Antikenrezeption

"Aus der Kombination der positiven oder negativen Darstellung des Landlebens und der affirmativen oder kritischen Interpretationssignale des Textes [...] ergeben sich vier mogliche Stoßrichtungen dieser politischen Dimension: Das Landleben wird dargestellt als (1) verheißener Zustand (Vergil 1 und 4, Walter, Spee, Rousseau, Voss), als (2) unrealistische Träumerei (Fontenelle, Hegel), als (3) raue, aber faszinierende Natürlichkeit (Theokrit, Gessner) oder als (4) Aufdeckung empörender Missstände (Vergil 1 und 9, Cordus, Crabbe, Voss)." (S. 301)

Der Band enthält Beiträge zu zwei Veranstaltungen, die ausgehend von Ausstellungen in Köln und Salzburg die Wiedergabe archäologischer Objekte und Verfahrensweisen in der Bildenden Kunst des 18. Jahrhunderts und der Gegenwart behandelten.
Die Beiträge des ersten Teils zeigen, wie sich die Vorstellungen des G. B. Piranesi von der Größe Roms in seinen hybriden Antikenrekonstruktionen und in seinen antikisierenden Reliefs niederschlugen. Auch die gleichzeitig entstandenen Korkmodelle sowie Daktyliotheken, Wandgemälde, Figuren und Gefäße aus Porzellan visualisierten Wissen von der römischen Antike, hielten es in der aktuellen Lebenswelt der Zeitgenossen präsent, regten zum Gespräch darüber an und formatierten so den historischen Diskurs.
Die Beiträge des zweiten Teils gehen von der Frage aus, was es für die Archäologie als Wissenschaft bedeutet, wenn zeitgenössische Künstler ihre Gegenstände, Methoden und Ordnungssysteme aufnehmen und weiterentwickeln.

This essay is devoted to the possibility of pictorial irony. Since the Reformation, Northern European art has used ironic procedures to oppose the classicist view of Italian art. Rembrandt plays with the motif of Laocoon in numerous works of art and the author proves that a small plaster replica of the ancient sculptural group was in the artist's possession.

Der Aufsatz widmet sich der Möglichkeit zur Bildironie. In der nordeuropäischen Kunst seit der Reformation nutzt man ironische Verfahren, um sich gegen die klassizistische Auffassung der italienischen Kunst zu wenden. Rembrandt spielt mit dem Motiv des Laokoon in zahlreichen Kunstwerken und der Autor weist nach, dass sich eine kleine Gipsreplik der antiken Skulpturengruppe im Besitz des Künstlers befunden hat.

Semiramis, die legendäre Königin von Babylon, gehörte bis in das 20. Jahrhundert hinein zu den bekanntesten und am stärksten rezipierten Gestalten der antiken Welt. Als Frau, die von Babylon aus das Großreich der Assyrer regierte und erfolgreiche Eroberungskriege führte, wurde sie in einer Vielzahl antiker Quellentexte teils mit Bewunderung, teils mit tiefer Abscheu beschrieben. Schnell avancierte sie so zum Paradigma – einerseits für das weibliche Geschlecht, andererseits für die Ausübung von Macht, aber auch für den antiken ‚Orient‘ im Allgemeinen. Semiramis findet sich in der Folge in nahezu allen Literatur- und Kunstgattungen der Spätantike, des Mittelalters, der Renaissance und der Frühen Neuzeit und erhielt so einen festen Platz im kulturellen Gedächtnis der westlichen Welt. An ihr wurden über die Epochen hinweg Weiblichkeit und Herrschaft miteinander verknüpft, Transgressionen von weiblichen Handlungsräumen thematisiert, Geschlechterordnungen und Geschlechternormen verhandelt und Handlungsspielräume für das weibliche Geschlecht reflektiert.
Kerstin Droß-Krüpe folgt den Spuren der Semiramis durch die Jahrhunderte – von der griechischen Historiographie des 5. Jahrhunderts v.Chr. bis auf die Opernbühnen des Barock. Sie kombiniert so eine historisch-kritische Aufarbeitung des in den antiken Quellentexten präsentierten Semiramisbildes mit der späteren Wahrnehmung, Aneignung und Verargumentierung der Semiramis als Figur der Erinnerung.

Social accord, unity, fraternity — those were the slogans resounding widely regardless of the époque. Whether it being the many political dilemmas of our modern era or the ancient times, a capable government rule has ever since followed the same principle: perceptive use of information and propaganda of values. Although achieved through different media, the result of careful employment of certain themes in visual imagery in art, equated in co-shaping the desires of society
governed, and furthermore — remained a strong voice in politics. The following article shall serve as an illustration of how the motif of peace and prosperity from divine providence has been embedded in the propaganda reality of Imperium Romanum. We introduce the cultural background of the so called "Augustan Age", reflect upon the mechanisms of the therein formed imperial propaganda, as well as
familiarize the reader with the general establishment of power and authority from the period. All of the above is carried on basis of analysis of a peculiar motif of mystical conception of Atia, the mother of the first Roman emperor, and the implications the story had possibly brought into different fields of art and literature from that time.

In questo articolo si ricostruisce la vicenda storica e culturale di una statua trovata a Bengasi nel 1692-3, conservata grazie a Claude Le Maire, console francese a Tripoli, poi inviata a Luigi XIV, a Versailles. La statua, di età Antonina, rappresenta una donna romana, nella posa della Grande Ercolanese, sulla cui identificazione sono state avanzate diverse ipotesi, individuali o generiche (a lungo è stata definita una Pudicité), ed è esposta a Versailles, dove è tornata di recente dal Louvre. Di essa si occuparono subito il Mercure Galant ed i maggiori antiquari francesi dell’epoca, tra questi, Piganiol de la Force, Félibien, Winckelmann, Caylus.Nel XIX la statua venne “riscoperta” da Visconti, che ne tracciò una descrizione approfondita che ne restituì la specificità, nel quadro della sua posizione estetica sul valore delle copie di età romana. A lungo dimenticata, dopo la metà del XIX, forse in relazione alle coeve istanze del metodo filologico, la vicenda di questa statua venne ricostruita da Omont (1902) e Michon (1914). Essa è tornata ad essere oggetto di interesse dopo la metà del XX, grazie agli studi generali sui modelli delle Ercolanesi e alle più recenti riflessioni interdisciplinari su originali e copie, che l’articolo ricostruisce parzialmente, in relazione alla statua, provando così a tracciare le linee principali della sua ricezione estetica.

Die zwei Geschichten des Tropaeum Traiani zwischen Heidelberg und Adamklissi. Begleitband zur Pop­-up-­Ausstellung

Cele două narațiuni referitoare la monumentul Tropaeum Traiani între Heidelberg și Adamclisi. Volumul însoțitor al expoziției pop­-up

The Two Lives of the Tropaeum Traiani between Heidelberg and Adamclisi. Companion volume to the pop­-up exhibition

Propylaeum 2021
236 p.
ISBN 978-3-948465-95-7 (print)
e-ISBN 978-3-948465-94-0 (PDF)

Open access version: https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/catalog/book/739

Warum erzählt Hugo von Hofmannsthal um 1900 Geschichten noch einmal, die die Welt seit über 2500 Jahren kennt? Diese Frage führt ins Herz dieser Untersuchung, die einen neuen Zugriff auf Hofmannsthals Poetologie anhand seiner irritierend archaischen und ästhetisch so beweglichen Mythosvariationen der Jahrhundertwende vorschlägt.
Die hier in den Blick genommenen Dramen suchen in einem ersten Schritt den Dialog mit ihren stets hochkarätigen Intertexten (Sophokles, Euripides, Aischylos, Nietzsche, Bachofen, Freud). Darüber hinaus aber generieren Hofmannsthals Stücke in der Friktion von theatralem und skripturalem Raum, Ritualität und Intertextualität zunächst den Aufbau (Figuration), final jedoch den notwendigen Zerfall (Defiguration) der entworfenen Form (s)einer Mythosvariation.
Das im Titel aufgenommene Zerstörende Zitieren beschreibt darum einerseits Hofmannsthals in diesem Band eingehend in Textanalysen offengelegte, ebenso philologische wie poetische Technik im Umgang mit antiken Quellen, kulturphilosophischen Vordenkern und wissenschaftlichen Diskursen. Zudem zielt der Begriff aber auf die spezifische Darstellungsbewegung: In seinen Dramen führt Hofmannsthal anhand des Scheiterns bestimmter repräsentationaler Formen den Einbruch von Präsenz in den Raum der Repräsentation vor. Die Abfolge von textgenerierender Figuration (Repräsentation) und einbrechender Defiguration (Numinoses, Präsenz) evoziert ein iteratives und darin genuin mythisches Erzählen.
In der Mythos-Defiguration überbietet Hofmannsthal signifikant Blumenbergs prominente Thesen zur Arbeit am Mythos, indem er überlieferungsgesättigten Geschichten seine poetologisch konstitutive Verfallsdynamik implementiert und sie gerade darin erneuert: „Die Formen beleben und töten“ (Hofmannsthal, Buch der Freunde). Wer mit dem Mythos paktiert, kennt die Bedingungen – und variiert sie.

in: Der Dom zu Speyer. Konstruktion, Funktion und Rezeption zwischen Salierzeit und Historismus, hrsg. v. M. Müller/ M. Untermann/ D. v. Winterfeld. Tagungsband zur Tagung „Der Dom zu Speyer: Kirchenbau und Repräsentation für die Salier und das Kaisertum“, Speyer 30. Juni–2. Juli 2011; Darmstadt 2013.

"Neuwied. Zu Niederbieber, eine Stunde von Neuwied, wirt itzt auf Veranstaltung der Frau Erbprinzeßin nach Alterthümern gegraben. Ausser einer beträchtlichen Menge von Münzen, worunter auch einige silberne, alten Geräthschaften, kleinen bronzenen Figuren, hat man auch die Reste eines sehr regelmäßigen römischen Gebäudes entdeckt, wovon der Herr Ingenieur-Lieutenant Hofmann, Lehrer der Mathematik des Prinzen von Neuwied einen Grundriß entworfen hat. Die Erbprinzessin hat von den gefundenen Alterthümern ein kleines Cabinet angelegt, das noch immer vermehrt wird."

DEUTSCH:
Soweit der Anfang der Meldung im "ANZEIGER" vom 13.09.1791. Das Jahr markiert im Gebiet des Mittelrheins und darüber hinaus den Beginn einer wissenschaftlich ausgerichteten Archäologie. Der Ausgräber Hoffmann entwickelte bereits im ersten Jahr eigene Grabungsmethoden, die er kurz vor seinem Tod 1820 sogar in Richtlinien festhielt. Sein schriftlicher Nachlass im Fürstlich-Wiedischen Archiv in Neuwied bildet die Grundlage der Dissertation des Verfassers, welche der Frage des wissenschaftlichen Mehrwertes solch alter Quellen für die moderne archäologische Forschung nachgeht. Dabei konnten bisher erstaunliche Ergebnisse erzielt werden - sei es konkret zu einzelnen Baukomplexen im Kastell oder zu längst verschollen geglaubten und seit über 200 Jahren unpublizierten Funden. Zudem besitzen die Dokumente aus der Anfangszeit des "langen 19. Jahrhunderts" einen hohen wissenschaftshistorischen Wert.

ENGLISH:
So much for the beginning of the report in the "ANZEIGER" of September 9th 1791. This year marks the beginning of a scientifically oriented archaeology in the area of the Middle Rhine and beyond. Already in the first year, the excavator Hoffmann developed his own excavation methods, which he even laid down in guidelines shortly before his death in 1820. His written legacy in the "Fürstlich-Wiedisches Archiv" in Neuwied forms the basis of the author's dissertation, which examines the question of the scientific value of such ancient sources for modern archaeological research. Astonishing results have been achieved so far - be it concrete information on individual building complexes in the fort or on finds that were believed to have been lost long ago and have not been published for over 200 years. In addition, the documents from the early period of the "long 19th century" have a high scientific and historical value.

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Since its expansion beyond the sphere of language and text, translation has become an important analytical category in the humanities and social sciences. Has translation in the process of crossing various disciplines become a "travelling concept“ in the sense of Mieke Bal? Has it in its transdisciplinary and transcultural dissemination developed into a fruitful category of transformation and management of differences? So far translation has been treated mainly as a spatial model of overlapping, hybridization and the creation of in-between-spaces. The temporal dimension of translation, however, has been rather neglected. This article is a plea to reflect translation across time by asking more precisely how translation relates to the "distant past“ or the past in general, to temporal processes and historical periods. Ranging from studies of antiquity to postcolonial studies the question of translation and translatability of the past will be elaborated here by emphasizing translation as an effective tool of historiography, but also as a historical practice itself. In dealing with historiographic examples but also with the work of artists such as historical assemblages and fragments a new conception of translation across time comes to the fore: translation as a cultural technique not of bridging, but of connecting through gaps and ruptures, translation as making juxtapositions and translation as repair. In the end the question remains whether translation could be seen as a “travelling concept“ which in itself seems to be subject to translation processes. 

Key words: translation, travelling concepts, antiquity, invention of tradition, assemblages, translation as repair, Kader Attia
------------------------------------------------------------------------------------------------------


German Abstract:
Die Kategorie der Übersetzung ist seit ihrer Ausweitung über Sprach- und Textübersetzung hinaus zu einer wichtigen Analysekategorie in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften geworden. Im Beitrag wird gefragt, inwieweit Übersetzung beim Durchqueren der unterschiedlichsten Disziplinen zu einem „travelling concept“ (im Sinn von Mieke Bal) geworden ist, das gegenwärtig nicht nur transdisziplinär, sondern auch transkulturell eine weite Verbreitung erfährt: als eine wichtige Kategorie der Transformation und des Umgangs mit Differenzen. Wenn Translation in diesem Zusammenhang geradezu als ein räumliches Modell der Überlagerung, Hybridisierung und Herausbildung von Zwischenräumen wirksam wird – ist dann die zeitliche Komponente eher verdrängt worden? Mit der noch zu wenig behandelten Frage der Übersetzung und Übersetzbarkeit von Vergangenheiten, die im Beitrag ausgehend von den Altertumswissenschaften bis hin zu postkolonialen Kontexten reflektiert werden soll, wird hier explizit die zeitliche Dimension ins Spiel gebracht: Übersetzung über historische Zeiten hinweg – als eine oft Epochengrenzen unterlaufende historiographische Praxis, aber auch als eine Praxis im Geschichtsprozess selbst, welche Rückbezüge auf Vergangenes nutzt, um Neues daran anschließbar zu machen oder zu legitimieren. Am Ende stellt sich die Frage, ob Translation wirklich noch ein „travelling concept“ verkörpert, wenn dieses doch selbst Übersetzungsvorgängen unterliegt.

Key words: Übersetzung, travelling concepts, Antikenübersetzung, erfundene Tradition, Assemblagen, Übersetzung als Reparatur/Reparation, Kader Attia

Im Gebiet des heutigen Österreich sind bislang zwölf Darstellungen, welche die Figur des Ikarus zeigen, auf römerzeitlichen Steindenkmälern bekannt. Dabei stammen neun aus der heutigen Steiermark und je eine aus dem Burgenland, Niederösterreich und Wien; im westlichen Teil des
Bundesgebietes wurde bislang kein einziges Beispiel gefunden. Neun der Darstellungen sind vollplastisch,
drei sind auf Reliefs zu finden. Ausgehend von den römerzeitlichen Stadtterritorien wurde der Großteil der Ikarusdarstellungen im Stadtgebiet von Flavia Solva (Wagna bei Leibnitz) entdeckt. Direkt aus Flavia Solva bzw. von den dortigen Gräberfeldern stammen sechs Statuetten und ein Relief, aus dem Bereich des Territoriums eine bzw. zwei Statuetten. Eine weitere Statuette gehört ins Territorium der pannonischen Stadt Savaria (Szombathely/Steinamanger),
und zwei Reliefs stammen aus den ebenfalls pannonischen Stadtgebieten von Vindobona (Wien) und Carnuntum (Bad Deutsch-Altenburg/Petronell).

For the time being, research mostly ignores complex cross-cultural phenomena if they are not connected to the globalisation discourse. This contribution is meant to work against this one-sidedness and is dedicated to cross-cultural reference patters which are most of all of a literary-aesthetic and hermeneutics-theoretical nature. The focus is on the reception of antiquity which, since the aesthetic revolution of about 1800, can no longer be clearly considered the continuation of a line of tradition but, by way of a distancing attitude, becomes particularly interesting for a cross-cultural view.

In den Jahren um 1570 verfasste Ägidius Tschudi unter dem Titel Gallia Comata eine topographisch-historische Darstellung für das Territorium der Schweiz und die umliegenden Gebiete in der Antike, die erst 1758 im Druck erschien. Sie beruht vor allem auf literarischen Quellen, bildet aber auch 65 antike Inschriften ab, die teils nach älteren Publikationen, überwiegend aber aus eigener Anschauung wiedergegeben sind. Architektonische Reste aus römischer Zeit spielen dagegen als historische Zeugen nur eine geringe Rolle. Tschudi fasst die antike Helvetia als Zusammenschluss zahlreicher, zum Teil heterogener Völkerschaften auf, so dass sie als antike Präfiguration der schweizerischen Eidgenossenschaft des 16. Jahrhunderts erscheint.

This article deals with issues of time in the works of Stefan George (primarily in Der Siebente Ring and Jahr der Seele). Thereby, the critical approach to time is not limited to a cultural-critical look at present time, but also includes a critique of the linear, progress-oriented concept of time in the strict sense. Against this background, George's reception of antiquity is analyzed, with a regard to his cross-temporal aesthetic translation of ancient Greek concepts of time (particularly in Plato and Pindar) into modern poetry, aiming at a qualitative transformation of the perception and sense of time.

Der wissenschaftliche Katalog erschien anlässlich der Ausstellung „Piranesis Antike – Befund und Polemik“ im Walraf-Richartz-Museum in Köln (25. Okt. 2013 – 26. Januar 2014). Er thematisiert anhand der Auswahl von 17 Radierungen den sogenannten Griechen-Streit, bei dem Piranesi in teils polemisch geführten Debatten mit seinen Zeitgenossen die kulturelle Überlegenheit der altrömischen Kunst und Architektur gegenüber der griechischen verteidigte. Nicht nur mit seiner ihm unverwechselbaren künstlerischen Manier mittels dramatisierender Perspektiven, Lichteffekten und Monumentalisierungen, sondern auch durch die sorgfältige Dokumentation archäologischer und bautechnischer Details arbeitete er die Größe und Originalität der Denkmäler noch in ihrem Verfall heraus. Zu den mit äußerster Akribie wiedergegebenen und mit Legenden und erläuternden Texten versehenen Denkmälern zählen Brücken (Ponte Lugano bei Tivoli), Triumphbögen (Titusbogen und Septimius-Severus-Bogen), Tempel (sog. Sibyllentempel in Tivoli), aber auch Ansichten von Fassaden oder grottenartig düsteren Innenräumen (sog. Villa des Maecenas). Ein zusätzlich ausgestelltes Korkmodell des Konstantinsbogens als Leihgabe aus dem Ungers Archiv für Architekturwissenschaft zeigt, wie sich Radierungen und Modelle in der Vermittlung antiker Architektur im späten 18. Jahrhundert ergänzten und beeinflussten.