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Karsten Ley
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    Germany
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Until nowadays the Great City of the mid and late 19th century plays an important role in the discussion of contemporary urban planning and design – not only in terms of dealing with the huge amount of buildings and whole urban areas... more
Until nowadays the Great City of the mid and late 19th century plays an important role in the discussion of contemporary urban planning and design – not only in terms of dealing with the huge amount of buildings and whole urban areas produced at that time. Apparently the 'Compact European City', its mere form and its supposed 'urbanity' serves as an ideal or an image, which is often employed within actual urban design projects and competitions and favored by a lot of lay people. We encounter her in form of the multi-functional street block as well as in standardized building heights, traditional stone facades, re-introduction of streetcars, etc. Of course, we do trace back all these individual features to the times of the dramatic urban change within the industrial and bourgeois époque, however, are they constitutive elements to the Great City of that time or 'just' features amongst others. Looking into the historic development of the 19th century metropolis and after all into the mechanisms of how this metropolis was produced we soon disclose a somewhat ubiquitous urban element, which hardly existed before: the 'Apartment House Building'. This very new approach towards urban housing consisted not only in the fact that one building accommodated numerous users, but that these users belonged to different social classes and, eventually, that there were new types of ownership: rent and condominium. Purpose of this short paper is to initiate a new reflection of the phenomenon apartment house building, its origin, its impact on the city's form and socioeconomical structure and, after all, the reasons for its success. Once talking about the 'Leitbild' of the 'Compact European City' and the re-construction of it, one ought to discuss the apartment house building as one of the definite constituents of the 19th century metropolis.
... Moreover, we hardly find approaches of comprehensive definition by those who professionally deal with the planning or design of cities – neither in theory nor in practice. Ernst Egli (1893-1974) reduces the 'idea of a city'... more
... Moreover, we hardly find approaches of comprehensive definition by those who professionally deal with the planning or design of cities – neither in theory nor in practice. Ernst Egli (1893-1974) reduces the 'idea of a city' to its built order (Egli, 1959, p. 11). Charles Delfante ...
Die wissenschaftliche Disziplin „Städtebau” ist relativ jung – das erste Institut für Städtebau und Landesplanung wurde in Deutschland 1862 an der Polytechnischen Schule Karlsruhe eingerichtet; das heißt natürlich nicht, dass zuvor keine... more
Die wissenschaftliche Disziplin „Städtebau” ist relativ jung – das erste Institut für Städtebau und Landesplanung wurde in Deutschland 1862 an der Polytechnischen Schule Karlsruhe eingerichtet; das heißt natürlich nicht, dass zuvor keine theoretische Auseinandersetzung mit dem Städtebau betrieben worden wäre. Die Entwicklung zur eigenständigen Disziplin entsprang allerdings einem grundlegenden Wandel des Verständnisses von den Aufgaben des Städtebaus und deren schriftliche Fixierung im späten 19. Jahrhundert. Im vorliegenden Aufsatz werden die Umstände dieses Wandels kurz skizziert, um dann diejenigen Schriften von Reinhard Baumeister, Camillo Sitte und Joseph Stübben vorzustellen, die mit den notwendigen Definitionen, stadtbauhistorischen Ableitungen und gestalterischen Handreichungen, trotz der Kritik und den Modifikationen der „klassischen Moderne”, das Grundgerüst der Disziplin bis heute bilden.
Das Bild der antiken Stadt Rom ist tiefer in das gemeinschaftliche Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben als das jeder anderen Metropole des Altertums. Die Wirkmächtigkeit dieses Stadt-Bildes fußt einmal auf der historischen... more
Das Bild der antiken Stadt Rom ist tiefer in das gemeinschaftliche Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben als das jeder anderen Metropole des Altertums. Die Wirkmächtigkeit dieses Stadt-Bildes fußt einmal auf der historischen Bedeutung der römischen Zivilisation, zum anderen auf einem medienvermittelten Inventar von Vorstellungen. Eine wichtige Grundlage für dieses, vor allem über Kinofilme vermittelte Bild von Rom ist die faschistische Antikenrezeption und -aufbereitung im Italien der 1930er Jahre. Hollywoods monumentale Antikenfilme der Nachkriegszeit zitieren ein grandioses, aber in vielerlei Hinsicht unrichtiges Bild von der Hauptstadt des römischen Reiches, das auf mehrfache Weise durch diesen vorangehenden Zeitabschnitt beeinflusst worden ist. Auf diese Weise werden über den Film vermittelte, mit zeitgeschichtlichen Bezügen aufgeladene Bilder der antiken Stadt zur Referenzquelle, nicht die Befunde der Archäologie. Filme wie Quo Vadis oder Ben Hur projizieren die theatra...
Das Bild der antiken Stadt Rom ist tiefer in das gemeinschaftliche Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben als das jeder ande-ren Metropole des Altertums. Die Wirkmächtigkeit dieses Stadt-Bil-des fußt einmal auf der historischen... more
Das Bild der antiken Stadt Rom ist tiefer in das gemeinschaftliche Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben als das jeder ande-ren Metropole des Altertums. Die Wirkmächtigkeit dieses Stadt-Bil-des fußt einmal auf der historischen Bedeutung der römischen Zivi-lisation, zum anderen auf einem medienvermittelten Inventar von Vorstellungen. Eine wichtige Grundlage für dieses, vor allem über Kinofilme vermittelte Bild von Rom ist die faschistische Antikenre-zeption und-aufbereitung im Italien der 1930er Jahre. Hollywoods monumentale Antikenfilme der Nachkriegszeit zitieren ein grandi-oses, aber in vielerlei Hinsicht unrichtiges Bild von der Hauptstadt des römischen Reiches, das auf mehrfache Weise durch diesen vor-angehenden Zeitabschnitt beeinflusst worden ist. Auf diese Weise werden über den Film vermittelte, mit zeitgeschichtlichen Bezügen aufgeladene Bilder der antiken Stadt zur Referenzquelle, nicht die Befunde der Archäologie. Filme wie Quo Vadis oder Ben Hur projizieren die th...
Research Interests:
Portugal in the Sea of Oman - Religion and Politics is an editorial achievement, which is unique in the Arab World. In cooperation with the Ministry of Religious Affairs of Oman, the University of Aachen and the Arquivo Nacional da Torre... more
Portugal in the Sea of Oman - Religion and Politics is an editorial achievement, which is unique in the Arab World. In cooperation with the Ministry of Religious Affairs of Oman, the University of Aachen and the Arquivo Nacional da Torre do Tombo, the publishing house Philipp von Zabern releases all official documents that have been published during the Portuguese colonial period of the Oman. These documents are historical treasures that allow an undisguised view onto this era. The documents are presented as original scans. During the next years there will also be a transcription into Old Portuguese and a translation into English and Arabic. Thus, the sources become available for scien¡tist all over the world and a new scholarly dialogue about this essential colonial period can be opened.
"Man spricht von einer Linie oder einem Strich, von einem Strahl oder einer Kraft, von einem Motiv oder einem Symbol und begreift die Achse auch als solche, ohne daß zuvor eine klare Definition gegeben oder auch nur versucht... more
"Man spricht von einer Linie oder einem Strich, von einem Strahl oder einer Kraft, von einem Motiv oder einem Symbol und begreift die Achse auch als solche, ohne daß zuvor eine klare Definition gegeben oder auch nur versucht worden wäre" schreibt Wilhelm Rave in seiner Abhandlung über "Die Achse in der Baukunst" (Rave 1929: 6) und wartet, obwohl also beinahe jeder eine Vorstellung von dem hat, was eine Achse ist, mit einer Vielzahl von wissenswerten Unterscheidungen und Definitionen für die architektonische Achse auf. Wenn also die verschiedenen Bedeutungen der Achse landläufig sind und es schon eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Achse in der Baukunst gibt, warum noch eine weitere Beschäftigung mit der Achse? Tatsächlich ist die Achse aber nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein bedeutendes städtebauliches Element, welches allerdings nur peripher Beachtung findet. Es gibt weder eine allgemeine Beschäftigung noch, und das ist umso verwunderlicher, Auseinandersetzungen mit Einzelbeispielen, in denen die Bedeutung als städtebauliche Achse gewürdigt wird. Und doch, kein planerisches Element und keine städtebauliche Figur wurde durch die Zeit hindurch so oft verwandt wie die Achse. Spätestens mit der 'Erfindung' der Zentralperspektive in der Renaissance gehört sie zum grundlegenden Repertoire abendländischer Stadtbaukunst; wir kennen sie heute aus Brasília, Paris, Washington. Ebenfalls keine städtebauliche Figur geriet allerdings auch derart in Verruf; so erscheint es plausibel, dass wegen der nationalsozialistischen Planung der großen Nord–Süd–Achse das figürliche Element der Achse bei den Hauptstadtplanungen in Berlin am Ende des 20. Jahrhunderts bewusst vermieden wurde und man schließlich auf die metaphorische Figur des Bandes verfiel (vgl. Zwoch 1993: 118). Jedoch bestehen auch andernorts Skrupel, Achsen zu planen, wo sie sinnfällig wären. Man verschmäht sie als unzeitgemäß oder zu gewaltig. Eine kategorische Ablehnung eines bestimmten Entwurfselementes, vor allem wenn es sich durch die Zeiten hindurch als probat erwiesen hat, erscheint allerdings verfehlt. Daher muss ein Bewusstsein über das Wesen der städtebaulichen Achse geschaffen werden, das die derzeitigen Vorbehalte und das Unverständnis auflöst. Ebenso soll einer Entwurfshaltung entgegenwirkt werden, die für sich in Anspruch nimmt, das Entwurfsgeschäft zu beherrschen, obwohl ihr die verschiedenen architektonischen und städtebaulichen Formen, also grundlegendes Handwerkszeug, unbekannt sind. Die wissenschaftliche Behandlung der Achse soll also auch ein Beitrag zur Vertiefung der städtebaulichen Entwurfslehre sein (vgl. Rave 1929: 5; Steenbergen et al. 1996: 9f.). Dazu muss zunächst, und das ist die eigentliche Aufgabe dieser Arbeit, eine Terminologie geschaffen werden, mit deren Hilfe wir uns über die Achse verständigen können. Was ist die Achse überhaupt, was für verschiedene Arten gibt es, wie entstehen sie und was für Funktionen haben sie? Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich so in drei Teile. Zunächst soll das Wesen der Achse allgemein dargestellt werden; in diesen Grundlagen wird die Achse an sich besprochen, ohne dass sie notwendigerweise baulich ist. In einem zweiten Teil schließt sich eine Beschäftigung mit den architektonisch–städtebaulichen Gesichtspunkten an; hier erfolgt eine Beschreibung der städtebaulichen Achse, angefangen bei der Unterscheidung zwischen Gliederungselement und Wegraum bis hin zur tatsächliche Gestaltung der Achse. Im dritten Teil werden dann die im allgemeinen und städtebaulichen Teil gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und schließlich die Dimensionen der Achse im Städtebau vorgestellt: Raum, Zeit und Funktion. Rave, Wilhelm: Die Achse in der Baukunst. TH Berlin (Diss.), 1929. Steenbergen, Clemens und Wouter Reh: Architecture and Landscape. The Design Experiment of the Great European Gardens and Landscapes. Prestel, München / New York, 1996. Zwoch, Felix: Hauptstadt Berlin. Parlamentsviertel im Spreebogen. Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb 1993. Birkhäuser, Basel / Berlin / Boston, 1993.
... Moreover, we hardly find approaches of comprehensive definition by those who professionally deal with the planning or design of cities – neither in theory nor in practice. Ernst Egli (1893-1974) reduces the 'idea of a city'... more
... Moreover, we hardly find approaches of comprehensive definition by those who professionally deal with the planning or design of cities – neither in theory nor in practice. Ernst Egli (1893-1974) reduces the 'idea of a city' to its built order (Egli, 1959, p. 11). Charles Delfante ...
Until nowadays the Great City of the mid and late 19th century plays an important role in the discussion of contemporary urban planning and design – not only in terms of dealing with the huge amount of buildings and whole urban areas... more
Until nowadays the Great City of the mid and late 19th century plays an important role in the discussion of contemporary urban planning and design – not only in terms of dealing with the huge amount of buildings and whole urban areas produced at that time. Apparently the 'Compact European City', its mere form and its supposed 'urbanity' serves as an ideal or an image, which is often employed within actual urban design projects and competitions and favored by a lot of lay people. We encounter her in form of the multi-functional street block as well as in standardized building heights, traditional stone facades, re-introduction of streetcars, etc. Of course, we do trace back all these individual features to the times of the dramatic urban change within the industrial and bourgeois époque, however, are they constitutive elements to the Great City of that time or 'just' features amongst others. Looking into the historic development of the 19th century metropolis ...
Die wissenschaftliche Disziplin „Städtebau” ist relativ jung – das erste Institut für Städtebau und Landesplanung wurde in Deutschland 1862 an der Polytechnischen Schule Karlsruhe eingerichtet; das heißt natürlich nicht, dass zuvor keine... more
Die wissenschaftliche Disziplin „Städtebau” ist relativ jung – das erste Institut für Städtebau und Landesplanung wurde in Deutschland 1862 an der Polytechnischen Schule Karlsruhe eingerichtet; das heißt natürlich nicht, dass zuvor keine theoretische Auseinandersetzung mit dem Städtebau betrieben worden wäre. Die Entwicklung zur eigenständigen Disziplin entsprang allerdings einem grundlegenden Wandel des Verständnisses von den Aufgaben des Städtebaus und deren schriftliche Fixierung im späten 19. Jahrhundert. Im vorliegenden Aufsatz werden die Umstände dieses Wandels kurz skizziert, um dann diejenigen Schriften von Reinhard Baumeister, Camillo Sitte und Joseph Stübben vorzustellen, die mit den notwendigen Definitionen, stadtbauhistorischen Ableitungen und gestalterischen Handreichungen, trotz der Kritik und den Modifikationen der „klassischen Moderne”, das Grundgerüst der Disziplin bis heute bilden.
The industrialization brought forth not only urban planning as a method to anticipatorily shape the cities' building, but also a much more immediate dependency on market interests. When the great urban design until the industrial age... more
The industrialization brought forth not only urban planning as a method to anticipatorily shape the cities' building, but also a much more immediate dependency on market interests. When the great urban design until the industrial age were implemented with considerable energy from autocratic governments, the realization of urban plans since the early 19th century usually had to meet the demands of a variety of stakeholders and investors. Still, for the inevitable urban extension and transformation processes until 1945, planning authors and authorities largely abided by comprehensive design plans. A public negligence towards such morphological and spatial design considerations when meeting even slight opposition from the private economic sector, can be well seen with the German state of Prussia, which though being conservative in political terms highly supported a liberal market. Arguably, this is the reason why a variety of grand urban plans there, from provincial towns to the ca...
The industrialization brought forth not only urban planning as a method to anticipa-torily shape the cities' building, but also a much more immediate dependency on market interests. When the great urban design until the industrial age... more
The industrialization brought forth not only urban planning as a method to anticipa-torily shape the cities' building, but also a much more immediate dependency on market interests. When the great urban design until the industrial age were implemented with considerable energy from autocratic governments, the realization of urban plans since the early 19th century usually had to meet the demands of a variety of stakeholders and investors. Still, for the inevitable urban extension and transformation processes until 1945, planning authors and authorities largely abided by comprehensive design plans. A public negligence towards such morphological and spatial design considerations when meeting even slight opposition from the private economic sector, can be well seen with the German state of Prussia, which though being conservative in political terms highly supported a liberal market. Arguably, this is the reason why a variety of grand urban plans there, from provincial towns to the capital itself, could not be fully realized or until today lack major features of the original design. At the same time, the ongoing transformation process obviously integrated these places well into the overall urban organism despite their primary fragmen-tariness. Against this background the proposed paper seeks to present different examples of inconsistencies in Prussian urban plans from 1862-1927 by pinpointing the spatial fragments in today's morphology, revisiting the original plans and their implementation, and eventually examining the different reinterpretations of the according torsos to better understand the adaptability as well as the persistence of urban design approaches within the cities' development.
Elektronisches Inventar der Denkmäler der Provinz Sindh, Pakistan: Kulturerhalt, Methodenexport und Capacity Building
"Ghazni 2013: Islamische Kulturhauptstadt" und die Restaurierung ihrer historischen Stadtmauer als politische Stabilisierungsmaßnahme für eine Afghanische Region
Das Bild der antiken Stadt Rom ist tiefer in das gemeinschaftliche Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben als das jeder ande-ren Metropole des Altertums. Die Wirkmächtigkeit dieses Stadt-Bil-des fußt einmal auf der historischen... more
Das Bild der antiken Stadt Rom ist tiefer in das gemeinschaftliche Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben als das jeder ande-ren Metropole des Altertums. Die Wirkmächtigkeit dieses Stadt-Bil-des fußt einmal auf der historischen Bedeutung der römischen Zivi-lisation, zum anderen auf einem medienvermittelten Inventar von Vorstellungen. Eine wichtige Grundlage für dieses, vor allem über Kinofi lme vermittelte Bild von Rom ist die faschistische Antikenre-zeption und-aufbereitung im Italien der 1930er Jahre. Hollywoods monumentale Antikenfi lme der Nachkriegszeit zitieren ein grandi-oses, aber in vielerlei Hinsicht unrichtiges Bild von der Hauptstadt des römischen Reiches, das auf mehrfache Weise durch diesen vor-angehenden Zeitabschnitt beeinfl usst worden ist. Auf diese Weise werden über den Film vermittelte, mit zeitgeschichtlichen Bezügen aufgeladene Bilder der antiken Stadt zur Referenzquelle, nicht die Befunde der Archäologie. Filme wie Quo Vadis oder Ben Hur projizieren die theatralische Selbstdarstellung eines autoritären Regimes des 20. Jahrhunderts in die entfernte Vergangenheit zurück und thematisieren auf die-se Weise indirekt politische Bezüge zum 20. Jahrhundert. Spätere Visualisierungen Roms in Film-und Fernsehproduktionen diff eren-zieren dieses Bildrepertoire nur teilweise durch Rückgriff auf Befun-de der Archäologie. Die Kontinuität von medienvermittelten Vor-stellungen des antiken Rom hat eine kollektive Bildvorstellung ge-schaff en, die eine ungebrochene Lebensdauer besitzt, obwohl sie meistenteils ahistorisch ist.
Some Thoughts on a Morphological Approach of Defining the City
Since the beginning of a theoretical occupation with the »city« there is a large uncertainty in defining what urban form is and what it eventually consists of. As a matter of fact, we somewhat instinctively attribute morphologically... more
Since the beginning of a theoretical occupation with the »city« there is a large uncertainty in defining what urban form is and what it eventually consists of. As a matter of fact, we somewhat instinctively attribute morphologically completely diverse urban entities with this term, notwithstanding their often utterly unlike topographic settings or cultural backgrounds. Moreover, we do so not only with properly existing entities, but expand our »idea of the city« also over the past. And yet, until today we do not find considerable comprehensive definitions for the »city«, which cover all its aspects. Moreover, the growing uncertainty of how to plan and design cities today eventually aggravates the assignment. Yet, despite the definitory quandary, our »idea of the city« is seemingly settled on a commonsensical formal conception than on scientifically verifiable functional features: We recognize cities by taking a look at their layout from an airplane window or by approaching a city's skyline in a vehicle. We perceive urban space by strolling through its streets and places, or even by visiting deserted archaeological sites of long gone civilizations. For this perception, arguably, the sheer formal appearance is sufficient, to which we then of course add functional relations according to our contemporary understanding of urban life. Ultimately, one might speak of a »formal urban continuum« that for us exists since the Bronze Age and carries on until today and which without further thought is inscribed in our common knowledge as reference for any urban entity we encounter. The aim of the proposed presentation is to suggest an approach towards this formal urban continuum, by examining its phenomenological condition and by investigating for its possible parameters, whose systemic interrelation might, in spite of the common formal idea, eventually explain the grand diversity of cities.
Die wissenschaftliche Disziplin „Städtebau” ist relativ jung – das erste Institut für Städtebau und Landesplanung wurde in Deutschland 1862 an der Polytechnischen Schule Karlsruhe eingerichtet; das heißt natürlich nicht, dass zuvor keine... more
Die wissenschaftliche Disziplin „Städtebau” ist relativ jung – das erste Institut für Städtebau und Landesplanung wurde in Deutschland 1862 an der Polytechnischen Schule Karlsruhe eingerichtet; das heißt natürlich nicht, dass zuvor keine theoretische Auseinandersetzung mit dem Städtebau betrieben worden wäre. Die Entwicklung zur eigenständigen Disziplin entsprang allerdings einem grundlegenden Wandel des Verständnisses von den Aufgaben des Städtebaus und deren schriftliche Fixierung im späten 19. Jahrhundert. Im vorliegenden Aufsatz werden die Umstände dieses Wandels kurz skizziert, um dann diejenigen Schriften von Reinhard Baumeister, Camillo Sitte und Joseph Stübben vorzustellen, die mit den notwendigen Definitionen, stadtbauhistorischen Ableitungen und gestalterischen Handreichungen, trotz der Kritik und den Modifikationen der „klassischen Moderne”, das Grundgerüst der Disziplin bis heute bilden.

And 2 more

The present employment seeks to approximate the city as a specific anthropogenic transformation of the biosphere as well as a distinct reflexive human design approach towards the environment – ultimately as "culture and geography's... more
The present employment seeks to approximate the city as a specific anthropogenic transformation of the biosphere as well as a distinct reflexive human design approach towards the environment – ultimately as "culture and geography's largest artifact, the product of a very complex play of greatly varied forces" (Vance Jr 1990: 4). In short, this statement not only points out the object of research to be covered but also enfolds its quandary: What makes us characterize so diverse entities, such as Rothenburg, Ur and Mexico City, which originated in topographically completely unlike settings at a time difference of well more than 3000 years, with the same term – city (Jansen)? And what allows us to draw one transition line from our contemporary urban forms back to the Bronze Age, in which – to common knowledge – the city has its origins?

Exactly for its variety and constant transformation the 'artifact' city is hard to grasp, why most researchers abide by functional aspects for a general understanding and focus formal aspects only in a historical perspective. Still, in addition to the variety of functional assessments there also persists the notion of a formal urban continuum, which appears to be only partly explained by the diverse functional definitions. This present thesis thus shall add to the according manifold functional examinations and ratiocinations, an approach to the city by means of considering the significance of its continuing form and investigating the general factors that determine this form. To this end factors and systemic relations will be elaborated that generally determine urban form, beyond their factual existence and diversity in time and space, an thereby allow for a consistent formal term.

The starting point for this contribution to basic urbanistic research constitute two considerations, which both however do not belong to this discipline:
The first comprises a phenomenological reasoning, that suggests a differentiation and yet intrinsic relation between factual cities and a theoretical concept that serves as an ideal perception of how a city should be. This ratiocination, which was well established by the art historian Giulio Argan in his "Storia dell'arte come storia della città", forms the basis for the suggested perception of an abstractum urban form that consequently allows for an examination of its constitution and characteristics.
The second involves a systemic understanding, that implies a distinct interrelation of various factors that yet erratically afford cities. This ratiocination goes back to the sociologist Niklas Luhmann, and allows explaining the variety as well as the unpredictability of factual urban forms in course of the diversity of opinions and interests involved, while he concurrently insinuates the investigation for conditioning and contingency formulas that determine the process of interrelation.

These considerations together constitute as a thought model the Urban Matrix,
a dissipative, that is an open dynamic system, in which time and space independent parameters by interrelation cause the origination and development of time and space dependent urban forms. Thence the system itself remains abstract, yet determines the concrete motivations of those participating in the design process and ultimately the very factual formal result 'city'. These thoughts imply that the suggested approach is primarily a theoretical-normative occupation, dealing with abstract concepts rather than the actually built environment. Thus, the reader will be confronted with a search for preferably simple and yet copious wordings that shall explain the features of the different conditioning parameters as well as their interrelation within the Urban Matrix.
Still, for the purpose of unambiguousness, this endeavor effects a demonstration of complex circumstances, from which sometimes suffers a convenient readability, as well as familiar expressions have to be put in another context and, where necessary and appropriate, neologisms have to be introduced. Likewise, the argumentation at times has to revert to other disciplines that obviously feature their own language use, which might at first appear to be alien to an urbanistic approach. Of special interest are here the Formal Concept Analysis by Bernhard Ganter und Rudolf Wille, as well as the consierations on Semantics by Gottlob Frege.

The key hypothesis for the suggested approach is the differentiation between Quality and Quantity, which in formal concept analysis is expressed by the correlation of Attributes and Objects, and in semantics by the dichotomy of Intension and Extension. In this context urbanistic quantities are bound in time and space, whereas urbanistic qualities allow for an induction of general aspects. These are examined against the background of an idealized urban foundation and eventually summarized to parameters of urban form. Thus, usually only a safe and healthy place is attractive for the establishment of a city; thence safety and health become criteria for the whole urban development, and ultimately refer to a parameter attractiveness'.

The key conclusion of the thesis however points to the existence of a conditioning system, which factors can be scientifically determined, when yet it offers no injective, surjective, or bijective relations (Eineindeutigkeit), nor any other mathematical formula that insinuates a calculatory approach towards urban form. With this system a retrospective explanation is possible, a prospective predictability still impossible, comparable with Heinz von Foerster's 'Non trivial machine' (Foerster 1985: 62 ff.). Accordingly, the attractiveness of a city can be explained by its safe and healthy location, but not all attractive cities need to locate at especially healthy and safe places, nor give such places a warranty for future attractiveness and prosperous development.

Altogether the thesis consists of four main parts:

1. An introductory Western Reflection of Western Urbanism since the industrialization, which with the development of urbanism as an academic discipline forms the starting point and the scope of an urbanistic basic research – whereas for the lack of a concise field of research this reflection does not represent a classical introduction, but a summarizing intellectual and receptional history followed by the suggestion of another approach and its hermeneutic predicament;

2. The explication of a thought model, which conceptually describes the Causes of Urban Development with its phenomenological and systemic principles and consequently a derivation of abstract factors, whereas this procedure builds the basis for the induction of qualitative parameters of urban form;

3. A Commonsensical Catalogue, which defines the qualitative parameters and their criteria – as well as considerations regarding the establishment of secondary factors within this parametral frameworks; and

4. An Outlook onto the Urban Matrix as an integrating system, which conditions the origination and the development of urban form – whereas firstly the parameters are calibrated with those concepts introduced earlier, secondly the interrelation amongst the different parameters are discussed, and ultimately some rough ideas on possible practical applications are presented.
As stated in the subtitle of this elaboration, the suggested thought model does not represent a concluded theory despite its aimed conceptual conclusiveness; on the contrary shall the discussed phenomenological and systemic considerations initiate further theoretical employments in an urbanistic basic research – last not east, to eventually produce a common perception of the city as very own field of research and work, despite the ongoing acceleration of urbanistic processes that aggravates this task (Seifert 2003: 11). Many of those topics discussed in this thesis derive from the author's experiences during his employment at the Department History of Urbanization (RWTH Aachen University); and many impulses stem from discussions with Michael Jansen, which altogether dealt with the in its substance irresolvable question 'What is a city?'

Argan, Giulio C.: Storia dell'arte come storia della città, Riuniti, Roma, 1983
(1989, Kunstgeschichte als Stadtgeschichte, Fink, München).

Foerster, Heinz v.: Entdecken oder Erfinden. Wie läßt sich das Verstehen verstehen? In: Gumin, Heinz & Heinrich Meier (eds.): Einführung in den Konstruktivismus, pg. 41-88, Oldenbourg, München, 1985 (1992, Piper, München).

Frege, Gottlob: Über Sinn und Bedeutung. In: Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik, vol 100, pg. 25-50, 1892 (Patzig, Günther: Gottlob Frege. Funktion, Begriff, Bedeutung, Fünf logische Studien, pg. 40-65, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1962/75; Frege, Gottlob: Sense and Reference. In: The Philosophical Review, vol. 57, pg. 207-230, 1948).

Ganter, Bernhard & Rudolf Wille: Formale Begriffsanalyse. Mathematische Grundlagen, Springer, Berlin (1999, Formal Concept Analysis. Mathematical Foundations, Springer, Berlin / New York)

Luhmann, Niklas: Einführung in die Systemtheorie, Carl-Auer, Heidelberg, 1992.

Seifert, Jörg: Urban Research: Biopsy and Density, VDG, Weimar, 2003.

Vance Jr, James E.: The Continuing City. Urban Morphology in Western Civilization, John Hopkins, Baltimore, 1990.
"Die urbane Matrix" versteht sich als eine Annäherung an Stadt als dem 'größten Artefakt der Kultur und Geografie, Produkt eines komplexen Spiels verschiedenster Kräfte' (Vance Jr 1990: 4). In der Kürze dieser Betrachtungsweise ist nicht... more
"Die urbane Matrix" versteht sich als eine Annäherung an Stadt als dem 'größten Artefakt der Kultur und Geografie, Produkt eines komplexen Spiels verschiedenster Kräfte' (Vance Jr 1990: 4). In der Kürze dieser Betrachtungsweise ist nicht nur der Forschungsgegenstand selbst umrissen, sondern auch bereits die Schwierigkeit erfasst, die in seiner Bearbeitung liegt: Nach welchen Kriterien nennen wir beispielsweise Rothenburg, Ur und Mexico City gleichermaßen Stadt, obwohl sie doch zu vollkommen unterschiedlichen Zeiten an ebenso unterschiedlichen Orten entstanden sind (Jansen)? Und was erlaubt es uns, unsere heutigen städtebaulichen Formen als Nachfolger der bronzezeitlichen Stadtanlagen zu begreifen, die nach dem derzeitigen Kenntnisstand den Beginn von Stadt darstellen?

Wegen der Vielfalt und seines beständigen Wandels ist dieses 'Artefakt' Stadt schwer zu fassen, weshalb in generellen Anschauungen bisher zumeist funktionale Aspekte beachtet wurden, formale Aspekte hingegen der Betrachtung historisch abgeschlossener Vorgänge vorbehalten blieben. Dennoch erkennen wir in allen Beschäftigungen mit Stadt auch den Gedanken eines formalen Kontinuums wieder, der sich allein aus funktionalen Aspekten heraus nicht erklären lässt. Ziel dieser Arbeit ist es daher, Grundlagen für dieses formale Kontinuum Stadt zu beschreiben. Hierzu werden Faktoren und systemische Zusammenhänge erarbeitet, die städtebauliche Formen über ihre zeitlich-räumliche Gebundenheit hinaus grundsätzlich bestimmen, und somit auch die Form betreffend einen einheitlichen Begriff Stadt begründen können.

Den Ansatzpunkt für diesen Beitrag zu einer städtebaulichen Grundlagenforschung bilden zwei Überlegungen, die beide nicht aus dieser Disziplin selbst stammen:
Die Erste umfasst eine phänomenologische Betrachtung, die eine Unterscheidung zwischen faktischen Städten und dem theoretischen Begriff Stadt vornimmt, welcher eine Idealvorstellung davon beinhaltet, wie eine Stadt sein sollte. Diese Betrachtung, die auf den Kunsthistoriker Giulio Argan zurückgeht, bildet die Grundlage für die Untersuchung eines Abstraktums Urbane Form, das die formalen Aspekte aus ihrer zeitlich-räumlichen Bindung löst und in der Folge eine Bestimmung von allgemeinen Charakteristika zulässt.
Die Zweite stellt eine systemische Betrachtung dar, die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen bestimmbaren Faktoren impliziert, aus denen unbestimmbar Städte entstehen. Diese Betrachtung, die auf den Soziologen Niklas Luhmann zurückgeht, erlaubt es uns, sowohl die Vielfalt als auch die Unvorhersagbarkeit tatsächlicher städtebaulicher Formen aufgrund der Vielfältigkeit der beteiligten Meinungen und Interessen zu erklären, als auch Konditionierungs- und Kontingenzformeln für diese Vorgänge zu untersuchen.

Beide Überlegungen gemeinsam begründen schließlich ein Gedankenmodell, welches sich in der Urbanen Matrix als einem dissipativen, d.h. offenen dynamischen System äußert, in dem verschiedene zeit- und ortsunabhängige Parameter wechselbezüglich für das Entstehen und die Entwicklung von zeit- und ortsgebundenen städtebaulichen Formen verantwortlich sind. Das System und seine Bestandteile selbst bleiben demnach abstrakt, bestimmen aber die konkreten Motivationen der an der Gestaltung Beteiligten und schließlich das faktische formale Ergebnis Stadt. Die vorliegende Arbeit stellt folglich eine theoretisch-normative Beschäftigung dar, die sich mit abstrakten Begriffen anstelle von gebauter Umwelt befasst. Damit verbunden ist auf der einen Seite eine möglichst präzise Festsetzung von Begriffen, die oft Dekontextualisierungen oder auch Neologismen bedingt; und auf der anderen Seite eine Zuhilfenahme von philosophischen wie auch mathematischen Methoden, da der Städtebau selbst kein entsprechendes Instrumentarium anbietet. Besonders zu erwähnen ist hier die formale Begriffsanalyse, die von Bernhard Ganter und Rudolf Wille entwickelt wurde, sowie Gottlob Freges Überlegungen zur Semantik.

Die Schlüsselhypothese für die vorgeschlagene Herangehensweise ist dabei eine Unterscheidung zwischen Qualität und Quantität, die in der formalen Begriffsanalyse durch die Gegenüberstellung von Attributen und Objekten und in der Semantik durch die Vorstellung von Intension und Extension zum Ausdruck kommt. Hierbei verweisen städtebauliche Quantitäten auf eine zeitlich-räumliche Gebundenheit, wohingegen die Qualitäten eine Ableitung allgemeiner Aspekte zulassen. Diese werden anhand einer idealisierten Stadtgründung untersucht und schließlich zu Parametern städtebaulicher Form zusammengefasst. So ist beispielsweise davon auszugehen, dass in der Regel nur ein sicherer und gesunder Ort für die Stadtgründung attraktiv ist; Sicherheit und Gesundheit werden in der Folge zudem Kriterien für den Bau und die Entwicklung der Stadt selbst, die zusammenfassend auf einen Parameter Attraktivität verweisen.

Die Kernaussage der Arbeit bezieht sich hingegen auf die Existenz eines konditionierenden Systems, dessen Faktoren wissenschaftlich bestimmt werden können, wenngleich mangels einer Eineindeutigkeit (Bijektivität) zwischen abstrakten Parametern und faktischen Formen zwar eine retrospektive Erklärung möglich, eine prospektive Vorhersagbarkeit allerdings unmöglich ist; vergleichbar Heinz von Foersters "Nicht-trivialer Maschine" (Foerster 1985: 62 ff.). So erklärt sich die Attraktivität einer Stadt gegebenenfalls durch ihre sichere und gesunde Lage, aber nicht alle attraktiven Städte müssen notwendigerweise an besonders sicheren und gesunden Orten liegen, noch sind solche Orte der Garant für Attraktivität und prosperierende Entwicklung.

Ingesamt gliedert sich die Arbeit in vier Hauptteile:

1. Eine einleitende Betrachtung der westlichen Städtebauentwicklung seit der Industrialisierung, die mit dem Entstehen des Städtebaus als wissenschaftlicher Disziplin gleichzeitig den Ausgangspunkt und das Betätigungsfeld für eine städtebauliche Grundlagenforschung bildet – wobei mangels eines fest umrissenen Forschungsfeldes keine klassische Einleitung erfolgt, sondern nach einer zusammenfassenden Ideen- und Rezeptionsgeschichte eine neue Herangehensweise vorgeschlagen und in ihrer Problematik erläutert wird;

2. Die Entwicklung eines Gedankenmodells, das konzeptuell die Ursachen städtebaulicher Entwicklung beschreibt und über eine genauere Darlegung seiner phänomenologisch-systemischen Grundlagen eine Herleitung von abstrakten Faktoren erlaubt – wobei diese Vorgehensweise die Basis für die Ableitung von qualitativen Parameter städtischer Form bildet;

3. Einen Katalog, der qualitative Parameter und ihre verschiedenen Kriterien definiert – sowie Überlegungen, die die weitere Bildung von Sekundärfaktoren innerhalb dieses parametralen Rahmens ermöglichen; und

4. Einen Ausblick auf die Urbane Matrix als ein zusammenfassendes System, das die Entstehung und Entwicklung städtischer Form konditioniert – wobei zunächst die Parameter mit den zuvor eingeführten Begriffen abgeglichen, dann die Wechselbeziehungen der verschiedenen Parameter untereinander besprochen und schließlich erste Überlegungen für mögliche praktische Anwendungen vorgestellt werden.

Wie im Untertitel dieser Arbeit festgehalten, stellt das vorgeschlagene Gedankenmodell trotz seiner angestrebten konzeptuellen Schlüssigkeit keine abgeschlossene Theorie dar; im Gegenteil sollen die phänomenologischen und systemischen Überlegungen weitere Theoriebildungen in einer städtebaulichen Grundlagenforschung anregen — nicht zuletzt, um vor dem Hintergrund zunehmend beschleunigender Städtebauprozesse zu einer gemeinsamen Wahrnehmung vom ureigenen Forschungs- und Arbeitsfeld Stadt zu kommen (Seifert 2003: 11). Viele, der in der Arbeit behandelten Themen gehen auf Erfahrungen zurück, die der Autor während seiner Tätigkeit am Lehr- und Forschungsgebiet Stadtbaugeschichte sammeln konnte; und viele Gedankenanstöße stammen aus den Diskussionen mit Michael Jansen, die immer wieder die im Kern unlösbare Frage behandelten 'Was ist Stadt?'.


Argan, Giulio C.: Storia dell'arte come storia della città, Riuniti, Roma, 1983
(1989, Kunstgeschichte als Stadtgeschichte, Fink, München).

Foerster, Heinz v.: Entdecken oder Erfinden. Wie läßt sich das Verstehen verstehen? In: Gumin, Heinz & Heinrich Meier (eds.): Einführung in den Konstruktivismus, pg. 41-88, Oldenbourg, München, 1985 (1992, Piper, München).

Frege, Gottlob: Über Sinn und Bedeutung. In: Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik, vol 100, pg. 25-50, 1892 (Patzig, Günther: Gottlob Frege. Funktion, Begriff, Bedeutung, Fünf logische Studien, pg. 40-65, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1962/75; Frege, Gottlob: Sense and Reference. In: The Philosophical Review, vol. 57, pg. 207-230, 1948).

Ganter, Bernhard & Rudolf Wille: Formale Begriffsanalyse. Mathematische Grundlagen, Springer, Berlin (1999, Formal Concept Analysis. Mathematical Foundations, Springer, Berlin / New York)

Luhmann, Niklas: Einführung in die Systemtheorie, Carl-Auer, Heidelberg, 1992.

Seifert, Jörg: Urban Research: Biopsy and Density, VDG, Weimar, 2003.

Vance Jr, James E.: The Continuing City. Urban Morphology in Western Civilization, John Hopkins, Baltimore, 1990.
"Man spricht von einer Linie oder einem Strich, von einem Strahl oder einer Kraft, von einem Motiv oder einem Symbol und begreift die Achse auch als solche, ohne daß zuvor eine klare Definition gegeben oder auch nur versucht worden wäre"... more
"Man spricht von einer Linie oder einem Strich, von einem Strahl oder einer Kraft, von einem Motiv oder einem Symbol und begreift die Achse auch als solche, ohne daß zuvor eine klare Definition gegeben oder auch nur versucht worden wäre" schreibt Wilhelm Rave in seiner Abhandlung über "Die Achse in der Baukunst" (Rave 1929: 6) und wartet, obwohl also beinahe jeder eine Vorstellung von dem hat, was eine Achse ist, mit einer Vielzahl von wissenswerten Unterscheidungen und Definitionen für die architektonische Achse auf.

Wenn also die verschiedenen Bedeutungen der Achse landläufig sind und es schon eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Achse in der Baukunst gibt, warum noch eine weitere Beschäftigung mit der Achse? Tatsächlich ist die Achse aber nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein bedeutendes städtebauliches Element, welches allerdings nur peripher Beachtung findet. Es gibt weder eine allgemeine Beschäftigung noch, und das ist umso verwunderlicher, Auseinandersetzungen mit Einzelbeispielen, in denen die Bedeutung als städtebauliche Achse gewürdigt wird.

Und doch, kein planerisches Element und keine städtebauliche Figur wurde durch die Zeit hindurch so oft verwandt wie die Achse. Spätestens mit der 'Erfindung' der Zentralperspektive in der Renaissance gehört sie zum grundlegenden Repertoire abendländischer Stadtbaukunst; wir kennen sie heute aus Brasília, Paris, Washington. Ebenfalls keine städtebauliche Figur geriet allerdings auch derart in Verruf; so erscheint es plausibel, dass wegen der nationalsozialistischen Planung der großen Nord–Süd–Achse das figürliche Element der Achse bei den Hauptstadtplanungen in Berlin am Ende des 20. Jahrhunderts bewusst vermieden wurde und man schließlich auf die metaphorische Figur des Bandes verfiel (vgl. Zwoch 1993: 118). Jedoch bestehen auch andernorts Skrupel, Achsen zu planen, wo sie sinnfällig wären. Man verschmäht sie als unzeitgemäß oder zu gewaltig.

Eine kategorische Ablehnung eines bestimmten Entwurfselementes, vor allem wenn es sich durch die Zeiten hindurch als probat erwiesen hat, erscheint allerdings verfehlt. Daher muss ein Bewusstsein über das Wesen der städtebaulichen Achse geschaffen werden, das die derzeitigen Vorbehalte und das Unverständnis auflöst. Ebenso soll einer Entwurfshaltung entgegenwirkt werden, die für sich in Anspruch nimmt, das Entwurfsgeschäft zu beherrschen, obwohl ihr die verschiedenen architektonischen und städtebaulichen Formen, also grundlegendes Handwerkszeug, unbekannt sind. Die wissenschaftliche Behandlung der Achse soll also auch ein Beitrag zur Vertiefung der städtebaulichen Entwurfslehre sein (vgl. Rave 1929: 5; Steenbergen et al. 1996: 9f.).

Dazu muss zunächst, und das ist die eigentliche Aufgabe dieser Arbeit, eine Terminologie geschaffen werden, mit deren Hilfe wir uns über die Achse verständigen können. Was ist die Achse überhaupt, was für verschiedene Arten gibt es, wie entstehen sie und was für Funktionen haben sie? Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich so in drei Teile. Zunächst soll das Wesen der Achse allgemein dargestellt werden; in diesen Grundlagen wird die Achse an sich besprochen, ohne dass sie notwendigerweise baulich ist. In einem zweiten Teil schließt sich eine Beschäftigung mit den architektonisch–städtebaulichen Gesichtspunkten an; hier erfolgt eine Beschreibung der städtebaulichen Achse, angefangen bei der Unterscheidung zwischen Gliederungselement und Wegraum bis hin zur tatsächliche Gestaltung der Achse. Im dritten Teil werden dann die im allgemeinen und städtebaulichen Teil gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und schließlich die Dimensionen der Achse im Städtebau vorgestellt: Raum, Zeit und Funktion.


Rave, Wilhelm: Die Achse in der Baukunst. TH Berlin (Diss.), 1929.

Steenbergen, Clemens und Wouter Reh: Architecture and Landscape. The Design Experiment of the Great European Gardens and Landscapes. Prestel, München /
New York, 1996.
Zwoch, Felix: Hauptstadt Berlin. Parlamentsviertel im Spreebogen. Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb 1993. Birkhäuser, Basel / Berlin / Boston, 1993.
In his 1929 published thesis 'The Axis in Architecture' Wilhelm Rave is reasoning: 'One speaks of a line or bar, a ray or energy, a motif or symbol, and understands the axis as is, even without a given explicit definition or an attempt... more
In his 1929 published thesis 'The Axis in Architecture' Wilhelm Rave is reasoning:

'One speaks of a line or bar, a ray or energy, a motif or symbol, and understands the axis as is, even without a given explicit definition or an attempt to define.'
(Rave 1929: 6)

Even though almost everybody has an idea about what an axis is, Rave shows and explains an impressing number of scientific classifications about the architectural axis.

Thence, if the different meanings of an axis is common knowledge and there already exists a scientific treatise on the architectural axis, why another occupation with the axis? As a matter of fact, the axis is not only an architectural but also a significant urbanistic element, which is hardly dealt with. There is no general occupation, and even more awkward: no occupation with single examples, showing the importance of the urban axis.

And yet, no planning element or urban design pattern has been employed that often throughout the history of urban design. Since the 'invention' of the central perspective in the Renaissance it belongs to the basic repertoire of western urban design; today we identify it for example in Brasília, Paris, and Washington. At the same time, no urban design pattern became suspicious the way the axis happened to be. The still enormous political impact of the national socialist project for the 'Great North–South–Axis' in 1940s Berlin makes today's planners avoid any axial figure within the capital planning of reunited Berlin; they rather employ the metaphoric pattern of a strip that binds together the East and the West of the formerly separated city, as we see with Axel Schulthes and Charlotte Frank's winning project of the urban design competition for the federal government district in Berlin 1993 (cf. Zwoch 1993: 118). However, there are scruples as well in other cities and countries; few professionals use the axis in their urban designs as it is regarded banal, old–fashioned or martial, even though it might suit best a specific urban situation.

This thorough denial of a certain design pattern seems to be mistaken, after all when this pattern has been proofed valuable throughout history. Thus, this essay wants to establish anew an occupation with the axis in the urban fabric and seeks to solve resentments and misunderstandings. At the same time this paper should be part of a new profound design teaching, stressing the idea that modern urban design cannot be executed without knowledge about basic urban design patterns, their history, and their reception throughout time (cf. Rave 1929: 5; Steenbergen et al. 1996: 9f.).

To this end this essay undertakes to create a terminology to communicate about the axis in urban design. What is an axis, what different kinds exist, how were they developed, and what functions do they have? Apart from introduction and conclusion this essay consists of three main chapters. The first comprises a general introduction into the features of the axis, without necessarily being architectural. The second compasses an occupation with the architectonic–urbanistic aspects of the axis starting with the distinction between organizing element and transition space up to the actual design of axes. Within the third chapter the general and urbanistic findings are summarized to eventually postulate the dimensions of the axis in urbanism: space, time, and function.


Rave, Wilhelm: Die Achse in der Baukunst. TH Berlin (Diss.), 1929.
(English translations by the author)

Steenbergen, Clemens und Wouter Reh: Architecture and Landscape. The Design Experiment of the Great European Gardens and Landscapes. Prestel, München /
New York, 1996.
Zwoch, Felix: Hauptstadt Berlin. Parlamentsviertel im Spreebogen. Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb 1993. Birkhäuser, Basel / Berlin / Boston, 1993.
Ex oriente. Merchant Isaac's journey from Baghdad via Jerusalem to Aachen. A cultural-historic exhibition in Aachen on a globalized world around the year 800 and today