Zionismus

Der Zionismus ging nicht nur Juden an, sondern stieß auch bei verschiedenen nichtjüdischen Gruppen auf großes Interesse. Die zionistische Bewegung und ihr Ziel der Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden in Palästina fanden Unterstützung und Befürwortung ebenso wie Ablehnung und Feindschaft. Die Wahrnehmung des Zionismus rührte dabei häufig an tradierte Bilder des Jüdischen. Die Untersuchung dieser Denkmuster in den verschiedenen öffentlichen Debatten fördert neue Einblicke in das Denken von Nichtjuden über Juden zutage. Das Buch fokussiert erstmals auf die Wahrnehmung des Zionismus unter Nichtjuden im Deutschen Reich. Die zionistische Bewegung und die deutschen Zionisten werden dabei nicht nur als Teil der jüdischen Geschichte, sondern vor allem aus der Außenperspektive nichtjüdischer Akteure untersucht, die an den Zionismus politische und wirtschaftliche Interessen knüpften sowie spirituelle Sehnsüchte und stereotype Bilder auf diesen projizierten.

"What Norman Finkelstein has done in exposing the political foregrounding of the Holocaust Industry, what Giorgio Agamben has done in extrapolating the contemporary implications of homo sacer from the horrors of the concentration camps, Terri Ginsberg is doing with astonishing command and competence about Holocaust cinema. Ginsberg s voice is clear, concise, liberating, and the harbinger of an entire new generation of scholarship in cinema studies. Groundbreaking, challenging, judicious, theoretically ambitious, and analytically lucid, HOLOCAUST FILM: THE POLITICAL AESTHETICS OF IDEOLOGY begins from the ground zero of the unspeakable and works its way meticulously up towards the long shot of a take that will remain definitive to generations of scholarship it anticipates." -- Hamid Dabashi, Columbia University; Editor, DREAMS OF A NATION: ON PALESTINIAN CINEMA

"Terri Ginsberg's HOLOCAUST FILM: THE POLITICAL AESTHETICS OF IDEOLOGY is a much needed intervention in the field of Holocaust Studies in general and in Holocaust Cinema Studies in particular. What Ginsberg has fashioned is a reading of the Holocaust that is both immanent and materialist and much needed in these times when Holocaust scholarship is being shanghaighed by both ends of the political spectrum. It is Ginsberg's achievement that Holocaust cinematic texts are here restored to their historical moment in a way that must be accomplished if there is ever to be an understanding of how these texts might grasp the original moment of the tragedy. Her painstakingly thorough scholarship and theoretical rigor ensures that her work at least will not serve to promote the type of easy, knee-jerk response that simply adds flame to the fire and in the name of scholarship contributes to the perpetuation of other tragedies in the present Israeli-Palestinian situation." -- Dennis Broe, Graduate Program Coordinator, Media Arts Department, Long Island University

"Ginsberg ably demonstrates how the subgenre known as Holocaust cinema has been co-opted by the culture industry. Bypassing the usual Hollywood touchstones, she focuses on four relatively neglected films that illuminate several key motifs that permeate many films on the subject: the 'Christianization' of Jewish oppression, the commodification of genocide by both commercial and art house cinema, and the ethnocentric appropriation of the Holocaust by filmmakers with reactionary agendas. Eschewing the conformist platitudes of previous studies, Ginsberg s book is a salutary and necessary provocation." -- Richard Porton, Co-editor, CINEASTE; Author, FILM AND THE ANARCHIST IMAGINATION

"Hollywood has produced more than 175 films on the Holocaust since the1980s, and in fact by now the category is considered by some to constitute a virtual genre. Ginsberg challenges the under-examined status of these films and analyzes the work they perform to construct a revisionist discourse. Ginsberg's astute understanding of cinematic strategies in addition to her confidence in distilling and unpacking even the most fraught of ideological discourses promise a groundbreaking and eminently useful study. Hers are important contributions which we very much need." -- B. Ruby Rich, University of California-Santa Cruz; Author, CHICK FLICKS: THEORIES AND MEMORIES OF THE FEMINIST MOVEMENT

"The importance of the Holocaust is beyond doubt. The importance of continuing the analysis and wide-ranging discussion of it is, at least in some circles. Here, in response, is an extremely scholarly andinsightful treatment of Holocaust films and the aesthetic ideology that informs them. Sheds much light on several controversial problems connected to these horrific events. Highly Recommended." -- Bertell Ollman, New York University; Author, DANCE OF THE DIALECTIC

This timely monograph takes as its starting point the provocative contention that Holocaust film scholarship has been marginalized academically despite the crucial role Holocaust film has played in fostering international awareness of the Nazi genocide and scholarly understandings of cinematic power. The book suggests political and economic motivations for this seeming paradox, the ideological parameters of which are evident in debates and controversies over Holocaust films themselves, and around Holocaust culture in general. Lending particular attention to four exemplary Holocaust “art” films (KORCZAK [Poland, 1990], THE QUARREL [Canada, 1990], ENTRE NOUS [France, 1983], and BALAGAN [Germany, 1994]), this book breaks disciplinary ground by drawing critical connections between public and scholarly debates over Holocaust representation, and the often sophisticated cinematic structures lending aesthetic shape to them in today’s global arena.

Bei der Bewältigung des weitverbreiteten Antisemitismus in Deutschland in der Zeit zwischen 1900 bis 1939 gab es zwei Extreme des Reagierens seitens der Juden auf den „Judenhass“, wie der deutsch-jüdische Schriftsteller und Philosoph Constantin Brunner den Antisemitismus bevorzugt zu bezeichnen forderte: einmal die religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Assimilation in die nicht-jüdische Mehrheitsgesellschaft und auf der anderen Seite die geordnete bis fluchtartige Emigration aus jenem Land, welches die Rechte, Leben und das Eigentum der Juden nicht ausreichend zu schützen vermochte. In dieser an der Grenze von Germanistik und Geschichtswissenschaft ausgerichteten BA-Arbeit werden der assimilatorisch-emanzipatorische Weg anhand der Person George Goetz und der zionistische durch Ernst Ludwig Pinner in Form ihrer Briefwechsel mit Constantin Brunner beleuchtet, dessen Anhänger sie sind. In dieser Arbeit: Constantin Brunner und seine Anhänger; Liberal-Religiöse und Reformorientierte; Zionisten und Orthodoxe; Die Person George Goetz; Briefwechsel mit Brunner; Goetz‘ vier Grundbegriffe liberalen Judentums; George Goetz – Bibliographie; Die Person Ernst Ludwig Pinner; Briefwechsel mit Brunner; Der späte Pinner – Aussöhnung Brunners mit dem Zionismus?

Die Vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entstehung der jüdischen Nationalität in Deutschland im Zusammenhang mit der jüdischen Jugendbewegung (Blau-Weiss, Kameraden, deutscher Landesband Hechaluz) im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts.
Die meisten deutschen Juden waren zwar damals gegen den Zionismus, weil sie eher deustche Staatsbürger sein wollten, aber die jüdische Jugend versuchte, ihr kollektives jüdisches-Sein in der säkularen Hinsicht zu vertiefen und ihre eigene Nationalität zu bilden. Ich werde diesen Hintergrund im Verhältnis von der deutschen Jugendbewegung und der osteuropäischen zionistischen Jugendbewegung untersuchen.  Dazu wird auch der Einfluss der jüdischen Renaissance im damaligen Deutschland auf die jüdische Jugend analysiert.

Meine Sicht als unabhängiger Christ.
Inhaltsverzeichnis:
1. Zionismus und Antizionismus.
  a) Politischer Zionismus.
  b) Neo-Zionismus.
  c) Religiöser Zionismus kabbalistischer Tradition: Osteuropäischer Chabad-Chassidismus schlägt orthodoxen Antizionismus der talmudischen Tradition („Drei Eide“).
  1. Exkurs: Talmudisch-kabbalistische Auserwählungsreligion und Anti-Nonsemitismus.
2. „Evangelikal“.
  a) Historisch-evangelikales Christentum.
  b) Evangelikaler Zionismus und seine Abkehr vom reformatorischen Erbe.
  2. Exkurs: Wie der Staat Israel die Aufklärung seiner Kriegsverbrechen von 1948 behindert – eine Chronologie.
Fazit.
Nachtrag.
(2020-10-20)

Der Briefwechsel zwischen dem bekannten Religionshistoriker Gershom Scholem und seinem Bruder Werner in den Jahren 1914–1919 besteht auch, aber nicht nur aus Berichten über persönliche Erfahrungen im Ersten Weltkrieg. Im Vordergrund steht ebenso eine intensive Debatte über die geistig-politische Bedeutung des Weltkrieges. Eine Debatte, die mit erstaunlicher Klarsicht geführt wurde von zwei Heranwachsenden, die sich mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung als Zionisten und Sozialisten sahen.

Walter Benjamin beschimpfte ihn 1924 als »Lausejungen«, Josef Stalin nannte ihn einen »tollen Burschen«, sah ihn jedoch bald als lästigen »Dummkopf«. Ähnlich Ernst Thälmann, der vor »Scholemismus« warnte. Für den Philosophen Gershom Scholem hingegen war er jedoch vor allem eins: der große Bruder.

Aufgewachsen in einer Berliner jüdischen Familie starteten beide eine Revolte gegen den autoritären Vater und den Chauvinismus des Ersten Weltkrieges. Werner inspirierte den jüngeren Bruder zum Zionismus, er selbst bekannte sich nach langer Sinnsuche zum Kommunismus. Werner Scholem stieg schnell auf, in den Reichstag und die KPD-Zentrale. Als Organisationsleiter »bolschewisierte« Scholem die KPD, nur um 1926 als erbitterter Gegner Stalins aus der Partei geworfen zu werden.

1933 wurde Scholem unter mysteriösen Umständen verhaftet, 1935 überraschend vom NS-Volksgerichtshof freigesprochen, jedoch nie freigelassen. Scholem wurde 1940 im KZ Buchenwald ermordet. Bis heute ranken sich literarische Legenden um seine Verhaftung. Franz Jung und Alexander Kluge erzählten sie als Spionagedrama, eine besondere Rolle spielte Scholem auch in Hans-Magnus Enzensbergers Roman »Hammerstein oder Der Eigensinn« (2008). War Scholem Agent im Auftrag der Sowjetunion? Verführte er die Generalstochter Marie-Louise von Hammerstein, um ihr die Aufmarschpläne der Reichswehr gen Osten zu entlocken?

Das PDF enthält Einleitung, Inhaltsverzeichnis und kurze Leseprobe aus der 2014 erschienenen Monographie.

Eine bibelexegetische Studie mit geopolitischer Tragweite.
Inhalt der Studie:
A. Anlass der Untersuchung.
B. Aktualität der Untersuchung.
C. Methodik der Untersuchung.
D. Vorbemerkungen.
Teil I: Eine Nacherzählung der Geschichte des alten Israels, wie sie schriftlich überliefert ist.
1. Wie alles begann.
2. Die moralische Voraussetzung, als Abrahams Nachkommen zu gelten.
3. Abrahams Nachkommen.
4. Erlösung, Erwählung und Auftrag des Zwölfstämme-Volkes.
5. Der Sinai-Lehensvertrag und seine Bestimmungen.
6. Die dezentrale Föderation der 12 Stämme Israels und ihr korruptes Ende.
7. Die Königsgeschichte Israels und die Erste Tempelperiode.
8. Babylonische Gefangenschaft und Befreiung.
9. Der neuerliche Abfall vom Gesetz während der Zweiten Tempelperiode und deren Ende.
    1. Exkurs: Die tragischen Folgen der pharisäischen Gesetzlichkeit für das jüdische Volk.
10. Vorläufige Zusammenfassung.
Teil II: Die messianische Erfüllung des Erbes Abrahams nach den hebräischen Prophetenschriften.
1. Davids Psalmen.
2. Jesaja.
3. Hesekiel.
4. Weitergehende Betrachtungen: Die zwei Komponenten der Landverheißung.
  a. Die physisch-territoriale („irdische“) Komponente der Landverheißung.
    2. Exkurs: Der Sinai-Vertrag enthielt keine rechtlich verbindliche Rückkehrklausel.
  b. Die „himmlische“, ewige Komponente der Abraham-Verheißung.
5. Die Prophetie über den messianischen Tempel.
    3. Exkurs: Anmerkungen für solche, die Jesus als Messias anerkennen.
6. Fragenbeantwortung.
    4. Exkurs: Die Frage der „Erwählung“.
7. Prüfergebnis: Zehn Stolpersteine der neozionistischen Doktrin.
8. Schlusswort.
(2020-10-19)

Die zwei prominenten sozialdemokratischen Denker und engen Freunde, der orthodoxe Marxist Karl Kautsky und der Revisionist Eduard Bernstein, standen aufgrund ihres Streits in der „Revisionismusdebatte“ zwischen der Jahrhundertwende und 1912 in keinerlei Kontakt miteinander. Trotzdem trugen die beiden in diesen Jahren eine andere Debatte vor allem implizit aus: die über die Frage der jüdischen Nationalität und des Zionismus. Yuval Rubovitch zeigt erstmals in seinem Buch auf, wie Bernstein und Kautsky ihre gegensätzlichen Haltungen zu diesem Thema entwickelt und einander  beeinflusst haben, obwohl Bernstein zu dieser Zeit noch augenscheinlich entschiedener Antizionist war. Diese intellektuelle Debatte erstreckte sich bis zu Bernsteins Tod – als Pro-Zionist – am Vorabend des Nationalsozialismus und war eng mit dem Wirtschaftsdiskurs der zwei Theoretiker verbunden.

Ein Jahrhundert, nachdem der Begriff „Zionismus“ aufgekommen war, begann ein Paradigmenwechsel im Verständnis des Begriffs im Mainstream der israelischen Gesellschaft an Boden zu gewinnen, wie er bis dahin nur von extremen Randgruppen vertreten worden war. Es handelt sich um einen anti-säkularen Transformationsprozess mit Bestrebungen, althebräische und talmudische Traditionen wieder einzuführen. Politisch zunehmend einflussreiche Akteure des jüdisch-religiösen (Ultra-) Nationalismus reklamieren für ihre Ideologie exklusiv biblische Legitimierung. Dieser Anspruch soll in dieser Untersuchung anhand von drei Fallbeispielen auf den Prüfstand biblischer Hermeneutik gestellt werden.
Inhaltsübersicht:
Vorbemerkung: Zur Aktualität der Thematik.
1. Der Anspruch, „das wahre Israel“ zu sein – der „Gerechte“ und „Rechtschaffene“ Gottes.
Exkurs: Zur Etymologie und ältesten Aussprache des Namens 'Yisrael'.
2. Der Anspruch, „Zion“ und „die Sammlung Israels“ zu sein.
3. Der Anspruch, „das Land“ (Erez) zu sein.
(2021-06-19)

Die Jahreslosung 2013 (Heb 13,14) im Kontext des Hebräerbriefes - Eine Apologie.
Gliederung:
1. Die Zeit der Wende vom alten zum neuen Bund.
2. Das nahende Ende der „gegenwärtigen“ Stadt.
3. Messias-gläubige Juden unter dem Druck des herrschenden Judentums.
4. Das irdische Schattenbild der alten, vorläufigen Heilsordnung.
5. Die himmlische Wirklichkeit der neuen, ewigen Heilsordnung: „Besser, größer, erhabener, höherstehend, wirksamer“ als der alte Bund.
6. Die wahre zukünftige „Stadt, die Grundlagen hat“.
7. „Wir haben hier keine bleibende Stadt“.
8. Wehe denen, die ihre Hoffnung auf eine „vergängliche Stadt“ setzen!
9. Wider einen anti-christlichen „Zionismus“.
10. Der erhöhte Messias Jesus, unsere Gegenwart und Zukunft – auch die Deine?

Die wahre Geschichte des real existierenden Zionismus – der rote Faden von 1920 bis 2020.
Inhaltliche Gliederung:
Vorbemerkung: Völkermord im Völkerstrafrecht.
1. Palästina als „eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ mit Schutzklausel für die Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften.
2. Die 1920er Jahre: „Wirtschaftliche Apartheid“ statt einvernehmlicher Kooperation und der Kampf um die Deutungshoheit über den Zionismus.
Exkurs: Warum Zionisten jüdische und nichtjüdische Nichtzionisten aus dem Weg räumen.
3. Vorstaatliche Militarisierung mit explizit genozidaler Absicht.
4. Der Kampf um ganz Palästina.
5. Der Palästinakrieg 1947-1949 erfüllte die Genozid-Definition der UNO-Konvention gegen Völkermord.
6. 1967 „Sechstagekrieg“.
7. Der Genozid setzt sich schleichend fort.
8. Den Palästinenser/innen „das Leben bitter machen“.
ANHANG: Augenzeugenberichte zum real existierenden Siedlerkolonialismus.
(2020/2022)

Issues of ethnicity, culture, and national identity have been central in every political and social circle in Israel since the first days of the Zionist movement. The “new Jew,” a term created and lionized by the Zionist movement at the end of the 19th century, shadowed Israeli society and remained a critical part of the struggle for national identity and unity in the State of Israel after its independence in 1948. This Jew was to be a white, educated, westernized citizen, involved in both political and social processes, knowledgeable in the terms of the Western world. The concepts of the new Israeli-Jew completely ignored the fact that since the first days of the Zionism movement, the Middle Eastern Jew, born, raised and significantly involved in Arab countries, was a notable part of it and of the process of building the Jewish state of Israel. (author's abstract

The paper highlights the career of Manastirli Bahaeddin Bey, the head of the Ottoman Ministry of Interior's Directorate for Public Security's 8th department. The files of the 8th department (focus Zionismus) went sadly missing but the references in the accounting office files luckily survived any mishap.
Manastirli Bahaeddin Bey made a name for himself in persecuting Jews (Black Thursday 1914), continued as the butcher of Angora in the summer of 1915 with Armenians, and was active in Samsun in 1917 against Greeks. He died in Aleppo the same year. His name pops in the chief court martial indictment of the CUP leaders.

I discussed his activities in Angora and Samsun in a 2019 paper (not uploaded).