des Determinismus führen (vgl. exemplarisch Jenkins 1982) und damit einer ernsthaften Kritik der Prämissen des Bourdieu’schen Theoriegebäudes im Weg stehen (siehe Fröhlich / Rehbein / Schneickert 2009).
Although neoclassical environmental economics provides deeper insights into the study of environmental issues, the approach has had only a modest impact on shaping environmental policy. Theoretical and abstract neoclassical models often... more
Although neoclassical environmental economics provides deeper insights into the study of environmental issues, the approach has had only a modest impact on shaping environmental policy. Theoretical and abstract neoclassical models often fail to give adequate policy advice on the precise instrumental and institutional political design. Among social scientists many thoughts have been given to the fact that the choice of any individual is constrained by social institutions evolved over time and space. Recognizing the small importance environmental economists give to social institutions and the “rules of the game” when analysing environmental problems, the purpose of this paper is to highlight the link between economy, ecology, and society. The research program of ecological economics integrates both economic and ecological models. By applying the framework of constitutional economics (in line with James Buchanan) the study of ecological economics is broaden twofold. First, a constitutional ecological economics approach is capable to legitimize environmental action normatively. Second, a constitutional ecological economics approach is suitable to compare the existing institutional arrangement to alternative rule settings.
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Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Beitrag eine kulturelle Ökonomik zum besseren Verständnis des Spannungsverhältnisses zwischen Gerechtigkeitsvorstellungen und effizienten, marktwirtschaftlichen Funktionsprinzipien leisten kann.... more
Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Beitrag eine kulturelle Ökonomik zum besseren Verständnis des Spannungsverhältnisses zwischen Gerechtigkeitsvorstellungen und effizienten, marktwirtschaftlichen Funktionsprinzipien leisten kann. Dazu wird in einem ersten Schritt das Spannungsverhältnis zwischen Gerechtigkeit und Effizienz aus der Perspektive der modernen Ordnungsökonomik dargelegt. Dass sich eine Gesamtkonzeption von Wirtschafts- und Sozialpolitik nur auf der gesamtgesellschaftlichen bzw. konstitutionellen Ebene verwirklichen lässt, wird zunächst aus vertragstheoretischer Perspektive erörtert (Abschnitt 2). Anhand von Friedrich August von Hayeks Kritik am Konzept der sozialen Gerechtigkeit lässt sich zeigen, dass das grundlegende Spannungsverhältnis zwischen Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Effizienz aus kulturellen Bedingungen resultiert (Abschnitt 3). Anschließend wird mit Hilfe der empirischen Gerechtigkeitsforschung demonstriert, dass beide Forschungsansätze alleine nicht ausreichen, um den Konflikt zwischen Gerechtigkeit und Effizienz vollständig aufzulösen (Abschnitt 4). Deswegen werden in einem weiteren Schritt die Überlegungen um eine kulturelle Perspektive erweitert (Abschnitt 5) und aufgezeigt, weshalb eine – über Hayek hinausgehende – Ergänzung um einen vielschichtigeren homo culturalis nötig ist, um das Problemfeld Gerechtigkeit und Effizienz umfassend zu behandeln (Abschnitt 6). Dabei soll es in diesem Beitrag eher darum gehen, die Herausforderungen für eine ökonomische Gerechtigkeitstheorie zu verdeutlichen, als konkrete wirtschaftspolitische Lösungsansätze zu benennen. Abschließend werden die hier angestellten Überlegungen nochmals zusammengefasst (Abschnitt 7).
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Im vorliegenden Beitrag soll die Bedeutung und Notwendigkeit aufgezeigt werden, die Wirtschaftswissenschaften einer Feldanalyse nach Bourdieu zu unterziehen. Hierzu wird zunächst die Feldtheorie Pierre Bourdieus als Theorie konflikthafter... more
Im vorliegenden Beitrag soll die Bedeutung und Notwendigkeit aufgezeigt werden, die Wirtschaftswissenschaften einer Feldanalyse nach Bourdieu zu unterziehen. Hierzu wird zunächst die Feldtheorie Pierre Bourdieus als Theorie konflikthafter Differenzierung vorgestellt (Abschnitt 2). Daran anschließend wird das für die Felder der kulturellen Produktion – wozu auch das Wissenschaftsfeld zählt – allgemeine Charakteristikum der chiastischen Struktur autonomer und heteronomer Hierarchisierungsprinzipien beschrieben (Abschnitt 3). Entsprechend der von Bourdieu betonten Homologie der Felder gilt es dabei besonders, auf die strukturelle Nähe des wirtschaftswissenschaftlichen Feldes zum Feld der politischen und ökonomischen Macht hinzuweisen. Hierbei soll deutlich werden, dass das wirtschaftswissenschaftliche Feld ein Subfeld des Wissenschaftsfeldes darstellt, das am heteronomen Pol des letztgenannten anzusiedeln ist (Abschnitt 4). In Rückgriff auf Frédéric Lebaron wird dabei die Notwendigkeit einer empirischen Rekonstruktion des wirtschaftswissenschaftlichen Feldes in Deutschland dargelegt (Abschnitt 5). Die Bedeutung dieses zu leistenden Vorhabens tritt nochmals hervor, wenn anschließend die Mechanismen der strategischen Positionierungen und der symbolischen Herrschaft der wirtschaftswissenschaftlichen Akteure sowie die Probleme des vorherrschenden Methodenmonismus aufgezeigt werden (Abschnitt 6). Zum Abschluss soll zusammenfassend die Wichtigkeit betont werden, mittels einer Feldanalyse eine empirische Ausgangsbasis zur Rekonstruktion des wirtschaftswissenschaftlichen Feldes in Deutschland zu erstellen (Abschnitt 7).
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Many social scientists see Brazil, Russia, India, China, and South Africa as emerging powers. Analyzing to what extent these countries have the size, the resources, and the will to achieve great power status they find that all these... more
Many social scientists see Brazil, Russia, India, China, and South Africa as emerging powers. Analyzing to what extent these countries have the size, the resources, and the will to achieve great power status they find that all these countries are the largest countries with the biggest economies in their regions and play an important role in the global polity. The effects of symbolic power accumulation, however, are frequently ignored and significantly underestimated. The paper contributes to the discussion on emerging powers by analyzing global symbolic power formation. Therefore, a field of global symbolism, namely the global field of sport is reviewed. Sport in general can be seen as a mechanism to strengthen the national identity of any country and its vision of itself. Hence, the paper argues that the investment into sport is a useful strategy to improve citizens' self-perception as an emerging power and to gain support for their 'expanding' politics. Furthermore, it argues that the power status of emerging powers can be read off from the supply and success in international and global sport events. Consequently, it is not of great surprise that emerging countries have started hosing major sport event recently (Olympic Summer Games 2008 and Olympic Winter Games 2022 in China; Soccer World Championship 2010 in South Africa, Commonwealth Games 2010 and Cricket World Cup 2011 in India; Olympic Winter Games 2014 and the FIFA World Cup 2018 in Russia, FIFA World Cup 2014 and the Olympic Summer Games 2016 in Brazil).
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Seit langem wird intensiv und kritisch über das Methodenspektrum sowie die Lehr- und Forschungsmeinung deutscher ÖkonomInnen diskutiert. Dabei wird kritisiert, dass qualitative Forschungsmethoden kaum eine Rolle als... more
Seit langem wird intensiv und kritisch über das Methodenspektrum sowie die Lehr- und Forschungsmeinung deutscher ÖkonomInnen diskutiert. Dabei wird kritisiert, dass qualitative Forschungsmethoden kaum eine Rolle als wirtschaftswissenschaftliches Analyseinstrument spielen. Über die Gründe liegen jedoch keine empirischen Befunde vor. Entsprechend gilt es herauszuarbeiten, welche Gründe und Entwicklungen für die rigorose Ablehnung qualitativer Forschungsmethoden in der Volkswirtschaftslehre verantwortlich sind. Da keine empirischen Befunde vorliegen, wurde eine explorative ExpertInnenbefragung unter deutschsprachigen ÖkonomInnen (ProfessorInnen, HerausgeberInnen ökonomischer Fachzeitschriften sowie NachwuchswissenschaftlerInnen) durchgeführt, um mehr über den Stellenwert und die Repräsentationsmuster qualitativer Sozialforschung herauszufinden.
Der Beitrag gliedert sich wie folgt: Zunächst wird in Abschnitt 2 das Forschungsparadigma der qualitativen Sozialforschung skizziert und in Abschnitt 3 die Methodik der vorliegenden Untersuchung vorgestellt. Abschnitt 4 widmet sich der Logik des wirtschaftswissenschaftlichen Feldes und stellt hierzu die empirischen Befunde dar. In Abschnitt 5 werden einige Überlegungen vorgetragen werden, inwieweit qualitative Methoden geeignet sind, zu einem besseren Verständnis wirtschaftlicher Abläufe beizutragen. In Abschnitt 6 werden die Ergebnisse kurz zusammengefasst.
Research Interests:
Eine Unterrichtseinheit zum Thema Wirtschaftsethik, insbesondere Ordnungsethik
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Erweiterung der traditionellen funktionalistischen Kompetenzperspektive um die Analyse wirtschaftlicher Verstehensprozesse. Das Interesse richtet sich dabei explizit nicht auf das statische... more
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Erweiterung der traditionellen funktionalistischen Kompetenzperspektive um die Analyse wirtschaftlicher Verstehensprozesse. Das Interesse richtet sich dabei explizit nicht auf das statische Ergebnis wirtschaftlicher Kompetenzen, sondern fragt danach, wie wirtschaftliches Verständnis in modernen Marktgesellschaften ausgebildet werden kann. In unserem Verständnis weist ökonomisches Sinn-Verstehen in Ergänzung zum Begriff der ökonomischen Kompetenz auf das Wechselspiel zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen und deren Beurteilung ab. Daher bedarf es neben einer analytischen Trennung zwischen ökonomischer Kompetenz und wirtschaftlichem Verstehen einer Definition ökonomischen Sinn-Verstehens, um den Begriff für die weitere Forschung fruchtbar zu machen. Da moderne Gesellschaften marktwirtschaftliche, funktional differenzierte Gesellschaften sind, bedarf es eines Sinn-Verstehens ökonomischer und gesellschaftlicher Prozesse. Entsprechend wird im vorliegenden Beitrag dem Begriff der ökonomischen Kompetenz das Konzept des wirtschaftlichen Verstehens an die Seite gestellt, das auf die reflexive Gestaltung der wirtschaftlichen Ordnung ausgerichtet ist. Es wird gezeigt, dass es einer reflexiven Wirtschaftsdidaktik bedarf, um ein ökonomisches Sinn-Verstehen und eine reflexive Urteilsbildung zu fördern. In einem Folgebeitrag in der kommenden Ausgabe von GWP werden die praktischen Konsequenzen unserer Überlegungen diskutiert. Dort wird insbesondere auf die fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Konsequenzen unserer Überlegungen für Schule und Lehramtsausbildung eingegangen.
In einem vorherigen Beitrag haben wir dem Begriff der ökonomischen Kompetenz das Konzept des wirtschaftlichen Verstehens an die Seite gestellt, das auf die reflexive Gestaltung der wirtschaftli-chen Ordnung ausgerichtet ist. Es wurde... more
In einem vorherigen Beitrag haben wir dem Begriff der ökonomischen Kompetenz das Konzept des wirtschaftlichen Verstehens an die Seite gestellt, das auf die reflexive Gestaltung der wirtschaftli-chen Ordnung ausgerichtet ist. Es wurde gezeigt, dass es einer reflexiven Wirtschaftsdidaktik bedarf, um ein ökonomisches Sinn-Verstehen und eine reflexive Urteilsbildung zu fördern. Um diese Überlegungen zu konkretisieren, werden im vorliegenden Beitrag die praktischen Konsequenzen aus einer solchen Perspektive für die Diskussion um das Schulfach Wirtschaft und die Lehramts-ausbildung diskutiert. Wir zeigen, dass es einer vermittelnden Position zwischen den Positionen der Befürworter des Schulfaches Wirtschaft und des Schulfaches Sozialwissenschaften braucht und dass hierzu eine Reform der Lehramtsausbildung in Richtung einer pluralen Ökonomik der richtige Weg ist.
In der Soziologie wird vermehrt für eine Verwendung von Labor-und Feldexperimenten plädiert. Bis heute stößt die experimentelle Methode aber auf ein gewisses Unbehagen und gehört auch weiterhin nicht zu den Standard-verfahren der... more
In der Soziologie wird vermehrt für eine Verwendung von Labor-und Feldexperimenten plädiert. Bis heute stößt die experimentelle Methode aber auf ein gewisses Unbehagen und gehört auch weiterhin nicht zu den Standard-verfahren der empirischen Sozialforschung. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, verzerrende soziale Faktoren experimenteller Laborsettings zu benennen und kon-struktiv-kritisch zu besprechen. Dazu wird auf Befunde aus eigenen Verteilungsex-perimenten (n=213) in Kombination mit anschließenden problemzentrierten Interviews mit Teilnehmenden (n=39) zurückgegriffen. Ursprünglich wurden die Interviews in das experimentelle Setting integriert, um Aufschluss über die zugrundelie-genden Entscheidungsstrukturen der beteiligten Experimentteilnehmer*innen zu gewinnen. Unter anderem wurden Teilnehmer*innen nach ihren persönlichen Erfahrungen mit Experimenten und ihren Teilnahmemotiven befragt. Die Ergeb-nisse der qualitativen Befragung weisen auf ein in der Literatur bisher vernachlässig-tes Problem hin: So zeigen unsere Interviews neben dem in der Literatur antizipier-ten strategisch-nutzenmaximierenden Typen noch weitere Teilnehmertypologien, die wir als ,Interessierte Forscher' und ,Kritische Experten' bezeichnet haben. Wäh-rend für den nutzenmaximierenden Typus ,Homo Oeconomicus' die zentrale Teil-nahmemotivation die monetären Anreize darstellt, spielen für die ,Interessierten Forscher' erste Erfahrungen mit Experimenten aus Fachinteresse eine zentrale Rolle. Die ,Kritischen Experten' schließlich nutzen die Experimentteilnahme um ihr eige-nes Handeln in spezifischen Situationen kritisch zu hinterfragen und eigene Hand-lungsentscheidungen zu reflektieren. Da Experimente in der Regel mit Studieren-den von Universitäten durchgeführt werden, stellen diese Befunde eine weitrei-chende Herausforderung für die experimentelle Sozialforschung dar und sollten als solche auch in zukünftige konzeptionelle Überlegungen aufgenommen werden.
Research Interests:
»Habitusformation und Feldsozialisation im wirtschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Feld: Die Entschlüsselung des Homo Oeconomicus Academicus«. The paper analyses the formation of the habitus of economists in Germany. To... more
»Habitusformation und Feldsozialisation im wirtschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Feld: Die Entschlüsselung des Homo Oeconomicus Academicus«. The paper analyses the formation of the habitus of economists in Germany. To reconstruct the economic habitus, a qualitative agency analysis will be conducted, i.e., the agency of professors and the process of professional socialization will be revealed. The project follows up on the substantial literature on the indoctrination vs. self-selection debate in economics. In short, this debate asks why economists are more self-oriented than other groups. While some authors find strong evidence for a learning effect in economic studies, other authors provide evidence that a process of self-selection takes place before entry to the economic profession. Overall, the paper aims at answering how stable a habitus can be, and what forms of habitus modification professionals face when entering new fields. The results show that the widely used distinction between indoctrination and selection is not suitable. Rather, I will demonstrate that a field theory perspective considering the process of professional field socialization as a form of field-specific accumulation of capital is needed to explain the ambiguous results.
Research Interests:
Der Beitrag diskutiert die Frage des Selbstselektions-und Indoktrinationseffekts und die Konsequenzen eines so genannten Verstärkungseffektes. Er zeigt, dass empirische Befunde die Persön-lichkeitseigenschaften von... more
Der Beitrag diskutiert die Frage des Selbstselektions-und Indoktrinationseffekts und die Konsequenzen eines so genannten Verstärkungseffektes. Er zeigt, dass empirische Befunde die Persön-lichkeitseigenschaften von Wirtschaftswissenschaftler*innen und Wirtschaftslehrer*innen, also ihre fachspezifischen Präferenzen sowie die Sozialisation in diese spezifische Fachkultur, in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses rücken. Entsprechend gilt es die Frage zu klären, wie die spezifischen Eigenarten von Wirtschaftswissenschaftler*innen erklärt werden können und welche Konsequenzen sich daraus für das Studium der Wirtschaftswissenschaften ergeben.
Research Interests:
Ziel (sozio-)ökonomischer Bildung ist es, Lernende zur Selbstbestimmung und zu gesellschaftlicher Verantwortung in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenhängen zu befähigen. Hierzu aber müssen zwei zentrale gegenwärtige... more
Ziel (sozio-)ökonomischer Bildung ist es, Lernende zur Selbstbestimmung und zu gesellschaftlicher Verantwortung in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenhängen zu befähigen. Hierzu aber müssen zwei zentrale gegenwärtige Phänomene an Lehramtsstudierende der sozial-und wirtschaftswissenschaftlichen Verbundfächer vermittelt werden. Erstens die zunehmende Ökonomisierung und Vermarktlichung sämtlicher Lebensbereiche. Und zweitens die Rolle, die die Wirtschaftswissenschaften bei der Etablierung und Veränderung dieser neuen Organisations-und Lebensformen einnehmen. Im vorliegenden Beitrag werde ich zeigen, dass die Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche ihren Ursprung insbesondere in der performativen Wirkung der Wirtschaftswissenschaften bei der Etablierung und Veränderung neuer Organisationsformen und subjektiver Handlungsmuster hat. Diese Prozesse wiederum prägen im Sozialisationsprozess das ökonomische Denken von Schüler*in-nen und müssen entsprechend an den Ausgangspunkt der berufs-und wirtschaftspädagogischen Ausbildung gestellt werden. Der Beitrag ist wie folgt aufgebaut: In einem ersten Schritt stelle ich die zentralen Befunde einer Soziologie ökonomischen Denkens vor. Insbesondere werde ich hierbei auf den prägenden Einfluss der Wirtschaftswissenschaften eingehen. In einem zweiten Schritt werde ich darlegen, warum das Phänomen der Ökonomisierung ein zentraler Aspekt der (sozio-)ökonomischen Bildung sein muss. Um dieses Argument zu entfalten, werde ich kurz verschiedene Lesarten der Ökonomisierung skizzie-ren und beispielhaft auf die Ökonomisierung der Organisation Hochschule eingehen. Insbesondere werde ich darlegen, dass das Phänomen der Ökonomisierung gleichzeitig auf der gesellschaftlichen, der organisationalen und der individuellen Ebene stattfindet. Der Beitrag schließt mit der Schlussfol-gerung, dass die berufs-und wirtschaftspädagogische Forschung und Lehre zwingend auf diese zwei Anforderungen ausgerichtet werden müssen.

The aim of (socio-)economic education is to enable students to be self-determined and to assume social responsibility in economic, political and social matters. For this purpose, however, two key current phenomena must be conveyed to student teachers of social and economic science subjects. The first one is the increasing economisation and marketisation of all aspects of life. The second one is the role played by economic sciences in establishing and changing these new forms of organisation and ways of life. In this paper, I will show that the economisation of all aspects of life has its origin primarily in the performative effect of economic sciences on the establishment and change of new forms of organisation and subjective behaviour patterns. These processes, in turn, shape a student's economic thinking during their socialisation process and must therefore be placed at the start of teacher training in vocational and economic education. The paper is structured as follows: First, I will present key findings on a sociology of economic thinking. I will focus in particular on the formative influence of economic sciences. I will then demonstrate why the phenomenon of economisation must be a key aspect of (socio-)economic education. In order to advance this argument, I will briefly outline different ways to interpret economisation and, as an example, discuss the economisation of universities as organisations. I will demonstrate, in particular , that the phenomenon of economisation occurs at the societal, organisational and individual level at the same time. The paper will conclude that it is essential for pedagogical research and training in the field of vocational and economic education to focus on these two aspects.
We discuss findings from a survey of sociology students in Germany and consequences for teaching. We focus on the de facto formation of a sociological canon, the relation between theories and methods, and effects of social and political... more
We discuss findings from a survey of sociology students in Germany and consequences for teaching. We focus on the de facto formation of a sociological canon, the relation between theories and methods, and effects of social and political characteristics on student’s scientific preferences. Our findings suggest that irrespective of an agreement of the sociological professionals on a common definition of a core, a de facto canon of theories and methods exists in teaching practices. Moreover, specific relations between sociological theories and methods occur in the data. Both should be recognized in the discussion about curricula design, especially concerning teaching research methods. Finally, we discovered effects of gender and political attitude on students’ preferences for theories and methods. Such differences might be associated with different  motivations for studying sociology and labor market orientation. This should be considered in curricula design as well, especially at the local level of departments.
The article shows that the work of Thorstein Veblen and Pierre Bourdieu builds a foundation of a mentality-driven contextual economics. In order to achieve this goal, it will be demonstrated that Pierre Bourdieu’s theory of distinction,... more
The article shows that the work of Thorstein Veblen and Pierre Bourdieu builds a foundation of a mentality-driven contextual economics. In order to achieve this goal, it will be demonstrated that Pierre Bourdieu’s theory of distinction, and his concept of habitus, is a widely overlooked descendant of Thorstein Veblen’s Theory of the Leisure Class and that both approaches highlight the necessity for including mental models into economic analysis. Consequently, the purpose of this paper is to develop a comparative analysis of Veblen’s and Bourdieu’s theories of cultural capital and mental models to demonstrate the proximity of both concepts to contemporary economic thought. In short, I argue that Bourdieu’s habitus concept must be understood as a logical progression of Veblen’s theory of distinction, and that the findings from both approaches call for a turn towards mentality-driven economic Analysis.
The article analyzes the status quo of qualitative methods in economics. While a majority of economists consider knowledge of empirical research methods to be of considerable importance, it must be noted that qualitative research methods... more
The article analyzes the status quo of qualitative methods in economics. While a majority of economists consider knowledge of empirical research methods to be of considerable importance, it must be noted that qualitative research methods are scarcely implemented in economic publications. Given all the advantages of qualitative research methods, the reasons and processes responsible for the rejection of qualitative research methods in economics must be empirically identified and further discussed. To gain insights into the perception and application of qualitative research methods in economics revealing the status and representational patterns in qualitative social research. I addressed professors, editors of economic journals, and postdocs from Germany to access economists' functional orientations and interpretative patterns, in order to establish preliminary indicators with regard to the subject-specific perspectives and the underlying scientific conceptions of economists. My findings reveal a fundamental rejection of qualitative research methods in economics due to methodological critique, a nomothetic world view and missing career opportunities. The article intends to initiate a discussion about the missing opportunities of the methodological contraction in the economic profession.
Das Ziel ökonomischer und sozioökonomischer Bildung ist es, Schüler zur Selbstbestimmung und zu gesellschaftlicher Verantwortung in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenhängen zu be-fähigen. Im vorliegenden Artikel wird vor... more
Das Ziel ökonomischer und sozioökonomischer Bildung ist es, Schüler zur Selbstbestimmung und zu gesellschaftlicher Verantwortung in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenhängen zu be-fähigen. Im vorliegenden Artikel wird vor diesem Hintergrund auf die besondere Bedeutung von Wirtschaftslehrer*innen in ihrer Funktion als Multiplikatoren ökonomischer Bildung hingewiesen. Im Anschluss an die Befunde einer Soziologie ökonomischen Denkens wird argumentiert, dass die ökonomische Bildung ihren Blick vermehrt auf die Ausbildung von Wirtschaftslehrer*innen richten muss. Unter anderem mit Rückgriff auf die Soziologie Pierre Bourdieus sollen Habitus und ökonomische Denkmuster entsprechender Lehrkräfte in den Blick genommen werden. Nur wenn gleichermaßen Empfänger wie auch Vermittler ökonomischer Inhalte in die Analyse einbezogen werden, kann es gelingen, die Entstehungs-und Vermittlungsprozesse ökonomischen Denkens umfassend zu analysieren. Mithilfe erster empirischer Befunde aus der Erforschung zukünftiger Lehrer*innen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wird auf die Vorteile eines dadurch erweiterten Blickfeldes für zukünftige Lehrervorstellungsforschungen eingegangen.
In a novel experimental design, we study how social immobility affects the choice among distributional schemes in an experimental democracy. We design a two-period experiment in which subjects first choose a distributional scheme by... more
In a novel experimental design, we study how social immobility affects the choice among distributional schemes in an experimental democracy. We design a two-period experiment in which subjects first choose a distributional scheme by majority voting (“social contract”). Then subjects engage in a competitive real-effort task to earn points. Based on production success, participants are ranked from best to worst. In combination with the initially chosen scheme, these ranks determine the final payout of the first round, leading to a pattern of societal stratification. Participants are informed individually about points
and rank, before the same sequence of voting, production and payoff determination is repeated in a second round. To test the effect of social immobility on choosing distributional regimes the experiment is conducted with and without a social immobility factor, i.e. a different weighting of the two rounds. In our standard scenario, payoffs are simply added. In our “social immobility setting”, we alter the game as follows: the actual income in round 2 is calculated by adding 0.2 times the raw payoff from the second production game and 0.8 times the income from round 1. With the higher importance of round 1 success, we simulate the fact that economic movement upwards and downwards in societies (“social mobility”) is a de facto rigid constraint: high and low incomes tend to reproduce themselves. Our main findings are that in the Equal Weight Treatment, most groups opt for complete equality in both rounds, while in the unequal weight setting the initial choice of equality is followed by a shift to the most competitive regime. In both treatments, we observe that those performing well in round 1 tend to vote for unequal schemes in round 2, while low-performers develop an even stronger “taste for equality”. This supports a central Rawlsian idea: behind an (experimental) “veil of uncertainty”, the lack of idiosyncratic information is strong enough to let people decide as if driven by
social preferences. The different group decisions in round 2 suggest that for this to happen, stakes need to be sufficiently high. To our surprise, other factors like gender, social background or real-life income have hardly any impact on unveiled decision making. We conclude that in our experimental democracy, competition based income allocation (a “market economy”) finds support only if people are sufficiently well off.
Hence, increasing inequality perpetuated by social immobility is likely to undermine the general support for market-based systems.
We discuss findings from a survey of sociology students in Germany and consequences for teaching. We focus on the de facto formation of a sociological canon, the relation between theories and methods, and effects of social and political... more
We discuss findings from a survey of sociology students in Germany and consequences for teaching. We focus on the de facto formation of a sociological canon, the relation between theories and methods, and effects of social and political characteristics on student’s scientific preferences. Our findings suggest that irrespective of an agreement of the sociological professionals on a common definition of a core, a de facto canon of theories and methods exists in teaching practices. Moreover, specific relations between sociological theories and methods occur in the data. Both should be recognized in the discussion about curricula design, especially concerning teaching research methods. Finally, we discovered effects of gender and political attitude on students’ preferences for theories and methods. Such differences might be associated with different motivations for studying sociology and labor market orientation. This should be considered in curricula design as well, especially at the l...
Die Zweckmasigkeit qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschungsmethoden ist in sozialwissenschaftlichen Fachern seit langem anerkannt, entsprechend wird diese Methodik in der Forschungspraxis umfassend eingesetzt. Im... more
Die Zweckmasigkeit qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschungsmethoden ist in sozialwissenschaftlichen Fachern seit langem anerkannt, entsprechend wird diese Methodik in der Forschungspraxis umfassend eingesetzt. Im wirtschaftswissenschaftlichen Feld hingegen spielen qualitative Methoden, wie z. B. leitfadengestutzte Interviews oder teilnehmende Beobachtungen, praktisch keine Rolle. Vor dem Hintergrund, dass eine Mehrzahl deutscher Okonomen Interesse und Kenntnisse in empirischen Forschungsmethoden fur sehr wichtig halten, sollte es umso mehr uberraschen, dass qualitative bzw. rekonstruktive Forschungsmethoden in wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen so gut wie keine Verwendung finden. Um uns diesem Phanomen auf empirische Weise anzunahern, haben wir eine qualitative Befragung unter deutschsprachigen Okonomen durchgefuhrt, um mehr uber den Stellenwert und die Reprasentationsmuster qualitativer Forschungsmethoden herauszufinden. Ursache fur die systematische Ablehnung des qual...
Die Hochschule : Journal fur Wissenschaft und Bildung 18 (2009) 2, S. 104-125 Padagogische Teildisziplin: Hochschulforschung und Hochschuldidaktik;
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es aufzuzeigen, dass gute Grunde vorliegen, Professor/-innen heutzutage im Sinne des „projektbasierten Kapitalismus“ (Boltanski, Chiapello 2006) als „Arbeitskraftunternehmer/-innen“ zu verstehen (Vos,... more
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es aufzuzeigen, dass gute Grunde vorliegen, Professor/-innen heutzutage im Sinne des „projektbasierten Kapitalismus“ (Boltanski, Chiapello 2006) als „Arbeitskraftunternehmer/-innen“ zu verstehen (Vos, Pongratz 1998). Universitare Beschaftigungsverhaltnisse – so die zentrale These – sind als prototypische Beispiele fur den „Neuen Geist des Kapitalismus“ zu interpretieren, welcher sich im Kern durch eine zunehmende Okonomisierung samtlicher Lebensbereiche, eine signifikante Zunahme von Netzwerk- und Projektstrukturen sowie die Subjektivierung und Flexibilisierung von Arbeitsverhaltnissen auszeichnet (Boltanski, Chiapello 2006). Aufgrund des begrenzten Rahmens werden in diesem Beitrag lediglich einige fragmentarische Uberlegungen vorgetragen. Fur ausfuhrliche empirische Befunde muss auf einen spateren Zeitpunkt verwiesen werden. Zunachst werden die relevanten gesellschaftlichen Veranderungen skizziert. Moderne Gesellschaften und damit auch die Arbeit...
Mainstream economists usually identify a fundamental conflict between efficiency and justice in re-source allocation: markets are generally considered an efficient allocation tool, but create unequal results. Corresponding governmental... more
Mainstream economists usually identify a fundamental conflict between efficiency and justice in re-source allocation: markets are generally considered an efficient allocation tool, but create unequal results. Corresponding governmental redistribution shall equalize some of these market results, but leads to inefficiency due to disincentives both for net payers and net receivers. Consequently, this pa-per analyses the impact of social inequality on distributive choices in an experimental democracy. In our experiment, we find that stark inequality is generally accepted provided a strong egalitarian in-come floor is ensured. Even though our samples showed a very strong egalitarian inclination, complete egalitarianism was not a stable outcome. Some degree of differentiation always emerged on an initial egalitarian base.
Transnational study programs and international mobility in higher education are rising. Recently, new forms of widening access and improving participation are being discussed on the national level. All the actions taken are expected to... more
Transnational study programs and international mobility in higher education are rising. Recently, new forms of widening access and improving participation are being discussed on the national level. All the actions taken are expected to impact positively on underrepresented and disadvantaged groups in higher education, particularly for prospective students from lower socioeconomic strata, under-represented gender or ethnic groups, disabled people, mature students and care givers, etc. On the international level, this debate on participation and access seems to be less marked. However, an analysis of the social dimension of widening global access has to consider not only national and international class barriers but also the gender, age, language and regional background of students. By analyzing the grades of 320 students enrolled in the Global Studies Programme between 2002 and 2013, a jointly operated transnational social science master's program located in Argentina, Germany, India, South Africa, and Thailand, this article provides empirical evidence that global inequality might be reproduced within such a transnational educational setting as well. In summary, we do not find significant correlations between gender and grading, age and grading or language and grading. However, a strong and significant correlation between provenance and grades can be found. Our findings can be interpreted as additional findings for the existence of a Northern-dominated higher education system, even amid cooperation with the Global South.
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es aufzuzeigen, dass die gegenwärtigen Governance- und Managemententwicklungen in der Wissenschaft (nicht intendierte) Auswirkungen auf die in der Wissenschaft beschäftigen Forscher:innen und in der... more
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es aufzuzeigen, dass die gegenwärtigen Governance- und Managemententwicklungen in der Wissenschaft (nicht intendierte) Auswirkungen auf die in der Wissenschaft beschäftigen Forscher:innen und in der Folge auf die Wissensproduktion haben. Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen und Universitäten – so die zentrale These – stellen prototypische Beispiele für einen „Neuen Geist des Kapitalismus“ dar, welcher sich im Kern durch eine Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche, eine signifikante Zunahme von Netzwerk- und Projektstrukturen sowie die Subjektivierung und Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen auszeichnet (Boltanski/Chiapello 2006).

Der Beitrag bietet einen kursorisch Überblick und basiert in weiten Teilen auf einem früheren Aufsatz (Lenger 2015) und eigenen empirischen Analysen zum Thema (Lenger 2015, 2019; Lenger et al. 2016). Der Beitrag gliedert sich wie folgt: Zunächst werden die Struktur und die traditionellen Reputationssysteme des akademischen Feldes besprochen und die Vorstellung von „Wissenschaft als Lebensform“ diskutiert. Daran anschließend werden die relevanten Veränderungen im akademischen Feld skizziert. Die Hochschulen und damit auch die Arbeitsverhältnisse im wissenschaftlichen Teilsystem unterliegen aus soziologischer Perspektive einem Umstrukturierungsprozess, der zu einer Prekarisierung, Flexibilisierung und Ökonomisierung auch von wissenschaftlichen Beschäftigungsverhältnissen führt. Der Beitrag schließt mit einigen grundlegenden Überlegungen zu den zentralen Befunden meines Forschungsprojektes zur Transformation des Habitus bei Professor:innen und der impliziten Regeln im akademischen Feld.
Ausgangspunkt der vorliegenden Überlegung ist die Beobachtung, dass einer wachsenden Zahl von Lehrstühlen für Wirtschaftsethik, Plurale Ökonomik oder Sozioökonomie eine gleichzeitige Streichung ethischer und normativer Fragestellungen im... more
Ausgangspunkt der vorliegenden Überlegung ist die Beobachtung, dass einer wachsenden Zahl von Lehrstühlen für Wirtschaftsethik, Plurale Ökonomik oder Sozioökonomie eine gleichzeitige Streichung ethischer und normativer Fragestellungen im Wirtschaftsstudium entgegensteht. Angesichts einer solchen Entwicklung sind die jüngeren Erfolge im Ausbau der Wirtschafts- und Unternehmensethik entsprechend ambivalent zu bewerten, können sie doch bei weitem nicht den Rückgang konflikttheoretischer Problemstellungen in der Ökonomieausbildung kompensieren. Folge ist somit nicht ein institutionalisierter Bedeutungsgewinn alternativer ökonomischer Ansätze, sondern vielmehr ein weiterer Bedeutungsverlust normativer und wirtschaftsethischer Fragestellungen an den meisten wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultäten.
Im vorliegenden Beitrag wird diese Problematik näher in den Blick genommen. In einem ersten Schritt wird argumentiert, dass ein zentrales Problem der modernen Ökonomik darin besteht, dass sie Wirtschaft häufig lediglich als eine funktionalistische Kooperationswissenschaft versteht und entsprechende konflikttheoretische und normative Überlegungen aus der Analyse wirtschaftlicher Phänomene ausklammert.
In einem zweiten Schritt wird dargelegt, wie es um ethische und moralische Argumente in der Ausbildung von Wirtschaftswissenschaftler*innen im deutschsprachigen Raum steht. Hierzu werden exemplarisch verschiedenen Formen der Ethikausbildung im ökonomischen Curriculum skizziert und anhand von drei Fallbeispielen erläutert.
Der vorliegende Beitrag skizziert die zentralen Merkmale einer Fachdidaktik der Soziologie aus fachwissenschaftlicher Perspektive. In einem ersten Schritt werden die Gründe für das Fehlen einer soziologischen Fachdidaktik diskutiert. In... more
Der vorliegende Beitrag skizziert die zentralen Merkmale einer Fachdidaktik der Soziologie aus fachwissenschaftlicher Perspektive. In einem ersten Schritt werden die Gründe für das Fehlen einer soziologischen Fachdidaktik diskutiert. In einem weiteren Schritt werden drei spezifische Eigenschaften einer soziologischen Fachdidaktik herausgearbeitet: Erstens der Bruch mit der sozialen Alltagserfahrung (Distanzierung), zweitens die Einübung eines soziologischen Blicks auf soziale Ungleichheit, auf die eigene soziale Position innerhalb der Sozial-struktur und auf die Stellung der Soziologie in der Gesellschaft (Positionierung) sowie drittens die Erkenntnis der sozialen Strukturiertheit von individuellem sozialen Handeln (Reflexion).
Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um eine exemplarische Analyse von Karriereratgebern für das wissenschaftliche Feld. Es wird herausgearbeitet, dass diese Ratgeberliteratur eine grundlegende Tendenz zur Ökonomisierung und... more
Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um eine exemplarische Analyse von Karriereratgebern für das wissenschaftliche Feld. Es wird herausgearbeitet, dass diese Ratgeberliteratur eine grundlegende Tendenz zur Ökonomisierung und Selbstoptimierung in der wissenschaftlichen Laufbahn befördern, indem sie die Plan- und Projektifizierbarkeit einer akademischen Karriere suggerieren. Ziel ist es aufzuzeigen, dass keineswegs ein kausaler Zusammenhang von individueller Anstrengung und einem daraus sich ergebenden akademischen Erfolg besteht und es werden die systemischen Schwierigkeiten solcher Ansätze dargelegt.
Many social scientists see Brazil, Russia, India, China, and South Africa as emerging powers. Analyzing to what extent these countries have the size, the resources, and the will to achieve great power status they find that all these... more
Many social scientists see Brazil, Russia, India, China, and South Africa as emerging powers. Analyzing to what extent these countries have the size, the resources, and the will to achieve great power status they find that all these countries are the largest countries with the biggest economies in their regions and play an important role in the global polity. The effects of symbolic power accumulation, however, are frequently ignored and signfficantly underestimated.
The paper contributes to the discussion on emerging powers by analyzing global symbolic power formation. Therefore, a field of global symbolism, namely the global field of sport is reviewed. Sport in general can be seen es a mechanism to sfrengthen the national identity of any country and its vision of itself. Hence, the paper argues that the investment into sport is a useful strategl to improve citizens' self-perception as an emerging power and to gain support for their 'expanding' politics. Furthermore, it argues hat the power status of emerging powers cen be read off from the supply and success in international and global sport events. Consequently, it is not of great surprise that emerging countries have started hosing major sport event recently (Olympic Summer Games 2008 and Olympic Winter Games 2022 in China; Soccer World Championship 2010 in South Africa, Commonwealth Games 2010 and Cricket World Cup 2011 in India, Olympic Winter Games 2014 and the FIFA World Cup 2018 in Russia, FIFA World Cup 2014 and the Olympic Summer Games 2016 in Brazil).
Im vorliegenden Beitrag vertreten wir die These, dass Thorstein Veblen als weitgehend unbeachteter Vorläufer von Pierre Bourdieus Distinktionsthese und damit seines Habituskonzepts gelten kann. Entsprechend kann gefragt werden, welche... more
Im vorliegenden Beitrag vertreten wir die These, dass Thorstein Veblen als weitgehend unbeachteter Vorläufer von Pierre Bourdieus Distinktionsthese und damit seines Habituskonzepts gelten kann. Entsprechend kann gefragt werden, welche Wirkung Veblen auf das Werk von Pierre Bourdieu hatte und in welchen Punkten sie sich unterscheiden. Dabei hat die Auseinandersetzung mit Veblen, sei es Abgrenzung oder Weiterentwicklung, signifikanten Einfluss auf das Gesamtwerk Bourdieus, das ohne einen entsprechenden Rückgriff auf Veblens Theorie der feinen Leute ungleich schwieriger zu verstehen ist. Wir vertreten die These, dass Bourdieu die Idee der Geschmacksbildung und der Distinktion von Veblen übernimmt, systematisiert und zu einer konsistenten Theorie der sozialen Distinktion ausarbeitet, die in sein Habituskonzept eingeht.
Wie ist das Verhältnis von Effizienz und Konsens? Folgt der gesellschaftliche Konsens der Effizienz oder folgt die Effizienz dem gesellschaftlichen Konsens? Zur Beantwortung dieser Fragen wird im vorliegenden Beitrag eine... more
Wie ist das Verhältnis von Effizienz und Konsens? Folgt der gesellschaftliche Konsens
der Effizienz oder folgt die Effizienz dem gesellschaftlichen Konsens? Zur Beantwortung dieser Fragen wird im vorliegenden Beitrag eine ordnungsethische bzw.
ordnungsökonomische Perspektive herangezogen, welche die freiwillige Zustimmungsfähigkeit von Individuen zu gesellschaftlichen Arrangements in den Mittelpunkt ihrer normativen und positiven Überlegungen stellt.
Eine solche Perspektive resultiert aus der expliziten Abgrenzung zur ökonomischen Orthodoxie, indem sie dem Effizienzkriterium das Konsenskriterium zur Seite stellt, d.h. eine Forschungsperspektive, die explizit anerkennt, dass wirtschaftliche Effizienz nur einen Teilaspekt für gesellschaftliche Arrangements darstellt.
Dazu werden im folgenden Beitrag auch zwei weitere Probleme zu analysieren sein. Erstens, inwiefem ökonomische Theoriemodelle überhaupt geeignet sind, die Frage nach dem Verhältnis von Effizienz und Konsens sinnvoll erörtern zu können, und zweitens, inwieweit das empirische Faktum sozialer Ungleichheit zur Beantwortung der Frage berücksichtig werden muss.
Bourdieu hat mit dem Habituskonzept ein Instrumentarium vorgelegt, mit dem ökonomische Prozesse als soziale Phänomene analysiert und neue Erkenntnisse über Marktprozesse aus konflikttheoretischer Perspektive generiert werden können.... more
Bourdieu hat mit dem Habituskonzept ein Instrumentarium vorgelegt, mit dem ökonomische Prozesse als soziale Phänomene analysiert und neue Erkenntnisse über Marktprozesse aus konflikttheoretischer Perspektive generiert werden können. Hierbei muss grundlegend darauf hingewiesen werden, dass Bourdieu den Begriff „Ökonomie“ in zweifacher Weise verwendet: zum einen als Ökonomie bzw. Regelhaftigkeit der Praxis in gesellschaftlichen Feldern und im sozialen Raum, zum anderen zur Beschreibung der spezifischen Praxisformen im Feld der Wirtschaft (Hillebrandt 2009a: 186).

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Research Interests:
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Der vorliegende Artikel behandelt die Frage, wie Professor*innen im deutschen Hochschulwesen ihre eigene Handlungsmacht auf ihrem Karriereweg hin zur Professur ex post in ihrer Biographie konstruieren und inwiefern sie ihren Lebensverlauf... more
Der vorliegende Artikel behandelt die Frage, wie Professor*innen im deutschen Hochschulwesen ihre eigene Handlungsmacht auf ihrem Karriereweg hin zur Professur ex post in ihrer Biographie konstruieren und inwiefern sie ihren Lebensverlauf als strukturiert begreifen. Dem Ansatz der Biographieforschung folgend werden Biographien hinsichtlich der individuellen Deutungsmuster der Lebensgeschichte der einzelnen Subjekte rekonstruiert. Ergänzend geht der hier vorliegende Artikel im Anschluss an Pierre Bourdieu davon aus, dass professorale Lebensläufe von strukturellen Elementen des akademischen Feldes geprägt werden; entsprechend werden in einem ersten Schritt die vorhandenen Strukturen des deutschen Hochschulsystems beschrieben und in den Forschungskontext eingeordnet. In einem zweiten Schritt behandelt der Artikel die Frage, wie Professor*innen ihren Lebenslauf und ihre eigene Handlungsmacht hinsichtlich der vorhandenen Strukturen konzipieren. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden sechs leitfadengestützte, teilbiographische Interviews mit Professor*innen zu ihrem akademischen Werdegang aus einem größeren Korpus ausgewählt und mit der Methode der Agency-Analyse ausgewertet.
Unsere Analysen zeigen, dass alle interviewten Professor*innen ihre akademische Karriere als – auf irgendeine Art – strukturiert begreifen. Hierbei ergeben sich aus dem Material drei Grundnarrative, die sich hinsichtlich des Erlebens von Strukturiertheit des Lebenslaufs und der Zuschreibung von Agency deutlich unterscheiden: Das passive Erfahren und/oder Erleiden der Strukturen bei gleichzeitiger Beibehaltung vorheriger Dispositionen (Grundnarrativ I); die aktive Herstellung von Handlungsmacht durch das Verfolgen eines strategischen Plans (Grundnarrativ II); sowie die passive Prägung und Anpassung an die Strukturen des akademischen Feldes (Grundnarrativ III). Die in den Grundnarrativen erkennbaren Erzählungen von strategischem Handel und Karriereplanung geben dabei Hinweise auf eine mögliche Erweiterung des feldspezifischen Handlungsmodus im Sinne eines Neuen Geistes des akademischen Kapitalismus.
Organization: Alexander Lenger (Catholic University of Applied Sciences Freiburg, Leader oft he DFG-Network on “Sociology of Economic Thinking”), Gerardo C. Nicoletta (University of Naples), Jens Maesse (University of Giessen) Contact:... more
Organization: Alexander Lenger (Catholic University of Applied Sciences Freiburg, Leader oft he DFG-Network on “Sociology of Economic Thinking”), Gerardo C. Nicoletta (University of Naples), Jens Maesse (University of Giessen)
Contact: jens.maesse@sowi.uni-giessen.de, kostabile@gmail.com 

The economic and financial crisis is still a critical issue in many European countries. Economic experts and economic expertise play an important role in framing, analysing and influencing these processes. In order to understand this impact, an analytical perspective on economists and economic expertise takes into account the diverse channels of influence as well as the professional and institutional backgrounds of economists. Papers are welcome that address the complexity and diversity of economic expertise.   
The ‘playground’ of economists in crisis-prone societies stretches across many areas. Economists occupy positions at different levels of institutional hierarchy in different sectors, such as banks and firms, the state and media as well as within academia. They serve as consultants and advisors in several policy fields ranging from fiscal to health and social security policy. Economists are appointed to boards of big corporations, as governance experts, high civil servants and central bankers. Economists are also part of consulting teams for newspapers and other media, regularly publish op-eds and lead articles and thus exert influence on public debates.
Additionally, economists have become a dominant professional group, compared to traditional professions and other social science disciplines. At the international level, economists work in influential organizations such as the IMF, the World Bank, the WTO and the ECB. They have also been able to constitute one of the most advanced examples of an international scientific field, resulting from a long process of standardization of practices, careers and curricula, as well as an adoption of external technical tools from mathematics and physics.
Yet, economists do not form a homogeneous group and their power is unequally distributed amongst members of the profession. Strong hierarchies and strong ties, compared to other academic disciplines and professions, characterize the field of economics. Economists are clearly under-feminised and it can also be hypothesized that for the most part they come from higher middle class social backgrounds. Women, individuals with a working class background and individuals with a particularly local profile are more or less excluded from resources in terms of chairs, research funds, grants and editorial board positions. Nonetheless, such individuals are sometimes able to oppose real challenges to the dominant actors of the field.
The goal of our workshop is to get a better understanding of the social construction and perception of the debt crisis by analysing the relationship between economics and economic expert knowledge as a complex phenomenon that is involved in many different scientific, professional, political and public contexts. We welcome contributions that address this complexity of economic expert knowledge production through single case studies, general overviews or critical interventions. Please submit your proposals (200-300 words) to Gerardo C. Nicoletta and Jens Maesse (Deadline: 10 December 2019).