Die Aufklärung errichtet Systeme, zugleich und vermehrt aber entwirft sie ihr Wissen in Versuchen. Der Versuch der Aufklärung bewegt sich dabei in einem epistemischen Zwischenraum, er partizipiert an der aufkommenden Experimentalkultur... more
Die Aufklärung errichtet Systeme, zugleich und vermehrt aber entwirft sie ihr Wissen in Versuchen. Der Versuch der Aufklärung bewegt sich dabei in einem epistemischen Zwischenraum, er partizipiert an der aufkommenden Experimentalkultur wie auch der Praxis des essayistischen Schreibens ohne gleichsam in einer von beiden vollends aufzugehen. Die Studie nimmt es mit einer im 18. Jahrhundert immens beliebten, dort jedoch meist implizit gebliebenen und in der Forschung bislang unberücksichtigten Gattung auf. Sie verfolgt Möglichkeitsbedingungen und ‚Zirkulationsbewegungen' des Versuchs in verschiedenen Erkenntnisfeldern wie auch sein rasches ‚Ende' an der Wende zum 19. Jahrhundert.
http://www.aisthesis.de/epages/63645342.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63645342/Products/978-3-8498-1284-3 In diachronen Lektüren deutschsprachiger Gedichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart widmen sich die Beiträge dieses Bandes den Lyrik-Experimenten: Inwiefern kann in vormodernen Gedichten von einem Experiment gesprochen werden? Inwieweit wird in modernen poetischen Texten mittelalterliche oder frühneuzeitliche Literatur rezipiert? Im Zentrum stehen lyrische Gattungen, die zum Teil intermedial Bild-Text-Verhältnisse verhandeln, das phonologische Potential der Sprache nutzen oder permutative Techniken vor dem Hintergrund von Automatenpoesie realisieren. Auch konventionelle Formen wie das Tagelied, das Sonett und die Psalmen erfahren unter dieser Perspektive eine neue poetologische Diskussion. Behandelt werden u.a. Dietmar von Aist, Walther von der Vogelweide, die Meistersänger und H. J. Christoffel von Grimmelshausen, O. Nebel, H. Ball, K. Schwitters, H. M. Enzensberger, U. Allemann und S. Popp.